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Download - Unfallkasse NRW

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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf archäologischen Ausgrabungen<br />

Untersuchung durch Verbau<br />

Bei Brunnenuntersuchungen auf beengtem Raum erfolgt der<br />

Verbau häufig durch mit Steigeisen versehene Betonringe mit<br />

einem Durchmesser von ca. zwei Metern. Diese werden mit<br />

einem für das Heben von Lasten zugelassenen Bagger oder Kran<br />

nach und nach aufgesetzt und durch vorsichtiges Unterhöhlen<br />

mit Werkzeugen gleichmäßig abgelassen. Zum Schutz gegen<br />

Verrutschen und Eindringen von Erdmassen werden die Ringe<br />

durch geeignete Flacheisen miteinander verbunden.<br />

Bei Böden, die größere Steine enthalten, ist dieses Verfahren<br />

nicht einsetzbar, da das angestrebte gleichmäßige Abrutschen<br />

der Ringe durch die Steine verhindert wird.<br />

Einstieg in den Brunnen<br />

Beim Einsteigen in Brunnen und Schächte bestehen insbesondere<br />

Gefährdungen durch<br />

• Einsturz der Brunnen- oder Schachtwandung<br />

• mögliche Gefahrstoffe oder Sauerstoffmangel im Brunnenschacht<br />

• Absturz des oder der Einsteigenden<br />

• herabfallende Gegenstände<br />

• Hineinstürzen Dritter in den Brunnen<br />

Deshalb sind vor dem Einstieg in Brunnen und Schächte ausreichende<br />

Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.<br />

Dazu gehören:<br />

Abbildung 48: Verbau mit Betonringen<br />

a) Ermittlung der Standfestigkeit<br />

Unverfüllte gemauerte Steinbrunnen müssen durch einen<br />

Statiker oder eine Statikerin vor dem Einsteigen auf Begehbarkeit,<br />

Standfestigkeit und Wasserführung geprüft werden.<br />

Insbesondere bei wasserführenden Brunnen, aus denen zur<br />

Untersuchung des Brunnenbodens Wasser abgepumpt wird,<br />

sind Veränderungen in der Brunnenwandung aufmerksam zu<br />

beobachten und ggf. zusätzliche Abstützmaßnahmen zu treffen,<br />

da durch den absinkenden Wasserstand im Brunnen verstärkt<br />

Wasser und mitgezogene Sedimente nachdrücken und die Statik<br />

und Standsicherheit der unteren Brunnenwandung verändern<br />

können. Kann die Standfestigkeit von Brunnenwandungen nicht<br />

sichergestellt werden, so sind der Einstieg in den Brunnen und<br />

die Untersuchung des Brunnenbodens nicht möglich.<br />

b) Ermittlung gefährlicher Atmosphären<br />

Vor dem Einstieg in Brunnenschächte ist mit geeigneten Messgeräten<br />

festzustellen, ob im Schacht ausreichend Sauerstoff und<br />

keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist. Dies kann<br />

z. B. durch kombinierte Messgeräte ermittelt werden.<br />

Muss – z. B. aufgrund benachbarter Betriebe oder vorgefundener<br />

Stoffe – im Brunnenschacht mit weiteren gefährlichen<br />

Gasen und Dämpfen gerechnet werden, sind zusätzliche<br />

Messungen notwendig.<br />

Abbildung 49: Betonringschacht mit Beleuchtung und Belüftung<br />

Bei mangelndem natürlichen Luftaustausch (z. B. in tiefen,<br />

engen Brunnenschächten) sind diese Brunnenschächte mittels<br />

Belüftungsgeräten zu belüften.<br />

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