P.T. MAGAZIN 01/2012
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Gegengift<br />
Faul, feig, falsch gebildet – so kommt die Jugend dem Selfmademillionär und<br />
Punk Gerald Hörhan vor. Doch sie kann sich gegen die Politik Europas wehren.<br />
Gesellschaft<br />
Gerald Hörhan studierte in Harvard<br />
angewandte Mathematik und Betriebswirtschaft,<br />
er sammelte Erfahrungen an<br />
der Wallstreet, im Investment-Banking<br />
und ist Eigentümer eines international<br />
tätigen Corporate-Finance-Unternehmens.<br />
Sein neues Buch „Gegengift“<br />
knüpft sich die Verschuldungspolitik<br />
Europas vor. Im Interview mit dem P.T.-<br />
Magazin erläutert Gerald Hörhan, was<br />
der Jugend von Heute fehlt und wie sie<br />
sich zukunftsfähig machen kann.<br />
P.T.: Herr Hörhan, die aktuelle Situation<br />
des Euro-Rettungsschirm sehen<br />
Sie als riesigen Nachteil für die junge<br />
Generation?<br />
G. Hörhan: Ja, nicht nur den Rettungsschirm.<br />
Man sieht, dass die Jugend<br />
für all das was hier in Europa passiert,<br />
richtig bezahlen muss. Die Jugend wird<br />
jetzt vierfach abgezockt. Weil sie jetzt<br />
schon hohe Steuern zahlen muss, um die<br />
Sozialsysteme und die Bürokratie von<br />
Brüssel zu bezahlen.<br />
Sie wird jetzt mit noch höheren<br />
Steuern zur Kasse gebeten werden um<br />
für den Rettungsschirm und die Bungabungas<br />
von Herrn Berlusconi zu bezahlen.<br />
Sie werden zum Dritten abgezockt,<br />
weil die Inflation das was sie noch hat<br />
entwertet. Und was am unfairsten ist,<br />
sie zahlt in ein System ein, wo sie nichts<br />
heraus bekommt.<br />
Das heißt es werden alle in Mitleidenschaft<br />
gezogen aber die junge Generation<br />
besonders. Sie wehrt sich nicht<br />
und sie hat auch keine Lobby. Die Pensionisten<br />
haben Pensionistenvertreter, die<br />
Bahnmitarbeiter haben Eisenbahnergewerkschaften<br />
aber die Jugend hat niemanden,<br />
der für sie spricht.<br />
(Foto: Edition a Verlag)<br />
P.T.: Die Mehrheiten in Politik und Medien<br />
drehen die Verschuldungsspirale<br />
ungebremst weiter. Nur Minderheiten<br />
lehnen sich auf: In der Slowakei die<br />
„Neoliberalen“, in Deutschland die „Linken“.<br />
Kann der Einzelne sich den Konsequenzen<br />
entziehen?<br />
G. Hörhan: Ja, indem man sich selbst<br />
wirtschaftlich bildet, wirtschaftliche<br />
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