Wir sind AWO.
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<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>.<br />
Sozial und solidarisch<br />
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Bezirksverband<br />
Ostwestfalen-Lippe e.V.
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Bezirksvorstand 2004 – 2008 3<br />
Einleitung 4<br />
Elfriede-Eilers-Stiftung 7<br />
Senioreneinrichtungen 9<br />
Kindertageseinrichtungen/Familienzentren 15<br />
ElternService <strong>AWO</strong> 20<br />
Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste 22<br />
Freiwilligenakademie OWL 27<br />
Kurhaus Schanzenberg 30<br />
Haus Blomberg 31<br />
Wohnheim Spatzenberg 31<br />
Berufskollegs der <strong>AWO</strong> 32<br />
Fachseminar für Altenpflege 34<br />
<strong>AWO</strong> Service gGmbH 35<br />
Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH 37<br />
Bezirksjugendwerk 38<br />
Kreisverbände 39<br />
Zahlen, Daten, Fakten 48<br />
Dankeschön! 51<br />
Impressum<br />
Arbeiterwohlfahrt (<strong>AWO</strong>), Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.<br />
Detmolder Str. 280 · 33605 Bielefeld<br />
Tel. (0521) 92 16-0 · Fax (0521) 92 16-150<br />
post@awo-owl.de · www.awo-owl.de<br />
Verantwortlich Wolfgang Stadler, Geschäftsführer<br />
Texte Team Geschäftsstelle, Fachseminar für Altenpflege, Berufskolleg, Jugendwerk,<br />
Kreisgeschäftsführer/innen<br />
Redaktionelle Bearbeitung Erwin Tälkers<br />
Gestaltung seitenweise interaktive medien, Bielefeld<br />
Druck Druckhaus Dresden GmbH<br />
Die <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V. ist beim Amtsgericht Bielefeld unter VR 1151 als Verein eingetragen.<br />
Sie ist von der Körperschaftssteuer befreit und gemäß § 5, Abs. 1 Nr. 9 KStG als gemeinnützig anerkannt.<br />
Steuernummer: 305/5970/0254<br />
© <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V., Mai 2008<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Bezirksvorstand 2004 – 2008<br />
Vorsitzender Norbert Wellmann<br />
Stv. Vorsitzende Siegfried Gehrke<br />
Melanie Rocksien<br />
Heinz-Joachim Weber<br />
Beisitzer/innen Annette Becker<br />
Günter Bitterberg<br />
Angelika Dopheide<br />
Toni Fritz<br />
Werner Hamel (bis 12/2006)<br />
Dieter Heistermann<br />
Inge Howe MdL<br />
Jürgen Jentsch<br />
Wilfried Mittelberg<br />
Günter Neese<br />
Heidi Ostmann<br />
Ulrich Pustlauk (seit 12/2006)<br />
Wolfgang Spanier MdB<br />
Vertreter/in des Bezirksjugendwerkes Daniela Brinkmann (bis 03/2007)<br />
Daniel Kröger (seit 03/2007)<br />
Ehrenvorsitzende Elfriede Eilers<br />
Revisoren Manfred Burkamp<br />
Inge Cordes<br />
Geschäftsführung<br />
Geschäftsführer Wolfgang Stadler<br />
Stv. Geschäftsführer Klaus Dannhaus<br />
Inhalt | Bezirksvorstand 2004 – 2008<br />
2 | 3
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>: Sozial und Solidarisch<br />
Neue Themen, neue Konzepte, neue Partner 2004 – 2008<br />
Die sozialpolitische Diskussion der Jahre 2004<br />
bis 2008 wurde von den Veränderungen in der<br />
Sozial- und Arbeitsmarktgesetzgebung und ihren<br />
Auswirkungen insbesondere für Kinder und<br />
Familien, dem demografischen Wandel und seine<br />
Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
geprägt.<br />
Armut und gesellschaftlicher Wandel<br />
Schlüsselbegriffe der Diskussion <strong>sind</strong> Kinderarmut,<br />
Kindeswohlgefährdung und Kinderlosigkeit.<br />
Insbesondere die Hartz-IV-Gesetzgebung<br />
hat die materielle und soziale Situation vieler<br />
Familien dramatisch verschlechtert. Armut ist<br />
wieder sichtbar geworden. Und sie hat Auswirkungen:<br />
• Jedes fünfte Kind lebt von der Sozialhilfe.<br />
ALG-II und Sozialhilfe ermöglichen Kindern<br />
vielfach keine angemessene Entwicklung in<br />
Familie, Freizeit, Schule und Beruf. Ein Nach<br />
denken hat eingesetzt, die »soziale Neujustierung«<br />
startet in kleinen Schritten.<br />
• Kindeswohlgefährdungen haben zugenommen.<br />
Neue, gesetzliche Regelungen wurden<br />
eingeführt. Die dringend notwendige Aufstockung<br />
der Jugendhilfemittel blieb jedoch aus.<br />
• Die Kinderlosigkeit in Deutschland führte<br />
zu vielen Aktivitäten auf allen Ebenen. Die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde<br />
durch die Veränderung von Rahmenbedingungen<br />
(Offene Ganztagsgrundschule, mehr<br />
Betreuung für Kinder unter drei Jahren,<br />
Elterngeld) verbessert. Auch Unternehmen<br />
beteiligen sich. Jetzt gilt es, auch die Praxis zu<br />
verändern. Kinder, Familie und Beruf müssen<br />
vereinbar sein.<br />
• Eng verbunden mit der Kinderlosigkeit und<br />
dem veränderten Altersaufbau unserer Gesellschaft<br />
ist die Frage der Pflege älterer Menschen.<br />
»Ambulant vor stationär« so lautet das<br />
Motto. Dabei wird die unverzichtbare stationäre<br />
Pflege vielfach schlecht geredet. Die<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
nunmehr vom Bundestag verabschiedete Re-<br />
form der Pflegeversicherung ist zumindest<br />
ein Schritt in die richtige Richtung. Die betrof-<br />
fenen älteren Menschen, ihre Angehörigen<br />
und die Mitarbeitenden in der Pflege warten<br />
dringend auf weitere Unterstützung.<br />
Sozialpolitisch hat sich die <strong>AWO</strong> über die Arbeitsgemeinschaften<br />
der Wohlfahrtsverbände<br />
und vor allem durch die Arbeit ihrer Einrichtungen<br />
und Dienste in diese Diskussion eingebracht.<br />
Überall in Ostwestfalen-Lippe ist die <strong>AWO</strong> mit<br />
Ortsvereinen und Einrichtungen vertreten. Rund<br />
14.500 Mitglieder <strong>sind</strong> in 144 Ortsvereinen und 7<br />
Kreisverbänden organisiert. Rund 4.100 Beschäf-<br />
Engagierte Mitglieder und Mitarbeiter <strong>sind</strong> die Eckpfeiler der<br />
<strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-Lippe.<br />
tigte <strong>sind</strong> in mehreren hundert Einrichtungen und<br />
Diensten des Bezirksverbandes und der Kreisverbände<br />
beschäftigt.<br />
Dennoch: Die <strong>AWO</strong> steht heute an einer<br />
wichtigen Wendemarke in ihrer annähernd 90jährigen<br />
Geschichte. Die wirtschaftliche Verantwortung<br />
für die Einrichtungen, die Beschäftigten<br />
und ihre Familien ist hoch. Die Bedingungen auf<br />
dem Markt der sozialen Dienstleistungen <strong>sind</strong><br />
hart. Der Verband muss sich »neu aufstellen«, um<br />
zukunftsfähig zu bleiben. Dies ist eine Frage der<br />
innerverbandlichen Struktur und der betriebswirtschaftlichen<br />
Organisation.<br />
<strong>AWO</strong> bleibt zukunftsfähig<br />
Innerverbandlich hat sich die <strong>AWO</strong> auf allen<br />
Ebenen der Verbandsdiskussion gestellt. Die Bundeskonferenz<br />
hat mit den Beschlüssen von Magdeburg<br />
im Juni 2007 entscheidende Weichen gestellt.<br />
Die Diskussion wurde in OWL konstruktiv<br />
fortgeführt. Eine neue Satzung wird die notwendige<br />
Entflechtung zwischen Haupt- und Ehrenamt<br />
einleiten, ohne die Wertegebundenheit im unternehmerischen<br />
Bereich aufzugeben.<br />
<strong>Wir</strong> setzen darüber hinaus auf Qualität. Die<br />
durch externe Gutachter gestützte Qualitätssicherung<br />
wird fortgesetzt. Sie bildet ein wichtiges<br />
Rückgrat für die Weiterentwicklung des Unternehmens.<br />
Nach wie vor ist Elfriede Eilers, <strong>AWO</strong>-Ehrenvorsitzende, immer<br />
dabei. Auf dem Foto (v.li.): Norbert Wellmann, Wolfgang Stadler<br />
und Franz Müntefering gratulieren zum 85. Geburtstag.<br />
Auch in der Tarifpolitik wurde ein Schritt nach<br />
vorn gemacht. Im November 2007 konnte gemeinsam<br />
mit ver.di ein Tarifabschluss gefunden<br />
werden, der für beide Seiten tragfähig ist.<br />
Ein Umbruch fand im Berichtszeitraum im<br />
Umfeld der <strong>AWO</strong> statt. Kommunal-, Landtags-<br />
und Bundestagswahlen brachten neue politische<br />
Mehrheiten. Insbesondere das Ende der Beteiligung<br />
der SPD an der Landesregierung in NRW bedeutete<br />
nach 35 Jahren eine Zäsur. Einschnitte in<br />
den Sozialbereich gab es allerdings auch schon zu<br />
Zeiten der rot-grünen Regierung. Die schwarzgelbe<br />
Koalition hat ihre sozialpolitischen Wahlkampfversprechungen<br />
nicht gehalten. Insbesondere mit<br />
der Einführung des Kinderbildungsgesetzes (Ki-<br />
Biz) wurden die Lebensverhältnisse für die Kinder<br />
in NRW sehr unterschiedlich gestaltet.<br />
Innovation und Öffnung<br />
Innovation und Öffnung<br />
waren die Reaktionen der<br />
<strong>AWO</strong> OWL in den letzten<br />
Jahren. Neue Themen, neue<br />
Partner, neue Konzepte. Die Vernetzung schreitet<br />
weiter voran. Seit Jahren in diesem Sinne<br />
erfolgreich ist die Freiwilligenakademie OWL.<br />
Aber auch die Partnerschaften mit den Städtischen<br />
Kliniken Bielefeld in der Zentrum für<br />
Pflege und Gesundheit gGmbH und mit den<br />
<strong>AWO</strong>-Kreisverbänden Herford und Minden-<br />
Lübbecke in der <strong>AWO</strong>Service gGmbH <strong>sind</strong> Beispiele<br />
dafür. Ein anderes Vorgehen wurde für<br />
die TagesmütterAgentur OWL und den Eltern-<br />
Service <strong>AWO</strong> OWL gewählt. Nach Analyse der<br />
Das Elfriede-Eilers-Zentrum an der Detmolder Straße in Bielefeld<br />
ist Mittelpunkt des Netzwerks der <strong>AWO</strong>.<br />
Situation berufstätiger Eltern, der Interessen der<br />
Unternehmen und der Kinderbetreuungsangebote<br />
wurden Dienstleistungen und ihre Vermittlung<br />
bedarfsgerecht aufgebaut.<br />
Eine weitere Strategie ist die ganzheitliche<br />
Betrachtung des Unternehmens <strong>AWO</strong> OWL.<br />
Nur so war das Weiterbestehen des Kurhauses<br />
Schanzenberg möglich, nur deshalb können die<br />
Einleitung<br />
4 | 5
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Qualität<br />
Zum sechsten Mal wurden 2007 die <strong>AWO</strong>-Kitas,<br />
zum dritten Mal die Seniorenzentren und das<br />
Wohnheim Spatzenberg von den Auditoren der DQS<br />
(Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen)<br />
begutachtet. Das Ergebnis war<br />
ausgezeichnet! Die geforderte Qualität nach DIN EN<br />
ISO 9001 und <strong>AWO</strong>-Qualitätsstandards (Tandem-Zertifizierung)<br />
war ohne Abweichungen nachweisbar. Die<br />
externen Auditoren bestätigten die <strong>Wir</strong>ksamkeit und<br />
Stabilität des Qualitätsmanagements und damit die<br />
Qualität der angebotenen Dienstleistungen.<br />
Berufskollegs betrieben werden. Bestes Beispiel<br />
für vernetztes Handeln <strong>sind</strong> die Integrierten<br />
Beratungsdienste (IBD) mit unterschiedlich finanzierten<br />
Diensten und Einrichtungen. Diese<br />
Betriebskonstruktion rettete die chronisch defizitären<br />
Beratungsstellen.<br />
Grundidee des unternehmerischen Handelns<br />
ist es, Hilfen aus einer Hand zu entwickeln und<br />
in einem qualitativ hochwertigen Netzwerk den<br />
Menschen ein ausreichendes, unterstützendes<br />
Hilfesystem anzubieten.<br />
Dabei ist die <strong>AWO</strong> immer bestrebt, ihre Wer-<br />
te – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität<br />
– umzusetzen. Durch die Tariftreue der<br />
<strong>AWO</strong>, durch die Ablehnung einer generellen<br />
Ausgliederungspolitik, durch die Integration von<br />
behinderten Menschen in den Betrieb und ganz<br />
aktuell durch die Zertifizierung zum familienfreundlichen<br />
Betrieb.<br />
Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig<br />
Von großem Wert für die soziale Arbeit <strong>sind</strong><br />
alle Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Nach innen<br />
und nach außen informieren wir über unsere<br />
Arbeit und Ziele. Die Diskussion mit Eltern, Angehörigen,<br />
politisch und administrativ Verantwortlichen,<br />
direkt und vermittelt über die Medien,<br />
ist ein elementarer Bestandteil sozialer Arbeit<br />
geworden. Ein besonders positives Beispiel war<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
die Beteiligung von zwei Dritteln aller Kitas an<br />
der ARD-Aktionswoche »Kinder <strong>sind</strong> unsere Zukunft!«<br />
2007. Kompetenz und Kreativität mit öffentlicher<br />
Resonanz!<br />
Basis unserer Arbeit <strong>sind</strong> die Mitglieder in<br />
den Ortsvereinen. Aktionen zur Mitgliedergewinnung<br />
und zur Aktivierung der Ortsvereine<br />
<strong>sind</strong> Schwerpunkte unserer Arbeit. Die Freiwilligen<br />
werden wir hier mit einbeziehen. Mehr Information,<br />
mehr Hilfe, mehr Aktion. Das Netzwerk<br />
<strong>AWO</strong> muss gelebt werden. <strong>Wir</strong> brauchen eine<br />
neue, eine selbstbewusste <strong>AWO</strong>. <strong>Wir</strong> müssen attraktiv<br />
für engagierte Menschen bleiben. Unsere<br />
Zukunft hat begonnen, sie muss von uns gestaltet<br />
werden.<br />
<strong>Wir</strong> danken allen unseren<br />
Partnern in Politik, Verwaltung,<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und in den<br />
Sozialverbänden für ihre Kooperation.<br />
Insbesondere der<br />
Stiftung Wohlfahrtspflege<br />
NRW sei besonders für die<br />
Förderung vieler innovativer<br />
Ein verlässlicher Partner!<br />
Projekte gedankt. <strong>Wir</strong> danken<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ihr großes Engagement. <strong>Wir</strong> danken allen<br />
Freiwilligen und Ehrenamtlichen für ihre Mitwirkung.<br />
<strong>Wir</strong> danken unseren Mitgliedern für ihre<br />
Unterstützung!<br />
Norbert Wellmann Wolfgang Stadler<br />
Vorsitzender Geschäftsführer<br />
Aktiv für Kinder und Senioren<br />
Elfriede-Eilers-Stiftung wirkt »sozial & nah«<br />
»Ohne das Engagement aktiver Bürgerinnen<br />
und Bürger <strong>sind</strong> viele soziale Projekte heute<br />
nicht mehr denkbar. Vor allem den Schwächsten,<br />
den Kindern und Senioren, muss geholfen<br />
werden« – Die Frau, die dies sagt, ist die »Grande<br />
Dame« der Bielefelder Sozialdemokratie und<br />
die Ehrenvorsitzende der <strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-<br />
Lippe. Jahrzehntelang war Elfriede Eilers politisch<br />
aktiv. Auch heute, im Alter von 87 Jahren,<br />
weiß sie sehr wohl, was sie will. Sie will Zeichen<br />
setzen und Anstöße geben.<br />
Geholfen hat Elfriede Eilers schon immer.<br />
Direkt oder indirekt. Auch mit eigenen Mitteln.<br />
Um dauerhaft wirken zu können und andere<br />
zum Mitmachen zu bewegen, hat die ehemalige<br />
Bundestagsabgeordnete und stellvertretende<br />
<strong>AWO</strong>-Bundesvorsitzende im Dezember 2004<br />
die Elfriede-Eilers-Stiftung gegründet und mit<br />
einem namhaften Geldbetrag ausgestattet. Die<br />
Stiftung ist gemeinnützig und unterliegt öffentlicher<br />
Kontrolle durch die zuständige Bezirksregierung<br />
in Detmold. Nur die Spenden und Stiftungserlöse<br />
dürfen ausgegeben werden.<br />
Regierungspräsident Andreas Wiebe (re.) höchstpersönlich<br />
übergab die Stiftungsurkunde 2004 an Elfriede Eilers. Gäste<br />
der Feier waren u.a. Norbert Wellmann und Wolfgang Stadler<br />
(v. li).<br />
Auf Dauer helfen können<br />
Innovativ und zusätzlich müssen die Projekte<br />
sein, die von dem ehrenamtlichen Stiftungsvor-<br />
Einleitung | Elfriede-Eilers-Stiftung<br />
stand bewilligt werden. Sozial und nah, so das<br />
Motto der Stiftung, will Wolfgang Stadler, Stiftungsvorsitzender,<br />
gemeinsam mit Claudia Rüter<br />
und Klaus Krebs wirken. Beraten werden sie dabei<br />
von einem Fachbeirat unter dem Vorsitz der<br />
Stifterin.<br />
Als relativ junge Stiftung<br />
mit begrenzten Mitteln hat<br />
es die Elfriede-Eilers-Stiftung<br />
natürlich schwer, öffentlich<br />
bekannt zu werden. Dennoch<br />
konnten mit dem guten Klang<br />
des Namens viele Spenden<br />
eingeworben werden. Gemeinsam<br />
mit den Stiftungserträgen<br />
»<strong>Wir</strong> haben erst angefangen«,<br />
konnten bis heute rund 50.000<br />
Euro für mehrere Projekte aus-<br />
sagt Elfriede Eilers. Sie wünscht<br />
sich, dass ihr Beispiel Nachahmerinnen<br />
und Nachahmer findet:<br />
gegeben werden. Das Stiftungs - »Zustiftungen, eine Erbschaft<br />
kapital ist auf 435.000 Euro an- und viele Spenden ermöglichen<br />
gewachsen.<br />
noch mehr Hilfe«.<br />
Spielkoffer für Kitas und Entlastung für Mütter<br />
Die pädagogische Arbeit von Kindertageseinrichtungen<br />
und Einrichtungen der Erziehungs-<br />
und Familienhilfe in Ostwestfalen-Lippe wurde<br />
durch die Anschaffung von Spielkoffern unterstützt.<br />
Die inzwischen 40 Koffer stehen Familien<br />
zur Ausleihe zur Verfügung, um ihnen den Zugang<br />
40 Spielkoffer wurden <strong>AWO</strong>-Kitas zur Ausleihe an Familien<br />
überlassen, um Kindern einen Zugang zu besonderen Spielen<br />
zu ermöglichen.<br />
6 | 7
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
zu bestimmten Spielen zu ermöglichen.<br />
Zur Entlastung von Müttern behinderter Kinder,<br />
die aufgrund ihres Alters noch nicht in einer<br />
Regeleinrichtung betreut werden können, hat die<br />
TagesmütterAgentur OWL mit Stiftungsmitteln<br />
Tagesmütter vermittelt. Die betroffenen Frauen<br />
konnten »einmal<br />
<br />
wieder richtig Luft<br />
holen.« Das ist gelungen.Dankschreiben<br />
belegen dies.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Leben bis zuletzt<br />
Ebenfalls mit Hilfe<br />
der Elfriede-Eilers-<br />
Stiftung wurde beispielhaft<br />
im Seniorenzentrum<br />
Müllerburg<br />
in Oerlinghausen<br />
das Projekt »Leben<br />
bis zuletzt« verwirklicht.<br />
In beson-<br />
ders ausgestatteten<br />
Appartements können<br />
jetzt schwerstkranke,<br />
ältere Menschen,<br />
deren Pflege<br />
zuhause nicht mehr<br />
möglich ist, gemeinsam<br />
mit Freunden<br />
und Angehörigen ihre letzte Lebensphase gestalten<br />
und in Frieden sterben.<br />
Zukünftige Projekte werden den Aufbau eines<br />
Netzwerkes für pflegende Angehörige, die Qualifizierung<br />
von Pflegekräften für die Sterbebegleitung<br />
und die Gesundheitserziehung in Kindertageseinrichtungen<br />
fördern. Elfriede-Eilers-Stiftung<br />
Detmolder Str. 280, 33605 Bielefeld<br />
www.elfriede-eilers-stiftung.de<br />
Sparkasse Bielefeld, BLZ 480 501 61<br />
Konto 115 626<br />
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<br />
Wohnen, Pflege, Wohlfühlen<br />
Angebote für Senioren und Pflegebedürftige<br />
Die Altenhilfe ist einem ständigen Strukturwandel<br />
unterzogen. In immer kürzeren Zeitabständen<br />
verändern sich die Bedürfnisse der Kunden.<br />
Durch geänderte gesetzliche Regelungen<br />
<strong>sind</strong> neue und zusätzliche Herausforderungen zu<br />
bewältigen. Neue Angebote müssen entwickelt<br />
werden. Gleichzeitig müssen die bestehenden<br />
Angebote gepflegt, ausgebaut und weiterentwickelt<br />
werden. So verständlich das Bedürfnis bei<br />
Kunden und Mitarbeitern nach eher beständigen<br />
Verhältnissen ist, muss die <strong>AWO</strong> Veränderungen<br />
frühzeitig erkennen und den Wandel aktiv mit gestalten.<br />
Die Situation<br />
Die <strong>AWO</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V. ist Trägerin<br />
von 9 Seniorenzentren. Unter dem Motto<br />
»Wohnen, Pflege, Wohlfühlen« bieten wir pflegebedürftigen<br />
älteren Menschen ein neues Zuhause.<br />
7 Tagespflegeeinrichtungen, 4 Pflegedienste,<br />
2 Kurzzeitpflegeeinrichtungen, 1 Patientenhotel,<br />
4 SeniorenHausgemeinschaften und 130 Seniorenwohnungen<br />
runden die Vielfalt der Angebote ab.<br />
Das Angebot<br />
In den Seniorenzentren versorgen über 700<br />
Mitarbeiter/-innen 900 Senior/-innen rund um<br />
die Uhr mit anerkannt hoher Qualität in der Pflege,<br />
der sozialen Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung.<br />
Unterstützt werden sie dabei von etwa<br />
200 Freiwilligen. In den letzten Jahren <strong>sind</strong> fast<br />
alle Einrichtungen baulich umgestaltet worden<br />
und an die veränderten Bedarfen nach kleineren<br />
Wohngruppen angepasst worden. Unsere Seniorenzentren<br />
bieten den Bewohnern komfortable<br />
Wohnmöglichkeiten mit vielen Freizeitangeboten.<br />
Sie gewährleisten allen Nutzern die notwendige<br />
Privatsphäre, weitgehende Selbstbestimmtheit<br />
und die gewünschten sozialen Kontakte. In allen<br />
Seniorenzentren bietet die <strong>AWO</strong> Demenzkranken<br />
besondere Betreuungsangebote wie z.B. be-<br />
Elfriede-Eilers-Stiftung | Senioreneinrichtungen<br />
schützte Gärten. Speziell geschulte Mitarbeiter<br />
gehen auf die hohe Betreuungsbedürftigkeit und<br />
speziellen Schutzbedürfnisse dieser Bewohnergruppe<br />
ein, deren Anteil zum Teil auf 60 % angestiegen<br />
ist.<br />
Besondere Projekte<br />
Das bundesweite GOS-Pilotprojekt der <strong>AWO</strong><br />
»Pflege und Betreuung Demenzkranker in stationären<br />
Pflegeeinrichtungen« (2005 – 2007) hat<br />
den hohen Versorgungsstandard bei der <strong>AWO</strong><br />
in OWL bestätigt und zu weiteren qualitativen<br />
Verbesserungen geführt. In Zukunft steht den<br />
Einrichtungen eine Vielzahl von verbindlichen<br />
Handreichungen zur Verfügung, die z.B. für die<br />
Pflegeleistungen, die besondere Ernährung oder<br />
Milieugestaltung, von großer Bedeutung <strong>sind</strong>.<br />
Mit dem Projekt »Menschen mit Demenz<br />
brauchen Begegnungen« (2002 – 2005) wurden<br />
Menschen gewonnen, fortgebildet und angeleitet,<br />
die sich in der zusätzlichen Betreuung demenzkranker<br />
Menschen freiwillig engagieren. Das<br />
Engagement<br />
reichte von<br />
der BegleitungeinzelnerMenschen<br />
über<br />
Gruppenaktivitäten<br />
bis<br />
hin zur Organisation<br />
von<br />
A n g e b o t e n<br />
für das ganze<br />
Haus (z.B.<br />
Anlage und<br />
Pflege eines Bauerngartens). Die Stiftung Wohlfahrtspflege<br />
hat dieses Projekt als Modell gefördert.<br />
Ein großer Teil der Freiwilligen ist auch nach<br />
dem Projektende immer noch aktiv. Auch die im<br />
Rahmen des Projekts konzipierten Fortbildungen<br />
werden weiterhin für Freiwillige angeboten.<br />
8 | 9
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
In unsere Einrichtungen ziehen immer häufiger<br />
Menschen ein, die sich in der letzten Lebensphase<br />
befinden. Die Auseinandersetzung mit Tod,<br />
Trauer und dem Abschiednehmen hat für die Einrichtungen<br />
auch quantitativ eine neue Dimension<br />
erhalten. Trotzdem handelt es sich immer wieder<br />
um einen zum Leben gehörenden Vorgang,<br />
der persönlich und individuell begleitet werden<br />
will. In den Seniorenzentren wird eine offene<br />
und aktive Abschiedskultur gepflegt, in der es in<br />
erster Linie auf die Wünsche der Bewohner und<br />
Fitness ist auch im Alter wichtig und bringt Freude.<br />
ihrer Angehörigen ankommt. Ein von der Stiftung<br />
Wohlfahrtspflege gefördertes Projekt soll die<br />
bisherigen Ansätze unterstützen und weiter entwickeln.<br />
Gezielte Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für die Mitarbeiter, bewusst gesuchte<br />
Öffentlichkeit, die Auseinandersetzung mit ethischen<br />
Fragestellungen und neue Serviceangebote<br />
für die Bewohner <strong>sind</strong> Schwerpunkte des Projekts<br />
»Abschied leben« (2006 – 2009).<br />
Hohe Anforderungen<br />
Die Mitarbeiter in der Altenhilfe mussten auch<br />
im vergangenen Berichtszeitraum eine weitere<br />
Verdichtung der Arbeit bewältigen und sich auf<br />
neue Herausforderungen einstellen. Die Schwere<br />
der Pflegebedürftigkeit (z.B. durch Demenz)<br />
hat in allen Seniorenzentren deutlich zugenommen,<br />
auch wenn sich das in der Pflegeeinstufung<br />
nicht immer wiederfindet. Durch Veränderun-<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
gen im Gesundheitssystem ist der medizinische<br />
Aufwand, der nun mit der Pflegereform 2008<br />
dauerhaft den Pflegeeinrichtungen zugeordnet<br />
ist, erheblich angestiegen, ohne zusätzlich vergütet<br />
zu werden. Die Beteiligung an mehrjährigen<br />
inhaltlichen Projekten, an der kontinuierlichen<br />
Qualitätsverbesserung, die Einführung von elektronischer<br />
Pflegedokumentation und Dienstplanung<br />
<strong>sind</strong> nur einige Beispiele für Anforderungen,<br />
die neben den Kernleistungen Pflege, Betreuung,<br />
Hauswirtschaft und Verwaltung für zusätzliche<br />
Belastungen gesorgt haben.<br />
Bauliche Maßnahmen 2004 – 2008<br />
• Oerlinghausen:<br />
barrierefreier Gartenzugang Seniorenzentrum<br />
Müllerburg (2005), Servicewohnanlage<br />
Reuterstraße (Einzug 12/2005)<br />
• Bad Salzuflen:<br />
grundlegende Modernisierung des Seniorenzentrums<br />
Feierabendhaus (Abschluss 08/2005)<br />
• Kirchlengern:<br />
Servicewohnanlage Mittelacker (Einzug 07/2006)<br />
• Bielefeld:<br />
grundlegende Modernisierung (Abschluss<br />
09/2005), Anlage eines Bauerngartens (2004) und<br />
Anlage eines beschützten Gartens für Demenzkranke<br />
(2005) im Seniorenzentrum Frieda-Nadig-<br />
Haus<br />
Als entlastende Angebote wurden in einzelnen<br />
Seniorenzentren Maßnahmen zur Gesunderhaltung<br />
oder Gesundheitsförderung angeboten.<br />
Es werden Rückkehrgespräche nach langer<br />
Krankheit, Entspannungstechniken, Massagen<br />
und gesonderte Rückzugsangebote organisiert.<br />
Trotzdem entstanden manchmal schwierige Einzelfallsituationen,<br />
wenn Erschöpfung, hohe Krank-<br />
In den Küchen der familienähnlichen Wohngruppen<br />
der Seniorenzentren wird gemeinsam gegessen.<br />
stände oder Krankheitswellen bei den Bewohnern<br />
einen schwer lösbaren Kreislauf auslösten. Beeindruckend<br />
bleibt, dass es den Mitarbeiter immer<br />
wieder gelungen ist krisenhafte Situationen allein<br />
oder mit Unterstützung zu meistern. Externe<br />
Stellen haben die <strong>AWO</strong> beglückwünscht, so hoch<br />
motivierte Mitarbeiter anzutreffen.<br />
Besondere Aktivitäten<br />
Die Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes<br />
Altenhilfe ist ständiges Ziel und dauerhafte<br />
Aufgabe. Als ein Instrument zur Unterstützung<br />
dieses Prozesses wird Projektarbeit genutzt. Im<br />
Rahmen von Projekten können Zukunftsthemen<br />
aufgegriffen, neue Arbeitsansätze und –Methoden<br />
erprobt und nicht zuletzt innovative Wege<br />
der Finanzierung beschritten werden. Aus diesen<br />
Gründen gibt es mittlerweile eine langjährige<br />
Praxis in der Initiierung und Durchführung neuer<br />
Projekte. Dazu folgende Beispiele:<br />
• Anschaffung von 22 Snoezelenwagen mit<br />
Hilfe der Stiftung Wohlfahrtspflege (2005)<br />
– Ziel: Anregende Beschäftigung wird zum<br />
Bewohner gebracht<br />
• Kraft und Balancetraining in den Seniorenzen-<br />
tren mit Unterstützung der Stadtwerke<br />
Bielefeld (2007) – Ziel: Verringerung der<br />
Sturzrisiken durch Fitnesstraining<br />
• Referenzmodell »Qualitätssicherung in der<br />
stationären Pflege«, Partner: MAGS, Pflege-<br />
kassen, BMG (2005/2006) – Ziel: Beteiligung<br />
an einem landesweit bedeutsamen Modell<br />
Demenz-Servicezentrum OWL<br />
Die Versorgungsangebote für demenzkranke<br />
Menschen <strong>sind</strong> im Laufe der Zeit sehr komplex<br />
geworden und für Betroffene und ihre Angehörigen<br />
teilweise auch wenig transparent. Dies war<br />
Der Klön beim gemeinsamen Spiel gehört dazu!<br />
Anlass für das Land NRW flächendeckend Demenz-Servicezentren<br />
einzurichten. In jeweils unterschiedlicher<br />
Trägerschaft (Kommunen, Wohlfahrtsverbände,<br />
Verbraucherzentrale) wurden sie<br />
mit jeweils abgegrenztem Einzugsbereich ab Mai<br />
2005 als Bestandteil der Landesinitiative Demenz<br />
geschaffen. Für die Region Ostwestfalen-Lippe<br />
ging der »Zuschlag« an die <strong>AWO</strong>.<br />
Die Demenz-Servicezentren haben den Auftrag,<br />
alle demenzspezifischen Angebote in ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich in einer Datenbank zusammenzufassen,<br />
um Informationen darüber an Rat<br />
Suchende weitergeben zu können. Außerdem sollte<br />
die Schaffung niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />
für demenzkranke Menschen initiiert<br />
und begleitet werden. Das Demenz-Servicezentrum<br />
OWL hat darüber hinaus einen Schwerpunkt<br />
auf das Angebot von Fortbildungen für Angehörige,<br />
Freiwillige und hauptamtliche Mitarbeiter/innen<br />
gelegt und konnte damit erfolgreich an die<br />
Senioreneinrichtungen<br />
10 | 11
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Arbeit der Vorläuferprojekte »Kompetenzwerkstatt«<br />
und »Begegnungen« anknüpfen.<br />
Ein weiteres Ziel war es, die öffentliche Wahrnehmung<br />
für das Thema Demenz zu schärfen. Dies<br />
ist z.B. mit einer Reihe gut besuchter Veranstaltungen<br />
zu verschiedenen Teilaspekten des Themas<br />
Demenz gelungen (1. Seniorenforum »Vielfalt<br />
nutzen«; Menschen mit Demenz im Krankenhaus;<br />
Geistige Behinderung und Demenz) oder mit<br />
Presseveröffentlichungen und eigenen Ratgebern<br />
bzw. Broschüren (»Ich hätte da mal eine Frage ...«;<br />
Kommunikation mit Menschen mit Demenz).<br />
In allen Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> wird ein besonderes<br />
Kraft- und Balance-Training zur Sturzprophylaxe für Senioren<br />
angeboten.<br />
Die Demenz-Servicezentren werden durch das<br />
Land NRW und die Pflegekassen gefördert. Der<br />
ursprünglich dreijährige Modellzeitraum wurde<br />
um zwei Jahre verlängert. Danach sollen die Demenz-Servicezentren<br />
Regelangebote werden. Ein<br />
Erfolgsmodell, an dem die <strong>AWO</strong> OWL beteiligt ist.<br />
SeniorenService OWL<br />
Mit der Arbeit des Demenz-Servicezentrums<br />
ist deutlich geworden, dass ein genereller Mangel<br />
an niedrigschwelliger Beratung zu Angeboten<br />
für ältere Menschen besteht. Die Kreisverbände<br />
und der Bezirksverband der <strong>AWO</strong> haben deshalb<br />
eine gemeinsame telefonische Beratungshotline<br />
ins Leben gerufen. Jeweils werktags von 15:00 bis<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
18:00 Uhr kann unter der Nummer 0180 5 296 777<br />
(z.Zt. 14 ct/min aus dem dt. Festnetz) Rat und<br />
Hilfe angefragt werden. Von A bis Z, von Angehörigenarbeit<br />
über Ernährung, Internet, Pflegeversicherung,<br />
Seniorenreisen bis Zentrum für<br />
Pflege und Gesundheit kann kompetent Auskunft<br />
gegeben werden. Mitarbeiter/-innen der Altenhilfe<br />
aus den Kreisverbänden, den Seniorenzentren<br />
und der Bezirksgeschäftsstelle übernehmen reihum<br />
diesen telefonischen Beratungsdienst.<br />
www.seniorenservice-awo-owl.de<br />
Neue Angebote, neue Partner<br />
Neben der Initiierung und Durchführung der<br />
verschiedenen Projekte hat sich die <strong>AWO</strong> zu einer<br />
strategischen Neuausrichtung ihrer Altenhilfeangebote<br />
entschlossen. Marktanalysen und die Bewertung<br />
gesetzlicher und gesundheitspolitischer<br />
Veränderungen führten 2004 zu dem Beschluss,<br />
keine neuen klassischen Seniorenzentren mehr<br />
zu errichten.<br />
SeniorenHausgemeinschaften<br />
SeniorenHausgemeinschaften <strong>sind</strong> eine wohnortnahe<br />
Alternative für ältere und/oder pflegebedürftige Menschen,<br />
wenn eine Versorgung zu Hause nicht möglich<br />
ist und stationäre Pflege nicht gewünscht wird. Die bis<br />
zu 10 Bewohner/innen <strong>sind</strong> Mieter eines eigenen Apartments,<br />
leben und wirtschaften aber als Gemeinschaft.<br />
Individualität und Gemeinschaft können gelebt werden.<br />
Von allen Mietern finanzierte Hauswirtschafterinnen<br />
kümmern sich um die Wäsche, die Reinigung und das<br />
Essen. Die pflegerische Versorgung übernimmt die<br />
<strong>AWO</strong> Service gGmbH. Eine 24-Stunden-Betreuung ist<br />
sichergestellt. Die SeniorenHausgemeinschaften in<br />
Löhne laden zum Kennenlernen des neuen Modelles ein.<br />
Entgegen dem allgemeinen Trend hat der<br />
Bezirksverband jedoch sein ambulantes Pflegeangebot<br />
weiterentwickelt und ambulante und<br />
teilstationäre Einrichtungen im Kreis Herford<br />
übernommen. Über neue Gesellschaftsformen<br />
konnte flexibel am Markt agiert und zudem neue<br />
Angebote aufgebaut werden. Erfolgreich wurde<br />
der Angebotstyp der SeniorenHausgemeinschaft<br />
entwickelt und 2005 erstmals in Löhne verwirklicht.<br />
Weitere Projekte <strong>sind</strong> in Planung und werden<br />
2008 realisiert. Es wurden erfolgreich Partner<br />
Seniorenzentren <strong>sind</strong> Teil des Gemeinwesens. Kooperationen<br />
mit Schulen und anderen Partnern, wie hier die des Seniorenzentrums<br />
Rosenhöhe mit der Vennhofschule, gehören dazu.<br />
gefunden, um die Vielzahl an Möglichkeiten und<br />
Perspektiven zur Realisierung zu führen. Dies waren<br />
beispielsweise in einem Fall die Bünder Bau-<br />
und Siedlungsgenossenschaft (B & S), in einem<br />
anderen Fall die Städt. Kliniken Bielefeld gem.<br />
GmbH und verschiedene Investoren.<br />
Genauso bedeutsam war die Neuorientierung<br />
in den Seniorenzentren, die weiterhin den Mittelpunkt<br />
unseres Arbeitsfeldes darstellen. Innerhalb<br />
eines Entwicklungsprozesses wurde für jedes Seniorenzentrum<br />
ein Entwicklungsplan aufgestellt,<br />
aus dem sich zentral gesteuerte Aufgaben ableiten<br />
ließen, wie: Ambulantisierung der Altenhilfe,<br />
Entwicklung niedrigschwelliger Angebote, Seniorenzentrum<br />
als Kompetenzzentrum Demenz, die<br />
Entwicklung einer gemeinsamen Abschiedskultur<br />
oder die Internetpräsenz aller Einrichtungen.<br />
Qualität<br />
Schon lange vor der ersten Zertifizierung<br />
durch externe Stellen <strong>sind</strong> wesentliche Grund-<br />
lagen für ein prüffähiges Qualitätsmanagement<br />
gelegt worden. Durch die konsequente Weiterentwicklung<br />
können alle Einrichtungen externen<br />
Prüfungen der Heimaufsicht, des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen, des Gesundheitsamtes<br />
und anderer Instanzen gelassen entgegensehen.<br />
Die Prüfergebnisse der Seniorenzentren<br />
der <strong>AWO</strong> können jederzeit vorgezeigt werden.<br />
Die aktive Bearbeitung der gesetzlichen und freiwilligen<br />
Vorgaben und die durchweg guten Prüftestate<br />
haben das insgesamt gute Image unserer<br />
Einrichtungen nochmals gefestigt. Sie geben Kunden<br />
und Angehörigen berechtigten Anlass uns ihr<br />
Vertrauen entgegenzubringen. Für Mitarbeiter<br />
bietet der erreichte Standard Klarheit in Bezug<br />
auf die vielfältigen Anforderungen und Beschäftigungssicherheit.<br />
Gastfamilien für Senioren<br />
Als weiterer Baustein der ambulanten Betreuung<br />
von Senioren hat die <strong>AWO</strong> OWL im Februar 2007 mit<br />
dem Aufbau des Projektes »Gastfamilien für Senioren«<br />
begonnen. Zielgruppe <strong>sind</strong> Menschen, die aufgrund zunehmender<br />
Pflegebedürftigkeit nicht mehr allein in der<br />
eigenen Häuslichkeit bleiben können und eine Alternative<br />
zu stationären Einrichtungen oder Wohngruppen<br />
suchen.<br />
Die Vermittlung in sorgfältig ausgesuchte Gastfamilien<br />
und die weitere Begleitung des Zusammenlebens<br />
erfolgt über den Fachdienst der <strong>AWO</strong>. Können<br />
die Kosten für die Betreuungsleistungen der Familie,<br />
Unterkunft, Verpflegung und die Begleitung durch den<br />
Fachdienst nicht von den Senior/-innen selbst finanziert<br />
werden, erfolgt im Rahmen der Einzelfallhilfe eine<br />
Finanzierung über die Städte und Kreise. Mit der Stadt<br />
Bielefeld, den Kreisen Gütersloh, Herford, Lippe und<br />
Minden-Lübbecke wurden Ende 2007 entsprechende<br />
Vereinbarungen getroffen. Geplant ist ein weiterer<br />
Ausbau auch in den Kreisen Höxter und Paderborn.<br />
Bisher stellten sich 18 Gastfamilien zur Verfügung.<br />
In vier Fällen bahnt sich eine Vermittlung von Seniorinnen<br />
an. Infos unter Tel. (0521) 92 16-278<br />
Senioreneinrichtungen<br />
12 | 13
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
<strong>Wir</strong>tschaftliche Situation<br />
Die Auslastung aller Einrichtungen hat sich im<br />
Berichtszeitraum auf hohem Niveau stabilisiert.<br />
Die Durchsetzbarkeit von notwendigen Pflegesatzerhöhungen<br />
aufgrund von Kostensteigerungen<br />
aber auch zur Verbesserung der personellen<br />
Ausstattung der Einrichtungen stößt immer<br />
häufiger an Grenzen, da die <strong>AWO</strong> in einem wachs-<br />
Frisch auf den Tisch! Nicht nur in der Pflege <strong>sind</strong> Menschen<br />
für Menschen bei der <strong>AWO</strong> aktiv. Die Arbeit in Küche und<br />
Hauswirtschaft ist ebenso wichtig.<br />
enden Markt vielfach mit Anbietern in Konkurrenz<br />
tritt, die aufgrund anderer Rahmenbedingungen,<br />
wie z.B. fehlende Tarifbindung und geringerer<br />
Ausbildungsbereitschaft, günstiger anbieten können.<br />
Im Berichtszeitraum kann die Entwicklung<br />
jedoch alles in allem als zufriedenstellend bezeichnet<br />
werden.<br />
Ausblick<br />
Die <strong>AWO</strong> ist mit ihren Angeboten am »Markt«<br />
gut aufgestellt. <strong>Wir</strong> leisten anerkannt gute Arbeit.<br />
Von negativen Marktentwicklungen konnten wir<br />
uns in der Regel abkoppeln. Die Bereitschaft zur<br />
Weiterentwicklung der Angebote und Fortführung<br />
eingeschlagener Wege sollte, wo möglich,<br />
weiter unterstützt werden. Weil sich die Marktverhältnisse<br />
immer schneller verändern und Entscheidungen<br />
der Politik kurz- und mittelfristig auf<br />
unser Arbeitsfeld auswirken können kommt es<br />
auch in Zukunft darauf an, die Entwicklungs- und<br />
Steuerungsbedarfe rechtzeitig zu erkennen.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
10-jähriges Bestehen feierte das Seniorenzentrum Baumheide<br />
2005. Auf dem Foto: (v.li.) Josef Wehrfritz (†), Einrichtungsleiter<br />
der »ersten Stunde«, Klaus Dannhaus (stv. Bezirksgeschäftsführer),<br />
Andreas Rüther (Bezirksvorsteher Heepen)<br />
und Heinz-Joachim Weber (stv. Bezirksvorsitzender)<br />
Seniorenzentren im Internet<br />
www.haus-rosenhoehe.de<br />
www.frieda-nadig-haus.de<br />
www.wilhelm-augusta-stift.de<br />
www.seniorenzentrum-baumheide.de<br />
www.haus-muellerburg.de<br />
www.feierabendhaus.de<br />
www.friedrich-winter-haus.de<br />
www.seniorenzentrum-kirchlengern.de<br />
www.robert-nussbaum-haus.de<br />
Tageseinrichtungen für Kinder<br />
<strong>Wir</strong> unterstützen Kinder, ihre Welt zu entdecken<br />
Tageseinrichtungen für Kinder haben einen<br />
eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag.<br />
Das übergeordnete Ziel der pädagogischen Arbeit<br />
ist die Ausbildung einer ausgereiften Persönlichkeit,<br />
die zur kritischen Auseinandersetzung mit<br />
gesellschaftlichen Anforderungen und zur aktiven<br />
Mitgestaltung fähig ist.<br />
Jedes Kind muss seine eigene soziale Rolle innerhalb<br />
der Gruppe erleben können. Ein partnerschaftliches,<br />
gewaltfreies und gleichberechtigtes<br />
Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter<br />
untereinander, soll erlernt und erlebt werden. Die<br />
Integration von Kindern mit Behinderung wird besonders<br />
gefördert. Auch gegenüber anderen Kulturen<br />
und Weltanschauungen sowie unterschiedlichen<br />
sozialen Verhältnissen wird Verständnis<br />
entwickelt und Toleranz gefördert.<br />
Im Elementarbereich werden die Grundlagen<br />
für das zukünftige Lernen gelegt. Den Kindern<br />
wird ein Bildungsangebot gemacht, das sowohl<br />
ihre Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpft als<br />
auch Entwicklungsrückstände und milieubedingte<br />
Benachteiligungen frühzeitig ausgleicht.<br />
Unsere Ziele<br />
• Umsetzung eines Angebotes zur Sicherung<br />
großer Chancengleichheit für alle Kinder<br />
• Ausbau des Arbeitsfeldes durch Ausweitung<br />
der Kernangebote und Schaffung neuer Ange-<br />
bote (Tagespflegegruppen für Kinder unter<br />
drei Jahren, Tagespflege in Räumen der Kita,<br />
Offener Ganztag)<br />
• Sicherung und Ausbau des überprüfbaren ho-<br />
hen fachlichen Niveaus der Angebote (alle<br />
Tageseinrichtungen <strong>sind</strong> seit 2002 extern<br />
nach DIN EN ISO zertifiziert)<br />
• Vernetzung des Arbeitsfeldes mit anderen Fel-<br />
dern der Erziehungs- und Familienhilfe<br />
• Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />
durch den Aufbau zusätzlicher Einrichtungen<br />
und Dienstleistungen: Kostendeckung und<br />
Optimierung der bestehenden Vertragsver-<br />
hältnisse.<br />
Senioreneinrichtungen | Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />
Häuser des Lernens <strong>sind</strong> die Kindertageseinrichtungen. Hier<br />
zeigt die Integrative Kita Zehlendorfer Damm ihr Konzept.<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
Veränderungen im Arbeitsleben, in den Familienstrukturen<br />
sowie eine verstärkte Dienstleistungsorientierung<br />
machen flexible Betreuungsangebote<br />
notwendig. Flexible Öffnungszeiten,<br />
Betreuung in Randzeiten, in Notfällen und an Wochenenden,<br />
ganzjährige Öffnung, Betreuungsangebote<br />
schon für Kleinstkinder oder auch Betreuungsangebote<br />
am Nachmittag in der Schule <strong>sind</strong><br />
zunehmend gefragt.<br />
Neue Einrichtungen<br />
Waldkindergarten Werther (2005)<br />
Kinderhaus Rasselbande, Bielefeld (2006)<br />
Übernahmen<br />
Kita Lindenstraße, Lage (2006)<br />
Kita In den Tannen, Löhne (2007)<br />
Kita Wülferlieth, Bad Salzuflen (2008)<br />
Kita Wüsten, Bad Salzuflen (2008)<br />
Familienzentrum/Kita Waldstraße, Bad Salzuflen<br />
(2008)<br />
Die demografische Entwicklung mit der Absenkung<br />
der Kinderzahlen im Alter von unter 6<br />
Jahren sowie die Vorverlegung des Einschulungsalters<br />
führen darüber hinaus zu gravierenden Veränderungen<br />
der Kita-Landschaft: Die Konkurrenz<br />
zwischen den Trägern wächst.<br />
14 | 15
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Auf der anderen Seite führen massive Kürzungen<br />
im Sachkostenbereich des Landesanteils der<br />
Kindertagesstättenfinanzierung seit 2005 zu einer<br />
deutlichen Verschlechterung der finanziellen<br />
Situation der Kitas. Auch drängen private Anbieter<br />
auf den Markt, um insbesondere für finanzstarke<br />
Eltern besondere Angebote vorhalten zu<br />
können.<br />
Ein besonderes Problem ist die Abschaffung<br />
des Elternbeitragsdefizitausgleiches durch das<br />
Land NRW im Jahr 2006. Dadurch hat sich das<br />
Land aus dem Ausgleich des Defizits bei den Elternbeiträgen<br />
zurückgezogen und eine Festlegung<br />
der Elternbeiträge durch die Kommunen<br />
bewirkt. In einigen Kommunen <strong>sind</strong> die Elternbeiträge<br />
deshalb gestiegen.<br />
Die radikalste Änderung der Rahmenbedingungen<br />
ist die Umstellung auf das Kinderbildungsgesetz<br />
(KiBiz), das ab dem 01.08.2008 das alte<br />
Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (GTK)<br />
ablösen wird: Umstellung der Spitzkostenfinanzierung<br />
auf eine pro Kindförderung, neue Grup-<br />
Sprachförderung ist eine zentrale Aufgabe der Kitas geworden.<br />
Spielerisch wird gelernt.<br />
penformen und Öffnungszeiten <strong>sind</strong> die wesentlichen<br />
Stichworte des neuen Gesetzes. Gründe für<br />
die Notwendigkeit einer neuen Förderstruktur<br />
<strong>sind</strong> laut Ministerium sowohl die Möglichkeit finanziell<br />
auf demografische Entwicklungen reagieren<br />
zu können als auch die Kostenersparnis durch<br />
ein vereinfachtes Verwaltungsverfahren.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Einrichtungen/Plätze/Beschäftigte<br />
Das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen gehört<br />
zu den wichtigsten Arbeitsfeldern der <strong>AWO</strong><br />
in Ostwestfalen-Lippe. Mit 107 Einrichtungen in<br />
Trägerschaft des Bezirksverbandes (Gruppen: 327,<br />
Plätze: 6.935) und 9 Einrichtungen in Trägerschaft<br />
der Kreisverbände (mit 225 Plätzen) ist die <strong>AWO</strong><br />
einer der wichtigsten Träger von Kindertagesstätten<br />
in der Region. Von allen Beschäftigten des<br />
<strong>AWO</strong>-Bezirksverbandes <strong>sind</strong> rund 56 % in diesem<br />
Arbeitsfeld tätig.<br />
Besonderheiten<br />
Die <strong>AWO</strong> hat im Berichtszeitraum eine gemischte<br />
Angebotsstruktur für Kinder im Alter von<br />
0,4 Jahren bis zu 14 Jahren mit vielen innovativen<br />
Lösungen vorgehalten. Insbesondere der überproportional<br />
hohe Anteil von Ganztagsplätzen<br />
und das im Vergleich mit anderen Trägern eher<br />
regelhafte Angebot für Kinder unter 3 Jahren <strong>sind</strong><br />
ein Markenzeichen der <strong>AWO</strong>. Fast alle Leitungskräfte<br />
<strong>sind</strong> in speziellen Qualifizierungslehrgängen<br />
geschult worden.<br />
Weitere Qualitätsmerkmale: Alle <strong>AWO</strong>-Kindertageseinrichtungen<br />
<strong>sind</strong> ganz jährig geöffnet.<br />
Die täglichen und wöchentlichen Öffnungszeiten<br />
<strong>sind</strong> dem Betreuungsbedarf der Eltern angepasst.<br />
Öffnungszeiten von über 9 Stunden am Tag <strong>sind</strong><br />
keine Seltenheit.<br />
1997 hat die <strong>AWO</strong> mit dem systematischen<br />
Aufbau des Qualitätsmanagements begonnen.<br />
Seit dem Jahr 2002 wird es jährlich durch interne<br />
und externe Auditor/-innen überprüft. Das<br />
Qualitätsmanagement bildet die Grundlage der<br />
pädagogischen Arbeit aller Kitas. Die in einem<br />
Handbuch beschriebenen pädagogischen und<br />
organisatorischen Standards und Verfahrensanweisungen<br />
stellen ein hohes fachliches Niveau in<br />
allen Tageseinrichtungen sicher. Die prozesshaft<br />
angelegte Struktur des QM-Systems lässt den<br />
Spielraum für aktuelle Entwicklungen.<br />
Entwicklung im Bereich der<br />
Betreuung der Kinder unter 3 Jahren<br />
• 44 Kleine Altersgemischte Gruppen (2003)<br />
• Tagesbetreuungsausbaugesetz (2005),<br />
• Gründung TagesmütterAgentur OWL (2005)<br />
• Überarbeitung der Budgetvereinbarung (2006)<br />
• Sonderförderprogramm<br />
• Spielgruppen in Tageseinrichtungen<br />
• Rechtsanspruch für U3 geplant<br />
• Gruppenform I des KiBiz (2 – 6 jährige) soll<br />
Regelangebot werden<br />
• 3 Tagespflegegruppen<br />
• 2 x Tagespflege in Kitas<br />
Mit Beginn des Jahres 2005 ist das Tagesbetreuungsausbaugesetz<br />
(TAG) in Kraft getreten. Zentrales<br />
Anliegen ist der quantitative und qualitative<br />
Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren.<br />
Institutionelle Betreuung und Kindertagespflege<br />
stehen im TAG gleichrangig nebeneinander.<br />
Neben der Notwendigkeit des quantitativen<br />
Ausbaus verdeutlichen entwicklungspsychologische<br />
und neurobiologische Forschungsergebnisse,<br />
dass die Bildung von Kleinstkindern wichtige<br />
Voraussetzung für eine gelingende Entwicklung<br />
späterer Bildungsprozesse ist.<br />
Seit 2007 führen Erzieher/-innen in Kooperation<br />
mit Lehrer/-innen formalisierte Sprachstandserhebungen<br />
bei Kindern 2 Jahre vor der Einschulung<br />
durch, um frühzeitig Sprachförderbedarf zu<br />
erkennen, und anschließend entsprechende Fördermaßnahmen<br />
zu ergreifen.<br />
In den meisten Tageseinrichtungen der <strong>AWO</strong><br />
werden Kinder mit Migrationshintergrund betreut.<br />
In einigen Einrichtungen beträgt der Anteil<br />
der Kinder mit einer nicht-deutschen Muttersprache<br />
über 50 %. Diese Vielfalt bei der kulturellen,<br />
ethnischen und sozialen Herkunft der Kinder, die<br />
unsere Einrichtungen besuchen, hat zu einer interkulturellen<br />
Öffnung geführt. Dies zeigt sich<br />
in der Gestaltung der Kommunikation, der Auswahl<br />
von Methoden, Materialien und Informationen<br />
für Eltern. Die Vermittlung der deutschen<br />
Sprache für alle Kinder nimmt dabei eine zentra-<br />
Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />
le Stellung ein. In vielen Einrichtungen wird die<br />
interkulturelle Arbeit durch ein multikulturell<br />
zusammengesetztes Team unterstützt. Die Stärkung<br />
der interkulturellen Kompetenz der pädagogischen<br />
Mitarbeiter/-innen erfolgt durch kontinuierliche<br />
Fortbildungen.<br />
Ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit<br />
der <strong>AWO</strong> Kitas liegt auf der gemeinsamen Erziehung<br />
von Kindern mit und ohne Behinderung.<br />
In 50 Tageseinrichtungen werden in »Einzelintegration«<br />
bis zu 3 Kinder mit Behinderung in Regelgruppen<br />
betreut. Im Berichtszeitraum lag die<br />
Zahl bei durchschnittlich 180 Kindern in den Einzelintegrationen.<br />
Darüber hinaus werden derzeit<br />
in vier Tageseinrichtungen weitere 30 Kinder im<br />
Rahmen von 6 Schwerpunktgruppen betreut. In 2<br />
Tageseinrichtungen in Bielefeld werden in insgesamt<br />
3 heilpädagogischen Gruppen 24 schwerstbehinderte<br />
Kinder betreut.<br />
Bildung auf hohem Niveau ist ein Ziel der <strong>AWO</strong>-<br />
Kitas. In Anlehnung an die Bildungsvereinbarung<br />
des Landes NRW setzen die Tageseinrichtungen<br />
der <strong>AWO</strong> daher auf die innerhalb der <strong>AWO</strong> NRW<br />
abgestimmte Rahmenkonzeption zur Bildung.<br />
Das freie Spiel kommt nie zu kurz!<br />
Seit dem Kindergartenjahr 2004/2005 besitzen<br />
alle Tageseinrichtungen der <strong>AWO</strong> ein Beobachtungsverfahren,<br />
das zugleich als Bildungsdokumentation<br />
für das einzelne Kind dient. Die<br />
Bildungsdokumentation ist ein standardisiertes<br />
Beobachtungsverfahren, das sich sowohl an<br />
der Bildungsvereinbarung als auch an dem Schul-<br />
16 | 17
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
fähigkeitsprofil des Landes NRW orientiert. Eine<br />
Bildungsdokumentation wird für jedes Kind im<br />
Alter zwischen 3 – 6 Jahren geführt. Ergibt sich<br />
aus dieser Dokumentation ein Förderbedarf für<br />
das Kind, wird dieser in einem Förderplan beschrieben<br />
und im Alltag umgesetzt.<br />
Ihren Unmut über Sparmaßnahmen des Landes und das neue<br />
KiBiz-Gesetz äußerten <strong>AWO</strong>-Erzieherinnen und Erzieher<br />
in zahlreichen Protestaktionen in Ostwestfalen-Lippe und<br />
Düsseldorf.<br />
Die Förderung der Sprache als wesentlicher<br />
Bestandteil frühkindlicher Bildung hat einen hohen<br />
Stellenwert und ist ein besonderer Schwer-<br />
punkt in <strong>AWO</strong>-Kitas. Sprachförderung findet dabei<br />
in unterschiedlichen Facetten statt. Kinder<br />
lernen Sprache im Kontext von Spielsituationen.<br />
Anlass zur sprachlichen Förderung ist jedes Spiel,<br />
jede Aktivität und Tätigkeit.<br />
Sprachförderung<br />
Seit 2002 wird in allen Tageseinrichtungen das anerkannte<br />
Testverfahren »Bielefelder Screening« (BISC)<br />
zur Erkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten<br />
durchgeführt und bei Bedarf das Trainingsprogramm<br />
»Hören-Lauschen-Lernen« angewandt. Seit<br />
2002 führen ca. 50 Tageseinrichtungen zusätzliche Angebote<br />
zur Sprachförderung von Kindern lt. Richtlinien<br />
des Landes durch. Mit dieser integrierten Sprachförderung,<br />
die fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit<br />
ist, erfahren diese Kinder vor allem im letzten Jahr vor<br />
der Einschulung eine besonders intensive Förderung.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Im Rahmen der Umsetzung des §8a SGB VIII haben<br />
alle Tageseinrichtungen eine Schulung sowie<br />
formalisierte Dokumente zum Umgang mit einem<br />
Verdacht auf Kindeswohlgefährdung erhalten.<br />
Aufgrund der großen Bedeutung dieses Themas<br />
finden regelmäßige Erfahrungsrunden statt.<br />
Qualität<br />
Die mehrjährige, erfolgreiche Zertifizierung ist auch<br />
ein Erfolg für die internen Auditorinnen und Auditoren.<br />
Diese Kolleginnen und Kollegen besuchen die Einrich-<br />
tungen allein (Kitas) oder als Auditteam (stationäre<br />
Einrichtungen) und überprüfen anhand eines festge-<br />
legten Fragenkatalogs die Übereinstimmung der Praxis<br />
mit den vereinbarten Standards. So können Unstimmigkeiten<br />
erkannt und Fehler vermieden werden. Die<br />
Ergebnisse dienen der Verbesserung der Qualität und<br />
erhöhen die Sicherheit für Mitarbeiter/innen und Kunden.<br />
Die Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) des<br />
Bezirksverbandes führt regelmäßig Schulungen für Auditoren,<br />
Qualitätsbeauftragte und neue Mitarbeiter/innen<br />
durch.<br />
Perspektiven<br />
Mit den veränderten Rahmenbedingungen ändern<br />
sich auch die konzeptionellen Ansätze und<br />
notwendigen Dienstleistungen:<br />
Die Stärkung von Erziehungskompetenzen<br />
bezieht sich nicht nur auf die Unterstützung der<br />
Erziehungsfähigkeit der Eltern, sondern auch die<br />
Stärkung der Kenntnisse und Fähigkeiten der pro-<br />
Anfang 2008 wurden drei Kindertageseinrichtungen der<br />
Stadt Bad Salzuflen von der <strong>AWO</strong> übernommen.<br />
fessionell arbeitenden Erzieher/-innen. Zur Unterstützung<br />
der Kinder (und der Erzieher/-innen)<br />
wird der Aufbau und die Umsetzung von integrierten<br />
Förderkonzepten, die über die Regelangebote<br />
hinausgehen, angestrebt.<br />
Kinderhaus Rasselbande<br />
In der Bielefelder Innenstadt wurde Mitte 2007<br />
eine Kindertageseinrichtung eröffnet, die in vielerlei<br />
Hinsicht ungewöhnlich ist. Das Kinderhaus Rasselban-<br />
de bietet bedarfsgerechte Kinderbetreuung und viel<br />
Unterstützung für Familien. Für 78 Kinder im Alter von<br />
4 Monaten bis zum Schuleintritt <strong>sind</strong> Betreuungsplät-<br />
ze vorhanden. 30 davon <strong>sind</strong> für Kinder unter 3 Jahren<br />
und 8 für Kinder mit Behinderungen reserviert. Verlän-<br />
gerte Öffnungszeiten, Beratung und Therapie vor Ort,<br />
Tagesmüttervermittlung, betriebliche Betreuungsan-<br />
gebote und Notfallbetreuung gehören zum Standard<br />
des Hauses. Auch architektonisch ist die Einrichtung<br />
interessant. Aus einer alten Industriehalle wurde ein<br />
modernes Haus für Kinder.<br />
Familienzentren sollen – so die Ziele der Landesregierung<br />
– »zu einer Qualitätssteigerung in<br />
der frühkindlichen Bildung und Förderung beitragen,<br />
Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs-<br />
und Erziehungsaufgaben stärken sowie die Vereinbarkeit<br />
von Familien und Beruf sichern« (MGFFI<br />
2006). Drei unserer Kitas gehörten zur Pilotphase<br />
dieses Programms (August 2006 bis Juni 2007)<br />
und haben das Gütesiegel des Landes erhalten.<br />
Zurzeit entwickeln sich rund 30 Tageseinrichtungen<br />
in unserer Trägerschaft zu Familienzentren<br />
weiter. Davon <strong>sind</strong> 8 Einrichtungen mit anderen<br />
im Verbund (trägerintern und trägerübergreifend)<br />
tätig. Bis zum Jahr 2012 wird das Programm ausgebaut.<br />
Weitere unserer Einrichtungen werden in<br />
das Programm aufgenommen.<br />
Die Fachabteilung Kindertageseinrichtungen<br />
unterstützt und begleitet die Einrichtungen u.a.<br />
durch Fachberatung, Workshops, Informationsaustausch,<br />
Fortbildungsangebote und Coaching.<br />
Ziel ist es, alle Kitas, unabhängig von dem Gütesiegel<br />
des Landes, zu Familienzentren weiter zu<br />
entwickeln.<br />
Viele Ziele von Familienzentren <strong>sind</strong> bereits<br />
jetzt in unseren Kitas verwirklicht (z.B. bedarfsgerechte,<br />
ganzjährige Öffnungszeiten, Netzwerkbildung<br />
und Kooperation mit Fachdiensten,<br />
Sozialraumorientierung, Elternunterstützung,<br />
Sprachförderung). Die <strong>AWO</strong>-Kitas <strong>sind</strong> auf dem<br />
richtigen Weg.<br />
www.awo-familienzentren-owl.de<br />
www.awo-kitas-owl.de<br />
Kindertageseinrichtungen/Familienzentren<br />
18 | 19
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
ElternService <strong>AWO</strong><br />
OWL-Modell deutschlandweit erfolgreich<br />
Der ElternService <strong>AWO</strong> entwickelt deutschlandweit<br />
neue Angebote für Kommunen, Unternehmen<br />
und Behörden zur Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf. Ein Schwerpunkt liegt im Aufbau<br />
flexibler Kinderbetreuungsangebote.<br />
Für den ElternService <strong>AWO</strong> ist die Betreuung<br />
von Kindern immer auch Förderung und Bildung<br />
von Kindern. Deshalb achtet er nicht nur auf Flexibilität,<br />
sondern organisiert und vermittelt qualitativ<br />
hochwertige Kinderbetreuung. Dies <strong>sind</strong><br />
im Einzelnen: Beratung zur Kindertagespflege,<br />
Qualifizierung und Vermittlung von Tagespflegepersonen,<br />
Kooperationen mit Familienzentren<br />
in Fragen der Kindertagespflege, Organisation<br />
und Vermittlung von Notfallplätzen in Kindertagesstätten<br />
und bei Tagespflegepersonen, Familienentlastender<br />
Dienst für allein erziehende<br />
Mütter behinderter Kinder unter drei Jahren,<br />
Familiäre Bereitschaftsbetreuung (Kreis Herford)<br />
im Kontext von Inobhutnahme unter drei-<br />
jähriger Kinder.<br />
Die ElternService <strong>AWO</strong> GmbH hat ihren Sitz<br />
in Bielefeld, Gesellschafter <strong>sind</strong> alle Bezirks- und<br />
Landesverbände der <strong>AWO</strong> in Deutschland. Sie<br />
beschäftigt zurzeit 8 hauptamtliche Mitarbeiter/innen<br />
in den Bereichen Fachliche Koordination,<br />
Kundenakquise und Betreuung, Vermittlung und<br />
Fallbearbeitung sowie Verwaltung.<br />
Die »Zweigstelle« ElternService <strong>AWO</strong> OWL<br />
wird zunehmend von Unternehmen und Kommunen<br />
nachgefragt. Der ElternService unterstützt<br />
die <strong>AWO</strong> insgesamt in der Konkurrenz mit privat<br />
gewerblichen und anderen Anbietern im Bereich<br />
der Kinderbetreuung. Durch die Entwicklung neuer<br />
Projekte trägt er zur Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
bei.<br />
www.elternservice-awo.de<br />
www.tagesmuetter-owl.de<br />
Im September 2006 wurde die ElternService <strong>AWO</strong> GmbH in Bielefeld gegründet. Die Zentrale der bundesweiten Kinderbetreuungs-<br />
vermittlung befindet sich im Elfriede-Eilers-Zentrum.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Chronologie<br />
Juli 2005 Gründung der TagesmütterAgentur OWL<br />
Oktober 2005 Beteiligung am Aufbau des Projektes KLICK! (Vermittlung von Arbeitsstellen<br />
in Kombination mit der Organisation einer geeigneten Kinderbetreuung für<br />
unter dreijährige Kinder)<br />
November 2005 Beteiligung an der Ausschreibung der Deutschen Rentenversicherung Bund<br />
zur Erbringung bundesweiter Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen<br />
im Bereich der Kinderbetreuung, Gründung der ElternService <strong>AWO</strong> GbR<br />
(seit 7.9.2006 ElternService <strong>AWO</strong> GmbH)<br />
Januar 2006 Start Familien entlastender Dienst in Kooperation mit der Elfriede-Eilers-Stiftung<br />
Januar 2006 Start regionaler Vermittlungen im Auftrag des bundesweiten ElternService <strong>AWO</strong><br />
März 2006 Erster Vertrag des ElternService <strong>AWO</strong> OWL mit einer Sparkasse. Inzwischen<br />
wurden rund 30 Verträge mit Unternehmen und Behörden in<br />
OWL abgeschlossen.<br />
März 2006 Eröffnung Kinderhaus Herzchen, ein Kooperationsprojekt zur U3-Betreuung<br />
mit der Bau- und Siedlungsgesellschaft Bünde in der Neubausiedlung Herzgrund.<br />
Bis zu 10 Kindern werden von professionellen Tagesmüttern betreut.<br />
April 2006 Eröffnung Kinderhaus Buntstifte in der Wohnanlage am Wilhelm-Augusta-Stift<br />
in Bielefeld (Betreuung von bis zu 7 Kindern unter drei Jahren)<br />
Juni 2006 Start der Schaffung neuer U3-Plätze im Rahmen des ESF-Programms U3 im<br />
Bereich der Stadt Bielefeld (bis 31.12.2007)<br />
Dezember 2006 Start von 100 Eignungsprüfungen zur Erteilung von Pflegeerlaubnissen im<br />
Auftrag der Stadt Bielefeld (bis August 2007)<br />
März 2007 Eröffnung Kinderhaus Sennewichtel in Kooperation mit der Freien Scholle in<br />
Sennestadt (Betreuung von bis zu 10 Kindern unter drei Jahren)<br />
Oktober 2007 Start des Betreuten Spielzimmers Herford, ein integriertes Konzept<br />
zur Betreuung von »Kundenkindern« und zur Notfallbetreuung für Kinder<br />
von Beschäftigten in Räumlichkeiten der Kreisverwaltung Herford<br />
Februar 2008 Start von »Kita plus« in Versmold (Kooperationsprojekt von <strong>AWO</strong>, DRK<br />
und Stadt Versmold mit verlängerten Öffnungszeiten in Kitas morgens,<br />
nachmittags und samstags), Planung einer <strong>AWO</strong>-MiniKita in der Versmolder<br />
Innenstadt<br />
März 2008 Start der Notfallbetreuung im Auftrag der Sollich KG Bad Salzuflen in<br />
Kooperation mit Bad Salzufler und Herforder <strong>AWO</strong>-Kitas<br />
Elternservice <strong>AWO</strong><br />
20 | 21
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste (IBD)<br />
Unter dem Dach der Integrierten Beratungs-<br />
und Betreuungsdienste (IBD) koordiniert die<br />
<strong>AWO</strong> OWL ihre Beratungs- und Betreuungsarbeit.<br />
Die Einrichtungen, Dienste und Angebote bieten<br />
Beratung, Betreuung, Bildung, Integration und<br />
Therapie für Kinder, Jugendliche, Familien und<br />
Migranten:<br />
• Die Beratungsdienste haben sich fachlich deutlich<br />
weiterentwickelt. Bei erweitertem Aufga-<br />
benkatalog wurde durch den Aufbau eines<br />
Netzwerkes aller Dienste eine Qualitätsstei-<br />
gerung erzielt. Für die Migrationsfachdienste<br />
und die Familienberatung gelten neue Förder-<br />
richtlinien.<br />
• Die Betreuungsdienste (Erziehungshilfen)<br />
müssen flexibel auf Anforderungen reagieren.<br />
Unterschiedliche Clearing- und Kontrollauf-<br />
träge werden gestellt, passgenaue Maßnah-<br />
men werden erwartet.<br />
• Für fast alle Einrichtungen gilt, dass sich ein<br />
Wandel in der Finanzierung vollzogen hat. Die<br />
pauschal finanzierte Zuschußförderung ist<br />
passé, Projektfinanzierung mit hohem Verwal-<br />
tungsaufwand ist der Alltag.<br />
Kinder- und Jugendhaus in Bielefeld-Brake<br />
• verlässliche Betreuung mit Vollverpflegung in<br />
allen Schulferien<br />
• verstärkte Kooperation mit umliegenden Schulen<br />
• festes Kinderprogramm<br />
• Mädchenarbeit/Jungenarbeit<br />
• Internetcafé und Tonstudio<br />
Flexible Angebote und passgenaue Maßnahmen<br />
<strong>sind</strong> in allen Einrichtungen des IBD gefragt.<br />
Auch bei der Jugendhilfe werden fachliche Standards<br />
mit Blick auf die Effizienz und eine Kosten-<br />
Nutzen-Optimierung hinterfragt.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Heilpädagogisch-therapeutische Tagesgruppe<br />
• individuelle ressourcenorientierte Förderung der<br />
Kinder im Grundschul- und Vorschulalter (Psycho -<br />
motorik, Heilpädagogische Übungsbehandlung,<br />
Spieltherapie)<br />
• intensive Elternarbeit<br />
• Kooperation mit Familienberatungsstellen<br />
Parallel können die Eltern durch Veranstaltungen<br />
zu Erziehungsfragen und Elterntrainings<br />
gestärkt werden. Hilfen bieten hier nicht nur die<br />
Familienberatungsstellen der <strong>AWO</strong>, sondern auch<br />
die Familienzentren als fachliche Weiterentwicklung<br />
der Kitas mit niedrig schwelligen Informations-<br />
und Beratungsangeboten.<br />
Auch die Beratungsstellen im IBD (Erziehungsberatung,<br />
Krebsberatung, Schwangerschaftsberatung,<br />
Schuldnerberatung) erfuhren im<br />
Berichtszeitraum z.T. umfassende Umstrukturierungsprozesse.<br />
Haus am Wall und Stadtteiltreff Biesterberg<br />
Auch in den vergangenen vier Jahren gelang es, die<br />
erfolgreiche Jugend- und Stadtteilarbeit des Stadtteil-<br />
treff Biesterberg in Lemgo finanziell zu sichern. Das<br />
Projekt gilt weiterhin als beispielhaft und wird als best-<br />
practice auf Kongressen und Fachtagungen präsentiert<br />
(u.a. Deutscher Fürsorgetag 2006, Symposium der Lan-<br />
desregierung zur Prävention von Jugendkriminalität<br />
2007).<br />
Gemeinsam mit dem <strong>AWO</strong>-Jugendzentrum Haus<br />
am Wall organisiert der Stadtteiltreff seit 2004 auch<br />
die Ferienspiele für bis zu 3000 Kinder und Jugendliche.<br />
Seit 2007 organisieren beide Einrichtungen ebenfalls<br />
ein regelmäßiges Programm mit Bildungsangeboten<br />
für Kinder und Jugendliche. Ausgehend von den guten<br />
Erfahrungen in Lemgo wird unter dem Titel »Netzwerk<br />
Integration« seit 2005 auch in Bad Salzuflen Gemein-<br />
wesenarbeit entwickelt.<br />
Beratungsstellen<br />
Erziehungsberatung und Ehe-/Lebensberatung<br />
im Elfriede-Eilers-Zentrum wurden als »Integrierte Familienberatungsstelle«<br />
zusammengeführt. Gemeinsam<br />
werden die Eckpunkte der Landesförderung aktiv umsetzt:<br />
• Konzentration auf Familienberatung und komplexe<br />
Erziehungsprobleme<br />
• Einbindung in die kommunale Jugendhilfeplanung<br />
• Vernetzung und Kooperation mit kinder- und<br />
familienbezogenen Einrichtungen (Kindertageseinrichtungen,<br />
Schulen, Tagesgruppen)<br />
• Prävention<br />
• Kooperation mit Selbsthilfegruppen<br />
• Einbeziehung des freiwilligen Engagements<br />
• Interkulturelle Orientierung<br />
Die Beratungsstelle für Schwangerschaft,<br />
Partner schaft und Sexualität in Bad Driburg konnte<br />
sich mit ihrer Nebenstelle in Höxter noch besser<br />
Individuelle Therapien und allgemeine Trainings bieten die<br />
Beratungsstellen des IBD (Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste).<br />
Weiterhin gilt es, Kinder zu schützen. Der Fall<br />
Kevin aus Bremen, die kleine Leonie aus Schwerin,<br />
sie alle konnten durch unsere Gesellschaft<br />
nicht ausreichend geschützt werden. Zum Umgang<br />
mit Kindeswohlgefährdung hat die <strong>AWO</strong><br />
für alle Einrichtungen, Dienste, Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen ein Raster entwickelt, das auf<br />
professionelle, sensible Wahrnehmung baut und<br />
die Kooperation mit dem Jugendamt über die Anzeigepflicht<br />
hinaus regelt.<br />
im Kreisgebiet etablieren. Die Bielefelder Krebsberatungsstelle<br />
konnte ihre Kooperation mit den Städtischen<br />
Kliniken in Bielefeld intensivieren. Leider musste<br />
die Zusammenarbeit mit dem Kreis Gütersloh im<br />
Jahre 2006 beendet werden.<br />
Die Schuldnerberatungsstelle Löhne/Vlotho hat<br />
seit 2005 als spezialisiertes Beratungs angebot eine<br />
bezirksweite Bauschuldnerberatung aufgebaut.<br />
FörderFachStellen<br />
Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste<br />
Seit 1995 hat die Lions-Hilfe Bielefeld e.V. der Beratungsstelle<br />
für Krebskranke und ihre Angehörigen insgesamt 100.000<br />
Euro gespendet. Wichtige Arbeit wurde so erst möglich.<br />
Seit September 2005 unterstützen wir im Sozialraum<br />
Bielefelder Osten mehrere Kitas durch das Modellprojekt<br />
FörderFachStellen. Das Projekt wird über<br />
einen Zeitraum von drei Jahren von der Stiftung Wohlfahrtspflege<br />
NRW gefördert. In dem Projekt arbeitet<br />
ein multiprofessionelles Team zur Unterstützung der<br />
dort tätigen Fachkräfte, der Eltern und besonders der<br />
Kinder.<br />
Das Angebot umfasst neben Einzel - und Gruppenförderung,<br />
Elternarbeit, Workshops und Teamqualifizierung.<br />
Die Erfahrungswerte der ersten Evaluationsphase<br />
haben bei 75 % der geförderten Kinder eine<br />
Verbesserung der Integration in die Gruppe ergeben,<br />
bei immerhin 50 % der Kinder konnte eine allgemeine<br />
Kompetenzerweiterung und eine Verbesserung der<br />
Sprache diagnostiziert werden. <strong>Wir</strong> hoffen die durch<br />
das Projekt gewonnenen Erfahrungen dauerhaft in die<br />
Förderstruktur der Kitas implementieren zu können,<br />
um präventiv Ausgrenzung der Kinder und kostenintensivere<br />
Erziehungshilfemaßnahmen zu vermeiden.<br />
22 | 23
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Der allgemeine Leitsatz »Ambulant vor stationär«<br />
gilt auch für den IBD. Die Ambulanten Erziehungshilfen<br />
wurden im Umfang seit 2004 fast<br />
verdoppelt.<br />
Ambulante Erziehungshilfen<br />
• Erziehungshilfezentren in Bielefeld und Gütersloh<br />
• Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
• Erziehungsbeistandschaft für ältere Kinder<br />
und Jugendliche<br />
• soziale Gruppenarbeit<br />
• intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe<br />
• Familienpflege als Unterstützung im Bereich<br />
Hauswirtschaft und Kinderpflege<br />
Der stationäre Bereich »Betreutes Jugendwohnen«<br />
ist dagegen quantitativ konstant geblieben.<br />
Die Anforderungen an die Betreuung<br />
der Jugendlichen <strong>sind</strong> aber qualitativ gestiegen.<br />
Arbeitslosigkeit, Orientierungslosigkeit, Gewalt-<br />
und Suchtprobleme erschweren die Integration<br />
der Jugendlichen.<br />
Betreutes Jugendwohnen<br />
• so viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel<br />
Betreuung wie nötig<br />
• 10 citynahe Einzelapartments mit Anlaufstelle<br />
• individuelle ressourcenorientierte Betreuung<br />
in allen Lebensbereichen<br />
• Verselbstständigung<br />
• ambulante Nachbetreuung<br />
Anders ist es bei den Westfälischen Pflegefamilien.<br />
Hier konnte die Zahl der in Pflegefamilien<br />
vermittelten Kinder deutlich erhöht werden. Die<br />
familienähnliche Struktur dieses Angebots im<br />
Vergleich zur institutionellen Unterbringung hat<br />
ihre Vorzüge sowohl fachlich als auch wirtschaftlich<br />
in den letzten Jahren deutlich bewiesen und<br />
wird von den Jugendämtern vermehrt angefragt.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Westfälische Pflegefamilien<br />
• Vermittlung von Pflegekindern in eine »Profi-<br />
Familie« oder eine Familie mit besonderer Eignung<br />
• intensive Begleitung und Betreuung durch<br />
Fachkräfte<br />
• Leistungsbeschreibung/Qualitätssicherung<br />
Klick!<br />
gemeinsam mit dem Landesjugendamt<br />
Als neuer Dienst wurde Anfang 2006 in Kooperati-<br />
on mit der ›Von Laer Stiftung‹ mitten in der Bielefelder<br />
Innenstadt das Projekt »Klick! – Familie und Beruf ver-<br />
binden« eingerichtet.<br />
Zielgruppe der Beratung <strong>sind</strong> Eltern(teile) mit be-<br />
sonderem Kinderbetreuungsbedarf (Alleinerziehende,<br />
Kinderreiche). Durch Unterstützung bei der Organisa-<br />
tion einer geeigneten Kinderbetreuung sollen sie wie-<br />
der in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.<br />
In 20 % der rund 200 Beratungsfälle gelang die Re-<br />
Integration in 2006 und 2007. Die Finanzierung wurde<br />
in dieser Zeit von der Arbeitplus in Bielefeld GmbH<br />
sichergestellt. Ab 2008 wird Klick! als Dienst mit Leis-<br />
tungsverträgen (Stadt Bielefeld/Arbeitplus) weiterge-<br />
führt.<br />
Armut ist ein Problem in allen Bereichen des<br />
IBD. Arbeitslosigkeit und Migration als Hauptrisikofaktoren<br />
für Armut <strong>sind</strong> Gründe für die Initiierung<br />
zahlreicher Projekte und Integrationsmaßnahmen.<br />
Arbeitsmarktintegration<br />
Die Dynamik des Strukturwandels und der Geset-<br />
zesänderungen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik hat<br />
die Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen<br />
und Projekte zwischen 2004 und 2008 geprägt.<br />
Die Umsetzung des SGB II mit der Bündelung der<br />
Kompetenzen der Bundesagentur für Arbeit und der<br />
kommunalen Sozialhilfeträger zu Arbeitsgemeinschaf-<br />
ten (ARGE) und Optionskommunen (OK) beeinflusste<br />
die Maßnahmepalette des <strong>AWO</strong> Bezirksverbandes<br />
maßgeblich. Im Rahmen der Arbeitsmarktprojekte<br />
wurden mit jährlich durchschnittlich 200 Teilnehmer/-<br />
innen Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwands-<br />
und Entgeltvariante für unterschiedliche Personen-<br />
kreise des SGB II abhängig von den Konditionen der<br />
jeweiligen kommunalen ARGE/OK durchgeführt. Die<br />
Vermittlungsquote in Arbeit und Ausbildung beträgt<br />
durchschnittlich 20%.<br />
Zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Sprachkompetenz mit Erwerbsweltbezug, zur Schu-<br />
lung als Präsenzkraft in Altenpflegeeinrichtungen oder<br />
zur Integration junger Erwerbsloser in neue Beschäfti-<br />
gungsfelder des Dienstleistungssektors <strong>sind</strong> Beispiele<br />
der Erweiterung unseres Maßnahmekatalogs. Insgesamt<br />
<strong>sind</strong> zum Ende des Jahres 2007 im Bereich der Arbeitsmarktprojekte<br />
9 Mitarbeiter/innen beschäftigt.<br />
Von 2005 bis 2007 förderte das Land NRW die im<br />
Bereich Arbeitsmarktintegration verankerte Dienstleistungsagentur<br />
»Job-Scout«, deren Aufgabe es war,<br />
neue Beschäftigungsfelder im Bereich der Mini und<br />
Midi Jobs zu entwickeln. Mit dem Bielefelder Sprachförderprojekt<br />
und der Tagesmütteragentur wurden im<br />
Projektzeitraum weit über 200 Personen akquiriert,<br />
qualifiziert und in Beschäftigung vermittelt. Auch nach<br />
Beendigung der Förderphase werden beide Projektschwerpunkte<br />
über weitere Anschlussfinanzierungen<br />
Bestand haben.<br />
Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste<br />
Die Einrichtung des Förderprogramms Kombilohn<br />
im Jahr 2007 soll Langzeitarbeitslosen die Chance einer<br />
dauerhaft subventionierten Beschäftigung bieten.<br />
Über die Flankierung des Kombilohns <strong>sind</strong> neue Tätigkeitsfelder<br />
zu generieren. Bis zum Ende des Jahres 2007<br />
wurden insgesamt 8 Personen in Einrichtungen der<br />
<strong>AWO</strong> über die Förderprogramme Kombilohn/Job-Perspektive<br />
eingestellt. Ab April 2008 soll der Kombilohn<br />
des Bundes, kurz »Job-Perspektive«, Beschäftigung<br />
für Menschen mit mehreren Vermittlungshemmnissen<br />
ohne das bisherige Kriterium der Zusätzlichkeit schaffen.<br />
Im Rahmen unserer Einrichtungen und externer<br />
Dienstleister werden Tätigkeitsfelder zu prüfen sein,<br />
die den Vorgaben des Programms entsprechen.<br />
Mit Flexibilität und innovativen Ansätzen wird der<br />
Bereich Arbeitsmarktintegration sich auch zukünftig<br />
den Veränderungen des Marktes anpassen und auf Umbrüche<br />
und gesetzliche Neuerungen reagieren. Deutlich<br />
erschwert wird die Umsetzung und Begleitung bestehender<br />
und neuer Programme durch den Wegfall der<br />
Förderung für Projektentwickler ab April 2008.<br />
Bielefelder Sprachförderprojekt<br />
Das Bielefelder Sprachförderprojekt »Miteinander<br />
leben, miteinander reden« hat sich als bundesweit<br />
einmaliges Pilotprojekt einen Namen gemacht. Gefördert<br />
wird es von der Sparkassenstiftung und der Stadt<br />
Bielefeld. Fachlich organisiert wird es vom Arbeitsbereich<br />
Arbeitsmarktintegration der <strong>AWO</strong>.<br />
Seit Beginn des Modellprojektes im Januar 2005 befinden<br />
sich trägerübergreifend jährlich zwischen 1.300<br />
und 2.000 Vorschulkinder mit Migrationshintergrund<br />
im zweijährigen Sprachförderprogramm. Aufgabe der<br />
<strong>AWO</strong> ist zum einen Akquise, Qualifizierung und Beschäftigung<br />
von bis zu 170 Sprachförderkräften, zum<br />
anderen – in Abstimmung mit allen beteiligten Trägern<br />
und der Stadt Bielefeld – die pädagogische Weiterentwicklung<br />
der inhaltlichen und methodischen Lerninhalte.<br />
24 | 25
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Fachdienste für Migration und Integration<br />
Seit 2005 befinden sich die Migrationsfachdienste<br />
(vormals: Internationale Beratungszentren) in einem<br />
Umstrukturierungsprozess. Die traditionellen Beratungsangebote<br />
für Zuwanderer werden ersetzt durch<br />
die »Migrationserstberatung« für Neuzuwanderer<br />
(Bundesprogramm) und die »Integrationsagenturen«<br />
(Landesprogramm). Ihre Ziele <strong>sind</strong> die Vernetzung freiwilligen<br />
Engagements und die interkulturelle Öffnung<br />
der Regeldienste. Die Umstrukturierung geht einher<br />
mit einer Kürzung der öffentlichen Zuschüsse. Nur<br />
durch ergänzende Projektmittel konnte ihr entgegengewirkt<br />
werden.<br />
Neue Arbeitsschwerpunkte, die durch Projektförderung<br />
aufgebaut werden konnten, <strong>sind</strong>:<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
• das Modellprojekt »MigrantInnen unterstützen<br />
MigrantInnen« (MuM), das zunächst im Kreis Herford,<br />
seit 2006 aber auch in den Kreisen Lippe und<br />
Paderborn durchgeführt wird<br />
• die Durchführung von Sprach- und Integrationskursen<br />
• die Veranstaltung von Sprachcamps für Grundschüler/-innen<br />
mit Defiziten in der deutschen Sprache<br />
(2005 in Lippe, 2006 in Lippe und Herford, seit<br />
2007 in den Kreisen Herford, Lippe, Gütersloh und<br />
Minden mit insgesamt mehr als 400Teilnehmer/innen)<br />
• das Projekt »KOMM-IN« im Kreis Herford (Einrichtung<br />
eines Netzwerkes aller Integrationseinrichtungen)<br />
Freiwilligenakademie OWL<br />
Bürgerschaftliches Engagement: Der soziale Kitt, der zusammen hält!<br />
Eine menschliche, sozial gerechte Gesellschaft<br />
lebt durch aktives soziales Handeln ihrer<br />
Bürger/-innen. Freiwillige stehen mit ihrem Engagement<br />
für diese soziale Werte und Ziele ein.<br />
Die <strong>AWO</strong> unterstützt das freiwillige Engagement<br />
in Ostwestfalen-Lippe durch vielfältige<br />
Projektangebote, Fort- und<br />
Weiterbildung, Versicherungsschutz,<br />
Aktionen und Kampagnen.<br />
Die »Freiwilligenakademie<br />
OWL« ist die Plattform und Lobby<br />
für das Ein- und Mitmischen<br />
der Bürgerinnen und Bürger in<br />
Ostwestfalen-Lippe. Gründe dafür gibt es genug:<br />
Die Verwirklichung der Rechte von Kindern auf<br />
Bildung, Gesundheit und Schutz, die Verbesserung<br />
der Situation von benachteiligten Gruppen<br />
in unserer Gesellschaft, die Armut von Kindern<br />
und Familien, das Engagement gegen Rassismus,<br />
die Verbesserung des Alltages von Seniorinnen<br />
und Senioren.<br />
Die Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lippe<br />
• bietet und entwickelt Freiwilligenprojekte<br />
und -tätigkeiten<br />
• ermöglicht Fortbildungen und Qualifizierungen<br />
• ist Diskussionsplattform für aktuelle gesellschaftliche<br />
Fragestellungen und die Entwicklung<br />
neuer Ideen und Projekte<br />
• wird von den Menschen getragen, die sich in<br />
ihr engagieren<br />
• ist offen für alle Frauen und Männer, die Interesse<br />
an freiwilligem Engagement in der<br />
sozialen Arbeit haben.<br />
Engagierte Freiwillige verdienen Qualität<br />
Seit Beginn der Förderung des verbandsungebundenen,<br />
bürgerschaftlichen Engagements<br />
in der <strong>AWO</strong> (ab 2000) wird mit einem eigenen<br />
Qualitätsmanagement für freiwilliges Engagement<br />
gearbeitet. Mittlerweile ist es als Teil der<br />
externen Zertifizierung in den <strong>AWO</strong>-Kindertagesstätten,<br />
den <strong>AWO</strong>-Seniorenzentren und in der<br />
Integrierte Beratungs- und Betreuungsdienste | Freiwilligenakademie OWL<br />
Einrichtung Spatzenberg eingeführt und umgesetzt.<br />
Im Rahmen des Modellprojekts »Bürgerschaftliches<br />
Engagement in der <strong>AWO</strong> OWL« (in<br />
Zusammenarbeit mit GOS, Berlin) wurden alle<br />
Freiwilligen nach ihrer Zufriedenheit mit den<br />
Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen<br />
befragt.<br />
Die Ergebnisse können sich sehen<br />
lassen. Die guten bis sehr<br />
guten Bewertungen bestätigen<br />
die Arbeit und das Konzept.<br />
Verbesserungen <strong>sind</strong> dennoch<br />
erwünscht und werden, wenn<br />
machbar, umgesetzt. In allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen<br />
des Bezirksverbandes treffen die Engagierten auf<br />
gleiche Qualitätsstandards und Unterstützungsleistungen<br />
für ihre Tätigkeit.<br />
Offenheit und<br />
Vernetzung<br />
Grundvoraussetzung<br />
für bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
ist Offenheit, Mut<br />
zum Ausprobieren,<br />
Neugierde für Neues<br />
und die Bereitschaft<br />
zur Kooperation. Die<br />
Freiwilligenakademie<br />
OWL ist weitreichend<br />
vernetzt, wird<br />
von vielen Partner/innen<br />
unterstützt<br />
Einsendeschluss: 31.1.2008<br />
Gib’ den Ton an! Spiel Deine Musik!<br />
Schirmfrau: Regierungspräsidentin<br />
Marianne Thomann-Stahl<br />
Machst du Musik? Komponierst du Lieder oder Musikstücke?<br />
Wolltest du schon immer einmal auf einer Bühne stehen?<br />
Dann mach’ mit beim Kompositionswettbewerb der Kinderlobby OWL!<br />
<strong>Wir</strong> suchen Kinder und Jugendliche (bis 18 J.) aus Ostwestfalen-Lippe, die als<br />
EinzelkünstlerInnen oder in einer Band (max. 8 Mitglieder) selbst Musik<br />
komponieren und spielen.<br />
Hol’ Dir die Wettbewerbsunterlagen unter<br />
www.kinderlobby-owl.de<br />
Kinderlobby der <strong>AWO</strong>, Detmolder Straße 280, 33605 Bielefeld, Tel. 0521/9216-444<br />
seitenweise<br />
interaktive medien<br />
und damit auch immer öffentlichkeitswirksam<br />
gefördert. Schirmherr der Akademie ist der NRW-<br />
Minister für Generationen, Familie, Frauen und<br />
Integration, Armin Laschet.<br />
Der Förderverein der Freiwilligenakademie e.V.<br />
sowie der im Juni 2005 gegründete Fachbeirat<br />
bringen Impulse und Erfahrungen sowie das fachliches<br />
Knowhow ein. Vorsitzender des Fördervereins<br />
ist Dr. Uwe Zimmer, Chefredakteur der<br />
’08<br />
KOMPOSITIONSWETTBEWERB<br />
FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Zu gewinnen:<br />
Deine Musik auf einer Profi-CD<br />
und einen Live-Auftritt<br />
während des Leineweber-Marktes<br />
am 25. Mai 2008 in Bielefeld.<br />
Kinderlobby OWL<br />
Kinderlobby OWL proudly presents:<br />
26 | 27
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
NRW-Generationenminister Armin Laschet (2.v.li.) ist<br />
Schirmherr der Freiwilligenakademie OWL. Vorsitzender des<br />
Fördervereins ist Dr. Uwe Zimmer (re.). Gabriele Stillger und<br />
Wolfgang Stadler <strong>sind</strong> seitens der <strong>AWO</strong> engagiert.<br />
Neuen Westfälischen. Als jüngstes Fachbeiratsmitglied<br />
konnte Regierungspräsidentin Marianne<br />
Thomann-Stahl begrüßt werden. Förderverein und<br />
Fachbeirat unterstützen bei der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
durch die Teilnahme an Veranstaltungen oder<br />
Vorträge. Sie nehmen an Pressekonferenzen und<br />
öffentlichen Aktionen teil. Die Fachbeiratsmitglieder<br />
kommen aus der Bildung, den Freiwilligenprojekten,<br />
den Kirchen, der Kultur, den Medien, der<br />
Politik, den Sozialverwaltungen, dem Sport, den<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsverbänden, den Gewerkschaften, als<br />
Unternehmer/-innen oder Wissenschaftler/-innen.<br />
Sie repräsentieren damit wesentliche gesellschaft-<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Freiwillige ca. 2.350 Freiwillige pro Jahr<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
liche Bereiche in Ostwestfalen-Lippe und bieten<br />
ihre herausragenden Positionen als Botschafter/innen<br />
für die Freiwilligenakademie OWL an.<br />
Projekte<br />
In Modellprojekten werden Konzepte und Lösungen<br />
für wichtige gesellschaftliche Anliegen<br />
und zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
entwickelt und erprobt. Hier einige Beispiele:<br />
Kinderlobby OWL<br />
• Förderung der Kinderkultur durch Kunst-,<br />
Foto- und Kompositionswettwerbe<br />
• »<strong>Wir</strong> Kinder haben Rechte« – Stärkungstraining<br />
für Kinder in den Grundschulen der<br />
Stadt Enger, gefördert durch Aktion Mensch<br />
• Sprachförderprogram »Vor-Lesen macht<br />
stark!« für alle Bielefelder Vorschulkinder, die<br />
Defizite im Gebrauch der deutschen Sprache<br />
als Muttersprache haben, Auftraggeberin<br />
Stadt Bielefeld<br />
• Entwicklung eines Förderprogramms zur<br />
Gesundheit, Ernährung und Bewegung im<br />
Vorschulbereich »Fit und Munter mit Jonathan<br />
und Leila«, gefördert durch das Land<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Unterstützte Personen ca. 3.500 Kinder und 900 Senior/-innen<br />
Zeitspenden Rund 280.000 Stunden pro Jahr<br />
Schulungen/Teilnehmer/-innen 35 Schulungen mit mehr als 600 Teilnehmer/-innen<br />
pro Jahr<br />
Forumsveranstaltungen 2 Forumsveranstaltungen mit 70 -200 Teilnehmer/-innen<br />
zu sozialen Themen wie Armut, Demografie, Integration,<br />
Zivilgesellschaft pro Jahr<br />
Internet zwischen 75.000 und 80.000 Besuche pro Jahr<br />
Presse / Radio / TV regelmäßige Veröffentlichungen in Medien<br />
Qualitäts-Management<br />
• Praxishandbuch »Freiwillige in der Kinder-<br />
und Jugendhilfe«, gefördert durch das Land<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
• Qualitätsmanagementhandbuch Bürger -<br />
schaftliches Engagement, gefördert durch die<br />
Stiftung GlücksSpirale<br />
Generationsübergreifende Angebote<br />
• »Gemeinsam«, Teilnahme am bundesweiten<br />
Modellprojekt »Generationsübergreifende<br />
Freiwilligendienste«<br />
• Verkehrssicherheitstraining für Senior/-innen<br />
in Kooperation mit der Polizei und der Stadt<br />
Bielefeld<br />
Altenhilfe<br />
• Begegnungen mit demenziell Erkrankten,<br />
Freiwillige fördern und unterstützen hochbetagte<br />
demente Menschen in Seniorenzen-<br />
tren, gefördert durch die Stiftung Wohlfahrts-<br />
pflege<br />
• Gleichgewichts- und Krafttraining<br />
»Fit im Alter« in Kooperation mit der <strong>AWO</strong><br />
Altenhilfe<br />
Der lebendige Ortsverein<br />
Die Belebung der <strong>AWO</strong>-Ortsvereinsarbeit ist<br />
ein drängendes Anliegen in der nächsten Zeit.<br />
Ortsvereine müssen wieder mehr zu Anlaufstellen<br />
für die Bürger/-innen werden. Soziale Themen<br />
vor Ort ausfindig machen, sich als Themenanwalt<br />
verstehen und Projekte des politischen Gemeinwesens<br />
anstiften, das <strong>sind</strong> Wege, um Frauen und<br />
Männer für soziales Engagement zu begeistern.<br />
Ohne Vorbedingungen, als offenes Angebot. Nutzen<br />
wir die Chance!<br />
www.freiwilllige-owl.de<br />
www.kinder-owl.de<br />
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Freiwilligenakademie OWL<br />
28 | 29
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Kurhaus Schanzenberg<br />
Vorsorge und Rehabilitation für Mutter und Kind<br />
Mutter-/Vater-Kind Kuren <strong>sind</strong> nach Veränderung<br />
der gesetzlichen Grundlagen für die Kureinrichtungen<br />
zu einem festen Bestandteil des Leistungsspektrums<br />
der Krankenkassen geworden.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen haben die<br />
Effektivität der Mutter-/Vater-Kind-Kuren eindrucksvoll<br />
nachgewiesen. Aktuelle Diskussionen<br />
zu den Themen Kindeswohlgefährdung und Familiengesundheit<br />
untermauern die Notwendigkeit<br />
und stützen den politischen Willen zur Fortführung<br />
der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
in Kostenträgerschaft der Krankenkassen.<br />
»Meilensteine«<br />
• April 2004 – Versorgungsvertrag nach § 111a SGB V -<br />
stationäre Leistungen zur medizinischen Vorsorge<br />
von Müttern und Vätern (§ 24 SGB V)<br />
• März 2005 – Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit<br />
der AOK Westfalen-Lippe und der<br />
AOK Rheinland<br />
• Juni 2006 – Versorgungsvertrag nach § 111a SGB V –<br />
stationäre Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation von Müttern und Vätern § 41 SGB V<br />
• Juni 2006 – Kooperationsvereinbarung mit der<br />
BARMER Ersatzkasse, Anerkennung als »BARMERplus-Klinik«<br />
• Oktober 2006 – <strong>AWO</strong> OWL übernimmt die bundesweite<br />
Hotline Kur des GesundheitsService <strong>AWO</strong><br />
(Tel. 0180 3 34 47 23)<br />
• Dezember 2007 – <strong>AWO</strong> OWL bietet bundesweites<br />
türkisch sprachiges Beratungsangebot im Rahmen<br />
des GesundheitsService <strong>AWO</strong> an<br />
• Januar 2008 – <strong>AWO</strong> OWL baut das bundesweite<br />
Nachsorgeprojekt der 21 Mutter-Kind-Kliniken des<br />
GesundheitsService <strong>AWO</strong> auf<br />
Das Kurhaus Schanzenberg im Staatsbad<br />
Horn-Bad Meinberg bietet Kuren mit qualifizierter<br />
psychosozialer Therapie und medizinischer<br />
Behandlung an. 26 Mütter und 35 Kinder<br />
können aufgenommen werden. Die Einrichtung<br />
hat Versorgungsverträge mit Krankenkassen<br />
abgeschlossen und ist eine anerkannte Klink<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
für Maßnahmen der medizinischen Vorsorge<br />
und Rehabilitation für Mutter und Kind.<br />
Die therapeutische Behandlung der Mütter<br />
und Kinder im Kurhaus Schanzenberg findet im<br />
Rahmen der jeweils dreiwöchigen stationären<br />
Maßnahme auf der Basis eines indikationsgerecht<br />
entwickelten und individuell abgestimmten<br />
verpflichtenden Behandlungsplanes statt.<br />
Die Hauptindikationen <strong>sind</strong>:<br />
• psychosomatische und psychovegetative<br />
Erkrankungen<br />
• mittelgradige Belastungsdepressionen<br />
• Erschöpfungszustände<br />
• chronische Infekte<br />
• Mutter-Kind-Interaktionsstörungen<br />
Zur Behandlung steht ein interdisziplinäres<br />
Team bereit. Die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
werden im Rahmen der therapeutischen<br />
Kette vorbereitet. Die Nachhaltigkeit der<br />
Maßnahmen wird durch systematische Nachsorge<br />
unterstützt.<br />
www.kurhaus-schanzenberg.de<br />
Haus Blomberg<br />
Neu: Jugend-/Familiengästehaus<br />
Das Haus Blomberg im Lipper Land ist der geeignete<br />
Ort für Erholung, Freizeit und Seminare.<br />
Als Gruppenhotel bietet die Einrichtung einen<br />
gepflegten und trotzdem preiswerten Rahmen<br />
für Gruppenfreizeiten mit vollem Service<br />
für Familien, Kinder- und Seniorengruppen.<br />
Der Kinderspielplatz, die Kinderbetreuungs-<br />
und Seminarräume, der schöne Speiseraum, der<br />
Partyraum zur Selbstbewirtschaftung, die großzügige<br />
Terrasse und die 12 gut ausgestatteten Appartements<br />
mit Du/WC im Haus bieten für jede<br />
Altersgruppe Highlights. Wahlweise <strong>sind</strong> Voll-<br />
bzw. Halbpension oder auch nur Übernachtung/<br />
Frühstück möglich.<br />
Neu ist die Nutzung des Haus Blomberg als<br />
Jugend-/Familiengästehaus. Durch wahlweise reduzierten<br />
Service kann ein sehr attraktiver Preis<br />
für Unterkunft, Verpflegung und die Nutzung von<br />
Seminar- und Betriebsräumen geboten werden.<br />
Die Gästegruppe organisiert in diesem Fall den<br />
Essensdienst selbstständig. Wäscheservice ist<br />
nicht inbegriffen. Die Gruppengröße kann 15 bis<br />
75 Personen umfassen.<br />
Kurhaus Schanzenberg | Haus Blomberg | Wohnheim Spatzenberg<br />
Wohnheim Spatzenberg<br />
Gemeinsam leben, gemeinsam handeln<br />
Im Wohnheim Spatzenberg in Löhne im Kreis<br />
Herford haben 29 schwer autistisch behinderte<br />
Menschen einen dauerhaften Platz zum Leben<br />
gefunden. Drei teilstationäre Plätze stehen für<br />
externe Tagesgäste zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter <strong>sind</strong> rund um die Uhr<br />
für die Tagesstrukturierung sowie das Leben und<br />
Wohnen der Bewohner da.<br />
Autismus ist eine tief greifende Entwicklungsstörung,<br />
die in unterschiedlich starker Ausprägung<br />
und in Kombination mit anderen Behinderungen<br />
auftreten kann. Das Wohnheim Spatzenberg bietet<br />
Menschen mit schwerer autistischer Behinderung,<br />
die nicht sinnvoll in einer Werkstatt für<br />
Behinderte zu fördern <strong>sind</strong>, einen vollständigen<br />
Betreuungsrahmen, der Pflege, Beschäftigung,<br />
Förderung und Wohnen umfasst.<br />
Autismus ist in erster Linie durch eine Wahrnehmungsverarbeitungsstörung<br />
charakterisiert.<br />
Der dadurch eingeschränkte Austausch mit der<br />
Umwelt führt zu einer Belastung sozialer Beziehungen<br />
und kann mögliche Lernfortschritte gravierend<br />
verzögern oder verhindern.<br />
Geschafft! Das Wohnheim Spatzenberg ist nach DIN EN ISO<br />
9001:2000 zertifiziert. Ein Grund zum Feiern!<br />
Das Leben im Wohnheim Spatzenberg bietet<br />
einen therapeutischen Rahmen, der die Symptomatik<br />
des autistischen Syndroms mildert und<br />
hilft, die Kreisreaktion zwischen Wahrnehmungsverarbeitungsstörung<br />
und sozialer Isolation zu<br />
30 | 31
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
durchbrechen. Vorhandene Kompetenzen werden<br />
dabei durch ein der Behinderung angepasstes<br />
Umfeld und individuelle Förderung erschlossen.<br />
Weitestgehende Selbstständigkeit (»Empowerment«)<br />
wird nach dem Konzept des Assistenzmodells<br />
ermöglicht.<br />
In kleinen Gruppen von 7 bis 8 Bewohnern wird<br />
im Haupthaus und in der Außenwohngruppe eine<br />
familienähnliche Lebenssituation vorgehalten, in<br />
der die individuellen Bedürfnisse der Bewohner<br />
angemessen therapeutisch berücksichtigt werden.<br />
Die Einrichtung ist naturnah und gleichzeitig<br />
integriert in die freundliche Nachbarschaft<br />
der Stadt Löhne. Eigene Werkstatträume und ein<br />
großzügiger Garten der Sinne runden das Betreuungsambiente<br />
ab.<br />
Gemeinsam leben, gemeinsam handeln.<br />
Das Wohnheim Spatzenberg stellt für die dort<br />
lebenden Menschen eine stabile Wohn- und Lebensgemeinschaft<br />
dar, in die auch die Angehörigen<br />
einbezogen werden. Die Einrichtung, die auf<br />
eine Elterninitiative zurückgeht, feiert im September<br />
2008 ihr 10jähriges Bestehen.<br />
In den letzten Jahren ist ein größerer Bedarf<br />
für wohnortnahe Plätze in der Tagesbetreuung<br />
für nicht werkstattfähige autistische Menschen<br />
deutlich geworden. Eine räumliche Erweiterung<br />
des Wohnheim Spatzenberg und Neuaufnahmen<br />
von Bewohner/-innen werden zur zeit in Abstimmung<br />
mit dem Landschaftsverband Westfalen-<br />
Lippe geplant.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Berufskollegs der <strong>AWO</strong><br />
Eine gute Ausbildung ist das beste Startkapital<br />
Seit 1995 in Bielefeld und seit 2001 in Herford<br />
engagiert sich der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband mit den<br />
Berufskollegs der <strong>AWO</strong> für eine gute Ausbildung.<br />
Im Zentrum stehen die staatlich anerkannten<br />
Fachschulausbildungen zur/zum Erzieher/-in und<br />
zur/zum Heilerziehungspfleger/-in. Als dritter<br />
großer Ausbildungsgang wird seit 2001 in Bielefeld<br />
und Herford die Fachoberschule für das Sozial-<br />
und Gesundheitswesen angeboten. Insgesamt<br />
erhalten in Bielefeld und Herford aktuell über<br />
600 Schüler/-innen und Studierende eine schulgeldfreie<br />
Ausbildung oder Weiterbildung. Ziel der<br />
Arbeit ist es, auf der Grundlage der staatlichen<br />
Vorgaben eine qualitativ hochwertige und stark<br />
berufsfeldorientierte Ausbildung anzubieten, um<br />
den Absolvent/-innen unserer Berufskollegs eine<br />
gute Vorbereitung auf das Studium oder den Berufseinstieg<br />
zu ermöglichen. Konzeptioneller Bestandteil<br />
der Ausbildungsarbeit ist dabei immer<br />
die enge Zusammenarbeit mit der Praxis der Berufsfelder.<br />
2006 konnte 10-jähriges Bestehen der <strong>AWO</strong>-Berufskollegs<br />
gefeiert werden. Auf dem Foto (v.li.): Tim Kähler (Sozialdezernent<br />
Stadt Bielefeld), Norbert Wellmann (<strong>AWO</strong>),<br />
NRW-Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich, Wolfgang<br />
Stadler (<strong>AWO</strong>), Dr. Cordula Marzinzik (Universität Bielefeld),<br />
Siegfried Beckord und Andreas Jürgens (Schulleiter der<br />
Berufskollegs Bielefeld/Herford)<br />
Seit der Gründung der Berufskollegs haben<br />
in Bielefeld und Herford über 650 Erzieher/-innen<br />
und über 340 Heilerziehungspfleger/-innen<br />
ihren staatlichen Abschluss nach dreijähriger<br />
Ausbildung erreicht. Die Fachoberschule für das<br />
Sozial- und Gesundheitswesen haben an beiden<br />
Standorten über 350 Schüler/-innen mit der Fachhochschulreife<br />
(FHR) abgeschlossen und damit<br />
eine Studienqualifikation erreicht. Beide Standorte<br />
haben im Berichtszeitraum besonders großen<br />
Wert darauf gelegt, die Ausbildungskonzepte auf<br />
der Basis der Richtlinien des Landes NRW nah an<br />
den Anforderungen der Berufsfelder auszurichten.<br />
Die große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in<br />
beiden Berufskollegs (mindestens 2 – 3 mal so<br />
viele Bewerber wie Ausbildungsplätze), die vielen<br />
positiven Rückmeldungen aus den Praxisstellen<br />
und die hohe Zufriedenheit der Absolvent/-innen<br />
mit der Ausbildungsqualität bestätigen die Curriculumsarbeit.<br />
BK/<strong>AWO</strong> – Schüler/-innen + Studierende nach<br />
Bereichen – 2007 /2008<br />
ERZ = Erzieher/innen FOS = Fachoberschulreife<br />
HEP = Heilerziehungspfleger/innen WB = Weiterbildung<br />
Neben den curricularen Entwicklungen in den<br />
beiden Fachschulbildungsgängen stand in den<br />
letzten Jahren auch der Ausbau der Weiterbildungsangebote<br />
für das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen<br />
im Vordergrund der konzeptionellen<br />
Arbeit. Dafür hat das Berufskolleg Bielefeld<br />
seit 2004 vier Fachtagungen mit den für das<br />
Berufsfeld relevanten Themen (»Weiterentwicklung<br />
der Elternarbeit«, »Wohin mit den Jüngsten«,<br />
»Dokumentation von Beobachtung« und »Fit für<br />
die Zweijährigen«) konzipiert und durchgeführt.<br />
Erfreulich war die große Resonanz von insgesamt<br />
600 Praxisvertreter/-innen aus Kindertageseinrichtungen.<br />
Wohnheim Spatzenberg | Berufskollegs der <strong>AWO</strong><br />
Parallel dazu hat das Berufskolleg für berufstätige<br />
Erzieher/-innen staatlich anerkannte Aufbauqualifikationen<br />
entwickelt und angeboten.<br />
Zusätzlich wurden umfangreiche Weiterbildungen<br />
für die Aufgabenbereiche »Elternarbeit in<br />
Kindertageseinrichtungen« und »Praxisanleiterqualifikation«<br />
durchgeführt. An diesen umfangreichen<br />
Weiterbildungen haben bisher über 300<br />
Mitarbeiter/-innen aus Kindertageseinrichtungen<br />
teilgenommen. In den letzten Jahren <strong>sind</strong> die<br />
Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter/-innen<br />
der Kindertageseinrichtungen ein zunehmend<br />
wichtiger Bestandteil der Ausbildungsarbeit der<br />
Berufskollegs der <strong>AWO</strong> geworden. Die Weiterbildungsangebote<br />
werden wahrscheinlich aufgrund<br />
der schnellen Weiterentwicklung der Anforderungen<br />
an das Arbeitsfeld »Kindertageseinrichtung«<br />
auch in der Zukunft ihre Bedeutung behalten.<br />
Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen (ABG's)<br />
2007 nach Kreisen<br />
MI<br />
4%<br />
GT<br />
26%<br />
Andere<br />
4%<br />
LIP<br />
28%<br />
Die Fachschulausbildungen werden sich mit<br />
den veränderten Anforderungen der Arbeitsfelder<br />
(z.B. veränderte Altersstruktur in den Kindertageseinrichtungen<br />
– Entwicklungen in der Schulkinderbetreuung<br />
usw.) und der sich abzeichnenden<br />
Akademisierung auseinandersetzen müssen.<br />
In dem Berichtszeitraum <strong>sind</strong> die Zahl der Studierenden,<br />
Schüler/-innen und der Mitarbeiter/innen<br />
(44) relativ konstant geblieben.<br />
www.awo-berufskolleg.de<br />
BI<br />
26%<br />
HF<br />
12%<br />
32 | 33
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Fachseminar für Altenpflege<br />
Qualifiziert ausbilden – Professionell pflegen<br />
Das <strong>AWO</strong>-Fachseminar für Altenpflege im<br />
»Elfriede-Eilers-Zentrum« in Bielefeld bietet 100<br />
Ausbildungsplätze in der Ausbildung zum staatlich<br />
anerkannten Altenpfleger/-in und 25 Ausbildungsplätze<br />
in der Ausbildung zum staatlich<br />
anerkannten Altenpflegehelfer/-in. Seit Februar<br />
2007 ist das Fachseminar zertifiziert. Ca. 80% der<br />
Schüler/-innen haben Vorerfahrungen im Berufsfeld.<br />
Das Alter der Schüler/-innen liegt zwischen<br />
18 und 50 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt<br />
unter 30 Jahren. 90% der Schüler/-innen absolvieren<br />
ihre Ausbildung in der stationären Altenpflege<br />
und 10% im ambulanten Bereich. Die Vermittlungsquoten<br />
der erfolgreichen Absolventen<br />
liegen bei 90%. Die Teilnehmer/-innen können<br />
Ausbildungsvergütung oder bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />
staatliche Förderung erhalten.<br />
Das Team der Dozentinnen und Dozenten.<br />
In den Jahren 2004 bis 2008 war die Umsetzung<br />
des Bundesaltenpflegegesetzes wesentlicher<br />
Arbeitsschwerpunkt des Fachseminares.<br />
Das neu eingeführte Lernfeldkonzept ersetzte<br />
die herkömmliche Fächersystematik. Ziele und<br />
Inhalte des Unterrichts orientieren sich nun noch<br />
mehr an den in der Praxis relevanten Handlungsfeldern.<br />
Die Schüler werden zur selbstständigen,<br />
eigenverantwortlichen und ganzheitlichen Pflege<br />
und Betreuung hilfebedürftiger älterer Menschen<br />
befähigt.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Ein hoher Praxisanteil kennzeichnet die Altenpflegeausbildung<br />
am <strong>AWO</strong>-Fachseminar.<br />
Wichtig für die Qualität der Ausbildung <strong>sind</strong><br />
die Unterstützung der Schüler/-innen im selbstgesteuerten<br />
Lernprozess und eine enge Verzahnung<br />
von Theorie und Praxis. Die ständige Verbesserung<br />
der Ausbildungsqualität hat einen hohen<br />
Stellenwert am Fachseminar. Fachseminar und<br />
Praxiseinrichtungen arbeiten deshalb gemeinsam<br />
an der Umsetzung des seit Januar 2007 gültigen<br />
Rahmenlehrplans. Während der praktischen Ausbildung<br />
erhalten die Schüler/-innen eine gezielte<br />
Anleitung durch die Praxisanleiter/-innen vor Ort.<br />
Das Fachseminar führt regelmäßige Beratungsbesuche<br />
durch, in denen die Schüler/-innen eine<br />
vollständige Pflegehandlung planen, durchführen<br />
und reflektieren müssen. Die praktische Prüfung<br />
findet in der Ausbildungseinrichtung statt.<br />
Die Altenhilfeeinrichtungen schließen nach<br />
dem neuen Ausbildungsgesetz Ausbildungsverträge<br />
und zahlen den Schüler/-innen eine Ausbildungsvergütung.<br />
Nicht alle Einrichtungen zeigen<br />
aber eine so hohe Ausbildungsbereitschaft wie<br />
die Einrichtungen der <strong>AWO</strong>. Das führte in den<br />
letzten Jahren zu einem Rückgang der Praxis- und<br />
Schulplätze. Deshalb engagiert sich das Fachseminar<br />
nicht nur in der Gewinnung von neuen<br />
Schüler/-innen, sondern auch in der Gewinnung<br />
von Einrichtungen, die bereit <strong>sind</strong>, auszubilden.<br />
Im Januar 2006 begann im Fachseminar ein<br />
Modellprojekt zur Altenpflegehelferausbildung.<br />
Die Teilnehmer konnten durch das im Juni 2006<br />
in Kraft getretene Gesetz zur Ausbildung in der<br />
Altenpflegehilfe erstmals die staatliche Anerkennung<br />
erwerben. Das Modellprojekt endete am<br />
31.12.2006 für 19 Absolventen erfolgreich. Außerdem<br />
bietet das Fachseminar den Einrichtungen<br />
die Ausbildung zur Praxisanleitung in der Alten-<br />
Das Fachseminar vermittelt auch Fachpraktika im Ausland.<br />
pflege nach NRW-Standard an. Seit 2006 werden<br />
ebenfalls Inhouse-Weiterbildungen für »Präsenzkräfte<br />
in der Altenpflege« durchgeführt. Im<br />
Herbst 2007 hat das Fachseminar auch einen Teil<br />
der Qualifizierung im »Freiwilligen Sozialen Jahr«<br />
übernommen. Regelmäßige Studienfahrten und<br />
Fachpraktika im europäischen Ausland runden<br />
das Ausbildungsangebot des Fachseminares ab.<br />
Für die Zukunft der Altenpflegeausbildung<br />
zeichnen sich Perspektiven in der Organisation<br />
einer gemeinsamen Pflegeausbildung von Alten-<br />
und Krankenpflegeausbildung ab. Ergänzend dazu<br />
wird die Möglichkeit einer anderen Verortung im<br />
Schulsystem geprüft.<br />
www.altenpflegeausbildung-awo.de<br />
Fachseminar für Altenpflege | <strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />
<strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />
Alles aus einer Hand<br />
Im Oktober 2005 übernahm der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />
die »Leben, Wohnen, Begegnen<br />
gGmbH« in Enger. Vorwiegend im Kreis Herford<br />
unterhielt die Gesellschaft 4 Pflegedienste, 3 Tagespflegeeinrichtungen,<br />
1 Kurzzeitpflege, 2 Wohn-<br />
gemeinschaften, 4 Servicewohnungen und 1 Bildungswerk.<br />
Die Gesellschaft befand sich damals<br />
wirtschaftlich in einer prekären Lage. In einem<br />
beispiellosen Kraftakt konnten im Jahr 2006 alle<br />
notwendigen Schritte eingeleitet werden, die<br />
Existenz des Unternehmens zu sichern. Dazu gehörte<br />
auch die Trennung von besonders verlustträchtigen<br />
Arbeitsbereichen und Standorten. In<br />
der Summe wurden die Arbeitsplätze der Mitarbeiter<br />
erhalten, weil neue beschäftigungsintensive<br />
Aufgaben hinzukamen.<br />
Die »Moorwiese« in Enger. Hier <strong>sind</strong> die Geschäftsstelle,<br />
das Bildungswerk und mehrere Senioreneinrichtungen<br />
des <strong>AWO</strong> Service zu finden.<br />
Um die Nähe zur <strong>AWO</strong> im Namen kenntlich<br />
zu machen und um einen Schlussstrich unter die<br />
Vergangenheit zu ziehen, wurde der Name der<br />
Gesellschaft 2007 in »<strong>AWO</strong> Service gGmbH« geändert.<br />
Wichtiger war aber noch der Eintritt der<br />
Kreisverbände Herford und Minden-Lübbecke<br />
zum gleichen Zeitpunkt als Mitgesellschafter. Die<br />
Kreisverbände und der Bezirksverband gaben damit<br />
auch das Signal nach außen, ihre Altenhilfeangebote<br />
in den beiden Kreisgebieten zukünftig organisatorisch<br />
und unternehmerisch zu vernetzen.<br />
Durch den Umzug des Kreisverbandes Herford in<br />
die Geschäftsstelle in Enger wird diese Position<br />
eindrucksvoll untermauert.<br />
34 | 35
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Seit 2006 lassen sich für die <strong>AWO</strong> Service<br />
gGmbH folgende Entwicklungen zusammenfassen:<br />
Nach der unruhigen Zeit der Aufarbeitung<br />
und dem Wechsel einiger Mitarbeiter stand neben<br />
der Konsolidierung die Organisations- und<br />
Projektentwicklung im Mittelpunkt. Zuständigkeiten<br />
und Verantwortungsbereiche wurden<br />
neu gegliedert. Mit Banken, Kostenträgern und<br />
Zuschussgebern mussten für die vergangenen<br />
Zeiträume ausgleichende Regelungen geschaffen<br />
werden. In den Pflegediensten konnte das Ergebnis<br />
durch viele Neukunden oder eine gestiegene<br />
Auslastung ausgeglichen werden. Neue Projekte<br />
wie die SeniorenHausgemeinschaften in Löhne<br />
kamen hinzu. Aufgrund der guten Erfahrungen in<br />
Löhne plant die Gesellschaft ähnliche Angebote<br />
in Spenge, Bünde und Minden.<br />
Das Bildungswerk hat sich über die Region hinaus<br />
einen Namen für gute und qualifizierte Fort-<br />
und Weiterbildung erarbeitet. 2006 hat der Pfle-<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
gedienst Bünde eine Wohnung im Wohnquartier<br />
Haßkampstraße bezogen. Einmal mehr hat sich<br />
hier die Zusammenarbeit mit der B&S Bünde bewährt.<br />
2007 hat der Pflegedienst Enger seine Geschäftsräume<br />
in die Innenstadt verlegt. Die Strategie<br />
der gesuchten Kundennähe hat sich durch<br />
verbesserte Kontakte und erhöhte Nachfrage bemerkbar<br />
gemacht.<br />
In 2008 stehen die Fortführung der Konsolidierung,<br />
die Realisierung neuer Projekte, der Aufbau<br />
eines Qualitätsmanagementsystems und ein<br />
verbessertes Marketing im Vordergrund. Wegen<br />
der »Altlasten«, so mussten u.a. erhebliche Mittel<br />
für die Substanzerhaltung relativ neuwertiger Gebäude<br />
aufgebracht werden, bleibt die Liquidität<br />
der <strong>AWO</strong> Service gGmbH aber auch in den kommenden<br />
Jahren angespannt.<br />
www.awoservice.de<br />
Ein neuer Anfang mit einem neuen Konzept und einem jungen Team wurde unternommen.<br />
Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH<br />
Mehr als Pflege. Damit Sie rundum zufrieden <strong>sind</strong>.<br />
Im Juli 2004 hat der Bezirksverband der <strong>AWO</strong><br />
Ostwestfalen-Lippe gemeinsam mit den Städt.<br />
Kliniken Bielefeld gem. GmbH eine neue Gesellschaft,<br />
die »Zentrum für Pflege und Gesundheit<br />
gGmbH«, gegründet. Die Gründung ergab sich<br />
aus unabhängig voneinander getroffenen Entscheidungen<br />
der Partner, auf Entwicklungen im<br />
Gesundheitswesen zu reagieren. Beide Gesellschafter<br />
<strong>sind</strong> konfessionell ungebunden, verfolgen<br />
gemeinnützige Ziele und ziehen Vorteile aus<br />
der Kooperation.<br />
Das erste Patientenhotel in NRW ist eröffnet. Auf dem Foto<br />
(v.li.): Andreas Zels, Dieter Liedtke (Zentrum für Pflege und<br />
Gesundheit), Wolfgang Stadler (<strong>AWO</strong>), Ursula Weis (Leiterin<br />
Patientenhotel) und Dr. Johannes Kramer (Städt. Kliniken).<br />
Schon im August 2004 nahm das erste Projekt,<br />
ein Ambulanter Pflegedienst, seine Tätigkeit auf.<br />
Ziel ist es, Krankenhauspatienten einen nahtlosen<br />
Übergang aus der Akutversorgung bis zum eigenen<br />
Zuhause zu organisieren. Der Pflegedienst<br />
beschäftigt rund 45 Mitarbeiter, die 130 Kunden<br />
mit unterschiedlichen ambulanten Leistungen<br />
versorgen. Schwerpunkt des Einsatzgebietes ist<br />
Bielefeld-Mitte. Neben den Leistungen der Alten-<br />
und Krankenpflege werden auch Hauswirtschaftsdienste,<br />
Familienpflegen, Beratung und<br />
andere Servicedienste angeboten. Ein Büro in der<br />
Klinik Rosenhöhe und ein Büro in der Klinik Mitte<br />
sichern Kunden, Angehörigen und Mitarbeitern<br />
kurze Wege und schnelle Hilfe.<br />
Die neuesten Einrichtungen <strong>sind</strong> die Kurzzeitpflege<br />
und das Patientenhotel im Ärztehaus neben<br />
den Städtischen Kliniken Bielefeld-Mitte. Im<br />
Januar 2008 wurden sie eröffnet. Die Kurzzeit-<br />
<strong>AWO</strong> Service gGmbH | Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH<br />
pflegeeinrichtung nimmt direkt aus den Kliniken<br />
auf und versorgt den Stadtteil rund um das<br />
Krankenhaus. In einem für eine Pflegeeinrichtung<br />
außergewöhnlichen Ambiente erhalten pflegebedürftige<br />
Personen rund um die Uhr alle Hilfen.<br />
Ziel der Einrichtung ist es, die schnelle Rückkehr<br />
in das eigene Zuhause zu gewährleisten und bei<br />
Bedarf die notwendigen Anschlussleistungen<br />
sicherzustellen. Für bis zu 4 Wochen im Jahr gewährt<br />
die Pflegekasse einen Zuschuss, der auch<br />
für bis zu 4 weiteren Wochen als Übergangs-/Verhinderungspflege<br />
geleistet werden kann.<br />
In der 4. Etage des Ärztehauses unterhält das<br />
Zentrum für Pflege und Gesundheit ein Patientenhotel.<br />
Die Kliniken überweisen hierhin Patienten<br />
mit geringem Pflegeaufwand, die in Kürze<br />
nach Hause entlassen werden können. Tag und<br />
Nacht ist eine Krankenschwester für medizinischpflegerische<br />
Leistungen im Haus. Im Vordergrund<br />
steht die Rekonvaleszenz in einer Umgebung, in<br />
der das Sich-Wohlfühlen-Können im Vordergrund<br />
steht. Ausstattung und Service orientieren sich<br />
an Hotelstandards. Angehörige können ebenfalls<br />
mit aufgenommen werden. Nach der Entlassung<br />
durch das Krankenhaus können auf Wunsch privat<br />
zusätzliche Tage nachgebucht werden.<br />
Hohen Komfort und guten Service bietet das Patientenhotel.<br />
Mit ihrer Kooperation und den Projekten haben<br />
die <strong>AWO</strong> und die Städtischen Kliniken Neuland<br />
betreten. Das Patientenhotel ist in NRW einzigartig<br />
und hat für die Gesellschafter als Pilotprojekt<br />
besonders hohe Bedeutung. Die Resonanz und<br />
die Belegungszahlen <strong>sind</strong> ermutigend.<br />
www.zentrum-fuer-pflege-und-gesundheit.de<br />
36 | 37
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Bezirksjugendwerk der <strong>AWO</strong><br />
Eine/r fehlt hier noch: Du!<br />
Das Jugendwerk als selbstständiger Jugendverband<br />
der <strong>AWO</strong> versteht sich als parteiliche<br />
Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche<br />
und tritt für deren stärkere Beteiligung in allen<br />
Lebensbereichen ein.<br />
Die Basis der Arbeit <strong>sind</strong> die aktiven Kinder, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen. Sie tragen<br />
die Arbeit. Die Werbung neuer Mitglieder und die<br />
Gründung von Gliederungen war deshalb wieder<br />
ein wichtiger Bereich unserer Arbeit. Hier ist es<br />
uns gelungen, neue Vorstände für die Kreisjugendwerke<br />
in Gütersloh, Bielefeld und Herford<br />
zu wählen und 2007 ein neues Kreisjugendwerk in<br />
Höxter zu gründen.<br />
Freizeiten, Seminare, Spiel- und Experimentiermobil <strong>sind</strong><br />
Aktivitäten des Jugendwerkes.<br />
Traditioneller Schwerpunkt der Jugendwerksarbeit<br />
in OWL ist aber seit über 20 Jahren die<br />
Durchführung von Kinder- und Jugendfreizeiten.<br />
Auch in den vergangenen Jahren ist es uns hier<br />
gelungen, der kommerziellen Konkurrenz zu trotzen<br />
und jeden Sommer bis zu 9 Ferienfreizeiten<br />
mit durchschnittlich 200 Teilnehmer/-innen und<br />
40 Betreuer/-innen auf die Reise zu schicken und<br />
ein anspruchsvolles Ferienangebot mit qualitativ<br />
hochwertiger Betreuung anzubieten.<br />
Daneben ist die Ausbildung von Jugendgruppen<br />
leiter/-innen ein weiteres wichtiges Standbein.<br />
Wurden im Jahr 2005 noch 21 Jugendliche<br />
und junge Erwachsene ausgebildet, so waren es<br />
im Jahr 2007 bereits 67 Teilnehmer/-innen ab 16<br />
Jahren, die die »Juleica« erhielten.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Weitere Arbeitsbereiche waren:<br />
• Die Einsätze mit unserem Spielmobil werden<br />
von Jahr zu Jahr zahlreicher. Bei vielen Festen<br />
von <strong>AWO</strong>-Ortsvereinen oder Kitas <strong>sind</strong> wir<br />
vor Ort.<br />
• Unsere Kanuaktionen führen uns mit allen<br />
Altersgruppen auf die Flüsse der Umgebung.<br />
• Schülervertreter/-innen von Haupt- und<br />
Realschulen werden von uns in Kooperation<br />
mit der Friedrich–Ebert–Stiftung ausgebildet.<br />
• Die sexualpädagogische Fortbildungsreihe<br />
»Heiße Themen – kalte Füße« führen wir jedes<br />
Jahr mit den Mitarbeiter/-innen der <strong>AWO</strong>-<br />
Aidspräventionen Bielefeld und Minden durch.<br />
• Für die Teilnehmer/-innen des Freiwilligen<br />
Sozialen Jahres der <strong>AWO</strong> gestalten wir die Bil-<br />
dungsangebote.<br />
• Gedenkstättenfahrten werden nach Auschwitz<br />
organisiert und internationale Begegnungen<br />
mit unserem Partnerverein in Nordmarokko<br />
durchgeführt.<br />
Dem Bezirksjugendwerk der <strong>AWO</strong>/OWL ist<br />
es in den vergangenen Jahren gelungen, sein Tätigkeitsfeld<br />
weiter zu entwickeln und auf neue<br />
Herausforderungen innovativ zu reagieren. Dies<br />
ist nur möglich aufgrund der ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter/-innen auf den unterschiedlichen<br />
Verbandsebenen und in vielfältigen Arbeitskreisen.<br />
Vielen Dank an sie!<br />
www.jugendwerk-online.de<br />
Kreisverbände<br />
Vor Ort vielfältig aktiv<br />
Kreisverband Bielefeld e.V.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Bielefeld besteht aus<br />
20 Ortsvereinen mit 2645 Mitgliedern. Mehr als<br />
750 Menschen engagieren sich in den verschiedensten<br />
Funktionen in der <strong>AWO</strong> Bielefeld ehrenamtlich<br />
und unterstützen die hauptamtliche<br />
Arbeit. Wesentliche Aufgabe ist die Gestaltung<br />
und Durchführung sozialer Arbeit in den Stadtteilen.<br />
Unter dem Motto »Zeit für Neues« wird in<br />
unregelmäßigen Abständen für das Ehrenamt geworben.<br />
Häufig geschieht dies in der Verbindung<br />
mit besonderen Angeboten, für die ehrenamtliche,<br />
freiwillige Mitarbeiter/-innen gesucht werden.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Staffellauf Bonn – Berlin machte in Bielefeld am<br />
Aktivitätenzentrum Meinolfstraße Station.<br />
Die Arbeit des Kreisverbandes Bielefeld 2004 –<br />
2007 war insbesondere gekennzeichnet durch den<br />
kontinuierlichen Ausbau der Angebote der Offenen<br />
Ganztagsgrundschule (von 5 auf 23 Schulen,<br />
insgesamt 1.500 Kinder) und die fortschreitende<br />
qualitative und quantitative Erweiterung und Vernetzung<br />
der Altenhilfeangebote. Problematisch<br />
waren die Mittelkürzungen des Landes NRW.<br />
Der Kreisverband Bielefeld war zum Beispiel<br />
durch die Streichung der vierten Stelle im Frauenhaus<br />
betroffen – und das, obwohl das Haus eines<br />
der größten in Nordrhein-Westfalen ist und mit<br />
einer überdurchschnittlich hohen Auslastung vielen<br />
Frauen mit Gewalterfahrungen eine wichtige<br />
Zufluchtsstätte bietet.<br />
Die Zahl der Mitarbeiter/-innen hat sich gegenüber<br />
2003 bis zum Jahr 2007 auf 393 verdoppelt.<br />
Insbesondere im Bereich der Angebote an<br />
Bezirksjugendwerk | Kreisverbände<br />
Schulen und in der ambulanten pflegerischen<br />
Versorgung konnte eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden. Hinzu kommen ca. 265<br />
Honorarmitarbeiter/-innen.<br />
Der Kreisverband Bielefeld befindet sich in<br />
der Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO 9001:2000 und den<br />
<strong>AWO</strong>-Qualitätskriterien. Für den Ambulanten<br />
Pflegedienst und die Kreisgeschäftsstelle ist eine<br />
Zertifizierung für Beginn des Jahres 2009 vorgesehen.<br />
Im Berichtszeitraum wurden bedarfsgerecht<br />
neue Dienste und Angebote aufgebaut und vorhandene<br />
fachlich weiterentwickelt. Ein inhaltlicher<br />
Schwerpunkt ist die Armutsdiskussion. In<br />
Bielefeld ist inzwischen jedes vierte Kind von<br />
Armut und ihren Folgen betroffen. Die <strong>AWO</strong> Bielefeld<br />
beteiligt sich deshalb an den »Fachgesprächen<br />
zu prekären Lebenslagen«, zu dem der Bielefelder<br />
Sozialdezernent einlädt und arbeitet an<br />
praktischen Lösungen und Strategien zum Abbau<br />
von Kinderarmut mit. Ziel muss sein, neben kurzfristigen<br />
Hilfen präventive Handlungskonzepte<br />
zu entwickeln, die über den Charakter von Almosen<br />
hinausgehen und nachhaltig gegen die Folgen<br />
von Armut bei Kindern wirken.<br />
Einen auszugsweisen Überblick über Aktivitäten<br />
und Ereignisse bietet diese Auflistung:<br />
• Anerkennung der Sprachschule als lizensier-<br />
tes Prüfungszentrum Sprachschule<br />
• Durchführung eines Gesundheitsprojektes für<br />
Migranten/-innen (Stiftung Aktion Mensch)<br />
• Kooperationspartner bei der Einrichtung der<br />
Clearingstelle für Neuzuwanderer<br />
• Durchführung von Sprachcamps für Grund-<br />
schulkinder<br />
• Einrichtung des Jobtrainings für Jugendliche<br />
an 6 Bielefelder Standorten<br />
• Hauptpartner der drei Ganztagshauptschulen<br />
in Bielefeld<br />
• 100. Ausgabe der bundesweit ältesten Senio-<br />
renzeitung »SeniorenPost«<br />
38 | 39
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
• Abschlussveranstaltung zum Demenzprojekt<br />
mit dem Theaterstück »Du bist meine Mutter«<br />
• Theaterveranstaltung »Savage Rose – Gewalt<br />
im Namen der Ehre« (25 Jahre Frauenhaus)<br />
• Einweihung des Forum am Reichowplatz<br />
(Begegnungszentrum und Pflegestützpunkt)<br />
• Start des Kulturführerscheins Theater<br />
• Start des Pflegebegleiter-Projektes<br />
• Ernennung des Begegnungszentrums Heisen-<br />
bergweg zum Mehrgenerationenhaus<br />
• Umzug des Begegnungszentrums Jöllenbeck<br />
und Eröffnung einer Hausgemeinschaft mit<br />
Versorgungssicherheit<br />
• 30 Jahre Int. Zentrum August-Bebel-Straße<br />
• 30 Jahre Jugendmigrationsdienst<br />
(Jugendgemeinschaftswerk)<br />
• 10 Jahre Beratungswerkstatt Bielefelder Süden<br />
• 10 Jahre Ambulanter Pflegedienst.<br />
Die Beteiligung des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes an<br />
gemeinnützigen GmbHs wurde im Berichtszeitraum<br />
ausgebaut. So ist der Kreisverband u.a. an<br />
der Freizeit- und Bürgerzentren Bielefeld gGmbH<br />
zu 50 % beteiligt und an der 2007 gegründeten<br />
GLG – Gepflegt Leben GmbH zu einem Drittel.<br />
Der Kreisverband Bielefeld hatte von August<br />
2004 bis Dezember 2006 den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Bielefelder Wohlfahrtsverbände.<br />
Wichtigste Themen waren die Auswirkungen<br />
der geplanten Kürzungen im Landeshaushalt<br />
2005 und 2006 und die Sicherung des sozialen<br />
Netzes in Bielefeld durch die Verlängerung der<br />
Leistungsverträge für 4 Jahre ab Januar 2007.<br />
Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich<br />
im Berichtszeitraum zufriedenstellend entwickelt.<br />
Die mit der Prüfung und Feststellung der Jahresergebnisse<br />
beauftragten <strong>Wir</strong>tschaftsprüfungsgesellschaften<br />
konnten ausgeglichene Jahresergebnisse<br />
feststellen.<br />
Vorsitzende: Angelika Dopheide<br />
Geschäftsführer: Rolf Potschies<br />
www.awo-bielefeld.de<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
Kreisverband Gütersloh e.V.<br />
70 soziale Einrichtungen und Dienste mit rund<br />
400 hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen erreichen<br />
mit ihren Angeboten rund 7.200 Menschen im<br />
Kreis Gütersloh. Träger <strong>sind</strong> der <strong>AWO</strong>-Kreisverband<br />
Gütersloh und der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband.<br />
21.000 Besucher und Teilnehmer kommen jährlich<br />
zu den 21 Ehrenamtsprojekten und -einrichtungen<br />
mit rund 350 Freiwilligen. Die Schwerpunkte der<br />
<strong>AWO</strong> im Kreis Gütersloh im Einzelnen:<br />
Erziehung und Betreuung<br />
Ein Schwerpunkt der <strong>AWO</strong> im Kreis Gütersloh<br />
ist die Erziehung und Betreuung von Kindern<br />
in Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen.<br />
Im Berichtszeitraum konnte die Zahl der Kindertagesstätten<br />
von 15 auf 16 und die Zahl der<br />
Offenen Ganztagsgrundschulen von 18 auf 27<br />
erhöht werden. Darüber hinaus betreut die <strong>AWO</strong><br />
an 3 Schulen Kinder in der Randstundenbetreuung<br />
halbtags und an 2 Schulen im Rahmen einer<br />
13+-Maßnahme. Bezirks- und Kreisverband erreichen<br />
über die genannten Einrichtungen ca. 3.300<br />
Kinder und ihre Familien (ca. 8.000 Personen).<br />
Das neue <strong>AWO</strong>-Haus in Gütersloh bietet Beratung,<br />
Information und Freizeitangebote.<br />
Kinder und Jugend<br />
Seit rund 30 Jahren engagiert sich die <strong>AWO</strong><br />
Gütersloh in der verbandlichen und der institutionellen<br />
Kinder- und Jugendarbeit. Die drei Jugendzentren<br />
und die mobile Kinderarbeit der<br />
<strong>AWO</strong> arbeiten auf der Grundlage des Kinder- und<br />
Jugendförderplanes des Kreises Gütersloh und in<br />
enger Kooperation mit den Kommunen. An fünf<br />
Schulen und Schulzentren im Kreis fördert die<br />
<strong>AWO</strong> durch die Schulsozialarbeit die soziale und<br />
berufliche Integration von Schülern.<br />
Das Projekt »Erfolgreich in Ausbildung«,<br />
2005 vom Kreis Gütersloh initiiert, wird von der<br />
<strong>AWO</strong> in Steinhagen und Halle umgesetzt. 2006<br />
wurde das Kombi-Projekt am Carl-Miele-Berufskolleg<br />
übernommen.<br />
Seit 1988 arbeitet die <strong>AWO</strong> im Rahmen des<br />
Youthworkerprogramms des Landes NRW in der<br />
sexualpädagogischen Aidsaufklärung für Kinder<br />
und Jugendliche. Mindestens 2.000 Kinder und<br />
Jugendliche und teilweise auch ihre Familien (ca.<br />
3.000 Personen) werden von den Mitarbeiter/innen<br />
der genannten Einrichtungen und Dienste<br />
erreicht.<br />
Jugendhilfe und Beratung<br />
In Kooperation mit dem Caritasverband werden<br />
seit 2006 im Haus der Familie in Verl neben<br />
der Tagesgruppe Erziehungsberatung, ambulante<br />
erzieherische Hilfen, Elterntraining u.v.m. angeboten.<br />
Die Erziehungsberatungsstelle und die<br />
Ambulanten erzieherischen Hilfen haben sich<br />
mit anderen haupt- und ehrenamtlichen Einrichtungen<br />
der <strong>AWO</strong> vernetzt. Ca. 600 Klienten und<br />
ihre Familien (ca. 2.000 Personen) werden erreicht.<br />
Seniorenarbeit<br />
Die Fachstelle Ehrenamt wurde mit dem Kreis<br />
Gütersloh und der AG der Wohlfahrtsverbände<br />
konzeptionell weiterentwickelt und vernetzt. Die<br />
in der <strong>AWO</strong>-thek bestehenden Ehrenamtsprojekte<br />
<strong>AWO</strong>-Wichtel, Computerwerkstatt, Radio<br />
von Senioren für Senioren, Frauen in der <strong>AWO</strong><br />
und Wohnberatung wurden im Berichtszeitraum<br />
erweitert durch art.in.awo, Welt der Farben, der<br />
geflügelte Bleistift und die Berufseinstiegshilfe.<br />
Die Wohnberatung für Senioren und Menschen<br />
mit Behinderungen wurde um den Schwerpunkt<br />
»Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz«<br />
erweitert.<br />
In den 11 Seniorenbegegnungszentren und<br />
-clubs werden neben sozialer Beratung und Betreuung,<br />
Informationen, gesellige Veranstaltungen,<br />
Internetcafes, Seniorenreisen, Kreativangebote,<br />
Sportangebote u.v.m. angeboten. In<br />
Versmold entstand das Haus der Familie. 2007<br />
gründeten der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Gütersloh, der<br />
Kreisverband Bielefeld und der Verein Daheim<br />
die Gepflegt Leben GmbH, um mit ambulanten<br />
Diensten und Hausgemeinschaften die Bedarfe<br />
pflegebedürftiger Menschen decken zu können.<br />
Migrationsarbeit<br />
Die Integrationsmaßnahmen des Kreisverbandes<br />
ergänzen seit 16 Jahren die Arbeit der<br />
Fachdienste für Migration und Integration des<br />
<strong>AWO</strong>-Bezirksverbandes in Gütersloh.<br />
Im Berichtszeitraum kamen Sprachkurse,<br />
»Rucksackprojekte« für Kitas, »Sprachcamps«<br />
für Grundschüler und Kooperationsprojekte mit<br />
ausländischen Vereinen dazu. Leider mussten 3<br />
Flüchtlingsberatungsstellen und die Gemeinwesenarbeit<br />
mangels Zuschüsse eingestellt werden.<br />
2007 kam der Verein »Die Brücke« als korporatives<br />
Mitglied zur <strong>AWO</strong>. Er kümmert sich um<br />
Erziehung und Integration ausländischer Kinder<br />
und berät ihre Eltern. Die <strong>AWO</strong> erreicht mit Ihren<br />
Maßnahmen ca. 300 Migrantinnen und Migranten.<br />
Perspektiven<br />
Mit dem Kauf und dem behindertengerechten<br />
Umbau des Hauses Böhmerstraße 13 in Gütersloh<br />
in ein Zentrum für Beratung und Begegnung<br />
schuf der Kreisverband 2006/2007 solide<br />
Rahmenbedingungen für die fachliche, organisatorische<br />
und finanzielle Koordination der vielen<br />
haupt- und ehrenamtlichen Aktivitäten im<br />
Kreis Gütersloh. Mit dem Haus positioniert sich<br />
die <strong>AWO</strong> als starker, zeit- und situationsgemäß<br />
Kreisverbände<br />
40 | 41
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
arbeitender Wohlfahrtsverband im Kreis Gütersloh<br />
und geht neue Wege in der Vernetzung von<br />
Haupt- und Ehrenamt.<br />
Vorsitzender: Jürgen Jentsch<br />
Geschäftsführerin: Ulrike Boden<br />
www.awo-guetersloh.de<br />
Kreisverband Herford e.V.<br />
Die <strong>AWO</strong> im Kreis Herford hat im Berichtszeitraum<br />
leider einen Mitgliederrückgang zu verzeichnen.<br />
Mehrere Ortsvereine stellten ihre Tätigkeit<br />
ein. Andererseits gibt es aber auch OVs, die ihren<br />
Mitgliederstand halten oder leicht ausbauen<br />
konnten. Insgesamt ist die Entwicklung aber bedenklich.<br />
Die hauptamtliche Arbeit wurde von ca.<br />
125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ca. 80<br />
Honorarkräften in 27 Einrichtungen und Diensten<br />
getragen (Stand: 2007). Außerdem waren ca. 85<br />
Frauen und Männer bei der <strong>AWO</strong> Service gGmbH<br />
beschäftigt, an der der Kreisverband als Gesellschafter<br />
beteiligt ist.<br />
Nachfolgend sollen einige ausgewählte Einrichtungen<br />
exemplarisch dargestellt werden:<br />
Sehr positiv hat sich das Familienbildungswerk<br />
entwickelt. Dabei <strong>sind</strong> deutliche Veränderungen<br />
in den Arbeitsschwerpunkten erkennbar.<br />
Einerseits werden Angebote im Bereich der beruflichen<br />
Bildung, insbesondere in Zusammenarbeit<br />
mit der ARGE, gemacht, andererseits hat der<br />
Bereich der Elternbildung und des Elterntrainings<br />
sehr an Bedeutung gewonnen. Rund 4.100 Personen<br />
besuchten 5.700 Unterrichtsstunden, zusätzlich<br />
wurden 1.500 Seminartage durchgeführt.<br />
Im Jahr 2004 übernahm der <strong>AWO</strong> Kreisverband<br />
an allen vier Grundschulen der Stadt Enger<br />
die außerschulische Betreuung der Kinder in der<br />
Offenen Ganztagsgrundschule (OGS). Wurde<br />
zunächst an drei der Schulen neben den OGS-<br />
Gruppen noch das Modell »Von 8 bis 13« angeboten,<br />
so führte das veränderte Nachfrageverhalten<br />
der Eltern dazu, dass es seit dem Schuljahr<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
2007/2008 nur noch Ganztagsangebote für mehr<br />
als 330 Schülerinnen und Schüler gibt.<br />
Nach 15 erfolgreichen Jahren mussten zum<br />
Schuljahresbeginn 2007/2008 die Schulkinderhäuser<br />
an den sechs Grundschulen der Gemeinde<br />
Hiddenhausen in OGS’en überführt werden. Um<br />
diesen Schritt mit möglichst wenig Qualitätsverlust<br />
zu vollziehen, engagiert sich die Gemeinde<br />
finanziell sehr stark und wurde der eineinhalb Jahre<br />
dauernde Übergang von Eltern, Schulleitungen,<br />
Gemeindevertretern und <strong>AWO</strong>-Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern gemeinsam vorbereitet.<br />
Neu, modern und vielseitig präsentiert sich die »Kajüte«<br />
auf Langeoog nach dem Umbau.<br />
Das Kinder- und Jugendhaus Lippinghausen hat<br />
sich von einer reinen Tagesgruppe zu einer Einrichtung<br />
entwickelt, die aufgrund ihrer Diagnostischen<br />
Kompetenz zunehmend von Jugendämtern<br />
nachgefragt wird, um Kinder und Jugendliche dort<br />
befristet wohnen zu lassen. Der besondere Ansatz<br />
des familienähnlichen Miteinander macht neben<br />
der fachlicher Kompetenz das Besondere dieser<br />
Einrichtung aus. Mit LOK (Konzept für lösungsorientierte<br />
Kurzzeitintervention in Familien) ist<br />
zudem ein beachtlich erfolgreiches Konzept für<br />
ambulante Erziehungsarbeit entwickelt worden.<br />
Am 01.01.2006 erwarb der <strong>AWO</strong>-Kreisverband<br />
Herford das Jugendgästehaus/Schullandheim<br />
»Kajüte« auf der Insel Langeoog. Nach fast 25 Jahren<br />
als Betreiber oder Pächter des Hauses stand<br />
die Entscheidung an, es entweder aufzugeben<br />
oder zu kaufen und dann zu sanieren. Wegen der<br />
guten Nachfrage und der ausgezeichneten Lage<br />
entschied sich der Kreisvorstand für Kauf und Sanierung.<br />
Seit Oktober 2007 wird gebaut. Spätestens<br />
am 14. März 2008 muss alles einschließlich<br />
Neumöblierung fertig sein. Am 15. März stehen<br />
die ersten Gäste vor der Tür.<br />
Alles wird neu sein: Jeweils zwei Zimmer verfügen<br />
gemeinsam über Dusche WC (Familienzimmer),<br />
Elektrik und Heizung werden saniert, der<br />
Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht<br />
und große Teile der Außenfassade isoliert und<br />
neu gestaltet. Die Zimmer werden variabel möbliert,<br />
so dass sie je nach Nutzungsart mit zwei bis<br />
sechs Betten ausgestattet <strong>sind</strong>. Das Haus bietet<br />
sich somit für Schulklassen, und Kindergruppen<br />
an, wie auch als preiswerte Unterkunft für Familien<br />
und Seniorengruppen.<br />
Die Seniorenreisen konnten trotz gewerblicher<br />
Konkurrenz weiter ausgebaut werden. Mehr<br />
als 1.000 Seniorinnen und Senioren nehmen jährlich<br />
an unseren Inlands-, Flug-, Schiffs und Fernreisen<br />
teil. Dieser Erfolg ist sicherlich der sorgfältigen<br />
Auswahl der Reiseziele, der umfassenden<br />
Beratung und insbesondere unseren ehrenamtlichen<br />
Reiseleiterinnen und Reiseleitern zu verdanken.<br />
Monatliche Gruppengespräche, Schulungen<br />
und Einzelgespräche helfen den Reiseleiterinnen<br />
und Reiseleitern kompetente Ansprechpartner<br />
für die Gäste zu sein.<br />
Mitgliederrückgang, massive Kürzungen öffentlicher<br />
Mittel und der Verlust wichtiger Arbeitsgebiete<br />
(AbH/AbB) haben uns im Berichtsraum<br />
schwer zu schaffen gemacht. Dennoch<br />
glauben wir, dass durch eine Konzentration der<br />
Kräfte insbesondere im Bereich der Seniorenarbeit<br />
und Pflege sowie den pädagogischen Angeboten<br />
für Familien auch in Zukunft eine positive<br />
Entwicklung möglich sein wird.<br />
In der Vergangenheit haben wir, gemeinsam<br />
mit anderen, immer wieder auf die langfristigen<br />
Konsequenzen von Kürzungen im Bereich der Beratung,<br />
der Jugendarbeit und erzieherischer Hilfe<br />
sowie der Familienbildung hingewiesen. Jetzt ist<br />
die Zeit gekommen, dass sich Politiker entscheiden<br />
müssen, ob sie hier wieder mehr investieren<br />
oder lieber Jugendgefängnisse bauen wollen.<br />
Vorsitzender: Norbert Wellmann<br />
Geschäftsführer: Günter Busse<br />
www.awo-herford.de<br />
Kreisverband Höxter e.V.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Höxter konnte seine<br />
soziale Arbeit im Berichtszeitraum nicht nur sichern,<br />
sondern in einigen Bereichen auch weiterentwickeln.<br />
Das Spielmobil der <strong>AWO</strong> Höxter wird häufig angefragt.<br />
Unsere Basis <strong>sind</strong> die über 400 Mitglieder der<br />
9 Ortsvereine. Die Ortsvereine organisieren Seniorentreffs,<br />
Spielnachmittage und Fahrten für<br />
Senioren, Kleiderbasare, Vermittlung von Mutter/<br />
Vater-Kind-Kuren (Ortsverein Beverungen), Spielgruppen<br />
für Kleinkinder, einen Kleiderladen und<br />
eine »Lebensmittel-Tafel« für finanziell schwache<br />
Menschen (Ortsverein Peckelsheim).<br />
Der hauptamtliche Bereich des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />
Höxter ist in die Abteilungen »Altenhilfe«<br />
und »Jugend und Familie« gegliedert. Über<br />
70 Menschen <strong>sind</strong> hauptamtlich bei der <strong>AWO</strong> in<br />
Höxter beschäftigt. Sie bieten täglich hauptamtliche<br />
Leistungen für ca. 60 alte Menschen in der<br />
Altenhilfe und über 250 Kinder und Jugendliche in<br />
der Jugendhilfe.<br />
Kreisverbände<br />
42 | 43
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Die Arbeitsschwerpunkte der <strong>AWO</strong> Höxter in<br />
Stichworten:<br />
• Zur Abteilung »Altenhilfe« gehören der Ambu-<br />
lante Pflegedienst, der Mobile Soziale Dienst,<br />
der Mahlzeitendienst »Ihr gedeckter Mittags-<br />
tisch« und die Seniorenreisen. Eine hohe Qua-<br />
lität und die Vernetzung eines breiten Dienst-<br />
leistungsspektrums für alte Menschen kenn-<br />
zeichnen die Arbeit.<br />
• Die Abteilung »Jugend und Familie« organi-<br />
siert Ferienangebote, Sprachreisen und ist An-<br />
sprechpartner für das »Spielmobil«, der mobi-<br />
le Spielplatz im Kreis Höxter. Seit September<br />
2007 gibt es im Kreis Höxter auch ein Jugend-<br />
werk der <strong>AWO</strong>. In Höxter haben sich Jugendli-<br />
che zusammengefunden, die sich regelmäßig<br />
im <strong>AWO</strong>-Haus Höxter treffen.<br />
• Als fachlich anerkannter Jugendhilfeträger bie-<br />
tet das Familienpädagogische Zentrum der<br />
<strong>AWO</strong> in Steinheim maßgeschneiderte, indivi-<br />
duelle Hilfen zur Erziehung im Bereich der am-<br />
bulanten und teilstationären Erziehungshilfe.<br />
• Unsere Kooperation mit 4 Offenen Ganztags-<br />
grundschulen und 2 Hauptschulen und einer<br />
Förderschule verstehen wir als Bestandteil un-<br />
seres Jugendhilfeangebots.<br />
• Als präventiver Bestandteil der Jugendhilfe<br />
ist die <strong>AWO</strong>-Elternwerkstatt zu nennen. Mit<br />
der Elternwerkstatt bietet der <strong>AWO</strong>-Kreisver-<br />
band Höxter Eltern die Möglichkeit, sich in-<br />
tensiver mit Fragen der Erziehung auseinan-<br />
der zu setzen. Ziel des Kurses ist es, mehr<br />
Verständnis füreinander zu gewinnen und<br />
mehr Sicherheit im Umgang mit den Kindern<br />
zu erlangen.<br />
• Das Angebot einer Sozialpädagogischen Fami-<br />
lienhilfe bietet die <strong>AWO</strong> im Trägerverbund<br />
mit der Caritas, der Diakonie und dem Paritäti-<br />
schen an.<br />
• Die <strong>AWO</strong>-Spielgruppen bieten seit vielen Jah-<br />
ren verlässliche Betreuungsmöglichkeiten für<br />
Kinder unter 3 Jahren. Dieses Angebot des<br />
<strong>AWO</strong>-Kreisverbandes wurde 2006 mit dem<br />
»Oscar für Familienfreundlichkeit« der Volks-<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
bank Paderborn-Höxter ausgezeichnet und ge-<br />
würdigt.<br />
• Das umfangreiche Angebot der <strong>AWO</strong> für Fami-<br />
lien im Kreis Höxter wird durch ein Famili-<br />
enzentrum (Kita Bad Driburg) und die Bera-<br />
tungsstellen für Schwangerschaft, Partner-<br />
schaft und Sexualität in Bad Driburg und Höx-<br />
ter ergänzt.<br />
Vorsitzender: Dieter Heistermann<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Kuckuk<br />
www.awo-hoexter.de<br />
Kreisverband Lippe e.V.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Lippe e.V. hat in den<br />
Jahren 2004 bis 2008 eine rasante Geschäftsentwicklung<br />
hinter sich. Neben den bereits bestehenden<br />
Einrichtungen (Pflege- und Betreuungsdienst,<br />
Mobile Soziale Dienste, Begegnungszentren,<br />
Beschäftigungsprojekten, Offene Kinder- und<br />
Jugendarbeit Oerlinghausen, Frauenhaus Lippe,<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung, Schuldnerund<br />
Insolvenzberatung) wurden als weitere Einrichtungen<br />
Psychosoziale Beratung für Senioren<br />
Psychosoziale Beratung ALG II, AGH - Maßnahme<br />
OGS, Begegnungszentrum Oerlinghausen, 18 Offene<br />
Ganztagsschulen aufgebaut. Für den Betrieb<br />
der Offenen Ganztagsschulen wurde die <strong>AWO</strong><br />
Soziale Dienste Lippe gemeinnützige GmbH als<br />
100-prozentige Tochter des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />
Lippe aufgebaut. Die Gründung der gGmbH wurde<br />
notwendig, weil die Rahmenbedingungen für<br />
die Arbeit an Schulen nur so realistisch neu geregelt<br />
werden konnten. In der gGmbH arbeiten z. Zt.<br />
ca. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ca.<br />
1.200 Kinder betreuen.<br />
In den »e.V.«-Einrichtungen arbeiten z. Zt. ca.<br />
80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere<br />
die neuen Projekte und die Entwicklung des<br />
Pflege- und Betreuungsdienstes, der innerhalb<br />
von ca. 2,5 Jahren die Anzahl der Patienten verdoppeln<br />
konnte, haben die Arbeit der <strong>AWO</strong> Lippe<br />
in den vergangenen Jahren bestimmt.<br />
Pflegedienste der <strong>AWO</strong> Lippe gibt es in mehreren Orten.<br />
<strong>Wir</strong>tschaftlich liefern beide Säulen der hauptamtlichen<br />
Arbeit, <strong>AWO</strong> Verein und <strong>AWO</strong> gGmbH,<br />
regelmäßig grundsolide und ausgeglichene Jahresergebnisse.<br />
Beide Säulen zusammen setzen<br />
jährlich mehr als 5 Mio. Euro um.<br />
Die ehrenamtliche Säule des <strong>AWO</strong>-Kreisverbandes<br />
Lippe besteht aus ca. 5.200 <strong>AWO</strong>-Mitgliedern,<br />
die sich in 43 <strong>AWO</strong>-Ortsvereinen organisieren.<br />
Damit bieten die <strong>AWO</strong>-Ortsvereine fast im<br />
ganzen Kreis Lippe und fast in jedem Ortsteil soziale<br />
Angebote. Engagiert und kompetent leistet<br />
eine Vielzahl von ehrenamtlich tätigen Menschen<br />
ein für die Menschen im Kreis Lippe dringend erforderliches<br />
Leistungsspektrum.<br />
Eine Hochrechnung dieser ehrenamtlichen Arbeit<br />
bringt erstaunliche Zahlen ans Licht: Jährlich<br />
werden im Kreis Lippe ca. 66.000 Stunden ehrenamtlicher<br />
Arbeit geleistet, die in Geldwert ein Volumen<br />
von ca. 660.000,- Euro umfassen. Rechnet<br />
man dazu noch die von den <strong>AWO</strong>-Mitgliedern zur<br />
Verfügung gestellten Mitgliedsbeiträge hinzu, so<br />
bringt die <strong>AWO</strong> jährlich im Kreis Lippe einen Umsatz<br />
ehrenamtlicher Leistungen in Höhe von ca.<br />
1 Million Euro ein.<br />
Ehrenamtliches und hauptamtliches <strong>AWO</strong>-<br />
Engagement im Kreis Lippe. Darauf können sich<br />
die Menschen im Kreis Lippe verlassen und wir als<br />
<strong>AWO</strong> können darauf stolz sein.<br />
Vorsitzender: Siegfried Gehrke<br />
Geschäftsführer: Detlef Stall<br />
www.awo-lippe.de<br />
Kreisverband Minden-Lübbecke e.V.<br />
»Vernetzung und Kooperation« war das Motto<br />
der <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke im Berichtszeitraum.<br />
Beispielhaft sei hier die erfolgreiche Arbeit<br />
im Offenen Ganztag oder in der Berufsausbildung<br />
für junge Menschen aufgeführt. In beiden Bereichen<br />
kommt es erheblich auf die gegenseitige<br />
Bereitschaft der Kooperationspartner an, ihre<br />
Stärken in die Arbeit einzubringen. Dies gilt aber<br />
ebenso für die übrigen Einrichtungen und Arbeitsbereiche,<br />
in denen rund 350 hauptamtlich<br />
aktiv <strong>sind</strong>:<br />
• Geschäftsstelle in Minden (Sozialberatung, Familienerholung,<br />
Essen auf Rädern, Sprachferien,<br />
Mutter-Kind-Kuren, Seniorenerholung, Ferienhilfswerk<br />
u.a.m.)<br />
• Berufsausbildung für benachteiligte junge<br />
Menschen (60 Ausbildungsplätze für<br />
Hauswirtschafter/-innen, Verkäufer/-innen,<br />
Friseur/-innen) Aids-Prophylaxe<br />
• Info-Zentrum Pflege in Minden und Bad Oeynhausen<br />
• Frauenschutzzentrum Minden<br />
• Kinder, Jugend- und Familienhilfe in Porta<br />
Westfalica<br />
• Kinderhort Porta Westfalica (20 Plätze)<br />
• Begegnungszentrum Neu-Lerbeck (gemeinwesenorientierte<br />
Altenarbeit)<br />
• Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme<br />
und Familienplanung in Lübbecke<br />
• Frauenberatungsstelle in Minden<br />
• 3M-Mobil in Minden (Beratung für Berufsschüler/-innen)<br />
• Offener Ganztag an Grundschulen in Minden,<br />
Bad Oeynhausen und Lübbecke<br />
Eine weitere zentrale Frage für die <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke<br />
ist die Weiterentwicklung des<br />
Mitgliedsverbandes mit 27 Ortsvereinen, knapp<br />
1.400 Mitgliedern und 30 Senioren-/Altenklubs<br />
mit 1.600 Mitgliedern. Jeder Ortsverein ist mit<br />
vielfältigen Angeboten vor Ort vertreten. Das<br />
kann vom Krankenhausbesuchsdienst bis zur<br />
traditionellen Nähstube gehen. Die Gewinnung<br />
Kreisverbände<br />
44 | 45
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
neuer Mitglieder wird immer wichtiger. Auch<br />
über neue Angebote wird nachzudenken sein,<br />
wobei die seit Jahren durchgeführten Lehrgänge<br />
in der Offenen Altenhilfe in Blomberg eine gute<br />
Grundlage bilden. Positive Ansätze wie z.B. in der<br />
Projektarbeit Ehrenamt/Bürgerschaftliches Engagement<br />
müssen auf Minden übertragen werden.<br />
Insgesamt wird die Arbeit der <strong>AWO</strong> im Kreis<br />
als positiv, solide, verlässlich und innovativ wahrgenommen.<br />
Dabei hat sich die Zusammenarbeit<br />
der Gliederungen erheblich verbessert und die<br />
<strong>AWO</strong> wird als Einheit wahrgenommen. Ein wichtiger<br />
Schritt war die Beteiligung der <strong>AWO</strong> Minden-<br />
Lübbecke an der <strong>AWO</strong> Service gGmbH im Jahr<br />
2006/2007. Fachlich werden die <strong>AWO</strong>-Angebote<br />
der ambulanten und teilstationären Altenhilfe im<br />
Kreis dadurch ergänzt und ausgeweitet. Formal<br />
ist die Zusammenarbeit mit dem <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />
und der <strong>AWO</strong> Herford in Form einer gemeinsamen<br />
gGmbH eine Premiere. Die bisherigen<br />
Erfahrungen <strong>sind</strong> positiv.<br />
In den nächsten Jahren wird es sehr darauf<br />
ankommen, den ehren- wie auch den hauptamtlichen<br />
Bereich durch Vernetzung und Strukturanpassung<br />
zu stärken. Der "Markt" erfordert starke<br />
Partnerschaften und moderne dienstleistungsorientierte<br />
Angebote. Hier wird sich die <strong>AWO</strong><br />
entsprechend aufstellen müssen, will sie nicht an<br />
Bedeutung verlieren. Der Berichtszeitraum hat<br />
aber gezeigt, die <strong>AWO</strong> Minden-Lübbecke und die<br />
<strong>AWO</strong> allgemein haben die Kraft, den Gestaltungswillen<br />
und die Persönlichkeiten die Zukunft positiv<br />
zu gestalten.<br />
Vorsitzende: Toni Fritz<br />
Geschäftsführer: Dirk Hanke<br />
www.awo-minden.de<br />
Kreisverband Paderborn e.V.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Paderborn ist schwerpunktmäßig<br />
in der ambulanten Pflege, in der Migrationsarbeit,<br />
in der Jugendhilfe und dem Betreu-<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
ungswesen tätig. Ein weiterer Schwerpunkt ist der<br />
Reisebereich, insbesondere der Bereich Seniorenreisen<br />
ins In- und Ausland.<br />
Auf Grund der politischen Struktur der Region<br />
Paderborn zählt der Kreisverband in 6 Ortsvereinen<br />
»nur« 424 Mitglieder. Als Wohlfahrtsverband<br />
ist er aber insbesondere in der Stadt Paderborn<br />
öffentlich hoch angesehen. Eine gute Zusammenarbeit<br />
aller Wohlfahrtsverbände sichert in der<br />
»Diaspora« den partnerschaftlichen Umgang mit<br />
Kommunen, Institutionen und Verwaltungen und<br />
der Politik. Sozialpolitisch war das Thema Armut<br />
aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
ein Schwerpunkt vieler Aktivitäten.<br />
Die letzten Jahre waren gekennzeichnet durch<br />
erhebliche Veränderungen in den Diensten sowie<br />
durch den Umzug der Geschäftsstelle in<br />
die Leostraße in Paderborn. Die größte Arbeitsausweitung<br />
der letzten Jahre ergab sich durch<br />
die Übernahme der Trägerschaften für Offene<br />
Öffentlichkeitsarbeit, hier in der Innenstadt Paderborns, ist<br />
der <strong>AWO</strong> Paderborn sehr wichtig. Tue Gutes und rede darüber!<br />
Bleibe im Gespräch!<br />
Ganztagsgrundschulen. Seit 2007 wird dieses<br />
Angebot in der gemeinnützigen GmbH »<strong>AWO</strong><br />
Soziale Dienste Paderborn GmbH« geführt. 39<br />
Mitarbeiter/-innen <strong>sind</strong> hier beschäftigt. Anstellungsträger<br />
von 102 weiteren Mitarbeitenden ist<br />
der »e.V.«. 70 Honorarkräfte <strong>sind</strong> für die <strong>AWO</strong> tätig.<br />
Chronik der wichtigsten Ereignisse:<br />
2004<br />
• Umzug von Geschäftsstelle, Begegnungsstät-<br />
te, Sozialpädagogischer Familienhilfe sowie<br />
Psychosozialer Beratungsstelle in die Leostra-<br />
ße in Paderborn<br />
• Eröffnung des HOT »Jugendcafé InScene« am<br />
Königsplatz in Paderborn<br />
• Eröffnung von »<strong>AWO</strong>-Leo«, einer Begegnungs-<br />
stätte für Jung und Alt<br />
Das »Leo« in Paderborn ist das erste Mehrgenerationenhaus<br />
im Kreis Paderborn. Freizeit, Bildung, Beratung und Information<br />
werden für alle Generationen angeboten.<br />
• Bundeskanzler Gerhard Schröder erwirbt zwei<br />
Bausteine für die neue Begegnungsstätte.<br />
• Die Sozialpädagogische Familienhilfe feiert<br />
ihr 20-jähriges Bestehen.<br />
• Start des Modellprojektes »Beratung und Ver-<br />
mittlung von arbeitslosen jugendlichen<br />
Migrantinnen und Migranten« (BVM)<br />
2005<br />
• Einrichten eines Hausnotrufdienstes in Koope-<br />
ration mit der <strong>AWO</strong> Bremen<br />
• Justizminister Wolfgang Gerhards besucht<br />
den Betreuungsverein der <strong>AWO</strong><br />
• »Essen auf Rädern« feiert 35-jähriges Bestehen<br />
• Übernahme von Aufgaben im Bereich der so<br />
genannten »Ein-Euro-Jobs«<br />
• Die erste Offene Ganztagsgruppe an der<br />
Grundschule in Marienloh wird übernommen.<br />
2006<br />
• Ausstellung zum 125. Geburtstag/60. Todes-<br />
tag der <strong>AWO</strong>-Gründerin Marie Juchacz<br />
• Alle Wohlfahrtsverbände im Kreis Paderborn<br />
demonstrieren gemeinsam gegen Kürzungen<br />
des Landes NRW im Sozialbereich.<br />
• Großes Familienfest anlässlich der Neugrün-<br />
dung der <strong>AWO</strong> in OWL vor 60 Jahren<br />
• Der Jugendmigrationsdienst feiert sein 25-jäh-<br />
riges Jubiläum.<br />
• Die <strong>AWO</strong> betreut inzwischen 5 Offene Ganz-<br />
tagsschulen.<br />
2007<br />
• Gründung der »<strong>AWO</strong> Soziale Dienste Pader-<br />
born gGmbH«<br />
• Bundesfamilienministerin von der Leyen er-<br />
kennt die Begegnungsstätte <strong>AWO</strong> Leo als<br />
Mehrgenerationenhaus an.<br />
• Katharina Meermeier stellt den Bericht »Men-<br />
schenwürde und Gerechtigkeit – Das ehren-<br />
amtliche Engagement der <strong>AWO</strong> im Kreis Pa-<br />
derborn von den Anfängen bis heute« vor.<br />
• Beginn des Projektes »AktiWO – Servicewohnen<br />
zuhause«/Einstellung einer Marketing-<br />
fachkraft<br />
Vorsitzender: Günter Bitterberg<br />
Geschäftsführer: Harald Ehlers<br />
www.awo-paderborn.de<br />
Kreisverbände<br />
46 | 47
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung der letzen Jahre<br />
war trotz der in vielen Bereichen schwieriger<br />
werdenden Rahmenbedingungen weiterhin von<br />
einem Umsatzanstieg gekennzeichnet. Dieser<br />
fällt jedoch verglichen mit den Berichtszeiträu-<br />
Umsatzentwicklung und Ergebnis<br />
Bezirksverband 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />
Umsatz (in Mio. ¤) 85,487 86,316 88,372 90,190<br />
Jahresergebnis 0,000 0,117 0,085 0,092<br />
Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
Bezirksverband 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />
Vermögensstruktur (in Mio. ¤)<br />
Anlagevermögen 117,435 117,586 114,840 112,144<br />
Umlaufvermögen 5,405 6,124 5,102 4,823<br />
Kapitalstruktur (in Mio. ¤)<br />
Eigenkapital 14,523 14,425 14,044 14,194<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse 46,134 44,423 43,104 42,109<br />
Fremdkapital 62,183 64,862 62,794 60,664<br />
Die Beschäftigtenzahl stieg im Berichtszeitraum<br />
von 2.796 auf 2.833 Mitarbeiter, wobei der<br />
Anteil der Teilzeit beschäftigten Mitarbeiter bei<br />
63 % liegt. Mitarbeiterstärkstes Arbeitsfeld ist<br />
nach wie vor der Kindertagesstättenbereich, in<br />
dem insgesamt 55 % aller Mitarbeiter/-innen beschäftigt<br />
<strong>sind</strong>. Die Seniorenzentren beschäftigen<br />
32 % der Mitarbeiter/-innen. In allen sonstigen<br />
Arbeitsfeldern <strong>sind</strong> 13 % der Mitarbeiter(-innen<br />
beschäftigt.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
men davor relativ moderat aus. Im Zeitraum von<br />
2004 bis 2007 stieg der Umsatz um insgesamt<br />
5,5 %. Die Jahresergebnisse im Berichtszeitraum<br />
schließen jeweils leicht positiv ab.<br />
Bilanzsumme 122,840 123,710 119,942 116,967<br />
Erfreulich ist, dass der Bezirksverband im Berichtszeitraum<br />
die Quote der schwerbehinderten<br />
Beschäftigten im zweiten Jahr konstant über 5 %<br />
halten konnte.<br />
Die Mitarbeiterzahl der Kreisverbände stieg im<br />
gleichen Zeitraum von 919 (31.12.2004) auf 1.344<br />
(31.12.2007).<br />
Zahlen, Daten, Fakten | Fotoimpressionen<br />
48 | 49
Geschäftsbericht 2004 – 2008<br />
Personalentwicklung<br />
Bezirksverband 2004 2005 2006 2007<br />
Anzahl der Beschäftigten 2.796 2.779 2.824 2.833<br />
Beschäftigte (in Vollzeitstellen) 1.814 1.837 1.805 1.805<br />
Vollzeitbeschäftigte 42% 40% 38% 37%<br />
Teilzeitbeschäftigte 58% 60% 62% 63%<br />
Beschäftigte nach Arbeitsfeldern<br />
Kindertagesstätten 1.562 1.544 1.564 1.576<br />
Seniorenzentren 795 842 895 892<br />
übrige Arbeitsfelder 439 393 365 365<br />
Anteil schwerbehinderter Beschäftigter 4,2% 4,6% 5,1% 5,1%<br />
Die Investitionstätigkeit war im Berichtszeitraum<br />
geprägt durch große Modernisierungsmaßnahmen<br />
in unseren Seniorenzentren im Frieda-<br />
Nadig-Haus in Bielefeld und im Feierabendhaus<br />
in Bad Salzuflen. Dies führte in den Jahren<br />
Investitionstätigkeit<br />
Bezirksverband<br />
2004 6.141.000 ¤<br />
2005 4.927.000 ¤<br />
2006 1.775.000 ¤<br />
2007 1.940.437 ¤<br />
In der Region OWL <strong>sind</strong> neben dem Bezirksverband<br />
noch 7 Kreisverbände mit sozialen Einrichtungen<br />
und Dienste vertreten. Bezirksverband<br />
Umsatzentwicklung und Beschäftigte der <strong>AWO</strong> in Ostwestfalen-Lippe<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>AWO</strong>. Sozial und solidarisch<br />
2004/2005 zu Gesamtinvestitionen in einer Größenordnung<br />
11,1 Mio. Euro. Nach Abschluss dieser<br />
Projekte war die Investitionstätigkeit in den letzten<br />
beiden Jahren deutlich geringer und lag bei<br />
3,7 Mio. Euro.<br />
und Kreisverbände setzten gemeinsam im Jahr<br />
2007 ca. 117 Mio. Euro um und <strong>sind</strong> damit auch ein<br />
gewichtiger <strong>Wir</strong>tschaftsfaktor in der Region.<br />
Bezirksverband und Kreisverbände 2004 2005 2006 2007 (vorl.)<br />
Umsatz (in Mio. ¤) 109,787 110,916 114,372 116,890<br />
Beschäftigte 3.715 3.781 3.984 4.147<br />
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