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PHZH EUROPAALLEE - Standortevaluation / Standortentwicklung

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PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE ZÜRICH<br />

<strong>Standortevaluation</strong> I <strong>Standortentwicklung</strong><br />

sozioökonomische auswirkungen<br />

4<br />

4.7 Qualität der<br />

öffentlichen Räume<br />

Welche Art von Öffentlichkeit haben Räume innerhalb<br />

eines Systems von privaten Bauten? Wie viel Öffentlichkeit<br />

wird ihnen zugestanden und wie werden ihre<br />

Nutzungen definiert? Wann ist eine Nutzung störend,<br />

wann ist sie erwünscht? Wie lebendig können solche<br />

Orte sein? Dazu einige Aussagen aus den Interviews:<br />

Eine Studentin der <strong>PHZH</strong>: «Was mir sehr gefällt, ist das<br />

man vielen Leuten einfach so aufgrund der Konzentration<br />

über den Weg läuft.» und «Mir fällt auf, dass<br />

sowohl im Gebäude als auch im Aussenbereich wenig<br />

Platz für den Aufenthalt geschaffen wurde. Es wirkt<br />

alles sehr aufgeräumt und klinisch, man findet kaum<br />

einen Platz an dem man sich einfach kurz hinsetzen<br />

und etwas verweilen kann.»<br />

Eine Rezeptionnistin der UBS an der Europaallee: «Der<br />

Ort ist von vielen jungen, aufgestellten Menschen bevölkert.<br />

Z. B. ist unser Innenhof im Sommer toll, für<br />

mich ist es eine Oase in der Innenstadt. Es ist hier sehr<br />

ruhig und es herrscht momentan auch kein Weihnachtsstress.»<br />

Studenten der UniZH: «Der Platz ist attraktiv um sich<br />

mit anderen Leuten zu verabreden. Der Bereich hier<br />

um die PH lebt und ist attraktiv.»<br />

Shopmanager an der Europaallee: «Die Sitzbänke vor<br />

unserem Shop, die müssten wo anders sein. Wieso?<br />

Wenn die Leute hier jeweils essen, bleibt immer so viel<br />

Müll zurück. Das ist nicht ansehnlich.»<br />

Andreas Steiger SBB:<br />

Positiv: «Am meisten Freude habe ich wenn die Studenten<br />

zum Beispiel eine Band organisieren. Das ist<br />

genau das, was wir uns wünschen, dass es spontanes<br />

Leben gibt. …das ist zwar nach Hausordnung nicht immer<br />

erlaubt, aber das gehört dazu.»<br />

Negativ: « Ich denke, die Seitengassen, die sind schon<br />

noch kritisch. Die sind jetzt wirklich einfach nur funktional<br />

… Dort wird nie gross Betrieb drinnen sein. Das<br />

ist, ich sage mal, ein Sorgenkind. Das könnte in Zukunft<br />

schon kritisch werden, zum Beispiel in Randzeiten.»<br />

Laura Weissmüller kritisch in der SZ: Es reicht eben<br />

nicht, grosse Durchgänge, Plätze und Passagen anzubieten,<br />

wenn der Architekturrahmen ein Stoppschild<br />

für alle Nicht-Topverdiener aufstellt. [1]<br />

Aus diesen Aussagen lässt sich schliessen, dass wenn<br />

die Europaalle belebt ist, die Plätze durchaus funktionieren<br />

und bei den Benutzern das Befürfnis für sie besteht.<br />

Teilweise schwingt in den Aussagen mit, dass in<br />

Randzeiten Probleme entstehen können oder zu wenig<br />

Plätze vorhanden sind.<br />

Durch den Grad der Öffentlichkeit der Plätze wird die<br />

Hemmeschwelle zur Ihrer Nutzung bestimmt. Umso<br />

kleiner die Einsehbarkeit eines Platzes ist, desto grösser<br />

wird auch dessen Attraktivität für verborgenes, privates.<br />

Was nicht nur den positiven Aspekt einer informellen<br />

Nutzung wie einem spontanen Studentenkonzert<br />

mit sich bringt, sondern auch negative Aspekte wie<br />

Littering, Ansammlungen von homogenen Gruppierungen<br />

oder ein allgemeines Unsicherheitsempfinden.<br />

1 «Die Leere glitzert golden»; Süddeutsche Zeitung<br />

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