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PHZH EUROPAALLEE - Standortevaluation / Standortentwicklung

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INTERVIEW KANTON ZÜRICH<br />

Interview mit Wolfgang Annighöfer | 11. November 2013<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich | Leiter Standortstrategie ZFH<br />

würde sagen der Flughafen Dübendorf könnte ein Alternativstandort<br />

für die Universität Zürich sein. Vielleicht nicht als DER Einzige,<br />

aber vielleicht als dritten Standort, warum nicht. Ich sag ja das einzige<br />

was da oben schön ist, das sind die Studenten die ganz normal<br />

die Vorlesung besuchen, das ist super. Aber wenn sie forschen<br />

wollen, dann ist ihnen doch egal, wo das ist. Wahrscheinlich sind<br />

sie sogar froh, wenn sie denn nicht mit dem Zug fahren müssen,<br />

sondern sie können auch antizyklisch vielleicht mit dem Auto irgendwo<br />

hinfahren. Ich denke eine Hochschule ist immer da gut, wo der<br />

ÖV gut erschlossen ist, das ist viel wichtiger, als ist es Stadt Zürich<br />

oder Kanton Zürich. Und ich denke, überlegen sie sich wenn Dübendorf<br />

jetzt da wäre, in 50 Jahren ist vielleicht Dübendorf ein Teil von<br />

der Stadt Zürich. Also, das wäre für mich jetzt...ich glaube, das sind<br />

mehr Politiker die daran hängen. Ich könnte mir gut vorstellen es<br />

wäre woanders. Ich meine Rapperswil ist ja nur per Zufall in St. Gallen<br />

gelandet und nicht in Zürich als Hochschule. Weil sie einfach die<br />

Kantonsgrenze falsch gezogen haben, sonst wäre es ein Teil der Zürcher<br />

Fachhochschulen. Die Diskussion haben wir schon oft gehabt,<br />

der Bund hat sogar bei der Bewilligung sich lange Zeit überlegt, ob<br />

er Rapperswil nach Zürich machen würde statt auf St. Gallen. Nun<br />

ist es anders gekommen.<br />

Bereits bei der Fusionierung der Seminarien zu der Pädagogischen<br />

Hochschule Zürich kam eine Idee eines „Campus Zentrum“<br />

auf. Dabei würde die unmittelbare Nähe zur Universität<br />

Zürich als Bedingung genannt. Nun ist man jedoch von dieser<br />

Idee abgerückt. Weshalb?<br />

Also ich denke, die beiden Rektoren können sich nun direkt ins Fenster<br />

gucken. Dass das mit der Nähe immer noch so ist? Eigentlich<br />

ist die ganze pädagogische Ausbildung von der Universität da oben<br />

gewesen, also gar nicht bei der Universität selbst, sondern jahrelang<br />

beim Beckenhof gewesen ist. Ich weiss nicht. Das Gelände da oben,<br />

wo sie waren, ist sicherlich universitäres Gelände, das gebe ich zu.<br />

Ob da die Nähe nun optimal gewesen ist, ich würde sagen wir sind<br />

so nahe, wie wir nur sein können. Und die zwei Stationen mehr<br />

mit dem Tram zu fahren, die sind nicht matchentscheidend. Also<br />

für mich persönlich ist das unina. Und sie müssen einfach rechnen,<br />

die Pädagogische Hochschule hatte einfach viel mehr Standorte, wir<br />

waren irgendwo. Für was brauch ich die Uni-Nähe? Brauch ich das<br />

jetzt mehr für die Primarlehrerausbildung oder brauch ich sie mehr<br />

für die Sekundarlehrerausbildung, also Sek I-Lehrerausbildung? Was<br />

ist näher an der Universität? Und wenn die Sekundarlehrerausbildung<br />

beispielsweise noch irgendwo draussen noch war, das hat uns<br />

dann auch nicht viel geholfen, dass der Teil ganz nah war. Weil was<br />

war da drin? Das waren eigentlich drei Gebäude. Das eine war das<br />

Verwaltungsgebäude, mehr oder weniger. Dann oben beim Schanzenberg<br />

weiss ich noch nicht einmal welche Sachen waren. Aber es<br />

waren drei von ganz vielen Häusern in der Nähe gewesen und der<br />

Rest war irgendwo. Jetzt nutzt die Universität das, jetzt ist es besser.<br />

Jetzt ist es wirklich Uni-(???)<br />

8] Zurück zu der Rolle der SBB. Sie haben erwähnt, dass der Kontakt<br />

durch die SBB zustande kam. Wann gelangte die SBB an<br />

den Kanton?<br />

2005. Die sind wirklich als sie nicht mehr wussten, was sie machen<br />

sollten. Man hat wirklich gemerkt, sie brauchen irgendeinen. Weil<br />

sie hatten ja damals, der Gestaltungsplan war ja ziemlich kritisiert<br />

worden. Dann der Scheller hat ja noch, Gemeinderat von den Grünen<br />

von der Stadt, hat ja glaube ich die Federführung gehabt, dass er<br />

Rekurs gegen den Gestaltungsplan eingereicht hat. Und sie brauchten<br />

natürlich einen Partner mit dem sie dann brillieren konnten und<br />

sagen „ja gut, aber wollt ihr das Ganze gefährden, da ist ja jetzt die<br />

Pädagogische Hochschule“. So was haben sie schon gesucht. So klever<br />

waren sie auch gewesen - dass vorher, die Projekte sind eigentlich<br />

immer an dem gescheitert, man hat kein Nutzen gehabt. Und<br />

einfach nur riesen Volumen und riesen Flächen. Alle haben ihnen<br />

ja vorgeworfen, Gewinnoptimierung und Stadtverschandelung und<br />

so was. Und sie haben schon gemerkt, wenn sie mit sowas wie uns<br />

kämen, dann haben sie natürlich schon einmal vorne ganz, also der<br />

Widerstand wird geringer. Das war ihre Idee. Hat ja auch geklappt.<br />

9] Wie lange ist die Vertragslaufzeit der PH mit der SBB? Gibt es<br />

Verlängerungsoptionen?<br />

20 Jahre. 20 Jahre fix, plus 2x fünf Jahre auch noch zu gleichen<br />

Bedingungen, also eigentlich ein dreissigjähriges Vertragsverhältnis.<br />

Ja.<br />

Hat der Mietpreis bei der Standortwahl eine entscheidende Rolle<br />

gespielt?<br />

Ist Ihnen die SBB dabei entgegengekommen?<br />

Ich glaube die SBB hat richtig gelitten unter uns, eben weil wir die<br />

ersten waren. Sie können davon ausgehen, dass die anderen, Banken,<br />

ungefähr das Doppelte pro Quadratmeter bezahlt haben wie<br />

wir.<br />

Wir würden gerne nochmals zu den Chancen einer Standortkonzentration<br />

zurückkommen. Somit war auch die Kostenoptimierung<br />

ein wesentliches Element?<br />

Sicher. Wir haben eine Wirtschaftlichkeitsberechnung dem nachgelegt<br />

und haben eigentlich gesagt gehabt...gut sie war verdammt<br />

schwierig. Weil die Liegenschaften, die wir selber bei uns im Portfolio<br />

haben, werden nicht nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

in der Anlagebuchhaltung geführt, sondern nach dem Restwert.<br />

Und dann sind alte Liegenschaften die kein Restwert mehr haben<br />

fast bei Null. Und das ist natürlich dann schwierig da eine Wirtschaftlichkeitsberechnung,<br />

jetzt rein von den tatsächlichen Kosten,<br />

so wie sie in den Büchern stehen, zu machen. Das ist ja eigentlich<br />

mehr ein taktischer Fehler. Weil die Liegenschaft müsste ja bewertet<br />

werden und dann gerechnet. Das haben wir gemacht, zusätzlich<br />

zu den Betriebskosten zur Führung von knapp 30 Liegenschaften<br />

zur Führung von einer Liegenschaft. Und die Wirtschaftlichkeit war<br />

ziemlich schnell ausgewiesen. Aber es hat im Kantonsrat viele Diskussionen<br />

gegeben. Man kann es immer so oder so rechnen. Und<br />

Diskussion war immer gewesen: SBB ist ein öffentlicher Eigentümer,<br />

also wieso vermietet der noch einem anderen Öffentlichen teuer seine<br />

Liegenschaften und saniert damit seine Beamtenversicherungskasse.<br />

Das sind ja die Aussagen, die da im Raum standen.<br />

10] Wie wurde der Standortentscheid zugunsten Europaallee in den<br />

politischen Instanzen aufgenommen?<br />

Also der Regierungsrat war...die haben ja dann 2005, haben ja einen<br />

Standort-RRB [Regierungsratbeschluss] gemacht gehabt und haben<br />

ja gesagt, was wir eigentlich machen wollen, mit der Fachhochschule.<br />

Und der ist so auch heute noch gültig. Wir haben gesagt eben<br />

Pädagogik dahin, Toni-Areal das andere und was wir in Winterthur<br />

machen und was in Wädenswil. Das ist eigentlich damals schon entschieden<br />

worden, Regierungsrat hatte eigentlich gar kein Problem.<br />

Kantonsrat, das ist immer so die Frage, eigentlich fanden alle es gut,<br />

aber. Und das aber war dann immer gewesen, was ich eben gesagt<br />

habe: „Ja da zieht uns jemand über den Tisch“, „es ist viel zu teuer“,<br />

„wir finden einen viel billigeren Bürobau rechts oder links davon“.<br />

Das sind so die politischen Interessen. Der Entscheid war ziemlich<br />

eindeutig gewesen, fürs Projekt. Also es war nicht kritisch am Ende.<br />

Aber das sind so die normalen Sachen. Was vielleicht viel ungewöhnlicher<br />

war, dass der Kanton so eine grosse Liegenschaft nicht selber<br />

baut, sondern mietet. Das kannte man nicht. Und das hat natürlich,<br />

an dem Projekt haben wir das das erste Mal so in der Grössenordnung<br />

ausprobiert. Das hat sehr viele Sitzungen gebraucht, drei Kommissionen<br />

sind darüber gegangen und viele Nerven gekostet. Das<br />

war mehr...nicht...das, also die Zentralisierung war eigentlich nie die<br />

Frage, die war eigentlich unstrittig. Und auch der Prozess wie wir es<br />

gemacht haben, das war eigentlich jeder, es ging wirklich hinterher<br />

mehr um den Preis. Preis und Situation zu den SBB. Und warum baut<br />

ihr nicht selber, das war mehr so von der Baudirektion.<br />

Dies ist demnach das erste Projekt, welches in diesem Rahmen<br />

(Kanton nicht Bauherr, sondern Mieter) vom Kanton Zürich realisiert<br />

wurde?<br />

In der Grössenordnung, ja. Wir haben in Winterthur schon eins gemacht<br />

gehabt, „Mäander C“ ist das gewesen. Das ist das erste wo<br />

wir es gemacht haben. Aber das waren ungefähr 10'000m2, also ein<br />

Viertel von dem da.

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