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die programmzeitung der essener filmkunsttheater und der lichtburg

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48. JAHRGANG | 02.2009<br />

FILMSTARTS IM FEBRUAR<br />

Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected<br />

Ein erschütterndes Drama über den Versuch, nach dem Holocaust wie<strong>der</strong> Mensch zu werden<br />

Ab 19. Februar<br />

USD/D/ISR 2008; 102 Min.; Regie: Paul Schra<strong>der</strong>; mit Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Ayelet Zurer, Derek Jaconi, Jochaim Król, Hana Laslo, Veronica Ferres, Idan Alterman<br />

Viele Filme künden vom Grauen <strong>der</strong> KZs;<br />

nur wenige widmen sich dem Weiterleben<br />

nach dem Holocaust, sofern man ihm entrinnen<br />

konnte. Manche Erlebnisse sind so<br />

schlimm, dass man sie nur mit Humor<br />

ertragen kann. O<strong>der</strong> dass man den Verstand<br />

verliert. Manchmal beides - wie <strong>die</strong><br />

Insassen eines israelischen Sanatoriums<br />

Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre mitten in <strong>der</strong> Wüste.<br />

Die Ärzte haben <strong>die</strong> Behandlung längst<br />

aufgegeben. Auch Adam Stein (Jeff Goldblum)<br />

fristet hier als wandeln<strong>der</strong> Grabstein<br />

<strong>die</strong> Zeit bis zu seiner Wie<strong>der</strong>auferstehung.<br />

Derweil führt er sich auf wie ein Zampano<br />

<strong>und</strong> begeistert <strong>die</strong> Patienten mit verblüffenden<br />

Zaubertricks. Denn Adam war ein<br />

umjubelter Varieté-Clown, <strong>der</strong> seit den<br />

20er Jahren Berlin mit übersinnlichen<br />

Shows verzückte. Sein sechster Sinn bewahrte<br />

ihn <strong>und</strong> seine Familie jedoch nicht<br />

vor <strong>der</strong> Deportation, wo er den einst suizidalen<br />

SA-Mann Klein (furchteinflößend:<br />

Willem Dafoe) wie<strong>der</strong> trifft. Der ist nun Lagerkommandant<br />

<strong>und</strong> hält Adam wie einen<br />

H<strong>und</strong>, <strong>der</strong> ihn unterhalten soll <strong>und</strong> täglich<br />

um das Leben seiner Familie betteln muss<br />

- vergeblich. Dieses erschütternde Schicksal<br />

wird in Rückblenden Stück für Stück<br />

offenbar <strong>und</strong> konterkariert Adams sexuelle<br />

Frivolität <strong>und</strong> übersensible Märchenwelt.<br />

Die komischen Manieren übertünchen<br />

sein bitteres Schicksal nur ungenügend.<br />

Was zum Vorschein kommt, sind zerstörte<br />

Seelen wie Wolfowitz (nur einer von vielen<br />

starken deutschen Akteuren: Joachim<br />

Król), <strong>die</strong> Gott verfluchen. Schra<strong>der</strong> inszeniert<br />

den 1969 erschienenen, internationale<br />

gefeierten Roman als großes absurdes<br />

Theater, das rasant zwischen groteskem<br />

Satyrspiel, hysterischer Komik, frappieren<strong>der</strong><br />

Tragik <strong>und</strong> übernatürlicher Passionsgeschichte<br />

pendelt. Das ist gewollt bizarr<br />

<strong>und</strong> dennoch eine atemberaubende Kombination,<br />

zumal sich alles in ein großes Gemälde<br />

fügt <strong>und</strong> obendrein von einer hervorragenden<br />

Schauspielergarde eindringlich<br />

interpretiert wird. Blickpunkt Film<br />

Film<br />

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