Download - Unfallkasse NRW
Download - Unfallkasse NRW
Download - Unfallkasse NRW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf archäologischen Ausgrabungen<br />
• Bei der Beförderung von Gasen ist für ausreichende Belüftung<br />
des Fahrzeugs zu sorgen.<br />
• Der Transport von Druckgasen in geschlossenen Fahrzeugen<br />
ist vorrangig mit Belüftungseinrichtung oder mit der Warnaufschrift<br />
„Achtung! Keine Belüftung! Vorsichtig öffnen!“<br />
durchzuführen.<br />
• Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind zu unterweisen.<br />
Wird die Obergrenze für Kleinmengen überschritten, sind alle<br />
Vorschriften der GGVSEB zu beachten; dies betrifft u. a. die<br />
Kennzeichnung der Fahrzeuge, die Bereitstellung von Unfallmerkblättern<br />
und die Bestellung eines oder einer Gefahrgutbeauftragten.<br />
Hilfen für die Berechnung von Kleinmengen finden sich in der GUV-<br />
Information Gefahrstoffe auf Bauhöfen im öffentlichen Dienst (GUV-I<br />
8561).<br />
15.5 Kontaminierte Flächen<br />
Sobald mit Teer, Altöl etc. kontaminierte Flächen vorgefunden<br />
werden, sind die Grabungsarbeiten unverzüglich einzustellen.<br />
Das örtliche Umweltamt oder die Untere Wasserbehörde ist<br />
unmittelbar über den Fund zu informieren. Die zuständige<br />
Stelle entscheidet dann, wie die gefundenen Stoffe sachgerecht<br />
entsorgt werden können. Außerdem ist im Rahmen einer<br />
Gefährdungsbeurteilung durch eine fachkundige Person zu<br />
ermitteln, welche Schutzmaßnamen auf der Grabungsstelle<br />
zum Schutz der Beschäftigten zukünftig einzuhalten sind. Eine<br />
verbindliche Orientierung bieten die Vorgaben zur Einhaltung<br />
der Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für Gefahrstoffe; zur sicheren<br />
Identifizierung des Stoffes kann die Hinzuziehung eines Prüfinstituts<br />
erforderlich oder hilfreich sein.<br />
Das ausgehobene kontaminierte Material darf nicht wieder<br />
eingefüllt werden, sondern muss sachgerecht, also auf einer<br />
Sondermülldeponie, entsorgt werden.<br />
15.6 Kampfmittel<br />
Beim Auffinden von Kampfmitteln (Munitionsreste, Bomben,<br />
Granaten u. ä.) sind die Grabungsarbeiten unverzüglich einzustellen.<br />
Das örtliche Ordnungsamt oder die Polizeidienststelle<br />
ist sofort über den Fund zu informieren. Die zuständige Stelle<br />
verständigt dann zwecks Bewertung und Beseitigung den bei<br />
den jeweiligen Bezirksregierungen angesiedelten Kampfmittelräumdienst.<br />
15.7 Ozon<br />
Ozon entsteht in der bodennahen Außenluft vorwiegend an<br />
heißen Sommertagen, wenn schadstoffbelastete Luft intensiver<br />
Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Die höchsten Konzentrationen<br />
treten nachmittags und am Rande von Ballungsgebieten<br />
auf. Hauptzielorgan für die gesundheitsgefährdenden<br />
Wirkungen von Ozon ist der Atemtrakt. Da Ozon kaum<br />
wasserlöslich ist, kann es bis in die feinsten Verästelungen der<br />
Lunge (Bronchiolen, Alveolen) vordringen. Durch Ozon und die<br />
Begleitstoffe des Ozons können Befindlichkeitsstörungen wie<br />
Reizungen der Atemwege, Husten, Kopfschmerz und Atembeschwerden<br />
sowie Tränenreiz ausgelöst werden.<br />
Die Ozonkonzentrationen werden in allen Bundesländern<br />
ständig gemessen und die Tageshöchstwerte zur Information<br />
der Bevölkerung in Zeitungen, im Rundfunk und im Internet<br />
veröffentlicht. In einigen Bundesländern haben die für den<br />
Emissionsschutz zuständigen Ämter spezielle Rufnummern zur<br />
Abfrage geschaltet.<br />
Die für die Arbeitsplatzgestaltung relevante, im Verlauf eines<br />
Arbeitstages durchschnittlich eingeatmete Ozon-Konzentration<br />
ist in der Regel etwa um ein Drittel niedriger als die Tageshöchstwerte,<br />
da die Ozon-Konzentrationen morgens noch nicht so<br />
hoch sind und gegen Abend wieder abfallen.<br />
Zum Schutz der Beschäftigten wird angeraten,<br />
• bei Überschreitung des Schwellenwertes von 180 Mikrogramm<br />
pro Kubikmeter (µg/m 3 ) Atemluft schwere körperliche<br />
Arbeiten in die Vormittagsstunden zu verlegen<br />
• die Arbeitsplätze abzuschatten<br />
• das Arbeitstempo zu drosseln<br />
• körperlich anstrengende Tätigkeiten zu vermeiden<br />
• Arbeiten und Pausen ins Innere von Gebäuden zu verlagern<br />
(wenn möglich).<br />
Personen, die auf Ozon besonders empfindlich reagieren,<br />
sollten sich zudem ärztlich beraten lassen.<br />
Bis zum Eintreffen des Kampfmittelräumdienstes ist die Fundstelle<br />
weiträumig abzusperren, der Kampfmittelfund zu bewachen<br />
und vor dem Zugriff Dritter zu sichern.<br />
51