P.T. MAGAZIN 01/2012
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Dunkle Wolken über Deutschland…<br />
…dichter Nebel umgibt derzeit die Konjunkturprognosen. Die Unsicherheit über<br />
Konjunkturaussichten und die mittelfristigen Perspektiven ist größer als sonst.<br />
Wirtschaft<br />
(Grafik: Christian Ferrari/www.sxc.hu)<br />
Ob es zu einer tiefen Rezession kommt hängt auch vom Fortbestand der Europäischen Währungsunion ab<br />
Die zyklisch nicht ungewöhnliche und<br />
wirtschaftspolitisch unspektakuläre<br />
Ab schwächung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung trifft zusammen mit<br />
den Befürchtungen um eine schockartige<br />
Wende, vergleichbar mit der vor gut<br />
drei Jahren, als die Insolvenz der amerikanischen<br />
Investmentbank Lehman<br />
Brothers einen tiefen Absturz der Weltnachfrage<br />
auslöste. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln (IW) in seiner aktuellen Herbstumfrage<br />
2<strong>01</strong>1 bei 2.600 Unternehmen<br />
in Ost- und Westdeutschland.<br />
„Die Unsicher heit über die konjunkturellen<br />
Aussichten ist deshalb besonders<br />
groß, weil die Auswirkungen von Finanzmarktstörungen<br />
auf die industrielle<br />
Arbeitsteilung und den Welthandel nur<br />
schwer zu fassen sind“, führt Instituts-<br />
Direktor Prof. Dr. Michael Hüther aus.<br />
Währungskrisen sind vor allem<br />
politische Krisen<br />
Ob daraus eine tiefe Rezession folgen<br />
wird, hängt entscheidend davon ab, ob<br />
es den Politikern in Europa gelingt, die<br />
Erwartungen hinsichtlich des Fortbestandes<br />
der Europäischen Währungsunion<br />
zu stabilisieren und damit ihren<br />
Zerfall zu verhindern. Dass Währungskrisen<br />
vor allem politische Krisen sind,<br />
bewahrheitet sich auch diesmal.<br />
Die Unternehmen befürchten offenbar, dass sich das derzeitige politische Handeln in<br />
höheren Steuern niederschlägt<br />
(Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)<br />
Die wirtschaftliche Lage trübt sich ein<br />
Die Ergebnisse der aktuellen Herbstumfrage<br />
signalisieren eine deutlich nachlassende<br />
Dynamik der deutschen Wirtschaft<br />
im kommenden Jahr und damit<br />
eine gestiegene Rezessionsgefahr, aber<br />
noch keine Rezession.<br />
Die deutschen Unternehmen beurteilen<br />
im Herbst 2<strong>01</strong>1 ihre Produktionsund<br />
Geschäftslage nach wie vor als<br />
positiv. Die Stimmung ist in den westdeutschen<br />
Unternehmen leicht positiver<br />
als in Ostdeutschland. Das ergibt sich<br />
aus einem höheren Anteil an Betrieben<br />
mit einer besseren Geschäftslage. Das<br />
leichte West-Ost-Gefälle ist allerdings<br />
nicht auf eine schlechtere Lage der ostdeutschen<br />
Baufirmen zurückzuführen.<br />
40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2