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Positionspapier - Dechema

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P o s i t i o n s P a P i e r – r o h s t o F F B a s i s i m W a n D e L<br />

Forschungsbedarf<br />

4. REGEnERAtIVE ROHstOFFE<br />

Zur Lösung dieser herausforderungen ist es notwendig, neue Bioraffinerie-Plattformtechnologien zu entwickeln,<br />

wie<br />

Lignocellulose Feedstock-Konversion (LCF-Bioraffinerie, d.h. LCF-Vorbehandlung zur effektiven trennung<br />

des LCF in Lignin, Cellulose und hemicellulose)<br />

die Weiterentwicklung von thermischen, chemischen und mechanischen Prozessen, wie neue aufschlussmethoden,<br />

Vergasung (synthesegas) und Verflüssigung von Biomasse<br />

die Weiterentwicklung biotechnischer Prozesse (Biosynthese, stärke- und Cellulose-abbauende enzyme)<br />

die Kombination von biotechnischen und chemisch-katalytischen Prozessen bei stoffwandlungen zur anknüpfung<br />

an die Wertschöpfungsketten der chemischen industrie<br />

entwicklung von Produktstämmen auf Basis von Furfural (hemicellulose-Linie) und hydroxymethylfurfural<br />

sowie Lävulinsäure (Cellulose-Linie) zur direkten Verknüpfung mit den heutigen petrochemischen Produktlinien<br />

handhabung von Feststoffen für aufschluss und Komponententrennung<br />

Gesamtprozesserprobung in Pilotanlagen.<br />

4.4 stoFFliChe nutZung von Co 2<br />

Ausgangssituation und stand der technik<br />

Die anthropogenen Co 2 -emissionen durch nutzung fossiler Brennstoffe wurden 2006 auf rund 29 Gigatonnen<br />

pro Jahr geschätzt (international energy annual 2006, Update December 8, 2008). Wegen des Beitrags zur<br />

Klimaerwärmung wird derzeit ein Bündel von maßnahmen zur emissionsminderung diskutiert, darunter die<br />

abtrennung aus abgasen und die anschließende speicherung des dann in großen mengen anfallenden Co 2 .<br />

Dazu bedarf es einer neu zu errichtenden infrastruktur, um das Co 2 über Pipelinenetze zu den speicherorten<br />

zu transportieren und dort sicher zu lagern. Wegen der damit verbundenen hohen Kosten und möglicher akzeptanzprobleme<br />

wird diskutiert, ob Co 2 teilweise auch stofflich genutzt werden kann (s. auch „Verwertung und<br />

speicherung von Co 2 “ <strong>Dechema</strong>/VCi, 2009). ein weiterer aspekt ist dabei die einsparung von kohlenstoffhaltigen<br />

rohstoffen wie erdöl.<br />

Der größte einzelbeitrag an den Co 2 -emissionen von 45 Prozent entfällt auf die energiewirtschaft, gefolgt vom<br />

transportbereich mit 24 Prozent, der stahlherstellung mit sechs Prozent, der Zementherstellung mit vier Prozent,<br />

den raffinerien mit drei Prozent und der chemischen industrie mit zwei Prozent. Wegen der niedrigen<br />

Co 2 -Konzentrationen ist die abtrennung aus den abgasen grundsätzlich aufwändig – je niedriger die Konzentration<br />

desto höher der aufwand. abhängig von der art der nutzung müssen aus dem Co 2 noch Verunreinigungen<br />

wie etwa schwefelverbindungen entfernt werden.<br />

in der chemischen industrie entsteht bei einigen großvolumigen Produktionsprozessen Co 2 in nahezu reiner<br />

Form. Beispiele sind die Wasserstoffherstellung für die ammoniaksynthese und oxidationsverfahren wie die<br />

herstellung von ethylenoxid. Die derzeit genutzten Co 2 -ströme stammen fast ausschließlich aus diesen Prozessen,<br />

wobei Überschussmengen in größerem Umfang heute über Dach abgeblasen werden.<br />

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