PHZH EUROPAALLEE - Standortevaluation / Standortentwicklung
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PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE ZÜRICH<br />
<strong>Standortevaluation</strong> I <strong>Standortentwicklung</strong><br />
<strong>Standortentwicklung</strong><br />
3<br />
Quartiergeschichte<br />
Die Europaallee liegt im Kreis 4 an der Südseite des<br />
Vorbahnhofs Zürich HB und ist durch die Sihl von der<br />
eigentlichen Innenstadt und dem historischen Kern<br />
Zürichs getrennt. Bis zum Bau des ersten Bahnhofs<br />
erstreckten sich auf dem Gebiet weitläufige Allmendflächen,<br />
die bis zur Eingemeindung von 1893 zu Aussersihl<br />
gehörten. Der Bereich Europaallee erhält in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine heutige<br />
Ausdehnung und Prägung. Dazu gehören der neue<br />
Bahnhof [1865-71] mit dem Gleisfeld, die begradigte<br />
Sihl-Promenande, der Bau der Kaserne [1864-69] und<br />
die neu angelegte Lagerstrasse [1869] sowie die etwa<br />
gleichzeitig gebaute Langstrasse. Die Lagerstrasse bildet<br />
eine Zäsur, indem sie das Bahngebiet vom angrenzenden<br />
Wohnquartier trennt.<br />
Das klar begrenzte Areal der heutigen Europaallee<br />
bot Raum für bahnbetriebliche Bauten wie Reparaturwerkstätten,<br />
Remisen oder Lagerbauten. Im Rahmen<br />
der Erweiterung des Hauptbahnhofs und des Baus<br />
der Sihl post wurden viele Gebäude abgerissen und<br />
das freigewordene Gelände für einen Abstellbahnhof<br />
genutzt. Über Jahrzehnte «war das Gebiet Niemandsland»<br />
[1] und für die Bevölkerung nicht öffentlich zugänglich.<br />
Abb. 10: Luftbild mit dem Projekt «Europaallee» in der Mitte; rechts die Kasernenwiese<br />
Prägend für das Gebiet war der längliche Bau der<br />
Sihlpost [1928-30], wodurch die Sihlpromenande ihr<br />
heutiges Gesicht erhielt. In der Nachkriegszeit hat sich<br />
auch die Bebauung entlang der Lagerstrasse gewandelt.<br />
Anstelle der freistehenden Wohn- und Handwerkerhäuser<br />
entstanden zahlreiche grössere Bauten.<br />
Heute sind es mehrheitlich grossformatige Schul- und<br />
Verwaltungsbauten, die an das Gebiet Europaallee jenseits<br />
der Lagerstrasse anschliessen. Das im Jahr 1992<br />
gebaute Briefpostzentrum hinter der Sihlpost war bereits<br />
10 Jahre nach dem Bau nicht mehr notwendig,<br />
weil die Post die Briefsortierung in Mülligen konzentrierte.<br />
Es wurde abgerissen, womit der Weg frei für<br />
die Öffnung des Gebiets und neue Nutzungen wurde.<br />
1 Europaallee - Eine Sonderbeilage des Tages-Anzeigers<br />
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