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Wir sind AWO.

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<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>.<br />

Sozial und solidarisch<br />

Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Bezirksverband<br />

Ostwestfalen-Lippe e.V.


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Bezirksvorstand 2004 – 2008 3<br />

Einleitung 4<br />

Elfriede-Eilers-Stiftung 7<br />

Senioreneinrichtungen 9<br />

Kindertageseinrichtungen/Familienzentren 15<br />

ElternService <strong>AWO</strong> 20<br />

Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste 22<br />

Freiwilligenakademie OWL 27<br />

Kurhaus Schanzenberg 30<br />

Haus Blomberg 31<br />

Wohnheim Spatzenberg 31<br />

Berufskollegs der <strong>AWO</strong> 32<br />

Fachseminar für Altenpflege 34<br />

<strong>AWO</strong> Service gGmbH 35<br />

Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH 37<br />

Bezirksjugendwerk 38<br />

Kreisverbände 39<br />

Zahlen, Daten, Fakten 48<br />

Dankeschön! 51<br />

Impressum<br />

Arbeiterwohlfahrt (<strong>AWO</strong>), Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.<br />

Detmolder Str. 280 · 33605 Bielefeld<br />

Tel. (0521) 92 16-0 · Fax (0521) 92 16-150<br />

post@awo-owl.de · www.awo-owl.de<br />

Verantwortlich Wolfgang Stadler, Geschäftsführer<br />

Texte Team Geschäftsstelle, Fachseminar für Altenpflege, Berufskolleg, Jugendwerk,<br />

Kreisgeschäftsführer/innen<br />

Redaktionelle Bearbeitung Erwin Tälkers<br />

Gestaltung seitenweise interaktive medien, Bielefeld<br />

Druck Druckhaus Dresden GmbH<br />

Die <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V. ist beim Amtsgericht Bielefeld unter VR 1151 als Verein eingetragen.<br />

Sie ist von der Körperschaftssteuer befreit und gemäß § 5, Abs. 1 Nr. 9 KStG als gemeinnützig anerkannt.<br />

Steuernummer: 305/5970/0254<br />

© <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V., Mai 2008<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Bezirksvorstand 2004 – 2008<br />

Vorsitzender Norbert Wellmann<br />

Stv. Vorsitzende Siegfried Gehrke<br />

Melanie Rocksien<br />

Heinz-Joachim Weber<br />

Beisitzer/innen Annette Becker<br />

Günter Bitterberg<br />

Angelika Dopheide<br />

Toni Fritz<br />

Werner Hamel (bis 12/2006)<br />

Dieter Heistermann<br />

Inge Howe MdL<br />

Jürgen Jentsch<br />

Wilfried Mittelberg<br />

Günter Neese<br />

Heidi Ostmann<br />

Ulrich Pustlauk (seit 12/2006)<br />

Wolfgang Spanier MdB<br />

Vertreter/in des Bezirksjugendwerkes Daniela Brinkmann (bis 03/2007)<br />

Daniel Kröger (seit 03/2007)<br />

Ehrenvorsitzende Elfriede Eilers<br />

Revisoren Manfred Burkamp<br />

Inge Cordes<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführer Wolfgang Stadler<br />

Stv. Geschäftsführer Klaus Dannhaus<br />

Inhalt | Bezirksvorstand 2004 – 2008<br />

2 | 3


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>: Sozial und Solidarisch<br />

Neue Themen, neue Konzepte, neue Partner 2004 – 2008<br />

Die sozialpolitische Diskussion der Jahre 2004<br />

bis 2008 wurde von den Veränderungen in der<br />

Sozial- und Arbeitsmarktgesetzgebung und ihren<br />

Auswirkungen insbesondere für Kinder und<br />

Familien, dem demografischen Wandel und seine<br />

Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft<br />

geprägt.<br />

Armut und gesellschaftlicher Wandel<br />

Schlüsselbegriffe der Diskussion <strong>sind</strong> Kinderarmut,<br />

Kindeswohlgefährdung und Kinderlosigkeit.<br />

Insbesondere die Hartz-IV-Gesetzgebung<br />

hat die materielle und soziale Situation vieler<br />

Familien dramatisch verschlechtert. Armut ist<br />

wieder sichtbar geworden. Und sie hat Auswirkungen:<br />

• Jedes fünfte Kind lebt von der Sozialhilfe.<br />

ALG-II und Sozialhilfe ermöglichen Kindern<br />

vielfach keine angemessene Entwicklung in<br />

Familie, Freizeit, Schule und Beruf. Ein Nach<br />

denken hat eingesetzt, die »soziale Neujustierung«<br />

startet in kleinen Schritten.<br />

• Kindeswohlgefährdungen haben zugenommen.<br />

Neue, gesetzliche Regelungen wurden<br />

eingeführt. Die dringend notwendige Aufstockung<br />

der Jugendhilfemittel blieb jedoch aus.<br />

• Die Kinderlosigkeit in Deutschland führte<br />

zu vielen Aktivitäten auf allen Ebenen. Die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde<br />

durch die Veränderung von Rahmenbedingungen<br />

(Offene Ganztagsgrundschule, mehr<br />

Betreuung für Kinder unter drei Jahren,<br />

Elterngeld) verbessert. Auch Unternehmen<br />

beteiligen sich. Jetzt gilt es, auch die Praxis zu<br />

verändern. Kinder, Familie und Beruf müssen<br />

vereinbar sein.<br />

• Eng verbunden mit der Kinderlosigkeit und<br />

dem veränderten Altersaufbau unserer Gesellschaft<br />

ist die Frage der Pflege älterer Menschen.<br />

»Ambulant vor stationär« so lautet das<br />

Motto. Dabei wird die unverzichtbare stationäre<br />

Pflege vielfach schlecht geredet. Die<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

nunmehr vom Bundestag verabschiedete Re-<br />

form der Pflegeversicherung ist zumindest<br />

ein Schritt in die richtige Richtung. Die betrof-<br />

fenen älteren Menschen, ihre Angehörigen<br />

und die Mitarbeitenden in der Pflege warten<br />

dringend auf weitere Unterstützung.<br />

Sozialpolitisch hat sich die <strong>AWO</strong> über die Arbeitsgemeinschaften<br />

der Wohlfahrtsverbände<br />

und vor allem durch die Arbeit ihrer Einrichtungen<br />

und Dienste in diese Diskussion eingebracht.<br />

Überall in Ostwestfalen-Lippe ist die <strong>AWO</strong> mit<br />

Ortsvereinen und Einrichtungen vertreten. Rund<br />

14.500 Mitglieder <strong>sind</strong> in 144 Ortsvereinen und 7<br />

Kreisverbänden organisiert. Rund 4.100 Beschäf-<br />

Engagierte Mitglieder und Mitarbeiter <strong>sind</strong> die Eckpfeiler der<br />

<strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-Lippe.<br />

tigte <strong>sind</strong> in mehreren hundert Einrichtungen und<br />

Diensten des Bezirksverbandes und der Kreisverbände<br />

beschäftigt.<br />

Dennoch: Die <strong>AWO</strong> steht heute an einer<br />

wichtigen Wendemarke in ihrer annähernd 90jährigen<br />

Geschichte. Die wirtschaftliche Verantwortung<br />

für die Einrichtungen, die Beschäftigten<br />

und ihre Familien ist hoch. Die Bedingungen auf<br />

dem Markt der sozialen Dienstleistungen <strong>sind</strong><br />

hart. Der Verband muss sich »neu aufstellen«, um<br />

zukunftsfähig zu bleiben. Dies ist eine Frage der<br />

innerverbandlichen Struktur und der betriebswirtschaftlichen<br />

Organisation.<br />

<strong>AWO</strong> bleibt zukunftsfähig<br />

Innerverbandlich hat sich die <strong>AWO</strong> auf allen<br />

Ebenen der Verbandsdiskussion gestellt. Die Bundeskonferenz<br />

hat mit den Beschlüssen von Magdeburg<br />

im Juni 2007 entscheidende Weichen gestellt.<br />

Die Diskussion wurde in OWL konstruktiv<br />

fortgeführt. Eine neue Satzung wird die notwendige<br />

Entflechtung zwischen Haupt- und Ehrenamt<br />

einleiten, ohne die Wertegebundenheit im unternehmerischen<br />

Bereich aufzugeben.<br />

<strong>Wir</strong> setzen darüber hinaus auf Qualität. Die<br />

durch externe Gutachter gestützte Qualitätssicherung<br />

wird fortgesetzt. Sie bildet ein wichtiges<br />

Rückgrat für die Weiterentwicklung des Unternehmens.<br />

Nach wie vor ist Elfriede Eilers, <strong>AWO</strong>-Ehrenvorsitzende, immer<br />

dabei. Auf dem Foto (v.li.): Norbert Wellmann, Wolfgang Stadler<br />

und Franz Müntefering gratulieren zum 85. Geburtstag.<br />

Auch in der Tarifpolitik wurde ein Schritt nach<br />

vorn gemacht. Im November 2007 konnte gemeinsam<br />

mit ver.di ein Tarifabschluss gefunden<br />

werden, der für beide Seiten tragfähig ist.<br />

Ein Umbruch fand im Berichtszeitraum im<br />

Umfeld der <strong>AWO</strong> statt. Kommunal-, Landtags-<br />

und Bundestagswahlen brachten neue politische<br />

Mehrheiten. Insbesondere das Ende der Beteiligung<br />

der SPD an der Landesregierung in NRW bedeutete<br />

nach 35 Jahren eine Zäsur. Einschnitte in<br />

den Sozialbereich gab es allerdings auch schon zu<br />

Zeiten der rot-grünen Regierung. Die schwarzgelbe<br />

Koalition hat ihre sozialpolitischen Wahlkampfversprechungen<br />

nicht gehalten. Insbesondere mit<br />

der Einführung des Kinderbildungsgesetzes (Ki-<br />

Biz) wurden die Lebensverhältnisse für die Kinder<br />

in NRW sehr unterschiedlich gestaltet.<br />

Innovation und Öffnung<br />

Innovation und Öffnung<br />

waren die Reaktionen der<br />

<strong>AWO</strong> OWL in den letzten<br />

Jahren. Neue Themen, neue<br />

Partner, neue Konzepte. Die Vernetzung schreitet<br />

weiter voran. Seit Jahren in diesem Sinne<br />

erfolgreich ist die Freiwilligenakademie OWL.<br />

Aber auch die Partnerschaften mit den Städtischen<br />

Kliniken Bielefeld in der Zentrum für<br />

Pflege und Gesundheit gGmbH und mit den<br />

<strong>AWO</strong>-Kreisverbänden Herford und Minden-<br />

Lübbecke in der <strong>AWO</strong>Service gGmbH <strong>sind</strong> Beispiele<br />

dafür. Ein anderes Vorgehen wurde für<br />

die TagesmütterAgentur OWL und den Eltern-<br />

Service <strong>AWO</strong> OWL gewählt. Nach Analyse der<br />

Das Elfriede-Eilers-Zentrum an der Detmolder Straße in Bielefeld<br />

ist Mittelpunkt des Netzwerks der <strong>AWO</strong>.<br />

Situation berufstätiger Eltern, der Interessen der<br />

Unternehmen und der Kinderbetreuungsangebote<br />

wurden Dienstleistungen und ihre Vermittlung<br />

bedarfsgerecht aufgebaut.<br />

Eine weitere Strategie ist die ganzheitliche<br />

Betrachtung des Unternehmens <strong>AWO</strong> OWL.<br />

Nur so war das Weiterbestehen des Kurhauses<br />

Schanzenberg möglich, nur deshalb können die<br />

Einleitung<br />

4 | 5


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Qualität<br />

Zum sechsten Mal wurden 2007 die <strong>AWO</strong>-Kitas,<br />

zum dritten Mal die Seniorenzentren und das<br />

Wohnheim Spatzenberg von den Auditoren der DQS<br />

(Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen)<br />

begutachtet. Das Ergebnis war<br />

ausgezeichnet! Die geforderte Qualität nach DIN EN<br />

ISO 9001 und <strong>AWO</strong>-Qualitätsstandards (Tandem-Zertifizierung)<br />

war ohne Abweichungen nachweisbar. Die<br />

externen Auditoren bestätigten die <strong>Wir</strong>ksamkeit und<br />

Stabilität des Qualitätsmanagements und damit die<br />

Qualität der angebotenen Dienstleistungen.<br />

Berufskollegs betrieben werden. Bestes Beispiel<br />

für vernetztes Handeln <strong>sind</strong> die Integrierten<br />

Beratungsdienste (IBD) mit unterschiedlich finanzierten<br />

Diensten und Einrichtungen. Diese<br />

Betriebskonstruktion rettete die chronisch defizitären<br />

Beratungsstellen.<br />

Grundidee des unternehmerischen Handelns<br />

ist es, Hilfen aus einer Hand zu entwickeln und<br />

in einem qualitativ hochwertigen Netzwerk den<br />

Menschen ein ausreichendes, unterstützendes<br />

Hilfesystem anzubieten.<br />

Dabei ist die <strong>AWO</strong> immer bestrebt, ihre Wer-<br />

te – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität<br />

– umzusetzen. Durch die Tariftreue der<br />

<strong>AWO</strong>, durch die Ablehnung einer generellen<br />

Ausgliederungspolitik, durch die Integration von<br />

behinderten Menschen in den Betrieb und ganz<br />

aktuell durch die Zertifizierung zum familienfreundlichen<br />

Betrieb.<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig<br />

Von großem Wert für die soziale Arbeit <strong>sind</strong><br />

alle Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Nach innen<br />

und nach außen informieren wir über unsere<br />

Arbeit und Ziele. Die Diskussion mit Eltern, Angehörigen,<br />

politisch und administrativ Verantwortlichen,<br />

direkt und vermittelt über die Medien,<br />

ist ein elementarer Bestandteil sozialer Arbeit<br />

geworden. Ein besonders positives Beispiel war<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

die Beteiligung von zwei Dritteln aller Kitas an<br />

der ARD-Aktionswoche »Kinder <strong>sind</strong> unsere Zukunft!«<br />

2007. Kompetenz und Kreativität mit öffentlicher<br />

Resonanz!<br />

Basis unserer Arbeit <strong>sind</strong> die Mitglieder in<br />

den Ortsvereinen. Aktionen zur Mitgliedergewinnung<br />

und zur Aktivierung der Ortsvereine<br />

<strong>sind</strong> Schwerpunkte unserer Arbeit. Die Freiwilligen<br />

werden wir hier mit einbeziehen. Mehr Information,<br />

mehr Hilfe, mehr Aktion. Das Netzwerk<br />

<strong>AWO</strong> muss gelebt werden. <strong>Wir</strong> brauchen eine<br />

neue, eine selbstbewusste <strong>AWO</strong>. <strong>Wir</strong> müssen attraktiv<br />

für engagierte Menschen bleiben. Unsere<br />

Zukunft hat begonnen, sie muss von uns gestaltet<br />

werden.<br />

<strong>Wir</strong> danken allen unseren<br />

Partnern in Politik, Verwaltung,<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und in den<br />

Sozialverbänden für ihre Kooperation.<br />

Insbesondere der<br />

Stiftung Wohlfahrtspflege<br />

NRW sei besonders für die<br />

Förderung vieler innovativer<br />

Ein verlässlicher Partner!<br />

Projekte gedankt. <strong>Wir</strong> danken<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für ihr großes Engagement. <strong>Wir</strong> danken allen<br />

Freiwilligen und Ehrenamtlichen für ihre Mitwirkung.<br />

<strong>Wir</strong> danken unseren Mitgliedern für ihre<br />

Unterstützung!<br />

Norbert Wellmann Wolfgang Stadler<br />

Vorsitzender Geschäftsführer<br />

Aktiv für Kinder und Senioren<br />

Elfriede-Eilers-Stiftung wirkt »sozial & nah«<br />

»Ohne das Engagement aktiver Bürgerinnen<br />

und Bürger <strong>sind</strong> viele soziale Projekte heute<br />

nicht mehr denkbar. Vor allem den Schwächsten,<br />

den Kindern und Senioren, muss geholfen<br />

werden« – Die Frau, die dies sagt, ist die »Grande<br />

Dame« der Bielefelder Sozialdemokratie und<br />

die Ehrenvorsitzende der <strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-<br />

Lippe. Jahrzehntelang war Elfriede Eilers politisch<br />

aktiv. Auch heute, im Alter von 87 Jahren,<br />

weiß sie sehr wohl, was sie will. Sie will Zeichen<br />

setzen und Anstöße geben.<br />

Geholfen hat Elfriede Eilers schon immer.<br />

Direkt oder indirekt. Auch mit eigenen Mitteln.<br />

Um dauerhaft wirken zu können und andere<br />

zum Mitmachen zu bewegen, hat die ehemalige<br />

Bundestagsabgeordnete und stellvertretende<br />

<strong>AWO</strong>-Bundesvorsitzende im Dezember 2004<br />

die Elfriede-Eilers-Stiftung gegründet und mit<br />

einem namhaften Geldbetrag ausgestattet. Die<br />

Stiftung ist gemeinnützig und unterliegt öffentlicher<br />

Kontrolle durch die zuständige Bezirksregierung<br />

in Detmold. Nur die Spenden und Stiftungserlöse<br />

dürfen ausgegeben werden.<br />

Regierungspräsident Andreas Wiebe (re.) höchstpersönlich<br />

übergab die Stiftungsurkunde 2004 an Elfriede Eilers. Gäste<br />

der Feier waren u.a. Norbert Wellmann und Wolfgang Stadler<br />

(v. li).<br />

Auf Dauer helfen können<br />

Innovativ und zusätzlich müssen die Projekte<br />

sein, die von dem ehrenamtlichen Stiftungsvor-<br />

Einleitung | Elfriede-Eilers-Stiftung<br />

stand bewilligt werden. Sozial und nah, so das<br />

Motto der Stiftung, will Wolfgang Stadler, Stiftungsvorsitzender,<br />

gemeinsam mit Claudia Rüter<br />

und Klaus Krebs wirken. Beraten werden sie dabei<br />

von einem Fachbeirat unter dem Vorsitz der<br />

Stifterin.<br />

Als relativ junge Stiftung<br />

mit begrenzten Mitteln hat<br />

es die Elfriede-Eilers-Stiftung<br />

natürlich schwer, öffentlich<br />

bekannt zu werden. Dennoch<br />

konnten mit dem guten Klang<br />

des Namens viele Spenden<br />

eingeworben werden. Gemeinsam<br />

mit den Stiftungserträgen<br />

»<strong>Wir</strong> haben erst angefangen«,<br />

konnten bis heute rund 50.000<br />

Euro für mehrere Projekte aus-<br />

sagt Elfriede Eilers. Sie wünscht<br />

sich, dass ihr Beispiel Nachahmerinnen<br />

und Nachahmer findet:<br />

gegeben werden. Das Stiftungs - »Zustiftungen, eine Erbschaft<br />

kapital ist auf 435.000 Euro an- und viele Spenden ermöglichen<br />

gewachsen.<br />

noch mehr Hilfe«.<br />

Spielkoffer für Kitas und Entlastung für Mütter<br />

Die pädagogische Arbeit von Kindertageseinrichtungen<br />

und Einrichtungen der Erziehungs-<br />

und Familienhilfe in Ostwestfalen-Lippe wurde<br />

durch die Anschaffung von Spielkoffern unterstützt.<br />

Die inzwischen 40 Koffer stehen Familien<br />

zur Ausleihe zur Verfügung, um ihnen den Zugang<br />

40 Spielkoffer wurden <strong>AWO</strong>-Kitas zur Ausleihe an Familien<br />

überlassen, um Kindern einen Zugang zu besonderen Spielen<br />

zu ermöglichen.<br />

6 | 7


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

zu bestimmten Spielen zu ermöglichen.<br />

Zur Entlastung von Müttern behinderter Kinder,<br />

die aufgrund ihres Alters noch nicht in einer<br />

Regeleinrichtung betreut werden können, hat die<br />

TagesmütterAgentur OWL mit Stiftungsmitteln<br />

Tagesmütter vermittelt. Die betroffenen Frauen<br />

konnten »einmal<br />

<br />

wieder richtig Luft<br />

holen.« Das ist gelungen.Dankschreiben<br />

belegen dies.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Leben bis zuletzt<br />

Ebenfalls mit Hilfe<br />

der Elfriede-Eilers-<br />

Stiftung wurde beispielhaft<br />

im Seniorenzentrum<br />

Müllerburg<br />

in Oerlinghausen<br />

das Projekt »Leben<br />

bis zuletzt« verwirklicht.<br />

In beson-<br />

ders ausgestatteten<br />

Appartements können<br />

jetzt schwerstkranke,<br />

ältere Menschen,<br />

deren Pflege<br />

zuhause nicht mehr<br />

möglich ist, gemeinsam<br />

mit Freunden<br />

und Angehörigen ihre letzte Lebensphase gestalten<br />

und in Frieden sterben.<br />

Zukünftige Projekte werden den Aufbau eines<br />

Netzwerkes für pflegende Angehörige, die Qualifizierung<br />

von Pflegekräften für die Sterbebegleitung<br />

und die Gesundheitserziehung in Kindertageseinrichtungen<br />

fördern. Elfriede-Eilers-Stiftung<br />

Detmolder Str. 280, 33605 Bielefeld<br />

www.elfriede-eilers-stiftung.de<br />

Sparkasse Bielefeld, BLZ 480 501 61<br />

Konto 115 626<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wohnen, Pflege, Wohlfühlen<br />

Angebote für Senioren und Pflegebedürftige<br />

Die Altenhilfe ist einem ständigen Strukturwandel<br />

unterzogen. In immer kürzeren Zeitabständen<br />

verändern sich die Bedürfnisse der Kunden.<br />

Durch geänderte gesetzliche Regelungen<br />

<strong>sind</strong> neue und zusätzliche Herausforderungen zu<br />

bewältigen. Neue Angebote müssen entwickelt<br />

werden. Gleichzeitig müssen die bestehenden<br />

Angebote gepflegt, ausgebaut und weiterentwickelt<br />

werden. So verständlich das Bedürfnis bei<br />

Kunden und Mitarbeitern nach eher beständigen<br />

Verhältnissen ist, muss die <strong>AWO</strong> Veränderungen<br />

frühzeitig erkennen und den Wandel aktiv mit gestalten.<br />

Die Situation<br />

Die <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V. ist Trägerin<br />

von 9 Seniorenzentren. Unter dem Motto<br />

»Wohnen, Pflege, Wohlfühlen« bieten wir pflegebedürftigen<br />

älteren Menschen ein neues Zuhause.<br />

7 Tagespflegeeinrichtungen, 4 Pflegedienste,<br />

2 Kurzzeitpflegeeinrichtungen, 1 Patientenhotel,<br />

4 SeniorenHausgemeinschaften und 130 Seniorenwohnungen<br />

runden die Vielfalt der Angebote ab.<br />

Das Angebot<br />

In den Seniorenzentren versorgen über 700<br />

Mitarbeiter/-innen 900 Senior/-innen rund um<br />

die Uhr mit anerkannt hoher Qualität in der Pflege,<br />

der sozialen Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung.<br />

Unterstützt werden sie dabei von etwa<br />

200 Freiwilligen. In den letzten Jahren <strong>sind</strong> fast<br />

alle Einrichtungen baulich umgestaltet worden<br />

und an die veränderten Bedarfen nach kleineren<br />

Wohngruppen angepasst worden. Unsere Seniorenzentren<br />

bieten den Bewohnern komfortable<br />

Wohnmöglichkeiten mit vielen Freizeitangeboten.<br />

Sie gewährleisten allen Nutzern die notwendige<br />

Privatsphäre, weitgehende Selbstbestimmtheit<br />

und die gewünschten sozialen Kontakte. In allen<br />

Seniorenzentren bietet die <strong>AWO</strong> Demenzkranken<br />

besondere Betreuungsangebote wie z.B. be-<br />

Elfriede-Eilers-Stiftung | Senioreneinrichtungen<br />

schützte Gärten. Speziell geschulte Mitarbeiter<br />

gehen auf die hohe Betreuungsbedürftigkeit und<br />

speziellen Schutzbedürfnisse dieser Bewohnergruppe<br />

ein, deren Anteil zum Teil auf 60 % angestiegen<br />

ist.<br />

Besondere Projekte<br />

Das bundesweite GOS-Pilotprojekt der <strong>AWO</strong><br />

»Pflege und Betreuung Demenzkranker in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen« (2005 – 2007) hat<br />

den hohen Versorgungsstandard bei der <strong>AWO</strong><br />

in OWL bestätigt und zu weiteren qualitativen<br />

Verbesserungen geführt. In Zukunft steht den<br />

Einrichtungen eine Vielzahl von verbindlichen<br />

Handreichungen zur Verfügung, die z.B. für die<br />

Pflegeleistungen, die besondere Ernährung oder<br />

Milieugestaltung, von großer Bedeutung <strong>sind</strong>.<br />

Mit dem Projekt »Menschen mit Demenz<br />

brauchen Begegnungen« (2002 – 2005) wurden<br />

Menschen gewonnen, fortgebildet und angeleitet,<br />

die sich in der zusätzlichen Betreuung demenzkranker<br />

Menschen freiwillig engagieren. Das<br />

Engagement<br />

reichte von<br />

der BegleitungeinzelnerMenschen<br />

über<br />

Gruppenaktivitäten<br />

bis<br />

hin zur Organisation<br />

von<br />

A n g e b o t e n<br />

für das ganze<br />

Haus (z.B.<br />

Anlage und<br />

Pflege eines Bauerngartens). Die Stiftung Wohlfahrtspflege<br />

hat dieses Projekt als Modell gefördert.<br />

Ein großer Teil der Freiwilligen ist auch nach<br />

dem Projektende immer noch aktiv. Auch die im<br />

Rahmen des Projekts konzipierten Fortbildungen<br />

werden weiterhin für Freiwillige angeboten.<br />

8 | 9


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

In unsere Einrichtungen ziehen immer häufiger<br />

Menschen ein, die sich in der letzten Lebensphase<br />

befinden. Die Auseinandersetzung mit Tod,<br />

Trauer und dem Abschiednehmen hat für die Einrichtungen<br />

auch quantitativ eine neue Dimension<br />

erhalten. Trotzdem handelt es sich immer wieder<br />

um einen zum Leben gehörenden Vorgang,<br />

der persönlich und individuell begleitet werden<br />

will. In den Seniorenzentren wird eine offene<br />

und aktive Abschiedskultur gepflegt, in der es in<br />

erster Linie auf die Wünsche der Bewohner und<br />

Fitness ist auch im Alter wichtig und bringt Freude.<br />

ihrer Angehörigen ankommt. Ein von der Stiftung<br />

Wohlfahrtspflege gefördertes Projekt soll die<br />

bisherigen Ansätze unterstützen und weiter entwickeln.<br />

Gezielte Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für die Mitarbeiter, bewusst gesuchte<br />

Öffentlichkeit, die Auseinandersetzung mit ethischen<br />

Fragestellungen und neue Serviceangebote<br />

für die Bewohner <strong>sind</strong> Schwerpunkte des Projekts<br />

»Abschied leben« (2006 – 2009).<br />

Hohe Anforderungen<br />

Die Mitarbeiter in der Altenhilfe mussten auch<br />

im vergangenen Berichtszeitraum eine weitere<br />

Verdichtung der Arbeit bewältigen und sich auf<br />

neue Herausforderungen einstellen. Die Schwere<br />

der Pflegebedürftigkeit (z.B. durch Demenz)<br />

hat in allen Seniorenzentren deutlich zugenommen,<br />

auch wenn sich das in der Pflegeeinstufung<br />

nicht immer wiederfindet. Durch Veränderun-<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

gen im Gesundheitssystem ist der medizinische<br />

Aufwand, der nun mit der Pflegereform 2008<br />

dauerhaft den Pflegeeinrichtungen zugeordnet<br />

ist, erheblich angestiegen, ohne zusätzlich vergütet<br />

zu werden. Die Beteiligung an mehrjährigen<br />

inhaltlichen Projekten, an der kontinuierlichen<br />

Qualitätsverbesserung, die Einführung von elektronischer<br />

Pflegedokumentation und Dienstplanung<br />

<strong>sind</strong> nur einige Beispiele für Anforderungen,<br />

die neben den Kernleistungen Pflege, Betreuung,<br />

Hauswirtschaft und Verwaltung für zusätzliche<br />

Belastungen gesorgt haben.<br />

Bauliche Maßnahmen 2004 – 2008<br />

• Oerlinghausen:<br />

barrierefreier Gartenzugang Seniorenzentrum<br />

Müllerburg (2005), Servicewohnanlage<br />

Reuterstraße (Einzug 12/2005)<br />

• Bad Salzuflen:<br />

grundlegende Modernisierung des Seniorenzentrums<br />

Feierabendhaus (Abschluss 08/2005)<br />

• Kirchlengern:<br />

Servicewohnanlage Mittelacker (Einzug 07/2006)<br />

• Bielefeld:<br />

grundlegende Modernisierung (Abschluss<br />

09/2005), Anlage eines Bauerngartens (2004) und<br />

Anlage eines beschützten Gartens für Demenzkranke<br />

(2005) im Seniorenzentrum Frieda-Nadig-<br />

Haus<br />

Als entlastende Angebote wurden in einzelnen<br />

Seniorenzentren Maßnahmen zur Gesunderhaltung<br />

oder Gesundheitsförderung angeboten.<br />

Es werden Rückkehrgespräche nach langer<br />

Krankheit, Entspannungstechniken, Massagen<br />

und gesonderte Rückzugsangebote organisiert.<br />

Trotzdem entstanden manchmal schwierige Einzelfallsituationen,<br />

wenn Erschöpfung, hohe Krank-<br />

In den Küchen der familienähnlichen Wohngruppen<br />

der Seniorenzentren wird gemeinsam gegessen.<br />

stände oder Krankheitswellen bei den Bewohnern<br />

einen schwer lösbaren Kreislauf auslösten. Beeindruckend<br />

bleibt, dass es den Mitarbeiter immer<br />

wieder gelungen ist krisenhafte Situationen allein<br />

oder mit Unterstützung zu meistern. Externe<br />

Stellen haben die <strong>AWO</strong> beglückwünscht, so hoch<br />

motivierte Mitarbeiter anzutreffen.<br />

Besondere Aktivitäten<br />

Die Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes<br />

Altenhilfe ist ständiges Ziel und dauerhafte<br />

Aufgabe. Als ein Instrument zur Unterstützung<br />

dieses Prozesses wird Projektarbeit genutzt. Im<br />

Rahmen von Projekten können Zukunftsthemen<br />

aufgegriffen, neue Arbeitsansätze und –Methoden<br />

erprobt und nicht zuletzt innovative Wege<br />

der Finanzierung beschritten werden. Aus diesen<br />

Gründen gibt es mittlerweile eine langjährige<br />

Praxis in der Initiierung und Durchführung neuer<br />

Projekte. Dazu folgende Beispiele:<br />

• Anschaffung von 22 Snoezelenwagen mit<br />

Hilfe der Stiftung Wohlfahrtspflege (2005)<br />

– Ziel: Anregende Beschäftigung wird zum<br />

Bewohner gebracht<br />

• Kraft und Balancetraining in den Seniorenzen-<br />

tren mit Unterstützung der Stadtwerke<br />

Bielefeld (2007) – Ziel: Verringerung der<br />

Sturzrisiken durch Fitnesstraining<br />

• Referenzmodell »Qualitätssicherung in der<br />

stationären Pflege«, Partner: MAGS, Pflege-<br />

kassen, BMG (2005/2006) – Ziel: Beteiligung<br />

an einem landesweit bedeutsamen Modell<br />

Demenz-Servicezentrum OWL<br />

Die Versorgungsangebote für demenzkranke<br />

Menschen <strong>sind</strong> im Laufe der Zeit sehr komplex<br />

geworden und für Betroffene und ihre Angehörigen<br />

teilweise auch wenig transparent. Dies war<br />

Der Klön beim gemeinsamen Spiel gehört dazu!<br />

Anlass für das Land NRW flächendeckend Demenz-Servicezentren<br />

einzurichten. In jeweils unterschiedlicher<br />

Trägerschaft (Kommunen, Wohlfahrtsverbände,<br />

Verbraucherzentrale) wurden sie<br />

mit jeweils abgegrenztem Einzugsbereich ab Mai<br />

2005 als Bestandteil der Landesinitiative Demenz<br />

geschaffen. Für die Region Ostwestfalen-Lippe<br />

ging der »Zuschlag« an die <strong>AWO</strong>.<br />

Die Demenz-Servicezentren haben den Auftrag,<br />

alle demenzspezifischen Angebote in ihrem<br />

Zuständigkeitsbereich in einer Datenbank zusammenzufassen,<br />

um Informationen darüber an Rat<br />

Suchende weitergeben zu können. Außerdem sollte<br />

die Schaffung niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />

für demenzkranke Menschen initiiert<br />

und begleitet werden. Das Demenz-Servicezentrum<br />

OWL hat darüber hinaus einen Schwerpunkt<br />

auf das Angebot von Fortbildungen für Angehörige,<br />

Freiwillige und hauptamtliche Mitarbeiter/innen<br />

gelegt und konnte damit erfolgreich an die<br />

Senioreneinrichtungen<br />

10 | 11


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Arbeit der Vorläuferprojekte »Kompetenzwerkstatt«<br />

und »Begegnungen« anknüpfen.<br />

Ein weiteres Ziel war es, die öffentliche Wahrnehmung<br />

für das Thema Demenz zu schärfen. Dies<br />

ist z.B. mit einer Reihe gut besuchter Veranstaltungen<br />

zu verschiedenen Teilaspekten des Themas<br />

Demenz gelungen (1. Seniorenforum »Vielfalt<br />

nutzen«; Menschen mit Demenz im Krankenhaus;<br />

Geistige Behinderung und Demenz) oder mit<br />

Presseveröffentlichungen und eigenen Ratgebern<br />

bzw. Broschüren (»Ich hätte da mal eine Frage ...«;<br />

Kommunikation mit Menschen mit Demenz).<br />

In allen Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> wird ein besonderes<br />

Kraft- und Balance-Training zur Sturzprophylaxe für Senioren<br />

angeboten.<br />

Die Demenz-Servicezentren werden durch das<br />

Land NRW und die Pflegekassen gefördert. Der<br />

ursprünglich dreijährige Modellzeitraum wurde<br />

um zwei Jahre verlängert. Danach sollen die Demenz-Servicezentren<br />

Regelangebote werden. Ein<br />

Erfolgsmodell, an dem die <strong>AWO</strong> OWL beteiligt ist.<br />

SeniorenService OWL<br />

Mit der Arbeit des Demenz-Servicezentrums<br />

ist deutlich geworden, dass ein genereller Mangel<br />

an niedrigschwelliger Beratung zu Angeboten<br />

für ältere Menschen besteht. Die Kreisverbände<br />

und der Bezirksverband der <strong>AWO</strong> haben deshalb<br />

eine gemeinsame telefonische Beratungshotline<br />

ins Leben gerufen. Jeweils werktags von 15:00 bis<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

18:00 Uhr kann unter der Nummer 0180 5 296 777<br />

(z.Zt. 14 ct/min aus dem dt. Festnetz) Rat und<br />

Hilfe angefragt werden. Von A bis Z, von Angehörigenarbeit<br />

über Ernährung, Internet, Pflegeversicherung,<br />

Seniorenreisen bis Zentrum für<br />

Pflege und Gesundheit kann kompetent Auskunft<br />

gegeben werden. Mitarbeiter/-innen der Altenhilfe<br />

aus den Kreisverbänden, den Seniorenzentren<br />

und der Bezirksgeschäftsstelle übernehmen reihum<br />

diesen telefonischen Beratungsdienst.<br />

www.seniorenservice-awo-owl.de<br />

Neue Angebote, neue Partner<br />

Neben der Initiierung und Durchführung der<br />

verschiedenen Projekte hat sich die <strong>AWO</strong> zu einer<br />

strategischen Neuausrichtung ihrer Altenhilfeangebote<br />

entschlossen. Marktanalysen und die Bewertung<br />

gesetzlicher und gesundheitspolitischer<br />

Veränderungen führten 2004 zu dem Beschluss,<br />

keine neuen klassischen Seniorenzentren mehr<br />

zu errichten.<br />

SeniorenHausgemeinschaften<br />

SeniorenHausgemeinschaften <strong>sind</strong> eine wohnortnahe<br />

Alternative für ältere und/oder pflegebedürftige Menschen,<br />

wenn eine Versorgung zu Hause nicht möglich<br />

ist und stationäre Pflege nicht gewünscht wird. Die bis<br />

zu 10 Bewohner/innen <strong>sind</strong> Mieter eines eigenen Apartments,<br />

leben und wirtschaften aber als Gemeinschaft.<br />

Individualität und Gemeinschaft können gelebt werden.<br />

Von allen Mietern finanzierte Hauswirtschafterinnen<br />

kümmern sich um die Wäsche, die Reinigung und das<br />

Essen. Die pflegerische Versorgung übernimmt die<br />

<strong>AWO</strong> Service gGmbH. Eine 24-Stunden-Betreuung ist<br />

sichergestellt. Die SeniorenHausgemeinschaften in<br />

Löhne laden zum Kennenlernen des neuen Modelles ein.<br />

Entgegen dem allgemeinen Trend hat der<br />

Bezirksverband jedoch sein ambulantes Pflegeangebot<br />

weiterentwickelt und ambulante und<br />

teilstationäre Einrichtungen im Kreis Herford<br />

übernommen. Über neue Gesellschaftsformen<br />

konnte flexibel am Markt agiert und zudem neue<br />

Angebote aufgebaut werden. Erfolgreich wurde<br />

der Angebotstyp der SeniorenHausgemeinschaft<br />

entwickelt und 2005 erstmals in Löhne verwirklicht.<br />

Weitere Projekte <strong>sind</strong> in Planung und werden<br />

2008 realisiert. Es wurden erfolgreich Partner<br />

Seniorenzentren <strong>sind</strong> Teil des Gemeinwesens. Kooperationen<br />

mit Schulen und anderen Partnern, wie hier die des Seniorenzentrums<br />

Rosenhöhe mit der Vennhofschule, gehören dazu.<br />

gefunden, um die Vielzahl an Möglichkeiten und<br />

Perspektiven zur Realisierung zu führen. Dies waren<br />

beispielsweise in einem Fall die Bünder Bau-<br />

und Siedlungsgenossenschaft (B & S), in einem<br />

anderen Fall die Städt. Kliniken Bielefeld gem.<br />

GmbH und verschiedene Investoren.<br />

Genauso bedeutsam war die Neuorientierung<br />

in den Seniorenzentren, die weiterhin den Mittelpunkt<br />

unseres Arbeitsfeldes darstellen. Innerhalb<br />

eines Entwicklungsprozesses wurde für jedes Seniorenzentrum<br />

ein Entwicklungsplan aufgestellt,<br />

aus dem sich zentral gesteuerte Aufgaben ableiten<br />

ließen, wie: Ambulantisierung der Altenhilfe,<br />

Entwicklung niedrigschwelliger Angebote, Seniorenzentrum<br />

als Kompetenzzentrum Demenz, die<br />

Entwicklung einer gemeinsamen Abschiedskultur<br />

oder die Internetpräsenz aller Einrichtungen.<br />

Qualität<br />

Schon lange vor der ersten Zertifizierung<br />

durch externe Stellen <strong>sind</strong> wesentliche Grund-<br />

lagen für ein prüffähiges Qualitätsmanagement<br />

gelegt worden. Durch die konsequente Weiterentwicklung<br />

können alle Einrichtungen externen<br />

Prüfungen der Heimaufsicht, des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenkassen, des Gesundheitsamtes<br />

und anderer Instanzen gelassen entgegensehen.<br />

Die Prüfergebnisse der Seniorenzentren<br />

der <strong>AWO</strong> können jederzeit vorgezeigt werden.<br />

Die aktive Bearbeitung der gesetzlichen und freiwilligen<br />

Vorgaben und die durchweg guten Prüftestate<br />

haben das insgesamt gute Image unserer<br />

Einrichtungen nochmals gefestigt. Sie geben Kunden<br />

und Angehörigen berechtigten Anlass uns ihr<br />

Vertrauen entgegenzubringen. Für Mitarbeiter<br />

bietet der erreichte Standard Klarheit in Bezug<br />

auf die vielfältigen Anforderungen und Beschäftigungssicherheit.<br />

Gastfamilien für Senioren<br />

Als weiterer Baustein der ambulanten Betreuung<br />

von Senioren hat die <strong>AWO</strong> OWL im Februar 2007 mit<br />

dem Aufbau des Projektes »Gastfamilien für Senioren«<br />

begonnen. Zielgruppe <strong>sind</strong> Menschen, die aufgrund zunehmender<br />

Pflegebedürftigkeit nicht mehr allein in der<br />

eigenen Häuslichkeit bleiben können und eine Alternative<br />

zu stationären Einrichtungen oder Wohngruppen<br />

suchen.<br />

Die Vermittlung in sorgfältig ausgesuchte Gastfamilien<br />

und die weitere Begleitung des Zusammenlebens<br />

erfolgt über den Fachdienst der <strong>AWO</strong>. Können<br />

die Kosten für die Betreuungsleistungen der Familie,<br />

Unterkunft, Verpflegung und die Begleitung durch den<br />

Fachdienst nicht von den Senior/-innen selbst finanziert<br />

werden, erfolgt im Rahmen der Einzelfallhilfe eine<br />

Finanzierung über die Städte und Kreise. Mit der Stadt<br />

Bielefeld, den Kreisen Gütersloh, Herford, Lippe und<br />

Minden-Lübbecke wurden Ende 2007 entsprechende<br />

Vereinbarungen getroffen. Geplant ist ein weiterer<br />

Ausbau auch in den Kreisen Höxter und Paderborn.<br />

Bisher stellten sich 18 Gastfamilien zur Verfügung.<br />

In vier Fällen bahnt sich eine Vermittlung von Seniorinnen<br />

an. Infos unter Tel. (0521) 92 16-278<br />

Senioreneinrichtungen<br />

12 | 13


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

<strong>Wir</strong>tschaftliche Situation<br />

Die Auslastung aller Einrichtungen hat sich im<br />

Berichtszeitraum auf hohem Niveau stabilisiert.<br />

Die Durchsetzbarkeit von notwendigen Pflegesatzerhöhungen<br />

aufgrund von Kostensteigerungen<br />

aber auch zur Verbesserung der personellen<br />

Ausstattung der Einrichtungen stößt immer<br />

häufiger an Grenzen, da die <strong>AWO</strong> in einem wachs-<br />

Frisch auf den Tisch! Nicht nur in der Pflege <strong>sind</strong> Menschen<br />

für Menschen bei der <strong>AWO</strong> aktiv. Die Arbeit in Küche und<br />

Hauswirtschaft ist ebenso wichtig.<br />

enden Markt vielfach mit Anbietern in Konkurrenz<br />

tritt, die aufgrund anderer Rahmenbedingungen,<br />

wie z.B. fehlende Tarifbindung und geringerer<br />

Ausbildungsbereitschaft, günstiger anbieten können.<br />

Im Berichtszeitraum kann die Entwicklung<br />

jedoch alles in allem als zufriedenstellend bezeichnet<br />

werden.<br />

Ausblick<br />

Die <strong>AWO</strong> ist mit ihren Angeboten am »Markt«<br />

gut aufgestellt. <strong>Wir</strong> leisten anerkannt gute Arbeit.<br />

Von negativen Marktentwicklungen konnten wir<br />

uns in der Regel abkoppeln. Die Bereitschaft zur<br />

Weiterentwicklung der Angebote und Fortführung<br />

eingeschlagener Wege sollte, wo möglich,<br />

weiter unterstützt werden. Weil sich die Marktverhältnisse<br />

immer schneller verändern und Entscheidungen<br />

der Politik kurz- und mittelfristig auf<br />

unser Arbeitsfeld auswirken können kommt es<br />

auch in Zukunft darauf an, die Entwicklungs- und<br />

Steuerungsbedarfe rechtzeitig zu erkennen.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

10-jähriges Bestehen feierte das Seniorenzentrum Baumheide<br />

2005. Auf dem Foto: (v.li.) Josef Wehrfritz (†), Einrichtungsleiter<br />

der »ersten Stunde«, Klaus Dannhaus (stv. Bezirksgeschäftsführer),<br />

Andreas Rüther (Bezirksvorsteher Heepen)<br />

und Heinz-Joachim Weber (stv. Bezirksvorsitzender)<br />

Seniorenzentren im Internet<br />

www.haus-rosenhoehe.de<br />

www.frieda-nadig-haus.de<br />

www.wilhelm-augusta-stift.de<br />

www.seniorenzentrum-baumheide.de<br />

www.haus-muellerburg.de<br />

www.feierabendhaus.de<br />

www.friedrich-winter-haus.de<br />

www.seniorenzentrum-kirchlengern.de<br />

www.robert-nussbaum-haus.de<br />

Tageseinrichtungen für Kinder<br />

<strong>Wir</strong> unterstützen Kinder, ihre Welt zu entdecken<br />

Tageseinrichtungen für Kinder haben einen<br />

eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag.<br />

Das übergeordnete Ziel der pädagogischen Arbeit<br />

ist die Ausbildung einer ausgereiften Persönlichkeit,<br />

die zur kritischen Auseinandersetzung mit<br />

gesellschaftlichen Anforderungen und zur aktiven<br />

Mitgestaltung fähig ist.<br />

Jedes Kind muss seine eigene soziale Rolle innerhalb<br />

der Gruppe erleben können. Ein partnerschaftliches,<br />

gewaltfreies und gleichberechtigtes<br />

Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter<br />

untereinander, soll erlernt und erlebt werden. Die<br />

Integration von Kindern mit Behinderung wird besonders<br />

gefördert. Auch gegenüber anderen Kulturen<br />

und Weltanschauungen sowie unterschiedlichen<br />

sozialen Verhältnissen wird Verständnis<br />

entwickelt und Toleranz gefördert.<br />

Im Elementarbereich werden die Grundlagen<br />

für das zukünftige Lernen gelegt. Den Kindern<br />

wird ein Bildungsangebot gemacht, das sowohl<br />

ihre Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpft als<br />

auch Entwicklungsrückstände und milieubedingte<br />

Benachteiligungen frühzeitig ausgleicht.<br />

Unsere Ziele<br />

• Umsetzung eines Angebotes zur Sicherung<br />

großer Chancengleichheit für alle Kinder<br />

• Ausbau des Arbeitsfeldes durch Ausweitung<br />

der Kernangebote und Schaffung neuer Ange-<br />

bote (Tagespflegegruppen für Kinder unter<br />

drei Jahren, Tagespflege in Räumen der Kita,<br />

Offener Ganztag)<br />

• Sicherung und Ausbau des überprüfbaren ho-<br />

hen fachlichen Niveaus der Angebote (alle<br />

Tageseinrichtungen <strong>sind</strong> seit 2002 extern<br />

nach DIN EN ISO zertifiziert)<br />

• Vernetzung des Arbeitsfeldes mit anderen Fel-<br />

dern der Erziehungs- und Familienhilfe<br />

• Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />

durch den Aufbau zusätzlicher Einrichtungen<br />

und Dienstleistungen: Kostendeckung und<br />

Optimierung der bestehenden Vertragsver-<br />

hältnisse.<br />

Senioreneinrichtungen | Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />

Häuser des Lernens <strong>sind</strong> die Kindertageseinrichtungen. Hier<br />

zeigt die Integrative Kita Zehlendorfer Damm ihr Konzept.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

Veränderungen im Arbeitsleben, in den Familienstrukturen<br />

sowie eine verstärkte Dienstleistungsorientierung<br />

machen flexible Betreuungsangebote<br />

notwendig. Flexible Öffnungszeiten,<br />

Betreuung in Randzeiten, in Notfällen und an Wochenenden,<br />

ganzjährige Öffnung, Betreuungsangebote<br />

schon für Kleinstkinder oder auch Betreuungsangebote<br />

am Nachmittag in der Schule <strong>sind</strong><br />

zunehmend gefragt.<br />

Neue Einrichtungen<br />

Waldkindergarten Werther (2005)<br />

Kinderhaus Rasselbande, Bielefeld (2006)<br />

Übernahmen<br />

Kita Lindenstraße, Lage (2006)<br />

Kita In den Tannen, Löhne (2007)<br />

Kita Wülferlieth, Bad Salzuflen (2008)<br />

Kita Wüsten, Bad Salzuflen (2008)<br />

Familienzentrum/Kita Waldstraße, Bad Salzuflen<br />

(2008)<br />

Die demografische Entwicklung mit der Absenkung<br />

der Kinderzahlen im Alter von unter 6<br />

Jahren sowie die Vorverlegung des Einschulungsalters<br />

führen darüber hinaus zu gravierenden Veränderungen<br />

der Kita-Landschaft: Die Konkurrenz<br />

zwischen den Trägern wächst.<br />

14 | 15


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Auf der anderen Seite führen massive Kürzungen<br />

im Sachkostenbereich des Landesanteils der<br />

Kindertagesstättenfinanzierung seit 2005 zu einer<br />

deutlichen Verschlechterung der finanziellen<br />

Situation der Kitas. Auch drängen private Anbieter<br />

auf den Markt, um insbesondere für finanzstarke<br />

Eltern besondere Angebote vorhalten zu<br />

können.<br />

Ein besonderes Problem ist die Abschaffung<br />

des Elternbeitragsdefizitausgleiches durch das<br />

Land NRW im Jahr 2006. Dadurch hat sich das<br />

Land aus dem Ausgleich des Defizits bei den Elternbeiträgen<br />

zurückgezogen und eine Festlegung<br />

der Elternbeiträge durch die Kommunen<br />

bewirkt. In einigen Kommunen <strong>sind</strong> die Elternbeiträge<br />

deshalb gestiegen.<br />

Die radikalste Änderung der Rahmenbedingungen<br />

ist die Umstellung auf das Kinderbildungsgesetz<br />

(KiBiz), das ab dem 01.08.2008 das alte<br />

Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (GTK)<br />

ablösen wird: Umstellung der Spitzkostenfinanzierung<br />

auf eine pro Kindförderung, neue Grup-<br />

Sprachförderung ist eine zentrale Aufgabe der Kitas geworden.<br />

Spielerisch wird gelernt.<br />

penformen und Öffnungszeiten <strong>sind</strong> die wesentlichen<br />

Stichworte des neuen Gesetzes. Gründe für<br />

die Notwendigkeit einer neuen Förderstruktur<br />

<strong>sind</strong> laut Ministerium sowohl die Möglichkeit finanziell<br />

auf demografische Entwicklungen reagieren<br />

zu können als auch die Kostenersparnis durch<br />

ein vereinfachtes Verwaltungsverfahren.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Einrichtungen/Plätze/Beschäftigte<br />

Das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen gehört<br />

zu den wichtigsten Arbeitsfeldern der <strong>AWO</strong><br />

in Ostwestfalen-Lippe. Mit 107 Einrichtungen in<br />

Trägerschaft des Bezirksverbandes (Gruppen: 327,<br />

Plätze: 6.935) und 9 Einrichtungen in Trägerschaft<br />

der Kreisverbände (mit 225 Plätzen) ist die <strong>AWO</strong><br />

einer der wichtigsten Träger von Kindertagesstätten<br />

in der Region. Von allen Beschäftigten des<br />

<strong>AWO</strong>-Bezirksverbandes <strong>sind</strong> rund 56 % in diesem<br />

Arbeitsfeld tätig.<br />

Besonderheiten<br />

Die <strong>AWO</strong> hat im Berichtszeitraum eine gemischte<br />

Angebotsstruktur für Kinder im Alter von<br />

0,4 Jahren bis zu 14 Jahren mit vielen innovativen<br />

Lösungen vorgehalten. Insbesondere der überproportional<br />

hohe Anteil von Ganztagsplätzen<br />

und das im Vergleich mit anderen Trägern eher<br />

regelhafte Angebot für Kinder unter 3 Jahren <strong>sind</strong><br />

ein Markenzeichen der <strong>AWO</strong>. Fast alle Leitungskräfte<br />

<strong>sind</strong> in speziellen Qualifizierungslehrgängen<br />

geschult worden.<br />

Weitere Qualitätsmerkmale: Alle <strong>AWO</strong>-Kindertageseinrichtungen<br />

<strong>sind</strong> ganz jährig geöffnet.<br />

Die täglichen und wöchentlichen Öffnungszeiten<br />

<strong>sind</strong> dem Betreuungsbedarf der Eltern angepasst.<br />

Öffnungszeiten von über 9 Stunden am Tag <strong>sind</strong><br />

keine Seltenheit.<br />

1997 hat die <strong>AWO</strong> mit dem systematischen<br />

Aufbau des Qualitätsmanagements begonnen.<br />

Seit dem Jahr 2002 wird es jährlich durch interne<br />

und externe Auditor/-innen überprüft. Das<br />

Qualitätsmanagement bildet die Grundlage der<br />

pädagogischen Arbeit aller Kitas. Die in einem<br />

Handbuch beschriebenen pädagogischen und<br />

organisatorischen Standards und Verfahrensanweisungen<br />

stellen ein hohes fachliches Niveau in<br />

allen Tageseinrichtungen sicher. Die prozesshaft<br />

angelegte Struktur des QM-Systems lässt den<br />

Spielraum für aktuelle Entwicklungen.<br />

Entwicklung im Bereich der<br />

Betreuung der Kinder unter 3 Jahren<br />

• 44 Kleine Altersgemischte Gruppen (2003)<br />

• Tagesbetreuungsausbaugesetz (2005),<br />

• Gründung TagesmütterAgentur OWL (2005)<br />

• Überarbeitung der Budgetvereinbarung (2006)<br />

• Sonderförderprogramm<br />

• Spielgruppen in Tageseinrichtungen<br />

• Rechtsanspruch für U3 geplant<br />

• Gruppenform I des KiBiz (2 – 6 jährige) soll<br />

Regelangebot werden<br />

• 3 Tagespflegegruppen<br />

• 2 x Tagespflege in Kitas<br />

Mit Beginn des Jahres 2005 ist das Tagesbetreuungsausbaugesetz<br />

(TAG) in Kraft getreten. Zentrales<br />

Anliegen ist der quantitative und qualitative<br />

Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren.<br />

Institutionelle Betreuung und Kindertagespflege<br />

stehen im TAG gleichrangig nebeneinander.<br />

Neben der Notwendigkeit des quantitativen<br />

Ausbaus verdeutlichen entwicklungspsychologische<br />

und neurobiologische Forschungsergebnisse,<br />

dass die Bildung von Kleinstkindern wichtige<br />

Voraussetzung für eine gelingende Entwicklung<br />

späterer Bildungsprozesse ist.<br />

Seit 2007 führen Erzieher/-innen in Kooperation<br />

mit Lehrer/-innen formalisierte Sprachstandserhebungen<br />

bei Kindern 2 Jahre vor der Einschulung<br />

durch, um frühzeitig Sprachförderbedarf zu<br />

erkennen, und anschließend entsprechende Fördermaßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

In den meisten Tageseinrichtungen der <strong>AWO</strong><br />

werden Kinder mit Migrationshintergrund betreut.<br />

In einigen Einrichtungen beträgt der Anteil<br />

der Kinder mit einer nicht-deutschen Muttersprache<br />

über 50 %. Diese Vielfalt bei der kulturellen,<br />

ethnischen und sozialen Herkunft der Kinder, die<br />

unsere Einrichtungen besuchen, hat zu einer interkulturellen<br />

Öffnung geführt. Dies zeigt sich<br />

in der Gestaltung der Kommunikation, der Auswahl<br />

von Methoden, Materialien und Informationen<br />

für Eltern. Die Vermittlung der deutschen<br />

Sprache für alle Kinder nimmt dabei eine zentra-<br />

Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />

le Stellung ein. In vielen Einrichtungen wird die<br />

interkulturelle Arbeit durch ein multikulturell<br />

zusammengesetztes Team unterstützt. Die Stärkung<br />

der interkulturellen Kompetenz der pädagogischen<br />

Mitarbeiter/-innen erfolgt durch kontinuierliche<br />

Fortbildungen.<br />

Ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit<br />

der <strong>AWO</strong> Kitas liegt auf der gemeinsamen Erziehung<br />

von Kindern mit und ohne Behinderung.<br />

In 50 Tageseinrichtungen werden in »Einzelintegration«<br />

bis zu 3 Kinder mit Behinderung in Regelgruppen<br />

betreut. Im Berichtszeitraum lag die<br />

Zahl bei durchschnittlich 180 Kindern in den Einzelintegrationen.<br />

Darüber hinaus werden derzeit<br />

in vier Tageseinrichtungen weitere 30 Kinder im<br />

Rahmen von 6 Schwerpunktgruppen betreut. In 2<br />

Tageseinrichtungen in Bielefeld werden in insgesamt<br />

3 heilpädagogischen Gruppen 24 schwerstbehinderte<br />

Kinder betreut.<br />

Bildung auf hohem Niveau ist ein Ziel der <strong>AWO</strong>-<br />

Kitas. In Anlehnung an die Bildungsvereinbarung<br />

des Landes NRW setzen die Tageseinrichtungen<br />

der <strong>AWO</strong> daher auf die innerhalb der <strong>AWO</strong> NRW<br />

abgestimmte Rahmenkonzeption zur Bildung.<br />

Das freie Spiel kommt nie zu kurz!<br />

Seit dem Kindergartenjahr 2004/2005 besitzen<br />

alle Tageseinrichtungen der <strong>AWO</strong> ein Beobachtungsverfahren,<br />

das zugleich als Bildungsdokumentation<br />

für das einzelne Kind dient. Die<br />

Bildungsdokumentation ist ein standardisiertes<br />

Beobachtungsverfahren, das sich sowohl an<br />

der Bildungsvereinbarung als auch an dem Schul-<br />

16 | 17


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

fähigkeitsprofil des Landes NRW orientiert. Eine<br />

Bildungsdokumentation wird für jedes Kind im<br />

Alter zwischen 3 – 6 Jahren geführt. Ergibt sich<br />

aus dieser Dokumentation ein Förderbedarf für<br />

das Kind, wird dieser in einem Förderplan beschrieben<br />

und im Alltag umgesetzt.<br />

Ihren Unmut über Sparmaßnahmen des Landes und das neue<br />

KiBiz-Gesetz äußerten <strong>AWO</strong>-Erzieherinnen und Erzieher<br />

in zahlreichen Protestaktionen in Ostwestfalen-Lippe und<br />

Düsseldorf.<br />

Die Förderung der Sprache als wesentlicher<br />

Bestandteil frühkindlicher Bildung hat einen hohen<br />

Stellenwert und ist ein besonderer Schwer-<br />

punkt in <strong>AWO</strong>-Kitas. Sprachförderung findet dabei<br />

in unterschiedlichen Facetten statt. Kinder<br />

lernen Sprache im Kontext von Spielsituationen.<br />

Anlass zur sprachlichen Förderung ist jedes Spiel,<br />

jede Aktivität und Tätigkeit.<br />

Sprachförderung<br />

Seit 2002 wird in allen Tageseinrichtungen das anerkannte<br />

Testverfahren »Bielefelder Screening« (BISC)<br />

zur Erkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten<br />

durchgeführt und bei Bedarf das Trainingsprogramm<br />

»Hören-Lauschen-Lernen« angewandt. Seit<br />

2002 führen ca. 50 Tageseinrichtungen zusätzliche Angebote<br />

zur Sprachförderung von Kindern lt. Richtlinien<br />

des Landes durch. Mit dieser integrierten Sprachförderung,<br />

die fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit<br />

ist, erfahren diese Kinder vor allem im letzten Jahr vor<br />

der Einschulung eine besonders intensive Förderung.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Im Rahmen der Umsetzung des §8a SGB VIII haben<br />

alle Tageseinrichtungen eine Schulung sowie<br />

formalisierte Dokumente zum Umgang mit einem<br />

Verdacht auf Kindeswohlgefährdung erhalten.<br />

Aufgrund der großen Bedeutung dieses Themas<br />

finden regelmäßige Erfahrungsrunden statt.<br />

Qualität<br />

Die mehrjährige, erfolgreiche Zertifizierung ist auch<br />

ein Erfolg für die internen Auditorinnen und Auditoren.<br />

Diese Kolleginnen und Kollegen besuchen die Einrich-<br />

tungen allein (Kitas) oder als Auditteam (stationäre<br />

Einrichtungen) und überprüfen anhand eines festge-<br />

legten Fragenkatalogs die Übereinstimmung der Praxis<br />

mit den vereinbarten Standards. So können Unstimmigkeiten<br />

erkannt und Fehler vermieden werden. Die<br />

Ergebnisse dienen der Verbesserung der Qualität und<br />

erhöhen die Sicherheit für Mitarbeiter/innen und Kunden.<br />

Die Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) des<br />

Bezirksverbandes führt regelmäßig Schulungen für Auditoren,<br />

Qualitätsbeauftragte und neue Mitarbeiter/innen<br />

durch.<br />

Perspektiven<br />

Mit den veränderten Rahmenbedingungen ändern<br />

sich auch die konzeptionellen Ansätze und<br />

notwendigen Dienstleistungen:<br />

Die Stärkung von Erziehungskompetenzen<br />

bezieht sich nicht nur auf die Unterstützung der<br />

Erziehungsfähigkeit der Eltern, sondern auch die<br />

Stärkung der Kenntnisse und Fähigkeiten der pro-<br />

Anfang 2008 wurden drei Kindertageseinrichtungen der<br />

Stadt Bad Salzuflen von der <strong>AWO</strong> übernommen.<br />

fessionell arbeitenden Erzieher/-innen. Zur Unterstützung<br />

der Kinder (und der Erzieher/-innen)<br />

wird der Aufbau und die Umsetzung von integrierten<br />

Förderkonzepten, die über die Regelangebote<br />

hinausgehen, angestrebt.<br />

Kinderhaus Rasselbande<br />

In der Bielefelder Innenstadt wurde Mitte 2007<br />

eine Kindertageseinrichtung eröffnet, die in vielerlei<br />

Hinsicht ungewöhnlich ist. Das Kinderhaus Rasselban-<br />

de bietet bedarfsgerechte Kinderbetreuung und viel<br />

Unterstützung für Familien. Für 78 Kinder im Alter von<br />

4 Monaten bis zum Schuleintritt <strong>sind</strong> Betreuungsplät-<br />

ze vorhanden. 30 davon <strong>sind</strong> für Kinder unter 3 Jahren<br />

und 8 für Kinder mit Behinderungen reserviert. Verlän-<br />

gerte Öffnungszeiten, Beratung und Therapie vor Ort,<br />

Tagesmüttervermittlung, betriebliche Betreuungsan-<br />

gebote und Notfallbetreuung gehören zum Standard<br />

des Hauses. Auch architektonisch ist die Einrichtung<br />

interessant. Aus einer alten Industriehalle wurde ein<br />

modernes Haus für Kinder.<br />

Familienzentren sollen – so die Ziele der Landesregierung<br />

– »zu einer Qualitätssteigerung in<br />

der frühkindlichen Bildung und Förderung beitragen,<br />

Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs-<br />

und Erziehungsaufgaben stärken sowie die Vereinbarkeit<br />

von Familien und Beruf sichern« (MGFFI<br />

2006). Drei unserer Kitas gehörten zur Pilotphase<br />

dieses Programms (August 2006 bis Juni 2007)<br />

und haben das Gütesiegel des Landes erhalten.<br />

Zurzeit entwickeln sich rund 30 Tageseinrichtungen<br />

in unserer Trägerschaft zu Familienzentren<br />

weiter. Davon <strong>sind</strong> 8 Einrichtungen mit anderen<br />

im Verbund (trägerintern und trägerübergreifend)<br />

tätig. Bis zum Jahr 2012 wird das Programm ausgebaut.<br />

Weitere unserer Einrichtungen werden in<br />

das Programm aufgenommen.<br />

Die Fachabteilung Kindertageseinrichtungen<br />

unterstützt und begleitet die Einrichtungen u.a.<br />

durch Fachberatung, Workshops, Informationsaustausch,<br />

Fortbildungsangebote und Coaching.<br />

Ziel ist es, alle Kitas, unabhängig von dem Gütesiegel<br />

des Landes, zu Familienzentren weiter zu<br />

entwickeln.<br />

Viele Ziele von Familienzentren <strong>sind</strong> bereits<br />

jetzt in unseren Kitas verwirklicht (z.B. bedarfsgerechte,<br />

ganzjährige Öffnungszeiten, Netzwerkbildung<br />

und Kooperation mit Fachdiensten,<br />

Sozialraumorientierung, Elternunterstützung,<br />

Sprachförderung). Die <strong>AWO</strong>-Kitas <strong>sind</strong> auf dem<br />

richtigen Weg.<br />

www.awo-familienzentren-owl.de<br />

www.awo-kitas-owl.de<br />

Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />

18 | 19


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

ElternService <strong>AWO</strong><br />

OWL-Modell deutschlandweit erfolgreich<br />

Der ElternService <strong>AWO</strong> entwickelt deutschlandweit<br />

neue Angebote für Kommunen, Unternehmen<br />

und Behörden zur Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Ein Schwerpunkt liegt im Aufbau<br />

flexibler Kinderbetreuungsangebote.<br />

Für den ElternService <strong>AWO</strong> ist die Betreuung<br />

von Kindern immer auch Förderung und Bildung<br />

von Kindern. Deshalb achtet er nicht nur auf Flexibilität,<br />

sondern organisiert und vermittelt qualitativ<br />

hochwertige Kinderbetreuung. Dies <strong>sind</strong><br />

im Einzelnen: Beratung zur Kindertagespflege,<br />

Qualifizierung und Vermittlung von Tagespflegepersonen,<br />

Kooperationen mit Familienzentren<br />

in Fragen der Kindertagespflege, Organisation<br />

und Vermittlung von Notfallplätzen in Kindertagesstätten<br />

und bei Tagespflegepersonen, Familienentlastender<br />

Dienst für allein erziehende<br />

Mütter behinderter Kinder unter drei Jahren,<br />

Familiäre Bereitschaftsbetreuung (Kreis Herford)<br />

im Kontext von Inobhutnahme unter drei-<br />

jähriger Kinder.<br />

Die ElternService <strong>AWO</strong> GmbH hat ihren Sitz<br />

in Bielefeld, Gesellschafter <strong>sind</strong> alle Bezirks- und<br />

Landesverbände der <strong>AWO</strong> in Deutschland. Sie<br />

beschäftigt zurzeit 8 hauptamtliche Mitarbeiter/innen<br />

in den Bereichen Fachliche Koordination,<br />

Kundenakquise und Betreuung, Vermittlung und<br />

Fallbearbeitung sowie Verwaltung.<br />

Die »Zweigstelle« ElternService <strong>AWO</strong> OWL<br />

wird zunehmend von Unternehmen und Kommunen<br />

nachgefragt. Der ElternService unterstützt<br />

die <strong>AWO</strong> insgesamt in der Konkurrenz mit privat<br />

gewerblichen und anderen Anbietern im Bereich<br />

der Kinderbetreuung. Durch die Entwicklung neuer<br />

Projekte trägt er zur Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

bei.<br />

www.elternservice-awo.de<br />

www.tagesmuetter-owl.de<br />

Im September 2006 wurde die ElternService <strong>AWO</strong> GmbH in Bielefeld gegründet. Die Zentrale der bundesweiten Kinderbetreuungs-<br />

vermittlung befindet sich im Elfriede-Eilers-Zentrum.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Chronologie<br />

Juli 2005 Gründung der TagesmütterAgentur OWL<br />

Oktober 2005 Beteiligung am Aufbau des Projektes KLICK! (Vermittlung von Arbeitsstellen<br />

in Kombination mit der Organisation einer geeigneten Kinderbetreuung für<br />

unter dreijährige Kinder)<br />

November 2005 Beteiligung an der Ausschreibung der Deutschen Rentenversicherung Bund<br />

zur Erbringung bundesweiter Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen<br />

im Bereich der Kinderbetreuung, Gründung der ElternService <strong>AWO</strong> GbR<br />

(seit 7.9.2006 ElternService <strong>AWO</strong> GmbH)<br />

Januar 2006 Start Familien entlastender Dienst in Kooperation mit der Elfriede-Eilers-Stiftung<br />

Januar 2006 Start regionaler Vermittlungen im Auftrag des bundesweiten ElternService <strong>AWO</strong><br />

März 2006 Erster Vertrag des ElternService <strong>AWO</strong> OWL mit einer Sparkasse. Inzwischen<br />

wurden rund 30 Verträge mit Unternehmen und Behörden in<br />

OWL abgeschlossen.<br />

März 2006 Eröffnung Kinderhaus Herzchen, ein Kooperationsprojekt zur U3-Betreuung<br />

mit der Bau- und Siedlungsgesellschaft Bünde in der Neubausiedlung Herzgrund.<br />

Bis zu 10 Kindern werden von professionellen Tagesmüttern betreut.<br />

April 2006 Eröffnung Kinderhaus Buntstifte in der Wohnanlage am Wilhelm-Augusta-Stift<br />

in Bielefeld (Betreuung von bis zu 7 Kindern unter drei Jahren)<br />

Juni 2006 Start der Schaffung neuer U3-Plätze im Rahmen des ESF-Programms U3 im<br />

Bereich der Stadt Bielefeld (bis 31.12.2007)<br />

Dezember 2006 Start von 100 Eignungsprüfungen zur Erteilung von Pflegeerlaubnissen im<br />

Auftrag der Stadt Bielefeld (bis August 2007)<br />

März 2007 Eröffnung Kinderhaus Sennewichtel in Kooperation mit der Freien Scholle in<br />

Sennestadt (Betreuung von bis zu 10 Kindern unter drei Jahren)<br />

Oktober 2007 Start des Betreuten Spielzimmers Herford, ein integriertes Konzept<br />

zur Betreuung von »Kundenkindern« und zur Notfallbetreuung für Kinder<br />

von Beschäftigten in Räumlichkeiten der Kreisverwaltung Herford<br />

Februar 2008 Start von »Kita plus« in Versmold (Kooperationsprojekt von <strong>AWO</strong>, DRK<br />

und Stadt Versmold mit verlängerten Öffnungszeiten in Kitas morgens,<br />

nachmittags und samstags), Planung einer <strong>AWO</strong>-MiniKita in der Versmolder<br />

Innenstadt<br />

März 2008 Start der Notfallbetreuung im Auftrag der Sollich KG Bad Salzuflen in<br />

Kooperation mit Bad Salzufler und Herforder <strong>AWO</strong>-Kitas<br />

Elternservice <strong>AWO</strong><br />

20 | 21


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste (IBD)<br />

Unter dem Dach der Integrierten Beratungs-<br />

und Betreuungsdienste (IBD) koordiniert die<br />

<strong>AWO</strong> OWL ihre Beratungs- und Betreuungsarbeit.<br />

Die Einrichtungen, Dienste und Angebote bieten<br />

Beratung, Betreuung, Bildung, Integration und<br />

Therapie für Kinder, Jugendliche, Familien und<br />

Migranten:<br />

• Die Beratungsdienste haben sich fachlich deutlich<br />

weiterentwickelt. Bei erweitertem Aufga-<br />

benkatalog wurde durch den Aufbau eines<br />

Netzwerkes aller Dienste eine Qualitätsstei-<br />

gerung erzielt. Für die Migrationsfachdienste<br />

und die Familienberatung gelten neue Förder-<br />

richtlinien.<br />

• Die Betreuungsdienste (Erziehungshilfen)<br />

müssen flexibel auf Anforderungen reagieren.<br />

Unterschiedliche Clearing- und Kontrollauf-<br />

träge werden gestellt, passgenaue Maßnah-<br />

men werden erwartet.<br />

• Für fast alle Einrichtungen gilt, dass sich ein<br />

Wandel in der Finanzierung vollzogen hat. Die<br />

pauschal finanzierte Zuschußförderung ist<br />

passé, Projektfinanzierung mit hohem Verwal-<br />

tungsaufwand ist der Alltag.<br />

Kinder- und Jugendhaus in Bielefeld-Brake<br />

• verlässliche Betreuung mit Vollverpflegung in<br />

allen Schulferien<br />

• verstärkte Kooperation mit umliegenden Schulen<br />

• festes Kinderprogramm<br />

• Mädchenarbeit/Jungenarbeit<br />

• Internetcafé und Tonstudio<br />

Flexible Angebote und passgenaue Maßnahmen<br />

<strong>sind</strong> in allen Einrichtungen des IBD gefragt.<br />

Auch bei der Jugendhilfe werden fachliche Standards<br />

mit Blick auf die Effizienz und eine Kosten-<br />

Nutzen-Optimierung hinterfragt.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Heilpädagogisch-therapeutische Tagesgruppe<br />

• individuelle ressourcenorientierte Förderung der<br />

Kinder im Grundschul- und Vorschulalter (Psycho -<br />

motorik, Heilpädagogische Übungsbehandlung,<br />

Spieltherapie)<br />

• intensive Elternarbeit<br />

• Kooperation mit Familienberatungsstellen<br />

Parallel können die Eltern durch Veranstaltungen<br />

zu Erziehungsfragen und Elterntrainings<br />

gestärkt werden. Hilfen bieten hier nicht nur die<br />

Familienberatungsstellen der <strong>AWO</strong>, sondern auch<br />

die Familienzentren als fachliche Weiterentwicklung<br />

der Kitas mit niedrig schwelligen Informations-<br />

und Beratungsangeboten.<br />

Auch die Beratungsstellen im IBD (Erziehungsberatung,<br />

Krebsberatung, Schwangerschaftsberatung,<br />

Schuldnerberatung) erfuhren im<br />

Berichtszeitraum z.T. umfassende Umstrukturierungsprozesse.<br />

Haus am Wall und Stadtteiltreff Biesterberg<br />

Auch in den vergangenen vier Jahren gelang es, die<br />

erfolgreiche Jugend- und Stadtteilarbeit des Stadtteil-<br />

treff Biesterberg in Lemgo finanziell zu sichern. Das<br />

Projekt gilt weiterhin als beispielhaft und wird als best-<br />

practice auf Kongressen und Fachtagungen präsentiert<br />

(u.a. Deutscher Fürsorgetag 2006, Symposium der Lan-<br />

desregierung zur Prävention von Jugendkriminalität<br />

2007).<br />

Gemeinsam mit dem <strong>AWO</strong>-Jugendzentrum Haus<br />

am Wall organisiert der Stadtteiltreff seit 2004 auch<br />

die Ferienspiele für bis zu 3000 Kinder und Jugendliche.<br />

Seit 2007 organisieren beide Einrichtungen ebenfalls<br />

ein regelmäßiges Programm mit Bildungsangeboten<br />

für Kinder und Jugendliche. Ausgehend von den guten<br />

Erfahrungen in Lemgo wird unter dem Titel »Netzwerk<br />

Integration« seit 2005 auch in Bad Salzuflen Gemein-<br />

wesenarbeit entwickelt.<br />

Beratungsstellen<br />

Erziehungsberatung und Ehe-/Lebensberatung<br />

im Elfriede-Eilers-Zentrum wurden als »Integrierte Familienberatungsstelle«<br />

zusammengeführt. Gemeinsam<br />

werden die Eckpunkte der Landesförderung aktiv umsetzt:<br />

• Konzentration auf Familienberatung und komplexe<br />

Erziehungsprobleme<br />

• Einbindung in die kommunale Jugendhilfeplanung<br />

• Vernetzung und Kooperation mit kinder- und<br />

familienbezogenen Einrichtungen (Kindertageseinrichtungen,<br />

Schulen, Tagesgruppen)<br />

• Prävention<br />

• Kooperation mit Selbsthilfegruppen<br />

• Einbeziehung des freiwilligen Engagements<br />

• Interkulturelle Orientierung<br />

Die Beratungsstelle für Schwangerschaft,<br />

Partner schaft und Sexualität in Bad Driburg konnte<br />

sich mit ihrer Nebenstelle in Höxter noch besser<br />

Individuelle Therapien und allgemeine Trainings bieten die<br />

Beratungsstellen des IBD (Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste).<br />

Weiterhin gilt es, Kinder zu schützen. Der Fall<br />

Kevin aus Bremen, die kleine Leonie aus Schwerin,<br />

sie alle konnten durch unsere Gesellschaft<br />

nicht ausreichend geschützt werden. Zum Umgang<br />

mit Kindeswohlgefährdung hat die <strong>AWO</strong><br />

für alle Einrichtungen, Dienste, Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen ein Raster entwickelt, das auf<br />

professionelle, sensible Wahrnehmung baut und<br />

die Kooperation mit dem Jugendamt über die Anzeigepflicht<br />

hinaus regelt.<br />

im Kreisgebiet etablieren. Die Bielefelder Krebsberatungsstelle<br />

konnte ihre Kooperation mit den Städtischen<br />

Kliniken in Bielefeld intensivieren. Leider musste<br />

die Zusammenarbeit mit dem Kreis Gütersloh im<br />

Jahre 2006 beendet werden.<br />

Die Schuldnerberatungsstelle Löhne/Vlotho hat<br />

seit 2005 als spezialisiertes Beratungs angebot eine<br />

bezirksweite Bauschuldnerberatung aufgebaut.<br />

FörderFachStellen<br />

Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste<br />

Seit 1995 hat die Lions-Hilfe Bielefeld e.V. der Beratungsstelle<br />

für Krebskranke und ihre Angehörigen insgesamt 100.000<br />

Euro gespendet. Wichtige Arbeit wurde so erst möglich.<br />

Seit September 2005 unterstützen wir im Sozialraum<br />

Bielefelder Osten mehrere Kitas durch das Modellprojekt<br />

FörderFachStellen. Das Projekt wird über<br />

einen Zeitraum von drei Jahren von der Stiftung Wohlfahrtspflege<br />

NRW gefördert. In dem Projekt arbeitet<br />

ein multiprofessionelles Team zur Unterstützung der<br />

dort tätigen Fachkräfte, der Eltern und besonders der<br />

Kinder.<br />

Das Angebot umfasst neben Einzel - und Gruppenförderung,<br />

Elternarbeit, Workshops und Teamqualifizierung.<br />

Die Erfahrungswerte der ersten Evaluationsphase<br />

haben bei 75 % der geförderten Kinder eine<br />

Verbesserung der Integration in die Gruppe ergeben,<br />

bei immerhin 50 % der Kinder konnte eine allgemeine<br />

Kompetenzerweiterung und eine Verbesserung der<br />

Sprache diagnostiziert werden. <strong>Wir</strong> hoffen die durch<br />

das Projekt gewonnenen Erfahrungen dauerhaft in die<br />

Förderstruktur der Kitas implementieren zu können,<br />

um präventiv Ausgrenzung der Kinder und kostenintensivere<br />

Erziehungshilfemaßnahmen zu vermeiden.<br />

22 | 23


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Der allgemeine Leitsatz »Ambulant vor stationär«<br />

gilt auch für den IBD. Die Ambulanten Erziehungshilfen<br />

wurden im Umfang seit 2004 fast<br />

verdoppelt.<br />

Ambulante Erziehungshilfen<br />

• Erziehungshilfezentren in Bielefeld und Gütersloh<br />

• Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

• Erziehungsbeistandschaft für ältere Kinder<br />

und Jugendliche<br />

• soziale Gruppenarbeit<br />

• intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe<br />

• Familienpflege als Unterstützung im Bereich<br />

Hauswirtschaft und Kinderpflege<br />

Der stationäre Bereich »Betreutes Jugendwohnen«<br />

ist dagegen quantitativ konstant geblieben.<br />

Die Anforderungen an die Betreuung<br />

der Jugendlichen <strong>sind</strong> aber qualitativ gestiegen.<br />

Arbeitslosigkeit, Orientierungslosigkeit, Gewalt-<br />

und Suchtprobleme erschweren die Integration<br />

der Jugendlichen.<br />

Betreutes Jugendwohnen<br />

• so viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel<br />

Betreuung wie nötig<br />

• 10 citynahe Einzelapartments mit Anlaufstelle<br />

• individuelle ressourcenorientierte Betreuung<br />

in allen Lebensbereichen<br />

• Verselbstständigung<br />

• ambulante Nachbetreuung<br />

Anders ist es bei den Westfälischen Pflegefamilien.<br />

Hier konnte die Zahl der in Pflegefamilien<br />

vermittelten Kinder deutlich erhöht werden. Die<br />

familienähnliche Struktur dieses Angebots im<br />

Vergleich zur institutionellen Unterbringung hat<br />

ihre Vorzüge sowohl fachlich als auch wirtschaftlich<br />

in den letzten Jahren deutlich bewiesen und<br />

wird von den Jugendämtern vermehrt angefragt.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Westfälische Pflegefamilien<br />

• Vermittlung von Pflegekindern in eine »Profi-<br />

Familie« oder eine Familie mit besonderer Eignung<br />

• intensive Begleitung und Betreuung durch<br />

Fachkräfte<br />

• Leistungsbeschreibung/Qualitätssicherung<br />

Klick!<br />

gemeinsam mit dem Landesjugendamt<br />

Als neuer Dienst wurde Anfang 2006 in Kooperati-<br />

on mit der ›Von Laer Stiftung‹ mitten in der Bielefelder<br />

Innenstadt das Projekt »Klick! – Familie und Beruf ver-<br />

binden« eingerichtet.<br />

Zielgruppe der Beratung <strong>sind</strong> Eltern(teile) mit be-<br />

sonderem Kinderbetreuungsbedarf (Alleinerziehende,<br />

Kinderreiche). Durch Unterstützung bei der Organisa-<br />

tion einer geeigneten Kinderbetreuung sollen sie wie-<br />

der in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.<br />

In 20 % der rund 200 Beratungsfälle gelang die Re-<br />

Integration in 2006 und 2007. Die Finanzierung wurde<br />

in dieser Zeit von der Arbeitplus in Bielefeld GmbH<br />

sichergestellt. Ab 2008 wird Klick! als Dienst mit Leis-<br />

tungsverträgen (Stadt Bielefeld/Arbeitplus) weiterge-<br />

führt.<br />

Armut ist ein Problem in allen Bereichen des<br />

IBD. Arbeitslosigkeit und Migration als Hauptrisikofaktoren<br />

für Armut <strong>sind</strong> Gründe für die Initiierung<br />

zahlreicher Projekte und Integrationsmaßnahmen.<br />

Arbeitsmarktintegration<br />

Die Dynamik des Strukturwandels und der Geset-<br />

zesänderungen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik hat<br />

die Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen<br />

und Projekte zwischen 2004 und 2008 geprägt.<br />

Die Umsetzung des SGB II mit der Bündelung der<br />

Kompetenzen der Bundesagentur für Arbeit und der<br />

kommunalen Sozialhilfeträger zu Arbeitsgemeinschaf-<br />

ten (ARGE) und Optionskommunen (OK) beeinflusste<br />

die Maßnahmepalette des <strong>AWO</strong> Bezirksverbandes<br />

maßgeblich. Im Rahmen der Arbeitsmarktprojekte<br />

wurden mit jährlich durchschnittlich 200 Teilnehmer/-<br />

innen Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwands-<br />

und Entgeltvariante für unterschiedliche Personen-<br />

kreise des SGB II abhängig von den Konditionen der<br />

jeweiligen kommunalen ARGE/OK durchgeführt. Die<br />

Vermittlungsquote in Arbeit und Ausbildung beträgt<br />

durchschnittlich 20%.<br />

Zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Sprachkompetenz mit Erwerbsweltbezug, zur Schu-<br />

lung als Präsenzkraft in Altenpflegeeinrichtungen oder<br />

zur Integration junger Erwerbsloser in neue Beschäfti-<br />

gungsfelder des Dienstleistungssektors <strong>sind</strong> Beispiele<br />

der Erweiterung unseres Maßnahmekatalogs. Insgesamt<br />

<strong>sind</strong> zum Ende des Jahres 2007 im Bereich der Arbeitsmarktprojekte<br />

9 Mitarbeiter/innen beschäftigt.<br />

Von 2005 bis 2007 förderte das Land NRW die im<br />

Bereich Arbeitsmarktintegration verankerte Dienstleistungsagentur<br />

»Job-Scout«, deren Aufgabe es war,<br />

neue Beschäftigungsfelder im Bereich der Mini und<br />

Midi Jobs zu entwickeln. Mit dem Bielefelder Sprachförderprojekt<br />

und der Tagesmütteragentur wurden im<br />

Projektzeitraum weit über 200 Personen akquiriert,<br />

qualifiziert und in Beschäftigung vermittelt. Auch nach<br />

Beendigung der Förderphase werden beide Projektschwerpunkte<br />

über weitere Anschlussfinanzierungen<br />

Bestand haben.<br />

Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste<br />

Die Einrichtung des Förderprogramms Kombilohn<br />

im Jahr 2007 soll Langzeitarbeitslosen die Chance einer<br />

dauerhaft subventionierten Beschäftigung bieten.<br />

Über die Flankierung des Kombilohns <strong>sind</strong> neue Tätigkeitsfelder<br />

zu generieren. Bis zum Ende des Jahres 2007<br />

wurden insgesamt 8 Personen in Einrichtungen der<br />

<strong>AWO</strong> über die Förderprogramme Kombilohn/Job-Perspektive<br />

eingestellt. Ab April 2008 soll der Kombilohn<br />

des Bundes, kurz »Job-Perspektive«, Beschäftigung<br />

für Menschen mit mehreren Vermittlungshemmnissen<br />

ohne das bisherige Kriterium der Zusätzlichkeit schaffen.<br />

Im Rahmen unserer Einrichtungen und externer<br />

Dienstleister werden Tätigkeitsfelder zu prüfen sein,<br />

die den Vorgaben des Programms entsprechen.<br />

Mit Flexibilität und innovativen Ansätzen wird der<br />

Bereich Arbeitsmarktintegration sich auch zukünftig<br />

den Veränderungen des Marktes anpassen und auf Umbrüche<br />

und gesetzliche Neuerungen reagieren. Deutlich<br />

erschwert wird die Umsetzung und Begleitung bestehender<br />

und neuer Programme durch den Wegfall der<br />

Förderung für Projektentwickler ab April 2008.<br />

Bielefelder Sprachförderprojekt<br />

Das Bielefelder Sprachförderprojekt »Miteinander<br />

leben, miteinander reden« hat sich als bundesweit<br />

einmaliges Pilotprojekt einen Namen gemacht. Gefördert<br />

wird es von der Sparkassenstiftung und der Stadt<br />

Bielefeld. Fachlich organisiert wird es vom Arbeitsbereich<br />

Arbeitsmarktintegration der <strong>AWO</strong>.<br />

Seit Beginn des Modellprojektes im Januar 2005 befinden<br />

sich trägerübergreifend jährlich zwischen 1.300<br />

und 2.000 Vorschulkinder mit Migrationshintergrund<br />

im zweijährigen Sprachförderprogramm. Aufgabe der<br />

<strong>AWO</strong> ist zum einen Akquise, Qualifizierung und Beschäftigung<br />

von bis zu 170 Sprachförderkräften, zum<br />

anderen – in Abstimmung mit allen beteiligten Trägern<br />

und der Stadt Bielefeld – die pädagogische Weiterentwicklung<br />

der inhaltlichen und methodischen Lerninhalte.<br />

24 | 25


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Fachdienste für Migration und Integration<br />

Seit 2005 befinden sich die Migrationsfachdienste<br />

(vormals: Internationale Beratungszentren) in einem<br />

Umstrukturierungsprozess. Die traditionellen Beratungsangebote<br />

für Zuwanderer werden ersetzt durch<br />

die »Migrationserstberatung« für Neuzuwanderer<br />

(Bundesprogramm) und die »Integrationsagenturen«<br />

(Landesprogramm). Ihre Ziele <strong>sind</strong> die Vernetzung freiwilligen<br />

Engagements und die interkulturelle Öffnung<br />

der Regeldienste. Die Umstrukturierung geht einher<br />

mit einer Kürzung der öffentlichen Zuschüsse. Nur<br />

durch ergänzende Projektmittel konnte ihr entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Neue Arbeitsschwerpunkte, die durch Projektförderung<br />

aufgebaut werden konnten, <strong>sind</strong>:<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

• das Modellprojekt »MigrantInnen unterstützen<br />

MigrantInnen« (MuM), das zunächst im Kreis Herford,<br />

seit 2006 aber auch in den Kreisen Lippe und<br />

Paderborn durchgeführt wird<br />

• die Durchführung von Sprach- und Integrationskursen<br />

• die Veranstaltung von Sprachcamps für Grundschüler/-innen<br />

mit Defiziten in der deutschen Sprache<br />

(2005 in Lippe, 2006 in Lippe und Herford, seit<br />

2007 in den Kreisen Herford, Lippe, Gütersloh und<br />

Minden mit insgesamt mehr als 400Teilnehmer/innen)<br />

• das Projekt »KOMM-IN« im Kreis Herford (Einrichtung<br />

eines Netzwerkes aller Integrationseinrichtungen)<br />

Freiwilligenakademie OWL<br />

Bürgerschaftliches Engagement: Der soziale Kitt, der zusammen hält!<br />

Eine menschliche, sozial gerechte Gesellschaft<br />

lebt durch aktives soziales Handeln ihrer<br />

Bürger/-innen. Freiwillige stehen mit ihrem Engagement<br />

für diese soziale Werte und Ziele ein.<br />

Die <strong>AWO</strong> unterstützt das freiwillige Engagement<br />

in Ostwestfalen-Lippe durch vielfältige<br />

Projektangebote, Fort- und<br />

Weiterbildung, Versicherungsschutz,<br />

Aktionen und Kampagnen.<br />

Die »Freiwilligenakademie<br />

OWL« ist die Plattform und Lobby<br />

für das Ein- und Mitmischen<br />

der Bürgerinnen und Bürger in<br />

Ostwestfalen-Lippe. Gründe dafür gibt es genug:<br />

Die Verwirklichung der Rechte von Kindern auf<br />

Bildung, Gesundheit und Schutz, die Verbesserung<br />

der Situation von benachteiligten Gruppen<br />

in unserer Gesellschaft, die Armut von Kindern<br />

und Familien, das Engagement gegen Rassismus,<br />

die Verbesserung des Alltages von Seniorinnen<br />

und Senioren.<br />

Die Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lippe<br />

• bietet und entwickelt Freiwilligenprojekte<br />

und -tätigkeiten<br />

• ermöglicht Fortbildungen und Qualifizierungen<br />

• ist Diskussionsplattform für aktuelle gesellschaftliche<br />

Fragestellungen und die Entwicklung<br />

neuer Ideen und Projekte<br />

• wird von den Menschen getragen, die sich in<br />

ihr engagieren<br />

• ist offen für alle Frauen und Männer, die Interesse<br />

an freiwilligem Engagement in der<br />

sozialen Arbeit haben.<br />

Engagierte Freiwillige verdienen Qualität<br />

Seit Beginn der Förderung des verbandsungebundenen,<br />

bürgerschaftlichen Engagements<br />

in der <strong>AWO</strong> (ab 2000) wird mit einem eigenen<br />

Qualitätsmanagement für freiwilliges Engagement<br />

gearbeitet. Mittlerweile ist es als Teil der<br />

externen Zertifizierung in den <strong>AWO</strong>-Kindertagesstätten,<br />

den <strong>AWO</strong>-Seniorenzentren und in der<br />

Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste | Freiwilligenakademie OWL<br />

Einrichtung Spatzenberg eingeführt und umgesetzt.<br />

Im Rahmen des Modellprojekts »Bürgerschaftliches<br />

Engagement in der <strong>AWO</strong> OWL« (in<br />

Zusammenarbeit mit GOS, Berlin) wurden alle<br />

Freiwilligen nach ihrer Zufriedenheit mit den<br />

Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen<br />

befragt.<br />

Die Ergebnisse können sich sehen<br />

lassen. Die guten bis sehr<br />

guten Bewertungen bestätigen<br />

die Arbeit und das Konzept.<br />

Verbesserungen <strong>sind</strong> dennoch<br />

erwünscht und werden, wenn<br />

machbar, umgesetzt. In allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen<br />

des Bezirksverbandes treffen die Engagierten auf<br />

gleiche Qualitätsstandards und Unterstützungsleistungen<br />

für ihre Tätigkeit.<br />

Offenheit und<br />

Vernetzung<br />

Grundvoraussetzung<br />

für bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

ist Offenheit, Mut<br />

zum Ausprobieren,<br />

Neugierde für Neues<br />

und die Bereitschaft<br />

zur Kooperation. Die<br />

Freiwilligenakademie<br />

OWL ist weitreichend<br />

vernetzt, wird<br />

von vielen Partner/innen<br />

unterstützt<br />

Einsendeschluss: 31.1.2008<br />

Gib’ den Ton an! Spiel Deine Musik!<br />

Schirmfrau: Regierungspräsidentin<br />

Marianne Thomann-Stahl<br />

Machst du Musik? Komponierst du Lieder oder Musikstücke?<br />

Wolltest du schon immer einmal auf einer Bühne stehen?<br />

Dann mach’ mit beim Kompositionswettbewerb der Kinderlobby OWL!<br />

<strong>Wir</strong> suchen Kinder und Jugendliche (bis 18 J.) aus Ostwestfalen-Lippe, die als<br />

EinzelkünstlerInnen oder in einer Band (max. 8 Mitglieder) selbst Musik<br />

komponieren und spielen.<br />

Hol’ Dir die Wettbewerbsunterlagen unter<br />

www.kinderlobby-owl.de<br />

Kinderlobby der <strong>AWO</strong>, Detmolder Straße 280, 33605 Bielefeld, Tel. 0521/9216-444<br />

seitenweise<br />

interaktive medien<br />

und damit auch immer öffentlichkeitswirksam<br />

gefördert. Schirmherr der Akademie ist der NRW-<br />

Minister für Generationen, Familie, Frauen und<br />

Integration, Armin Laschet.<br />

Der Förderverein der Freiwilligenakademie e.V.<br />

sowie der im Juni 2005 gegründete Fachbeirat<br />

bringen Impulse und Erfahrungen sowie das fachliches<br />

Knowhow ein. Vorsitzender des Fördervereins<br />

ist Dr. Uwe Zimmer, Chefredakteur der<br />

’08<br />

KOMPOSITIONSWETTBEWERB<br />

FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Zu gewinnen:<br />

Deine Musik auf einer Profi-CD<br />

und einen Live-Auftritt<br />

während des Leineweber-Marktes<br />

am 25. Mai 2008 in Bielefeld.<br />

Kinderlobby OWL<br />

Kinderlobby OWL proudly presents:<br />

26 | 27


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

NRW-Generationenminister Armin Laschet (2.v.li.) ist<br />

Schirmherr der Freiwilligenakademie OWL. Vorsitzender des<br />

Fördervereins ist Dr. Uwe Zimmer (re.). Gabriele Stillger und<br />

Wolfgang Stadler <strong>sind</strong> seitens der <strong>AWO</strong> engagiert.<br />

Neuen Westfälischen. Als jüngstes Fachbeiratsmitglied<br />

konnte Regierungspräsidentin Marianne<br />

Thomann-Stahl begrüßt werden. Förderverein und<br />

Fachbeirat unterstützen bei der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

durch die Teilnahme an Veranstaltungen oder<br />

Vorträge. Sie nehmen an Pressekonferenzen und<br />

öffentlichen Aktionen teil. Die Fachbeiratsmitglieder<br />

kommen aus der Bildung, den Freiwilligenprojekten,<br />

den Kirchen, der Kultur, den Medien, der<br />

Politik, den Sozialverwaltungen, dem Sport, den<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsverbänden, den Gewerkschaften, als<br />

Unternehmer/-innen oder Wissenschaftler/-innen.<br />

Sie repräsentieren damit wesentliche gesellschaft-<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Freiwillige ca. 2.350 Freiwillige pro Jahr<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

liche Bereiche in Ostwestfalen-Lippe und bieten<br />

ihre herausragenden Positionen als Botschafter/innen<br />

für die Freiwilligenakademie OWL an.<br />

Projekte<br />

In Modellprojekten werden Konzepte und Lösungen<br />

für wichtige gesellschaftliche Anliegen<br />

und zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

entwickelt und erprobt. Hier einige Beispiele:<br />

Kinderlobby OWL<br />

• Förderung der Kinderkultur durch Kunst-,<br />

Foto- und Kompositionswettwerbe<br />

• »<strong>Wir</strong> Kinder haben Rechte« – Stärkungstraining<br />

für Kinder in den Grundschulen der<br />

Stadt Enger, gefördert durch Aktion Mensch<br />

• Sprachförderprogram »Vor-Lesen macht<br />

stark!« für alle Bielefelder Vorschulkinder, die<br />

Defizite im Gebrauch der deutschen Sprache<br />

als Muttersprache haben, Auftraggeberin<br />

Stadt Bielefeld<br />

• Entwicklung eines Förderprogramms zur<br />

Gesundheit, Ernährung und Bewegung im<br />

Vorschulbereich »Fit und Munter mit Jonathan<br />

und Leila«, gefördert durch das Land<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Unterstützte Personen ca. 3.500 Kinder und 900 Senior/-innen<br />

Zeitspenden Rund 280.000 Stunden pro Jahr<br />

Schulungen/Teilnehmer/-innen 35 Schulungen mit mehr als 600 Teilnehmer/-innen<br />

pro Jahr<br />

Forumsveranstaltungen 2 Forumsveranstaltungen mit 70 -200 Teilnehmer/-innen<br />

zu sozialen Themen wie Armut, Demografie, Integration,<br />

Zivilgesellschaft pro Jahr<br />

Internet zwischen 75.000 und 80.000 Besuche pro Jahr<br />

Presse / Radio / TV regelmäßige Veröffentlichungen in Medien<br />

Qualitäts-Management<br />

• Praxishandbuch »Freiwillige in der Kinder-<br />

und Jugendhilfe«, gefördert durch das Land<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

• Qualitätsmanagementhandbuch Bürger -<br />

schaftliches Engagement, gefördert durch die<br />

Stiftung GlücksSpirale<br />

Generationsübergreifende Angebote<br />

• »Gemeinsam«, Teilnahme am bundesweiten<br />

Modellprojekt »Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste«<br />

• Verkehrssicherheitstraining für Senior/-innen<br />

in Kooperation mit der Polizei und der Stadt<br />

Bielefeld<br />

Altenhilfe<br />

• Begegnungen mit demenziell Erkrankten,<br />

Freiwillige fördern und unterstützen hochbetagte<br />

demente Menschen in Seniorenzen-<br />

tren, gefördert durch die Stiftung Wohlfahrts-<br />

pflege<br />

• Gleichgewichts- und Krafttraining<br />

»Fit im Alter« in Kooperation mit der <strong>AWO</strong><br />

Altenhilfe<br />

Der lebendige Ortsverein<br />

Die Belebung der <strong>AWO</strong>-Ortsvereinsarbeit ist<br />

ein drängendes Anliegen in der nächsten Zeit.<br />

Ortsvereine müssen wieder mehr zu Anlaufstellen<br />

für die Bürger/-innen werden. Soziale Themen<br />

vor Ort ausfindig machen, sich als Themenanwalt<br />

verstehen und Projekte des politischen Gemeinwesens<br />

anstiften, das <strong>sind</strong> Wege, um Frauen und<br />

Männer für soziales Engagement zu begeistern.<br />

Ohne Vorbedingungen, als offenes Angebot. Nutzen<br />

wir die Chance!<br />

www.freiwilllige-owl.de<br />

www.kinder-owl.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Freiwilligenakademie OWL<br />

28 | 29


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Kurhaus Schanzenberg<br />

Vorsorge und Rehabilitation für Mutter und Kind<br />

Mutter-/Vater-Kind Kuren <strong>sind</strong> nach Veränderung<br />

der gesetzlichen Grundlagen für die Kureinrichtungen<br />

zu einem festen Bestandteil des Leistungsspektrums<br />

der Krankenkassen geworden.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben die<br />

Effektivität der Mutter-/Vater-Kind-Kuren eindrucksvoll<br />

nachgewiesen. Aktuelle Diskussionen<br />

zu den Themen Kindeswohlgefährdung und Familiengesundheit<br />

untermauern die Notwendigkeit<br />

und stützen den politischen Willen zur Fortführung<br />

der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

in Kostenträgerschaft der Krankenkassen.<br />

»Meilensteine«<br />

• April 2004 – Versorgungsvertrag nach § 111a SGB V -<br />

stationäre Leistungen zur medizinischen Vorsorge<br />

von Müttern und Vätern (§ 24 SGB V)<br />

• März 2005 – Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit<br />

der AOK Westfalen-Lippe und der<br />

AOK Rheinland<br />

• Juni 2006 – Versorgungsvertrag nach § 111a SGB V –<br />

stationäre Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation von Müttern und Vätern § 41 SGB V<br />

• Juni 2006 – Kooperationsvereinbarung mit der<br />

BARMER Ersatzkasse, Anerkennung als »BARMERplus-Klinik«<br />

• Oktober 2006 – <strong>AWO</strong> OWL übernimmt die bundesweite<br />

Hotline Kur des GesundheitsService <strong>AWO</strong><br />

(Tel. 0180 3 34 47 23)<br />

• Dezember 2007 – <strong>AWO</strong> OWL bietet bundesweites<br />

türkisch sprachiges Beratungsangebot im Rahmen<br />

des GesundheitsService <strong>AWO</strong> an<br />

• Januar 2008 – <strong>AWO</strong> OWL baut das bundesweite<br />

Nachsorgeprojekt der 21 Mutter-Kind-Kliniken des<br />

GesundheitsService <strong>AWO</strong> auf<br />

Das Kurhaus Schanzenberg im Staatsbad<br />

Horn-Bad Meinberg bietet Kuren mit qualifizierter<br />

psychosozialer Therapie und medizinischer<br />

Behandlung an. 26 Mütter und 35 Kinder<br />

können aufgenommen werden. Die Einrichtung<br />

hat Versorgungsverträge mit Krankenkassen<br />

abgeschlossen und ist eine anerkannte Klink<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

für Maßnahmen der medizinischen Vorsorge<br />

und Rehabilitation für Mutter und Kind.<br />

Die therapeutische Behandlung der Mütter<br />

und Kinder im Kurhaus Schanzenberg findet im<br />

Rahmen der jeweils dreiwöchigen stationären<br />

Maßnahme auf der Basis eines indikationsgerecht<br />

entwickelten und individuell abgestimmten<br />

verpflichtenden Behandlungsplanes statt.<br />

Die Hauptindikationen <strong>sind</strong>:<br />

• psychosomatische und psychovegetative<br />

Erkrankungen<br />

• mittelgradige Belastungsdepressionen<br />

• Erschöpfungszustände<br />

• chronische Infekte<br />

• Mutter-Kind-Interaktionsstörungen<br />

Zur Behandlung steht ein interdisziplinäres<br />

Team bereit. Die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

werden im Rahmen der therapeutischen<br />

Kette vorbereitet. Die Nachhaltigkeit der<br />

Maßnahmen wird durch systematische Nachsorge<br />

unterstützt.<br />

www.kurhaus-schanzenberg.de<br />

Haus Blomberg<br />

Neu: Jugend-/Familiengästehaus<br />

Das Haus Blomberg im Lipper Land ist der geeignete<br />

Ort für Erholung, Freizeit und Seminare.<br />

Als Gruppenhotel bietet die Einrichtung einen<br />

gepflegten und trotzdem preiswerten Rahmen<br />

für Gruppenfreizeiten mit vollem Service<br />

für Familien, Kinder- und Seniorengruppen.<br />

Der Kinderspielplatz, die Kinderbetreuungs-<br />

und Seminarräume, der schöne Speiseraum, der<br />

Partyraum zur Selbstbewirtschaftung, die großzügige<br />

Terrasse und die 12 gut ausgestatteten Appartements<br />

mit Du/WC im Haus bieten für jede<br />

Altersgruppe Highlights. Wahlweise <strong>sind</strong> Voll-<br />

bzw. Halbpension oder auch nur Übernachtung/<br />

Frühstück möglich.<br />

Neu ist die Nutzung des Haus Blomberg als<br />

Jugend-/Familiengästehaus. Durch wahlweise reduzierten<br />

Service kann ein sehr attraktiver Preis<br />

für Unterkunft, Verpflegung und die Nutzung von<br />

Seminar- und Betriebsräumen geboten werden.<br />

Die Gästegruppe organisiert in diesem Fall den<br />

Essensdienst selbstständig. Wäscheservice ist<br />

nicht inbegriffen. Die Gruppengröße kann 15 bis<br />

75 Personen umfassen.<br />

Kurhaus Schanzenberg | Haus Blomberg | Wohnheim Spatzenberg<br />

Wohnheim Spatzenberg<br />

Gemeinsam leben, gemeinsam handeln<br />

Im Wohnheim Spatzenberg in Löhne im Kreis<br />

Herford haben 29 schwer autistisch behinderte<br />

Menschen einen dauerhaften Platz zum Leben<br />

gefunden. Drei teilstationäre Plätze stehen für<br />

externe Tagesgäste zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>sind</strong> rund um die Uhr<br />

für die Tagesstrukturierung sowie das Leben und<br />

Wohnen der Bewohner da.<br />

Autismus ist eine tief greifende Entwicklungsstörung,<br />

die in unterschiedlich starker Ausprägung<br />

und in Kombination mit anderen Behinderungen<br />

auftreten kann. Das Wohnheim Spatzenberg bietet<br />

Menschen mit schwerer autistischer Behinderung,<br />

die nicht sinnvoll in einer Werkstatt für<br />

Behinderte zu fördern <strong>sind</strong>, einen vollständigen<br />

Betreuungsrahmen, der Pflege, Beschäftigung,<br />

Förderung und Wohnen umfasst.<br />

Autismus ist in erster Linie durch eine Wahrnehmungsverarbeitungsstörung<br />

charakterisiert.<br />

Der dadurch eingeschränkte Austausch mit der<br />

Umwelt führt zu einer Belastung sozialer Beziehungen<br />

und kann mögliche Lernfortschritte gravierend<br />

verzögern oder verhindern.<br />

Geschafft! Das Wohnheim Spatzenberg ist nach DIN EN ISO<br />

9001:2000 zertifiziert. Ein Grund zum Feiern!<br />

Das Leben im Wohnheim Spatzenberg bietet<br />

einen therapeutischen Rahmen, der die Symptomatik<br />

des autistischen Syndroms mildert und<br />

hilft, die Kreisreaktion zwischen Wahrnehmungsverarbeitungsstörung<br />

und sozialer Isolation zu<br />

30 | 31


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

durchbrechen. Vorhandene Kompetenzen werden<br />

dabei durch ein der Behinderung angepasstes<br />

Umfeld und individuelle Förderung erschlossen.<br />

Weitestgehende Selbstständigkeit (»Empowerment«)<br />

wird nach dem Konzept des Assistenzmodells<br />

ermöglicht.<br />

In kleinen Gruppen von 7 bis 8 Bewohnern wird<br />

im Haupthaus und in der Außenwohngruppe eine<br />

familienähnliche Lebenssituation vorgehalten, in<br />

der die individuellen Bedürfnisse der Bewohner<br />

angemessen therapeutisch berücksichtigt werden.<br />

Die Einrichtung ist naturnah und gleichzeitig<br />

integriert in die freundliche Nachbarschaft<br />

der Stadt Löhne. Eigene Werkstatträume und ein<br />

großzügiger Garten der Sinne runden das Betreuungsambiente<br />

ab.<br />

Gemeinsam leben, gemeinsam handeln.<br />

Das Wohnheim Spatzenberg stellt für die dort<br />

lebenden Menschen eine stabile Wohn- und Lebensgemeinschaft<br />

dar, in die auch die Angehörigen<br />

einbezogen werden. Die Einrichtung, die auf<br />

eine Elterninitiative zurückgeht, feiert im September<br />

2008 ihr 10jähriges Bestehen.<br />

In den letzten Jahren ist ein größerer Bedarf<br />

für wohnortnahe Plätze in der Tagesbetreuung<br />

für nicht werkstattfähige autistische Menschen<br />

deutlich geworden. Eine räumliche Erweiterung<br />

des Wohnheim Spatzenberg und Neuaufnahmen<br />

von Bewohner/-innen werden zur zeit in Abstimmung<br />

mit dem Landschaftsverband Westfalen-<br />

Lippe geplant.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Berufskollegs der <strong>AWO</strong><br />

Eine gute Ausbildung ist das beste Startkapital<br />

Seit 1995 in Bielefeld und seit 2001 in Herford<br />

engagiert sich der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband mit den<br />

Berufskollegs der <strong>AWO</strong> für eine gute Ausbildung.<br />

Im Zentrum stehen die staatlich anerkannten<br />

Fachschulausbildungen zur/zum Erzieher/-in und<br />

zur/zum Heilerziehungspfleger/-in. Als dritter<br />

großer Ausbildungsgang wird seit 2001 in Bielefeld<br />

und Herford die Fachoberschule für das Sozial-<br />

und Gesundheitswesen angeboten. Insgesamt<br />

erhalten in Bielefeld und Herford aktuell über<br />

600 Schüler/-innen und Studierende eine schulgeldfreie<br />

Ausbildung oder Weiterbildung. Ziel der<br />

Arbeit ist es, auf der Grundlage der staatlichen<br />

Vorgaben eine qualitativ hochwertige und stark<br />

berufsfeldorientierte Ausbildung anzubieten, um<br />

den Absolvent/-innen unserer Berufskollegs eine<br />

gute Vorbereitung auf das Studium oder den Berufseinstieg<br />

zu ermöglichen. Konzeptioneller Bestandteil<br />

der Ausbildungsarbeit ist dabei immer<br />

die enge Zusammenarbeit mit der Praxis der Berufsfelder.<br />

2006 konnte 10-jähriges Bestehen der <strong>AWO</strong>-Berufskollegs<br />

gefeiert werden. Auf dem Foto (v.li.): Tim Kähler (Sozialdezernent<br />

Stadt Bielefeld), Norbert Wellmann (<strong>AWO</strong>),<br />

NRW-Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich, Wolfgang<br />

Stadler (<strong>AWO</strong>), Dr. Cordula Marzinzik (Universität Bielefeld),<br />

Siegfried Beckord und Andreas Jürgens (Schulleiter der<br />

Berufskollegs Bielefeld/Herford)<br />

Seit der Gründung der Berufskollegs haben<br />

in Bielefeld und Herford über 650 Erzieher/-innen<br />

und über 340 Heilerziehungspfleger/-innen<br />

ihren staatlichen Abschluss nach dreijähriger<br />

Ausbildung erreicht. Die Fachoberschule für das<br />

Sozial- und Gesundheitswesen haben an beiden<br />

Standorten über 350 Schüler/-innen mit der Fachhochschulreife<br />

(FHR) abgeschlossen und damit<br />

eine Studienqualifikation erreicht. Beide Standorte<br />

haben im Berichtszeitraum besonders großen<br />

Wert darauf gelegt, die Ausbildungskonzepte auf<br />

der Basis der Richtlinien des Landes NRW nah an<br />

den Anforderungen der Berufsfelder auszurichten.<br />

Die große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in<br />

beiden Berufskollegs (mindestens 2 – 3 mal so<br />

viele Bewerber wie Ausbildungsplätze), die vielen<br />

positiven Rückmeldungen aus den Praxisstellen<br />

und die hohe Zufriedenheit der Absolvent/-innen<br />

mit der Ausbildungsqualität bestätigen die Curriculumsarbeit.<br />

BK/<strong>AWO</strong> – Schüler/-innen + Studierende nach<br />

Bereichen – 2007 /2008<br />

ERZ = Erzieher/innen FOS = Fachoberschulreife<br />

HEP = Heilerziehungspfleger/innen WB = Weiterbildung<br />

Neben den curricularen Entwicklungen in den<br />

beiden Fachschulbildungsgängen stand in den<br />

letzten Jahren auch der Ausbau der Weiterbildungsangebote<br />

für das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen<br />

im Vordergrund der konzeptionellen<br />

Arbeit. Dafür hat das Berufskolleg Bielefeld<br />

seit 2004 vier Fachtagungen mit den für das<br />

Berufsfeld relevanten Themen (»Weiterentwicklung<br />

der Elternarbeit«, »Wohin mit den Jüngsten«,<br />

»Dokumentation von Beobachtung« und »Fit für<br />

die Zweijährigen«) konzipiert und durchgeführt.<br />

Erfreulich war die große Resonanz von insgesamt<br />

600 Praxisvertreter/-innen aus Kindertageseinrichtungen.<br />

Wohnheim Spatzenberg | Berufskollegs der <strong>AWO</strong><br />

Parallel dazu hat das Berufskolleg für berufstätige<br />

Erzieher/-innen staatlich anerkannte Aufbauqualifikationen<br />

entwickelt und angeboten.<br />

Zusätzlich wurden umfangreiche Weiterbildungen<br />

für die Aufgabenbereiche »Elternarbeit in<br />

Kindertageseinrichtungen« und »Praxisanleiterqualifikation«<br />

durchgeführt. An diesen umfangreichen<br />

Weiterbildungen haben bisher über 300<br />

Mitarbeiter/-innen aus Kindertageseinrichtungen<br />

teilgenommen. In den letzten Jahren <strong>sind</strong> die<br />

Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter/-innen<br />

der Kindertageseinrichtungen ein zunehmend<br />

wichtiger Bestandteil der Ausbildungsarbeit der<br />

Berufskollegs der <strong>AWO</strong> geworden. Die Weiterbildungsangebote<br />

werden wahrscheinlich aufgrund<br />

der schnellen Weiterentwicklung der Anforderungen<br />

an das Arbeitsfeld »Kindertageseinrichtung«<br />

auch in der Zukunft ihre Bedeutung behalten.<br />

Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen (ABG's)<br />

2007 nach Kreisen<br />

MI<br />

4%<br />

GT<br />

26%<br />

Andere<br />

4%<br />

LIP<br />

28%<br />

Die Fachschulausbildungen werden sich mit<br />

den veränderten Anforderungen der Arbeitsfelder<br />

(z.B. veränderte Altersstruktur in den Kindertageseinrichtungen<br />

– Entwicklungen in der Schulkinderbetreuung<br />

usw.) und der sich abzeichnenden<br />

Akademisierung auseinandersetzen müssen.<br />

In dem Berichtszeitraum <strong>sind</strong> die Zahl der Studierenden,<br />

Schüler/-innen und der Mitarbeiter/innen<br />

(44) relativ konstant geblieben.<br />

www.awo-berufskolleg.de<br />

BI<br />

26%<br />

HF<br />

12%<br />

32 | 33


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Fachseminar für Altenpflege<br />

Qualifiziert ausbilden – Professionell pflegen<br />

Das <strong>AWO</strong>-Fachseminar für Altenpflege im<br />

»Elfriede-Eilers-Zentrum« in Bielefeld bietet 100<br />

Ausbildungsplätze in der Ausbildung zum staatlich<br />

anerkannten Altenpfleger/-in und 25 Ausbildungsplätze<br />

in der Ausbildung zum staatlich<br />

anerkannten Altenpflegehelfer/-in. Seit Februar<br />

2007 ist das Fachseminar zertifiziert. Ca. 80% der<br />

Schüler/-innen haben Vorerfahrungen im Berufsfeld.<br />

Das Alter der Schüler/-innen liegt zwischen<br />

18 und 50 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt<br />

unter 30 Jahren. 90% der Schüler/-innen absolvieren<br />

ihre Ausbildung in der stationären Altenpflege<br />

und 10% im ambulanten Bereich. Die Vermittlungsquoten<br />

der erfolgreichen Absolventen<br />

liegen bei 90%. Die Teilnehmer/-innen können<br />

Ausbildungsvergütung oder bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />

staatliche Förderung erhalten.<br />

Das Team der Dozentinnen und Dozenten.<br />

In den Jahren 2004 bis 2008 war die Umsetzung<br />

des Bundesaltenpflegegesetzes wesentlicher<br />

Arbeitsschwerpunkt des Fachseminares.<br />

Das neu eingeführte Lernfeldkonzept ersetzte<br />

die herkömmliche Fächersystematik. Ziele und<br />

Inhalte des Unterrichts orientieren sich nun noch<br />

mehr an den in der Praxis relevanten Handlungsfeldern.<br />

Die Schüler werden zur selbstständigen,<br />

eigenverantwortlichen und ganzheitlichen Pflege<br />

und Betreuung hilfebedürftiger älterer Menschen<br />

befähigt.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Ein hoher Praxisanteil kennzeichnet die Altenpflegeausbildung<br />

am <strong>AWO</strong>-Fachseminar.<br />

Wichtig für die Qualität der Ausbildung <strong>sind</strong><br />

die Unterstützung der Schüler/-innen im selbstgesteuerten<br />

Lernprozess und eine enge Verzahnung<br />

von Theorie und Praxis. Die ständige Verbesserung<br />

der Ausbildungsqualität hat einen hohen<br />

Stellenwert am Fachseminar. Fachseminar und<br />

Praxiseinrichtungen arbeiten deshalb gemeinsam<br />

an der Umsetzung des seit Januar 2007 gültigen<br />

Rahmenlehrplans. Während der praktischen Ausbildung<br />

erhalten die Schüler/-innen eine gezielte<br />

Anleitung durch die Praxisanleiter/-innen vor Ort.<br />

Das Fachseminar führt regelmäßige Beratungsbesuche<br />

durch, in denen die Schüler/-innen eine<br />

vollständige Pflegehandlung planen, durchführen<br />

und reflektieren müssen. Die praktische Prüfung<br />

findet in der Ausbildungseinrichtung statt.<br />

Die Altenhilfeeinrichtungen schließen nach<br />

dem neuen Ausbildungsgesetz Ausbildungsverträge<br />

und zahlen den Schüler/-innen eine Ausbildungsvergütung.<br />

Nicht alle Einrichtungen zeigen<br />

aber eine so hohe Ausbildungsbereitschaft wie<br />

die Einrichtungen der <strong>AWO</strong>. Das führte in den<br />

letzten Jahren zu einem Rückgang der Praxis- und<br />

Schulplätze. Deshalb engagiert sich das Fachseminar<br />

nicht nur in der Gewinnung von neuen<br />

Schüler/-innen, sondern auch in der Gewinnung<br />

von Einrichtungen, die bereit <strong>sind</strong>, auszubilden.<br />

Im Januar 2006 begann im Fachseminar ein<br />

Modellprojekt zur Altenpflegehelferausbildung.<br />

Die Teilnehmer konnten durch das im Juni 2006<br />

in Kraft getretene Gesetz zur Ausbildung in der<br />

Altenpflegehilfe erstmals die staatliche Anerkennung<br />

erwerben. Das Modellprojekt endete am<br />

31.12.2006 für 19 Absolventen erfolgreich. Außerdem<br />

bietet das Fachseminar den Einrichtungen<br />

die Ausbildung zur Praxisanleitung in der Alten-<br />

Das Fachseminar vermittelt auch Fachpraktika im Ausland.<br />

pflege nach NRW-Standard an. Seit 2006 werden<br />

ebenfalls Inhouse-Weiterbildungen für »Präsenzkräfte<br />

in der Altenpflege« durchgeführt. Im<br />

Herbst 2007 hat das Fachseminar auch einen Teil<br />

der Qualifizierung im »Freiwilligen Sozialen Jahr«<br />

übernommen. Regelmäßige Studienfahrten und<br />

Fachpraktika im europäischen Ausland runden<br />

das Ausbildungsangebot des Fachseminares ab.<br />

Für die Zukunft der Altenpflegeausbildung<br />

zeichnen sich Perspektiven in der Organisation<br />

einer gemeinsamen Pflegeausbildung von Alten-<br />

und Krankenpflegeausbildung ab. Ergänzend dazu<br />

wird die Möglichkeit einer anderen Verortung im<br />

Schulsystem geprüft.<br />

www.altenpflegeausbildung-awo.de<br />

Fachseminar für Altenpflege | <strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />

<strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />

Alles aus einer Hand<br />

Im Oktober 2005 übernahm der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />

die »Leben, Wohnen, Begegnen<br />

gGmbH« in Enger. Vorwiegend im Kreis Herford<br />

unterhielt die Gesellschaft 4 Pflegedienste, 3 Tagespflegeeinrichtungen,<br />

1 Kurzzeitpflege, 2 Wohn-<br />

gemeinschaften, 4 Servicewohnungen und 1 Bildungswerk.<br />

Die Gesellschaft befand sich damals<br />

wirtschaftlich in einer prekären Lage. In einem<br />

beispiellosen Kraftakt konnten im Jahr 2006 alle<br />

notwendigen Schritte eingeleitet werden, die<br />

Existenz des Unternehmens zu sichern. Dazu gehörte<br />

auch die Trennung von besonders verlustträchtigen<br />

Arbeitsbereichen und Standorten. In<br />

der Summe wurden die Arbeitsplätze der Mitarbeiter<br />

erhalten, weil neue beschäftigungsintensive<br />

Aufgaben hinzukamen.<br />

Die »Moorwiese« in Enger. Hier <strong>sind</strong> die Geschäftsstelle,<br />

das Bildungswerk und mehrere Senioreneinrichtungen<br />

des <strong>AWO</strong> Service zu finden.<br />

Um die Nähe zur <strong>AWO</strong> im Namen kenntlich<br />

zu machen und um einen Schlussstrich unter die<br />

Vergangenheit zu ziehen, wurde der Name der<br />

Gesellschaft 2007 in »<strong>AWO</strong> Service gGmbH« geändert.<br />

Wichtiger war aber noch der Eintritt der<br />

Kreisverbände Herford und Minden-Lübbecke<br />

zum gleichen Zeitpunkt als Mitgesellschafter. Die<br />

Kreisverbände und der Bezirksverband gaben damit<br />

auch das Signal nach außen, ihre Altenhilfeangebote<br />

in den beiden Kreisgebieten zukünftig organisatorisch<br />

und unternehmerisch zu vernetzen.<br />

Durch den Umzug des Kreisverbandes Herford in<br />

die Geschäftsstelle in Enger wird diese Position<br />

eindrucksvoll untermauert.<br />

34 | 35


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Seit 2006 lassen sich für die <strong>AWO</strong> Service<br />

gGmbH folgende Entwicklungen zusammenfassen:<br />

Nach der unruhigen Zeit der Aufarbeitung<br />

und dem Wechsel einiger Mitarbeiter stand neben<br />

der Konsolidierung die Organisations- und<br />

Projektentwicklung im Mittelpunkt. Zuständigkeiten<br />

und Verantwortungsbereiche wurden<br />

neu gegliedert. Mit Banken, Kostenträgern und<br />

Zuschussgebern mussten für die vergangenen<br />

Zeiträume ausgleichende Regelungen geschaffen<br />

werden. In den Pflegediensten konnte das Ergebnis<br />

durch viele Neukunden oder eine gestiegene<br />

Auslastung ausgeglichen werden. Neue Projekte<br />

wie die SeniorenHausgemeinschaften in Löhne<br />

kamen hinzu. Aufgrund der guten Erfahrungen in<br />

Löhne plant die Gesellschaft ähnliche Angebote<br />

in Spenge, Bünde und Minden.<br />

Das Bildungswerk hat sich über die Region hinaus<br />

einen Namen für gute und qualifizierte Fort-<br />

und Weiterbildung erarbeitet. 2006 hat der Pfle-<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

gedienst Bünde eine Wohnung im Wohnquartier<br />

Haßkampstraße bezogen. Einmal mehr hat sich<br />

hier die Zusammenarbeit mit der B&S Bünde bewährt.<br />

2007 hat der Pflegedienst Enger seine Geschäftsräume<br />

in die Innenstadt verlegt. Die Strategie<br />

der gesuchten Kundennähe hat sich durch<br />

verbesserte Kontakte und erhöhte Nachfrage bemerkbar<br />

gemacht.<br />

In 2008 stehen die Fortführung der Konsolidierung,<br />

die Realisierung neuer Projekte, der Aufbau<br />

eines Qualitätsmanagementsystems und ein<br />

verbessertes Marketing im Vordergrund. Wegen<br />

der »Altlasten«, so mussten u.a. erhebliche Mittel<br />

für die Substanzerhaltung relativ neuwertiger Gebäude<br />

aufgebracht werden, bleibt die Liquidität<br />

der <strong>AWO</strong> Service gGmbH aber auch in den kommenden<br />

Jahren angespannt.<br />

www.awoservice.de<br />

Ein neuer Anfang mit einem neuen Konzept und einem jungen Team wurde unternommen.<br />

Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH<br />

Mehr als Pflege. Damit Sie rundum zufrieden <strong>sind</strong>.<br />

Im Juli 2004 hat der Bezirksverband der <strong>AWO</strong><br />

Ostwestfalen-Lippe gemeinsam mit den Städt.<br />

Kliniken Bielefeld gem. GmbH eine neue Gesellschaft,<br />

die »Zentrum für Pflege und Gesundheit<br />

gGmbH«, gegründet. Die Gründung ergab sich<br />

aus unabhängig voneinander getroffenen Entscheidungen<br />

der Partner, auf Entwicklungen im<br />

Gesundheitswesen zu reagieren. Beide Gesellschafter<br />

<strong>sind</strong> konfessionell ungebunden, verfolgen<br />

gemeinnützige Ziele und ziehen Vorteile aus<br />

der Kooperation.<br />

Das erste Patientenhotel in NRW ist eröffnet. Auf dem Foto<br />

(v.li.): Andreas Zels, Dieter Liedtke (Zentrum für Pflege und<br />

Gesundheit), Wolfgang Stadler (<strong>AWO</strong>), Ursula Weis (Leiterin<br />

Patientenhotel) und Dr. Johannes Kramer (Städt. Kliniken).<br />

Schon im August 2004 nahm das erste Projekt,<br />

ein Ambulanter Pflegedienst, seine Tätigkeit auf.<br />

Ziel ist es, Krankenhauspatienten einen nahtlosen<br />

Übergang aus der Akutversorgung bis zum eigenen<br />

Zuhause zu organisieren. Der Pflegedienst<br />

beschäftigt rund 45 Mitarbeiter, die 130 Kunden<br />

mit unterschiedlichen ambulanten Leistungen<br />

versorgen. Schwerpunkt des Einsatzgebietes ist<br />

Bielefeld-Mitte. Neben den Leistungen der Alten-<br />

und Krankenpflege werden auch Hauswirtschaftsdienste,<br />

Familienpflegen, Beratung und<br />

andere Servicedienste angeboten. Ein Büro in der<br />

Klinik Rosenhöhe und ein Büro in der Klinik Mitte<br />

sichern Kunden, Angehörigen und Mitarbeitern<br />

kurze Wege und schnelle Hilfe.<br />

Die neuesten Einrichtungen <strong>sind</strong> die Kurzzeitpflege<br />

und das Patientenhotel im Ärztehaus neben<br />

den Städtischen Kliniken Bielefeld-Mitte. Im<br />

Januar 2008 wurden sie eröffnet. Die Kurzzeit-<br />

<strong>AWO</strong> Service gGmbH | Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH<br />

pflegeeinrichtung nimmt direkt aus den Kliniken<br />

auf und versorgt den Stadtteil rund um das<br />

Krankenhaus. In einem für eine Pflegeeinrichtung<br />

außergewöhnlichen Ambiente erhalten pflegebedürftige<br />

Personen rund um die Uhr alle Hilfen.<br />

Ziel der Einrichtung ist es, die schnelle Rückkehr<br />

in das eigene Zuhause zu gewährleisten und bei<br />

Bedarf die notwendigen Anschlussleistungen<br />

sicherzustellen. Für bis zu 4 Wochen im Jahr gewährt<br />

die Pflegekasse einen Zuschuss, der auch<br />

für bis zu 4 weiteren Wochen als Übergangs-/Verhinderungspflege<br />

geleistet werden kann.<br />

In der 4. Etage des Ärztehauses unterhält das<br />

Zentrum für Pflege und Gesundheit ein Patientenhotel.<br />

Die Kliniken überweisen hierhin Patienten<br />

mit geringem Pflegeaufwand, die in Kürze<br />

nach Hause entlassen werden können. Tag und<br />

Nacht ist eine Krankenschwester für medizinischpflegerische<br />

Leistungen im Haus. Im Vordergrund<br />

steht die Rekonvaleszenz in einer Umgebung, in<br />

der das Sich-Wohlfühlen-Können im Vordergrund<br />

steht. Ausstattung und Service orientieren sich<br />

an Hotelstandards. Angehörige können ebenfalls<br />

mit aufgenommen werden. Nach der Entlassung<br />

durch das Krankenhaus können auf Wunsch privat<br />

zusätzliche Tage nachgebucht werden.<br />

Hohen Komfort und guten Service bietet das Patientenhotel.<br />

Mit ihrer Kooperation und den Projekten haben<br />

die <strong>AWO</strong> und die Städtischen Kliniken Neuland<br />

betreten. Das Patientenhotel ist in NRW einzigartig<br />

und hat für die Gesellschafter als Pilotprojekt<br />

besonders hohe Bedeutung. Die Resonanz und<br />

die Belegungszahlen <strong>sind</strong> ermutigend.<br />

www.zentrum-fuer-pflege-und-gesundheit.de<br />

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Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Bezirksjugendwerk der <strong>AWO</strong><br />

Eine/r fehlt hier noch: Du!<br />

Das Jugendwerk als selbstständiger Jugendverband<br />

der <strong>AWO</strong> versteht sich als parteiliche<br />

Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche<br />

und tritt für deren stärkere Beteiligung in allen<br />

Lebensbereichen ein.<br />

Die Basis der Arbeit <strong>sind</strong> die aktiven Kinder, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen. Sie tragen<br />

die Arbeit. Die Werbung neuer Mitglieder und die<br />

Gründung von Gliederungen war deshalb wieder<br />

ein wichtiger Bereich unserer Arbeit. Hier ist es<br />

uns gelungen, neue Vorstände für die Kreisjugendwerke<br />

in Gütersloh, Bielefeld und Herford<br />

zu wählen und 2007 ein neues Kreisjugendwerk in<br />

Höxter zu gründen.<br />

Freizeiten, Seminare, Spiel- und Experimentiermobil <strong>sind</strong><br />

Aktivitäten des Jugendwerkes.<br />

Traditioneller Schwerpunkt der Jugendwerksarbeit<br />

in OWL ist aber seit über 20 Jahren die<br />

Durchführung von Kinder- und Jugendfreizeiten.<br />

Auch in den vergangenen Jahren ist es uns hier<br />

gelungen, der kommerziellen Konkurrenz zu trotzen<br />

und jeden Sommer bis zu 9 Ferienfreizeiten<br />

mit durchschnittlich 200 Teilnehmer/-innen und<br />

40 Betreuer/-innen auf die Reise zu schicken und<br />

ein anspruchsvolles Ferienangebot mit qualitativ<br />

hochwertiger Betreuung anzubieten.<br />

Daneben ist die Ausbildung von Jugendgruppen<br />

leiter/-innen ein weiteres wichtiges Standbein.<br />

Wurden im Jahr 2005 noch 21 Jugendliche<br />

und junge Erwachsene ausgebildet, so waren es<br />

im Jahr 2007 bereits 67 Teilnehmer/-innen ab 16<br />

Jahren, die die »Juleica« erhielten.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Weitere Arbeitsbereiche waren:<br />

• Die Einsätze mit unserem Spielmobil werden<br />

von Jahr zu Jahr zahlreicher. Bei vielen Festen<br />

von <strong>AWO</strong>-Ortsvereinen oder Kitas <strong>sind</strong> wir<br />

vor Ort.<br />

• Unsere Kanuaktionen führen uns mit allen<br />

Altersgruppen auf die Flüsse der Umgebung.<br />

• Schülervertreter/-innen von Haupt- und<br />

Realschulen werden von uns in Kooperation<br />

mit der Friedrich–Ebert–Stiftung ausgebildet.<br />

• Die sexualpädagogische Fortbildungsreihe<br />

»Heiße Themen – kalte Füße« führen wir jedes<br />

Jahr mit den Mitarbeiter/-innen der <strong>AWO</strong>-<br />

Aidspräventionen Bielefeld und Minden durch.<br />

• Für die Teilnehmer/-innen des Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres der <strong>AWO</strong> gestalten wir die Bil-<br />

dungsangebote.<br />

• Gedenkstättenfahrten werden nach Auschwitz<br />

organisiert und internationale Begegnungen<br />

mit unserem Partnerverein in Nordmarokko<br />

durchgeführt.<br />

Dem Bezirksjugendwerk der <strong>AWO</strong>/OWL ist<br />

es in den vergangenen Jahren gelungen, sein Tätigkeitsfeld<br />

weiter zu entwickeln und auf neue<br />

Herausforderungen innovativ zu reagieren. Dies<br />

ist nur möglich aufgrund der ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter/-innen auf den unterschiedlichen<br />

Verbandsebenen und in vielfältigen Arbeitskreisen.<br />

Vielen Dank an sie!<br />

www.jugendwerk-online.de<br />

Kreisverbände<br />

Vor Ort vielfältig aktiv<br />

Kreisverband Bielefeld e.V.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Bielefeld besteht aus<br />

20 Ortsvereinen mit 2645 Mitgliedern. Mehr als<br />

750 Menschen engagieren sich in den verschiedensten<br />

Funktionen in der <strong>AWO</strong> Bielefeld ehrenamtlich<br />

und unterstützen die hauptamtliche<br />

Arbeit. Wesentliche Aufgabe ist die Gestaltung<br />

und Durchführung sozialer Arbeit in den Stadtteilen.<br />

Unter dem Motto »Zeit für Neues« wird in<br />

unregelmäßigen Abständen für das Ehrenamt geworben.<br />

Häufig geschieht dies in der Verbindung<br />

mit besonderen Angeboten, für die ehrenamtliche,<br />

freiwillige Mitarbeiter/-innen gesucht werden.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Staffellauf Bonn – Berlin machte in Bielefeld am<br />

Aktivitätenzentrum Meinolfstraße Station.<br />

Die Arbeit des Kreisverbandes Bielefeld 2004 –<br />

2007 war insbesondere gekennzeichnet durch den<br />

kontinuierlichen Ausbau der Angebote der Offenen<br />

Ganztagsgrundschule (von 5 auf 23 Schulen,<br />

insgesamt 1.500 Kinder) und die fortschreitende<br />

qualitative und quantitative Erweiterung und Vernetzung<br />

der Altenhilfeangebote. Problematisch<br />

waren die Mittelkürzungen des Landes NRW.<br />

Der Kreisverband Bielefeld war zum Beispiel<br />

durch die Streichung der vierten Stelle im Frauenhaus<br />

betroffen – und das, obwohl das Haus eines<br />

der größten in Nordrhein-Westfalen ist und mit<br />

einer überdurchschnittlich hohen Auslastung vielen<br />

Frauen mit Gewalterfahrungen eine wichtige<br />

Zufluchtsstätte bietet.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter/-innen hat sich gegenüber<br />

2003 bis zum Jahr 2007 auf 393 verdoppelt.<br />

Insbesondere im Bereich der Angebote an<br />

Bezirksjugendwerk | Kreisverbände<br />

Schulen und in der ambulanten pflegerischen<br />

Versorgung konnte eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Hinzu kommen ca. 265<br />

Honorarmitarbeiter/-innen.<br />

Der Kreisverband Bielefeld befindet sich in<br />

der Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 9001:2000 und den<br />

<strong>AWO</strong>-Qualitätskriterien. Für den Ambulanten<br />

Pflegedienst und die Kreisgeschäftsstelle ist eine<br />

Zertifizierung für Beginn des Jahres 2009 vorgesehen.<br />

Im Berichtszeitraum wurden bedarfsgerecht<br />

neue Dienste und Angebote aufgebaut und vorhandene<br />

fachlich weiterentwickelt. Ein inhaltlicher<br />

Schwerpunkt ist die Armutsdiskussion. In<br />

Bielefeld ist inzwischen jedes vierte Kind von<br />

Armut und ihren Folgen betroffen. Die <strong>AWO</strong> Bielefeld<br />

beteiligt sich deshalb an den »Fachgesprächen<br />

zu prekären Lebenslagen«, zu dem der Bielefelder<br />

Sozialdezernent einlädt und arbeitet an<br />

praktischen Lösungen und Strategien zum Abbau<br />

von Kinderarmut mit. Ziel muss sein, neben kurzfristigen<br />

Hilfen präventive Handlungskonzepte<br />

zu entwickeln, die über den Charakter von Almosen<br />

hinausgehen und nachhaltig gegen die Folgen<br />

von Armut bei Kindern wirken.<br />

Einen auszugsweisen Überblick über Aktivitäten<br />

und Ereignisse bietet diese Auflistung:<br />

• Anerkennung der Sprachschule als lizensier-<br />

tes Prüfungszentrum Sprachschule<br />

• Durchführung eines Gesundheitsprojektes für<br />

Migranten/-innen (Stiftung Aktion Mensch)<br />

• Kooperationspartner bei der Einrichtung der<br />

Clearingstelle für Neuzuwanderer<br />

• Durchführung von Sprachcamps für Grund-<br />

schulkinder<br />

• Einrichtung des Jobtrainings für Jugendliche<br />

an 6 Bielefelder Standorten<br />

• Hauptpartner der drei Ganztagshauptschulen<br />

in Bielefeld<br />

• 100. Ausgabe der bundesweit ältesten Senio-<br />

renzeitung »SeniorenPost«<br />

38 | 39


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

• Abschlussveranstaltung zum Demenzprojekt<br />

mit dem Theaterstück »Du bist meine Mutter«<br />

• Theaterveranstaltung »Savage Rose – Gewalt<br />

im Namen der Ehre« (25 Jahre Frauenhaus)<br />

• Einweihung des Forum am Reichowplatz<br />

(Begegnungszentrum und Pflegestützpunkt)<br />

• Start des Kulturführerscheins Theater<br />

• Start des Pflegebegleiter-Projektes<br />

• Ernennung des Begegnungszentrums Heisen-<br />

bergweg zum Mehrgenerationenhaus<br />

• Umzug des Begegnungszentrums Jöllenbeck<br />

und Eröffnung einer Hausgemeinschaft mit<br />

Versorgungssicherheit<br />

• 30 Jahre Int. Zentrum August-Bebel-Straße<br />

• 30 Jahre Jugendmigrationsdienst<br />

(Jugendgemeinschaftswerk)<br />

• 10 Jahre Beratungswerkstatt Bielefelder Süden<br />

• 10 Jahre Ambulanter Pflegedienst.<br />

Die Beteiligung des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes an<br />

gemeinnützigen GmbHs wurde im Berichtszeitraum<br />

ausgebaut. So ist der Kreisverband u.a. an<br />

der Freizeit- und Bürgerzentren Bielefeld gGmbH<br />

zu 50 % beteiligt und an der 2007 gegründeten<br />

GLG – Gepflegt Leben GmbH zu einem Drittel.<br />

Der Kreisverband Bielefeld hatte von August<br />

2004 bis Dezember 2006 den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Bielefelder Wohlfahrtsverbände.<br />

Wichtigste Themen waren die Auswirkungen<br />

der geplanten Kürzungen im Landeshaushalt<br />

2005 und 2006 und die Sicherung des sozialen<br />

Netzes in Bielefeld durch die Verlängerung der<br />

Leistungsverträge für 4 Jahre ab Januar 2007.<br />

Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich<br />

im Berichtszeitraum zufriedenstellend entwickelt.<br />

Die mit der Prüfung und Feststellung der Jahresergebnisse<br />

beauftragten <strong>Wir</strong>tschaftsprüfungsgesellschaften<br />

konnten ausgeglichene Jahresergebnisse<br />

feststellen.<br />

Vorsitzende: Angelika Dopheide<br />

Geschäftsführer: Rolf Potschies<br />

www.awo-bielefeld.de<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

Kreisverband Gütersloh e.V.<br />

70 soziale Einrichtungen und Dienste mit rund<br />

400 hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen erreichen<br />

mit ihren Angeboten rund 7.200 Menschen im<br />

Kreis Gütersloh. Träger <strong>sind</strong> der <strong>AWO</strong>-Kreisverband<br />

Gütersloh und der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband.<br />

21.000 Besucher und Teilnehmer kommen jährlich<br />

zu den 21 Ehrenamtsprojekten und -einrichtungen<br />

mit rund 350 Freiwilligen. Die Schwerpunkte der<br />

<strong>AWO</strong> im Kreis Gütersloh im Einzelnen:<br />

Erziehung und Betreuung<br />

Ein Schwerpunkt der <strong>AWO</strong> im Kreis Gütersloh<br />

ist die Erziehung und Betreuung von Kindern<br />

in Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen.<br />

Im Berichtszeitraum konnte die Zahl der Kindertagesstätten<br />

von 15 auf 16 und die Zahl der<br />

Offenen Ganztagsgrundschulen von 18 auf 27<br />

erhöht werden. Darüber hinaus betreut die <strong>AWO</strong><br />

an 3 Schulen Kinder in der Randstundenbetreuung<br />

halbtags und an 2 Schulen im Rahmen einer<br />

13+-Maßnahme. Bezirks- und Kreisverband erreichen<br />

über die genannten Einrichtungen ca. 3.300<br />

Kinder und ihre Familien (ca. 8.000 Personen).<br />

Das neue <strong>AWO</strong>-Haus in Gütersloh bietet Beratung,<br />

Information und Freizeitangebote.<br />

Kinder und Jugend<br />

Seit rund 30 Jahren engagiert sich die <strong>AWO</strong><br />

Gütersloh in der verbandlichen und der institutionellen<br />

Kinder- und Jugendarbeit. Die drei Jugendzentren<br />

und die mobile Kinderarbeit der<br />

<strong>AWO</strong> arbeiten auf der Grundlage des Kinder- und<br />

Jugendförderplanes des Kreises Gütersloh und in<br />

enger Kooperation mit den Kommunen. An fünf<br />

Schulen und Schulzentren im Kreis fördert die<br />

<strong>AWO</strong> durch die Schulsozialarbeit die soziale und<br />

berufliche Integration von Schülern.<br />

Das Projekt »Erfolgreich in Ausbildung«,<br />

2005 vom Kreis Gütersloh initiiert, wird von der<br />

<strong>AWO</strong> in Steinhagen und Halle umgesetzt. 2006<br />

wurde das Kombi-Projekt am Carl-Miele-Berufskolleg<br />

übernommen.<br />

Seit 1988 arbeitet die <strong>AWO</strong> im Rahmen des<br />

Youthworkerprogramms des Landes NRW in der<br />

sexualpädagogischen Aidsaufklärung für Kinder<br />

und Jugendliche. Mindestens 2.000 Kinder und<br />

Jugendliche und teilweise auch ihre Familien (ca.<br />

3.000 Personen) werden von den Mitarbeiter/innen<br />

der genannten Einrichtungen und Dienste<br />

erreicht.<br />

Jugendhilfe und Beratung<br />

In Kooperation mit dem Caritasverband werden<br />

seit 2006 im Haus der Familie in Verl neben<br />

der Tagesgruppe Erziehungsberatung, ambulante<br />

erzieherische Hilfen, Elterntraining u.v.m. angeboten.<br />

Die Erziehungsberatungsstelle und die<br />

Ambulanten erzieherischen Hilfen haben sich<br />

mit anderen haupt- und ehrenamtlichen Einrichtungen<br />

der <strong>AWO</strong> vernetzt. Ca. 600 Klienten und<br />

ihre Familien (ca. 2.000 Personen) werden erreicht.<br />

Seniorenarbeit<br />

Die Fachstelle Ehrenamt wurde mit dem Kreis<br />

Gütersloh und der AG der Wohlfahrtsverbände<br />

konzeptionell weiterentwickelt und vernetzt. Die<br />

in der <strong>AWO</strong>-thek bestehenden Ehrenamtsprojekte<br />

<strong>AWO</strong>-Wichtel, Computerwerkstatt, Radio<br />

von Senioren für Senioren, Frauen in der <strong>AWO</strong><br />

und Wohnberatung wurden im Berichtszeitraum<br />

erweitert durch art.in.awo, Welt der Farben, der<br />

geflügelte Bleistift und die Berufseinstiegshilfe.<br />

Die Wohnberatung für Senioren und Menschen<br />

mit Behinderungen wurde um den Schwerpunkt<br />

»Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz«<br />

erweitert.<br />

In den 11 Seniorenbegegnungszentren und<br />

-clubs werden neben sozialer Beratung und Betreuung,<br />

Informationen, gesellige Veranstaltungen,<br />

Internetcafes, Seniorenreisen, Kreativangebote,<br />

Sportangebote u.v.m. angeboten. In<br />

Versmold entstand das Haus der Familie. 2007<br />

gründeten der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Gütersloh, der<br />

Kreisverband Bielefeld und der Verein Daheim<br />

die Gepflegt Leben GmbH, um mit ambulanten<br />

Diensten und Hausgemeinschaften die Bedarfe<br />

pflegebedürftiger Menschen decken zu können.<br />

Migrationsarbeit<br />

Die Integrationsmaßnahmen des Kreisverbandes<br />

ergänzen seit 16 Jahren die Arbeit der<br />

Fachdienste für Migration und Integration des<br />

<strong>AWO</strong>-Bezirksverbandes in Gütersloh.<br />

Im Berichtszeitraum kamen Sprachkurse,<br />

»Rucksackprojekte« für Kitas, »Sprachcamps«<br />

für Grundschüler und Kooperationsprojekte mit<br />

ausländischen Vereinen dazu. Leider mussten 3<br />

Flüchtlingsberatungsstellen und die Gemeinwesenarbeit<br />

mangels Zuschüsse eingestellt werden.<br />

2007 kam der Verein »Die Brücke« als korporatives<br />

Mitglied zur <strong>AWO</strong>. Er kümmert sich um<br />

Erziehung und Integration ausländischer Kinder<br />

und berät ihre Eltern. Die <strong>AWO</strong> erreicht mit Ihren<br />

Maßnahmen ca. 300 Migrantinnen und Migranten.<br />

Perspektiven<br />

Mit dem Kauf und dem behindertengerechten<br />

Umbau des Hauses Böhmerstraße 13 in Gütersloh<br />

in ein Zentrum für Beratung und Begegnung<br />

schuf der Kreisverband 2006/2007 solide<br />

Rahmenbedingungen für die fachliche, organisatorische<br />

und finanzielle Koordination der vielen<br />

haupt- und ehrenamtlichen Aktivitäten im<br />

Kreis Gütersloh. Mit dem Haus positioniert sich<br />

die <strong>AWO</strong> als starker, zeit- und situationsgemäß<br />

Kreisverbände<br />

40 | 41


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

arbeitender Wohlfahrtsverband im Kreis Gütersloh<br />

und geht neue Wege in der Vernetzung von<br />

Haupt- und Ehrenamt.<br />

Vorsitzender: Jürgen Jentsch<br />

Geschäftsführerin: Ulrike Boden<br />

www.awo-guetersloh.de<br />

Kreisverband Herford e.V.<br />

Die <strong>AWO</strong> im Kreis Herford hat im Berichtszeitraum<br />

leider einen Mitgliederrückgang zu verzeichnen.<br />

Mehrere Ortsvereine stellten ihre Tätigkeit<br />

ein. Andererseits gibt es aber auch OVs, die ihren<br />

Mitgliederstand halten oder leicht ausbauen<br />

konnten. Insgesamt ist die Entwicklung aber bedenklich.<br />

Die hauptamtliche Arbeit wurde von ca.<br />

125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ca. 80<br />

Honorarkräften in 27 Einrichtungen und Diensten<br />

getragen (Stand: 2007). Außerdem waren ca. 85<br />

Frauen und Männer bei der <strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />

beschäftigt, an der der Kreisverband als Gesellschafter<br />

beteiligt ist.<br />

Nachfolgend sollen einige ausgewählte Einrichtungen<br />

exemplarisch dargestellt werden:<br />

Sehr positiv hat sich das Familienbildungswerk<br />

entwickelt. Dabei <strong>sind</strong> deutliche Veränderungen<br />

in den Arbeitsschwerpunkten erkennbar.<br />

Einerseits werden Angebote im Bereich der beruflichen<br />

Bildung, insbesondere in Zusammenarbeit<br />

mit der ARGE, gemacht, andererseits hat der<br />

Bereich der Elternbildung und des Elterntrainings<br />

sehr an Bedeutung gewonnen. Rund 4.100 Personen<br />

besuchten 5.700 Unterrichtsstunden, zusätzlich<br />

wurden 1.500 Seminartage durchgeführt.<br />

Im Jahr 2004 übernahm der <strong>AWO</strong> Kreisverband<br />

an allen vier Grundschulen der Stadt Enger<br />

die außerschulische Betreuung der Kinder in der<br />

Offenen Ganztagsgrundschule (OGS). Wurde<br />

zunächst an drei der Schulen neben den OGS-<br />

Gruppen noch das Modell »Von 8 bis 13« angeboten,<br />

so führte das veränderte Nachfrageverhalten<br />

der Eltern dazu, dass es seit dem Schuljahr<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

2007/2008 nur noch Ganztagsangebote für mehr<br />

als 330 Schülerinnen und Schüler gibt.<br />

Nach 15 erfolgreichen Jahren mussten zum<br />

Schuljahresbeginn 2007/2008 die Schulkinderhäuser<br />

an den sechs Grundschulen der Gemeinde<br />

Hiddenhausen in OGS’en überführt werden. Um<br />

diesen Schritt mit möglichst wenig Qualitätsverlust<br />

zu vollziehen, engagiert sich die Gemeinde<br />

finanziell sehr stark und wurde der eineinhalb Jahre<br />

dauernde Übergang von Eltern, Schulleitungen,<br />

Gemeindevertretern und <strong>AWO</strong>-Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern gemeinsam vorbereitet.<br />

Neu, modern und vielseitig präsentiert sich die »Kajüte«<br />

auf Langeoog nach dem Umbau.<br />

Das Kinder- und Jugendhaus Lippinghausen hat<br />

sich von einer reinen Tagesgruppe zu einer Einrichtung<br />

entwickelt, die aufgrund ihrer Diagnostischen<br />

Kompetenz zunehmend von Jugendämtern<br />

nachgefragt wird, um Kinder und Jugendliche dort<br />

befristet wohnen zu lassen. Der besondere Ansatz<br />

des familienähnlichen Miteinander macht neben<br />

der fachlicher Kompetenz das Besondere dieser<br />

Einrichtung aus. Mit LOK (Konzept für lösungsorientierte<br />

Kurzzeitintervention in Familien) ist<br />

zudem ein beachtlich erfolgreiches Konzept für<br />

ambulante Erziehungsarbeit entwickelt worden.<br />

Am 01.01.2006 erwarb der <strong>AWO</strong>-Kreisverband<br />

Herford das Jugendgästehaus/Schullandheim<br />

»Kajüte« auf der Insel Langeoog. Nach fast 25 Jahren<br />

als Betreiber oder Pächter des Hauses stand<br />

die Entscheidung an, es entweder aufzugeben<br />

oder zu kaufen und dann zu sanieren. Wegen der<br />

guten Nachfrage und der ausgezeichneten Lage<br />

entschied sich der Kreisvorstand für Kauf und Sanierung.<br />

Seit Oktober 2007 wird gebaut. Spätestens<br />

am 14. März 2008 muss alles einschließlich<br />

Neumöblierung fertig sein. Am 15. März stehen<br />

die ersten Gäste vor der Tür.<br />

Alles wird neu sein: Jeweils zwei Zimmer verfügen<br />

gemeinsam über Dusche WC (Familienzimmer),<br />

Elektrik und Heizung werden saniert, der<br />

Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht<br />

und große Teile der Außenfassade isoliert und<br />

neu gestaltet. Die Zimmer werden variabel möbliert,<br />

so dass sie je nach Nutzungsart mit zwei bis<br />

sechs Betten ausgestattet <strong>sind</strong>. Das Haus bietet<br />

sich somit für Schulklassen, und Kindergruppen<br />

an, wie auch als preiswerte Unterkunft für Familien<br />

und Seniorengruppen.<br />

Die Seniorenreisen konnten trotz gewerblicher<br />

Konkurrenz weiter ausgebaut werden. Mehr<br />

als 1.000 Seniorinnen und Senioren nehmen jährlich<br />

an unseren Inlands-, Flug-, Schiffs und Fernreisen<br />

teil. Dieser Erfolg ist sicherlich der sorgfältigen<br />

Auswahl der Reiseziele, der umfassenden<br />

Beratung und insbesondere unseren ehrenamtlichen<br />

Reiseleiterinnen und Reiseleitern zu verdanken.<br />

Monatliche Gruppengespräche, Schulungen<br />

und Einzelgespräche helfen den Reiseleiterinnen<br />

und Reiseleitern kompetente Ansprechpartner<br />

für die Gäste zu sein.<br />

Mitgliederrückgang, massive Kürzungen öffentlicher<br />

Mittel und der Verlust wichtiger Arbeitsgebiete<br />

(AbH/AbB) haben uns im Berichtsraum<br />

schwer zu schaffen gemacht. Dennoch<br />

glauben wir, dass durch eine Konzentration der<br />

Kräfte insbesondere im Bereich der Seniorenarbeit<br />

und Pflege sowie den pädagogischen Angeboten<br />

für Familien auch in Zukunft eine positive<br />

Entwicklung möglich sein wird.<br />

In der Vergangenheit haben wir, gemeinsam<br />

mit anderen, immer wieder auf die langfristigen<br />

Konsequenzen von Kürzungen im Bereich der Beratung,<br />

der Jugendarbeit und erzieherischer Hilfe<br />

sowie der Familienbildung hingewiesen. Jetzt ist<br />

die Zeit gekommen, dass sich Politiker entscheiden<br />

müssen, ob sie hier wieder mehr investieren<br />

oder lieber Jugendgefängnisse bauen wollen.<br />

Vorsitzender: Norbert Wellmann<br />

Geschäftsführer: Günter Busse<br />

www.awo-herford.de<br />

Kreisverband Höxter e.V.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Höxter konnte seine<br />

soziale Arbeit im Berichtszeitraum nicht nur sichern,<br />

sondern in einigen Bereichen auch weiterentwickeln.<br />

Das Spielmobil der <strong>AWO</strong> Höxter wird häufig angefragt.<br />

Unsere Basis <strong>sind</strong> die über 400 Mitglieder der<br />

9 Ortsvereine. Die Ortsvereine organisieren Seniorentreffs,<br />

Spielnachmittage und Fahrten für<br />

Senioren, Kleiderbasare, Vermittlung von Mutter/<br />

Vater-Kind-Kuren (Ortsverein Beverungen), Spielgruppen<br />

für Kleinkinder, einen Kleiderladen und<br />

eine »Lebensmittel-Tafel« für finanziell schwache<br />

Menschen (Ortsverein Peckelsheim).<br />

Der hauptamtliche Bereich des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />

Höxter ist in die Abteilungen »Altenhilfe«<br />

und »Jugend und Familie« gegliedert. Über<br />

70 Menschen <strong>sind</strong> hauptamtlich bei der <strong>AWO</strong> in<br />

Höxter beschäftigt. Sie bieten täglich hauptamtliche<br />

Leistungen für ca. 60 alte Menschen in der<br />

Altenhilfe und über 250 Kinder und Jugendliche in<br />

der Jugendhilfe.<br />

Kreisverbände<br />

42 | 43


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Die Arbeitsschwerpunkte der <strong>AWO</strong> Höxter in<br />

Stichworten:<br />

• Zur Abteilung »Altenhilfe« gehören der Ambu-<br />

lante Pflegedienst, der Mobile Soziale Dienst,<br />

der Mahlzeitendienst »Ihr gedeckter Mittags-<br />

tisch« und die Seniorenreisen. Eine hohe Qua-<br />

lität und die Vernetzung eines breiten Dienst-<br />

leistungsspektrums für alte Menschen kenn-<br />

zeichnen die Arbeit.<br />

• Die Abteilung »Jugend und Familie« organi-<br />

siert Ferienangebote, Sprachreisen und ist An-<br />

sprechpartner für das »Spielmobil«, der mobi-<br />

le Spielplatz im Kreis Höxter. Seit September<br />

2007 gibt es im Kreis Höxter auch ein Jugend-<br />

werk der <strong>AWO</strong>. In Höxter haben sich Jugendli-<br />

che zusammengefunden, die sich regelmäßig<br />

im <strong>AWO</strong>-Haus Höxter treffen.<br />

• Als fachlich anerkannter Jugendhilfeträger bie-<br />

tet das Familienpädagogische Zentrum der<br />

<strong>AWO</strong> in Steinheim maßgeschneiderte, indivi-<br />

duelle Hilfen zur Erziehung im Bereich der am-<br />

bulanten und teilstationären Erziehungshilfe.<br />

• Unsere Kooperation mit 4 Offenen Ganztags-<br />

grundschulen und 2 Hauptschulen und einer<br />

Förderschule verstehen wir als Bestandteil un-<br />

seres Jugendhilfeangebots.<br />

• Als präventiver Bestandteil der Jugendhilfe<br />

ist die <strong>AWO</strong>-Elternwerkstatt zu nennen. Mit<br />

der Elternwerkstatt bietet der <strong>AWO</strong>-Kreisver-<br />

band Höxter Eltern die Möglichkeit, sich in-<br />

tensiver mit Fragen der Erziehung auseinan-<br />

der zu setzen. Ziel des Kurses ist es, mehr<br />

Verständnis füreinander zu gewinnen und<br />

mehr Sicherheit im Umgang mit den Kindern<br />

zu erlangen.<br />

• Das Angebot einer Sozialpädagogischen Fami-<br />

lienhilfe bietet die <strong>AWO</strong> im Trägerverbund<br />

mit der Caritas, der Diakonie und dem Paritäti-<br />

schen an.<br />

• Die <strong>AWO</strong>-Spielgruppen bieten seit vielen Jah-<br />

ren verlässliche Betreuungsmöglichkeiten für<br />

Kinder unter 3 Jahren. Dieses Angebot des<br />

<strong>AWO</strong>-Kreisverbandes wurde 2006 mit dem<br />

»Oscar für Familienfreundlichkeit« der Volks-<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

bank Paderborn-Höxter ausgezeichnet und ge-<br />

würdigt.<br />

• Das umfangreiche Angebot der <strong>AWO</strong> für Fami-<br />

lien im Kreis Höxter wird durch ein Famili-<br />

enzentrum (Kita Bad Driburg) und die Bera-<br />

tungsstellen für Schwangerschaft, Partner-<br />

schaft und Sexualität in Bad Driburg und Höx-<br />

ter ergänzt.<br />

Vorsitzender: Dieter Heistermann<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Kuckuk<br />

www.awo-hoexter.de<br />

Kreisverband Lippe e.V.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Lippe e.V. hat in den<br />

Jahren 2004 bis 2008 eine rasante Geschäftsentwicklung<br />

hinter sich. Neben den bereits bestehenden<br />

Einrichtungen (Pflege- und Betreuungsdienst,<br />

Mobile Soziale Dienste, Begegnungszentren,<br />

Beschäftigungsprojekten, Offene Kinder- und<br />

Jugendarbeit Oerlinghausen, Frauenhaus Lippe,<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung, Schuldnerund<br />

Insolvenzberatung) wurden als weitere Einrichtungen<br />

Psychosoziale Beratung für Senioren<br />

Psychosoziale Beratung ALG II, AGH - Maßnahme<br />

OGS, Begegnungszentrum Oerlinghausen, 18 Offene<br />

Ganztagsschulen aufgebaut. Für den Betrieb<br />

der Offenen Ganztagsschulen wurde die <strong>AWO</strong><br />

Soziale Dienste Lippe gemeinnützige GmbH als<br />

100-prozentige Tochter des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />

Lippe aufgebaut. Die Gründung der gGmbH wurde<br />

notwendig, weil die Rahmenbedingungen für<br />

die Arbeit an Schulen nur so realistisch neu geregelt<br />

werden konnten. In der gGmbH arbeiten z. Zt.<br />

ca. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ca.<br />

1.200 Kinder betreuen.<br />

In den »e.V.«-Einrichtungen arbeiten z. Zt. ca.<br />

80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere<br />

die neuen Projekte und die Entwicklung des<br />

Pflege- und Betreuungsdienstes, der innerhalb<br />

von ca. 2,5 Jahren die Anzahl der Patienten verdoppeln<br />

konnte, haben die Arbeit der <strong>AWO</strong> Lippe<br />

in den vergangenen Jahren bestimmt.<br />

Pflegedienste der <strong>AWO</strong> Lippe gibt es in mehreren Orten.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftlich liefern beide Säulen der hauptamtlichen<br />

Arbeit, <strong>AWO</strong> Verein und <strong>AWO</strong> gGmbH,<br />

regelmäßig grundsolide und ausgeglichene Jahresergebnisse.<br />

Beide Säulen zusammen setzen<br />

jährlich mehr als 5 Mio. Euro um.<br />

Die ehrenamtliche Säule des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />

Lippe besteht aus ca. 5.200 <strong>AWO</strong>-Mitgliedern,<br />

die sich in 43 <strong>AWO</strong>-Ortsvereinen organisieren.<br />

Damit bieten die <strong>AWO</strong>-Ortsvereine fast im<br />

ganzen Kreis Lippe und fast in jedem Ortsteil soziale<br />

Angebote. Engagiert und kompetent leistet<br />

eine Vielzahl von ehrenamtlich tätigen Menschen<br />

ein für die Menschen im Kreis Lippe dringend erforderliches<br />

Leistungsspektrum.<br />

Eine Hochrechnung dieser ehrenamtlichen Arbeit<br />

bringt erstaunliche Zahlen ans Licht: Jährlich<br />

werden im Kreis Lippe ca. 66.000 Stunden ehrenamtlicher<br />

Arbeit geleistet, die in Geldwert ein Volumen<br />

von ca. 660.000,- Euro umfassen. Rechnet<br />

man dazu noch die von den <strong>AWO</strong>-Mitgliedern zur<br />

Verfügung gestellten Mitgliedsbeiträge hinzu, so<br />

bringt die <strong>AWO</strong> jährlich im Kreis Lippe einen Umsatz<br />

ehrenamtlicher Leistungen in Höhe von ca.<br />

1 Million Euro ein.<br />

Ehrenamtliches und hauptamtliches <strong>AWO</strong>-<br />

Engagement im Kreis Lippe. Darauf können sich<br />

die Menschen im Kreis Lippe verlassen und wir als<br />

<strong>AWO</strong> können darauf stolz sein.<br />

Vorsitzender: Siegfried Gehrke<br />

Geschäftsführer: Detlef Stall<br />

www.awo-lippe.de<br />

Kreisverband Minden-Lübbecke e.V.<br />

»Vernetzung und Kooperation« war das Motto<br />

der <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke im Berichtszeitraum.<br />

Beispielhaft sei hier die erfolgreiche Arbeit<br />

im Offenen Ganztag oder in der Berufsausbildung<br />

für junge Menschen aufgeführt. In beiden Bereichen<br />

kommt es erheblich auf die gegenseitige<br />

Bereitschaft der Kooperationspartner an, ihre<br />

Stärken in die Arbeit einzubringen. Dies gilt aber<br />

ebenso für die übrigen Einrichtungen und Arbeitsbereiche,<br />

in denen rund 350 hauptamtlich<br />

aktiv <strong>sind</strong>:<br />

• Geschäftsstelle in Minden (Sozialberatung, Familienerholung,<br />

Essen auf Rädern, Sprachferien,<br />

Mutter-Kind-Kuren, Seniorenerholung, Ferienhilfswerk<br />

u.a.m.)<br />

• Berufsausbildung für benachteiligte junge<br />

Menschen (60 Ausbildungsplätze für<br />

Hauswirtschafter/-innen, Verkäufer/-innen,<br />

Friseur/-innen) Aids-Prophylaxe<br />

• Info-Zentrum Pflege in Minden und Bad Oeynhausen<br />

• Frauenschutzzentrum Minden<br />

• Kinder, Jugend- und Familienhilfe in Porta<br />

Westfalica<br />

• Kinderhort Porta Westfalica (20 Plätze)<br />

• Begegnungszentrum Neu-Lerbeck (gemeinwesenorientierte<br />

Altenarbeit)<br />

• Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme<br />

und Familienplanung in Lübbecke<br />

• Frauenberatungsstelle in Minden<br />

• 3M-Mobil in Minden (Beratung für Berufsschüler/-innen)<br />

• Offener Ganztag an Grundschulen in Minden,<br />

Bad Oeynhausen und Lübbecke<br />

Eine weitere zentrale Frage für die <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke<br />

ist die Weiterentwicklung des<br />

Mitgliedsverbandes mit 27 Ortsvereinen, knapp<br />

1.400 Mitgliedern und 30 Senioren-/Altenklubs<br />

mit 1.600 Mitgliedern. Jeder Ortsverein ist mit<br />

vielfältigen Angeboten vor Ort vertreten. Das<br />

kann vom Krankenhausbesuchsdienst bis zur<br />

traditionellen Nähstube gehen. Die Gewinnung<br />

Kreisverbände<br />

44 | 45


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

neuer Mitglieder wird immer wichtiger. Auch<br />

über neue Angebote wird nachzudenken sein,<br />

wobei die seit Jahren durchgeführten Lehrgänge<br />

in der Offenen Altenhilfe in Blomberg eine gute<br />

Grundlage bilden. Positive Ansätze wie z.B. in der<br />

Projektarbeit Ehrenamt/Bürgerschaftliches Engagement<br />

müssen auf Minden übertragen werden.<br />

Insgesamt wird die Arbeit der <strong>AWO</strong> im Kreis<br />

als positiv, solide, verlässlich und innovativ wahrgenommen.<br />

Dabei hat sich die Zusammenarbeit<br />

der Gliederungen erheblich verbessert und die<br />

<strong>AWO</strong> wird als Einheit wahrgenommen. Ein wichtiger<br />

Schritt war die Beteiligung der <strong>AWO</strong> Minden-<br />

Lübbecke an der <strong>AWO</strong> Service gGmbH im Jahr<br />

2006/2007. Fachlich werden die <strong>AWO</strong>-Angebote<br />

der ambulanten und teilstationären Altenhilfe im<br />

Kreis dadurch ergänzt und ausgeweitet. Formal<br />

ist die Zusammenarbeit mit dem <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />

und der <strong>AWO</strong> Herford in Form einer gemeinsamen<br />

gGmbH eine Premiere. Die bisherigen<br />

Erfahrungen <strong>sind</strong> positiv.<br />

In den nächsten Jahren wird es sehr darauf<br />

ankommen, den ehren- wie auch den hauptamtlichen<br />

Bereich durch Vernetzung und Strukturanpassung<br />

zu stärken. Der "Markt" erfordert starke<br />

Partnerschaften und moderne dienstleistungsorientierte<br />

Angebote. Hier wird sich die <strong>AWO</strong><br />

entsprechend aufstellen müssen, will sie nicht an<br />

Bedeutung verlieren. Der Berichtszeitraum hat<br />

aber gezeigt, die <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke und die<br />

<strong>AWO</strong> allgemein haben die Kraft, den Gestaltungswillen<br />

und die Persönlichkeiten die Zukunft positiv<br />

zu gestalten.<br />

Vorsitzende: Toni Fritz<br />

Geschäftsführer: Dirk Hanke<br />

www.awo-minden.de<br />

Kreisverband Paderborn e.V.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Paderborn ist schwerpunktmäßig<br />

in der ambulanten Pflege, in der Migrationsarbeit,<br />

in der Jugendhilfe und dem Betreu-<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

ungswesen tätig. Ein weiterer Schwerpunkt ist der<br />

Reisebereich, insbesondere der Bereich Seniorenreisen<br />

ins In- und Ausland.<br />

Auf Grund der politischen Struktur der Region<br />

Paderborn zählt der Kreisverband in 6 Ortsvereinen<br />

»nur« 424 Mitglieder. Als Wohlfahrtsverband<br />

ist er aber insbesondere in der Stadt Paderborn<br />

öffentlich hoch angesehen. Eine gute Zusammenarbeit<br />

aller Wohlfahrtsverbände sichert in der<br />

»Diaspora« den partnerschaftlichen Umgang mit<br />

Kommunen, Institutionen und Verwaltungen und<br />

der Politik. Sozialpolitisch war das Thema Armut<br />

aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

ein Schwerpunkt vieler Aktivitäten.<br />

Die letzten Jahre waren gekennzeichnet durch<br />

erhebliche Veränderungen in den Diensten sowie<br />

durch den Umzug der Geschäftsstelle in<br />

die Leostraße in Paderborn. Die größte Arbeitsausweitung<br />

der letzten Jahre ergab sich durch<br />

die Übernahme der Trägerschaften für Offene<br />

Öffentlichkeitsarbeit, hier in der Innenstadt Paderborns, ist<br />

der <strong>AWO</strong> Paderborn sehr wichtig. Tue Gutes und rede darüber!<br />

Bleibe im Gespräch!<br />

Ganztagsgrundschulen. Seit 2007 wird dieses<br />

Angebot in der gemeinnützigen GmbH »<strong>AWO</strong><br />

Soziale Dienste Paderborn GmbH« geführt. 39<br />

Mitarbeiter/-innen <strong>sind</strong> hier beschäftigt. Anstellungsträger<br />

von 102 weiteren Mitarbeitenden ist<br />

der »e.V.«. 70 Honorarkräfte <strong>sind</strong> für die <strong>AWO</strong> tätig.<br />

Chronik der wichtigsten Ereignisse:<br />

2004<br />

• Umzug von Geschäftsstelle, Begegnungsstät-<br />

te, Sozialpädagogischer Familienhilfe sowie<br />

Psychosozialer Beratungsstelle in die Leostra-<br />

ße in Paderborn<br />

• Eröffnung des HOT »Jugendcafé InScene« am<br />

Königsplatz in Paderborn<br />

• Eröffnung von »<strong>AWO</strong>-Leo«, einer Begegnungs-<br />

stätte für Jung und Alt<br />

Das »Leo« in Paderborn ist das erste Mehrgenerationenhaus<br />

im Kreis Paderborn. Freizeit, Bildung, Beratung und Information<br />

werden für alle Generationen angeboten.<br />

• Bundeskanzler Gerhard Schröder erwirbt zwei<br />

Bausteine für die neue Begegnungsstätte.<br />

• Die Sozialpädagogische Familienhilfe feiert<br />

ihr 20-jähriges Bestehen.<br />

• Start des Modellprojektes »Beratung und Ver-<br />

mittlung von arbeitslosen jugendlichen<br />

Migrantinnen und Migranten« (BVM)<br />

2005<br />

• Einrichten eines Hausnotrufdienstes in Koope-<br />

ration mit der <strong>AWO</strong> Bremen<br />

• Justizminister Wolfgang Gerhards besucht<br />

den Betreuungsverein der <strong>AWO</strong><br />

• »Essen auf Rädern« feiert 35-jähriges Bestehen<br />

• Übernahme von Aufgaben im Bereich der so<br />

genannten »Ein-Euro-Jobs«<br />

• Die erste Offene Ganztagsgruppe an der<br />

Grundschule in Marienloh wird übernommen.<br />

2006<br />

• Ausstellung zum 125. Geburtstag/60. Todes-<br />

tag der <strong>AWO</strong>-Gründerin Marie Juchacz<br />

• Alle Wohlfahrtsverbände im Kreis Paderborn<br />

demonstrieren gemeinsam gegen Kürzungen<br />

des Landes NRW im Sozialbereich.<br />

• Großes Familienfest anlässlich der Neugrün-<br />

dung der <strong>AWO</strong> in OWL vor 60 Jahren<br />

• Der Jugendmigrationsdienst feiert sein 25-jäh-<br />

riges Jubiläum.<br />

• Die <strong>AWO</strong> betreut inzwischen 5 Offene Ganz-<br />

tagsschulen.<br />

2007<br />

• Gründung der »<strong>AWO</strong> Soziale Dienste Pader-<br />

born gGmbH«<br />

• Bundesfamilienministerin von der Leyen er-<br />

kennt die Begegnungsstätte <strong>AWO</strong> Leo als<br />

Mehrgenerationenhaus an.<br />

• Katharina Meermeier stellt den Bericht »Men-<br />

schenwürde und Gerechtigkeit – Das ehren-<br />

amtliche Engagement der <strong>AWO</strong> im Kreis Pa-<br />

derborn von den Anfängen bis heute« vor.<br />

• Beginn des Projektes »AktiWO – Servicewohnen<br />

zuhause«/Einstellung einer Marketing-<br />

fachkraft<br />

Vorsitzender: Günter Bitterberg<br />

Geschäftsführer: Harald Ehlers<br />

www.awo-paderborn.de<br />

Kreisverbände<br />

46 | 47


Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung der letzen Jahre<br />

war trotz der in vielen Bereichen schwieriger<br />

werdenden Rahmenbedingungen weiterhin von<br />

einem Umsatzanstieg gekennzeichnet. Dieser<br />

fällt jedoch verglichen mit den Berichtszeiträu-<br />

Umsatzentwicklung und Ergebnis<br />

Bezirksverband 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />

Umsatz (in Mio. ¤) 85,487 86,316 88,372 90,190<br />

Jahresergebnis 0,000 0,117 0,085 0,092<br />

Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur<br />

Bezirksverband 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />

Vermögensstruktur (in Mio. ¤)<br />

Anlagevermögen 117,435 117,586 114,840 112,144<br />

Umlaufvermögen 5,405 6,124 5,102 4,823<br />

Kapitalstruktur (in Mio. ¤)<br />

Eigenkapital 14,523 14,425 14,044 14,194<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse 46,134 44,423 43,104 42,109<br />

Fremdkapital 62,183 64,862 62,794 60,664<br />

Die Beschäftigtenzahl stieg im Berichtszeitraum<br />

von 2.796 auf 2.833 Mitarbeiter, wobei der<br />

Anteil der Teilzeit beschäftigten Mitarbeiter bei<br />

63 % liegt. Mitarbeiterstärkstes Arbeitsfeld ist<br />

nach wie vor der Kindertagesstättenbereich, in<br />

dem insgesamt 55 % aller Mitarbeiter/-innen beschäftigt<br />

<strong>sind</strong>. Die Seniorenzentren beschäftigen<br />

32 % der Mitarbeiter/-innen. In allen sonstigen<br />

Arbeitsfeldern <strong>sind</strong> 13 % der Mitarbeiter(-innen<br />

beschäftigt.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

men davor relativ moderat aus. Im Zeitraum von<br />

2004 bis 2007 stieg der Umsatz um insgesamt<br />

5,5 %. Die Jahresergebnisse im Berichtszeitraum<br />

schließen jeweils leicht positiv ab.<br />

Bilanzsumme 122,840 123,710 119,942 116,967<br />

Erfreulich ist, dass der Bezirksverband im Berichtszeitraum<br />

die Quote der schwerbehinderten<br />

Beschäftigten im zweiten Jahr konstant über 5 %<br />

halten konnte.<br />

Die Mitarbeiterzahl der Kreisverbände stieg im<br />

gleichen Zeitraum von 919 (31.12.2004) auf 1.344<br />

(31.12.2007).<br />

Zahlen, Daten, Fakten | Fotoimpressionen<br />

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Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />

Personalentwicklung<br />

Bezirksverband 2004 2005 2006 2007<br />

Anzahl der Beschäftigten 2.796 2.779 2.824 2.833<br />

Beschäftigte (in Vollzeitstellen) 1.814 1.837 1.805 1.805<br />

Vollzeitbeschäftigte 42% 40% 38% 37%<br />

Teilzeitbeschäftigte 58% 60% 62% 63%<br />

Beschäftigte nach Arbeitsfeldern<br />

Kindertagesstätten 1.562 1.544 1.564 1.576<br />

Seniorenzentren 795 842 895 892<br />

übrige Arbeitsfelder 439 393 365 365<br />

Anteil schwerbehinderter Beschäftigter 4,2% 4,6% 5,1% 5,1%<br />

Die Investitionstätigkeit war im Berichtszeitraum<br />

geprägt durch große Modernisierungsmaßnahmen<br />

in unseren Seniorenzentren im Frieda-<br />

Nadig-Haus in Bielefeld und im Feierabendhaus<br />

in Bad Salzuflen. Dies führte in den Jahren<br />

Investitionstätigkeit<br />

Bezirksverband<br />

2004 6.141.000 ¤<br />

2005 4.927.000 ¤<br />

2006 1.775.000 ¤<br />

2007 1.940.437 ¤<br />

In der Region OWL <strong>sind</strong> neben dem Bezirksverband<br />

noch 7 Kreisverbände mit sozialen Einrichtungen<br />

und Dienste vertreten. Bezirksverband<br />

Umsatzentwicklung und Beschäftigte der <strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-Lippe<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />

2004/2005 zu Gesamtinvestitionen in einer Größenordnung<br />

11,1 Mio. Euro. Nach Abschluss dieser<br />

Projekte war die Investitionstätigkeit in den letzten<br />

beiden Jahren deutlich geringer und lag bei<br />

3,7 Mio. Euro.<br />

und Kreisverbände setzten gemeinsam im Jahr<br />

2007 ca. 117 Mio. Euro um und <strong>sind</strong> damit auch ein<br />

gewichtiger <strong>Wir</strong>tschaftsfaktor in der Region.<br />

Bezirksverband und Kreisverbände 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />

Umsatz (in Mio. ¤) 109,787 110,916 114,372 116,890<br />

Beschäftigte 3.715 3.781 3.984 4.147<br />

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