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POLITIK Rente steigt im Osten stärker Deutliche Erhöhung der Altersbezüge: Zum 1. Juli erhalten Senioren im Westen 2,41 Prozent, im Osten sogar 3,38 Prozent mehr / Regierung hofft auf Schub für Konjunktur Leben nach der Werktätigkeit: 20 Millionen Rentner können sich zur Jahresmitte auf die höchste Anhebung ihrer Altersbezüge seit 15 Jahren freuen. Deutliche Erhöhung der Altersbezüge: Zum 1. Juli erhalten Senioren im Westen 2,41 Prozent, im Osten sogar 3,38 Prozent mehr / Regierung hofft auf Schub für Konjunktur von Holger Schmale Berlin - Die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland können sich zur Jahresmitte auf die höchste Anhebung ihrer Altersbezüge seit 15 Jahren freuen. Zum 1. Juli und damit knapp drei Monate vor der Bundestagswahl werden die Renten im Westen um 2,41 Prozent und im Osten um 3,38 Prozent angehoben. Der monatliche Regelsatz für das Arbeitslosengeld II, der sich an der Rentenanpassung orientiert, steigt um acht Euro auf 359 Euro. bangen. Wenn man die Senkung des Krankenkassenbeitrages ab Jahresmitte hinzurechne, stiegen die Renten um 2,7 und 3,7 Prozent. Die Rentner hätten damit 5,6 Milliarden Euro mehr zur Verfügung, sagte Scholz. Mit der Erhöhung erhält ein Mann im Westen mit einer Standardrente von knapp 1 200 Euro knapp 29 Euro im Monat zusätzlich. Im Osten sind es für den Standardrentner mit 1 050 Euro gut 24 Euro mehr. Die Anhebung trifft zeitlich zusammen mit den Entlastungen bei der gesetzlichen Krankenversicherung zum 1. Juli durch das zweite Konjunkturpaket. Dann sinken die Kassenbeiträge um 0,3 Prozent. Um den Rentenanstieg in diesem Umfang zu ermöglichen, hatte die Koalition durch einen Eingriff in die Rentenformel den sogenannten Riester-Faktor für 2008 und 2009 außer Kraft gesetzt. Dieser sorgt bei Rentenerhöhungen für einen Abschlag und geht davon aus, dass die Arbeitnehmer zunehmend in eine private Altersvorsorge investieren sollen. Die Bezüge der Rentner steigen damit stärker als die Löhne vieler Arbeitnehmer in diesem Jahr. Allerdings war der Renten-Schätzerkreis im Herbst noch von einem Plus um 2,75 Prozent ausgegangen. Und in den kommenden Jahren können die Rentner voraussichtlich nur noch mit minimalen Erhöhungen ihrer Bezüge rechnen. • Inmitten der Rezession bekommen die Rentner damit einen kräftigen Aufschlag. Ein Grund dafür ist, dass sich die jährliche Rentenanpassung an der Bruttolohnentwicklung des Vorjahres orientiert: 2008 waren die Löhne kräftig gestiegen, im Westen durchschnittlich um 2,1, im Osten um 3,1 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die Erhöhung als wichtigen Beitrag, um die Kaufkraft in Deutschland zu steigern. „Wir haben hier eine Maßnahme, die wir weltweit kaum in einem anderen Land haben“, sagte Merkel. Durch die niedrige Inflationsrate und die von Juli an geplanten niedrigeren Sozialabgaben bleibe den Rentnern auch netto mehr. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sprach von einem „schönen Beweis für die Kraft des Sozialen in unserer Marktwirtschaft“. In den USA müssten derzeit viele Menschen wegen der Krise um ihre Alterssicherung 10 BL&A Wirtschaft
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