Award-Text - Agenda 21 in München

1 Überblick
• Um das Konzept der Nachhaltigkeit und Agenda- Projekte weiter zu fördern, wurde im September
1998 die "Bürgerstiftung Zukunftsfähiges München" gegründet. Die Landeshauptstadt München
trägt dazu 400.000 DM bei - zuzüglich einer Finanzierungszusage über weitere 400.000 DM, mit
denen Zustiftungen Dritter verdoppelt werden können.
Ein derartiger Überblick über die Ereignisse und Ergebnisse von 4 Jahren zeigt natürlich nicht die
vielen Hindernisse, Auseinandersetzungen, Enttäuschungen und Zweifel, welche die Zusammenarbeit
der Beteiligten aus öffentlicher Verwaltung und Bürgerschaft immer wieder belasteten. Wir können
jedoch einige Faktoren benennen, welche die Anstrengungen lohnend und erfolgreich werden ließen:
• Bürgerschaftliche Unternehmungen und ihre Aktivisten erkennen, daß gewichtige Vorhaben gut
ausgearbeitet sein und Verantwortlichkeiten, Befugnisse und Beiträge zur Nachhaltigkeit dargelegt
werden müssen.
• Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung erkennen, daß Fortschritte auf dem Gebiet der
Nachhaltigkeit nicht ohne veränderten Mitteleinsatz zu erzielen sind. Ausgereifte Projekte werden
bereits von städtischen Dienststellen finanziert.
• Wichtig ist ferner die Einsicht, daß eine Umgebung des Zuhörens, des Lernens und
Übereinkommens notwendig ist, um Vertrauen aufzubauen, Widersprüche aufzuheben und
gemeinsame Ergebnisse zu erzielen. Gute Zusammenarbeit findet etwa darin Ausdruck, daß in
allen Agenda- Gremien Vertreter aus öffentlichen, gemeinnützigen und privatrechtlichen
Einrichtungen mitwirken.
• Die Übereinstimmung darüber, daß Prozeßsteuerung und Wirkungskontrolle im Hinblick auf
Nachhaltigkeit unerlässlich sind: Dies geschah während der Konsultationsphase durch monatliche
Treffen des Lenkungskreises und wird jetzt im Netzwerk und über die Entwicklung von Indikatoren
fortgeführt. Prozessbeobachtung und -bewertung werden als wichtige Erfolgskomponenten
betrachtet. Der Umwelt- Jahresbericht 1998 ist hierfür ein gutes Beispiel. Die vereinbarten Kriterien
für Agenda- Projekte gewinnen Bedeutung als Maßstab und für die Erfolgskontrolle.
• Das Verständnis, daß die Verantwortung der Stadt München nicht an ihren Gebietsgrenzen endet.
Münchner Agenda- Mitarbeiter haben drei Vernetzungstreffen mit Vertretern der Umland-
Gemeinden abgehalten. Mit Vorträgen über die Münchner Aktivitäten pflegten sie in dutzenden
Gemeinden und Städten in Bayern und Deutschland aktiven Erfahrungsaustausch. Mit Beiträgen
nahmen sie an der Lissabon- Konferenz und vielen anderen nationalen und internationalen
Konferenzen zum Thema lokale Agenda 21 und nachhaltige Entwicklung teil.
• Immer wieder wurde ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, daß nachhaltige Entwicklung mehr
ist als Umweltschutz und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, wirtschaftliches
Wohlergehen und sozialen Zusammenhalt in Einklang zu bringen sucht. Die gleichgewichtige
Berücksichtigung aller drei Aspekte ist abhängig von Kommunikation, Austausch, gegenseitigem
Verständnis und Verständigung sowie vom Willen zur Verbesserung.
• Endlich: Die Schlußfolgerung, daß, um die volle Unterstützung der Stadtspitze zu bekommen,
Erfolge und Nutzen ebenso deutlich gemacht werden müssen wie fortdauerndes Engagement. In
diesem Sinne wird jede Anerkennung - etwa in Form eines Preises für Nachhaltigkeit- helfen, die
gute Arbeit fortzusetzen und die gemeinsame Verwirklichung von Nachhaltigkeit durch Stadt und
Bürgerschaft im neuen Jahrtausend zu stärken.
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Lokale Agenda 21 München