Studie zum Einfluss der Charakteristika von Anti-Littering Slogans ...
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<strong>Studie</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Charakteristika</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> auf ihre Beurteilung durch<br />
Schüler<br />
Ralph Hansmann, Valery Knoll, Nora Steimer<br />
ETH Zürich<br />
Natural and Social Science Interface (NSSI)<br />
und<br />
IG saubere Umwelt (IGSU)<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung ......................................................................................................................................................3<br />
1.1 Hintergrund und Zielsetzung <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> ................................................................................................3<br />
1.2 Frühere Forschung zu Slogan-<strong>Charakteristika</strong> .....................................................................................4<br />
2. Methode ........................................................................................................................................................5<br />
2.1 Fragebogen ...........................................................................................................................................5<br />
2.2 Untersuchungsteilnehmer .....................................................................................................................5<br />
3. Ergebnisse ....................................................................................................................................................6<br />
3.1 Demographische Variablen und <strong>Littering</strong> ..............................................................................................6<br />
3.1.1 Geschlecht und <strong>Littering</strong> ................................................................................................................6<br />
3.1.2 Alter, Nationalität, Muttersprache und <strong>Littering</strong> .............................................................................6<br />
3.2 Selbstberichtetes <strong>Littering</strong> und Störung durch <strong>Littering</strong> ........................................................................6<br />
3.3 Beurteilung <strong>der</strong> Plakate .........................................................................................................................7<br />
3.3.1 Gesamteindruck, Wirksamkeit und 7 <strong>Charakteristika</strong> ...................................................................7<br />
3.3.2 Geschlechterunterschiede hinsichtlich Beurteilung <strong>der</strong> Plakate ...................................................8<br />
3.3.3 Zusammenhänge zwischen Alter und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate ....................................................9<br />
3.3.4 Zusammenhänge zwischen eigenem <strong>Littering</strong> und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate ............................. 10<br />
3.3.5 Zusammenhänge zwischen Störung durch <strong>Littering</strong> und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate .................... 11<br />
3.4 Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf Gefallen und Wirksamkeitsbeurteilung ............ 12<br />
3.5 Korrelationen zwischen den Merkmalsdimensionen .......................................................................... 13<br />
3.6 Faktorenanalyse bezüglich <strong>der</strong> Merkmalsdimensionen ..................................................................... 14<br />
Diskussion ..................................................................................................................................................... 15<br />
Literaturverzeichnis ....................................................................................................................................... 17<br />
Anhang .......................................................................................................................................................... 18<br />
Anhang A: Fragebogen ............................................................................................................................ 18<br />
Anhang B: Statistische Tabellen zu demographischen Variablen............................................................ 27<br />
Anhang C: Deskriptive Statistik Plakate – Gefallen und Wirksamkeitseinschätzungen .......................... 29<br />
Anhang D: Deskriptive Statistik Plakate – Bewertung <strong>der</strong> 7 Dimensionen .............................................. 30<br />
Anhang E: Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf Gefallen ............................................... 32<br />
Anhang F: Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf Gefallen u. Wirksamkeitsbeurteilung ... 33<br />
Anhang G: Faktorenanalyse <strong>der</strong> Merkmalsdimensionen ......................................................................... 34<br />
2
1. Einleitung<br />
1.1 Hintergrund und Zielsetzung <strong>der</strong> <strong>Studie</strong><br />
Ziel <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> ist herauszufinden, welche Merkmale <strong>von</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> dafür<br />
entscheidend sind, ob diese Schülern gefallen und <strong>von</strong> ihnen als wirkungsvoll eingeschätzt werden. Die<br />
Wahrnehmung und Beurteilung <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> seitens <strong>der</strong> Bevölkerung und spezifischer Zielgruppen, wie<br />
Schüler und Jugendlicher, ist für die Gestaltung <strong>von</strong> Pro-Recycling und <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> sehr<br />
bedeutsam. Denn Kampagnen mit <strong>Slogans</strong> und Plakaten, die als wirkungsvoll angesehen werden und <strong>der</strong><br />
Bevölkerung bzw. Zielgruppe gefallen, werden <strong>von</strong> dieser besser akzeptiert und unterstützt.<br />
Zudem soll die vorliegende <strong>Studie</strong> auch Erkenntnisse liefern, die dazu beitragen können Hinweise für die<br />
Gestaltung wirksamer <strong>Slogans</strong> zu geben, was ein primäres Ziel <strong>der</strong> Forschung zu <strong>Slogans</strong> ist. Frühere<br />
<strong>Studie</strong>n haben allerdings gezeigt, dass Einschätzungen hinsichtlich <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> seitens<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung kein zuverlässiger Indikator für die tatsächlich bewirkten Verhaltensän<strong>der</strong>ungen sind<br />
(Hansmann et al., 2009). Eine einfache Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Fragbogenstudie im Sinne das<br />
diejenigen <strong>Slogans</strong>, welche den Befragten gefallen und <strong>von</strong> ihnen als effektiv beurteilt werden, auch<br />
wirklich verhaltenswirksam sind, kann man daher nicht geben. Von Befragungen <strong>der</strong> Zielgruppen für sich<br />
genommen kann nicht auf die tatsächliche Wirksamkeit <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> geschlossen werden. Vielmehr<br />
braucht es hierfür Feldexperimente, in welchen tatsächliches Verhalten in Abhängigkeit <strong>von</strong><br />
kommunizierten <strong>Slogans</strong> beobachtet und gemessen wird.<br />
Dennoch ist es notwendig die subjektive Wahrnehmung <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> durch die Zielgruppen zu analysieren,<br />
um diesbezüglich fundierte Gestaltungshinweise geben zu können. Solche Gestaltungshinweise können<br />
sich beispielsweise auf bestimmte Merkmale <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> beziehen, wie Kreativität und Witzigkeit, klare<br />
Verständlichkeit, Informationsgehalt, Umweltorientierung o<strong>der</strong> ein ausgeprägter Befehlston. Zur Analyse<br />
solcher Merkmalsdimensionen ist die Messung <strong>der</strong> subjektiven Wahrnehmung <strong>der</strong> Zielgruppen mittels<br />
Fragebogen ein geeignetes Vorgehen. Denn letztlich ist die Wahrnehmung und Beurteilung <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong><br />
durch die Zielgruppe einer Kampagne entscheidend und weniger die Beurteilung des Fachmanns o<strong>der</strong><br />
Designers <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> und Plakaten. Denn die <strong>Slogans</strong> sollen ja für die angesprochene Zielgruppe<br />
beispielsweise witzig o<strong>der</strong> klar verständlich sein und nicht für den Entwickler einer Kampagne.<br />
Um den Zusammenhang zwischen subjektiv wahrgenommenen <strong>Charakteristika</strong> <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> in den<br />
Zielgruppen und ihrer tatsächlichen Verhaltenswirksamkeit zu untersuchen ist somit ein zweistufiges<br />
Vorgehen möglich. In einem ersten Schritt zu den schlussendlich notwendigen Verhaltensexperimenten<br />
sind Fragebogenstudien bei den Zielgruppen hilfreich, um zunächst Eigenschaften <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> zu<br />
identifizieren und zu messen, welche <strong>der</strong>en Wirksamkeit potentiell beeinflussen können. Eine solche<br />
Analyse soll hier durch Beurteilungen für 6 Plakate bzw. <strong>Slogans</strong> anhand <strong>von</strong> 7 Merkmalsdimensionen<br />
(kreativ, klar verständlich, witzig, umweltorientiert, befehlend, emotional bewegend, informativ) angestellt<br />
werden.<br />
Der wissenschaftliche Hauptfokus <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> liegt in <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Zusammenhänge zwischen den 7<br />
Merkmalsdimensionen und den Gesamtbeurteilungen und Wirksamkeitseinschätzungen bezüglich <strong>der</strong><br />
Plakate. Zudem sind auch die Beurteilungen <strong>der</strong> Plakate an sich <strong>von</strong> Interesse und liefern Erkenntnisse,<br />
welche insbeson<strong>der</strong>e für Gestalter <strong>von</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Plakaten <strong>von</strong> praktischer Bedeutung sein können.<br />
Denn Informationen über die subjektive Wahrnehmung und Beurteilung <strong>der</strong> unterschiedlichen Plakate in<br />
den Zielgruppen, geben Hinweise auf spezifische Stärken und allenfalls auch Schwächen <strong>der</strong> Plakate.<br />
Auch Zusammenhänge zwischen Alter, Geschlecht und selbstberichtetem <strong>Littering</strong>-Verhalten <strong>der</strong> Schüler<br />
einerseits und <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Plakate an<strong>der</strong>erseits werden untersucht. Dies dient primär dazu, den<br />
Gestaltern <strong>von</strong> Plakaten Feedback in Bezug auf die Wirkungen unterschiedlicher <strong>Slogans</strong> auf verschiedene<br />
Untergruppen <strong>von</strong> Schülern zu geben. Die Ergebnisse dieser <strong>Studie</strong> sollen somit den Gestaltern <strong>von</strong><br />
<strong>Slogans</strong> eine Möglichkeit bieten, ihr Wissen bezüglich <strong>der</strong> Wirkung <strong>von</strong> verschiedenen Plakaten und<br />
<strong>Slogans</strong> auf Schüler zu erweitern.<br />
3
1.2 Frühere Forschung zu Slogan-<strong>Charakteristika</strong><br />
Untersuchungen zu <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Reaktanztheorie (Brehm 1966, 1972)<br />
zeigen, dass <strong>Slogans</strong> im Befehlston weniger effektiv sind als <strong>Slogans</strong> die höflich formuliert sind und<br />
beispielsweise um Mithilfe beim Sauberhalten <strong>der</strong> Umwelt bitten (Durdan, Ree<strong>der</strong> & Hecht, 1985; Geller,<br />
Witmer & Orebough, 1976; Reich & Robertson, 1979). So waren im Feldexperiment <strong>von</strong> Reich und<br />
Robertson (1979) in einem Schwimmbad die um Hilfe bittenden <strong>Slogans</strong> „Help keep your pool clean” und<br />
“Keeping the pool clean depends on you” wirksamer als die autoritären <strong>Slogans</strong> “Don’t litter” und “Don’t you<br />
dare to litter“. Auch in <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Durdan, Ree<strong>der</strong> und Hecht (1985) in einer Cafeteria war ein Slogan<br />
mit Appell um Mithilfe, nämlich “Please be helpful! Clear your own table” effektiver als die negative und<br />
verbietende Formulierung “Please don’t litter! Clear your own table”. Diese Befunde stimmen mit <strong>der</strong><br />
Reaktanztheorie überein, welche annimmt, dass Personen ihr Verhalten und ihre Normen selbst<br />
bestimmen möchten und Einengungen <strong>der</strong> eigenen Autonomie eine psychologische Gegen- bzw.<br />
Trotzreaktionen bewirken können.<br />
Zwar können befehlende <strong>Slogans</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Androhung <strong>von</strong> Geldstrafen durchaus ähnlich<br />
wirksam sein wie kooperative <strong>Slogans</strong> (Reiter & Samuel, 1980), aber in Abwesenheit <strong>von</strong> Drohungen und<br />
entsprechenden Kontrollmöglichkeiten sind kreative, kooperativ und höflich formulierte <strong>Slogans</strong> für die<br />
Vermin<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Littering</strong> effektiver (Hansmann & Scholz, 2003). Solche <strong>Slogans</strong> gefallen den Personen<br />
auch besser und werden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung daher eher akzeptiert. Beispielsweise wurde <strong>der</strong> mehrdeutig<br />
und beleidigend formulierte Slogan „We treat litterbugs like all insects!“ in einer <strong>Studie</strong> (Horsley, 1988) <strong>von</strong><br />
den Befragten als das <strong>Littering</strong>problem verstärkend eingeschätzt und negativ bewertet. Auch eine eigene<br />
<strong>Studie</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einfluss</strong> verschiedener Slogan-Merkmale auf Gesamtbeurteilungen und<br />
Wirksamkeitseinschätzungen bestätigt, dass befehlende <strong>Slogans</strong> im Allgemeinen nicht gut ankommen. So<br />
zeigte sich in einer <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Bran<strong>der</strong> und Pesch (2005), dass den Befragten <strong>Slogans</strong> gefallen, die kreativ,<br />
witzig, klar verständlich und informativ sind. Die Slogan-<strong>Charakteristika</strong> befehlend, provokativ und<br />
ermahnend haben demnach keinen <strong>Einfluss</strong> darauf wie gut <strong>Slogans</strong> den Leuten gefallen (Tabelle 1). Bei<br />
den Wirksamkeitseinschätzungen ergab sich ein ähnliches Bild. <strong>Slogans</strong>, die kreativ, klar verständlich,<br />
informativ und witzig sind, werden als wirkungsvoll erachtet. Auch eine ermahnende Komponente hing<br />
positiv mit den Wirksamkeitseinschätzungen zusammen, jedoch zeigte sich kein positiver <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong><br />
Komponenten befehlend und provokativ. Bei <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Bran<strong>der</strong> und Pesch wurden Personen aller<br />
Altersgruppen befragt. Die vorliegende <strong>Studie</strong> soll nun untersuchen inwieweit sich die dort gefundenen<br />
Zusammenhänge auch bei Schülern zeigen. Die <strong>Studie</strong> soll Auskunft darüber geben, welche Merkmale die<br />
Beurteilung <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> hier positiv beeinflussen und wie dementsprechend eine zielgruppengerechte<br />
Ansprache <strong>von</strong> Schülern im Alter <strong>von</strong> 10 – 16 Jahren geschehen kann.<br />
Tabelle 1: Ergebnisse einer Multiplen Regression <strong>zum</strong> Zusammenhang zwischen Einschätzungen <strong>der</strong><br />
<strong>Charakteristika</strong> <strong>von</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> und diesbezüglichen Gesamturteilen sowie Wirksamkeitseinschätzungen<br />
bei Schweizer Personen aller Altersgruppen (nach Bran<strong>der</strong> & Pesch, 2005)<br />
Gefallen des <strong>Slogans</strong><br />
β<br />
Wirksamkeitseinschätzung<br />
kreativ .54*** kreativ .33***<br />
witzig .21*** klar verständlich .20***<br />
klar verständlich .19*** informativ .19***<br />
informativ .16*** witzig .13***<br />
befehlend -.04 ermahnend .13***<br />
provokativ -.04 provokativ -.02<br />
ermahnend -.06 befehlend -.05<br />
*** p < .001, ** p < .01, * p < .05<br />
R 2 = .65 .32<br />
β<br />
4
2. Methode<br />
2.1 Fragebogen<br />
Der Fragebogen (siehe Anhang A) erfasste zunächst demographische Variablen (Alter, Geschlecht,<br />
Nationalität). Anschliessend wurde zu 6 im Fragebogen abgebildeten Plakaten jeweils gefragt, wie kreativ,<br />
verständlich, witzig, umweltorientiert, befehlend, emotional, informativ diese sind (5-stufige Rating Skalen<br />
<strong>von</strong> 1 = gar nicht bis 5 = sehr stark). Zudem wurde gefragt wie gut das Plakat gefällt (1 = sehr gut bis 5 =<br />
gar nicht) und ob es Personen dazu bewegt, ihren Abfall richtig zu entsorgen (1 = ja, sicher bis 5 = nein).<br />
Für die Datenanalyse und den hier vorliegenden Ergebnisbericht wurden diese beiden Items umgepolt, um<br />
die Ergebnisse einfacher verständlich darstellen zu können (5 = „sehr gut“ bzw. „ja, sicher“). Im letzten Teil<br />
des Fragebogens wurde das eigene <strong>Littering</strong>verhalten <strong>der</strong> Schüler erhoben (Skala nach Umpolung: 1 = nie<br />
bis 5 = sehr häufig) und es wurde gefragt, welche Gründe es für <strong>Littering</strong> gibt. Des Weiteren wurde danach<br />
gefragt ob es persönlich als störend empfunden wird, wenn an<strong>der</strong>e Abfall achtlos wegwerfen (Skala nach<br />
Umpolung: 1 = überhaupt nicht 5 = sehr stark) und an welchen Orten die Verschmutzung am meisten stört.<br />
Die Antworten zu den Fragen nach den Gründen für <strong>Littering</strong> und nach den Orten, an denen die<br />
Verschmutzung am meisten stört, werden in diesem Bericht allerding nicht untersucht, son<strong>der</strong>n in einem<br />
geson<strong>der</strong>ten Bericht dargestellt (Knoll, 2013).<br />
2.2 Untersuchungsteilnehmer<br />
Insgesamt nahmen N = 122 Schüler <strong>der</strong> Klassenstufen 5 bis 9 an <strong>der</strong> Umfrage teil. Das Alter <strong>der</strong><br />
Teilnehmer reichte <strong>von</strong> 10 bis 16 Jahren mit einem Mittelwert <strong>von</strong> M = 13.4 Jahren (Tabelle 2). Die<br />
Geschlechterverteilung war mit 52.5% Frauen und 47.5% Jungen recht ausgeglichen (vgl. Anhang B1, B2).<br />
Die männlichen und weiblichen Schülerinnen waren auch ungefähr gleich alt (Mädchen, M = 13.4, Jungen<br />
M = 13.3, p = .548; vgl. Anhang B3, B4).<br />
Bezüglich Nationalität gaben 66.4% ausschliesslich die Schweizer Nationalität an, 13.1% gaben die<br />
Schweizer und eine weitere Nationalität an, 17.2 % gaben nur eine an<strong>der</strong>e Nationalität an und 3.3%<br />
machten keine Angabe (Anhang B5).<br />
Bezüglich Muttersprache gaben 65,6% ausschliesslich die Deutsche bzw. Schweizerdeutsche<br />
Muttersprache an, 5,7% gaben die Deutsche und eine weitere Muttersprache an, 25,4% gaben nur eine<br />
Nicht-Deutsche Muttersprache an und 3.3% machten keine Angabe (Anhang B6).<br />
Die Variablen Nationalität und Muttersprache erscheinen in <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch im Hinblick auf die Beurteilung <strong>der</strong> Verständlichkeit <strong>der</strong> Plakate <strong>von</strong> Interesse. Vor allem<br />
aussagekräftige statistische Vergleiche zwischen Schweizern und Nicht-Schweizern sind jedoch wegen <strong>der</strong><br />
eher kleinen Anzahl <strong>von</strong> Nicht-Schweizer Schülern (17.2%, n = 21) nur eingeschränkt möglich.<br />
Tabelle 2: Klassenstufe und Alter <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
Klassenstufe<br />
M<br />
Alter N SD Minimum Maximum<br />
5 10,95 20 ,605 10 12<br />
7 12,82 34 ,673 12 15<br />
8 13,81 37 ,701 12 15<br />
9 15,07 29 ,530 14 16<br />
Insgesamt 13,36 120 1,494 10 16<br />
Anmerkung: Je eine Person <strong>der</strong> Klassenstufen 5 und 9 gab das Alter nicht an.<br />
5
3. Ergebnisse<br />
3.1 Demographische Variablen und <strong>Littering</strong><br />
3.1.1 Geschlecht und <strong>Littering</strong><br />
Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und selbstberichtetem <strong>Littering</strong>. Mädchen<br />
(M = 2.2) und Jungs (M = 2.1) gaben im Durchschnitt an „selten“ (≈ 2.0) Abfall unachtsam weggeworfen<br />
o<strong>der</strong> liegen gelassen zu haben. Die Mädchen fühlen sich tendenziell jedoch stärker durch <strong>Littering</strong> gestört<br />
(M = 3.6 ≈ mittel bis stark) als die Jungs (M = 3.25 ≈ mittel), was nur knapp nicht signifikant war (p ≥ .05).<br />
Tabelle 3: Mittelwerte und t-Test <strong>zum</strong> Vergleich <strong>der</strong> Geschlechter hinsichtlich Häufigkeit <strong>von</strong> selbstberichtetem<br />
<strong>Littering</strong> und Störung durch <strong>Littering</strong><br />
Geschlecht N M SD SE(M)<br />
Wie oft hast du dieses Jahr "gelittert"? weiblich 63 2,24 ,817 ,103<br />
männlich 57 2,11 ,880 ,117<br />
Stört es dich, wenn an<strong>der</strong>e "littern"? weiblich 63 3,59 ,835 ,105<br />
männlich 57 3,25 1,057 ,140<br />
Signifikanz<br />
p<br />
.395<br />
.054<br />
3.1.2 Alter, Nationalität, Muttersprache und <strong>Littering</strong><br />
Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Alter und selbstberichtetem <strong>Littering</strong> sowie Störung durch<br />
<strong>Littering</strong>. Da nur Schüler <strong>der</strong> Stufen 5 bis 9 untersucht wurden, ist die Altersspanne <strong>der</strong> <strong>Studie</strong>nteilnehmer<br />
jedoch auch recht klein. Es zeigte sich auch kein Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Nationalität und <strong>Littering</strong><br />
sowie Störung durch <strong>Littering</strong>. Zwischen Muttersprache und <strong>Littering</strong> sowie Störung durch <strong>Littering</strong> zeigte<br />
sich ebenfalls kein signifikanter Zusammenhang.<br />
3.2 Selbstberichtetes <strong>Littering</strong> und Störung durch <strong>Littering</strong><br />
Es zeigte sich eine geringe, aber statistisch signifikante Korrelation (r = -.24, p < .01) zwischen eigenem<br />
<strong>Littering</strong> und <strong>der</strong> wahrgenommenen Störung durch <strong>Littering</strong>. Schüler, die sich durch <strong>Littering</strong> stark gestört<br />
fühlen, littern demnach auch etwas seltener als Schüler, die sich kaum gestört fühlen. Schüler die oft littern<br />
fühlen sich im Durchschnitt nur in mittlerem Masse durch <strong>Littering</strong> gestört (M = 3.1), während Schüler, die<br />
selbst nie littern, sich in mittlerem bis starkem Masse <strong>von</strong> <strong>Littering</strong> gestört fühlen (Tabelle 4).<br />
Tabelle 4: Persönliche Störung durch <strong>Littering</strong> in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Häufigkeit eigenen <strong>Littering</strong>s<br />
Wie oft hast du dieses Jahr<br />
"gelittert"?<br />
Stört es Dich, wenn an<strong>der</strong>e "littern"? a<br />
M N SD<br />
nie 3,64 22 1,399<br />
selten 3,56 70 ,828<br />
gelegentlich 3,16 19 ,688<br />
oft 3,10 10 ,876<br />
sehr häufig 1,00 1 .<br />
Insgesamt 3,45 122 ,972<br />
a Skala: 1 = überhaupt nicht, 2 = eher nicht, 3 = mittel, 4 = stark, 5 = sehr stark<br />
6
3.3 Beurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
3.3.1 Gesamteindruck, Wirksamkeit und 7 <strong>Charakteristika</strong><br />
Tabelle 4 zeigt die mittleren Bewertungen für die einzelnen Plakate hinsichtlich Gesamteindruck,<br />
Wirksamkeit und den 7 Merkmalsdimensionen (vgl. auch deskriptive Statistiken in Anhang C, D) sowie die<br />
Ergebnisse <strong>von</strong> Signifikanztests bezüglich <strong>der</strong> Abweichung vom jeweiligen Gesamtmittel <strong>der</strong> Plakate.<br />
Das IGSU Plakat mit dem Slogan „Was im Schwimmbad stört, stört auch am Ufer“ gefiel den Schülern am<br />
besten (M = 4.2 ≈ gut) und wurde <strong>von</strong> ihnen auch als am wirksamsten eingeschätzt (M = 4.0 ≈ eher ja). Es<br />
wich signifikant (p < .001) positiv vom Gesamtmittelwert aller Plakate bei Gesamteindruck (M = 3.2 ≈ mittel)<br />
und Wirksamkeitseinschätzungen (M = 3.0 ≈ vielleicht) ab. Auch das ”IGSU - Monster” mit dem Slogan<br />
„Wirf deine Abfälle nicht achtlos weg. - <strong>Littering</strong> rächt sich irgendwann.“ gefiel den Schülern<br />
überdurchschnittlich gut (p < .001; M = 3.7). Es wurde jedoch nicht als überdurchschnittlich effektiv beurteilt<br />
(M = 3.0 ≈ vielleicht). Am schlechtesten kam das Plakat „Gebüsst“ – „Es kann jeden Abfallsün<strong>der</strong> treffen.“<br />
an. Dieses gefiel den Befragten „eher nicht“ (M = 2.0) und wurde bezüglich Wirksamkeit nur mit M = 2.4 (≈<br />
eher nein bis vielleicht) bewertet (Abweichungen vom Gesamtmittel, p < .001).<br />
Die Merkmalsprofile <strong>der</strong> einzelnen <strong>Slogans</strong> erscheinen in weiten Teilen nachvollziehbar und plausibel. Das<br />
Plakat 1 ”Abfall tötet Tiere” war demnach klar verständlich (4.0) und umweltorientiert (3.7), aber nicht witzig<br />
(1.7). Das ”IGSU - Monster” war vor allem kreativ (4.1). Das Plakat 3 ”Gebüsst” wurde in allen Dimensionen<br />
ausser „befehlend“ signifikant tiefer als <strong>der</strong> Gesamtmittelwert aller Plakate beurteilt. Insbeson<strong>der</strong>e wurde es<br />
als nicht witzig (1.5) und emotional bewegend (1.7) sowie wenig umweltorientiert (2.0) und kreativ (2.0)<br />
beurteilt. Das Plakat 3 ”Pro Natura - Lebensdauer” wurde vor allem als informativ (3.8) und umweltorientiert<br />
(3.4) wahrgenommen. Das Plakat 5 ”Freestyle” wurde zwar als eher kreativ (3.3) und wenig befehlend (2.0)<br />
eingeschätzt, schnitt aber auf den vier Dimensionen emotional bewegend, informativ, umweltorientiert und<br />
klar verständlich signifikant unterdurchschnittlich ab (p < .001). Das Plakat 6 ”IGSU - Schwimmbad” wurde<br />
bezüglich aller Dimensionen signifikant höher beurteilt als <strong>der</strong> Durchschnittswert aller Plakate. Dennoch<br />
kann man die <strong>Charakteristika</strong> verständlich (4.3), kreativ (4.1), umweltorientiert (4.0) und informativ (3.8) hier<br />
als herausragende Merkmale mit beson<strong>der</strong>s hohen Bewertungen identifizieren. Bei den<br />
Gesamtmittelwerten aller Plakate auf den Dimensionen fällt auf, dass die Plakate den Befragten generell<br />
eher nicht witzig erschienen (M = 2.2). So wurden auch die beiden IGSU Plakate <strong>von</strong> den Schülern auf <strong>der</strong><br />
Dimension „befehlend“ höher eingestuft als auf <strong>der</strong> Dimension „witzig“.<br />
Tabelle 4: Mittelwerte <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> 6 Plakate hinsichtlich Wirksamkeit, Gefallen und <strong>der</strong> 7<br />
Merkmalsdimensionen sowie Signifikanzen <strong>der</strong> relativen Abweichungen vom Gesamtmittel <strong>der</strong> Plakate<br />
Plakat 1 Plakat 2 Plakat 3 Plakat 4 Plakat 5 Plakat 6<br />
”Abfall tötet<br />
Tiere”<br />
”IGSU -<br />
Monster”<br />
”Gebüsst”<br />
”Pro Natura -<br />
Lebensdauer”<br />
”Freestyle”<br />
”IGSU -<br />
Schwimmbad”<br />
Wirksamkeit a 2.8 3.1 2.4 3.2 2.5 4.0 3.0<br />
Gefallen b 3.0 3.7 2.0 3.3 3.0 4.2 3.2<br />
<strong>Charakteristika</strong> c<br />
kreativ 2.8 4.1 2.0 3.1 3.3 4.1 3.2<br />
verständlich 4.0 3.4 2.6 3.2 2.5 4.3 3.3<br />
witzig 1.7 3.0 1.5 2.1 2.3 2.7 2.2<br />
umweltorientiert 3.7 3.1 2.0 3.4 2.7 4.0 3.2<br />
befehlend 3.0 3.3 2.8 2.4 2.0 3.4 2.8<br />
emotional 3.1 2.4 1.7 2.4 2.0 3.3 2.5<br />
informativ 3.2 3.3 2.7 3.8 2.4 3.8 3.2<br />
a<br />
Skala <strong>von</strong> 1 = „nein“ bis 5 = „ja, sicher“, b Skala <strong>von</strong> 1 = „gar nicht“ bis 5 = „sehr gut “, c Skala <strong>von</strong> 1 = „gar nicht“ bis 5<br />
= „sehr stark“.<br />
Signifikanztests: Statistisch signifikante Abweichung vom Gesamtmittelwert mit p < .001 Fettdruck und unterstrichen<br />
(positiv) bzw. kursiv und unterstrichen (negativ); bei .001 < p < .05 nur Fettdruck bzw. kursiv.<br />
Gesamt<br />
M<br />
7
3.3.2 Geschlechterunterschiede hinsichtlich Beurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Der Gesamteindruck <strong>der</strong> 6 Plakate und auch die Wirksamkeitseinschätzungen für diese unterschieden sich<br />
nicht signifikant zwischen den beiden Geschlechtern (Tabellen 5, 6). Der grösste tendenzielle<br />
Geschlechterunterschied fand sich beim Gesamteindruck bezüglich Plakat 6 „Schwimmbad IGSU“, welches<br />
den Mädchen mit M = 4,3 etwas besser gefiel als den Jungs (M = 4.05, p = .077, n.s.).<br />
Bei den 42 Vergleichen (6 Plakate x 7 Dimensionen) bezüglich <strong>der</strong> einzelnen Merkmalsdimensionen<br />
ergaben sich lediglich zwei signifikante Geschlechtsunterschiede. Plakat 1 ”Abfall tötet Tiere” wurde <strong>von</strong><br />
den Mädchen (M = 1.4) signifikant (p ≤ .01) weniger witzig eingestuft als <strong>von</strong> den Jungs (M = 1.95). Plakat 2<br />
”IGSU - Monster” wurde <strong>von</strong> den Mädchen (M = 2.8) beinahe signifikant (p = .058) weniger witzig beurteilt<br />
als <strong>von</strong> den Jungs (M = 3.25) und zudem wurde es <strong>von</strong> den Mädchen (M = 2.9) signifikant (p = .006)<br />
weniger umweltorientiert eingestuft wurde als <strong>von</strong> den Jungs (M = 3.4).<br />
Tabelle 5: Vergleich <strong>der</strong> Geschlechter hinsichtlich dem Gesamteindruck <strong>der</strong> Plakate<br />
Wie gut gefällt dir … ?<br />
Geschlecht N M SD SE(M)<br />
Plakat 1<br />
weiblich 62 3,06 1,069 ,136<br />
männlich 56 3,00 1,206 ,161<br />
Plakat 2<br />
weiblich 63 3,59 1,213 ,153<br />
männlich 54 3,89 1,192 ,162<br />
Plakat 3<br />
weiblich 62 2,02 ,967 ,123<br />
männlich 57 1,98 1,061 ,140<br />
Plakat 4<br />
weiblich 63 3,24 1,341 ,169<br />
männlich 56 3,41 1,437 ,192<br />
Plakat 5<br />
weiblich 62 3,03 1,040 ,132<br />
männlich 57 2,95 1,274 ,169<br />
Plakat 6<br />
weiblich 61 4,34 ,834 ,107<br />
männlich 57 4,05 ,934 ,124<br />
t-Test<br />
Signifikanz<br />
,760<br />
,179<br />
,857<br />
,501<br />
,693<br />
,077<br />
Tabelle 6: Vergleich <strong>der</strong> Geschlechter hinsichtlich <strong>der</strong> Wirksamkeitsbeurteilung für die Plakate<br />
Ist das Plakat … wirksam? Geschlecht N M SD SE(M)<br />
t-Test<br />
Signifikanz<br />
Plakat 1<br />
Plakat 2<br />
Plakat 3<br />
Plakat 4<br />
Plakat 5<br />
Plakat 6<br />
weiblich 63 2,70 1,057 ,133<br />
männlich 56 2,86 1,086 ,145<br />
weiblich 63 3,02 ,975 ,123<br />
männlich 55 3,22 1,049 ,141<br />
weiblich 62 2,34 1,173 ,149<br />
männlich 57 2,51 1,297 ,172<br />
weiblich 63 3,17 1,314 ,166<br />
männlich 56 3,16 1,233 ,165<br />
weiblich 62 2,48 ,971 ,123<br />
männlich 57 2,44 1,134 ,150<br />
weiblich 61 3,97 ,856 ,110<br />
männlich 57 3,95 ,766 ,101<br />
,422<br />
,283<br />
,456<br />
,953<br />
,816<br />
,894<br />
8
3.3.3 Zusammenhänge zwischen Alter und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Eine signifikante Korrelation zwischen Alter und Gesamteindruck ergab sich nur für das Plakat 1 ”Abfall<br />
tötet Tiere” (Tabelle 7). Die entsprechende Korrelation war mit r = -.31 (p ≤ .001) negativ und vom Betrag<br />
her eher klein. Dies bedeutet, dass Plakat 1 den älteren Schülern etwas schlechter gefiel als den jüngeren.<br />
Plakat 1 wurde <strong>von</strong> den jüngeren Schülern auch signifikant wirksamer eingeschätzt, r = -.33 (p < .001). Im<br />
Gegensatz hierzu wurde das Plakat 4 ”Pro Natura - Lebensdauer” <strong>von</strong> den älteren Schülern als wirksamer<br />
eingeschätzt als <strong>von</strong> den jüngeren Schülern, r = .24 (p ≤ .01).<br />
Tabelle 7: Korrelationen zwischen Alter und Gesamteindruck bzw. Wirksamkeitsbeurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Plakat 1 Plakat 2 Plakat 3 Plakat 4 Plakat 5 Plakat 6<br />
”Abfall tötet<br />
Tiere”<br />
”IGSU -<br />
Monster”<br />
”Gebüsst”<br />
”Pro Natura -<br />
Lebensdauer”<br />
”Freestyle”<br />
”IGSU -<br />
Schwimmbad”<br />
Alter x Gefallen -,308** -,090 ,002 ,059 -,039 -,089<br />
Alter x Wirksamkeit -,329*** -,133 -,018 ,236** -,076 -,167<br />
***p < .001; **p < .01; *p < .05<br />
Einige weitere signifikante Zusammenhänge zwischen den Beurteilungen und dem Alter ergaben sich<br />
bezüglich <strong>der</strong> 7 Merkmalsdimensionen (Tabelle 8). Das Plakat1 ”Abfall tötet Tiere” gefiel den jüngeren<br />
Schülern nicht nur besser und wurde wirksamer eingeschätzt, jüngere Schüler bewerteten dieses Plakat<br />
auch als kreativer, klarer verständlich, befehlen<strong>der</strong>, emotional bewegen<strong>der</strong> und informativer als ältere<br />
Schüler. Das Plakat 1 kam bei den jüngeren Schülern also in mehrfacher Hinsicht besser an als bei den<br />
älteren. Das Plakat 3 ”Gebüsst” war hingegen für die älteren Schüler klarer verständlich als für die jüngeren<br />
und wurde <strong>von</strong> den älteren auch als witziger beurteilt. Das Plakat 4 ”Pro Natura - Lebensdauer” war für die<br />
älteren Schüler ebenfalls klarer verständlich als für die jüngeren. Dieses Plakat wurde daneben <strong>von</strong> älteren<br />
Schülern auch für stärker umweltorientiert befunden als <strong>von</strong> jüngeren Schülern. Die Plakate 3 und 4 sind<br />
für jüngere Schüler somit wohl eher schlechter geeignet als für die älteren. Des Weiteren wurde das Plakat<br />
2 ”IGSU - Monster” <strong>von</strong> jüngeren Schülern etwas stärker als emotional bewegend eingestuft als <strong>von</strong> den<br />
älteren. Es spricht also die jüngeren Schüler vermutlich etwas stärker an als ältere Schüler.<br />
Tabelle 8: Korrelationen zwischen Alter und Beurteilung <strong>der</strong> 6 Plakate auf den 7 Merkmalsdimensionen<br />
kreativ<br />
witzig<br />
klar<br />
verständlich<br />
umweltorientiert<br />
befehlend<br />
emotional<br />
bewegend<br />
informativ<br />
Plakat 1<br />
Plakat 2<br />
”Abfall tötet<br />
Tiere”<br />
”IGSU -<br />
Monster”<br />
-,270** -,196* -,010 -,090 -,325*** -,404*** -,221*<br />
,083 -,028 -,100 -,085 -,082 -,203* -,040<br />
Plakat 3 ”Gebüsst” ,076 ,248** ,231* ,069 -,001 ,079 ,096<br />
Plakat 4<br />
”Pro Natura -<br />
Lebensdauer”<br />
,119 ,255** ,117 ,235* ,066 ,123 ,072<br />
Plakat 5 ”Freestyle” ,099 -,039 ,009 ,036 -,003 ,033 -,056<br />
Plakat 6<br />
”IGSU -<br />
Schwimmbad”<br />
-,102 -,049 -,031 -,103 -,089 -,076 ,046<br />
***p < .001; **p < .01; *p < .05<br />
9
3.3.4 Zusammenhänge zwischen eigenem <strong>Littering</strong> und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Es zeigte sich nur beim Plakat 3 „Gebüsst“ ein Zusammenhang zwischen selbstberichtetem eigenen<br />
<strong>Littering</strong> und dem Gesamteindruck des Plakats (Tabelle 9). Das Plakat „Gebüsst“ gefällt Schülern, die<br />
selbst häufiger littern, etwas weniger gut als Schülern die gar nicht o<strong>der</strong> selten littern. Die<br />
dementsprechende negative Korrelation ist zwar signifikant, aber vom Betrag her recht gering (r = -.22, p<br />
3.3.5 Zusammenhänge zwischen Störung durch <strong>Littering</strong> und Beurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Es zeigte sich, dass die Plakate 1 ”Abfall tötet Tiere” (r = .25) und 6 ”IGSU - Schwimmbad” (r = .35) den<br />
Schülern, die sich durch <strong>Littering</strong> stark gestört fühlen, signifikant besser gefallen als Schülern, die sich nicht<br />
so sehr an <strong>Littering</strong> stören (Tabelle 11). Die Schüler, die sich <strong>von</strong> <strong>Littering</strong> stärker gestört fühlen, schätzen<br />
diese beiden Plakate auch wirksamer ein als an<strong>der</strong>e Schüler (Tabelle 11).<br />
Bei den Beurteilungen <strong>der</strong> einzelnen Merkmalsdimensionen zeigen sich ebenfalls nur hinsichtlich dieser<br />
beiden Plakate signifikante Zusammenhänge zur subjektiv empfundenen Störung durch <strong>Littering</strong> (Tabelle<br />
12). Das Plakat 1 ”Abfall tötet Tiere” wird <strong>von</strong> Schülern, die sich stark durch <strong>Littering</strong> gestört fühlen, als<br />
emotional bewegen<strong>der</strong> beurteilt (r = .19). Das Plakat 6 ”IGSU - Schwimmbad” wird <strong>von</strong> Schülern, die sich<br />
stärker durch <strong>Littering</strong> stärker gestört fühlen, emotional bewegen<strong>der</strong> (r = .19) und informativer (r = .19)<br />
eingestuft als <strong>von</strong> Schülern, die <strong>Littering</strong> weniger stört.<br />
Tabelle 11: Korrelationen zwischen Störung durch <strong>Littering</strong> und Gesamteindruck bzw.<br />
Wirksamkeitsbeurteilung <strong>der</strong> Plakate<br />
Plakat 1 Plakat 2 Plakat 3 Plakat 4 Plakat 5 Plakat 6<br />
”Abfall tötet<br />
Tiere”<br />
”IGSU -<br />
Monster”<br />
”Gebüsst”<br />
”Pro Natura -<br />
Lebensdauer”<br />
”Freestyle”<br />
”IGSU -<br />
Schwimmbad”<br />
Störung x Gefallen ,247** ,044 ,105 ,139 ,106 ,347***<br />
Störung x Wirksamkeit ,236** ,038 -,019 ,068 ,118 ,282**<br />
***p < .001; **p < .01; *p < .05<br />
Tabelle 12: Korrelationen zwischen Störung durch <strong>Littering</strong> und Beurteilung <strong>der</strong> 6 Plakate auf den 7<br />
Merkmalsdimensionen<br />
kreativ<br />
witzig<br />
klar<br />
verständlich<br />
umweltorientiert<br />
befehlend<br />
emotional<br />
bewegend<br />
informativ<br />
Plakat 1<br />
Plakat 2<br />
”Abfall tötet<br />
Tiere”<br />
”IGSU -<br />
Monster”<br />
,062 ,095 -,060 -,035 -,089 ,186* ,050<br />
-,138 -,006 -,172 -,126 ,030 ,087 ,060<br />
Plakat 3 ”Gebüsst” ,084 ,048 -,068 -,064 ,136 ,036 ,122<br />
Plakat 4<br />
”Pro Natura -<br />
Lebensdauer”<br />
,052 -,067 ,056 ,049 -,046 ,143 ,057<br />
Plakat 5 ”Freestyle” ,001 ,034 -,027 -,045 -,075 ,078 -,070<br />
Plakat 6<br />
”IGSU -<br />
Schwimmbad”<br />
***p < .001; **p < .01; *p < .05<br />
,176 ,162 -,117 ,161 ,135 ,184* ,182*<br />
11
3.4 Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf Gefallen und<br />
Wirksamkeitsbeurteilung<br />
Es zeigte sich, dass <strong>Slogans</strong> bzw. Plakate vor allem kreativ sein müssen, um den Schülern zu gefallen.<br />
Auch Informationsgehalt, klare Verständlichkeit, emotionale Ansprache, Umweltbezug und Witz kommen<br />
gut an (Tabelle 13). Die befehlende Komponente hat hingegen keine Auswirkung auf das Gefallen <strong>der</strong><br />
<strong>Slogans</strong>. Bei den Wirksamkeitsbewertungen sind die Zusammenhänge ähnlich (Tabelle 13). Die Korrelation<br />
zwischen „Gefallen <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong>“ und „Wirksamkeitseinschätzungen“ war mit r = .69 (p < .001) auch recht<br />
hoch und eine hohe Wirksamkeitserwartung – also empfundene Nützlichkeit – scheint also für das gute<br />
Gefallen eines <strong>Slogans</strong> wichtig zu sein. Im Gegensatz <strong>zum</strong> Gefallen <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong> ist <strong>der</strong> Informationsgehalt<br />
für die Wirksamkeitseinschätzungen jedoch wichtiger als die Kreativität und die befehlende Komponente<br />
wirkt sich hier tendenziell (aber knapp nicht signifikant) leicht positiv aus. Auch hängt die Witzigkeit im<br />
multiplen Regressionsmodell signifikant mit dem Gefallen aber nicht mit den Wirksamkeitseinschätzungen<br />
zusammen, was für eine gewisse Differenzierung zwischen Gefallen und Wirksamkeit seitens <strong>der</strong> Schüler<br />
spricht.<br />
Bei den Regressionsmodellen in Tabelle 13 konkurrieren die Merkmalsdimensionen als gemeinsame<br />
Prädiktoren in Bezug auf die Erklärungskraft hinsichtlich <strong>der</strong> beiden abhängigen Variablen „Gefallen“ bzw.<br />
„Wirksamkeitsbewertung“. Die Prädiktoren mit starker Vorhersagekraft –also die wichtigsten<br />
Merkmalsdimensionen– setzen sich hierbei durch, was zu aussagekräftigen Ergebnissen führt. Tabelle 14<br />
zeigt ergänzend die paarweisen Korrelationen zwischen den einzelnen Merkmalsdimensionen und<br />
„Gefallen“ bzw. „Wirksamkeitsbewertung“.<br />
Tabelle 13: Ergebnisse <strong>der</strong> Multiple Regression <strong>von</strong> Einschätzungen <strong>der</strong> <strong>Charakteristika</strong> <strong>von</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong><br />
<strong>Slogans</strong> als Prädiktoren für das Gefallen <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong> und die Wirksamkeitseinschätzungen<br />
Gefallen des <strong>Slogans</strong><br />
β<br />
Wirksamkeitseinschätzung<br />
kreativ .42*** informativ .25***<br />
informativ .24*** kreativ .23***<br />
emotional bewegend .12*** klar verständlich .17***<br />
klar verständlich .12*** emotional bewegend .15***<br />
witzig .09** umweltorientiert .13***<br />
umweltorientiert .07 * befehlend .06<br />
befehlend -.01 witzig -.01<br />
R 2 = .66 .57<br />
*** p < .001, ** p < .01, * p < .05 (siehe Anhang E, F für Details <strong>der</strong> Regressionsmodelle)<br />
β<br />
Tabelle 14: Paarweise Korrelationen <strong>der</strong> <strong>Charakteristika</strong> mit Gefallen und Wirksamkeitseinschätzungen<br />
Gefallen des <strong>Slogans</strong><br />
r<br />
r Gefallen x Wirksamkeit<br />
= .69***<br />
Wirksamkeitseinschätzung<br />
r<br />
kreativ .71*** informativ .60***<br />
informativ .60*** kreativ .55***<br />
emotional bewegend .55*** klar verständlich .62***<br />
klar verständlich .61*** emotional bewegend .55***<br />
witzig .48*** umweltorientiert .59***<br />
umweltorientiert .58*** befehlend .41***<br />
befehlend .36*** witzig .34***<br />
*** p < .001, ** p < .01, * p < .05<br />
12
3.5 Korrelationen zwischen den Merkmalsdimensionen<br />
Die 7 untersuchten Merkmalsdimensionen sind wechselseitig nicht unabhängig <strong>von</strong>einan<strong>der</strong>. So setzt klare<br />
Verständlichkeit beispielsweise einen gewissen Informationsgehalt voraus, den es zu verstehen gilt, und<br />
ein Slogan ohne Kreativität kann kaum witzig sein. In Tabelle 15 sind die paarweisen Zusammenhänge<br />
bzw. Korrelationen zwischen den Dimensionen dargestellt.<br />
Der engste Zusammenhang besteht demnach mit einer Korrelation <strong>von</strong> r = .625 (d.h.<br />
Determinationskoeffizient r 2 = .39) zwischen <strong>der</strong> klaren Verständlichkeit eines <strong>Slogans</strong> und seiner<br />
Umweltorientierung. Dies sagt aus, dass 39% <strong>der</strong> Unterschiede (Varianz) zwischen den <strong>Slogans</strong><br />
hinsichtlich Umweltorientierung durch <strong>der</strong>en unterschiedliche Verständlichkeit erklärt werden können und<br />
umgekehrt. Der zweitengste engste Zusammenhang ergibt sich zwischen klar verständlich und informativ (r = .58;<br />
r 2 = 34%) und hiernach folgt jener zwischen kreativ und witzig (r = .56; r 2 = 31%). Auch umweltorientiert und<br />
emotional bewegend sowie umweltorientiert und informativ hängen recht eng zusammen (beide<br />
Korrelationen r = .55; r 2 = 30%). Am geringsten ist <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen witzig und befehlend (r =<br />
.19; r 2 = 3%). Es ergaben sich keine negativen Korrelationen bzw. Zusammenhänge. Dies deutet darauf<br />
hin, dass ein gewisser Verallgemeinerungsbias die Einschätzungen <strong>der</strong> Befragten beeinflusst hat, in dem<br />
Sinne, dass <strong>Slogans</strong> generell –also Dimensionen übergreifend– entwe<strong>der</strong> als hoch o<strong>der</strong> tief bewertet<br />
wurden. Dennoch erscheinen die Bewertungen <strong>der</strong> Befragten gesamthaft aussagekräftig, was durch die<br />
inhaltliche Plausibilität <strong>der</strong> gerade beschriebenen höchsten Korrelationen <strong>von</strong> Tabelle 15 belegt wird. Die<br />
kleinen Korrelationen (r ≤ .3; r 2 < 10%) in Tabelle 15 sollten hingegen mit Vorsicht interpretiert werden.<br />
Die gefunden Korrelationen gelten zunächst auch primär für den Satz <strong>von</strong> 6 <strong>Slogans</strong>, <strong>der</strong> hier untersucht<br />
wurden. Bei an<strong>der</strong>en <strong>Slogans</strong> könnten etwas an<strong>der</strong>e Korrelationen resultieren. Man kann die hier<br />
genannten Zusammenhänge im Prinzip sogar gezielt beeinflussen! So könnte man beispielsweise gezielt<br />
versuchen, <strong>Slogans</strong> und Plakate zu generieren, welche witzig, kreativ und informativ sind. Hierdurch<br />
würden sich die wechselseitigen Korrelationen zwischen diesen drei Merkmalsdimensionen erhöhen. Die<br />
Korrelationen in Tabelle 15 können somit auch als ein Raum <strong>von</strong> Möglichkeiten für Synergien zwischen den<br />
untersuchten Merkmalsdimensionen verstanden werden.<br />
Tabelle 15: Matrix <strong>der</strong> paarweisen<br />
Korrelationen zwischen den Merkmalsdimensionen<br />
13
3.6 Faktorenanalyse bezüglich <strong>der</strong> Merkmalsdimensionen<br />
Während Korrelationen Zusammenhänge zwischen einzelnen Variablen (im vorliegenden Fall<br />
Merkmalsdimensionen) beschreiben, untersucht die Faktorenanalyse die Korrelationsmatrix mehrerer<br />
Variablen (Tabelle 15) auf fundamentale Komponenten hin, welche den Interkorrelationen zwischen den<br />
Variablen zugrunde liegen. Für die Faktorenanalyse wurde das Hauptkomponenten-Verfahren eingesetzt<br />
(Principle Component Analysis, PCA) und es wurden zwei Hauptkomponenten extrahiert. Die resultierende<br />
Faktorenladungsmatrix ist in Tabelle 16 dargestellt.<br />
Es ergab sich demnach <strong>zum</strong> einen ein sachbezogen emotionaler Faktor, <strong>der</strong> primär die<br />
Merkmalsdimensionen klar verständlich, umweltorientiert, befehlend, emotional bewegend und informativ<br />
umfasst. Eine gewisse Ladung (a = 0.35) <strong>von</strong> Kreativität auf diesem Faktor deutet zudem darauf hin, dass<br />
Kreativität auch zur Vermittlung <strong>von</strong> Sachverständnis und zur emotionalen Wirkung <strong>von</strong> Plakaten etwas<br />
beitragen kann.<br />
Des Weiteren ergab sich ein witzig-kreativer Faktor, welcher auf eben diesen beiden Merkmalen hoch lädt.<br />
Zudem deuten die merklichen Ladungen <strong>der</strong> Merkmale klare Verständlichkeit und Umweltorientierung<br />
(beide a = 0.39) auf diesem zweiten Faktor darauf hin, dass Witz und Kreativität auch klare Einsichten zu<br />
Gunsten des Umweltschutzes för<strong>der</strong>n können.<br />
Es sei auch hier wie<strong>der</strong> darauf hingewiesen, dass dieses Ergebnis zunächst nur für den hier untersuchten<br />
Satz <strong>von</strong> 6 Plakaten gilt. Diese stellen eine ad hoc Auswahl (und also keine Zufallsauswahl) <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong><br />
dar und dies sind für den Anspruch auf eine Repräsentativität für <strong>Slogans</strong> im Allgemeinen auch zu wenige.<br />
Es fragt sich auch, in wie weit es überhaupt Sinn macht <strong>von</strong> einer Repräsentativität hinsichtlich <strong>Anti</strong>-<br />
<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> zu sprechen, da wir uns hier ja in einem konstruktivistischen Themenfeld befinden. Die<br />
Macher <strong>von</strong> Kampagnen können die Eigenschaften <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong>, die sie einsetzen, selbst beeinflussen.<br />
Somit kann man die geringe Ladung <strong>der</strong> Merkmalsdimension „witzig“ auf dem sachbezogen emotionalen<br />
Faktor einerseits als Beleg dafür auffassen, dass Witzigkeit an sich die Leute nicht emotional bewegt.<br />
An<strong>der</strong>erseits kann man dieses Ergebnis jedoch auch als eine Anregung verstehen, darüber nachzudenken<br />
ob und in welcher Weise man Witz und eine emotionale Ansprache, die zugleich sachbezogene Einsichten<br />
vermittelt, eventuell doch miteinan<strong>der</strong> verbinden kann. Die tatsächliche Effektivität eines solchen<br />
Vorgehens –o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>er gezielt angestrebter Merkmalskombinationen <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong>– könnte dann<br />
optimaler Weise in Verhaltensexperimenten getestet werden.<br />
Tabelle 16: Rotierte Faktorladungsmatrix <strong>der</strong> Hauptkomponentenanalyse<br />
Merkmalsdimension<br />
Hauptkomponente (bzw. Faktoren)<br />
1 2<br />
kreativ ,351 ,785<br />
klar verständlich ,732 ,389<br />
witzig ,091 ,888<br />
umweltorientiert ,704 ,388<br />
befehlend ,756 -,021<br />
emotional bewegend ,763 ,210<br />
informativ ,731 ,274<br />
A posteriori - Namen <strong>der</strong><br />
Komponenten<br />
sachlich-emotional<br />
witzig-kreativ<br />
Anmerkungen: Extraktionsmethode Hauptkomponentenanalyse. Zwei Hauptkomponenten wurden extrahiert, da <strong>der</strong><br />
Verlauf <strong>der</strong> Eigenwertekurve (Screeplot) mit einem merklichen Anstieg <strong>von</strong> Faktor 3 zu Faktor 2 dies nahe legt (vgl.<br />
Anhang G). Die extrahierten Faktoren (Komponenten) wurden zur besseren Interpretierbarkeit nach dem Varimax<br />
Kriterium rotiert. Zur Interpretation <strong>der</strong> Faktoren wurden primär Merkmalsdimensionen mit Ladungen mit |a| > .6 auf<br />
dem jeweiligen Faktor herangezogen (Ladungen |a| > 0.6 im Fettdruck, 0.3 < |a| < 0.6 kursiv).<br />
14
Diskussion<br />
Die vorliegende <strong>Studie</strong> hat gezeigt, dass Schülern <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Plakate gefallen, die kreativ, informativ, klar<br />
verständlich, emotional bewegend, witzig und umweltorientiert sind. Eine darüber hinausgehende<br />
befehlende Komponente <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> wirkt sich nicht positiv aus. Diese Befunde decken sich weitgehend<br />
mit denen einer früheren <strong>Studie</strong> mit Erwachsenen (Bran<strong>der</strong> & Pesch, 2005). Wie schon bei <strong>der</strong> früheren<br />
<strong>Studie</strong> erwies sich zudem auch in <strong>der</strong> aktuellen <strong>Studie</strong> „Kreativität“ als <strong>der</strong> stärkste positive <strong>Einfluss</strong>faktor<br />
auf das Gefallen <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong>.<br />
Die Erwartung <strong>der</strong> Schüler, dass ein Slogan wirksam zur Bekämpfung <strong>von</strong> <strong>Littering</strong> beitragen kann, wird<br />
weitgehend <strong>von</strong> den gleichen Faktoren bestimmt wie die Gesamteinschätzung. Allerdings ist hierfür die<br />
Informativität sogar noch etwas stärker ausschlaggebend als die Kreativität und auch eine befehlende<br />
Komponente scheint sich <strong>der</strong> Tendenz nach positiv auf die Wirksamkeitseinschätzungen auszuwirken.<br />
Diese aktuellen Befunde stimmen mit <strong>der</strong> früheren <strong>Studie</strong> bei Erwachsenen ebenfalls recht gut überein. Bei<br />
den Erwachsenen war allerdings auch bei den Wirksamkeitseinschätzungen die Kreativität noch etwas<br />
bedeutsamer als die Informativität <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong>. Dieser Unterschied erscheint auf den ersten Blick<br />
überraschend, da man Kreativität eher mit Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Jugendlichen und Rationalität bzw. Information<br />
eher mit Erwachsenen assoziiert. Eine mögliche Ursache hierfür könnte jedoch <strong>der</strong> generell bereits recht<br />
hohe Informationsstand <strong>von</strong> Erwachsenen sein. Die beiden <strong>Studie</strong>n sind zudem auch nicht eins zu eins<br />
vergleichbar, da in <strong>der</strong> früheren <strong>Studie</strong> an<strong>der</strong>e <strong>Slogans</strong> verwendet wurden. Dieser Unterschied zwischen<br />
beiden <strong>Studie</strong>n erhöht jedoch auch <strong>der</strong>en gesamthafte Aussagekraft. Denn somit haben sich in zwei<br />
<strong>Studie</strong>n bei unterschiedlichen Altersgruppen, die zudem auch noch unterschiedliche <strong>Slogans</strong> verwendeten,<br />
die gleichen Merkmalsdimensionen als entscheidend für Wirksamkeitseinschätzungen und Gesamturteile<br />
bezüglich <strong>der</strong> <strong>Slogans</strong> erwiesen.<br />
Die diesbezüglich gefundenen Zusammenhänge spiegeln sich auch bei <strong>der</strong> Betrachtung einzelner Plakate<br />
wi<strong>der</strong>. So war das Plakat „Was im Schwimmbad stört, stört auch am Ufer“, das den Schülern am besten<br />
gefiel und <strong>von</strong> diesen auch als am wirksamsten eingeschätzt wurde, für diese auch beson<strong>der</strong>s klar<br />
verständlich, kreativ, umweltorientiert und informativ. Das Plakat 3 ”Gebüsst”, das sowohl hinsichtlich<br />
Gesamteindruck als auch hinsichtlich seiner Wirksamkeit am schlechtesten bewertet wurde, erhielt<br />
hingegen seine höchste Einschätzung hinsichtlich <strong>der</strong> wenig hilfreichen Merkmalsdimension „befehlend“.<br />
Die Einschätzungen bezüglich <strong>der</strong> einzelnen Plakate sollen hier nicht nochmals im Detail diskutiert werden.<br />
Die hierzu bereits berichteten Mittelwerte und vertieften Analysen geben jedoch Auskunft darüber wie sie<br />
bei den Zielgruppen ankamen und können somit als wertvolle Rückmeldung für die Gestalter <strong>von</strong><br />
Kampagnen dienen. Diese Information kann <strong>der</strong>en Erfahrungsschatz und Gespür bezüglich <strong>der</strong> Wirkung<br />
<strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> auf die Zielgruppe <strong>der</strong> Schüler erweitern. Interessant sind hierbei auch die Erkenntnisse<br />
bezüglich <strong>der</strong> Zusammenhänge bzw. Korrelationen zwischen den Merkmalsdimensionen, welche zeigen<br />
wie eng beispielsweise Witzigkeit und Kreativität o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Informationsgehalt, die Umweltorientierung<br />
und die klare Verständlichkeit <strong>der</strong> untersuchten Plakate miteinan<strong>der</strong> zusammen hängen.<br />
Auch die beiden Hauptfaktoren, welche sich aus <strong>der</strong> entsprechenden Korrelationsmatrix extrahieren<br />
liessen, erscheinen hilfreich und aussagekräftig für die Gestaltung <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> und Plakaten. Die<br />
Trennung in einen sachbezogen-emotionalen Faktor und einen witzig-kreativen Faktor bei <strong>der</strong><br />
Kommunikation durch <strong>Slogans</strong> und Plakate erscheint durchaus plausibel. Sieht man die Vermittlung <strong>von</strong><br />
Informationen und Einsichten sowie eine emotionale Ansprache hierbei als ein vorrangiges Zwischenziel für<br />
die Verhaltenswirksamkeit <strong>von</strong> Plakaten an, so stellen die Aspekte Kreativität und Humor eher ergänzende<br />
<strong>Charakteristika</strong> dar, welche aber deutlich zur Akzeptanz <strong>von</strong> <strong>Slogans</strong> beitragen. Eventuell können die<br />
beiden letzteren Merkmalsdimensionen zudem zur Verhaltenswirksamkeit beitragen, indem Sie positives<br />
Interesse für die Plakate erzeugen und somit die notwendige Aufmerksamkeit und Bereitschaft für die<br />
Aufnahme <strong>der</strong> eigentlichen Botschaften erzeugen. Der hier gefundene grosse <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Humor und<br />
Kreativität auf die Akzeptanz bzw. die Gesamtbeurteilung <strong>von</strong> Plakaten stimmt auch mit Ergebnissen <strong>der</strong><br />
Forschung zu Werbekampagnen überein, welche zeigen das witzige und kreative Werbung den<br />
Konsumenten gut gefällt (Felser, 2001). Ergebnisse aus <strong>der</strong> Werbeforschung zeigen jedoch auch auf, dass<br />
15
positive Einschätzungen für eine Kampagne seitens Laien und selbst seitens Werbeexperten noch keine<br />
Garantie für <strong>der</strong>en Erfolg bieten, son<strong>der</strong>n dass hier vielmehr auch grosse Fehleinschätzungen möglich sind<br />
(Hollis, 1995; Polonsky & Waller, 1995). Auch eine eigene <strong>Studie</strong> zu Pro-Recyling <strong>Slogans</strong> zeigte dies auf<br />
(Hansmann et al., 2009): Dort wirkten sich ähnliche Merkmalsdimensionen wie in <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong><br />
zu <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> <strong>Slogans</strong> för<strong>der</strong>lich auf die Gesamtbeurteilung und Wirksamkeitseinschätzungen bezüglich<br />
Batterie-Recycling <strong>Slogans</strong> aus. Ein <strong>von</strong> Befragten Konsumenten für sehr wirksam gehaltener Slogan („Hol<br />
eine bring eine – Batterierecycling!“) war dann aber in einem anschliessenden Feldexperiment bei Coop<br />
und Migros Filialen deutlich weniger wirksam wie ein zuvor viel schlechter beurteilter Slogan („Batterien<br />
werden separat gesammelt.“). Daher ist es notwendig durch Verhaltensexperimente abzuklären, ob die<br />
kreativen und humorvollen Plakate, die <strong>der</strong> Bevölkerung im allgemeinen und auch Schülern so gut gefallen,<br />
wirklich effektiv sind. Denn <strong>der</strong> Humor <strong>von</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Plakaten soll letztlich nicht nur gefallen, son<strong>der</strong>n<br />
auch zur Wirksamkeit <strong>der</strong> Plakate beitragen. Hierfür erscheint es wichtig, bei <strong>der</strong> Generierung <strong>von</strong> kreativen<br />
und humorvollen <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Plakaten darauf zu achten, dass <strong>der</strong> Humor zur eigentlichen <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong><br />
Botschaft in einem engem Bezug steht und diesbezüglich – beispielsweise durch einen überraschenden<br />
Perspektivwechsel wie beim Plakat „Was im Schwimmbad stört, stört auch am Ufer“ – auch Einsichten<br />
vermittelt werden. Kreativität und Humor sollten also mit <strong>der</strong> <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Botschaft inhaltlich möglichst<br />
direkt verknüpft sein und keinesfalls <strong>von</strong> dieser Botschaft ablenken.<br />
16
Literaturverzeichnis<br />
Bran<strong>der</strong>, S., & Pesch, M.-L. (2005). <strong>Anti</strong>-<strong>Littering</strong> Kommunukationsstrategien: Vier Plakatkampagnen im<br />
Vergleich. Sozialwissenschaftliche Semesterarbeit in Umweltnaturwissenschaften. Betreuer: Ralph<br />
Hansmann. Zürich: ETH Zürich, Departement Umweltwissenschaften.<br />
Brehm, J. W. (1966). A theory of psychological reactance. New York: Academic Press.<br />
Brehm, J. W. (1972). Responses to loss of freedom. A theory of psychological reactance. Morristown, NJ:<br />
General Learning Press.<br />
Durdan, C. A., Ree<strong>der</strong>, G. D., & Hecht, P. R. (1985). Litter in a university cafeteria: Demographic data and<br />
the use of prompts as an intervention strategy. Environment & Behavior, 17, 387-404.<br />
Felser, G. (2001). Werbe- und Konsumentenpsychologie. Stuttgart, Berlin: Schäffer-Poeschell Verlag,<br />
Spektrum Akademischer Verlag.<br />
Geller, E. S., Witmer, J. F., & Orebough, A. L. (1976). Instructions as determinants of paper disposal<br />
behaviors. Environment & Behavior, 8, 417-439.<br />
Hansmann, R., Bernasconi, P., Smieszek, T., Loukopoulos, P., & Scholz, R. W. (2006). Justifications and<br />
self-organization as determinants of recycling behavior: The case of used batteries. Resources,<br />
Conservation and Recycling, 47, 133-159.<br />
Hansmann, R., Loukopoulos, P., & Scholz, R. W. (2009). Characteristics of effective battery recycling<br />
slogans: A Swiss field study. Resources, Conservation and Recycling, 53, 218-230.<br />
Hansmann, R., & Scholz, R. W. (2003). A two step strategy for reducing littering behavior in a cinema.<br />
Environment & Behavior, 35, 752-762.<br />
Hollis N. S. (1995). Like it or not like it is not enough. Journal of Advertising Research, 35, 7–16.<br />
Horsley, A. D. (1988). The unintended effects of a posted sign on littering attitudes and stated intentions.<br />
Journal of Environmental Education, 19(3), 10-14.<br />
Knoll, V. (2013). Warum littern Jugendliche? Ergebnisse einer Befragung <strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern.<br />
Sozialwissenschaftliche Bachelorarbeit in Umweltnaturwissenschaften. Betreuer: R. Hansmann. Zürich:<br />
ETH Zürich, D-USYS.<br />
Polonsky, M. J. & Waller, D. S. (1995). Does winning an advertising award pay? The Australian experience.<br />
Journal of Advertising Research, 35, 25-35.<br />
Reich, J. W., & Robertson, J. L. (1979). Reactance and norm appeal in anti-littering messages. Journal of<br />
Applied Social Psychology, 9(1), 91-101.<br />
Reiter, S. M., & Samuel, W. (1980). <strong>Littering</strong> as a function of prior litter and the presence or absence of<br />
prohibitive signs. Journal of Applied Social Psychology, 10(1), 45-55.<br />
17
Anhang<br />
Anhang A: Fragebogen<br />
18
Fragebogen <strong>zum</strong><br />
Entsorgungsverhalten und<br />
zu Plakaten gegen <strong>Littering</strong><br />
----------------------------------------------<br />
Angaben zu Deiner Person<br />
Geschlecht: □ weiblich □ männlich<br />
Alter: ____<br />
Nationalität:<br />
___________________<br />
Muttersprache: ___________________<br />
In den folgenden Seiten geht es zunächst um Deine Einschätzungen zu<br />
verschiedenen Plakaten gegen <strong>Littering</strong>.<br />
19
Plakat 1<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark sehr stark<br />
kreativ □ □ □ □ □<br />
klar verständlich □ □ □ □ □<br />
witzig □ □ □ □ □<br />
umweltorientiert □ □ □ □ □<br />
befehlend □ □ □ □ □<br />
emotional bewegend □ □ □ □ □<br />
informativ □ □ □ □ □<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut □ gut □ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher □ eher ja □ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
20
Plakat 2<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark<br />
sehr stark<br />
kreativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
klar verständlich<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
witzig<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
umweltorientiert<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
befehlend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
emotional bewegend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
informativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut<br />
□ gut<br />
□ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher<br />
□ eher ja<br />
□ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
21
Plakat 3<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark<br />
sehr stark<br />
kreativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
klar verständlich<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
witzig<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
umweltorientiert<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
befehlend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
emotional bewegend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
informativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut<br />
□ gut<br />
□ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher<br />
□ eher ja<br />
□ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
22
Plakat 4<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark sehr stark<br />
kreativ □ □ □ □ □<br />
klar verständlich □ □ □ □ □<br />
witzig □ □ □ □ □<br />
umweltorientiert □ □ □ □ □<br />
befehlend □ □ □ □ □<br />
emotional bewegend □ □ □ □ □<br />
informativ □ □ □ □ □<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut □ gut □ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher □ eher ja □ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
23
Plakat 5<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark sehr stark<br />
kreativ □ □ □ □ □<br />
klar verständlich □ □ □ □ □<br />
witzig □ □ □ □ □<br />
umweltorientiert □ □ □ □ □<br />
befehlend □ □ □ □ □<br />
emotional bewegend □ □ □ □ □<br />
informativ □ □ □ □ □<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut □ gut □ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher □ eher ja □ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
24
Plakat 6<br />
Wie findest Du das Plakat? – Bewerte es hinsichtlich je<strong>der</strong> <strong>der</strong> folgenden Eigenschaften<br />
gar nicht wenig mittel stark<br />
sehr stark<br />
kreativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
klar verständlich<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
witzig<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
umweltorientiert<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
befehlend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
emotional bewegend<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
informativ<br />
□ □ □<br />
□<br />
□<br />
Wie gut gefällt Dir das Plakat?<br />
□ sehr gut<br />
□ gut<br />
□ mittel □ eher nicht □ gar nicht<br />
Denkst Du, dass dieses Plakat an<strong>der</strong>e dazu bewegt ihren Abfall richtig zu entsorgen?<br />
□ ja sicher<br />
□ eher ja<br />
□ vielleicht □ eher nein □ nein<br />
25
Weitere Fragen<br />
Wenn Du ans aktuelle Jahr denkst, wie oft hast Du Abfall unachtsam weggeworfen o<strong>der</strong> liegen gelassen?<br />
□ sehr häufig □ oft □ gelegentlich □ selten □ nie<br />
Aus welchen Gründen?<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Was denkst Du, sind die Gründe warum an<strong>der</strong>e Leute manchmal ihren Abfall auf den Boden werfen o<strong>der</strong><br />
liegen lassen?<br />
_________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Stört es Dich, wenn an<strong>der</strong>e Leute ihren Abfall achtlos wegwerfen?<br />
□ sehr stark □ stark □ mittel □ eher nicht □ überhaupt nicht<br />
Wenn ja, wo stört Dich die Verschmutzung am meisten?<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Vielen Dank fürs Mitmachen!<br />
26
Anhang B: Statistische Tabellen zu demographischen Variablen<br />
Tabelle B1: Geschlechterverteilung <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente<br />
Kumulierte<br />
Prozente<br />
Gültig<br />
weiblich<br />
63 51,6 52,5<br />
52,5<br />
männlich<br />
57 46,7 47,5<br />
100,0<br />
Gesamt<br />
120 98,4 100,0<br />
Fehlend<br />
System<br />
2 1,6<br />
Gesamt<br />
122 100,0<br />
Tabelle B2: Beleg <strong>der</strong> annähernden Gleichverteilung hinsichtlich Geschlecht<br />
Geschlecht<br />
Gruppe 1<br />
Gruppe 2<br />
Gesamt<br />
Kategorie N Beobachteter Anteil Testanteil<br />
weiblich<br />
männlich<br />
Test auf Binomialverteilung<br />
63 ,53<br />
57 ,48<br />
120 1,00<br />
Exakte Signifikanz (2-<br />
seitig)<br />
,50 ,648<br />
Tabelle B3: Alter und Geschlecht<br />
Geschlecht<br />
N Mittelwert SD<br />
SE(M)<br />
Alter<br />
weiblich<br />
62 13,44 1,398<br />
,178<br />
männlich<br />
56 13,27 1,601<br />
,214<br />
Tabelle B4: T-test <strong>zum</strong> Zusammenhang zwischen Alter und Geschlecht.<br />
27
Tabelle B5: Nationalität <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
Nationalitaet_nur-CH, auch-CH, nicht-CH<br />
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente<br />
Kumulierte<br />
Prozente<br />
Gültig Schweiz 81 66,4 68,6 68,6<br />
Schweiz und An<strong>der</strong>e 16 13,1 13,6 82,2<br />
nur An<strong>der</strong>e 21 17,2 17,8 100,0<br />
Gesamt 118 96,7 100,0<br />
Fehlend System 4 3,3<br />
Gesamt 122 100,0<br />
Tabelle B6: Muttersprache <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
Muttersprache_nur-D, auch-D, nicht-D<br />
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente<br />
Gültig Deutsch 80 65,6 67,8 67,8<br />
Deutsch und An<strong>der</strong>e 7 5,7 5,9 73,7<br />
nur An<strong>der</strong>e 31 25,4 26,3 100,0<br />
Gesamt 118 96,7 100,0<br />
Fehlend System 4 3,3<br />
Gesamt 122 100,0<br />
28
Anhang C: Deskriptive Statistik zu den Plakaten – Gefallen und Wirksamkeitseinschätzungen<br />
Tabelle C1: Gefallen <strong>der</strong> Plakate<br />
Deskriptive Statistik<br />
N Minimum Maximum M SD<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 1? 120 1 5 3,03 1,130<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 2? 119 1 5 3,73 1,205<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 3? 121 1 5 2,00 1,008<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 4? 121 1 5 3,32 1,374<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 5? 121 1 5 3,01 1,158<br />
Wie gut gefällt dir das Plakat 6? 120 1 5 4,21 ,888<br />
Gültige Werte (Listenweise) 113<br />
Tabelle C2: Wirksmakeitsbeurteilungen<br />
Deskriptive Statistik<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweich<br />
ung<br />
Ist das Plakat 1 wirksam? 121 1 5 2,79 1,066<br />
Ist das Plakat 2 wirksam? 120 1 5 3,12 1,009<br />
Ist das Plakat 3 wirksam? 121 1 5 2,43 1,251<br />
Ist das Plakat 4 wirksam? 121 1 5 3,18 1,271<br />
Ist das Plakat 5 wirksam? 121 1 5 2,50 1,073<br />
Ist das Plakat 6 wirksam? 120 1 5 3,96 ,803<br />
Gültige Werte (Listenweise) 115<br />
29
Anhang D: Deskriptive Statistik Plakate – Bewertung <strong>der</strong> 7 Dimensionen<br />
Deskriptive Statistik - Plakat 1 ”Abfall tötet Tiere”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 121 1 5 2,83 ,946<br />
klar verständlich 121 1 5 3,96 ,898<br />
witzig 121 1 5 1,68 1,026<br />
umweltorientiert 117 1 5 3,74 ,948<br />
befehlend 120 1 5 3,03 1,250<br />
emotional bewegend 118 1 5 3,06 1,249<br />
informativ 119 1 5 3,17 1,181<br />
Gültige Werte (Listenweise) 114<br />
Deskriptive Statistik - Plakat 2 ”IGSU - Monster”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 121 1 5 4,12 ,909<br />
klar verständlich 121 1 5 3,36 1,080<br />
witzig 120 1 5 2,99 1,312<br />
umweltorientiert 119 1 5 3,13 1,142<br />
befehlend 121 1 5 3,25 1,011<br />
emotional bewegend 119 1 5 2,38 1,214<br />
informativ 120 1 5 3,25 1,094<br />
Gültige Werte (Listenweise) 116<br />
Deskriptive Statistik - Plakat 3 ”Gebüsst”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 122 1 5 2,00 ,971<br />
klar verständlich 122 1 5 2,62 1,222<br />
witzig 121 1 4 1,45 ,796<br />
umweltorientiert 121 1 5 1,98 ,931<br />
befehlend 120 1 5 2,82 1,396<br />
emotional bewegend 120 1 4 1,74 ,884<br />
informativ 122 1 5 2,70 1,185<br />
Gültige Werte (Listenweise) 117<br />
30
Deskriptive Statistik- Plakat 4 ”Pro Natura - Lebensdauer”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 122 1 5 3,12 1,283<br />
klar verständlich 122 1 5 3,18 1,437<br />
witzig 122 1 5 2,07 1,169<br />
umweltorientiert 119 1 5 3,44 1,319<br />
befehlend 121 1 5 2,40 1,053<br />
emotional bewegend 121 1 5 2,36 1,278<br />
informativ 121 1 5 3,83 1,393<br />
Gültige Werte (Listenweise) 117<br />
Deskriptive Statistik - Plakat 5 ”Freestyle”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 122 1 5 3,28 1,130<br />
klar verständlich 122 1 5 2,47 1,158<br />
witzig 121 1 5 2,32 1,185<br />
umweltorientiert 121 1 5 2,69 ,982<br />
befehlend 120 1 5 2,02 ,961<br />
emotional bewegend 121 1 5 1,96 ,970<br />
informativ 122 1 5 2,39 1,196<br />
Gültige Werte (Listenweise) 118<br />
Deskriptive Statistik - Plakat 6 ”IGSU - Schwimmbad”<br />
N Minimum Maximum Mittelwert<br />
Standardabweichun<br />
g<br />
kreativ 122 1 5 4,11 1,006<br />
klar verständlich 121 1 5 4,26 ,936<br />
witzig 121 1 5 2,65 1,364<br />
umweltorientiert 122 1 5 3,99 1,064<br />
befehlend 120 1 5 3,37 1,243<br />
emotional bewegend 120 1 5 3,25 1,292<br />
informativ 121 1 5 3,79 1,171<br />
Gültige Werte (Listenweise) 118<br />
31
Anhang E: Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf Gefallen<br />
Modellzusammenfassung<br />
Modell R R-Quadrat<br />
Korrigiertes R-<br />
Quadrat<br />
Standardfehler<br />
des Schätzers<br />
1 ,817 a ,667 ,664 ,769<br />
a. Einflußvariablen : (Konstante), informativ, witzig, befehlend, emotional<br />
bewegend, kreativ, umweltorientiert, klar verständlich<br />
ANOVA b<br />
Modell Quadratsumme df<br />
Mittel <strong>der</strong><br />
Quadrate F Sig.<br />
1 Regression 812,785 7 116,112 196,236 ,000 a<br />
Nicht standardisierte<br />
Residuen<br />
405,313 685 ,592<br />
Gesamt 1218,098 692<br />
a. Einflußvariablen : (Konstante), informativ, witzig, befehlend, emotional bewegend, kreativ,<br />
umweltorientiert, klar verständlich<br />
b. Abhängige Variable: Wie gut gefällt dir das Plakat?<br />
Koeffizienten a<br />
Nicht standardisierte<br />
Koeffizienten<br />
Standardisierte<br />
Koeffizienten<br />
Modell<br />
B Standardfehler Beta<br />
T<br />
Sig.<br />
1 (Konstante) -,077 ,100 -,774 ,439<br />
kreativ ,434 ,031 ,419 13,809 ,000<br />
klar verständlich ,124 ,033 ,122 3,718 ,000<br />
witzig ,096 ,028 ,093 3,467 ,001<br />
umweltorientiert ,071 ,033 ,068 2,133 ,033<br />
befehlend -,014 ,028 -,013 -,508 ,612<br />
emotional bewegend ,129 ,031 ,124 4,208 ,000<br />
informativ ,238 ,030 ,235 7,951 ,000<br />
a. Abhängige Variable: Wie gut gefällt dir das Plakat?<br />
32
Anhang F: Multiple Regression <strong>von</strong> Merkmalsdimensionen auf die<br />
Wirksamkeitsbeurteilung<br />
Modell R R-Quadrat<br />
Modellzusammenfassung<br />
Korrigiertes R-<br />
Quadrat<br />
Standardfehler<br />
des Schätzers<br />
1 ,755 a ,571 ,566 ,793<br />
a. Einflußvariablen : (Konstante), informativ, witzig, befehlend, emotional<br />
bewegend, kreativ, umweltorientiert, klar verständlich<br />
ANOVA b<br />
Modell Quadratsumme df<br />
Mittel <strong>der</strong><br />
Quadrate F Sig.<br />
1 Regression 574,004 7 82,001 130,490 ,000 a<br />
Nicht standardisierte<br />
Residuen<br />
431,714 687 ,628<br />
Gesamt 1005,718 694<br />
a. Einflußvariablen : (Konstante), informativ, witzig, befehlend, emotional bewegend, kreativ,<br />
umweltorientiert, klar verständlich<br />
b. Abhängige Variable: Ist das Plakat wirksam?<br />
Koeffizienten a<br />
Nicht standardisierte<br />
Koeffizienten<br />
Standardisierte<br />
Koeffizienten<br />
Modell<br />
B Standardfehler Beta<br />
T<br />
Sig.<br />
1 (Konstante) ,159 ,103 1,552 ,121<br />
kreativ ,218 ,032 ,232 6,772 ,000<br />
klar verständlich ,153 ,034 ,167 4,471 ,000<br />
witzig -,010 ,029 -,010 -,345 ,730<br />
umweltorientiert ,128 ,034 ,134 3,741 ,000<br />
befehlend ,055 ,028 ,057 1,928 ,054<br />
emotional bewegend ,142 ,032 ,151 4,506 ,000<br />
informativ ,226 ,031 ,246 7,359 ,000<br />
a. Abhängige Variable: Ist das Plakat wirksam?<br />
33
Anhang G: Faktorenanalyse <strong>der</strong> Merkmalsdimensionen<br />
Kommunalitäten<br />
Anfänglich Extraktion<br />
kreativ 1,000 ,739<br />
klar verständlich 1,000 ,687<br />
witzig 1,000 ,797<br />
umweltorientiert 1,000 ,646<br />
befehlend 1,000 ,572<br />
emotional bewegend 1,000 ,626<br />
informativ 1,000 ,609<br />
Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse.<br />
Anfängliche<br />
Eigenwerte<br />
Summen <strong>von</strong> quadrierten<br />
Faktorladungen<br />
für Extraktion<br />
Rotierte Summe <strong>der</strong><br />
quadrierten Ladungen<br />
Kom<br />
% <strong>der</strong><br />
Kumulierte<br />
% <strong>der</strong><br />
Kumulierte<br />
% <strong>der</strong><br />
Kumuliert<br />
ponente<br />
Gesamt<br />
Varianz<br />
% Gesamt<br />
Varianz<br />
% Gesamt<br />
Varianz<br />
e %<br />
1 3,697 52,816 52,816 3,697 52,816 52,816<br />
2 ,980 13,998 66,814 ,980 13,998 66,814<br />
3 ,631 9,018 75,832<br />
4 ,530 7,571 83,403<br />
5 ,432 6,177 89,581<br />
6 ,390 5,569 95,150<br />
7 ,340 4,850 100,000<br />
2,852 40,739 40,739<br />
1,825 26,075 66,814<br />
34
ETH Zurich<br />
Natural and Social Science Interface (NSSI)<br />
Institute for Environmnetal Decisions (IED)<br />
Universitätsstrasse 22<br />
CHN J76.1<br />
CH-8092 Zürich<br />
http://www.uns.ethz.ch<br />
September 2013<br />
IGSU<br />
IG saubere Umwelt<br />
Bellerivestrasse 28<br />
Postfach 555<br />
CH-8034 Zürich<br />
http://www.igsu.ch<br />
35