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Teil 1 - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH Zürich

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Verhaltensanalyse und Potentiale zur<br />

Verbesserung der Endenergieeffizienz<br />

in Haushalten der Gemeinde Urnäsch<br />

Selbstständige sozial-/geisteswissenschaftliche Arbeit (<strong>Teil</strong> 1)<br />

Selbstständige naturwissenschaftliche/technische Arbeit (<strong>Teil</strong> 2)<br />

Autoren<br />

Stephie Burkart,<br />

Martin Mühlebach,<br />

D-UWIS, <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Betreuer<br />

Dr. Michael Stauffacher,<br />

Evelina Trutnevyte,<br />

NSSI, <strong>ETH</strong> Zürich


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Vorwort<br />

In der Arbeit von Stephie Burkart und Martin Mühlebach wird die Endenergieeffizienz<br />

in Urnäsch AR ausgeleuchtet. Gerne schaue ich aus Zürich gegen Osten auf diese<br />

Gemeinde und nicke zustimmend den Bemühungen zur technologischen Innovation<br />

nach. Falls es mir grad drum ist, zeige ich mit dem Finger hin, wo die Bevölkerung<br />

doch bitte noch stärker sensibilisiert werden soll. Selber lehne ich mich zurück, geniesse<br />

den klimatisierten Raum, schaue bei der Arbeit abwechselnd in meine beiden<br />

Bürobildschirme und nerve mich nebenbei über einen grossen Erdölkonzern, der es<br />

immer noch nicht geschafft hat das Bohrloch im Golf von Mexico zu schliessen.<br />

Energie ist überall.<br />

Als Stromproduzent aus Kleinwasserkraft gehen wir aktiv auf die Bevölkerung zu und<br />

gewinnen die Stromkonsumenten als langfristige Partner. Stakeholdermanagement<br />

ist in unserem Tagesgeschäft ebenso wichtig wie die Optimierung unserer Produktion<br />

mittels technologischem Fortschritt. Somit gelingt es uns, nicht nur bestehende<br />

Kraftwerke zu betreiben, sondern auch Neue zu bauen.<br />

Ich begrüsse die Arbeit der beiden Autoren. Sie zeigen in dieser vielschichtigen<br />

Energieproblematik Massnahmen zu deren Bewältigung auf. Ob sich eine effizientere<br />

Technologie durchsetzt, hängt schlussendlich im grossen Masse vom sensibilisierten<br />

Energie-Konsumenten ab.<br />

Adrian Bretscher, dipl. Umweltnaturwissenschaftler, MBA<br />

Geschäftsführer Elaqua AG, Partner der Axpo AG<br />

ii


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................... iii<br />

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. v<br />

Tabellenverzeichnis ................................................................................................. vi<br />

<strong>Teil</strong> 1: Verhaltensanalyse der Bevölkerung bezüglich des<br />

Endenergieverbrauches in Haushalten der Gemeinde Urnäsch ........................... 1<br />

1 Zusammenfassung .............................................................................................. 1<br />

2 Einleitung ............................................................................................................. 3<br />

3 Portrait der Gemeinde ......................................................................................... 7<br />

3.1 Wissenswertes der Gemeinde .............................................................................................. 7<br />

3.2 Situationsanalyse zur Energiesituation in Urnäsch ........................................................... 7<br />

3.3 Eingrenzung der Arbeit ......................................................................................................... 9<br />

4 Methode .............................................................................................................. 11<br />

4.1 Literatursuche ......................................................................................................................11<br />

4.2 Umfrage .................................................................................................................................18<br />

4.3 Beschreibung der Stichprobe .............................................................................................19<br />

4.4 Datenauswertung .................................................................................................................23<br />

5 Resultate ............................................................................................................ 24<br />

5.1 Heizen ....................................................................................................................................24<br />

5.2 Elektrizität .............................................................................................................................30<br />

6 Diskussion ......................................................................................................... 33<br />

6.1 Methode ................................................................................................................................33<br />

6.2 Resultate ...............................................................................................................................37<br />

6.3 Schlussfolgerungen .............................................................................................................43<br />

<strong>Teil</strong> 2: Potentiale zur Endenergieeinsparung in Haushalten .............................. 47<br />

7 Zusammenfassung ............................................................................................ 47<br />

8 Einleitung ........................................................................................................... 49<br />

9 Methode .............................................................................................................. 52<br />

9.1 Literatursuche ......................................................................................................................52<br />

9.2 Umfrage .................................................................................................................................53<br />

9.3 Beschreibung der Stichprobe .............................................................................................53<br />

9.4 Berechnungen Heizen .........................................................................................................55<br />

9.4.1 Transmissionseinsparungen .......................................................................................57<br />

9.4.2 Lüftungseinsparungen ................................................................................................62<br />

9.5 Berechnungen Warmwasser ...............................................................................................65<br />

9.5.1 Warmwassereinsparungen .........................................................................................65<br />

9.5.2 Frischwassereinsparungen .........................................................................................66<br />

9.6 Berechnungen Elektrizität ...................................................................................................68<br />

9.6.1 Energiesparlampen .....................................................................................................68<br />

9.6.2 Elektrische Geräte ......................................................................................................69<br />

9.6.3 St<strong>and</strong>by-Betrieb ..........................................................................................................70<br />

9.7 Totale Einsparungen ............................................................................................................71<br />

iii


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

10 Resultate ............................................................................................................ 74<br />

10.1 Heizen ....................................................................................................................................74<br />

10.1.1 Transmissionseinsparungen .......................................................................................74<br />

10.1.2 Lüftungseinsparungen ................................................................................................76<br />

10.2 Warmwasser .........................................................................................................................76<br />

10.2.1 Warmwassereinsparungen .........................................................................................76<br />

10.2.2 Frischwassereinsparungen .........................................................................................77<br />

10.3 Elektrizität .............................................................................................................................79<br />

10.3.1 Energiesparlampen .....................................................................................................79<br />

10.3.2 Elektrische Geräte ......................................................................................................80<br />

10.3.3 St<strong>and</strong>by-Betrieb ..........................................................................................................82<br />

10.4 Totale Einsparungen ............................................................................................................82<br />

11 Diskussion ......................................................................................................... 85<br />

11.1 Methode ................................................................................................................................85<br />

11.2 Resultate ...............................................................................................................................94<br />

11.3 Schlussfolgerung .................................................................................................................99<br />

12 Dank .................................................................................................................. 104<br />

13 Quellen ............................................................................................................. 105<br />

Anhang ................................................................................................................... 111<br />

iv


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Seite<br />

Abb. 1: Dorfkern in Urnäsch aus Appenzellerl<strong>and</strong> Tourismus, 2010. ...................... 7<br />

Abb. 2: Endenergieverbrauch in MWh pro Kopf in Haushalten im Jahr 2008 aus<br />

Cloos et al., 2010. ....................................................................................... 8<br />

Abb. 3: Endenergienachfrage prozentual nach Energieträger im Jahr 2008 aus<br />

Cloos et al., 2010. ....................................................................................... 9<br />

Abb. 4: Endenergienachfrage prozentual nach Sektoren im Jahr 2008 aus<br />

Cloos et al., 2010. ..................................................................................... 10<br />

Abb. 5: Aufteilung des Endenergieverbrauchs 2006 nach<br />

Verwendungszwecken in privaten Haushalten aus BFE, 2008a ............... 13<br />

Abb. 6: Durchgeführte Interviews in Abhängigkeit der Bauperiode ....................... 22<br />

Abb. 7: Wärmedämmschicht des Daches in Abhängigkeit der Bauperiode .......... 25<br />

Abb. 8: Haus Nr. 14 (links) und Haus Nr. 18 (rechts)............................................ 55<br />

Abb. 9: Energiebilanz eines Gebäudes (alte SIA Norm 380/1) aus Energie-<br />

Phase, 2010.............................................................................................. 55<br />

Abb. 10: Längenmasse des Hauses Nr. 14 und Nr. 18 ........................................... 61<br />

v


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Seite<br />

Tab. 1: Literaturliste .............................................................................................. 11<br />

Tab. 2: Massnahmen zur Endenergieeinsparung aus Tab. 1 ............................... 14<br />

Tab. 3: Einteilung aller Haushalte in Urnäsch ....................................................... 20<br />

Tab. 4: Dachisolation ............................................................................................ 24<br />

Tab. 5: Art der Fensterverglasung ........................................................................ 25<br />

Tab. 6: Vorh<strong>and</strong>ensein der Fensterdichtung ......................................................... 26<br />

Tab. 7: Raumtemperatur während der Heizperiode .............................................. 26<br />

Tab. 8: Beginn und Ende der Heizperiode ............................................................ 27<br />

Tab. 9: Anteil der beheizten Wohnfläche zur Gesamtwohnfläche ......................... 27<br />

Tab. 10: Über Nacht geöffnete Fenster während der Heizperiode .......................... 28<br />

Tab. 11: Über Nacht geschlossene Storen oder Fensterläden ............................... 28<br />

Tab. 12: Lüftungsdauer pro Tag mit Ausreisserwert ............................................... 28<br />

Tab. 13: Lüftungsdauer pro Tag ohne Ausreisserwert ............................................ 29<br />

Tab. 14: Ausschalten oder Reduktion der Heizung bei längerer Abwesenheit ....... 29<br />

Tab. 15: Wassertemperatur des Boilers.................................................................. 29<br />

Tab. 16:<br />

Boilerentkalkung und Ausschalten des Boilers bei längerer<br />

Abwesenheit ............................................................................................. 30<br />

Tab. 17: Anteil der Wasserspardüsen in Haushalten .............................................. 30<br />

Tab. 18: Energielabel der Elektrogeräte ................................................................. 31<br />

Tab. 19: Ausschalten des Computers und des Fernsehers/Radios ........................ 31<br />

Tab. 20: Energieklasse der Waschmaschine und des Kühlschrankes .................... 32<br />

Tab. 21: Anteil der Energiesparlampen in Haushalten ............................................ 32<br />

Tab. 22: Berechnungen der Gebäudeoberfläche .................................................... 61<br />

Tab. 23: Berechnung des totalen und des beheizten Hausvolumens ..................... 65<br />

Tab. 24: Berechnung der Transmissionseinsparungen .......................................... 75<br />

Tab. 25: Berechnung der Lüftungseinsparungen .................................................... 76<br />

Tab. 26: Verwendete Werte zu Warmwassereinsparungen .................................... 76<br />

Tab. 27: Verbrauch von 333 K (60°C) warmen Wasser pro Tag und Person,<br />

Einsparpotential ........................................................................................ 76<br />

Tab. 28: Verteilung Frischwasserverbrauch pro Erwachsener pro Tag in einem<br />

Schweizer Haushalt aus Expertado, 2010. ............................................... 77<br />

Tab. 29: Sparkoeffizienten für Sparduschkopf, Waschmaschine und<br />

Geschirrspüler .......................................................................................... 78<br />

Tab. 30: Einsparpotential von Frischwasser für die Häuser Nr. 14 und Nr. 18 ....... 78<br />

Tab. 31:<br />

Vergleich einer konventionellen Lampe mit einer Energiesparlampe<br />

und Beleuchtungseinsparungen für die Häuser Nr. 14 und Nr. 18 ........... 79<br />

Tab. 32: Einsparpotential von elektrischen Geräten ............................................... 81<br />

Tab. 33: St<strong>and</strong>by-Betrieb im Haus Nr. 14 aus Energybox, 2010. ........................... 82<br />

Tab. 34: St<strong>and</strong>by-Betrieb im Haus Nr. 18 aus Energybox, 2010. ........................... 82<br />

Tab. 35: Totale Einsparungen beider Häuser in kWh, Franken und Emissionen<br />

pro Jahr .................................................................................................... 84<br />

vi


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

<strong>Teil</strong> 1: Verhaltensanalyse der Bevölkerung bezüglich<br />

des Endenergieverbrauches in<br />

Haushalten der Gemeinde Urnäsch<br />

1 Zusammenfassung<br />

Die Erhöhung der Endenergieeffizienz wird als eine mögliche Lösung betrachtet, um<br />

den steigenden Endenergieverbrauch zu senken. Die vorliegende Arbeit hat denn<br />

auch zum Ziel herauszufinden, welche energieeffizienten Massnahmen im Gebäudebereich<br />

ein hohes Einsparpotential besitzen und wo H<strong>and</strong>lungsmöglichkeiten bestehen,<br />

um Energie einzusparen. Diese Massnahmen werden spezifisch für eine Gemeinde<br />

ausgearbeitet und sollen in der Umsetzungsstrategie dann prioritär beh<strong>and</strong>elt<br />

werden. Als Studienort wurde die Gemeinde Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />

ausgewählt.<br />

Um die relevanten Massnahmen herauszuarbeiten, wurde eine Literatursuche<br />

durchgeführt. Die gefundenen Massnahmen konnten in zwei Bereiche eingeteilt werden.<br />

Es ergaben sich einerseits Massnahmen, die durch Änderung des menschlichen<br />

Verhaltens Energiesparpotential besitzen und <strong>and</strong>ererseits Massnahmen, welche<br />

die Endenergieeffizienz der Endverbrauchergeräte durch Technologieveränderungen<br />

erhöhen. Zur Erfassung der Daten wurden 22 umfassende Haushaltsinventare<br />

durchgeführt. Die erhobenen Daten wurden mittels Statistikprogramm (SPSS)<br />

ausgewertet.<br />

Die Hauptresultate auf der technischen Seite sind einerseits bei den Wärmedämmungen<br />

der Häuser zu suchen. Es ist dort eine Tendenz ersichtlich, dass vor allem<br />

alte Häuser keine oder zumindest eine schlechte Isolation aufweisen. Andererseits<br />

kann gesagt werden, dass auch im Bereich Warmwasser erhebliche Potentiale für<br />

Endenergieeffizienz ungenutzt sind. So haben zum Beispiel über die Hälfte der befragten<br />

Haushalte keine Wasserspardüsen installiert. Gleiches gilt für die Energiesparlampen.<br />

Zwei Drittel der Lampen in Urnäsch sind heute noch konventionelle<br />

Glühbirnen.<br />

Auf der Verhaltensseite stechen vor allem die Reduktion der Heizfläche und die Reduktion<br />

der Raumtemperatur ins Auge. Auch auf die Vermeidung des St<strong>and</strong>by-<br />

1


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Betriebes durch Power Safer oder durch Abschalten der Geräte nach dem Gebrauch<br />

sollte in der Gemeinde vermehrt beachtet werden.<br />

Die Autoren sind der Ansicht, dass technische Massnahmen schnell umzusetzen wären.<br />

Der Nachteil ist allerdings – sie sind zum <strong>Teil</strong> sehr kostenintensiv. Massnahmen<br />

der Verhaltensänderungen werden mit der Sensibilisierung der Bevölkerung umsetzbar.<br />

Dieser Weg ist in der Regel kostenschonender, der Nachteil ist hier eher beim<br />

zeitlichen Aspekt zu suchen. Der Weg von der Bewusstseinsänderung zur Verhaltensänderung<br />

der Bevölkerung nimmt viel Zeit in Anspruch. Dahingehend kann aber<br />

mit fundierter Überzeugungsarbeit viel erreicht werden, weshalb entsprechende Infoveranstaltungen<br />

über Energie sparen wünschenswert wären. Mit der Frage, wie viel<br />

Energie, Geld und CO 2 -Emissionen mit den jeweiligen Massnahmen eingespart werden<br />

kann, befasst sich <strong>Teil</strong> 2 der vorliegenden Studie.<br />

2


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

2 Einleitung<br />

Der Klimaw<strong>and</strong>el ist eines der grössten Probleme der heutigen Zeit. Das Problem der<br />

Erderwärmung und die daraus folgenden Konsequenzen werden die Menschheit<br />

noch über Generationen hinweg beschäftigen. Obwohl es gemäss Berichten des Intergovernmental<br />

Panel on Climate Change (IPCC, zwischenstaatlicher Ausschuss für<br />

Klimaänderungen) nicht eine bestimmte Temperaturschwelle für gefährliche Klimaänderungen<br />

gibt und die negativen Auswirkungen eher graduell zunehmen, haben<br />

sich heute über hundert Länder, darunter auch die Schweiz, für eine maximale Erderwärmung<br />

von 2°C bis im Jahre 2050 ausgesprochen (IPCC, 2007a; <strong>ETH</strong>-<br />

Klimablog, 2010). Neusten wissenschaftlichen Berechnungen zu Folge dürften ab<br />

dem Jahr 2000 bis 2050 maximal 1000 Milliarden Tonnen CO 2 in die Atmosphäre gelangen<br />

(Meinshausen, 2009; Allen, 2009). Die Zahl scheint hoch, doch zwischen<br />

2000 bis 2006 wurden bereits 234 Milliarden Tonnen CO 2 in die Atmosphäre geschleudert.<br />

Heute ist bereits rund ein Drittel des Pulvers verschossen. Herr Reto<br />

Knutti, Professor für Atmosphäre und Klima an der <strong>ETH</strong> Zürich, beschreibt das Verhalten<br />

von CO 2 in der Atmosphäre anh<strong>and</strong> des Bildes einer gefüllten Badewanne:<br />

„Der Zufluss der Badewanne ist gross, der Abfluss aber klein, das will heissen: die<br />

CO 2 -Emissionen nehmen jedes Jahr zu, aber das CO 2 wird nur sehr langsam wieder<br />

aus der Atmosphäre entfernt. Um die Badewanne nicht überlaufen zu lassen, muss<br />

deshalb rechtzeitig der Zufluss gestoppt werden. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass<br />

bei konstanter Emission die Temperatur auf der Erde konstant bleibt“ (<strong>ETH</strong> Life,<br />

2009).<br />

Nebst CO 2 gibt es noch weitere schädliche Treibhausgase, wie Methan (CH 4 ), Lachgas<br />

(NO 2 ) und synthetische Treibhausgase. In dieser Arbeit werden ausschliesslich<br />

die CO 2 -Emissionen betrachtet, sie machen in der Schweiz laut einer Studie des<br />

Bundesamtes für Umwelt (BAFU) 85% aller Treibhausgase aus (BAFU, 2009). Wie<br />

bereits oben von Herrn Professor Knutti erwähnt, müssen die Zuflüsse von CO 2 in<br />

die Atmosphäre minimiert oder ganz unterbunden werden. Dazu muss zuerst verst<strong>and</strong>en<br />

werden, woher das CO 2 stammt. Heute geht der IPCC davon aus, dass mit<br />

einer Wahrscheinlichkeit von über 90% der Klimaw<strong>and</strong>el von anthropogenen Effekten<br />

hervorgerufen wird (IPCC, 2007b). Hauptquelle für Treibhausgase, insbesondere<br />

CO 2 , ist die Erzeugung von Energie. Auch heute noch werden in Kraftwerken fossile,<br />

3


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

sehr kohlenstoffintensive Energieträger wie Stein- und Braunkohle, aber auch Erdöl<br />

und Erdgas verbrannt. Rund 37 Prozent der vom Menschen produzierten weltweiten<br />

CO 2 -Emissionen fallen bei der Stromerzeugung an (WWF, 2009). Zudem weisen die<br />

meisten weltweit betriebenen Kraftwerke eine enorm geringe Energieeffizienz auf.<br />

Oft bedeutet dies, dass nur ein Viertel bis ein Drittel der eingesetzten Energie wirklich<br />

genutzt werden kann.<br />

Einige Länder, darunter auch die Schweiz, ergreifen heute Massnahmen, um das<br />

Problem der steigenden CO 2 -Konzentration in den Griff zu kriegen. Herr Professor<br />

Knutti betont, dass der CO 2 -Ausstoss im Jahre 2007 um 2.7% tiefer lag als im Referenzjahr<br />

1990 (<strong>ETH</strong> Life, 2009). Ungeachtet der bescheidenen Erfolge bei den Emissionsreduktionen<br />

sind weitere Massnahmen zur Vermeidung der Klimaänderung sowohl<br />

in stark betroffenen Entwicklungsländern als auch in der Schweiz unumgänglich.<br />

Vor diesem Hintergrund will der Bundesrat eine Emissionsreduktion mittels subsidiärer<br />

Lenkungsabgabe auf Brennstoffen erreichen. Dieses CO 2 -Gesetz befindet<br />

sich momentan in der Vernehmlassung (UVEK, 2008).<br />

Die Verringerung des Endenergieverbrauchs und die direkte Einsparungen an CO 2 -<br />

Emissionen haben weitere positive Aspekte. Ein Aspekt ist, dass die Schweiz mit der<br />

Verringerung an CO 2 -Emissionen auch den fossilen Endenergieverbrauch verringert.<br />

Erdöl und Erdgas sind keine erneuerbaren Ressourcen, die Vorräte an fossilen<br />

Treibstoffen werden versiegen. Über den Zeitpunkt, wann der Peak Oil (weltweite<br />

maximale Erdölfördermenge) genau eintreten wird, sind sich die Experten uneinig.<br />

ASPO Schweiz (Arbeitsgruppe für das Studium von Peak Oil und Gas) betont, dass<br />

der „Peak Oil“ aber vor 2020 eintreten wird (ASPO Schweiz, 2010). Die Datenlage<br />

der Erdölfördermengen lässt eine genauere Datierung momentan nicht zu. Wichtig ist<br />

es zu sehen, dass es den „Peak Oil“ gibt und die Menschheit nicht mehr nur von der<br />

Energieproduktion durch Öl zehren kann. Ein weiterer Grund für die Schweiz den<br />

Endenergieverbrauch zu senken ist politscher Art. Die grössten Erdölförderländer<br />

liegen vorderh<strong>and</strong> im Nahen Osten rund um den Mexikanischen Golf. Die politische<br />

Lage dieser Förderländer kann zum heutigen Zeitpunkt nicht als stabil bezeichnet<br />

werden. Mit sinkendem Endenergieverbrauch kann die Schweiz die Abhängigkeit zu<br />

diesen Staaten verringern.<br />

Weiter müsste durch die abnehmende schweizerische Nachfrage an Erdöl nicht<br />

mehr so viel Rohöl von der OECD eingekauft werden. Vor dem Hintergrund, dass Öl<br />

4


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

ein knappes Gut ist und der Ölpreis in Zukunft steigen wird, kann Geld eingespart<br />

werden, welches dann in die Schweizer Wirtschaft investiert werden könnte<br />

(Prognos, 2001).<br />

Ein letzter Punkt, warum es lohnenswert ist den Endenergieverbrauch zu senken, ist<br />

das Problem der „Stromlücke“. Der Begriff Stromlücke wurde von der Energieindustrie<br />

in der Schweiz geprägt. Stromlücke meint nichts <strong>and</strong>eres, als dass in Zukunft<br />

mehr Strom nachgefragt als angeboten wird. Wie Herr Matthias Gysler, Chefökonom<br />

des Bundesamtes für Energie, betont, kann mit vermindertem Endenergieverbrauch<br />

die sich abzeichnende Stromlücke zwar nicht vermieden wohl aber minimiert werden<br />

(Gysler, 2010). Es ist deshalb von Vorteil, wenn der Endenergieverbrauch so stark<br />

wie nur möglich reduziert werden kann.<br />

Mehrere Möglichkeiten stehen nun zur Diskussion, um den Endenergieverbrauch zu<br />

senken. Zwei Lösungen werden hier kurz beschrieben. Es kann Energie gespart<br />

werden, indem weniger Energie verbraucht wird. Diese Massnahme setzt voraus,<br />

dass die Bevölkerung auf gewisse Bedürfnisse verzichten muss. Eine <strong>and</strong>ere Möglichkeit<br />

wäre das Prinzip der Endenergieeffizienz. Die produzierte Energie wird vom<br />

Endverbraucher effizienter genutzt, so wird für das gleiche Bedürfnis weniger Energie<br />

verbraucht.<br />

Endenergieeffizienz ist also eine mögliche Lösung, um den Endenergieverbrauch zu<br />

senken und somit die oben erwähnten Probleme in den Griff zu bekommen. Laut einer<br />

Studie von McKinsey stellt der Gebäudebereich in der Schweiz das grösste Einsparpotential<br />

dar (McKinsey, 2009). Die Studie zeigt auf, dass der Gebäudesektor<br />

mit 32% der gesamtschweizerischen CO 2 -Emissionen der grösste Emissionsverursacher<br />

in der Schweiz ist. Die 32% entsprechen einer absoluten Menge von 17.6<br />

Megatonnen CO 2 -Equivalente (CO 2 e) im Jahre 2005. Ebenfalls stellt das Einsparpotential<br />

von 11.3 Megatonnen CO 2 e pro Jahr das grösstmögliche Potential aller Sektoren<br />

dar. Andere Quellen bestätigen diese Befunde. Die Schweizerische Energiestiftung<br />

geht davon aus, dass 40% aller CO 2 -Emissionen aus dem Gebäudesektor<br />

stammen (Schweizerische Energiestiftung, 2010). Das Reduktionspotential in diesem<br />

Sektor beziffert die Schweizerische Energiestiftung (SES) auf 50% bis 2050. Diese<br />

Daten zeigen, dass in der Schweiz vor allem im Gebäudebereich Potential vorh<strong>and</strong>en<br />

ist, um mittels Effizienzmassnahmen den Endenergieverbrauch zu senken.<br />

5


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Sie hat zum Ziel herauszufinden, welche energieeffizienten<br />

Massnahmen im Gebäudebereich ein hohes Einsparpotential besitzen<br />

und wo H<strong>and</strong>lungsmöglichkeiten bestehen, um Energie einzusparen. Diese Massnahmen<br />

werden spezifisch für eine Gemeinde ausgearbeitet und sollen in der Umsetzungsstrategie<br />

dann prioritär beh<strong>and</strong>elt werden. Als Studienort wurde die Gemeinde<br />

Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden ausgewählt. Näheres zu dieser<br />

Gemeinde kann im Kapitel 3 nachgelesen werden.<br />

Weil detaillierte Daten fehlten und konkrete Literaturangaben zum Endenergieverbrauch<br />

in Haushalten nicht vorh<strong>and</strong>en waren, mussten Haushaltsinventare in Privathaushalten<br />

der Gemeinde erstellt werden (siehe Kapitel 4 und 5). Aufgrund der<br />

Haushaltsinventare konnte ein aktuelles Bild von der Situation vor Ort gewonnen<br />

werden. Das Inventar sollte in Erfahrung bringen, wie sich die lokale Bevölkerung<br />

bezüglich Endenergieverbrauch verhält und welche technischen Ausstattungen die<br />

Haushalte aufweisen. Das Haushaltsinventar wurde ebenfalls benötigt, weil die ausgearbeiteten<br />

Massnahmen speziell auf die Gemeinde Urnäsch abgestimmt werden.<br />

Es war deshalb wichtig, die Einstellung und das Verhalten der Bevölkerung von Urnäsch<br />

bezüglich Energie in die Arbeit miteinzubeziehen.<br />

Die Daten aus den Inventaren dienten als Grundlage für eine umfassende Energieanalyse.<br />

Aus diesen Resultaten konnten Lösungen für bestehende Probleme im<br />

Haushaltssektor vorgeschlagen werden. Im Kapitel 6 finden sich zudem konkrete<br />

Vorschläge an die Gemeinde, wie man dem Energieproblem begegnen kann.<br />

6


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

3 Portrait der Gemeinde<br />

3.1 Wissenswertes der Gemeinde<br />

Die Gemeinde Urnäsch liegt im Kanton Appenzell Ausserhoden und zählt rund 2‘300<br />

Einwohner. Der Gemeindekern liegt zwischen Herisau und St. Gallen am Fusse des<br />

Säntismassives. Mit ihren 48 km 2 ist die Gemeinde flächenmässig die grösste im<br />

Kanton. In Abb. 1 sind die gut erhaltenen Fassaden des Dorfkerns in Urnäsch abgebildet.<br />

Nebst dieser Sehenswürdigkeit hat Urnäsch weitere Attraktivitäten zu bieten,<br />

z.B. das Reka Feriendorf und die malerische W<strong>and</strong>erl<strong>and</strong>schaft. In Urnäsch wird<br />

Brauchtum sehr gepflegt, das zeigen auch die über 30 aktiven Vereine in Urnäsch.<br />

Neben dem Alltag ist das Leben geprägt von Traditionen wie Silvesterklausen, Jodelgesang,<br />

Schwingen und Alpfahrten. Urnäsch ist nicht nur eine Durchfahrtsgemeinde<br />

zwischen Herisau und St. Gallen, sondern immer ein Aufenthalt wert (Urnäsch<br />

Tourismus, 2009).<br />

Abb. 1: Dorfkern in Urnäsch aus Appenzellerl<strong>and</strong> Tourismus, 2010.<br />

3.2 Situationsanalyse zur Energiesituation in Urnäsch<br />

Im folgenden Abschnitt wird der Endenergieverbrauch von Urnäsch genauer analysiert.<br />

Der Endenergieverbrauch der Gemeinde wird dem schweizerischen und dem<br />

kantonalen Endenergieverbrauch gegenübergestellt (siehe Abb. 2). Im Weiteren wird<br />

die Energienachfrage anh<strong>and</strong> der Energieträger betrachtet (siehe Abb. 3).<br />

In Abb. 2 ist der Endenergieverbrauch pro Kopf und Jahr in Haushalten für die Gemeinde<br />

Urnäsch, den Kanton Appenzell Ausserrhoden und die Schweiz aufgetragen.<br />

7


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Der Endenergieverbrauch für die Gemeinde Urnäsch ist im Jahr 2008 höher als der<br />

durchschnittliche Verbrauch in der Schweiz. Die Gemeinde Urnäsch weist auch gegenüber<br />

dem Kanton Appenzell Ausserrhoden einen leicht höheren Verbrauch pro<br />

Kopf und Jahr auf. In der folgenden Studie wird darauf eingegangen, wie diese Unterschiede<br />

zust<strong>and</strong>e kommen und welche Massnahmen getroffen werden sollen, um<br />

den Endenergieverbrauch der Gemeinde Urnäsch auf die Dauer zu senken.<br />

12<br />

12.3<br />

11.6<br />

MWh/Jahr/Kopf<br />

9<br />

6<br />

3<br />

8.8<br />

0<br />

Urnäsch AR Schweiz<br />

Abb. 2: Endenergieverbrauch in MWh pro Kopf in Haushalten im Jahr 2008 aus Cloos et al., 2010.<br />

In Abb. 3 ist die Endenergienachfrage im Jahr 2008, prozentual nach Energieträger,<br />

ersichtlich. Es fällt auf, dass sowohl beim Kanton Appenzell Ausserrhoden wie auch<br />

bei der Gemeinde Urnäsch der Energieträger Erdöl prozentual einen viel grösseren<br />

Anteil an der Energienachfrage ausmacht als im Vergleich mit dem schweizerischen<br />

Durchschnitt. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, werden die Erdölreserven sinken<br />

und der Erdölpreis längerfristig steigen. Aufgrund dessen sollte der Erdölverbrauch<br />

generell und somit auch die Erdölabhängigkeit des Kantons sowie der Gemeinde<br />

verringert werden. So können einerseits Kosten gesenkt und <strong>and</strong>ererseits CO 2 -<br />

Emissionen eingespart werden. Mit welchen Massnahmen diese Emissionsreduktionen<br />

möglich werden (siehe <strong>Teil</strong> 1) und wie viel Kosten und Energie dabei eingespart<br />

werden können (siehe <strong>Teil</strong> 2), wird in der Studie aufgezeigt.<br />

8


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Abb. 3: Endenergienachfrage prozentual nach Energieträger im Jahr 2008 aus Cloos et al., 2010.<br />

3.3 Eingrenzung der Arbeit<br />

Im nächsten Abschnitt werden die gemachten Einschränkungen der Arbeit genauer<br />

erläutert. Es wird im Weiteren aufgezeigt, warum sich der Haushaltssektor für diese<br />

Untersuchung anbietet und dass diese Studie im Kontext mit der <strong>ETH</strong>-UNS-<br />

Fallstudie gesehen werden muss (Cloos et al., 2010).<br />

Es war von Anfang an klar, dass nicht der gesamte Endenergieverbrauch der Gemeinde<br />

Urnäsch analysiert werden kann, das hätte den Rahmen dieser Arbeit gesprengt.<br />

Die Studie wird auf einen Verbrauchssektor beschränkt. Wie der Abb. 4 entnommen<br />

werden kann, bietet sich der Haushaltsektor vorzüglich an.<br />

In Abb. 4 ist die Endenergienachfrage im Jahr 2008 prozentual nach Sektoren aufgetragen.<br />

In Urnäsch macht der Haushaltssektor mit nahezu 60% den grössten Anteil<br />

an der Endenergienachfrage aus. Massnahmen im Haushaltssektor zur Erhöhung<br />

der Endenergieeffizienz werden somit die grösste Wirkung auf die gesamte Endnachfrage<br />

erzielen.<br />

9


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Abb. 4: Endenergienachfrage prozentual nach Sektoren im Jahr 2008 aus Cloos et al., 2010.<br />

Ein weiterer Grund, sich für den Haushaltssektor zu entscheiden, liegt in der konkreten<br />

Fragestellung seitens der Gemeinde Urnäsch. Der Auftrag von der Gemeinde an<br />

uns war es, die Potentiale zu Endenergieeinsparungen zu errechnen und konkrete<br />

Massnahmen vorzuschlagen, wie Energie gespart werden könnte. Massnahmen im<br />

grossen Stile, wie der Bau einer Schnitzelheizung mit Fernwärmeanschluss, sind in<br />

der Gemeinde Urnäsch bereits realisiert. Die Gemeinde ist deshalb vor allem daran<br />

interessiert, konkrete Massnahmen zu erfahren, welche jeder Bewohner und jede<br />

Bewohnerin der Gemeinde bei sich zu Hause direkt umsetzen kann.<br />

Es ist zu bemerken, dass der Haushaltssektor ohne Mobilitätsnachfrage betrachtet<br />

wird. Alle vorgeschlagenen Massnahmen und errechneten Potentiale beziehen sich<br />

ausschliesslich auf das Wohnen in privaten Haushalten.<br />

Diese Arbeit darf nicht als isoliertes Produkt gesehen werden. Die <strong>ETH</strong> hat bereits im<br />

Jahre 2009 eine Fallstudie mit dem Thema „Energiestrategien kleiner Gemeinden<br />

und kleiner und mittlerer Unternehmen“ in Urnäsch durchgeführt (Cloos et al., 2010).<br />

Die Fallstudie legt den Fokus auf Energiestrategien und Visionen für die ganze Gemeinde<br />

und deren Unternehmen, während sich die vorliegende Arbeit auf die einzelnen<br />

Privathaushalte in Urnäsch konzentriert und so eine Ergänzung zur Fallstudie<br />

darstellt.<br />

10


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

4 Methode<br />

Die verwendeten Methoden, um die Endenergieeffizienz in Urnäsch zu beurteilen,<br />

werden in diesem Kapitel genauer erläutert. Am Anfang steht eine ausführliche Literatursuche<br />

(siehe Tabelle 1), um alle möglichen Massnahmen zur Einsparung von<br />

Energie herauszusuchen und in Tabelle 2 zusammenzustellen. Es folgt die Aufnahme<br />

der Haushaltsinventare vor Ort mit einem selbst entworfenen Fragebogen (siehe<br />

Anhang A1). Am Schluss des Kapitels wird beschrieben, wie die Daten vollumfänglich<br />

ausgewertet wurden.<br />

4.1 Literatursuche<br />

Die Literatursuche hatte zum Zweck, sich einerseits in das Themengebiet einzulesen<br />

und <strong>and</strong>ererseits, eine möglichst vollständige Liste von erwiesenen Energiesparmassnahmen<br />

zu erstellen, die als Grundlagen für die Umfrage dienen sollten. Unter<br />

Beizug des Internets und verschiedener Broschüren von Energie Schweiz und kantonalen<br />

Umweltfachstellen wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt.<br />

Die betrachtete Literatur ist in Tab. 1 ersichtlich.<br />

Tab. 1:<br />

Literaturliste<br />

Liste der betrachteten Literatur<br />

Energie Schweiz (BFE, 2010)<br />

- Saubere Wäsche mit Gewinn<br />

- Heizen mit Köpfchen<br />

- Solares Warmwasser<br />

- Energieberatung<br />

- Gebäudeerneuerung<br />

- Holzenergie<br />

- Untergeschoss besser dämmen, Empfehlungen für Architekten und Bauherrschaften<br />

- Wasser erwärmen mit Köpfchen<br />

- Neubauten mit tiefem Endenergieverbrauch Ratgeber für Bauherren und Liegenschaftskäufer<br />

- Die beste Heizung für ihr Haus<br />

Diverse Broschüren<br />

- Energieberatung des Kt. Luzerns mit eigenen Info-Broschüren:<br />

11


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

www.energieberatungluzern.ch, besucht am 24.03.09<br />

- Gebäude erneuern - Endenergieverbrauch halbieren, Konferenz Kantonaler<br />

Energiefachstellen (www.awaso.ch/awaweb/60_energie/gebaeude_erneuern.pdf,<br />

besucht am 25.03.09)<br />

- Energiesparbüchlein, Energie Wasser Luzern (EWL), St<strong>and</strong>: Januar 2009<br />

(www.ewl-luzern.ch/upload/docs/pdf/EnergieSparbuechlein2010.pdf, besucht am<br />

14.05.09)<br />

- Rationelle Energienutzung, Broschüre vom Umweltbundesamt, Bonn, St<strong>and</strong>: Februar<br />

2008<br />

(www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/188.pdf, besucht am 28.03.09)<br />

- Klimaschutz spart Geld beim Wohnen, Ratgeber vom WWF, WWF, St<strong>and</strong>: Januar<br />

2006<br />

(http://assets.wwf.ch/downloads/sparenbeimwohnen.pdf, besucht am 28.03.09)<br />

Besuchte Internetseiten<br />

- Energieetiketten für verschiedene Geräte: www.energieetikette.ch, besucht am<br />

28.03.09<br />

- Umwelt und Energie Kanton Luzern: www.energie-luzern.ch, besucht am<br />

28.03.09<br />

- Antworten zu Energiefragen: www.energieantworten.ch, besucht am 28.03.09<br />

- Energieeffiziente Haustechnik Schritt für Schritt bestimmen:<br />

www.energysystems.ch, besucht am 28.03.09<br />

- Offizielle Homepage des Kantons Appenzell Ausserrhoden Aargau zur Energie-<br />

Thematik: www.energie.ar.ch, besucht am 28.03.09<br />

- Tipps zum Energiesparen:<br />

www.wwf.ch/de/tun/tipps_fur_den_alltag/gerate___lampen/, besucht am 21.03<br />

und 28.03.09<br />

- Footprint: www.wwf.ch/de/tun/tipps_fur_den_alltag/footprint_wwf_schweiz/, besucht<br />

am 08.05.09<br />

- Der Klick zum besten Produkt: www.Topten.ch, besucht am 23.03.09<br />

- Initiative Energieeffizienz im privaten Haushalt: www.stromeffizienz.de, besucht<br />

am 23.03.09<br />

- Verschiedene energieeffiziente Lampen: www.toplicht.ch, besucht am 23.03.09<br />

- Tipps um Energie zu sparen:<br />

www.koeniz.ch/xml_1/internet/de/application/d2/d269/d272/f274.cfm, besucht am<br />

23.03.09<br />

- Hausinfo: www.hausinfo.ch/home/de/gebaeude/energie.html, besucht am<br />

23.03.09<br />

- Energie Wasser Luzern: www.ewl-luzern.ch, besucht am 28.03.09<br />

- Regiomix -100% Naturstrom aus Ihrer Region: www.naturstrom.ch, besucht am<br />

28.03.09<br />

- Naturemade Strom: www.naturemade.org, besucht am 28.03.09<br />

12


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Dabei wurde beim Lesen der Literatur gezielt nach Massnahmen, die zur Erhöhung<br />

der Endenergieeffizienz in privaten Haushalten beitragen können, gesucht. Mit<br />

ecospeed (ECOSPEED AG, 2009), der von der europäischen Kommission anerkannten<br />

Software für Klimaschutz, wurden die herausgearbeiteten Massnahmen abgeglichen<br />

und nötigenfalls ergänzt. Die gefundenen Massnahmen konnten in zwei Bereiche<br />

eingeteilt werden. Es ergaben sich einerseits Massnahmen, die durch Änderung<br />

des menschlichen Verhaltens Energiesparpotential besitzen und <strong>and</strong>ererseits Massnahmen,<br />

welche die Endenergieeffizienz der Endverbrauchergeräte durch Technologieveränderungen<br />

erhöhen. Die herausgearbeiteten Massnahmen wurden in Tab. 2<br />

in die oben erwähnten Bereiche eingeordnet.<br />

Damit die Massnahmen geordnet und nach ihrer absteigenden Relevanz dargestellt<br />

werden konnten, wurde die Abb. 5 zu Hilfe genommen. In Abb. 5 ist der Endenergieverbrauch<br />

in privaten Haushalten für die gesamte Schweiz nach Verwendungszwecken<br />

dargestellt. Die Massnahmen wurden in die vom BFE vorgeschlagenen Verwendungszweckkategorien<br />

eingeteilt. Es wurde angenommen, dass die Aufteilung<br />

des schweizerischen Endenergieverbrauches auch für die Gemeinde Urnäsch anwendbar<br />

ist. Diese Annahme wird im Kapitel 6, Diskussion, noch einmal aufgenommen.<br />

Abb. 5: Aufteilung des Endenergieverbrauchs 2006 nach Verwendungszwecken in privaten Haushalten<br />

aus BFE, 2008a<br />

13


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Die Kategorien werden in Tab. 2 in der Reihenfolge ihrer prozentualen Relevanz genannt<br />

(siehe Abb. 5). „Raumwärme“ hat den grössten Anteil an Energie in einem<br />

Haushalt (72.1%), weshalb diese Kategorie als erste genannt wird, als zweite Kategorie<br />

folgt „Warmwasser“ (12.4%) etc. Die Kategorien „Raumwärme“ und „Warmwasser“<br />

wurden in eine Oberkategorie „Heizen“ zusammengefasst, weil das Warmwasser<br />

meist über die Heizung erwärmt wird. Die restlichen Kategorien gehören in<br />

die Oberkategorie „Elektrizität“. So entst<strong>and</strong> Tab. 2, in welcher alle relevanten Massnahmen<br />

zur Energieeinsparung aufgeführt sind, gegliedert nach Kategorien und aufgeteilt<br />

in Verhaltens- und Effizienzmassnahmen.<br />

Tab. 2: Massnahmen zur Endenergieeinsparung aus Tab. 1<br />

Heizen<br />

Raumwärme<br />

Heizung allgemein<br />

Verhaltensänderung zur Endenergieeinsparung<br />

• Die Heizung soll so eingestellt<br />

werden (pro Grad wird 6% Heizenergie<br />

eingespart), dass in<br />

Wohn- und Bürogebäuden eine<br />

ideale Raumtemperatur von 20˚C<br />

erreicht wird. Schlafzimmer können<br />

weniger beheizt werden. In<br />

Wintergärten, Treppenhäuser,<br />

Kellern etc. ist heizen zu unterlassen.<br />

• Heizung der Jahreszeit angepasst<br />

ein- und ausschalten (bei<br />

alten Heizungen darf die Umwälzpumpe<br />

nicht vergessen gehen).<br />

• Keine Gegenstände vor Heizkörper<br />

stellen, damit die Wärmeabgabe<br />

in den Raum gewährleistet<br />

wird. Das Gleiche gilt bei Bodenheizung<br />

für Bodenbeläge.<br />

• Es soll kurz und kräftig gelüftet<br />

werden, dabei ist die Heizung<br />

auszuschalten.<br />

• Bei zu hoher Zimmertemperatur<br />

muss statt lüften die Heizung reguliert<br />

werden.<br />

• Bei offenem Fenster soll über die<br />

Nacht die Heizung abgeschaltet<br />

werden.<br />

• Über Nacht die Fenster und Roll-<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

• Einen programmierbaren Thermostaten<br />

anbringen um die<br />

Raumtemperatur automatisch zu<br />

regulieren.<br />

• An der Heizung ist eine Zeitschaltuhr<br />

anzubringen um die Betriebsdauer<br />

zu regeln.<br />

• Hinter den Heizkörpern sind Isolierfolien<br />

anzubringen.<br />

• Alle Heizungsrohre, die wärmer<br />

als h<strong>and</strong>warm sind, sollen isoliert<br />

werden.<br />

• In Mehrfamilienhäusern ist nach<br />

Möglichkeit jede Wohnung mit einem<br />

Komfortlüftungsgerät auszurüsten<br />

(individuelle Regelung der<br />

Luftmenge, keine Schallübertragung).<br />

14


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Heizen<br />

Keller<br />

Gebäudehülle<br />

Warmwasser<br />

Allgemein<br />

Verhaltensänderung zur Endenergieeinsparung<br />

läden geschlossen halten um eine<br />

Abkühlung der Räume zu<br />

vermeiden.<br />

• Die Heizung muss regelmässig<br />

entlüftet werden.<br />

• Die Frischluftöffnung sollte bei<br />

der Heizung dosiert werden (eine<br />

Öffnung von 1-2 Faustgrössen ist<br />

ausreichend).<br />

• Die Heizungsräume sind gelegentlich<br />

zu lüften.<br />

• Der Heizkessel muss durch den<br />

Kaminfeger gereinigt werden.<br />

• Die Beschattung durch nebenstehende<br />

Bäume soll möglichst<br />

gering gehalten werden.<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

• Die Kellerräume sollten gedämmt<br />

werden (empfohlene Dämmstärke<br />

8-14 cm).<br />

• Isolation:<br />

- Aussendämmung aller Fassaden<br />

mit 16, 18 resp. 20 cm Isolation<br />

- für Schräg- und Flachdächer ist<br />

eine Dämmstärke 16-20 cm<br />

vorgesehen<br />

- für Estrichböden ist eine<br />

Dämmstärke von 12-18 cm<br />

empfohlen<br />

• Fenster sollten einen tiefen Wärmedämmwert<br />

aufweisen (


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Heizen<br />

Boiler<br />

Duschen<br />

Verhaltensänderung zur Endenergieeinsparung<br />

• Die Temperatur des Warmwassers<br />

im Boiler ist zu regulieren<br />

(sollte nicht wärmer als 55-60˚C<br />

sein).<br />

• Bei längerer Abwesenheit ist der<br />

Boiler auszuschalten.<br />

• Der Boiler soll regelmässig entkalkt<br />

werden.<br />

• Duschen ist dem Baden vorzuziehen<br />

(Warmwasserverbrauch<br />

ist beim Baden 4x höher).<br />

• Die Dusche sollte beim Einseifen<br />

abgestellt werden.<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

spardüsen zu montieren, Beispiele:<br />

Warmwassersparduschkopf<br />

(12 l/min als guter Richtwert),<br />

Wasserhähnen (6 l/min als guter<br />

Richtwert).<br />

• Alte Boiler sind durch sparsamere<br />

Modelle zu ersetzen.<br />

• Es empfiehlt sich, in der Dusche<br />

einen Thermostatmischer zu<br />

montieren.<br />

• In der Dusche können Einhebel-<br />

Wassermischer mit Mengen- und<br />

Warmwasserbremsen verwendet<br />

werden.<br />

Elektrizität<br />

Elektrogeräte<br />

Allgemein<br />

Bürogeräte<br />

Abwaschen<br />

(Küche)<br />

Verhaltensänderung zur Energieeinsparung<br />

• Beim Kauf von Elektrogeräten<br />

soll Wert auf das Energielabel<br />

gelegt werden.<br />

• Der St<strong>and</strong>by-Betrieb bei Geräten<br />

ist mittels Powersafer zu vermeiden.<br />

• Nur Geräte mit direktem Netzanschluss<br />

sollen gekauft werden<br />

(Akku-Betrieb ist zu vermeiden).<br />

• Ein Power Management, welches<br />

die Systemkomponenten effizient<br />

steuert, soll am PC verwendet<br />

werden.<br />

• Das Fassungsvermögen der Abwaschmaschine<br />

soll ausgenützt<br />

werden.<br />

• Für leicht verschmutztes Geschirr<br />

soll das Sparprogramm verwendet<br />

werden.<br />

• Das Vorspülen unter fliessendem<br />

Wasser ist zu vermeiden.<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

• Es sollten nur Elektrogeräte mit<br />

der Energie-Etikette A gekauft<br />

werden.<br />

16


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Elektrizität<br />

Mikrowelle<br />

Kochen<br />

Backen<br />

Kochen<br />

Waschen/Trocknen<br />

Waschmaschine<br />

Tumbler<br />

Verhaltensänderung zur Energieeinsparung<br />

• Die Mikrowelle sollte nur für kleine<br />

Mengen benützt werden.<br />

• Der Backofen sollte nicht vorgeheizt<br />

werden.<br />

• Wenn die Backzeit länger als ca.<br />

40 Minuten dauert, soll der Backofen<br />

10 Minuten vor Ende der<br />

Gardauer abgeschaltet werden,<br />

um die Nachwärme effizient auszunutzen.<br />

• Beim Umluftbackofen können<br />

gleichzeitig mehrere Ebenen genutzt<br />

werden.<br />

• Die Backofentür jeweils nur kurz<br />

öffnen, der Braten/Kuchen sollte<br />

von aussen begutachtet werden.<br />

• Beim Kochen sollte die Pfanne<br />

zugedeckt werden (25% der<br />

Energie wird eingespart).<br />

• Die Durchmesser von Pfanne<br />

und Kochplatte sollten übereinstimmen<br />

• Es sollten ebene Kochplatten und<br />

Pfannen benützt werden<br />

• Allgemein sollte mit wenig Wasser<br />

gekocht werden.<br />

• Warmwasser ist im Wasserkocher<br />

zum Kochen zu bringen und<br />

soll erst dann in die Kochpfanne<br />

gegossen werden.<br />

• Kochwäsche kann mit 60˚C statt<br />

mit 95˚C gewaschen werden.<br />

• Die Waschmaschine sollte bei jedem<br />

Waschgang gut gefüllt werden.<br />

• Der Vorwaschgang ist, ausser bei<br />

stark verschmutzter Wäsche,<br />

wegzulassen.<br />

• Wäsche sollte möglichst gut geschleudert<br />

werden d.h. mit hoher<br />

Drehzahl, dann bleibt wenig<br />

Feuchtigkeit zurück.<br />

• Der Tumbler sollte bei Gebrauch<br />

möglichst gut gefüllt sein.<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

• In der Küche sollten effiziente<br />

Isolierpfannen verwendet werden<br />

(niedrige Temperatur reicht zum<br />

Kochen).<br />

• Bei langer Kochdauer sollen<br />

Dampfkochtöpfe benutzt werden.<br />

• Nur Waschmaschinen mit der<br />

Energie-Etikette A sollen gekauft<br />

werden.<br />

• Nur Tumbler mit der Energie-<br />

Etikette A sollen verwendet wer-<br />

17


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Elektrizität<br />

Beleuchtung<br />

Licht<br />

Kühlen/Gefrieren<br />

Kühlen/Einfrieren<br />

Verhaltensänderung zur Energieeinsparung<br />

• Die Wäsche sollte im Freien getrocknet<br />

werden (Tumbler sind<br />

grosse Stromfresser).<br />

• Das Licht sollte, falls nicht in<br />

Gebrauch, ausgeschaltet werden.<br />

• Beim Tiefkühler und Kühlschrank<br />

gilt es, die richtige Lagertemperatur<br />

einzustellen.<br />

• Die Türe soll nicht unnötig lange<br />

offen gelassen werden.<br />

• Die Tür ist gut und dicht zu<br />

schliessen.<br />

• Die Dichtungen der Türe sollten<br />

regelmässig geprüft werden.<br />

• Es sollen keine warmen Speisen<br />

in den Kühlschrank gestellt werden.<br />

• Die Gefriergeräte und Kühlschränke<br />

sollten alle 3 Monate<br />

abgetaut werden (Eisschicht erhöht<br />

Stromverbrauch).<br />

• Der Kühlschrank ist bei längerem<br />

Fernbleiben abzustellen.<br />

• Der Kühlschrank sollte an einem<br />

kalten Ort stehen.<br />

Technologie zur Erhöhung der<br />

Endenergieeffizienz<br />

den.<br />

• Im ganzen Haus sind Energiesparlampen<br />

zu installieren (ca.<br />

80% Strom sparen).<br />

• Es empfiehlt sich, einen Thermometer<br />

im Kühlschrank anzubringen,<br />

dies ist hilfreich zur Regulierung<br />

der Temperatur.<br />

4.2 Umfrage<br />

Tab. 2 diente als Grundlage für die Fragebogenkonstruktion. Mit Hilfe dieser Tabelle<br />

wurden Fragen mit dem Fokus auf die wichtigen Massnahmen abgeleitet. Ebenfalls<br />

bot der Fragebogen der Fallstudie Urnäsch 2009 (Cloos et al., 2010) bei der Erarbeitung<br />

des Fragebogens wertvolle Unterstützung. Einige technische Fragen wurden<br />

übernommen, hingegen wurden Fragen zum Verhaltensbereich von Grund auf neu<br />

entwickelt. Es entst<strong>and</strong> ein zwölfseitiger Fragenkatalog (siehe Anhang A1), der sowohl<br />

Fragen zum Haushaltsinventar als auch zum Verhalten der Bewohner beinhaltet.<br />

Für die Interview-Anfrage wurde ein offener Brief an die Bevölkerung (siehe Anhang<br />

A2) vers<strong>and</strong>t. Darin wurden die Bewohner über das Ziel der Studie informiert. Es<br />

18


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

wurden rund dreimal so viele Anfragebriefe vers<strong>and</strong>t, wie Interviews durchgeführt<br />

werden sollten. Wenige Tage später wurden die Bewohner von Urnäsch telefonisch<br />

kontaktiert, um die konkreten Interviewtermine zu vereinbaren.<br />

Auf den Ablauf der geführten Interviews wird in diesem Abschnitt eingegangen. Vor<br />

dem jeweiligen Haus wurde ein Foto des gesamten Gebäudes gemacht, danach die<br />

Dachausrichtung mittels Kompass, der Fensteranteil und der Besonnungsgrad des<br />

Hauses bestimmt. Nach kurzer Begrüssung wurden den Bewohnern einleitend einige<br />

offene Fragen zum Thema Energie gestellt. Danach folgten Fragen zum Gebäude<br />

(Gebäudehülle und Haustechnik), zur Elektrizität (Elektrogeräte und Beleuchtung),<br />

zum Endenergieverbrauch und abschliessend wurden einige demographische Auskünfte<br />

eingeholt. Das Interview wurde so organisiert, dass eine Person die Befragung<br />

durchführte und eine zweite den Fragebogen ausfüllte. Oftmals wurde uns das ganze<br />

Haus gezeigt und man konnte sich ein Bild vor Ort machen. Zum Schluss wurde den<br />

Befragten der Flyer der Fallstudie (siehe Anhang A3) überreicht.<br />

4.3 Beschreibung der Stichprobe<br />

Es wurden 22 qualitative Haushaltsinterviews von je einer Stunde Dauer durchgeführt.<br />

Mit dieser Stichprobenzahl sollte ein repräsentatives Bild von den Häusern bezüglich<br />

Bauperiode und Energieträger sowie von der Bevölkerung der Gemeinde Urnäsch<br />

entstehen. Herr Dr. M. Stauffacher stellte ein abgeändertes Excel-Dokument<br />

vom Bundesamt für Statistik zu Verfügung. In dieser Excel-Datei finden sich Informationen<br />

über die Bauperiode, die Adresse, die Energieträger der Heizung, die Energieträger<br />

des Warmwassers, die L<strong>and</strong>eskoordinaten etc. aller Häuser in Urnäsch. Daraus<br />

wurde eine Einteilung (siehe Tab. 3) nach Bauperiode und Energieträger der<br />

Heizung und Energieträger des Warmwassers von allen Häusern in Urnäsch erstellt.<br />

Mit dieser Einteilung wurde die Anzahl zu durchführenden Interviews in jeder Kategorie<br />

nach ihrem prozentualen Anteil errechnet.<br />

In Tab. 3 sind die Resultate der Häusereinteilung dargestellt. Aufgrund dieser Resultate<br />

wurden die zu planenden Interviews festgelegt. 69% der Häuser in Urnäsch sind<br />

vor 1960 erbaut worden und von diesen werden wiederum 60% mit Holz beheizt. Es<br />

resultierte daraus, dass für die Bauperiode bis 1960 14 Interviews durchgeführt werden<br />

müssten, aufgeteilt auf die Energieträger für Heizung und Warmwasser, wie z.B.<br />

19


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 3:<br />

Einteilung aller Haushalte in Urnäsch<br />

Elektrizität, Holz, Gas, Heizöl, Wärmepumpe etc. Für die Periode 1961-1980 ergaben<br />

sich vier Befragungen, für den Zeitschritt 1981-1985 ein Interview, für 1982-1986<br />

zwei und in der Bauperiode ab 2001-heute musste ein Interview durchgeführt werden.<br />

Bauperiode<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Bauperiode<br />

-1960 614 Häuser<br />

(68.98%)<br />

14 Interviews<br />

Energieträger<br />

Heizung<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Heizung<br />

Energieträger<br />

Warmwasser<br />

Anzahl<br />

Umfragen<br />

Holz 366 (59.61%) Elektrizität 183 2<br />

Holz 131 3<br />

unbestimmt 36<br />

Gas 7<br />

Heizöl 7 1<br />

Wärmepumpe 1 1<br />

<strong>and</strong>ere 1<br />

Heizöl 186 (30.29%) Heizöl 108 2<br />

Elektrizität 68<br />

unbestimmt 4<br />

3 1<br />

Holz 2<br />

Wärmepumpe 1<br />

Elektrizität 31 (5.05%) Elektrizität 29 1<br />

Heizöl 1<br />

Holz 1<br />

Wärmepumpe 15 (2.44%) Elektrizität 13 1<br />

Wärmepumpe 1<br />

Gas 8 (1.30%) Elektrizität 5<br />

Gas 3 1<br />

unbestimmt 4 (0.65%) unbestimmt 3<br />

Holz 1<br />

Fernwärme 3 (0.48%) Elektrizität 2 1<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Warmwasser<br />

Sonnenkollektoren<br />

Sonnenkollektoren<br />

Sonnenkollektoren<br />

Fernwärme 1<br />

1 (0.16%) Heizöl 1<br />

1<br />

20


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Bauperiode<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Warmwasser<br />

1961-<br />

1980<br />

Sonnenkollektoren<br />

1981-<br />

1985<br />

1 (5.00%) Sonnenkollektoren<br />

1986-<br />

2000<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Bauperiode<br />

163 Häuser<br />

(18.32%)<br />

4 Interviews<br />

20 Häuser<br />

(2.25%)<br />

1 Interview<br />

77 Häuser<br />

(8.65%)<br />

2 Interviews<br />

Energieträger<br />

Heizung<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Heizung<br />

Energieträger<br />

Warmwasser<br />

Anzahl<br />

Umfragen<br />

Heizöl 85 (52.15%) Heizöl 58 2<br />

Elektrizität 20<br />

unbestimmt 4<br />

Holz 1<br />

Wärmepumpe 1<br />

Fernwärme 1<br />

Holz 53 (32.51%) Holz 20 1<br />

Elektrizität 20<br />

unbestimmt 6<br />

Gas 4<br />

Heizöl 2<br />

Elektrizität 20 (12.27%) Elektrizität 17<br />

Heizöl 3<br />

Gas 1 (0.6%) Gas 1<br />

Fernwärme 1 (0.6%) Fernwärme 1 1<br />

Sonnenkollektoren<br />

1 (0.6%) unbestimmt 1<br />

Wärmepumpe 1 (0.6%) Wärmepumpe 1<br />

unbestimmt 1 (0.6%) Elektrizität 1<br />

Elektrizität 6 (30.00%) Elektrizität 5<br />

Heizöl 1<br />

Heizöl 6 (30.00%) Heizöl 4 1<br />

Elektrizität 2<br />

Holz 5 (25.00%) Elektrizität 3<br />

Heizöl 1<br />

unbestimmt 1<br />

Wärmepumpe 2 (10.00%) Wärmepumpe 1<br />

Sonnenkollektoren<br />

Heizöl 1<br />

Heizöl 49 (63.64%) Heizöl 38 1<br />

Elektrizität 9<br />

unbestimmt 2<br />

Holz 21 (27.28%) Holz 14 1<br />

Elektrizität 5<br />

Gas 1<br />

1<br />

1<br />

21


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Bauperiode<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Bauperiode<br />

2001- 16 Häuser<br />

(1.8%)<br />

1 Interview<br />

Energieträger<br />

Heizung<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Heizung<br />

Energieträger<br />

Warmwasser<br />

Anzahl Häuser<br />

pro Energieträger<br />

Warmwasser<br />

unbestimmt 1<br />

Wärmepumpe 5 (6.49%) Elektrizität 2<br />

Wärmepumpe 2<br />

Heizöl 1<br />

Elektrizität 1 (1.30%) Elektrizität 1<br />

Fernwärme 1 (1.30%) Elektrizität 1<br />

Wärmepumpe 7 (43.75%) Elektrizität 4<br />

Anzahl<br />

Umfragen<br />

Wärmepumpe 3 1<br />

Holz 6 (37.50%) Holz 3<br />

Elektrizität 3<br />

Heizöl 2 (12.5%) Heizöl 2<br />

Fernwärme 1 (6.25%) Elektrizität 1<br />

Die schlussendlich durchgeführten Interviews in Abhängigkeit der Bauperiode sind in<br />

Abb. 6 dargestellt. In der Bauperiode bis 1960 wurden 15 Befragungen durchgeführt.<br />

Im Erbauungszeitraum 1961-1980 wurden vier Interviews gemacht. In der mittleren<br />

Bauperiode 1981-1985 konnte kein Haushaltsinventar aufgenommen werden. Zwei<br />

Befragungen wurden in der Bauperiode 1986-2000 gemacht und ein Haushaltsinterview<br />

wurde in der Bauperiode von 2001-heute durchgeführt. Die Abweichungen zwischen<br />

Tab. 3 und Abb. 6 werden im Kapitel 6, Diskussion, erläutert.<br />

Abb. 6: Durchgeführte Interviews in Abhängigkeit der Bauperiode<br />

22


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Demographie<br />

Um sich ein Bild von den befragten Haushalten machen zu können, werden nachfolgend<br />

die Auswertungen der erfragten demographischen Variablen präsentiert. 13<br />

von total 22 interviewten Personen waren Männer und in neun von 22 Fällen wurde<br />

das Interview mit einer weiblichen Person durchgeführt. In mehr als der Hälfte der<br />

befragten Haushalte (zwölf von 22) wohnten Familien mit einem, zwei oder drei Kindern.<br />

In neun von 22 betrachteten Haushalten lebten Paare und in einem befragten<br />

Haushalt wohnte eine einzelne Person. Sieben befragte Personen lebten in einem<br />

Mehrfamilienhaus, die restlichen 15 befragten Personen lebten in einem Einfamilienhaus.<br />

Zwei befragte Personen waren Mieter. Die restlichen 20 befragten Personen<br />

waren Besitzer des Hauses oder der Wohnung. Die Einkommenssituation präsentierte<br />

sich folgendermassen: In drei von 22 befragten Haushalten lag das jährliche Bruttohaushaltseinkommen<br />

unter 50‘000 Franken. Acht Haushalte verdienten jährlich<br />

50‘000-75‘000 Franken, fünf Haushalte 76’000-100‘000 Franken und weitere fünf<br />

Haushalte hatten ein jährliches Bruttohaushaltseinkommen von über 100‘000 Franken.<br />

Eine befragte Person hat keine Angaben zur Einkommenssituation gemacht.<br />

4.4 Datenauswertung<br />

Mit der Datenauswertung sollten diejenigen Massnahmen herausgefiltert werden, die<br />

am meisten Energiesparpotential besitzen. Die 22 ausgefüllten Fragebögen wurden<br />

zuerst in das Statistikprogramm „Statistical Package for the <strong>Social</strong> <strong>Science</strong>s“ (SPSS)<br />

eingelesen. Dazu wurde jeder Frage eine eigene Variable und den verschiedenen<br />

Antwortmöglichkeiten ein Wert zugewiesen. Die Auswertung erfolgte mit einfachen<br />

statistischen Instrumenten, wie mit Bildung des Mittelwertes oder mit Berechnung der<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung.<br />

23


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

5 Resultate<br />

Die Auswertung beh<strong>and</strong>elt die in Tab. 2 vorgeschlagenen Massnahmen. In diesem<br />

Kapitel werden diejenigen Massnahmen dargestellt, die bei der Energieeinsparung<br />

von erhöhter Relevanz sind. Weitere Resultate können dem Anhang A4 entnommen<br />

werden.<br />

5.1 Heizen<br />

In diesem Kapitel werden die Resultate zur Oberkategorie „Heizen“ präsentiert. Im<br />

ersten <strong>Teil</strong> dieses Kapitels 5.1 wird die Kategorie „Raumwärme“ beh<strong>and</strong>elt, danach<br />

folgen die Resultate der Kategorie „Warmwasser“ im zweiten <strong>Teil</strong>.<br />

Raumwärme<br />

Die Datenauswertung im <strong>Teil</strong> „Raumwärme“ legt die Schwerpunkte auf isolationstechnische<br />

Aspekte (siehe Tab. 4 – Tab. 6) und auf das Verhalten der befragten<br />

Personen (siehe Tab. 7 – Tab. 14).<br />

Im technischen Bereich wird zwischen Dach-, Estrich-, Decken-, Kellerw<strong>and</strong>- und<br />

Aussenw<strong>and</strong>isolation unterschieden. Stellvertretend an dieser Stelle wird die Dachisolation<br />

beh<strong>and</strong>elt. Die Resultate für die <strong>and</strong>eren Isolationen können im Anhang A4<br />

eingesehen werden. Es gilt zu erwähnen, dass die Resultate für alle Isolationstypen<br />

sehr ähnlich sind. In Tab. 4 ist die Dachisolation dargestellt. Die Mehrheit (59%) der<br />

befragten Haushalte weist keine Dachisolation auf, bei acht Häusern (36%) ist die<br />

Isolation vorh<strong>and</strong>en. In einem Fall bleibt das Vorh<strong>and</strong>ensein ungewiss.<br />

Tab. 4:<br />

Dachisolation<br />

Dachisolation<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Vorh<strong>and</strong>en 8 36.4<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en 13 59.1<br />

Weiss nicht 1 4.5<br />

Abb. 7 zeigt zudem die Dachisolation in Abhängikeit der Bauperioden. Es ist zu<br />

erkennen, dass die Mehrheit der Häuser, die vor 1960 erbaut wurden, heute noch<br />

keine Dachisolation aufweisen. In der Bauperiode 1961-1980 zeigt sich ein <strong>and</strong>eres<br />

24


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Bild. Von vier befragten Haushalten haben zwei Häuser eine Dachisolation. Bei<br />

einem Haus ist heute noch keine Isolation vorh<strong>and</strong>en und bei einem Haus wusste die<br />

befragte Person nicht, ob eine Dachisolation vorh<strong>and</strong>en ist. In der Bauperiode 1986-<br />

2000 ist zu sehen, dass von den zwei befragten Häuser nur eines eine Dachisolation<br />

aufweist. In der Bauperiode 2001-heute hat das betrachtete Haus ein isoliertes Dach.<br />

Abb. 7: Wärmedämmschicht des Daches in Abhängigkeit der Bauperiode<br />

Aus Tab. 5 links ist ersichtlich, dass ein Grossteil der Haushalte (18 von 21) Fenster<br />

mit Doppelverglasung besitzen, drei Haushalte besitzen keine Fenster mit Doppelverglasung<br />

und ein Haushalt hat teilweise Doppelverglasung. Auch haben die meisten<br />

Haushalte Isolierverglasungen (siehe Tab. 5 rechts). Vier Haushalte besitzen<br />

keine Isolierverglasungen an den Fenstern und bei zwei Häusern ist nur teilweise<br />

Isolierverglasung vorh<strong>and</strong>en.<br />

Tab. 5:<br />

Art der Fensterverglasung<br />

Doppelverglasung<br />

N=21 (95%)<br />

Prozent<br />

Isolierverglasung<br />

N=19 (86%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 18 81.8 Ja 13 59.1<br />

Nein 3 13.6 Nein 4 18.2<br />

<strong>Teil</strong>weise 1 4.5 <strong>Teil</strong>weise 2 9.1<br />

25


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Aus Tab. 6 ist zu entnehmen, dass die Mehrheit der Häuser Fensterdichtungen aufweisen<br />

(59%), gut ein Viertel der Häuser verfügt nicht über Dichtungen an den Fenstern.<br />

Bei einem befragten Haushalt sind nur teilweise Fensterdichtungen vorh<strong>and</strong>en.<br />

Tab. 6:<br />

Vorh<strong>and</strong>ensein der Fensterdichtung<br />

Dichtung<br />

N=20 (91%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 13 59.1<br />

Nein 6 27.3<br />

<strong>Teil</strong>weise 1 4.5<br />

Der zweite Bereich befasst sich mit dem Verhalten. In diesem <strong>Teil</strong> werden Massnahmen<br />

ausgewählt, die das Verhalten der Bevölkerung in Urnäsch bezüglich des<br />

Endenergieverbrauches widerspiegeln sollen.<br />

Aus Tab. 7 ist herauszulesen, dass über 60% der Häuser während der Heizperiode<br />

eine Temperatur zwischen 20˚C und 22˚ aufweisen, bei gut einem Viertel der Befragten<br />

ist die Temperatur in den beheizten Räumen über 22˚C.<br />

Tab. 7:<br />

Raumtemperatur während der Heizperiode<br />

Raumtemperatur während<br />

der Heizperiode<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

18°C-20°C 2 9.1<br />

Etwas dazwischen 14 63.6<br />

>22°C 6 27.3<br />

Wie aus Tab. 8 links zu entnehmen ist, beginnt eine grosse Mehrheit der Interviewten<br />

(knapp 70%) Mitte Oktober mit dem Heizen, knapp 20% beginnen früher. Beim Beenden<br />

ist die Streuung einiges grösser als bei Beginn der Heizperiode (siehe Tab. 8<br />

rechts): Elf der 22 befragten Haushalten schalten die Heizung Mitte April aus, drei<br />

Haushalte tun dies bereits vor Mitte April und sieben Haushalte beenden ihre Heizperiode<br />

zwischen Ende April und Ende Mai.<br />

26


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 8:<br />

Beginn und Ende der Heizperiode<br />

Beginn der<br />

Heizperiode<br />

N=21 (95.5%)<br />

Anfang<br />

September<br />

Prozent<br />

Ende der<br />

Heizperiode<br />

N=21 (95.5%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

1 4.5 Ende März 2 9.1<br />

Mitte September 2 9.1 Anfang April 1 4.5<br />

Ende<br />

September<br />

1 4.5 Mitte April 11 50.0<br />

Mitte Oktober 15 68.2 Ende April 1 4.5<br />

Anfang<br />

November<br />

2 9.1 Anfang Mai 2 9.1<br />

Mitte Mai 2 9.1<br />

Ende Mai 2 9.1<br />

In Tab. 9 ist der Anteil von beheizter Wohnfläche zur Gesamtwohnfläche des Hauses<br />

in Prozenten dargestellt. Die Gesamtwohnfläche wird mit Messungen der Fläche der<br />

bewohnten Räume in den Häusern ermittelt. Keller, Abstellkammern, Estrich und Garagen<br />

werden jeweils nicht berücksichtigt. Die Daten zur beheizten Wohnfläche stützen<br />

sich auf Aussagen der Hausbewohner. Der Tab. 9 kann zudem entnommen<br />

werden, dass im Durchschnitt über 80% der Wohnräume der Häuser beheizt sind.<br />

Der Median liegt bei 100%. Die St<strong>and</strong>ardabweichung beträgt 26%, Häuser werden<br />

also flächenmässig unterschiedlich beheizt.<br />

Tab. 9:<br />

Anteil der beheizten Wohnfläche zur Gesamtwohnfläche<br />

N=22 (100%)<br />

Beheizte Wohnfläche/<br />

Gesamtwohnfläche (%)<br />

Mittelwert Median<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

16.7 100.0 83.1 100% 26.2<br />

In der Tab. 10 wird der Frage nachgegangen, ob während der Heizperiode mit offenem<br />

Fenster geschlafen wird. Die Antworten sind breit gestreut, die Mehrheit der Befragten<br />

(41%) gibt an, immer mit offenem Fenster zu schlafen, in gut einem Viertel<br />

(27%) der Häuser werden die Fenster während der Heizperiode über die Nacht geschlossen.<br />

27


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 10: Über Nacht geöffnete Fenster während der Heizperiode<br />

Über Nacht geöffnete Fenster<br />

während der Heizperiode<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Immer 9 40.9<br />

<strong>Teil</strong>weise 3 13.6<br />

Selten 4 18.2<br />

Nie 6 27.3<br />

Aus Tab. 11 ist ersichtlich, dass bei der Hälfte der befragten Haushalte die Storen<br />

über Nacht nicht geschlossen werden. Bei einem einzigen Fall geben die interviewten<br />

Personen an, die Storen oder Fensterläden über die Nacht zu schliessen. Bei<br />

den übrigen Befragten werden die Storen nicht oder nur teilweise geschlossen.<br />

Tab. 11: Über Nacht geschlossene Storen oder Fensterläden<br />

Über Nacht geschlossene Storen<br />

oder Fensterläden<br />

N=19 (86.5%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 1 4.5<br />

Nein 11 50.0<br />

<strong>Teil</strong>weise 7 31.8<br />

In diesen Tabellen (siehe Tab. 12 und Tab. 13) wird der Frage nachgegangen, wie<br />

viele Minuten pro Tag gelüftet wird. Bei der ersten Tabelle (siehe Tab. 12) gibt es einen<br />

Ausreisser, ein befragter Haushalt gibt an, dass sie in den meisten Zimmern<br />

ständig Fenster gekippt haben. Darum entsteht ein Maximum von 720 Minuten, was<br />

einem ganzen Tag entspricht. Der Median (Zentralwert) beträgt hier zehn Lüftungsminuten<br />

pro Tag. In Tab. 13 wurde der Ausreisserwert vernachlässigt. Der Mittelwert<br />

beläuft sich dann auf elf Minuten Lüftungszeit bei unverändertem Median. Die St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

sinkt auf 4.3 Minuten.<br />

Tab. 12: Lüftungsdauer pro Tag mit Ausreisserwert<br />

N=22 (100%)<br />

Lüftungsdauer in Minuten<br />

pro Tag<br />

Median<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

3.0 720.0 43.3 10.0 151.2<br />

28


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 13: Lüftungsdauer pro Tag ohne Ausreisserwert<br />

N=21 (95%)<br />

Lüftungsdauer in Minuten<br />

pro Tag<br />

Median<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

3.0 20.0 11.1 10.0 4.3<br />

Bei der Frage nach der Regulierung der Heizung bei Abwesenheit zeigt sich ein ausgeglichenes<br />

Bild (siehe Tab. 14). Mehr als die Hälfte der befragten Personen geben<br />

an, dass sie ihre Heizung eingeschaltet lassen oder zumindest die Heizleistung nur<br />

teilweise reduzieren, wenn sie in die Ferien verreisen. 27% der Befragten schalten<br />

die Heizung konsequent aus und 18% führen an, dass sie gar nie abwesend sind.<br />

Tab. 14: Ausschalten oder Reduktion der Heizung bei längerer Abwesenheit<br />

Ausschalten oder Reduktion der Heizung<br />

bei längerer Abwesenheit (2 volle<br />

Tage)<br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Ja 6 27.3<br />

Nein 6 27.3<br />

<strong>Teil</strong>weise 6 27.3<br />

Nie abwesend 4 18.2<br />

Warmwasser<br />

Aus Tab. 15 ist ersichtlich, dass die Boilertemperatur bei knapp 70% der Haushalte<br />

über 60˚C liegt. Die Mehrheit der Haushalte gibt an, die Boilertemperatur zwischen<br />

60˚C und 70˚C eingestellt zu haben.<br />

Tab. 15: Wassertemperatur des Boilers<br />

Boilertemperatur<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

51°-60° 7 31.8<br />

61°-70° 12 54.5<br />

71°-80° 2 9.1<br />

>80° 1 4.5<br />

Aus Tab. 16 links ist zu entnehmen, dass ein Grossteil der Interviewten (15 von 21)<br />

den Boiler nie entkalkt. Fast ein Fünftel der Haushalte entkalkt den Boiler nicht re-<br />

29


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

gelmässig sondern nur teilweise. Der Boiler wird beinahe von der Hälfte der Interviewten<br />

während einer Abwesenheit nicht ausgeschaltet (siehe Tab. 16 rechts), vier<br />

Haushalte schalten ihren Boiler bei längerer Abwesenheit teilweise aus.<br />

Tab. 16: Boilerentkalkung und Ausschalten des Boilers bei längerer Abwesenheit<br />

Boiler entkalken<br />

N=21 (95%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Boiler ausschalten<br />

N=21 (95%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 2 9.1 Ja 3 13.6<br />

Nein 15 68.2 Nein 10 45.5<br />

<strong>Teil</strong>weise 4 18.2 <strong>Teil</strong>weise 4 18.2<br />

Nie abwesend 4 18.2<br />

Bei den Wasserspardüsen zeigt sich ein heterogenes Bild. Fast zwei Drittel der befragten<br />

Haushalte haben noch keine Wasserspardüsen installiert (siehe Tab. 17), allerdings<br />

sind bei drei Haushalten mehr als 60% der Wasserhähnen mit Wasserspardüsen<br />

ausgestattet.<br />

Tab. 17: Anteil der Wasserspardüsen in Haushalten<br />

Anteil Wasserspardüsen je<br />

Haushalt (%)<br />

N=21 (95%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

0 14 63.6<br />

0.1-29.9 2 9.0<br />

30.0-59.9 2 9.0<br />

60.0-89.9 3 13.5<br />

5.2 Elektrizität<br />

Elektrogeräte<br />

Tab. 18 zeigt, dass zehn Befragte angeben beim Kauf eines Elektrogerätes immer<br />

auf das Energielabel zu achten, vier Befragte berücksichtigen es teilweise, drei selten<br />

und fünf achten nie auf das Energielabel.<br />

30


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 18: Energielabel der Elektrogeräte<br />

Energielabel der<br />

Elektrogeräte<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Immer 10 45.5<br />

<strong>Teil</strong>weise 4 18.2<br />

Selten 3 13.6<br />

Nie 5 22.7<br />

Gegen 70% schalten ihren PC immer oder zumindest teilweise ganz aus, diese Aussage<br />

trifft auch für den Fernseher/Radio zu, dort geht der Wert sogar gegen 80%. In<br />

der Diskussion (siehe Kapitel 6.2) wird nochmals ausführlich auf Tab. 19 eingegangen<br />

und die Zahlenwerte werden relativiert.<br />

Tab. 19: Ausschalten des Computers und des Fernsehers/Radios<br />

Ausschalten des<br />

Computers<br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Ausschalten des<br />

Fernsehers/<br />

Radios<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Immer 9 40.9 Immer 14 63.6<br />

<strong>Teil</strong>weise 6 27.3 <strong>Teil</strong>weise 3 13.6<br />

Selten 1 4.5 selten 2 9.1<br />

Nie 0 0 Nie 3 13.6<br />

Ich habe keinen<br />

PC.<br />

6 27 Ich habe keinen<br />

Fernseher/Radio.<br />

0 0<br />

Waschen/Trocknen, Kühlen/Gefrieren<br />

Mehr als die Hälfte der befragten Personen besitzen eine konventionelle Waschmaschine<br />

oder einen konventionellen Kühlschrank (siehe Tab. 20), bei der Waschmaschine<br />

weisen 36% aller Geräte in den betrachteten Haushalten ein Energiesparlabel<br />

auf, beim Kühlschrank sind es 27%.<br />

31


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 20: Energieklasse der Waschmaschine und des Kühlschrankes<br />

Energieklasse<br />

Waschmaschine<br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Energieklasse<br />

Kühlschrank<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Energiesparlabel 8 36.4 Energiesparlabel 6 27.3<br />

Konventionell 12 54.5 Konventionell 13 59.1<br />

Unbekannt 2 9.1 Unbekannt 3 13.6<br />

Beleuchtung<br />

In Tab. 21 zeigt sich bei den Energiesparlampen ein ähnlich heterogenes Bild wie bei<br />

den Wasserspardüsen. Im Durchschnitt ist jede dritte Lampe in den Haushalten eine<br />

Sparlampe. Der maximale Wert stammt aus einem Haushalt, wo 93% aller Lampen<br />

mit Energiesparlampen ausgestattet sind, der minimale Wert von 0% Energiesparlampen<br />

wird von vier Haushalten erreicht. Der Median liegt bei 24%, die St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

ist 27%.<br />

Tab. 21: Anteil der Energiesparlampen in Haushalten<br />

N=22 (100%)<br />

Anzahl Energiesparlampen/<br />

Totale Anzahl Lampen (%)<br />

Median<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Mittelwert<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung<br />

0.0 93.3 29.5 24.0 27.0<br />

32


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

6 Diskussion<br />

Eingangs werden im vorliegenden Kapitel die verwendeten Methoden des <strong>Teil</strong> 1 dieser<br />

Arbeit analysiert und hinterfragt. Es folgt dann die kritische Betrachtung der erhaltenen<br />

Resultate. Die Schlussfolgerung steht am Ende dieser Arbeit. Dort werden die<br />

Endenergieeinsparmöglichkeiten zusammengefasst und es werden den Behörden<br />

der Gemeinde Urnäsch Vorschläge unterbreitet, wie die Gemeinde ihre Einwohner<br />

beziehungsweise Einwohnerinnen an Veranstaltungen zu Endenergieeinsparungen<br />

sensibilisieren könnte.<br />

6.1 Methode<br />

Die Literatursuche war ein zentrales Element dieser Forschungsarbeit. Anfangs wurde<br />

gezielt nach möglichst vielen verschiedenen Broschüren rund um das Thema<br />

Energie im Haushalt gesucht. Es war nicht einfach diese Fülle von Informationen zu<br />

verarbeiten und die nützlichen von den unnützlichen Massnahmen zu trennen. Auch<br />

sind die genannten Einsparpotentiale von Quelle zu Quelle verschieden. Der Leser<br />

wird feststellen, dass diese Arbeit schwerpunktmässig auf Broschüren von Energie<br />

Schweiz gestützt ist. Dieser Quelle wurde von unserer Seite am meisten Vertrauen<br />

entgegengebracht, weil Energie Schweiz spezifische Massnahmen zu verschiedenen<br />

Themenbereichen für die Schweiz thematisiert. Ebenfalls werden diese Massnahmen<br />

vorgängig durch wissenschaftliche Stellen geprüft. Weil Energie Schweiz zudem ein<br />

staatliches Förderprogramm ist, haftet den herausgearbeiteten Massnahmen ein gewisses<br />

Mass an Unabhängigkeit an. Der Laie ist aus unserer Sicht gut beraten, in<br />

Sachen Energiefragen im Haushalt nicht zu weit zu suchen, sondern die Broschüren<br />

von Energie Schweiz zu verwenden. Auch weil die Broschüren illustrativ und einfach<br />

verständlich gestaltet sind. Ebenfalls in dieser Hinsicht zu empfehlen sind Infobroschüren<br />

der Energieberatung Luzern.<br />

An dieser Stelle soll die Einordnung der Massnahmen in die Kategorien „Raumwärme“,<br />

„Warmwasser“, „Kochen“, „Waschen & Trocknen“, „Kühlen & Gefrieren“, „Beleuchtung“<br />

und „Elektrogeräte“ diskutiert werden. Das BFE schlägt diese Einteilung<br />

vor (siehe Abb. 5). Allerdings gilt diese prozentuale Einteilung des Endenergieverbrauchs<br />

in privaten Haushalten für die ganze Schweiz und nicht spezifisch für die<br />

Gemeinde Urnäsch. Es sei erwähnt, dass Abb. 5 für eine Grobeinteilung der Mass-<br />

33


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

nahmen verwendet wurde, damit sich der Leser eine bessere Übersicht machen<br />

kann. Die vom BFE vorgeschlagenen Prozentzahlen wurden nicht im Detail berücksichtigt,<br />

sondern dienten nur der Festlegung des Forschungsschwerpunktes. Diese<br />

Arbeit geht davon aus, dass auch in Urnäsch „Raumwärme“ und „Warmwasser“ den<br />

grössten Anteil am Endenergieverbrauch ausmachen und darum berechtigterweise<br />

diesen Bereichen vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Auch <strong>Teil</strong> 2 dieser<br />

Forschungsarbeit bestätigt, dass in der Kategorie „Raumwärme“ die höhere jährliche<br />

Energiemenge verbraucht wird als in allen <strong>and</strong>eren Kategorien zusammen.<br />

Von Beginn weg war klar, dass nicht alle herausgearbeiteten Massnahmen (siehe<br />

Tab. 2) in einem Haushaltsinventar erfragt werden können. So mussten Massnahmen<br />

zusammengefasst und einzelne weniger wichtig erscheinende ganz vernachlässigt<br />

werden. Mit der ecospeed-Software (ECOSPEED AG, 2009) wurde sichergestellt,<br />

dass alle relevanten Energiesparmassnahmen in Haushalten im Fragebogen<br />

enthalten waren. Trotz der Eingrenzung und Beschränkung auf die wichtigsten<br />

Massnahmen entst<strong>and</strong> keine Einbusse in der Vollständigkeit des Haushaltsinventars.<br />

Es sei festgehalten, dass die präsentierten Massnahmen nicht auf der gleichen Aggregationsebene<br />

liegen. In der Massnahmentabelle stehen sich beispielweise Vorschläge<br />

zur Verbesserung der Dämmstärke an der Isolation und Wahl der Herdplatte<br />

im Bezug zur Pfannengrösse gegenüber. Aus unserer Sicht, stellt dies kein Problem<br />

dar, weil es im Haushalt verschiedenste Sparmassnahmen auf unterschiedlichen<br />

Aggregationsstufen gibt. Es ist ein Abwägen zwischen Genauigkeit beziehungsweise<br />

Vollständigkeit und einer gemeinsamen Aggregationsebene.<br />

In diesem Abschnitt wird auf die Durchführung und Organisation der Inventarisierung<br />

der Haushalte eingegangen. Speziell werden die Stärken und Schwächen des Fragebogens<br />

(siehe Anhang A1) diskutiert.<br />

Die Vorgehensweise bewährte sich sehr gut. Bei einer nächsten Umfrage würden wir<br />

die Organisation identisch gestalten. In einem ersten Schritt informierten wir die möglichen<br />

Haushalte mit einem vorgängig zugestellten Schreiben (siehe Anhang A2). In<br />

einem zweiten Schritt kontaktierten wir die Interviewpartner per Telefonanruf persönlich.<br />

Bereits nach kurzer Zeit hatten wir die Interviewtermine vereinbart. Es gab nur<br />

vereinzelt Absagen. Der Grossteil der Bevölkerung zeigte sich interessiert an unserer<br />

Arbeit und nahm sich gerne Zeit. Die Interviewzeit betrug 45 bis 60 Minuten. Wir<br />

34


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

budgetierten jedoch doppelt so viel Zeit pro Interview. Dies erwies sich im Nachhinein<br />

als Vorteil, weil sich die meisten Bewohner noch länger mit uns über das Thema<br />

Energie im Haushalt unterhalten wollten.<br />

In der Konstruktion des Fragebogens wurde darauf Wert gelegt, dass die einzelnen<br />

Fragen nach Räumen im Haus und Themen geordnet wurden. Das erwies sich in jenen<br />

Fällen als Vorteil, in denen die Interviewten unsere Fragen nicht auswendig beantworten<br />

konnten. Wir konnten zusammen mit den Bewohnern im besagten Raum<br />

nachschauen und uns von der Situation ein eigenes Bild verschaffen. Wie wir feststellen<br />

mussten, deckte sich die Antwort nicht immer mit der Realität. Ein gutes Beispiel<br />

hierzu ist die Frage nach dem St<strong>and</strong>by-Betrieb von Radio- und Fernsehgerät<br />

(siehe 5.4.2). Wir füllten jeweils die Antwort der Bewohner in den Fragebogen ein,<br />

vermerkten aber am R<strong>and</strong>, wenn die reale Situation sich <strong>and</strong>ers präsentierte.<br />

Der Fragebogen ist unserer Ansicht nach detailliert und das Verhältnis zwischen<br />

technischen Fragen und Fragen zum Verhalten präsentiert sich als ausgewogen. In<br />

der Auswertung zu <strong>Teil</strong> 2 stellen wir fest, dass gewisse Angaben zu ungenau ausgefallen<br />

sind. Den Befragten waren die Materialen der Isolation oder die exakte Wohnfläche<br />

nicht immer bekannt. Ebenfalls waren die Energierechnungen nicht immer<br />

vorh<strong>and</strong>en. Vor allem bei den Haushalten, die das Haus mit Holz beheizen, mussten<br />

wir uns auf die Schätzungen der Bewohner verlassen. Energie ist ein sehr weit umfassendes<br />

Thema. Praktisch jede Alltagsh<strong>and</strong>lung ist direkt oder indirekt mit Endenergieverbrauch<br />

verbunden. Es müssen deshalb gewisse Ungenauigkeiten in Kauf<br />

genommen werden. Wir denken, dass der Fragebogen die energierelevanten H<strong>and</strong>lungen<br />

im Alltag erfasst und vor allem die Verhaltensmassnahmen sehr gut abzudecken<br />

vermag. Hingegen würden wir die technischen Massnahmen bei einem nächsten<br />

Mal noch detaillierter beh<strong>and</strong>eln. Da die befragten Personen unserer Ansicht<br />

nach zum <strong>Teil</strong> zu wenig genau Auskunft geben können, müssen wir bei einem<br />

nächsten Mal versuchen, möglichst viele technische Daten selber zu erfassen.<br />

Ebenso würden technische Hilfsmittel - wie eine Wärmebildkamera - genauere Daten<br />

bezüglich Isolierung der Gebäudehülle generieren. Auf die Erfassung der technischen<br />

Massnahmen wird im <strong>Teil</strong> 2 dieser Arbeit detaillierter eingegangen.<br />

Ebenfalls wurden die Bewohner zur Vollständigkeit des Fragebogens befragt. Oftmals<br />

kam die Antwort, dass sie noch mehr elektronische Geräte in ihrem Haushalt<br />

hätten, die nicht zur Sprache gekommen seien. Wir halten fest, dass wir nur die wich-<br />

35


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

tigsten und grössten Stromfresser erfragt haben. Die restlichen Geräte, fassten wir<br />

unter kleinere Geräte zusammen. In einer nächsten Umfrage würden wir aber Natels<br />

und iPods sowie Playstations ebenfalls berücksichtigen.<br />

Im folgenden Abschnitt wird die Frage nach der Repräsentativität der durchgeführten<br />

Umfrage geklärt und die demographische Variablen diskutiert. Trotz der kleinen Anzahl<br />

N an durchgeführten Interviews (N=22) sind wir der Ansicht, dass eine gute statistische<br />

Repräsentativität erreicht werden konnte. Mit einem grösseren N wäre keine<br />

bessere Datenlage zu erreichen gewesen. Die Kernpunkte - wie die veraltete Isolation<br />

oder der kleine Anteil an Energiesparlampen - sind auch mit kleinem N deutlich<br />

feststellbar. Weiter ist zu bemerken, dass die Interviews sehr aufwendig waren, weil<br />

sie einen hohen Detaillierungsgrad aufweisen. Mehr Interviews durchzuführen, wäre<br />

in der verfügbaren Zeit nicht machbar gewesen und hätte den Rahmen unserer Arbeit<br />

gesprengt. Um die statistische Repräsentativität zu gewährleisten, war eine akribische<br />

Vorarbeit Pflicht. Diese Vorarbeit wurde mit der Einteilung der Häuser in einen<br />

Cluster (siehe Tab. 3) abgeschlossen.<br />

Beim Betrachten des Clusters wird der Leser feststellen, dass die Anzahl Befragungen<br />

nur zum <strong>Teil</strong> mit den vorgegebenen prozentualen Werten übereinstimmen. Das<br />

rührt daher, dass wir bevorzugt Häuser mit nur einem Energieträger ausgewählt haben,<br />

also Häuser die den gleichen Energieträger für Heizung und Warmwasser verwenden.<br />

Häuser mit gleichen Energieträgern haben oft Zentralheizungen, so werden<br />

uns die Berechnungen zur Verbesserung der Heizungseffizienz erleichtert. Ebenfalls<br />

stimmen die geplanten Anzahl Interviews pro Bauperiode nicht mit den schlussendlich<br />

durchgeführten Interviews pro Bauperiode (siehe Abb. 6) überein. Der Leser<br />

kann in den Bauperioden bis 1960 und 1980-1985 Abweichungen feststellen. Diese<br />

Abweichung kam wegen der ungenauen Statistik des BFS zust<strong>and</strong>e. In den zwei Fällen<br />

versicherten uns die befragten Personen, dass das von der Statistik angegebene<br />

Baujahr nicht korrekt sei. Wir schenkten den Aussagen der Bewohner Glauben und<br />

massen ihnen eine höhere Relevanz zu. Ein Hausbesitzer zeigte uns gar die Entstehungsurkunde<br />

und den Grundstein des Hauses mit der eingemeisselten Jahreszahl,<br />

um die falsche Angabe der Statistik zu beweisen. Die entst<strong>and</strong>enen Abweichungen<br />

verfälschen unserer Meinung nach die Resultate nicht, weil die prozentualen Anteil<br />

der Bauperioden immer noch angemessen vertreten sind.<br />

36


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Zur Demographie der Stichprobe gibt es zu sagen, dass die Haushalte nicht wegen<br />

den Bewohnern ausgesucht wurden. Die drei Variablen Bauperiode, Energieträger<br />

Heizung und Energieträger Warmwasser waren ausschlaggebend für das gewählte<br />

Sampling. Trotzdem kann gesagt werden, dass alle Altersgruppen in unserer Umfrage<br />

vertreten waren. Es wurden junge Paare, Familien mit Kindern, Bewohner der<br />

mittleren Altersklasse und Rentner befragt. Auch waren beide Geschlechter ungefähr<br />

gleich stark vertreten und die Ausgewogenheit von Familien und Ehepaaren war<br />

ebenfalls gegeben. Es kann gesagt werden, dass generell zu viele Befragungen in<br />

Einfamilienhäusern stattgefunden haben. Dies ist dahingehend ein Problem, weil der<br />

Endenergieverbrauch in einem Einfamilienhaus pro Kopf grösser ist als in einem<br />

Mehrfamilienhaus (Bulletin SEV/VSE, 2007; Umwelt und Energie, 2010). Auch wurden<br />

mehr Besitzer als Mieter interviewt, dies stellte sich aber als Vorteil heraus, weil<br />

Besitzer über ihr Haus mehr Bescheid wussten. Abschliessend kann gesagt werden,<br />

dass aus dem zur Verfügung stehenden Dokument des BFS nicht genaue Angaben<br />

über Haustyp und Besitzerverhältnisse zu entnehmen waren und diese somit nicht<br />

berücksichtigt werden konnten.<br />

6.2 Resultate<br />

Raumwärme<br />

Die Resultate in Tab. 4 sind eindeutig: Mehr als die Hälfte der Häuser in Urnäsch<br />

weisen keine Dachisolation auf. Das hat zur Folge, dass die Wärme ungehindert<br />

durch das Dach nach aussen weichen kann. Das Bundesamt für Energie gibt eine<br />

Dämmstärke von 16-20 cm für Schräg- und Flachdächer vor (BFE, 2007a). Der untere<br />

Wert der Isolationsdicke von 16 cm wird nur gerade von einem einzigen untersuchten<br />

Haus erreicht (siehe Anhang A4). 65-80% der Wärmeverluste eines Hauses<br />

gehen über die Fassade, Estrichboden, Dach, Kellerboden und Kellerdecke verloren.<br />

Das bedeutet, dass bei den untersuchten Haushalten ein sehr grosses Potential vorh<strong>and</strong>en<br />

ist um Energie einzusparen. Aus Abb. 7 ist eine Tendenz ersichtlich, dass<br />

vor allem alte Häuser keine Isolationen aufweisen. Je später die Häuser erbaut wurden,<br />

desto wahrscheinlicher ist eine vorh<strong>and</strong>ene Isolation. So sind es vor allem alte<br />

Häuser, die einer Renovation bedürfen. Uns ist bewusst, dass Renovationen an der<br />

veralteten Bausubstanz hohe Kosten verursachen und zudem stehen die Häuser im<br />

37


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Dorfkern sowie einige weitere unter Denkmalschutz. In unserer Stichprobe sind drei<br />

von 22 befragten Haushalten von den Denkmalschutzauflagen tangiert. Es wurde<br />

uns in einem Interview mitgeteilt, dass Sanierungen an geschützten Gebäuden<br />

schwierig sind. Die hohen Kosten und die strengen Auflagen erschweren eine Sanierung.<br />

Trotzdem sind wir der Ansicht, dass eine grundsätzliche Erneuerung der Isolation<br />

notwendig und unbedingt erstrebenswert ist, falls die Bewohner grosse Endenergieeinsparungen<br />

machen wollen. Wir machen speziell darauf aufmerksam, dass<br />

die obige Feststellung auf alle <strong>and</strong>eren Isolationen, wie Aussen-, Keller- oder Deckenisolation<br />

etc. übertragen werden kann (siehe Anhang A4).<br />

Über die Fenster gehen 15-20% der erzeugten Wärme nach aussen verloren (BFE,<br />

2007a). Durch Doppel- und Isolierverglasungen sowie Dichtungen an den Fenstern<br />

können diese Verluste minimiert werden. Dabei spielt auch das Alter der Fenster beziehungsweise<br />

deren Konstruktion eine Rolle, z.B. neue Isolierfenster dämmen bis<br />

zu viermal besser als ältere Fenstermodelle (öko-forum, 2008); das Alter der Fenster<br />

haben wir jedoch in unserer Umfrage nicht berücksichtigt. In Urnäsch sind einige<br />

Fenster von älteren Häusern bereits einmal renoviert worden, sodass sie die heutigen<br />

St<strong>and</strong>ards erfüllen. Doppelverglasungen sind bei 19 von 22 Haushalten zumindest<br />

teilweise vorh<strong>and</strong>en (siehe Tab. 5 links). Potential besteht dennoch dort, wo<br />

keine Isolierverglasungen (siehe Tab. 6 rechts) und/oder Dichtungen (siehe Tab. 6)<br />

vorh<strong>and</strong>en sind, dies betrifft jeweils sechs bis sieben Haushalte.<br />

Wir möchten anmerken, dass eine Diskrepanz zwischen der Massnahmentabelle und<br />

dem Fragebogen besteht. Wir führten keine Experteninterviews durch, somit konnten<br />

wir auch nicht erwarten, dass die Bewohner den Wärmedämmwert ihrer Fenster wissen.<br />

Die vom BFE vorgeschlagene Massnahme zum Wärmedämmwert konnte deshalb<br />

nicht direkt übernommen werden, sondern musste in abgeänderter Form erfragt<br />

werden.<br />

Der Tab. 7 ist zu entnehmen, dass nur 9.1% (zwei von 22 Haushalten) den Richtwert<br />

vom Bundesamt für Energie (BFE) erfüllen oder erreichen. Das BFE schlägt vor,<br />

dass das Haus mit einer Raumtemperatur von 20°C zu beheizen ist (BFE, 2005). Die<br />

restlichen 90% der befragten Haushalte beheizen ihr Haus stärker oder sogar viel<br />

stärker als der vorgeschlagene Wert. Dieses Resultat zeigt sehr deutlich, dass die<br />

Häuser in Urnäsch zu stark beheizt werden. Wenn man sich nun vor Augen hält,<br />

dass jedes Grad weniger rund 6% Heizenergie spart (siehe Tab. 2), wird klar, dass<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

hier grosses Einsparpotential vorh<strong>and</strong>en ist. Das öko-forum Luzern konkretisiert den<br />

Vorschlag des BFE, indem es die folgenden Richtwerte für die einzelnen Räume<br />

festlegt. Für ein gesundes Raumklima ist eine Temperatur von 18–20°C in Wohnräumen,<br />

von 16-18°C in der Küche, von 20°C im Kinderzimmer und von 15–16°C in<br />

Gängen ausreichend (öko-forum, 2008).<br />

Bei der Frage, wie lange ein Haus beheizt werden soll, zeigt sich ein erfreuliches Bild<br />

(siehe Tab. 8 links). 70% der Befragten beginnen erst Mitte Oktober mit dem Heizen.<br />

9% beginnen nur unwesentlich später. Dieses Resultat zeigt, dass der späteste Beginn<br />

der Heizperiode nur unwesentlich vom Beginn der Mehrheit abweicht.<br />

Anders sieht das Resultat in Tab. 8 rechts aus: Die Hälfte der Befragten beendet Mitte<br />

April ihre Heizperiode, es gibt allerdings noch 30% die länger warten, bevor sie ihre<br />

Heizung abstellen. Laut dem Mietrecht (Art. 256 OR) dauert die durchgehende<br />

Heizperiode in der Schweiz von Mitte September bis Mitte Mai (Hausinfo, 2009a).<br />

Angesichts dieser Tatsache sind die Resultate unserer Befragung bezüglich der<br />

Heizperiodendauer zufriedenstellend. Weiter gilt es anzumerken, dass das Dorf Urnäsch<br />

mit einer Höhe von 826 m ü. M. erhöht liegt. Dies muss in der Länge der Heizperiode<br />

mitberücksichtigt werden. Es ist somit verständlich, dass einzelne Befragte<br />

ihr Haus länger beheizen. Abschliessend ist zu bemerken, dass wir kein erwähnenswertes<br />

Einsparpotential in der Heizperiodenlänge sehen. Zudem fällt diese aufgrund<br />

der Witterung mit Sicherheit über die Jahre gesehen unterschiedlich aus.<br />

Das Bundesamt für Energie schlägt vor, Treppenhäuser und Wintergärten nicht zu<br />

beheizen. Das Minimum von 16% beheizte Fläche zeigt (siehe Tab. 9), dass nur ein<br />

Haushalt heute schon sehr zielgerichtet heizt. In unserer Umfrage, waren dies Leute,<br />

die nur im Wohnzimmer einen Kachelofen haben, den sie mit Holz beheizen. Der Mittelwert<br />

vom Beheizungsgrad ist 83% und lässt den Schluss zu, dass hier noch Potential<br />

vorh<strong>and</strong>en ist. Die Mehrheit der Leute (13 von 22 befragten Haushalten) in<br />

Urnäsch beheizt eine zu grosse Wohnfläche.<br />

Mehr als die Hälfte der Leute gibt an, zumindest teilweise oder immer mit offenem<br />

Fenster zu schlafen (siehe Tab. 10). Laut dem BFE sollten Personen, die mit offenem<br />

Fenster schlafen, die Heizkörperventile rechtzeitig vor dem Schlafengehen<br />

schliessen (BFE, 2005). Auf unsere Frage, ob die Heizung während der Nacht ausgeschaltet<br />

werde, verneinten alle befragten Personen. Diese Frage wurde in unserem<br />

Fragebogen allerdings nicht erfasst, sondern jeweils separat vermerkt. Diese<br />

39


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Massnahme wäre unserer Ansicht nach einfach und ohne grosse Einschränkung der<br />

Lebensqualität durchzusetzen.<br />

Nachts sollen Fenster- und Rollläden geschlossen werden, um die Abkühlung der<br />

Räume zu vermindern, so lautet eine Aussage von Energie Schweiz (BFE, 2005).<br />

Aus Tab. 11 ist zu entnehmen, dass die Hälfte der Befragten diesen Rat nicht befolgt.<br />

Viele Hausbesitzer reagierten denn auch überrascht auf unsere Frage, weil sie<br />

sich dies noch gar nie überlegt beziehungsweise keine Kenntnis davon hatten. Auch<br />

diese Massnahme ist ohne grossen Aufw<strong>and</strong> und persönliche Einschränkung umzusetzen,<br />

indem man die Leute besser über das Sparpotential informiert. Zu den drei<br />

fehlenden Häusern ist anzufügen, dass hier die Frage nicht funktioniert hat, weil die<br />

Häuser gar keine Storen oder Fensterläden hatten. Streng genommen könnte man<br />

diese drei ebenfalls in die Kategorie Nein eintragen, was das Resultat noch verschlechtern<br />

würde.<br />

Energie Schweiz empfiehlt drei Mal täglich zwischen fünf und zehn Minuten kräftig zu<br />

lüften. Der Energieverlust ist dabei gering, weil die Wände und das Mobiliar in dieser<br />

kurzen Zeit nur wenig abkühlen. Bezüglich dieses Resultats, wie aus den Tab. 12<br />

und Tab. 13 ersichtlich ist, liegen die Urnäscher unter dem Richtwert (d.h. energiemässig<br />

besser). Das BFE empfiehlt zudem eine „Querlüftung“ zu machen, dabei sind<br />

möglichst viele Fenster zu öffnen, um unangenehme Gerüche und Dämpfe zu vertreiben<br />

(BFE, 2007a). Vielen Leute ist nicht bewusst, dass bei richtigem Lüften der<br />

Energieverlust gering gehalten werden kann. Bezüglich des Lüftens ist in Urnäsch<br />

geringes Potential vorh<strong>and</strong>en um Energie einzusparen (siehe Tab. 25).<br />

Das Resultat aus Tab. 14 kam überraschend. Über die Hälfte der Leute gaben an, ihr<br />

Haus beim längerer Abwesenheit nicht reduziert zu beheizen. Die Gründe dafür waren<br />

vielfältig. Es werden hier die wichtigsten genannt: Einerseits ist den Befragten<br />

das Herunterdrehen der Heizung zu aufwendig oder sie wissen nicht, wie und dass<br />

die Heizung manuell regulierbar ist. Andererseits möchten die Besitzer nicht in ein<br />

kühles Haus zurückkehren. Unserer Ansicht nach wäre diese Massnahme einfach<br />

umzusetzen. Für uns ist es schwer nachvollziehbar, warum ein leer stehendes Haus<br />

voll beheizt werden soll.<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Warmwasser<br />

Laut Energie Wasser Luzern (ewl) sollte die Temperatur des Boilers 55-60°C betragen<br />

(ewl, 2010). Wie in Tab. 15 zu erkennen ist, trifft dies nur bei einem Drittel der<br />

befragten Haushalte zu. Die restlichen Haushalte haben ihren Boiler zu heiss oder<br />

viel zu heiss eingestellt. Hier kann unserer Meinung nach viel Energie eingespart<br />

werden, wenn die Bewohner von Urnäsch feststellen, dass das Wasser noch genug<br />

heiss aus den Wasserhähnen strömt, wenn der Boiler auf 60°C eingestellt wird. Als<br />

Nebeneffekt wird auch die Verkalkung reduziert.<br />

Die Resultate bei diesen zwei folgenden Fragestellungen kann vor allem auf das<br />

Unwissen der Leute zurückgeführt werden. Viele Haushalte entkalken ihren Boiler<br />

nicht (siehe Tab. 16 links), weil sie gar nicht wissen, dass man dies tun sollte. Ebenfalls<br />

wissen viele befragte Personen nicht, dass man einen Boiler bei längerer Ferienabwesenheit<br />

ausschalten kann (siehe Tab. 16 rechts). Bei dieser Thematik<br />

herrscht unserer Meinung nach grosses Aufklärungspotential, das Endenergieeinsparpotential<br />

ist bei diesen beiden Massnahmen jedoch eher gering.<br />

Das Problem beim Thema Wasserspardüsen liegt darin, wie die Daten in Tab. 17<br />

zeigen, dass noch zu wenige solche installiert sind. Oft argumentieren die Interviewten,<br />

dass bei einer Wasserspardüse die gewünschte Wassermenge sicher zu gering<br />

ist und sie deshalb keine installiert hätten. Aus unserer Erfahrung können wir bestätigen,<br />

dass weniger Wasser aus dem Hahn fliesst. Wir sind allerdings der Ansicht,<br />

dass Wasserspardüsen eine Gewohnheitssache sind und in den allermeisten Fällen<br />

die Wassermenge genügt. Es kann belegt werden, dass sich der Wasserverbrauch<br />

stark reduzieren lässt. Der geringe Anteil an Wasserspardüsen ist nebst dem Bedenken<br />

der Bevölkerung darauf zurückzuführen, dass die alten Wasserdüsen Lebensdauern<br />

von bis zu zwanzig Jahren aufweisen. Als Hausbesitzer wartet man also mit<br />

dem Auswechseln der Düsen bis sie nicht mehr funktionstüchtig sind. Es bleibt festzuhalten,<br />

dass Wasserspardüsen den Wasserverbrauch um 50% senken und ein<br />

wichtiges Einsparpotential für Warmwasser darstellen (öko-forum, 2008).<br />

Elektrizität<br />

In der heutigen Zeit wird bereits bei der Produktbeschreibung eines Gerätes besonders<br />

hervorgehoben, wie energieeffizient es ist. Dies war auch in der Urnäscher Bevölkerung<br />

zu spüren. Fast allen Befragten sagte das Wort „Energielabel“ etwas und<br />

41


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

es wird, laut Tab. 18, auch von fast zwei Drittel der Befragten Personen beim Kauf<br />

eines Elektrogerätes immer oder zumindest teilweise berücksichtigt. Trotzdem beachtet<br />

mehr als ein Drittel der Bevölkerung die Energielabels selten bis nie. Die befragten<br />

Personen geben an, dass der (Kauf-)Preis für sie das wichtigere Kriterium<br />

sei. Wir sind der Ansicht, dass das Kriterium Preis mit einem kurzfristigen Denken<br />

verbunden ist. Die Leute kaufen ein billigeres Gerät und nehmen dafür in Kauf höhere<br />

Stromrechnungen zu bezahlen, statt beim Kauf einen etwas höheren Preis zu bezahlen<br />

und dafür auf lange Sicht gesehen wegen tieferen Stromrechnungen Geld<br />

einzusparen. Zu bedenken ist bei diesem Argument ebenfalls die oft längere Lebensdauer<br />

der energieeffizienten Geräte (siehe <strong>Teil</strong> 2).<br />

Zu Tab. 19 gibt es zu sagen, dass diese beiden Fragen leider nicht funktioniert haben,<br />

trotzdem möchten wir sie im Hauptteil unserer Arbeit diskutieren. Die Leute waren<br />

fälschlicherweise der Ansicht, dass der Fernseher ausgeschaltet sei, wenn das<br />

rote Lämpchen leuchtet. Wir führen das keineswegs auf die Unehrlichkeit der Bewohner<br />

zurück, sondern ordnen diese Antworten dem Unwissen über St<strong>and</strong>by-<br />

Betrieb zu. Oftmals war es so, dass beim Fernseher das rote Lämpchen noch gebrannt<br />

hat, obwohl die Interviewten angaben der Fernseher sei ganz ausgeschaltet.<br />

Da wir nicht bei jedem Interview die Möglichkeit hatten, dies zu kontrollieren, konnten<br />

wir die Daten für repräsentative Aussagen nicht verwenden.<br />

St<strong>and</strong>by-Betrieb verbraucht unnötig viel Strom, 70% der Energie schluckt der Computer<br />

auch dann, wenn gar nicht daran gearbeitet wird (öko-forum, 2008). Dies wäre<br />

zu vermeiden, wenn man das Gerät ganz ausschaltet. Allein der St<strong>and</strong>by-Betrieb von<br />

Musikanlage, Fernseher und DVD-Player kostet einen Haushalt jährlich rund 50<br />

Franken (öko-forum, 2008; siehe <strong>Teil</strong> 2). Uns hat erstaunt, dass viele Leute nicht<br />

wissen, dass auch der Fernseher einen St<strong>and</strong>by-Betrieb hat. Dieser Umst<strong>and</strong> hat<br />

gezeigt, dass noch einiges Potential an Wissensvermittlung im Bereich elektronischer<br />

Haushaltsgeräte vorh<strong>and</strong>en ist.<br />

Bei diesen zwei häufig verwendeten Geräten im Alltag sieht die Situation nicht besonders<br />

gut aus (siehe Tab. 20). Jeweils mehr als die Hälfte der Geräte sind nicht mit<br />

einem Energiesparlabel ausgezeichnet respektive sind energieineffizient.<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Erfreulich ist, dass sich 90% der befragten Personen vorstellen könnten, ihren alten<br />

Kühlschrank oder die alte Waschmaschine durch ein energiezertifiziertes Gerät zu<br />

ersetzen (siehe Anhang A4).<br />

In den untersuchten Haushalten ist jede dritte Lampe eine Energiesparlampe (siehe<br />

Tab. 21). Dies ist insofern wenig, wenn man weiss, dass konventionelle Lampen nur<br />

fünf bis zehn Prozent der verbrauchten Stromenergie in Licht umw<strong>and</strong>eln, der Rest<br />

geht als Wärme verloren. Der Wirkungsgrad von Energiesparlampen liegt bei beachtlichen<br />

25 bis 30%. Ebenso interessant ist der Umst<strong>and</strong>, dass eine Energiesparlampe<br />

für eine vergleichbare Helligkeit nur einen Fünftel des Stroms einer herkömmlichen<br />

Lampe verbraucht. Zusätzlich hat sie eine rund 15 Mal höhere Lebensdauer (BFE,<br />

2007b). Wir sind der Ansicht, dass heute selbst in Gängen oder Treppenhäuser<br />

Energiesparlampen verwendet werden sollten. Bei den Energiesparlampen existieren<br />

verschiedene Typen und Arten. Es gibt Lampen, die eine etwas längere Aufhellzeit<br />

haben, das heisst, es braucht eine gewisse Zeit bis die Lampe ihre volle Leuchtstärke<br />

erreicht hat (Stromeffizienz, 2010). Andererseits sind auch Lampen im H<strong>and</strong>el erhältlich,<br />

die bereits nach zwei Sekunden die volle Brennstärke erreichen. Ebenfalls<br />

sollte auf die Schaltfestigkeit Wert gelegt werden, das bedeutet, wenn die Lampe<br />

ständig ein- und ausgeschaltet wird, sollte sie eine hohe Schaltfestigkeit aufweisen<br />

(Stromeffizienz, 2010).<br />

6.3 Schlussfolgerungen<br />

Energiesparen wurde in der Arbeit in zwei Bereiche unterteilt: Der eine Bereich beinhaltet<br />

technische Massnahmen, z.B. die alten Fenster durch neue Isolierglasfenster<br />

zu ersetzen. Wir sind der Ansicht, dass solche Massnahmen schnell umzusetzen<br />

sind. Der Nachteil ist allerdings – sie sind kostenintensiv. Der zweite Bereich umfasst<br />

die Massnahmen der Verhaltensänderungen. Diese Massnahmen werden mit der<br />

Sensibilisierung der Bevölkerung umsetzbar. Dieser Weg ist in der Regel weniger<br />

kostenintensiv, der Nachteil ist hier eher beim zeitlichen Aspekt zu suchen. Der Weg<br />

von der Bewusstseinsänderung zur Verhaltensänderung der Bevölkerung nimmt viel<br />

Zeit in Anspruch. Dahingehend kann aber mit fundierter Überzeugungsarbeit viel er-<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

reicht werden. Nachfolgend werden Einsparmöglichkeiten und vielversprechende<br />

Massnahmen beider Bereiche diskutiert.<br />

Einsparungen auf technischer Seite<br />

Als grösste Einsparmöglichkeiten in privaten Haushalten der Gemeinde Urnäsch in<br />

den gebildeten Oberkategorien sehen wir …<br />

in der Kategorie „Heizen“:<br />

• der Einbau von Isolation mit den neusten Dämmwerten<br />

• die Reduktion der Heizfläche und der Raumtemperatur<br />

• die Auswechslung von Fenstern ohne Isolier- beziehungsweise Doppelverglasung<br />

und Erneuerungen der Fensterdichtung<br />

• die Installation von Duschsparbrausen und Wasserspardüsen.<br />

in der Kategorie „Elektrizität“:<br />

• die Verwendung von Energiesparlampen<br />

• die Vermeidung von St<strong>and</strong>by-Betrieb<br />

• die Erneuerung von stromintensiven und ineffizienten Geräten wie Kühlschrank,<br />

Tiefkühlgerät, Waschmaschine, die älter sind als 10 Jahre.<br />

Die Frage, die sich hier unmittelbar stellt, inwiefern hindert der Denkmalschutz Renovationen<br />

an der Aussenfassade. Laut Aussagen einiger interviewten Personen steht<br />

jedes dritte Haus in Urnäsch unter Denkmalschutz. Für dieses Problem muss zusammen<br />

mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden und der Denkmalschutzpflege eine<br />

Lösung angestrebt werden.<br />

Weiter ist zu erwähnen, dass es in Urnäsch momentan noch keinen Sinn macht, auf<br />

erneuerbare Technologien umzustellen. Der Einbau von Solarzellen oder der Einsatz<br />

von Geothermie sind unserer Ansicht nach nur dann sinnvoll, wenn die damit produzierte<br />

Energie auch effizient genutzt werden kann. In diesem Abschnitt werden die<br />

grössten Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. Wir verweisen hier auf den <strong>Teil</strong> 2 unserer<br />

Arbeit, wo auf diese Einsparpotentiale genauer eingegangen wird. In diesem wird<br />

anh<strong>and</strong> von Berechnungen aufgezeigt, wie viel Energie, Emissionen und Geld im<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Jahr ein Haushalt sparen könnte, wenn er effizienzfördernde Massnahmen ergreifen<br />

würde.<br />

Ideen und Vorschläge für Massnahmen auf der Verhaltensebene<br />

Die hier präsentierten Ideen beschränken sich auf die Sensibilisierung der Bewohner<br />

von Urnäsch im Bezug auf die Probleme der Endenergieeffizienz. Unter Sensibilisierung<br />

der Bevölkerung stellen wir uns konkret folgendes vor: Eigene Fachleute (z.B.<br />

der Sanitärinstallateur in Urnäsch) in der Gemeinde Urnäsch sollen durch Besuche<br />

von Tagungen und Kurse auf dem neusten St<strong>and</strong> der Technik ausgebildet werden.<br />

Die lokalen H<strong>and</strong>werker scheinen uns zentrale Akteure des Sensibilisierungsprozesses<br />

zu sein, weil sie ihr erworbenes Wissen direkt an die Dorfbevölkerung weitergeben<br />

können.<br />

Eine zweite Idee wäre, dass die Gemeinde z.B. an zwei Abenden im Jahr in Urnäsch<br />

eine Infoveranstaltung organisiert. An dieser Veranstaltung sollten Fachleute wie<br />

auch der Gemeinderat und die Bevölkerung eingeladen werden. Ziel dieser Veranstaltung<br />

ist es, dass Fachleute den Bewohnern den neusten St<strong>and</strong> der Technik vorstellen<br />

und sich die Leute mit ihren spezifischen Fragen direkt an diese Fachleute<br />

wenden können. Dies wäre als direkter Bezugspunkt gedacht, da es in Urnäsch selber<br />

keine Umweltschutzfachstelle gibt.<br />

Weitere Ideen wären, dass die Gemeinde einen Flyer erstellt und diesen in die verschiedenen<br />

Haushalte verbreitet. Beim Inhalt des Flyers könnte man sich an den<br />

Broschüren von Energie Schweiz orientieren. Die Massnahmen sollten allerdings<br />

spezifisch für Urnäsch herausgearbeitet werden. Die Gemeinde kann auch finanzielle<br />

Anreize schaffen, indem man Leute, die ihren Endenergieverbrauch über einen Zeitraum<br />

beachtlich reduzieren, mit einem Bonus belohnt. Vorstellbar wäre auch, dass<br />

ein Haushalt finanzielle Unterstützung bekommt, wenn er energiesparende Renovationen<br />

plant. Dazu ist leider festzuhalten, dass die finanzielle Situation sowie der<br />

H<strong>and</strong>lungsspielraum der Gemeinde wohl zu klein sind um Grundlegendes zu bewirken.<br />

Diese Kredite müssen unserer Ansicht nach auf Bundes- beziehungsweise auf<br />

Kantonsebene geregelt werden. Bereits heute, werden solche Kredite vergeben (siehe<br />

<strong>Teil</strong> 2). In vereinzelten Interviews haben wir allerdings feststellen müssen, dass<br />

die Auflagen um solche Gelder zu erhalten sehr streng sind und so zu wenige Kredite<br />

vergeben werden.<br />

45


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Reflexion<br />

Die Resultate unserer Umfrage widerspiegeln den eingangs erwähnten Mehrverbrauch<br />

an Energie in Urnäsch im Vergleich mit der gesamten Schweiz. Urnäsch<br />

braucht einen Drittel mehr Energie pro Kopf als die Schweiz. Wir führen das vor allem<br />

auf die fehlende oder mangelhafte Isolation der Häuser und auf das Fehlen von<br />

Wasserspardüsen beziehungsweise Energiesparlampen zurück. Wir sehen daher ein<br />

grosses Potential die Endenergieeffizienz in Urnäsch zu verbessern. Die Häuser<br />

müssen isoliert werden und Energiesparlampen und Wasserspardüsen sollten installiert<br />

werden.<br />

Warum Endenergieeffizienz wichtig ist, soll an zwei Argumenten dargelegt werden.<br />

Im Kleinen kann man mit den oben erwähnten Massnahmen den Verbrauch der<br />

Energie senken und somit Geld sparen. Dies geschieht ohne dass der Mensch seine<br />

Bedürfnisse und seinen Konsum direkt einschränken muss, d.h. er muss bei dieser<br />

Form von Endenergiesparmassnahmen nicht Energie einsparen, sondern kann so<br />

weiterleben wie bisher, wenn er die richtigen Geräte benutzt.<br />

Im Grossen reduziert die geringere Energienachfrage durch Erhöhung der Endenergieeffizienz<br />

direkt den CO 2 -Ausstoss. Wie in der Einleitung erwähnt, ist CO 2 der<br />

Hauptauslöser des weltweiten Klimaw<strong>and</strong>els. Somit kann durch Erhöhung der Endenergieeffizienz<br />

einiges dafür getan werden, dass das globale Klimaproblem gemildert<br />

werden kann. Die vorgestellten Massnahmen mildern aber auch weitere erwähnte<br />

Probleme.<br />

Wir möchten hier betonen, dass die Arbeit eine Vereinfachung der Realität in Kauf<br />

nimmt. Grosse Bereiche, wie beispielsweise die Mobilität, fehlen gänzlich. Zudem<br />

wurden nur jene Punkte untersucht, welche relevant sind, um den Endenergieverbrauch<br />

zu charakterisieren. Wir glauben, dass wir mit dem Haushaltsinventar ein<br />

gutes Abbild der privaten Haushalte in Urnäsch erreicht haben und denken, dass<br />

dieser 1. <strong>Teil</strong> der Arbeit Anstoss für jeden Bewohner der Gemeinde bietet, seinen<br />

Endenergieverbrauch zu senken.<br />

46


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

<strong>Teil</strong> 2: Potentiale zur Endenergieeinsparung in<br />

Haushalten<br />

7 Zusammenfassung<br />

Aus <strong>Teil</strong> 1 ist bekannt, dass technologische und verhaltensbedingte Endenergieeinsparungen<br />

Umweltprobleme mindern können. Im <strong>Teil</strong> 2 wird der Fokus auf die ökonomische<br />

Seite des Energiesparens gelegt. Ökonomische Effizienzsteigerung ist<br />

oftmals gleichbedeutend mit einer verminderten ökologischen Umweltbelastung. In<br />

<strong>Teil</strong> 2 soll diese Verbindung dem Leser vor Augen geführt werden, indem mögliche<br />

Einsparpotentiale in Energie pro Jahr, Franken pro Jahr und in vermiedenen Emissionen<br />

pro Jahr dargestellt werden. Ausgesuchte Massnahmen aus <strong>Teil</strong> 1 werden in<br />

<strong>Teil</strong> 2 der Arbeit in kurz- und langfristige Massnahmen unterteilt. Zu den langfristigen<br />

Massnahmen gehört unter <strong>and</strong>erem die Isolierung der Häuser. Zu den kurzfristigen<br />

Massnahmen zählt hingegen das Verwenden von Energiesparlampen oder Wassersparern.<br />

Als Studienobjekte dienen zwei ausgewählte Häuser, von denen bereits in der Umfrage<br />

<strong>Teil</strong> 1 ein umfassendes Haushaltinventar erstellt wurde. Es wurde darauf Wert<br />

gelegt, möglichst repräsentative Häuser der Gemeinde auszuwählen, darum wurden<br />

ein altes nicht renoviertes und ein altes teilweise renoviertes Haus untersucht.<br />

Um die Einsparpotentiale zu berechnen, wurden theoretische Grundlagen herangezogen.<br />

Die gängige Methode der Energiebilanzierung diente dieser Arbeit in der Kategorie<br />

„Heizen“ als theoretisches Fundament. Die Berechnungen der Kategorien<br />

„Warmwasser“ und „Elektrizität“ stützen sich auf physikalische Formeln.<br />

Aufgrund der Resultate schlagen die Autoren vor, als erstes Wasserspardüsen und<br />

Energiesparlampen zu kaufen und diese im ganzen Haushalt zu installieren. Diese<br />

beiden Massnahmen haben nebst grossen monetären und energetischen Potentialen<br />

verkraftbare Nachteile.<br />

Längerfristig kommen die Bewohner der Gemeinde Urnäsch aber an Renovationen<br />

der Isolationen nicht vorbei, denn gerade dort ist sehr viel Potential vorh<strong>and</strong>en, um<br />

Energie einzusparen. Der grosse Nachteil ist allerdings der anfänglich hohe Investitionsaufw<strong>and</strong>.<br />

Wie die Berechnungen jedoch klar zeigen, lohnt sich diese Investition<br />

auf lange Dauer. Der Zeitpunkt für eine Renovation der Aussenfassade ist zudem<br />

47


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

günstig, weil das Gebäudeprogramm des Bundes erhebliche Kostenreduktionen mit<br />

sich bringt.<br />

Nebst den oben erwähnten monetären Einsparungen zeigt diese Arbeit auf, dass es<br />

bei den vorgeschlagenen Massnahmen nicht nur ums Geld sparen geht. Mit allen betrachteten<br />

Massnahmen können beachtliche 26% beziehungsweise 9% des jährlichen<br />

CO 2 -Ausstosses pro Kopf in der Gemeinde Urnäsch vermieden werden. Es<br />

kann also jeder einen grossen Beitrag zur Verminderung der Umweltprobleme und<br />

zur Erhöhung der Nachhaltigkeit leisten.<br />

48


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

8 Einleitung<br />

In <strong>Teil</strong> 1 der Studie wurde bereits auf den Zusammenhang zwischen Klimaw<strong>and</strong>el<br />

und Endenergieverbrauch hingewiesen. <strong>Teil</strong> 1 zeigte auf, dass in Urnäsch grosse<br />

Potentiale zur Energieeinsparung vorh<strong>and</strong>en sind und somit die Bewohner der Gemeinde<br />

einen direkten Beitrag zur Vermeidung der Klimaerwärmung leisten könnten.<br />

Im Folgenden wird das Problem der Erderwärmung noch einmal beleuchtet. Allerdings<br />

wird es in ein umfassenderes und ganzheitlicheres Konzept eingebunden. Am<br />

Schluss der Einleitung wird der Bogen zum <strong>Teil</strong> 2 dieser Studie geschlagen.<br />

Als ganzheitliches Konzept zur komplexen Problemerfassung soll das 1987 definierte<br />

Konzept der nachhaltigen Entwicklung hinzugezogen werden. Der Begriff der „nachhaltigen<br />

Entwicklung“ hat mit dem Brundtl<strong>and</strong> Report eine grosse Popularität erlangt.<br />

Die nachhaltige Entwicklung wurde dabei als eine fortlaufende Entwicklung definiert,<br />

welche die Bedürfnisse der heutigen Generationen zu befriedigen vermag, ohne zu<br />

riskieren, dass die Bedürfnisse künftiger Generationen nicht mehr befriedigt werden<br />

können (Brundtl<strong>and</strong>, 1987). Der Begriff Nachhaltigkeit ist in Mode und wird heute<br />

beinahe inflationär verwendet (NZZ, 2008). Dennoch hat sich nachhaltige Entwicklung<br />

als Konzept etabliert und hat als solches Einzug in die Schweizerische Bundesverfassung<br />

erhalten (Art. 73, SR 101). Aus der Definition des Brundtl<strong>and</strong>-Berichtes<br />

wurden verschiedene Modelle entwickelt (Dreidimensionenmodell, Stress-Response-<br />

Model, Kapitalstockmodell etc.). An dieser Stelle wird auf das in der vorliegenden Arbeit<br />

verwendete Dreidimensionenmodell eingegangen. Es gilt heute in der Wissenschaft<br />

als einflussreichstes Modell. Auch der Bundesrat bekennt sich mit der Strategie<br />

„Schwache Nachhaltigkeit plus“ zu diesem Modell (ARE, 2005). Das Modell beinhaltet<br />

drei Dimensionen von Nachhaltigkeit: Eine soziale, eine ökonomische und eine<br />

ökologische Dimension, welche mitein<strong>and</strong>er in Wechselwirkung stehen.<br />

Wie das Konzept der nachhaltigen Entwicklung auf den Gebäudesektor übertragen<br />

werden kann, wird im folgenden Abschnitt erläutert. Die soziale oder kulturelle Dimension<br />

des Wohnens umfasst laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

neben den Fragen der Ästhetik und Gestaltung, insbesondere die Aspekte<br />

des Gesundheitsschutzes und der Behaglichkeit (Bundesministerium, 2010).<br />

Dazu gehören Beleuchtung, Raumtemperatur, Raumluftqualität etc. Zur ökonomischen<br />

Dimensionen zählen die Erstellungs-, Nutzungs- und Rückbaukosten (Bun-<br />

49


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

desministerium, 2010). In der vorliegenden Studie werden die Erstellungskosten nur<br />

am R<strong>and</strong>e (bei Renovationen) und die Rückbaukosten gar nicht berücksichtigt. Die<br />

Arbeit konzentriert sich auf die Nutzungskosten sprich Heizwärme-, Warmwasser-,<br />

Frischwasser- und Stromkosten. Die ökologische Nachhaltigkeit als dritte Dimension<br />

umfasst Umweltprobleme wie Primärenergieaufw<strong>and</strong>, Klimaw<strong>and</strong>el, Bodenversauerung<br />

etc. (Bundesministerium, 2010). Es sei gesagt, dass Nachhaltigkeit an sich ein<br />

enorm komplexes Konzept darstellt und viele Faktoren in die Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

miteinbezogen werden müssen.<br />

Nachfolgend wird erläutert, wie das Konzept der Nachhaltigkeit in dieser Arbeit zur<br />

Sprache kommt. Der Fokus wird zunächst sowohl auf <strong>Teil</strong> 1 als auch auf <strong>Teil</strong> 2 der<br />

Arbeit gelegt. Die vorliegende Arbeit geht vom ganzheitlichen Konzept der Nachhaltigkeit<br />

aus, d.h. es wird allen drei Dimensionen Rechnung getragen. Es ist aufgrund<br />

der obigen Ausführungen verständlich, dass Nachhaltigkeit im Gebäudebereich viele<br />

Faktoren umfasst, die nicht alle zur Sprache kommen. Das Verhalten der Bevölkerung<br />

ist laut obiger Auslegung des Bundesministeriums klar in der sozialen und kulturellen<br />

Dimension angesiedelt, diese kam in <strong>Teil</strong> 1 dieser Studie zur Sprache. Massnahmen,<br />

wie die Regulierung der Raumtemperatur während der Heizperiode (siehe<br />

Tab. 7), Boilerentkalkung und Ausschalten des Boilers bei längerer Abwesenheit<br />

(siehe Tab. 16) oder Ausschalten des Computers und des Fernsehers/Radios (siehe<br />

Tab. 19) etc. sind allesamt Massnahmen, die dieser Dimension angehören. In <strong>Teil</strong> 1<br />

wird nebst der sozialen und kulturellen Dimension auch der ökologischen Dimension<br />

Beachtung geschenkt. Das erwähnte Problem der Klimaerwärmung oder des steigenden<br />

Ressourcen- beziehungsweise Endenergieverbrauches fallen in diese Dimension.<br />

Im diesem <strong>Teil</strong> der Arbeit (<strong>Teil</strong> 1) wird der sozialen Dimension die ökologische<br />

Dimension gegenübergestellt. Man erfährt, dass mit einer Verhaltensänderung<br />

der Bevölkerung die ökologische Dimension aufgewertet werden könnte (siehe Kapitel<br />

6.3).<br />

In <strong>Teil</strong> 2 wird unter <strong>and</strong>erem die noch verbleibende ökonomische Dimension betrachtet.<br />

Die Einsparungen, die die Besitzer durch Umsetzen der vorgeschlagenen Massnahmen<br />

machen können, verringern die oben erwähnten Nutzungskosten des Wohnens.<br />

Im vorliegenden <strong>Teil</strong> wird die ökologische Dimension der ökonomischen Nachhaltigkeit<br />

entgegengestellt. Es soll aufgezeigt werden, dass ökonomische Anreize in<br />

Form von Geld sparen vorh<strong>and</strong>en wären, um Energie zu sparen. Aus <strong>Teil</strong> 1 ist be-<br />

50


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

kannt, dass Energieeinsparungen die Probleme der ökologischen Dimension mindern<br />

können. Ökonomische Effizienzsteigerung ist oftmals gleichbedeutend mit einer<br />

verminderten ökologischen Umweltbelastung. In <strong>Teil</strong> 2 soll diese Verbindung dem<br />

Leser vor Augen geführt werden, indem die Einsparpotentiale in Franken pro Jahr<br />

und in vermiedenen Emissionen pro Jahr dargestellt werden (siehe Tab. 35). In dieser<br />

Tabelle wird ebenfalls zwischen kurzfristig umsetzbaren Massnahmen, die keiner<br />

Planung bedürfen, und langfristigen Massnahmen unterschieden. Das soll dazu dienen,<br />

aufzuzeigen, dass bei kurzfristigen Massnahmen einiges an Einsparpotential<br />

verborgen liegt. Dies könnte durch das Ergreifen von einfachen Massnahmen ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Der vorliegende <strong>Teil</strong> 2 beginnt mit theoretischen Grundlagen (Kapitel 9, Methode),<br />

die nötig sind, um die Berechnungen der Einsparpotentiale zu verstehen. Die Beschreibungen<br />

der verwendeten Werte und Formeln für die Berechnungen folgen anschliessend.<br />

Die erhaltenen Resultate sind in Kapitel 10 dargestellt. Es sei hier erwähnt,<br />

dass es sich bei den betrachteten Potentialen um vielversprechende Einsparmöglichkeiten<br />

h<strong>and</strong>elt. Es sind also nur diejenigen Massnahmen aufgeführt, welche<br />

laut den Resultaten aus <strong>Teil</strong> 1 Reduktionspotentiale versprechen (siehe Kapitel<br />

5). Alle Resultate sind in Tab. 35 zusammengestellt. Im Kapitel 11, Diskussion, werden<br />

die verwendeten Methoden und die erhaltenen Resultate kritisch betrachtet. Am<br />

Schluss des <strong>Teil</strong> 2 steht eine Schlussfolgerung, in welcher die wichtigsten Resultate<br />

zusammengefasst sind. Ebenfalls enthalten sind ausgesuchte Vorschläge, die die<br />

Autoren als vielversprechende Zukunftsmassnahmen empfinden.<br />

51


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

9 Methode<br />

Im Kapitel Methode sind die angewendeten Methoden dieser Arbeit beschrieben.<br />

Das Kapitel ist in sieben Unterkapitel unterteilt. Als erstes wird die verwendete Literatur<br />

beschrieben. Im Unterkapitel 9.2, Umfrage, wird auf den verwendeten Datensatz<br />

eingegangen. Die Berechnungen von möglichen Energieeinsparungen wurden für<br />

zwei ausgewählte Häuser durchgeführt. Die Überlegungen, die zu dieser Auswahl<br />

geführt haben und wie diese Häuser zu charakterisieren sind, werden in Unterkapitel<br />

9.3, Beschreibung der Stichprobe, erläutert. Es folgen die Beschreibungen der theoretischen<br />

Grundlagen und der Rechnungen für die jeweiligen Kategorien „Heizen“,<br />

„Warmwasser“ und „Elektrizität“. Am Schluss des Kapitels folgt die Beschreibung der<br />

Zusammenstellung aller erhaltenen Resultate (siehe Tab. 35).<br />

9.1 Literatursuche<br />

Die Literatursuche wurde in diesem <strong>Teil</strong> in kleinerem Rahmen durchgeführt als noch<br />

in <strong>Teil</strong> 1 (siehe Tab. 1), weil die Berechnungen das zentrale Element dieses 2. <strong>Teil</strong>es<br />

sind. Die benötigten theoretischen Grundlagen wurden aus einer Dokumentation von<br />

Bundesamt für Energie „Energieflüsse im Gebäude“ erarbeitet (BFE, 2003). Als Vergleichsliteratur<br />

hinzugezogen wurde das Skript der <strong>ETH</strong>-Vorlesung „Energietechnik<br />

und Umwelt“ von Hrn. Prof. Dr. Thomas Nussbaumer. Die beiden Literaturquellen<br />

stützen sich bei der Bestimmung der Endenergieeffizienz von Häusern auf die (in der<br />

vorliegenden Arbeit verwendeten) Energiebilanz. Grundsätzlich kann festgehalten<br />

werden, dass die beschriebenen theoretischen Grundlagen der beiden Quellen dieselben<br />

sind und keine Unterschiede bezüglich der Energiebilanzierung in der Literatur<br />

auftauchen.<br />

Die Literatursuche der neuen und alten U-Werte gestaltete sich schwierig. Die U-<br />

Werte wurden für die Berechnungen der Transmissionsverluste benötigt. Es gab kein<br />

Dokument, bei dem alle gebrauchten Werte zu finden gewesen wären. So mussten<br />

sechs verschiedene Quellen verwendet werden. Die U-Werte inkl. Quellenangaben<br />

sind in Tab. 24 einsehbar.<br />

Die benutzten Quellen zur Berechnung der elektrischen Geräte gilt es noch speziell<br />

zu erwähnen (siehe Tab. 32). Es ist dies einerseits das Bundesamt für Energie und<br />

<strong>and</strong>ererseits die Internetseite von Topten.ch. Das Bundesamt für Energie gibt Richt-<br />

52


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

linien vor, ab wann elektrische Haushaltsgeräte ein Energiesparlabel erhalten. Auf<br />

der Seite von Topten.ch sind die neusten und energiesparsamsten Geräte aufgeführt.<br />

Der Konsument kann sich so schnell ein Bild verschaffen, welche Geräte besonders<br />

umweltschonend sind.<br />

9.2 Umfrage<br />

Der Datensatz aus den Haushaltsinventaren, der bereits in <strong>Teil</strong> 1 der Studie verwendet<br />

wurde, bildet ebenfalls die Grundlage für diesen <strong>Teil</strong> 2 der Arbeit. Es werden in<br />

diesem <strong>Teil</strong> aber vor allem die erfassten technischen Daten des Haushaltsinventares<br />

verwendet. Verhaltensfragen rücken in <strong>Teil</strong> 2 in den Hintergrund. Die Vorgehensweise<br />

zur Erhebung der Daten wurde in Kapitel 4 bereits detailliert beschrieben und wird<br />

an dieser Stelle nicht mehr genauer erläutert.<br />

9.3 Beschreibung der Stichprobe<br />

Die Berechnungen wurden, wie eingangs Kapitel 9 erwähnt, nicht für die gesamte<br />

Gemeinde Urnäsch durchgeführt, sondern beschränkten sich auf zwei ausgewählte<br />

Gebäude. Es wurde darauf Wert gelegt, möglichst repräsentative Häuser der Gemeinde<br />

auszuwählen, darum wurden ein altes und ein teilweise renoviertes Haus untersucht.<br />

Interessant wird es sein, die erhaltenen Einsparungen für die beiden Häuser<br />

zu vergleichen und aufzuzeigen, was eine Totalrenovation bei einem Haus bewirken<br />

kann (siehe Kapitel 10).<br />

Die betrachteten Häuser werden nachfolgend genauer beschrieben (siehe Abb. 8). In<br />

Haus Nr. 14 lebt eine fünfköpfige Familie mit drei Kindern. Das Haus wurde im Jahre<br />

1900 erbaut. Seit dann erlebte es nur wenige Renovationen. Im Jahre 1996 wurde<br />

das Dach isoliert und vier Jahre später wurde die Ölheizung und der Boiler komplett<br />

saniert. Hausfassade und Keller sind heute noch nicht isoliert und die Fenster weisen<br />

eine Einfachverglasung auf. Das Haus bietet eine Wohnfläche von 150 m 2 , wovon allerdings<br />

nur 75 m 2 beheizt werden. Eine zentrale Ölheizung liefert eine Raumtemperatur<br />

von durchschnittlich 293 K (20°C). Die Wärmeabgabe erfolgt über Radiatoren.<br />

Ebenfalls dient der Energieträger Öl zur Erwärmung des Warmwassers. Die Wassertemperatur<br />

im Boiler beträgt 333 K (60°C). Die Heizperiode dauert in diesem Haushalt<br />

durchschnittlich von Anfang Oktober bis Ende April. In den nächsten fünf Jahren<br />

53


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

sind grössere Renovationen an der Fassade geplant. Einerseits werden die Fenster<br />

ersetzt und <strong>and</strong>ererseits wird die gesamte Fassade gegen aussen komplett neu isoliert.<br />

Im Haushalt sind alle Wasserhähnen mit Wasserspardüsen ausgestattet und in<br />

16 von 20 Lampen brennen Energiesparlampen. Zu den elektrischen Geräten gibt es<br />

zu sagen, dass es sich bei der Waschmaschine, dem Geschirrspüler und dem Kühlschrank<br />

um konventionelle Geräte der Kategorie D beziehungsweise B beim Kühlschrank<br />

h<strong>and</strong>elt. Der Tumbler und Tiefkühler weisen allerdings das Energiesparlabel<br />

A auf.<br />

Eine Familie mit zwei Kindern lebt in Haus Nr. 18. Genau wie Haus Nr. 14 ist auch<br />

dieses Haus um die vorletzte Jahrhundertwende erbaut worden. Seit der Errichtung<br />

des Hauses wurde die komplette Gebäudehülle renoviert. Im Sommer 2000 wurde<br />

die Fassade gegen aussen neu isoliert, die alten Fenster wurden durch Fenster mit<br />

Doppelverglasung ersetzt und auch die Kellerw<strong>and</strong> wurde gegen aussen neu isoliert.<br />

Das Dach des Hauses ist heute noch im originalen Erbauungszust<strong>and</strong>, d.h. es ist<br />

nicht isoliert. Das Haus hat eine Wohnfläche von 160 m 2 , wovon 62% (ca. 100 m 2 )<br />

beheizt werden. Die Raumwärme wird mittels zentraler Ölheizung erzeugt, die im<br />

Zeitraum 1995 bis Anfang 2000 renoviert wurde. Die Wärmeabgabe erfolgt durch<br />

Radiatoren. Die Raumtemperatur beträgt durchschnittliche 293 K (20°C). In diesem<br />

Haushalt dauert die Heizperiode, wie in Haus Nr. 14, von Anfang Oktober bis Ende<br />

April. Das Warmwasser mit einer Boilertemperatur von 333 K (60°C) wird durch einen<br />

Elektroboiler bereitgestellt. Im Haushalt sind keine Wasserspardüsen und Energiesparlampen<br />

installiert. Waschmaschine, Geschirrspüler und Tumbler besitzen<br />

Energieklasse D, der Kühlschrank weist die Energieklasse B auf, während der Tiefkühler<br />

ein Energiesparlabel A besitzt.<br />

54


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Abb. 8: Haus Nr. 14 (links) und Haus Nr. 18 (rechts)<br />

9.4 Berechnungen Heizen<br />

Damit Endenergieeinsparungen ergieeinsparungen in der Kategorie „Heizen“ möglich werden, sind<br />

Kenntnisse betreffend der Energieflüsse im Gebäude notwendig. Mit Energiebilanzen<br />

können Energieflüsse beurteilt und mögliche Einsparpotentiale aufgezeigt werden<br />

(BFE, 2003).<br />

Abb. 9: Energiebilanz eines Gebäudes (alte SIA Norm 380/1) aus Energie-Phase, 2010.<br />

55


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Abb. 9 zeigt das Modell der verwendeten Energiebilanz. Die Bilanzgrenze wird bei<br />

dieser Vorgehensweise um das Gebäude gezogen und als „Gebäudegrenze“ bezeichnet.<br />

Verluste der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Übergabe werden<br />

nicht genauer analysiert, wohl aber berücksichtigt. Die Berechnungen konzentrieren<br />

sich auf die Endenergie. Als Endenergie bezeichnet man jene Energie, die man als<br />

Verbraucher, in Form der Energieträger Heizöl oder Strom, direkt nutzt. Die Endenergie<br />

wird durch Umw<strong>and</strong>lung von Primärenergie, meist als Ressource bezeichnet,<br />

bereitgestellt (Deutsche Energie-Agentur, 2010).<br />

Im Folgenden werden die einzelnen Flüsse der Energiebilanz erläutert:<br />

Q H<br />

Q T<br />

Q V<br />

Q S<br />

Q I<br />

Der Heizwärmebedarf Q H [kWh/Jahr] ist der Wärmebedarf für die Heizung<br />

im ganzen Haus (BFE, 2003).<br />

Die Transmissionsverluste Q T [kWh/Jahr] sind die Wärmeverluste, verursacht<br />

in Folge des Wärmedurchgangs durch die Seitenwände, die Fenster,<br />

das Dach und den Kellerboden (Nussbaumer, 2010).<br />

Die Lüftungsverluste Q V [kWh/Jahr] sind die Wärmeverluste, infolge des<br />

Luftwechsels, durch Zuführung von Sauerstoff und Abführung von Gerüchen<br />

(Nussbaumer, 2010).<br />

Mit Q S werden solare Wärmegewinne [kWh/Jahr] bezeichnet. Dies sind die<br />

Wärmegewinne, infolge der Sonneneinstrahlung durch die Fenster, das Dach<br />

und die Aussenwände. Je mehr Sonneneinstrahlung auf das Haus trifft, desto<br />

weniger Heizenergie wird benötigt, um das Haus auf die erforderlichen<br />

293 K (20°C= zu erwärmen (BFE, 2005).<br />

Die innere Abwärme Q I [kWh/Jahr] setzt sich zusammen aus der Personenabwärme<br />

der Hausbewohner und der Elektrizitätsabwärme der elektrischen<br />

Geräte (Nussbaumer, 2010). Die Personenabwärme beträgt bei einer ruhenden<br />

erwachsenen Person rund 70 W (Physiologie, 2004).<br />

Die beschriebenen Flüsse führen zu folgender Gesamtenergiebilanz:<br />

Q H = Q T + Q V – (Q S + Q I ) (1)<br />

Q T und Q V stellen Verluste dar, aufgrund deren das Haus mehr beheizt werden<br />

muss, um die gewünschten 293 K (20°C) Raumtemperatur konstant zu halten. Die<br />

56


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Transmissionsverluste sind nicht an einen Materiestrom gebunden. Die erzeugte<br />

Wärme entweicht durch die Aussenhülle. Durch die Erhöhung der Wärmedämmung<br />

auf ein Maximum kann Q T theoretisch gegen null reduziert werden. Die Lüftungsverluste<br />

sind hingegen aus physiologischen Gründen (zu wenig Sauerstoff und zu viel<br />

CO 2 in der Raumluft, schlechte Gerüche etc.) nicht vollständig zu vermeiden (Nussbaumer,<br />

2010). Von Zeit zu Zeit muss die Raumluft ausgetauscht werden, um die<br />

Lebensqualität im Raum zu erhalten. Q S und Q I tauchen mit negativen Vorzeichen in<br />

der Bilanzgleichung auf (siehe Formel 1). Sie reduzieren beide den erforderlichen<br />

Heizwärmebedarf Q H , d.h. durch die Abwärme von elektrischen Haushaltsgeräten<br />

und der Abwärme von sich im Haus befindenden Menschen, sinkt der Heizwärmebedarf.<br />

Ebenso muss aufgrund der winterlichen Sonneneinstrahlung Q S das Haus weniger<br />

stark beheizt werden. Die beiden Terme Q S und Q I werden in der vorliegenden<br />

Arbeit qualitativ im Kapitel 11, Diskussion, beh<strong>and</strong>elt, da sie nur schwer quantifizierbar<br />

sind.<br />

Soweit die Erläuterungen zur Energiebilanz des Hauses. Anschliessend werden die<br />

Berechnungsmethoden zu den einzelnen Kategorien (siehe Kapitel 4.1) beschrieben.<br />

9.4.1 Transmissionseinsparungen<br />

Um die Transmissionsverluste für beide Häuser zu quantifizieren, wurde Formel 2<br />

verwendet:<br />

Q T = U * A * (T i – T a ) (2)<br />

U<br />

Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient [W/(m 2 *K)]. Er ist abhängig<br />

von der W<strong>and</strong>dicke, dem Isolationsmaterial und von der Bauart der<br />

W<strong>and</strong>. Berücksichtigt wurden die U-Werte für Fenster, Aussenw<strong>and</strong>, Kellerw<strong>and</strong><br />

und für das Dach. Anh<strong>and</strong> der Literaturrecherche wurden die Ziel-U-<br />

Werte für die Gebäudehülle von Häusern bestimmt (siehe Kapitel 9.1). Die U-<br />

Werte für die beiden Häuser im Ist-Zust<strong>and</strong> wurden anh<strong>and</strong> von bestehenden<br />

Programmen errechnet oder aus Tabellen gewonnen (Bauherr, 2009; Energiesparhaus,<br />

2010; Bastelitis, 2010; U-Wert, 2010; Baumarkt, 2010). Aus den<br />

Daten der Umfrage können Parameter wie W<strong>and</strong>dicke und Isolationsart für<br />

die Gebäudehülle gewonnen werden. Diese Werte wurden in die Berechnungsprogramme<br />

eingegeben. So konnte jeder einzelne U-Wert spezifisch<br />

57


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

für die beiden Häuser berechnet werden. Die verwendeten U-Werte sind in<br />

der Tab. 24 im Kapitel 10, Resultate, aufgeführt.<br />

A Mit A [m2] werden in der obigen Formel die Flächen der Wände, des Kellers,<br />

der Fenster und des Daches bezeichnet. Aus dem Geoportal wurde die<br />

Grundfläche der Häuser bestimmt (geoportal, 2010). Die Höhe der Aussenwände<br />

und die Dachfläche wurden anh<strong>and</strong> von Fotos der beiden Häuser abgeleitet.<br />

Die verwendeten Werte sind in der Abb. 10 dargestellt. Die Resultate<br />

der Berechnungen können in Tab. 22 eingesehen werden.<br />

T i – T a Für die Raumlufttemperatur im Haus steht T i [K] und T a [K] entspricht der<br />

durchschnittlichen Aussentemperatur während der Heizperiode (Oktober-<br />

April). Für T i wurde, falls nicht <strong>and</strong>ers vermerkt, eine Raumtemperatur von<br />

293 K (20°C) angenommen. T a wird für diese Arbeit aus den Klimadaten der<br />

Messstelle St. Gallen gewonnen. T a beträgt laut Amt für Umwelt des Kantons<br />

Appenzell 276 K (3°C) (Appenzell Ausserrhoden, 2010a).<br />

∆Q T = A * (U alt – U neu ) * (T i – T a ) * Heizstunden * 1 / 1000 (3)<br />

∆Q T in [kWh/Jahr]<br />

A in [m 2 ]<br />

U alt , U neu in [W/(m 2 *K)]<br />

T i , T a in [K]<br />

Heizstunden in [h/Jahr]<br />

Die Berechnungen zu den Transmissionseinsparungen wurden immer nach dem<br />

gleichen Schema durchgeführt (siehe Formel 3). Die Fläche der betreffenden Gebäudehülle<br />

wurde mit der Differenz von altem und neuem U-Wert und der Temperaturdifferenz<br />

T i – T a sowie mit den Anzahl Heizstunden multipliziert. Daraus ergaben<br />

sich mit Multiplikation eines Faktors von 1 / 1000 [kWh/Wh] die Einsparungen in kWh pro<br />

Jahr. Zur Erklärung: Die Heizperiode in Monaten für die beiden Häuser Nr. 14 und<br />

Nr. 18 stammt aus den geführten Interviews (siehe Tab. 8) und dauert von Anfang<br />

Oktober bis Ende April. Diese Heizperiode in Monaten wurde in Heizstunden pro<br />

Jahr umgerechnet. Die Berechnung ergab 5‘088 Heizstunden pro Jahr.<br />

Q T = ∆Q T /ɳ * 1 / Heizwert * Ölpreis (4)<br />

Q T in [Fr./Jahr]<br />

58


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

∆Q T in [kWh/Jahr]<br />

ɳ in [1]<br />

Heizwert in [kWh/l]<br />

Ölpreis in [Fr./l]<br />

In der Formel 4 wurden die erhaltenen Jahreseinsparungen (∆Q T ) durch den Wirkungsgrad<br />

(ɳ) dividiert und anschliessend mit dem reziproken Wert des Heizwertes<br />

multipliziert. Da beide betrachteten Haushalte Nr. 14 und Nr. 18 die Ölheizung vor<br />

ca. zehn Jahren ersetzt haben, kann für beide Häuser der gleiche Wirkungsgrad von<br />

0.876 angenommen werden (Aebischer, B. et al., 2002). Der Heizwert von 42 MJ pro<br />

Kilogramm Heizöl wurde aus der Literatur gewonnen (Wokaun, A., 2009). Anschliessend<br />

wurde der Wert mit 1 / 3.6 [kWh/MJ] dividiert um die Einheit kWh pro Kilogramm<br />

Heizöl zu erhalten. Zum Schluss wurde der resultierende Wert mit der Dichte von<br />

schwefelarmen Heizöl 0.84 [kg/l] multipliziert (Agrola, 2010b). Der Heizwert beträgt<br />

also 9.8 kWh pro Liter Heizöl. Um schlussendlich einen monetären Wert zu erhalten,<br />

wurde die erhaltene Anzahl Liter Öl mit dem gegenwärtigen Ölpreis von 0.99 Franken<br />

pro Liter Heizöl (Agrola, 2010a) multipliziert um die monetären Jahreseinsparungen<br />

der Transmissionsverluste (Q T ) in Franken pro Jahr zu erhalten.<br />

Zur Berechnung der Transmissionsverluste bei Aussenwänden und Fenstern wurden<br />

nur die Wände berücksichtigt, welche an einen beheizten Raum angrenzen. Bei<br />

Haus Nr. 14 wird laut Angabe der Bewohner die Hälfte des Hauses beheizt, beim<br />

Haus Nr. 18 liegt die beheizte Wohnfläche im Bezug auf die gesamte Wohnfläche bei<br />

62% (siehe Tab. 9). Die Wände, welche an einen unbeheizten Raum angrenzen,<br />

wurden vernachlässigt.<br />

Die Kellertemperatur während der Heizperiode wurde für Haus Nr. 14 auf durchschnittlich<br />

285 K (12°C) geschätzt. Diese Annahme gründet auf dem Fakt, dass Haus<br />

Nr. 14 keine Kellerw<strong>and</strong>-Isolation aufweist und somit die Kellertemperatur ungefähr<br />

der konstanten Bodentemperatur von 283 K (10°C) entspricht (Geothermie, 2010).<br />

Die Differenz von 2 K entsteht durch die Annahme, dass der Keller vom darüber liegenden<br />

beheizten Wohnraum geringfügig miterwärmt wird. Bei Haus Nr. 18 musste<br />

keine Annahme getroffen werden, da bei der Kellerw<strong>and</strong>-Isolation kein Reduktionspotential<br />

mehr vorh<strong>and</strong>en ist. Der U-Wert von 0.27 [W/(m 2 *K)] entspricht bereits den<br />

neusten Richtwerten.<br />

59


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Die Dachtemperatur beim Haus Nr. 14 wurde auf 283 K (10°C) geschätzt. Die Annahme<br />

setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: Erstens entspricht die<br />

Aussentemperatur während der Heizperiode 276 K (3°C) (Appenzell Ausserrhoden,<br />

2010a). Zweitens wird der Estrichboden nicht beheizt, trotzdem verfügt das Haus<br />

aber über eine Dachisolation; diese entspricht allerdings nicht den neusten Richtwerten.<br />

Es kann also festgehalten werden, dass ein <strong>Teil</strong> der Wärme von den unteren<br />

beheizten Stockwerken in den Dachstock gelangt und nicht ungehindert durch das<br />

Dach nach draussen weichen kann. Die Estrichtemperatur ist somit höher als die<br />

Aussentemperatur. Anders verhielt es sich beim Haus Nr. 18, dort ist das Dach nicht<br />

isoliert. Es wurde angenommen, dass die Temperatur im ungeheizten Estrich während<br />

der Heizperiode 279 K (6°C) entspricht. Die getroffene Annahme gründet darauf,<br />

dass die Aussentemperatur wie oben erwähnt 276 K (3°C) beträgt und der Estrich<br />

von den unteren beheizten Stockwerken miterwärmt wird. Da aber ohne Isolation<br />

die Wärme ungehindert nach draussen weichen kann, ist die Temperatur durch die<br />

Beheizung von unten zwar wärmer als die herrschende Aussentemperatur, aber sicher<br />

kälter als die Estrichtemperatur von Haus Nr. 14.<br />

Die Kellerhöhe wurde nicht im Fragebogen erfasst. Es wurde daher angenommen,<br />

dass der Keller bei beiden Häusern je eine Stockwerkhöhe ausmacht (siehe Abb. 10<br />

und Tab. 22).<br />

Der Fensteranteil im Bezug zur gesamten Aussenw<strong>and</strong>fläche wurde aus der Abb. 10<br />

approximiert. Für das Haus Nr. 14 entspricht der Fensteranteil 20% und für das Haus<br />

Nr. 18 13% der gesamten Aussenw<strong>and</strong>fläche (siehe Tab. 22).<br />

Abschätzung der Hausoberfläche<br />

Die erhaltenen Werte aus dem Geoportal wurden mit den Aussagen der Bewohner<br />

verglichen (geoportal, 2010). Anh<strong>and</strong> der Fotos konnten die restlichen Längenangaben<br />

ermittelt werden. Die Resultate dieser Annäherung sind in Abb. 10 dargestellt.<br />

Anh<strong>and</strong> dieser Angaben konnten die Dach- und Aussenw<strong>and</strong>flächen der Häuser, wie<br />

in Tab. 22 dargestellt, berechnet werden. In der Tab. 22 sind weiter die Flächen, für<br />

die an beheizten Raum angrenzende Aussenwände, ersichtlich. Der beheizte Wohnflächenanteil<br />

zur Gesamtwohnfläche wurde im Kapitel 9.1.1 beh<strong>and</strong>elt. Mittels der<br />

erwähnten Abschätzung des Fensteranteiles konnte die Fensterfläche berechnet<br />

60


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

werden. Die Kellerw<strong>and</strong>fläche wurde mit Hilfe der oben erwähnten Annahme berechnet.<br />

Alle Resultate zur Abschätzung der Hausoberfläche sind in Tab. 22 festgehalten.<br />

Abb. 10: Längenmasse des Hauses Nr. 14 und Nr. 18<br />

Tab. 22: Berechnungen der Gebäudeoberfläche<br />

Aussenwände<br />

Nr. 14 Nr. 18<br />

Vier grosse Aussenwände:<br />

(7.55 m + 8.65 m) * 7.4 m<br />

= 119.9 m 2<br />

Zwei Seitenwände des Vorbaus:<br />

1.23 m * 4.91 m = 6.0 m 2<br />

Kleines Terrässchen:<br />

1.23 m * 3.92 m = 4.8 m 2<br />

A W<strong>and</strong> = 130.7 m 2<br />

Seitenw<strong>and</strong>, Richtung Garage:<br />

7.52 m * 7.71 m<br />

+ (2.78 m * 7.71 m)/2<br />

= 68.7 m 2<br />

„Dachdreieck“ auf der Hinterseite<br />

des Hauses:<br />

(2.78 m * 7.71 m)/2 = 10.7 m 2<br />

Zwei Wände (Richtung Strasse<br />

und Richtung Garten):<br />

33.24 m – 7.71 m = 25.53 m,<br />

25.53 m * 7.52 m = 192.0 m 2<br />

Seitenlänge, Richtung Strasse<br />

(ohne Vorbau): 11.5 m<br />

An beheizten<br />

Raum angrenzende<br />

Aussenwände<br />

A W<strong>and</strong> = 271.4 m 2<br />

A W<strong>and</strong> beheizt = 130.7 m 2 * 0.5 - A F A W<strong>and</strong> beheizt = 271.4 m 2 * 0.62 - A F<br />

= 52.3 m 2 = 146.4 m 2<br />

61


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Nr. 14 Nr. 18<br />

Fenster A F = 65.4 m 2 * 0.2<br />

A F = 168.3 m 2 * 0.13<br />

= 13.1 m 2 = 21.9 m 2<br />

Dach<br />

9.9 m<br />

45˚<br />

6 m<br />

45˚<br />

1.1 m<br />

8.8 m<br />

7.4 m<br />

Fläche Hauptdach:<br />

5.26 m * 11.37 m = 59.87 m 2 ,<br />

2 * 59.87 m 2 = 119.7 m 2<br />

Kleines Vordächli:<br />

0.98 m * 5.36 m = 5.3 m 2<br />

A DachTotal = 125.0 m 2<br />

Fläche Dach:<br />

(8.8 m * 6 m) + (1.1 m + 9.9 m) * 6 m<br />

= 118.8 m 2<br />

Kellerw<strong>and</strong><br />

A DachTotal = 118.8 m 2<br />

7.4 m / 2 = 3.7 m<br />

7.5 m / 2 = 3.75 m<br />

A K = (8.7 m + 7.6 m) * 2 * 3.7 m A K = (7.7 m + 11.5 m) * 2 * 3.75<br />

= 120.6 m 2 m<br />

= 144.0 m 2<br />

Bemerkungen zur Tab. 22:<br />

Bei der Oberflächenberechnung des Hauses Nr. 14 mussten die in der obigen Skizze<br />

eingezeichneten Winkel geschätzt werden. Aufgrund der Betrachtung vor Ort und der<br />

Fotos wurden sie auf 45° geschätzt.<br />

Weiter wurde angenommen, dass der überdachte Eingang und der ausgebaute Estrich<br />

(mit den zwei Fenstern) beim Haus Nr. 18 bei der Volumen- beziehungsweise<br />

Oberflächenschätzung vernachlässigbar sind (siehe Diskussion, Kapitel 11).<br />

9.4.2 Lüftungseinsparungen<br />

Um die Lüftungsverluste Q V [kWh/Jahr] zu quantifizieren wurde die untenstehende<br />

Formel 5 verwendet:<br />

Q V = m L (T Luft aus – T Luft ein )c pL (5)<br />

m L = V L * ρ (6)<br />

V L = (f alt – f neu ) * V Haus (7)<br />

62


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

m L<br />

Die Masse der Luft pro Zeit m L [kg/h] wurde über das Luftvolumen und die<br />

Dichte der Luft berechnet (siehe Formel 6).<br />

T Luft aus Die vom Innern des Hauses ausströmende Luft T Luft aus [K] wurde aus den<br />

Daten der Umfrage entnommen und beträgt bei beiden Häusern 293 K<br />

(20°C).<br />

T Luft ein Die von aussen einströmende Luft wird als T Luft ein [K] bezeichnet. Für<br />

T Luft ein wurde die Durchschnittstemperatur 276 K (3°C) während der Heizperiode<br />

für die Messstation St. Gallen genommen (Appenzell Ausserrhoden,<br />

2010a).<br />

c pL<br />

V L<br />

ρ<br />

f<br />

V Haus<br />

c pL bezeichnet die Wärmekapazität der Luft 1.01 [kJ/(kg*K)] und stammt<br />

aus physikalischer Literatur (Formeln und Tafeln, 2001).<br />

Das totale Luftvolumen V L [m 3 ] im Haus wird über die Formel 7 berechnet.<br />

Es wird dann in der Formel 6 benötigt um m L zu berechnen.<br />

Die Dichte der Luft wird mit ρ [kg/m 3 ] bezeichnet. Sie beträgt laut physikalischer<br />

Literatur 1.21 [kg/m 3 ] (Formeln und Tafeln, 2001).<br />

Mit f [h -1 ] wird die Luftwechselrate für Häuser bezeichnet. Die Luftwechselrate<br />

gibt das Vielfache des Raumvolumens an, das als Zuluft zugeführt wird<br />

(Nussbaumer, 2010). Für alte Häuser (Haus Nr. 14) beträgt f alt 3.0 h -1 (Nussbaumer,<br />

2010) und für renovierte Häuser (Haus Nr. 18) f alt 1.0 h -1 (Buetzer,<br />

2009). Als Zielwert, wurde f neu 0.3 h -1 genommen (Nussbaumer, 2010). Dies<br />

entspricht, laut Literatur, dem zu erreichenden Wert für Wohnen. Es gilt zu<br />

bemerken, dass die hier verwendeten f-Werte nur für diejenigen Fälle gelten,<br />

in denen das Haus gelüftet wird.<br />

Das totale Volumen der betrachteten Häuser wird mit V Haus [m 3 ] bezeichnet.<br />

Die beiden Volumina wurden aus den Werten in Abb. 10 errechnet. Die<br />

Resultate sind in Tab. 23 dargestellt.<br />

∆Q V = m L * c pL * (T Luft aus – T Luft ein ) * 1 / 3600 * Lüftungszeit (8)<br />

∆Q V in [kWh/Jahr]<br />

m L in [kg/h]<br />

c pL in [kJ/(kg*K)]<br />

T Luft aus , T Luft ein in [K]<br />

Lüftungszeit in [h/Jahr]<br />

63


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Die Berechnung des Lüftungsverlustes ist in der Formel 8 ersichtlich. Aus der Multiplikation<br />

der Luftmasse m L , Wärmekapazität c pL und Temperaturdifferenz erhält man<br />

die möglichen Einsparungen in kJ pro Stunde. Da diese Einheit etwas weniger geläufig<br />

ist, wurden die kJ pro Stunde mit dem Umrechnungsfaktor 1 / 3600 [kWh/kJ] in kWh<br />

pro Stunde umgeformt. In einem weiteren Rechenschritt wurde die Multiplikation mit<br />

der Lüftungszeit während der Heizperiode in Stunden pro Jahr durchgeführt. Das<br />

führt zu den Lüftungseinsparungen in kWh pro Jahr. Die Daten zur Lüftungszeit<br />

stammen aus den Interviews aus <strong>Teil</strong> 1 (siehe Tab. 13). Haus Nr. 14 lüftet während<br />

der gesamten Heizperiode 35.3 Stunden. 17.7 Stunden beträgt die Lüftungszeit für<br />

Haus Nr. 18.<br />

Q V = ∆Q V /ɳ * 1 / Heizwert * Ölpreis (9)<br />

Q V in [Fr./Jahr]<br />

∆Q V in [kWh/Jahr]<br />

ɳ in [1]<br />

Heizwert in [kWh/l]<br />

Ölpreis in [Fr./l]<br />

Die Jahreslüftungseinsparungen wurden mit dem Wirkungsgrad dividiert und mit dem<br />

reziproken Wert des Heizwertes multipliziert. Der Wirkungsgrad sowie der Heizwert<br />

sind in Kapitel 9.1.1 bereits erläutert worden. Zum Abschluss wurden die Einsparungen<br />

mit dem aktuellen Ölpreis (Agrola, 2010a) verrechnet. So erhielt man die Lüftungseinsparungen<br />

in Franken pro Jahr.<br />

Abschätzung des Hausvolumens<br />

In Tab. 23 sind die Rechnungen aufgeführt, die benötigt wurden, um das Hausvolumen<br />

zu eruieren. Die Werte zur Berechnung der Volumina (ohne Keller und Estrich)<br />

können in der Abb. 10 eingesehen werden. Um das beheizte Volumen zu berechnen<br />

wurde angenommen, dass die verwendeten prozentualen Anteile der beheizten<br />

Wohnfläche aus Kapitel 9.1.1 auch für die Volumina gelten.<br />

64


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 23: Berechnung des totalen und des beheizten Hausvolumens<br />

V Haus<br />

Nr. 14 Nr. 18<br />

Hauskubus<br />

= 7.6 m * 8.7 m * 7.4 m<br />

= 489.3 m 3<br />

Hauskubus<br />

= 11. 5 * 7.7 m * 7.5 m<br />

= 664.1 m 3<br />

Vorbau = 1.2 m * 3.9 m * 4.9 m<br />

= 22.9 m 3<br />

V Haus = 664.1 m 3<br />

V Haus = 512.2 m 3<br />

Beheiztes Volumen V Haus beheizt = 256.1 m 3 V Haus beheizt = 411.7 m 3<br />

9.5 Berechnungen Warmwasser<br />

Die Unterkategorie „Warmwasser“ wird hier als eigenes Kapitel beh<strong>and</strong>elt. 9.5.1 befasst<br />

sich mit den Einsparungen des Warmwassers mittels Installieren von Wasserspardüsen<br />

(siehe Tab. 27). In 9.5.2 werden die Frischwassereinsparungen beh<strong>and</strong>elt<br />

(siehe Tab. 30).<br />

9.5.1 Warmwassereinsparungen<br />

Mit Einsatz von Duschsparbrausen und Wasserspardüsen können täglich bis zu 45%<br />

des Endenergieverbrauchs bei der Warmwasseraufbereitung eingespart werden<br />

(meinklimatag, 2010). Mithilfe einer Literaturrecherche wurden die verschiedenen Anteile<br />

des Warmwasserverbrauchs pro Person und Tag eruiert. Die Aufsummierung<br />

der Anteile ergibt den gesamten Warmwasserverbrauch pro Person und Tag. Anh<strong>and</strong><br />

der Klimatag-Quelle konnten nun die möglichen Einsparungen von Warmwasser<br />

Q W berechnet werden (siehe Formel 10).<br />

∆Q W = V W * # Personen * (T Auslauf - T Einlauf ) * c pW * ρ w * 0.45 * 1 / 3600 * 365 (10)<br />

∆Q w in [kWh/Jahr]<br />

V W in [m 3 /(Person*Tag)]<br />

# Personen in [Personen]<br />

T Auslauf , T Einlauf in [K]<br />

c pW in [kJ/(K*kg)]<br />

ρ w in [kg/m 3 ]<br />

65


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Der Warmwasserverbrauch V W pro Person und Tag wird mit der Anzahl Personen,<br />

der Differenz zwischen der Auslauftemperatur und der Einlauftemperatur des Boilers,<br />

der Wärmekapazität von Wasser, der Dichte von Wasser und dem bereits erwähnten<br />

Sparkoeffizienten von 0.45 multipliziert. Die Auslauftemperatur des Boilers beträgt<br />

333 K (60°C) und die Einlauftemperatur beläuft sich übers Jahr gesehen auf durchschnittlich<br />

283 K (10°C) (NetZulg AG, 2010). Die Wärmekapazität des Wassers beträgt<br />

laut physikalischer Literatur 4.182 kJ/(K*kg) (Formeln und Tafeln, 2001). Die<br />

Dichte des Wassers beträgt 998 kg pro m 3 (Formeln und Tafeln, 2001). Die eingesparten<br />

Wasservolumen wurden nur für Haus Nr. 18 berechnet, weil bei Haus Nr. 14<br />

kein Sparpotential mehr vorh<strong>and</strong>en ist (siehe Tab. 27). Aus der beschriebenen<br />

Rechnung resultiert ein Einsparpotential in kJ pro Tag. Da diese Einheit nicht gebräuchlich<br />

ist, wurde der Wert mit den Umrechnungsfaktoren 1 / 3600 [kWh/kJ] und 365<br />

[Tage/Jahr] in das Warmwassereinsparpotential kWh pro Jahr umgerechnet.<br />

Q W = ∆Q W /ɳ * Strompreis (11)<br />

Q w in [Fr./Jahr]<br />

∆Q w in [kWh/Jahr]<br />

ɳ in [1]<br />

Strompreis in [Fr./kWh]<br />

Das Warmwassereinsparpotential wurde durch den Wirkungsgrad (ɳ) dividiert und<br />

mit dem Strompreis multipliziert (siehe Formel 11). Daraus resultierte das Warmwassereinsparpotential<br />

in Franken pro Jahr. Wie bereits erwähnt verfügt Haus Nr. 18<br />

über einen Elektroboiler, deshalb konnte ein Wirkungsgrad von 0.73 verwendet werden<br />

(Stadt Zürich, 2010).<br />

Die Annahme wurde getroffen, dass der Deutsche Warmwasserverbrauch dem<br />

Schweizerischen Warmwasserverbrauch entspricht. Eine weitere Annahme lautet,<br />

dass Säuglinge und Kinder als eine halbe Erwachsene Person gelten. Diese Annahme<br />

gilt auch für die nachfolgenden Ausführungen der Frischwassereinsparungen.<br />

9.5.2 Frischwassereinsparungen<br />

Durch das Verwenden von Wasserspardüsen und durch den Kauf von energieeffizienten<br />

Haushaltsgeräten können nicht nur Warmwasser oder Energie eingespart<br />

66


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

werden, der Frischwasserverbrauch wird ebenfalls reduziert. Es gilt hier speziell zu<br />

erwähnen, dass Frischwassereinsparungen nichts direkt mit Energiesparen zu tun<br />

hat, es ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt. Mit den hier beschriebenen Berechnungen<br />

kann in erster Linie nur Geld und keine Energie eingespart werden. In der<br />

vorliegenden Arbeit beschränkten sich die Berechnungen zum Frischwasserverbrauch<br />

auf die möglichen Einsparungen beim Duschen, bei der Waschmaschine<br />

und beim Geschirrspüler. Die Berechnung ist in Formel (12) dargestellt:<br />

∆Q FW = Frischwasserverbrauch * Sparkoeffizient (12)<br />

∆Q FW in [l/(Tag*Person)]<br />

Frischwasserverbrauch [l/(Tag*Person)]<br />

Sparkoeffizient in [1]<br />

Die Multiplikation des Frischwasserverbrauches und des Sparkoeffizienten ergab die<br />

mögliche Einsparung in Liter pro Person und Tag. Die Verteilung des Frischwasserverbrauchs<br />

pro Person und Tag kann im Kapitel 10, Resultate, Tab. 28, eingesehen<br />

werden. Die möglichen Einsparungen werden hier mit einem Sparkoeffizient angegeben.<br />

Der Sparkoeffizient wird aus technischen Daten errechnet (siehe Tab. 29).<br />

Q FW = ∆Q FW * # Personen * Wasserpreis * 1 / 1000 * 365 (13)<br />

Q FW in [Fr./Jahr]<br />

∆Q FW [l/(Tag*Person)]<br />

# Anzahl Personen in [Personen]<br />

Wasserpreis in [Fr./m 3 ]<br />

In Formel 13 werden die errechneten Frischwassereinsparpotentiale in Franken pro<br />

Jahr umgerechnet, dazu werden die Einsparungen in Liter pro Person und Tag mit<br />

den Anzahl Personen im Haushalt, dem Wasserpreis, einem Faktor von 1 / 1000 [m 3 /l]<br />

und 365 [Tage/Jahr] multipliziert. Der Wasserpreis in Urnäsch beträgt 1.80 Franken<br />

pro m 3 Wasser (Hydrantenkorporation Urnäsch, 2010). Die Faktoren 1 / 1000 [m 3 /l] und<br />

365 [Tage/Jahr] dienten zur Einheitenanpassung.<br />

67


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

9.6 Berechnungen Elektrizität<br />

Als erstes war es zentral, den Strompreis von Urnäsch zu eruieren. Der Strompreis<br />

für Kleinverbraucher setzt sich aus dem Netznutzungspreis, in Urnäsch bei Hochund<br />

Niedertarif 0.125 Fr./kWh, und aus dem Energiepreis, in Urnäsch 0.084 Fr./kWh<br />

bei Hoch- und Niedertarif, zusammen. Der gesamte Strompreis für Kleinverbraucher<br />

beläuft sich also bei Hoch- und Niedertarif auf 0.209 Fr./kWh (Elektrizitätswerke Urnäsch,<br />

2010).<br />

Im Folgenden werden die Berechnungen für Energiesparlampen, elektrische Geräte<br />

und St<strong>and</strong>by genauer erläutert<br />

9.6.1 Energiesparlampen<br />

Eine konventionelle Glühbirne (Glühlampe St<strong>and</strong>ard 60 W) wurde einer modernen<br />

Energiesparlampe (Osram Dulux Superstar 7 W) gegenüber gestellt (Topten, 2010a).<br />

Es ist wichtig zu sehen, dass sich die Leistung in Watt und der Preis in Franken pro<br />

Lampe unterscheiden. Die Brenndauer von durchschnittlich drei Stunden pro Tag ist<br />

bei beiden Lampentypen identisch (Philips, 2009).<br />

Um das Einsparpotential berechnen zu können, musste zuerst der unterschiedliche<br />

Anschaffungspreis beachtet werden, da die Energiesparlampe eine grössere Lebensdauer<br />

hat als eine konventionelle Lampe. Der Anschaffungspreis in Franken pro<br />

Lampe und Jahr wurde anh<strong>and</strong> der Formel 14 errechnet, dabei wurde die Division<br />

aus Brenndauer und Lebensdauer mit dem Lampenpreis multipliziert. Diese Rechnung<br />

wurde einmal für die Energiesparlampe und einmal für die konventionelle Lampe<br />

durchgeführt. Die erhaltene Differenz aus den beiden Rechnungen macht die Einsparung<br />

im Anschaffungspreis aus.<br />

Anschaffungspreis = Brenndauer / Lebensdauer * Lampenpreis (14)<br />

Anschaffungspreis in [Fr./(Lampe*Jahr)]<br />

Brenndauer in [h/(Lampe*Jahr)]<br />

Lebensdauer in [h/Lampe]<br />

Lampenpreis in [Fr./Lampe]<br />

68


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

∆Q E = Brenndauer * Leistung * 1 / 1000 * 365 (15)<br />

∆Q E in [kWh/(Lampe*Jahr)]<br />

Brenndauer [h/(Tag*Lampe)]<br />

Leistung [W]<br />

Der Verbrauch pro Lampe in kWh pro Jahr ergibt sich aus der Multiplikation der<br />

Brenndauer und der Leistung (siehe Formel 15). Die Faktoren 1 / 1000 [kWh/Wh] und<br />

365 [Tage/Jahr] dienen zur Korrektur der Einheiten. Diese Rechnung wurde einmal<br />

für die Energiesparlampe und einmal für die konventionelle Lampe durchgeführt. Aus<br />

der Differenz dieser beiden Rechnungen ergab sich das Einsparpotential.<br />

Q E = (∆Q E * Strompreis + Anschaffungspreis) * # Lampen (16)<br />

Q E in [Fr./Jahr]<br />

∆Q E in [kWh/(Lampe*Jahr)]<br />

Strompreis [Fr./kWh]<br />

Anschaffungspreis [Fr./(Lampe*Jahr)]<br />

# Lampen [Lampen]<br />

In einem zweiten Schritt wird in Formel 16 die aus Formel 15 errechnete Differenz<br />

der Verbräuche pro Lampe in kWh pro Jahr mit dem Strompreis multipliziert. Die<br />

Summe aus den jährlichen Stromkosten und der aus Formel 14 errechneten Differenz<br />

der Anschaffungspreise ergab die totalen jährlichen Kosten für eine Lampe.<br />

Durch die Multiplikation mit der totalen Anzahl Lampen im Haus (siehe <strong>Teil</strong> 1), konnten<br />

letztlich die totalen Einsparungen in Franken pro Jahr errechnet werden.<br />

9.6.2 Elektrische Geräte<br />

Hier wurden die Vergleichsrechnungen für die alltäglichen Geräte wie Kühlschrank,<br />

Tiefkühler, Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler beh<strong>and</strong>elt. Es wurden die<br />

energieeffizientesten Geräte, die heute auf dem Markt erhältlich sind, mit den Geräten<br />

der betrachteten Haushalte verglichen.<br />

∆Q G = (Energieverbrauch alt – Energieverbrauch neu ) * Gebrauch (17)<br />

∆Q G in [kWh/Jahr]<br />

Energieverbrauch alt , Energieverbrauch neu in [kWh/Gebrauch]<br />

Gebrauch in [Gebrauch/Jahr]<br />

69


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Die Differenz aus dem alten und neuen Energieverbrauch wurde mit dem jährlichen<br />

Gebrauch multipliziert (siehe Formel 17). So erhielt man die möglichen jährlichen<br />

Einsparungen der betrachteten Haushalte in kWh pro Jahr. Bei den Geräten<br />

Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler wurde miteinbezogen, wie oft die Geräte<br />

im Jahr benutzt werden. Die jährlichen Gebrauchsangaben stammen aus der<br />

Umfrage (siehe <strong>Teil</strong> 1).<br />

Q G = ∆Q G * Strompreis (18)<br />

Q G in [Fr./Jahr]<br />

∆Q G in [kWh/Jahr]<br />

Strompreis in [Fr./kWh]<br />

In Formel 16 werden die möglichen Einsparungen in kWh pro Jahr mit dem Strompreis<br />

multipliziert. Dies ergibt die Einsparungen in Franken pro Jahr.<br />

Es wurde versucht den aus den Hausinventaren erfassten Geräten ein möglichst<br />

ähnliches energieeffizientes Gerät gegenüber zu stellen. Der Kühlschrank der Energieklasse<br />

B weist den gleichen Nutzinhalt auf wie der Kühlschrank mit der Energieklasse<br />

A++. Gleiches gilt für die restlichen Geräte. Ebenso wurde auf die Lebensdauer<br />

der Geräte geachtet. Ein Kühlschrank hat eine durchschnittliche Lebensdauer<br />

von zwölf Jahren. Alle <strong>and</strong>eren betrachteten Geräte sind im Mittel 15 Jahre in<br />

Gebrauch. Es wird angenommen, dass energieeffiziente Geräte gleiche Lebensdauern<br />

wie konventionelle Geräte aufweisen, deshalb wird die Lebensdauer in den Berechnungen<br />

nicht weiter berücksichtigt. Gleiches gilt für den Kaufpreis, er wurde in<br />

den Berechnungen nicht direkt berücksichtigt. Auf Lebensdauer und Anschaffungspreis<br />

wird im Kapitel 11, Diskussion, genauer eingegangen.<br />

9.6.3 St<strong>and</strong>by-Betrieb<br />

Zur Abschätzung der St<strong>and</strong>by-Verluste wurde das Berechnungsprogramm „Energiebox“<br />

von Energie Schweiz zu Hilfe genommen (Energybox, 2010). Das Programm<br />

lieferte die Werte des St<strong>and</strong>by-Verbrauchs (in Watt) für die betrachteten Geräte. Aus<br />

den Daten der durchgeführten Befragungen konnten die Stunden, in denen die Geräte<br />

im St<strong>and</strong>by laufen, entnommen werden. In der Umfrage wurde einerseits nach der<br />

Verwendungsdauer der Geräte pro Tag und <strong>and</strong>ererseits nach dem Ausschalten der<br />

70


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Geräte gefragt (siehe Tab. 19). Aus diesen beiden Antworten konnte die St<strong>and</strong>by-<br />

Dauer der jeweiligen Geräte ermittelt werden. Die Leistung und die erwähnte St<strong>and</strong>by-Dauer<br />

wurden multipliziert und zusätzlich mit 1 / 1000 [kWh/Wh] und 365 [Tage/Jahr]<br />

korrigiert. Das ergab die möglichen Einsparungen in kWh pro Jahr (siehe Formel 19).<br />

∆Q SB = Leistung * St<strong>and</strong>by-Dauer * 1 / 1000 * 365 (19)<br />

∆Q SB in [kWh/Jahr]<br />

Leistung in [W]<br />

St<strong>and</strong>by-Dauer in [h/Tag]<br />

Q SB = ∆Q SB * Strompreis (20)<br />

Q SB in [Fr./Jahr]<br />

∆Q SB in [kWh/Jahr]<br />

Strompreis in [Fr./kWh]<br />

Der jährliche Stromverbrauch der Haushalte wurde in Formel 20 mit dem Strompreis<br />

von Urnäsch verrechnet. Das ergab die Einsparungen für die Vermeidung von<br />

St<strong>and</strong>by-Betrieb in Franken pro Jahr.<br />

9.7 Totale Einsparungen<br />

Im vorliegenden Kapitel wird die Zusammenstellung der Resultate beschrieben. Vor<br />

allem sollen die vollzogenen Rechnungen, welche zu den Resultaten in Tab. 35 geführt<br />

haben, erläutert werden. In Tab. 35 sind alle zuvor besprochenen Einsparpotentiale<br />

aufgelistet. Neu wird zwischen kurz- und langfristig umsetzbaren Massnahmen<br />

unterschieden. Kurzfristige Massnahmen werden folgendermassen definiert: Es sind<br />

diejenigen Massnahmen, welche sich ohne grosse Vorplanung umsetzen lassen. Es<br />

entsteht dabei kein erheblicher Mehraufw<strong>and</strong> an Kosten, d.h. die Investitionskosten<br />

sind mittel bis tief. Konkret sind dies das Installieren von Wasserspardüsen und<br />

Energiesparlampen sowie das Auswechseln der elektrischen Geräte und Vermeidung<br />

von St<strong>and</strong>by-Betrieb. Im Gegensatz dazu erfordern langfristige Massnahmen<br />

eine Planung und Baueingabe. Ebenfalls entstehen hohe Investitionskosten. Die Investitionskosten<br />

werden in die drei Kategorien hoch, mittel und tief eingeteilt. Die Re-<br />

71


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

sultate für die Höhe der Investitionskosten unterliegen keinen Berechnungen, sondern<br />

groben Schätzungen.<br />

In der Kategorie „Heizen“ konnten die Einsparungen in Franken pro Jahr für beide<br />

Häuser aus Tab. 24 beziehungsweise Tab. 25 übernommen werden. Die Einsparungen<br />

in kWh pro Jahr mussten über die Formel 21 berechnet werden. Die Einsparungen<br />

der Nutzenergie konnte aus Tab. 24 beziehungsweise Tab. 25 übernommen<br />

werden. Für die Berechnung der Emissionen sind aber die Einsparungen der Endenergie<br />

relevant. Darum mussten die Einsparungen Nutz in kWh pro Jahr noch mit dem<br />

Wirkungsgrad ɳ dividiert werden. Das ergab die Einsparungen End in kWh pro Jahr<br />

(siehe Formel 21). Da beide Häuser eine Ölheizung besitzen, wurde der Wirkungsgrad<br />

0.876 verwendet (Aebischer et al., 2002).<br />

Die möglichen Emissionseinsparungen wurden über die Formel 22 errechnet. Die<br />

Einsparungen End wurden mit dem CO 2 -Emissionsfaktor in g CO 2 e pro kWh multipliziert.<br />

Die Multiplikation mit 1 / 1000 [kg/g] diente zur Korrektur der Einheiten. Der Emissionsfaktor<br />

von Öl wurde der physikalischen Literatur entnommen. Er beträgt 288 g<br />

CO 2 e pro kWh (Wokaun, A., 2009).<br />

Einsparungen End = Einsparungen Nutz * 1/ɳ (21)<br />

Einsparungen End in [kWh/Jahr]<br />

Einsparungen Nutz in [kWh/Jahr]<br />

ɳ in [1]<br />

Emissionen = Einsparungen End * CO 2 -Emissionsfaktor * 1 / 1000 (22)<br />

Emissionen in [kg CO 2 e/Jahr]<br />

Einsparungen in [kWh/Jahr]<br />

CO 2 -Emissionsfaktor in [g CO 2 e/kWh]<br />

In der Unterkategorie „Warmwasser“ wurden die Formeln 21 und 22 verwendet. Da<br />

Haus Nr. 18 einen Elektroboiler aus dem Jahre 2005 besitzt, wurde ein <strong>and</strong>erer Wirkungsgrad<br />

ɳ von 0.73 verwendet (Stadt Zürich, 2010). Hinzuzufügen gilt es noch,<br />

dass die Frischwassereinsparungen in Franken pro Jahr aus Tab. 30 stammen.<br />

In der Kategorie „Elektrizität“ wurden die Einsparungen in Franken pro Jahr für alle<br />

Unterkategorien aus Tab. 31, Tab. 32, Tab. 33, Tab. 34 beziehungsweise Tab. 35<br />

übernommen. Der Wirkungsgrad (Formel 21) wurde nicht in die Berechnungen mit-<br />

72


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

einbezogen, so konnten die Einsparungen in kWh pro Jahr direkt aus den oben genannten<br />

Tabellen herausgelesen werden. Die möglichen Emissionseinsparungen<br />

wurden anh<strong>and</strong> der Formel 22 berechnet. Als CO 2 -Emissionsfaktor diente der<br />

Schweizerische Konsumstrommix von 154 g CO 2 e pro kWh (BAFU, 2006).<br />

73


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

10 Resultate<br />

Dieses Kapitel in ist in vier Unterkapitel gegliedert. In 10.1 werden die Resultate der<br />

Transmissions- beziehungsweise die Lüftungsverluste der beiden Häuser beh<strong>and</strong>elt.<br />

Die potentiellen Wassereinsparungen (Warm- sowie Frischwasserverbrauch) werden<br />

in Kapitel 10.2 beschrieben. In 10.3 folgen die Resultate der Berechnungen zu Energiesparlampen,<br />

elektrischen Geräten im Betrieb und zum St<strong>and</strong>by-Betrieb. Im letzten<br />

Abschnitt (Kapitel 10.4) werden die totalen Einsparungen für die beiden Häuser präsentiert.<br />

10.1 Heizen<br />

10.1.1 Transmissionseinsparungen<br />

Tab. 24 oben zeigt, dass sich die Einsparungen pro Jahr beim Haus Nr. 14 auf total<br />

1‘764.3 Fr. belaufen. Dieser Betrag setzt sich aus den Komponenten Aussenwände<br />

678.2 Fr., Fenster 483.5 Fr., Dach 107.3 Fr. und Keller 495.3 Fr. zusammen.<br />

Die Einsparungen pro Jahr belaufen sich beim Haus Nr. 18 auf Total 495.0 Fr. (siehe<br />

Tab. 24 unten). Dieser Betrag setzt sich aus Fenster 305.8 Fr. und Dach 189.2 Fr.<br />

zusammen. Die Einsparungen für die Aussenwände und den Keller wurden nicht berechnet,<br />

da die Isolationen die neusten Richtlinien erfüllen.<br />

74


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 24: Berechnung der Transmissionseinsparungen<br />

75


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

10.1.2 Lüftungseinsparungen<br />

Aus der Tab. 25 können die Lüftungseinsparungen der Häuser Nr. 14 und Nr. 18 herausgelesen<br />

werden. Die Lüftungsverluste in Franken pro Jahr belaufen sich beim<br />

Haus Nr. 14 auf 16.2 Fr. und beim Haus Nr. 18 auf 3.4 Fr.<br />

Tab. 25: Berechnung der Lüftungseinsparungen<br />

Lüftungseinsparungen Haus Nr. 14 Haus Nr. 18<br />

m L (kg/h) 836.7 348.7<br />

c pL [kJ/(kg*K)] 1.01 1.01<br />

T Luft aus - T Luft ein (K) 17 17<br />

Lüftungszeit (h/Jahr) 35.3 17.7<br />

Einsparungen (kWh/Jahr) 140.9 29.4<br />

Wirkungsgrad ɳ (1) 0.876 0.876<br />

Heizwert (kWh/l) 9.8 9.8<br />

Ölpreis (Fr./l) 0.99 0.99<br />

Einsparungen (Fr./Jahr) 16.2 3.4<br />

10.2 Warmwasser<br />

10.2.1 Warmwassereinsparungen<br />

Tab. 26: Verwendete Werte zu Warmwassereinsparungen<br />

Wert<br />

(T Auslauf - T Einlauf ) 1 (K) 50<br />

c pW [kJ/(K*kg)] 4.182<br />

ρ W (kg/m 3 ) 998<br />

1 : Netzulg AG, 2010.<br />

Tab. 27: Verbrauch von 333 K (60°C) warmen Wasser pro Tag und Person, Einsparpotential<br />

Verbrauch (l/Tag) Anteil (%)<br />

Duschen 40 1 58.0<br />

Küchenspüle 15 1 21.7<br />

Waschbecken 9 1 13.0<br />

Putzen 3 1 4.4<br />

Kochen 2 1 2.9<br />

Total 69 100.0<br />

76


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Haus Nr. 18<br />

69 l/(Tag*Person) = 0.069 m 3 /(Tag*Person)<br />

0.069 m 3 /(Tag*Person) * 3 Personen * 50 K * 4.182 kJ/(K*kg) * 998 kg/m 3 * 0.45 * 1 / 3600 *<br />

365 = 1‘970.9 kWh/Jahr<br />

1‘970.9 (kWh/Jahr)/0.73 * 0.209 Fr./kWh = 564.3 Fr./Jahr<br />

1 : Umweltbewusst Heizen, 2009<br />

Mit den verwendeten Werten für die Wassereinsparungen (siehe Tab. 26) und den<br />

Beträgen zum täglichen Warmwasserverbrauch (siehe Tab. 27 oben) konnte das<br />

Einsparpotential von Warmwasser durch die Installation von Wasserspardüsen ausgerechnet<br />

werden (siehe Tab. 27 unten). Das Sparpotential beläuft sich beim Haus<br />

Nr. 18 auf 564.3 Fr. pro Jahr. Haus Nr. 14 hat bereits alle Wasserhähnen und<br />

Duschbrausen mit Wasserspardüsen ausgestattet und verfügt somit über kein Einsparpotential.<br />

10.2.2 Frischwassereinsparungen<br />

Tab. 28: Verteilung Frischwasserverbrauch pro Erwachsener pro Tag in einem Schweizer Haushalt<br />

aus Expertado, 2010.<br />

Verbrauch<br />

(l/Tag)<br />

Anteil (%)<br />

Toilettenspülung 47.7 29.5<br />

Baden/Duschen 31.7 19.6<br />

Waschmaschine 30.2 18.6<br />

Trinkwasser, Kochen, Abwaschen 24.3 15.0<br />

Körperpflege, Händewaschen, Hygiene 20.7 12.8<br />

Blumen giessen, Aquarium, Ähnliches 3.8 2.3<br />

Geschirrspüler 3.6 2.2<br />

Total 162.0 100.0<br />

77


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 29: Sparkoeffizienten für Sparduschkopf, Waschmaschine und Geschirrspüler<br />

Konventionell Wassersparend Sparkoeffizient<br />

Sparduschkopf 25 l/min


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

10.3 Elektrizität<br />

10.3.1 Energiesparlampen<br />

Tab. 31: Vergleich einer konventionellen Lampe mit einer Energiesparlampe und Beleuchtungseinsparungen<br />

für die Häuser Nr. 14 und Nr. 18<br />

Konventionell<br />

Energiesparlampe<br />

Lebensdauer (h) 1‘000 1 15‘000 1<br />

Leistung (W) 60.0 1 7.0 1<br />

Preis (Fr.) 2.0 1 16.9 1<br />

Brenndauer/Tag 2 (h/Tag) 3.0 2 3.0 2<br />

Anzahl Lampen Haus Nr. 14 4 16<br />

Anzahl Lampen Haus Nr. 18 0 20<br />

Anschaffungspreis konventionell:<br />

[(3.0 h/(Lampe*Tag) * 365 Tage/Jahr)/1‘000 h/Lampe] * 2.0 Fr./Lampe<br />

= 2.2 Fr./(Lampe*Jahr)<br />

Anschaffungspreis Energiesparlampe:<br />

[(3.0 h/(Lampe*Tag) * 365 Tage/Jahr)/15‘000 h/Lampe] * 16.90 Fr./Lampe<br />

= 1.2 Fr./(Lampe*Jahr)<br />

Sparpotential durch Differenz des Anschaffungspreises:<br />

1 Fr./ (Lampe*Jahr)<br />

Energieverbrauch in kWh pro Jahr konventionell:<br />

3.0 h/(Lampe*Tag) * 60 W * 1 / 1000 * 365 Tage/Jahr = 65.7 kWh/(Lampe*Jahr)<br />

Energieverbrauch in kWh pro Jahr Energiesparlampe:<br />

3.0 h/(Lampe*Tag) * 7 W * 1 / 1000 * 365 Tage/Jahr = 7.7 kWh/(Lampe*Jahr)<br />

Sparpotential durch Differenz des Energieverbrauches pro Jahr:<br />

58.0 kWh/(Lampe*Jahr)<br />

Einsparungen Haus Nr. 14<br />

[58.0 kWh/(Lampe*Jahr) * 0.209 Fr./kWh + 1 Fr./(Lampe*Jahr)] * 4 Lampen<br />

= 52.5 Fr./Jahr<br />

Einsparungen Haus Nr. 18<br />

[58.0 kWh/(Lampe*Jahr) * 0.209 Fr./kWh + 1 Fr./(Lampe*Jahr)] * 20 Lampen<br />

= 262.4 Fr./Jahr<br />

1 : Topten, 2010a<br />

2 : Philips, 2009<br />

Mithilfe von allgemeinen Angaben zu konventionellen Lampen und Energiesparlampen<br />

(Tab. 31 oben) konnte in der Tab. 31 unten ausgerechnet werden, wie viel Geld<br />

79


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

in den beiden Haushalten durch das Ersetzen der konventionellen Lampen mit Energiesparlampen<br />

eingespart werden kann.<br />

Bei Haus Nr. 14 kann pro Jahr 52.5 Fr. gespart werden. Das Fünffache, nämlich<br />

262.4 Fr., kann bei Haus Nr. 18 eingespart werden (siehe Tab. 31 unten).<br />

10.3.2 Elektrische Geräte<br />

In Tab. 32 werden jeweils zwei Geräte verglichen und die Einsparungen durch Ersetzen<br />

eines alten durch ein energieeffizientes Gerät pro Jahr in Franken angegeben.<br />

Im Haus Nr. 14 beläuft sich die Gesamtsumme durch Einsparungen bei elektrischen<br />

Geräten auf 142.0 Fr. Dieser Wert setzt sich aus folgenden Beträgen zusammen:<br />

Kühlschrank 39.3 Fr., Tiefkühler 24.0 Fr., Waschmaschine 27.4 Fr. und Geschirrspüler<br />

51.3 Fr.<br />

Im Haus Nr. 18 beläuft sich die Gesamtsumme durch Einsparungen bei elektrischen<br />

Geräten auf 137.4 Fr. Dieser Wert sich aus folgenden Beträgen zusammen: Kühlschrank<br />

39.3 Fr., Tiefkühler 24.0 Fr., Waschmaschine 27.4 Fr., Tumbler 14.7 Fr. und<br />

Geschirrspüler 32.1 Fr.<br />

80


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 32: Einsparpotential von elektrischen Geräten<br />

81


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

10.3.3 St<strong>and</strong>by-Betrieb<br />

In den Tab. 33 und Tab. 34 sind die St<strong>and</strong>by-Betriebe der beiden Haushalte nach<br />

Geräten und deren Verbrauch aufgeführt. Haus Nr. 14 kann durch Vermeidung von<br />

St<strong>and</strong>by-Betrieb jährlich 31.3 Fr. einsparen. Bei Haus Nr. 18 beläuft sich das Sparpotential<br />

auf 41.4 Fr. pro Jahr.<br />

Tab. 33: St<strong>and</strong>by-Betrieb im Haus Nr. 14 aus Energybox, 2010.<br />

Haus Nr. 14 Watt St<strong>and</strong>by in Stunden pro Tag<br />

Fernseher 3 22<br />

2x Radio 3 22<br />

Desktop-PC mit Bildschirm 4 23<br />

Drucker 5 24<br />

3 W * 22 h/Tag + 2 * 3 W * 22 h/Tag + 4 W * 23 h/Tag + 5 W * 24 h/Tag = 410 Wh/Tag<br />

410 Wh/Tag * 1 / 1000 * 365 = 149.7 kWh/Jahr<br />

149.7 kWh/Jahr * 0.209 Fr./kWh = 31.3 Fr./Jahr<br />

Das Haus Nr. 14 könnte jährlich 31.3 Fr. einsparen durch Vermeidung von St<strong>and</strong>by-<br />

Betrieb.<br />

Tab. 34: St<strong>and</strong>by-Betrieb im Haus Nr. 18 aus Energybox, 2010.<br />

Haus Nr. 18 Watt St<strong>and</strong>by in Stunden pro Tag<br />

Fernseher 3 21<br />

4x Radio 3 23<br />

Desktop-PC mit Bildschirm 4 21<br />

Drucker 5 24<br />

3 W * 21 h/Tag + 4 * 3 W * 23 h/Tag + 4 W * 21 h/Tag + 5 W * 24 h/Tag = 543 Wh/Tag<br />

543 Wh/Tag * 1 / 1000 * 365 Tage = 198.2 kWh/Jahr<br />

198.2 kWh/Jahr * 0.209 Fr./kWh = 41.4 Fr./Jahr<br />

Das Haus Nr. 18 könnte jährlich 41.4 Fr. einsparen durch Vermeidung von St<strong>and</strong>by-<br />

Betrieb.<br />

10.4 Totale Einsparungen<br />

In Tab. 35 sind die totalen Einsparungen für beide Häuser in kWh pro Jahr, Franken<br />

pro Jahr und in Emissionen pro Jahr dargestellt. Zudem wird die Unterteilung zwi-<br />

82


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

schen kurz- oder langfristigen Massnahmen gemacht und die Investitionskosten sind<br />

ebenfalls qualitativ aufgeführt.<br />

Während sich die kurzfristigen Massnahmen durch mittlere bis tiefe Investitionskosten<br />

auszeichnen, verlangen die langfristigen Massnahmen hohe Investitionen. Diese<br />

hohen Investitionen betreffen die Kategorie „Heizen“. Die Kategorien „Elektrizität“<br />

und „(Warm-)Wasser“ haben jeweils mittlere bis tiefe Investitionen. Auch die Unterschiede<br />

zwischen den Häusern sind zu erkennen. Haus Nr. 14 könnte in der Kategorie<br />

„Heizen“ jährlich 5‘079.3 kg CO 2 , Haus Nr. 18 könnte 1‘421.1 kg CO 2 jährlich einsparen.<br />

Im Bereich des Warmwassers kann Haus Nr. 14 keine Emissionseinsparungen<br />

machen, während Haus Nr. 18 415.8 kg CO 2 einsparen kann. Auch im Bereich<br />

Elektrizität kann Haus Nr. 18 grössere Einsparungen machen, 310.9 gegenüber<br />

163.9 kg CO 2 pro Jahr. Das Gesamttotal zeigt dann ein <strong>and</strong>eres Bild. Haus Nr. 14<br />

kann 5‘243.2 kg CO 2 einsparen. Haus Nr. 18 kann weniger als die Hälfte, nämlich<br />

2‘147.8 kg CO 2 , einsparen.<br />

83


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Tab. 35: Totale Einsparungen beider Häuser in kWh, Franken und Emissionen pro Jahr<br />

84


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

11 Diskussion<br />

Die Diskussion gliedert sich in die <strong>Teil</strong>e Methode, Resultate und Schlussfolgerung.<br />

Im Methodenteil (Kapitel 11.1) werden die verwendeten theoretischen Grundlagen<br />

und die getroffenen Annahmen kritisch hinterfragt. Danach folgt die Diskussion der in<br />

Kapitel 10 erhaltenen Resultate (Kapitel 11.2). Zum Schluss werden die wichtigsten<br />

Erkenntnisse noch einmal zusammengefasst und die Vor- und Nachteile der berechneten<br />

Massnahmen diskutiert (Kapitel 11.3). Es werden zudem zwei Ansätze vorgestellt,<br />

die vielversprechend sind und in Richtung Erhöhung der Endenergieeffizienz<br />

zielen.<br />

11.1 Methode<br />

Literatursuche<br />

Die verwendete Energiebilanz als theoretische Grundlage wurde von zwei unabhängigen<br />

Literaturquellen beschrieben. Die Autoren sind sich einig, dass die theoretischen<br />

Grundlagen in der Kategorie „Heizen“ korrekt sind. Da es sich um eine st<strong>and</strong>ardisierte<br />

Norm (alte SIA Norm 380/1) h<strong>and</strong>elt, sind in der Literatur keine Unterschiede<br />

in den Bilanzierungsmethoden festzustellen. Auf die Stärken und Schwächen<br />

der Bilanzierungsmethode sowie auf Verbesserungsvorschläge wird in diesem<br />

Kapitel noch eingegangen. Der anwendungsorientierte Leser ist gut beraten, sich<br />

nicht auf diese Literatur zu stützen, da sie unübersichtlich und komplex ist. Sowohl<br />

das BFE als auch das Vorlesungsskript setzen gewisse Kenntnisse über Energieflüsse<br />

voraus (BFE, 2003; Nussbaumer, 2010). Zu empfehlen sind allerdings Ratgeber<br />

von Energie Schweiz oder von energie zukunft schweiz. Sie sind für jedermann<br />

gut verständlich und präsentieren das Wissenswerte auf eine anschauliche Art und<br />

Weise (BFE, 2007a; energie zukunft schweiz, 2007).<br />

Im Bereich Warmwasser wurde die physikalische Literatur als Grundlage zu Hilfe genommen.<br />

Auf Vor- und Nachteile der verwendeten Methode zur Berechnungen von<br />

Wassereinsparpotentialen wird in diesem Kapitel noch genauer eingegangen.<br />

Im Bereich Elektrizität empfehlen wir die Ausführungen auf der Internetseite von Topten.ch<br />

(Topten, 2010d). Auch offizielle Stellen - wie das Bundesamt für Energie oder<br />

die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) - empfehlen diese Seite. Auf Topten.ch<br />

sind immer die neusten und effizientesten Geräte und Energiesparlampen<br />

85


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

aufgeführt. Neben den Angaben zur Energieetikette und zum Endenergieverbrauch<br />

sind auch Kaufpreise sowie weitere technische Daten vermerkt. Der grosse Vorteil<br />

dieser Internetseite ist allerdings die Vergleichsmöglichkeit. Alle energieeffizienten<br />

Geräte können unterein<strong>and</strong>er verglichen werden. So kann sich der Konsument ein<br />

vollumfängliches Bild über die verfügbaren Geräte machen.<br />

Umfrage<br />

Auf Stärken und Schwächen des verwendeten Fragebogens wurde bereits in Kapitel<br />

6 eingegangen. Trotzdem wollen wir uns mit dem technischen <strong>Teil</strong> noch einmal ausein<strong>and</strong>ersetzen<br />

werden. Die Autoren sind sich einig, dass der Fragebogen gerade in<br />

diesem technischen <strong>Teil</strong> viele Details erfasst. Die Vorgehensweise zielte darauf ab,<br />

dass zuerst alle Haushaltsinventare erfasst wurden, um dann mit den erfassten Daten<br />

die Berechnungen für Haus Nr. 14 und Haus Nr. 18 durchzuführen. Dies war vor<br />

allem dadurch bedingt, das gerade die technischen Fragen aus der <strong>ETH</strong>-Fallstudie<br />

übernommen wurden. Dies stellte sich nur teilweise als gewinnbringend heraus. In<br />

einer zweiten Arbeit müsste bei technischen Fragen mehr Vorarbeit geleistet werden.<br />

Dann würde genau feststehen, was erfragt werden muss, um die nötigen Informationen<br />

für die Berechnung zu erhalten. Dies würde allerdings einen noch bedeutend<br />

höheren Zeitaufw<strong>and</strong> bedingen, der in Kauf genommen werden müsste. Ebenfalls<br />

würden wir bei einem nächsten Mal die technischen Fragen nicht mehr durch die<br />

Bewohner beantworten lassen, sondern die Erfassung selber durchführen (siehe Kapitel<br />

6.1). Anzufügen gilt es hier, dass es bei gewissen Fragen unvermeidbar ist, sich<br />

auf die Aussagen der Bewohner zu beschränken. Ein Beispiel sind die Renovationen,<br />

die die Häuser bereits erlebt haben und wann diese vollzogen wurden. Ein weiterer<br />

Punkt ist die Interviewzeit, die zu beachten ist. Die Interviews dauerten bis zu<br />

einer Stunde. Diese Zeit sollte unserer Meinung nach nicht überschritten werden, da<br />

sonst weniger Leute bereit wären, an der Studie teilzunehmen. Man kann also nicht<br />

jedes einzelne Detail nachschauen, sondern soll sich auf wichtige Fragen beschränken.<br />

Beschreibung der Stichprobe<br />

Es folgt die Diskussion über die Repräsentativität der beiden betrachteten Häuser<br />

(siehe Kapitel 9.3). Die Idee best<strong>and</strong> darin, ein altes und nicht renoviertes Appenzel-<br />

86


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

lerhaus (Haus Nr. 14) einem ursprünglich alten aber in neuerer Zeit renovierten Haus<br />

(Haus Nr. 18) gegenüberzustellen, um interessante Vergleiche herauszuarbeiten<br />

(siehe Kapitel 10). Die Frage der Repräsentativität der betrachteten Häuser im Bezug<br />

zur gesamten Stichprobe stellt sich. Aufgrund der Bauperiodenverteilung aller Häuser<br />

in Urnäsch (siehe Tab. 3) ist die Bauperiode bis 1960 mit 68% aller Häuser von<br />

Urnäsch die Periode mit den meisten Häuserbauten. Auch haben viele Häuser mit<br />

Baujahr 1960 und älter schon gewisse Renovationen erlebt. Es scheint deshalb<br />

plausibel, zwei Häuser aus dieser Bauperiode mit unterschiedlichen Renovierungsgraden<br />

zu vergleichen. So können die möglichen Einsparpotentiale besser verdeutlicht<br />

werden (siehe Tab. 35). Mehrere Gründe sprechen für die Vergleichbarkeit der<br />

Häuser: Als erstes ist zu erwähnen, dass die Häuser an der gleichen Strasse und nur<br />

vier Hausnummern vonein<strong>and</strong>er entfernt stehen. Die geographische Lage ist somit<br />

sehr gut vergleichbar. Sowohl Haus Nr. 14 als auch Haus Nr. 18 werden von Familien<br />

mit 2 beziehungsweise 3 Kindern bewohnt. Das Bruttohaushaltseinkommen beträgt<br />

bei beiden Familien 50‘000-75‘000 Franken. Beide Häuser werden mit einer<br />

zentralisierten Ölheizung über Heizkörper betrieben. Der Energieträger für die Erzeugung<br />

der Raumwärme ist bei beiden Häusern gleich. Dieser Umst<strong>and</strong> war zentral,<br />

da sonst keine vergleichbaren Schlüsse möglich gewesen wären. Im Weiteren<br />

sind die Raumtemperaturen und die Heizperioden sowie die Lüftungszeiten ähnlich<br />

hoch beziehungsweise lang. Die Häuser unterscheiden sich also hauptsächlich in der<br />

Art und Dicke der Isolation, während alle oben erwähnten Einflüsse vergleichbar ähnlich<br />

sind. Weiter fällt beim Betrachten der Innenausstattung auf, dass sich die beiden<br />

Haushalte bezüglich installierten Energiesparlampen und Wasserspardüsen unterscheiden.<br />

Haus Nr. 14 hat bereits ein grosses Potential dieser Massnahmen ausgeschöpft<br />

im Gegensatz zu Haus Nr. 18 (siehe Kapitel 11.2).<br />

Berechnungen Heizen<br />

Die gewählte Energiebilanz ist eine gängige Methode, um die Energieflüsse in einem<br />

Wohnhaus genauer zu bestimmen (BFE, 2003). Wie jede Methode hat auch die gewählte<br />

Energiebilanz ihre Stärken und Schwächen. Beispielsweise wird die graue<br />

Energie, auch als indirekte Energie bezeichnet, vernachlässigt. Unter indirekter<br />

Energie versteht man diejenige Energiemenge, die über die gesamte Produktionskette<br />

hinweg aufgewendet wurde, um die Güter der privaten Haushalte herzustellen<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

(Schoer et al., 2006). Der Anteil an grauer Energie im Verhältnis zur eingesetzten<br />

Betriebsenergie beträgt für ein Gebäude im ersten Betriebsjahr mit durchschnittlichem<br />

Wärmebedarf 25-30% (BFE, 2003). Wird die Lebensdauer des Gebäudes mitberücksichtigt,<br />

vergrössert sich die Differenz zwischen den jährlichen betrieblichen<br />

Energieaufwendungen und dem Einsatz von grauer Energie für die Herstellung der<br />

Bauteile erheblich. Der Energiefluss der grauen Energie spielt demzufolge bei Gebäuden<br />

mit durchschnittlichem Wärmeschutz für die Gesamtenergiebilanz nur eine<br />

untergeordnete Rolle und kann deshalb vernachlässigt werden (BFE, 2003). Bei der<br />

gewählten Bilanzierung werden die entstehenden Umw<strong>and</strong>lungsverluste der Erzeugung,<br />

Speicherung, Verteilung und Übergabe berücksichtigt, weil die Umw<strong>and</strong>lung<br />

von Primär- zu Nutzenergie immer ein Energieverlust zur Folge hat. Die Grösse des<br />

Verlustes ist von der Energieart und den Umw<strong>and</strong>lungsprozessen abhängig (BFE,<br />

2003). Darum werden bei Einsparberechnungen von Ölheizungen und Elektroboilern<br />

jeweils unterschiedliche Wirkungsgrade verwendet (siehe Kapitel 9.4, 9.5). Aus Sicht<br />

der Autoren ist die gewählte Energiebilanzierung geeignet, weil die gemachten Vernachlässigungen<br />

und Annahmen die Resultate nur in geringem Masse beeinflussen<br />

und die Resultate ihre Aussagekraft nicht verlieren.<br />

Es werden die Berechnungen der Hausoberfläche, welche bei der Quantifizierung<br />

der Transmissionsverluste benötigt wurden, beh<strong>and</strong>elt (siehe Kapitel 9.4.1). Zu den<br />

folgenden Ausführungen über die Berechnungen kann gesagt werden, dass alle<br />

Werte aus physikalischer Literatur in der vorliegenden Arbeit nicht diskutiert werden.<br />

Die Hausgrundfläche konnte anh<strong>and</strong> des Geoportales sehr genau bestimmt werden<br />

(geoportal, 2010). Der erhaltene Wert wurde dann mit den Antworten der Bewohner<br />

verglichen und es zeigte sich, dass diese sehr gut übereinstimmen. Es kann angemerkt<br />

werden, dass die Hausoberfläche mit den genannten Hilfsmitteln bis auf den<br />

Quadratmeter genau abgeschätzt werden konnte (siehe Tab. 22). Die gemachten<br />

Vernachlässigungen machen Sinn, da der überdachte Eingang und der ausgebaute<br />

Estrich für die gesamten Wärmeverluste nicht von Relevanz sind. Die Abschätzungen<br />

der beiden Oberflächen wären mit zu grossen Unsicherheiten behaftet gewesen,<br />

so dass sie nicht in die Berechnungen miteinbezogen wurden. Die Werte der beheizten<br />

Anteile stammen aus Angaben der Bewohner und sind Abschätzungen. Es ist<br />

schwierig zu sagen, ob die verwendeten Werte 50% beziehungsweise 62% zu hoch<br />

88


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

oder zu niedrig ausgefallen sind. Hier wurde den Befragten Glauben geschenkt. Diese<br />

Werte sind darum mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Bei einer nächsten<br />

Untersuchung würden wir die beheizte Wohnfläche ausmessen, um eine bessere<br />

Datenlage zu erhalten.<br />

In Formel 3 wird ebenfalls die Differenz zwischen altem und neuem U-Wert benötigt.<br />

Es kann vorweggenommen werden, dass es sehr schwierig war, die alten U-Werte<br />

exakt abzuschätzen. Es wurden Berechnungsprogramme von Bastelitis, Energiesparhaus<br />

und weiteren Quellen beigezogen. Die Programme dienen alle dazu, mit<br />

einfachen Angaben der W<strong>and</strong>dicke und des Isolationsmaterials den U-Wert der<br />

W<strong>and</strong>, Fenster, des Daches oder des Kellers zu berechnen. Die Angaben des Isolationsmaterials<br />

und der W<strong>and</strong>dicke wurden in den Haushaltsinventaren erfasst. Die U-<br />

Werte sind je nach Literatur sehr unterschiedlich hoch. In der Tendenz stimmen diese<br />

U-Werte mit dem vor Ort beobachteten überein. Die neuen U-Werte konnten aus<br />

vorh<strong>and</strong>ener Literatur entnommen werden. Sie entsprechen den heute geltenden<br />

Richtlinien bei der Häusermodernisierung, diese sind allerdings nicht so streng wie<br />

die Minergie-St<strong>and</strong>ards.<br />

Die für die Berechnungen benötigten Aussentemperaturen während der Heizperiode<br />

T a wurden aus Messreihen der Station St. Gallen entnommen. Für die Berechnung<br />

des Heizwärmebedarfs gelten im ganzen Kanton Appenzell Ausserrhoden nach der<br />

Empfehlung SIA 381/2 die Klimadaten der Station St. Gallen (Appenzell Ausserrhoden,<br />

2010a). Auf die Anwendung unterschiedlicher Klimastationen und gleichzeitiger<br />

Höhenlagekorrektur wurde verzichtet, weil eine Anpassung für die Höhenlage oder<br />

das Lokalklima laut der Empfehlung nicht zulässig ist (Appenzell Ausserrhoden,<br />

2010a). Für T i gilt die vom BFE vorgeschlagene Raumtemperatur von 293 K (20°C)<br />

(siehe Tab. 2).<br />

Die Heizstunden werden nicht näher diskutiert, da sie aus Angaben der Bewohner<br />

hervorgehen (siehe Tab. 8).<br />

Der in Formel 4 verwendete Wirkungsgrad ɳ stammt aus einer Forschungsarbeit der<br />

<strong>ETH</strong> Zürich (Aebischer, B. et al., 2002). Der verwendete Wirkungsgrad von 87.6% ist<br />

laut dieser Arbeit bestimmt für eine Ölheizung mit Installationsperiode von 1996-<br />

2000. Die beiden Heizungen der Häuser 14 und 18 wurden vor 10 Jahren saniert<br />

(St<strong>and</strong> Sommer 2009). Unserer Meinung nach passt der Wirkungsgrad somit auf die<br />

Heizsysteme der betrachteten Häuser.<br />

89


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Der Heizwert für Öl wurde im Kapitel 9.4.1, Transmissionseinsparungen, berechnet.<br />

Er stammt aus physikalischer Literatur und wird hier nicht genauer erläutert.<br />

Die Quelle Agrola diente zur Ermittlung des Ölpreises von 0.99 Franken pro Liter<br />

Heizöl (St<strong>and</strong> März 2010). Es ist bekannt, dass der Heizölpreis enormen Schwankungen<br />

unterliegt (Seco, 2004). Über die Auswirkungen der Schwankungen auf die<br />

Resultate wird in der Schlussfolgerung (siehe Kapitel 11.3) eingegangen.<br />

Die Lüftungseinsparungen wurden anh<strong>and</strong> der Formeln 5-9 errechnet (siehe Kapitel<br />

9.4.2). Die Abschätzung des Hausvolumens konnte mit der bereits berechneten<br />

Hausoberfläche gemacht werden. Es gelten dieselben Ausführungen wie oben. Das<br />

Volumen der Häuser konnte bis auf den Quadratmeter genau berechnet werden<br />

(siehe Tab. 23). Bei der Abschätzung des beheizten Volumens wurden erneut die<br />

Werte 50% und 62% verwendet. Diese Werte wurden allerdings nur für die beheizten<br />

Flächen im Haus (ohne Keller und Dach) erfragt und nicht für die Volumen. Da die<br />

Höhe der Räume überall gleich ist, sind diese Annahmen korrekt.<br />

Um die Masse der Luft m L berechnen zu können, braucht es ebenfalls die Angaben<br />

der alten und neuen f-Werte (siehe Kapitel 9.4.2). Es war schwierig aus gängiger Literatur<br />

f-Werte zu finden. Das <strong>ETH</strong> Skript von Prof. T. Nussbaumer wurde als glaubwürdige<br />

Quelle angesehen. Die verwendeten f-Werte sind allerdings Durchschnittswerte,<br />

weil sie für alle möglichen Häusertypen gelten.<br />

Wie erwähnt, wurde die Lüftungszeit für die Berechnung der Lüftungsverluste verwendet.<br />

Es wurde also abgeschätzt, wie viel Energie durch das Lüften während der<br />

Heizperiode verloren geht. Hier hätten durch das Verwenden von <strong>and</strong>eren f-Werten<br />

auch <strong>and</strong>ere Möglichkeiten best<strong>and</strong>en, die Lüftungsverluste zu berechnen. Es gibt<br />

auch f-Werte für Häuser mit geschlossenen Fenstern, weil auch dann noch Innenmit<br />

Aussenluft ausgetauscht wird. Die vorliegende Arbeit möchte aber die Lüftungsverluste<br />

mit offenen Fenstern berechnen.<br />

Die Diskussion um die Temperaturdifferenz, den Wirkungsgrad und den Ölpreis wurde<br />

bereits oben geführt und wird an dieser Stelle nicht wiederholt.<br />

Wie im Kapitel 9.4 erwähnt, werden hier die Terme Q S und Q I diskutiert. Beide Terme<br />

stehen für die Wärmegewinne im Haus durch externe Faktoren. Q S wird in einem<br />

komplizierten Berechnungsverfahren über Sonnenst<strong>and</strong> und Strahlungsintensität er-<br />

90


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

mittelt. So kann ein Wert pro Quadratmeter Nutzungsfläche des Hauses ermittelt<br />

werden (EnEV, 2010). Q s ist von Monat zu Monat verschieden, weil der Sonnenst<strong>and</strong><br />

stark beeinflusst.<br />

Q I setzt sich aus der Abwärme von Mensch und elektrischen Geräten zusammen.<br />

Die menschliche Abwärme zu errechnen ist relativ einfach. Ein erwachsener Mensch<br />

leistet im Ruhezust<strong>and</strong> ungefähr 70 Watt (Physiologie, 2004). Bei einer Hausaufenthaltsdauer<br />

von 12 Stunden ergibt das 0.84 kWh pro Tag. Das Problem bei Q I ist allerdings<br />

die Abschätzung der Abwärme der elektrischen Geräte. Hier ist es schwierig,<br />

für die betrachteten Häuser einen Wert zu errechnen. Festzuhalten gilt es, dass aufgrund<br />

der Datenlage die Terme Q s und Q I nicht berechnet werden können und es so<br />

nicht möglich ist, die Energiebilanz mit diesen Werten zu komplettieren. Dies ist nicht<br />

weiter schlimm, da die Transmissions- und Lüftungseinsparungen separat und nicht<br />

im Kontext der ganzen Bilanz betrachtet werden.<br />

Berechnungen Warmwasser<br />

In der Kategorie „Warmwasser“ wurden keine theoretischen Grundlagen, wie in der<br />

Kategorie „Heizen“, herbeigezogen. Es wurde eine physikalisch gebräuchliche Formel<br />

zur Berechnung der möglichen Einsparungen gewählt (siehe Formel 10). Diese<br />

Berechnung ergibt also nur ein theoretisches Potential an. Für eine grobe Abschätzung<br />

und das Aufzeigen einer Tendenz genügt aber die gewählte Methode vollkommen.<br />

Es mussten Annahmen über den täglichen Warmwasserverbrauch V W getroffen werden.<br />

Die Durchschnittswerte von Tab. 27 stammen zwar aus Deutschl<strong>and</strong>, können<br />

aber gut für die Schweiz und speziell für Urnäsch übernommen werden, da sich der<br />

Wasserverbrauch pro Person in privaten Haushalten nicht erheblich unterscheidet.<br />

Es wurde angenommen, dass die Personen nicht baden, was aufgrund der Angaben<br />

der Bewohner plausibel ist.<br />

Die Temperaturdifferenz in Formel 10 zwischen Auslauf- und Einlauftemperatur des<br />

Boilers stammt von NetZulg. Eine Wassertemperatur von durchschnittlich 283 K<br />

(10°C) während der Heizperiode scheint plausibel. Die Boilertemperatur von 333K<br />

(60°C) wird von NetZulg und vom BFE vorgeschlagen und kann daher als gegeben<br />

betrachtet werden (siehe Tab. 2).<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Laut der Quelle meinklimatag kann durch das Verwenden von Wassersparern täglich<br />

bis zu 45% Warmwasser eingespart werden. Diese 45% wurden als Sparkoeffizient<br />

in Formel 10 verwendet (meinklimatag, 2010). Dies ist sicherlich eine zu optimistische<br />

Einsparung. Auch meinklimatag ist der Ansicht, dass 45% die maximal mögliche<br />

Einsparung sein wird. Die Einsparungen werden aufgrund dieses Wertes zu<br />

hoch ausfallen respektive etwas höher sein, als die Einsparungen, die im Alltag möglich<br />

sein werden.<br />

Der verwendete Wirkungsgrad für den Elektroboiler stammt aus einer Arbeit der<br />

Stadt Zürich. Haus Nr. 18 hat einen Elektroboiler eingebaut, weshalb der Wirkungsgrad<br />

von 73% benützt werden kann. 73% entspricht dem Jahresnutzungsgrad für<br />

elektrische Wassererwärmungsanlagen (Stadt Zürich, 2010).<br />

Die Frischwassereinsparungen wurden über die Formeln 12 und 13 berechnet. Die<br />

Verteilung des Frischwasserverbrauches gilt für Schweizer Haushalte und kann auch<br />

für Urnäsch angenommen werden. Die Sparkoeffizienten für die betrachteten Geräte<br />

gibt das BFE vor (BFE, 2008b). Wie beim Warmwasserverbrauch gilt auch hier, dass<br />

die maximal möglichen Einsparungen von 45% verwendet wurden. Der Wasserpreis<br />

von Urnäsch ist von der Hydrantenkorporation Urnäsch vorgegeben.<br />

Uns ist bewusst, dass die Unterkategorie „Frischwasser“ nicht direkt mit Endenergieeinsparungen<br />

zu tun hat, vor allem weil, wie eingangs erwähnt, die graue Energie<br />

nicht betrachtet wird. Es wurde allerdings als positiver Nebeneffekt beim Installieren<br />

von Wasserspardüsen gesehen und wurde in die Berechnungen miteinbezogen.<br />

Auch in Tab. 35 kann deshalb mit den Frischwassereinsparungen weder Energie<br />

noch Emissionen eingespart werden. Trotzdem finden wir diese Massnahme sinnvoll.<br />

Es wird die Ressource Trinkwasser geschont, die in Zukunft nicht mehr im Überfluss<br />

vorh<strong>and</strong>en sein wird (NZZ, 2009). Als weiterer Effekt der Ressourcenschonung kann<br />

der Konsument Geld einsparen, was ebenso willkommen ist. An diesem Beispiel<br />

kann die in der Einleitung erwähnte Verbindung von ökonomischer und ökologischer<br />

Nachhaltigkeit anschaulich gezeigt werden.<br />

Berechnungen Elektrizität<br />

Im diesem Abschnitt wird auf die Berechnungen in der Kategorie „Elektrizität“ Bezug<br />

genommen. Als erstes werden die Berechnungen zu Energiesparlampen diskutiert.<br />

92


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Es folgt die Diskussion zu den elektrischen Geräten. Zum Schluss werden die<br />

St<strong>and</strong>by-Einsparungen genauer betrachtet.<br />

Zur Berechnung der Einsparpotentiale durch das Verwenden von Energiesparlampen<br />

werden die Formeln 14, 15 und 16 verwendet. Die beiden verglichenen Lampenmodelle<br />

sind im H<strong>and</strong>el frei erhältlich und entsprechen durchschnittlich verwendeten<br />

Lampentypen. Die technischen Daten wie Lampenpreis, Lebensdauer und Leistung<br />

stammen von Topten.ch und die Brenndauer von Philips (Topten, 2010a; Philips,<br />

2009). Dies sind beides Literaturquellen von namhaften Unternehmungen.<br />

Der Strompreis für das Jahr 2009 für Kleinverbraucher wird vom Elektrizitätswerk Urnäsch<br />

vorgegeben. Es wird dabei keine Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif<br />

Stromkosten gemacht.<br />

Es muss bemerkt werden, dass die erhaltenen Einsparpotentiale wohl eher zu niedrig<br />

sind. Der Fragebogen erfasste die Anzahl Lampen pro Haushalt, nicht aber die totale<br />

Anzahl Glühbirnen. Es gibt oftmals Lampen, welche mehrere Glühbirnen enthalten.<br />

So wurde das Potential der Installation von Energiesparlampen unterschätzt.<br />

Für die Berechnung der Energiesparpotentiale beim Ersetzen der alten Geräte durch<br />

neue energieeffiziente Geräte musste einiges beachtet werden.<br />

Die Angaben zum Endenergieverbrauch der energiesparenden beziehungsweise<br />

energieineffizienten Geräte finden sich, wie bereits oben erwähnt, auf Topten.ch.<br />

Diese Energieangaben sind bei Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler nicht<br />

pro Jahr, sondern pro Gebrauch der Maschine angegeben. Wie oft die Befragten die<br />

jeweiligen Maschinen benützten, wurde ebenfalls via Fragebogen erfasst (siehe Anhang<br />

A1). Bei Berechnungen zu Kühlschränken und Tiefkühlschränken wurden Modelle<br />

mit gleich grossen Gefrierfächern und gleichem Nutzinhalt verglichen. Der Nutzinhalt<br />

wurde ebenfalls bei den Waschmaschinen und Tumblern berücksichtigt.<br />

Allgemein kann bemerkt werden, dass sich Ersatzgeräte finden lassen, welche energieeffizient<br />

sind und trotzdem zum gleichen Anschaffungspreis gekauft werden können<br />

wie konventionelle Geräte. Die Anschaffungspreise wurden bei den elektrischen<br />

Geräten nicht mehr in die Einsparungsberechnungen miteinbezogen, da die Preise<br />

mehr zwischen den einzelnen Grössen und Marken der Geräte, als zwischen den<br />

Energieverbräuchen variieren.<br />

93


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Zu den St<strong>and</strong>by-Berechnungen gibt es zu sagen, dass sich die Werte der St<strong>and</strong>by-<br />

Dauer auf Aussagen der Bewohner und auf die eigenen Beobachtungen stützen<br />

(siehe Kapitel 6.2 und Tab. 19). Die durchschnittlichen Leistungen der Geräte im<br />

St<strong>and</strong>by-Modus stammen von Energie Schweiz (Energybox, 2010). Das Potential<br />

von St<strong>and</strong>by-Vermeidung wird in der vorliegenden Arbeit klar unterschätzt. Wie Tab.<br />

33 und Tab. 34 zeigen, wurden nur ausgewählte Geräte betrachtet. In einem durchschnittlichen<br />

Haushalt gibt es viel mehr Geräte mit St<strong>and</strong>by-Modi. Die eingeschränkte<br />

Betrachtung hängt damit zusammen, dass im Fragebogen nur zu den Geräten aus<br />

Tab. 33 und Tab. 34 genaue Informationen erfragt wurden.<br />

11.2 Resultate<br />

Es folgt in den kommenden Abschnitten die Diskussion der erhaltenen Resultate. Die<br />

dargestellten Resultate aus Tab. 35 werden mit Literaturangaben verglichen. Zuerst<br />

wird auf die beiden langfristigen Massnahmen eingegangen. Danach folgt die Diskussion<br />

über die kurzfristigen Massnahmen. Der Leser kann sich dabei, falls nicht<br />

<strong>and</strong>ers erwähnt, auf Tab. 35 stützen, weil dort alle errechneten Resultate zusammengefasst<br />

sind.<br />

Heizen<br />

Die Resultate für die Transmissionspotentiale sind mit 1‘764.3 und 495 Franken pro<br />

Jahr im Literaturvergleich sehr gut ausgefallen. Energie zukunft schweiz beziffert in<br />

einer Beratungsbroschüre die möglichen Einsparungen durch Isolation der Gebäudehülle<br />

auf 1‘906 Franken pro Jahr (Energetisch modernisieren, 2009). In der erwähnten<br />

Broschüre wird ein Haus der Energiekennzahl E (altes Haus) mit einem<br />

Haus der Energiekennzahl B (renoviertes Haus) verglichen. Haus Nr. 14 deckt sich<br />

sehr gut mit dem in der Literatur betrachtetem Haus. Die grösste Abweichung besteht<br />

bei der Dach-Isolation. Die Literatur sieht mögliche Einsparungen von 3‘780<br />

kWh pro Jahr vor, während der hier errechnete Wert von 939.9 kWh pro Jahr beträgt<br />

(Energetisch modernisieren, 2009; siehe Tab. 24). Vor dem Hintergrund, dass die Literatur<br />

ein nicht isoliertes Dach als Ausgangslage wählt und Haus Nr. 14 bereits eine<br />

durchschnittliche Dachisolation besitzt, kann diese Abweichung gut erklärt werden.<br />

Eine weitere Abweichung ist bei der Isolation des Kellers zu finden. Die in Tab. 24 er-<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

rechneten 4‘295.3 kWh pro Jahr sind im Vergleich zu 7‘061 kWh pro Jahr zu tief<br />

(Energetisch modernisieren, 2009). Die Abweichung kann erklärt werden, wenn man<br />

sich vor Augen führt, dass die Broschüre die Berechnung für die Kellerw<strong>and</strong> und die<br />

Kellerdecke durchführt. In der vorliegenden Arbeit wurde nur die Kellerw<strong>and</strong> betrachtet<br />

(siehe Tab. 22). 4‘192.5 kWh pro Jahr können bei Haus Nr. 14 durch Erneuerung<br />

der Fensterverglasung eingespart werden. Im Vergleich mit „Energetisch modernisieren“<br />

(6‘427 kWh pro Jahr) sind Abweichungen feststellbar (Energetisch modernisieren,<br />

2009). Die entst<strong>and</strong>ene Abweichung kann nicht abschliessend geklärt werden,<br />

es kann nur vermutet werden, dass der Fensteranteil von Haus Nr. 14 kleiner ist als<br />

der Fensteranteil des Vergleichshauses in der Broschüre „Energetisch modernisieren“<br />

(Energetisch modernisieren, 2009).<br />

Die möglichen Einsparungen der Aussenw<strong>and</strong>-Isolation 5‘880.9 kWh pro Jahr (Energetisch<br />

modernisieren, 2009: 5‘974 kWh pro Jahr) entsprechen ein<strong>and</strong>er sehr gut.<br />

Die Werte der totalen Einsparungen in Franken pro Jahr liegen trotz der oben beschriebenen<br />

Abweichungen nahe beisammen. Für Haus Nr. 14 liegt der Wert bei<br />

1‘764.3 Franken pro Jahr. Die Literatur errechnet einen Wert von 1‘906 Franken pro<br />

Jahr (Energetisch modernisieren, 2009).<br />

Haus Nr. 18 hat im Vergleich mit der Literatur zu tiefe Werte. Dies kann wie oben mit<br />

den unterschiedlichen Ausgangslagen begründet werden. Das Haus verfügt bereits<br />

über Fenster mit Doppelverglasung, deshalb ist das Einsparpotential mit 2‘652.0 kWh<br />

pro Jahr geringer (siehe Tab. 24). Die Abweichungen bei den Einsparungen beim<br />

Dach kann über die getroffene Annahme der Estrichtemperatur und des U-Wertes<br />

begründet werden. Die Estrichtemperatur ist vermutlich wärmer als angenommen,<br />

aber es war schwierig, den Effekt der von unten aufsteigenden Wärme abzuschätzen.<br />

Zur Annahme des U-Wertes von 1.00 W/m 2 K kann gesagt werden, dass sie zu<br />

optimistisch ausgefallen ist. Die Quelle schlägt einen Wert von grösser als 1.00<br />

W/m 2 K vor (Baumarkt, 2010). Die Abweichungen können also mit diesen beiden Annahmen<br />

erklärt werden.<br />

Dem Leser ist vielleicht aufgefallen, dass die Einsparungen in Relation zu den totalen<br />

Energiekosten bisher nicht erwähnt wurden. Das hat folgenden Grund: Haus Nr. 14<br />

gibt an, pro Jahr 1‘600 Liter Heizöl zu brauchen, bei Haus Nr. 18 sind es 1‘400 Liter<br />

pro Jahr. Bei dem Heizölpreis von Agrola entspricht dies jährlichen Energiekosten<br />

von 1‘584 beziehungsweise 1‘386 Franken im Jahr. Die Literatur geht bei einem<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

durchschnittlichen Haus ohne Isolation von Heizkosten (ohne Warmwasser) bis zu<br />

2‘996 Franken pro Jahr aus (Energetisch modernisieren, 2009). Dieser Unterschied<br />

lässt sich nicht abschliessend erklären. Es kann sein, dass die Bewohner bei unserer<br />

Umfrage nicht die korrekten Energiekosten für eine Heizperiode angaben. Möglich<br />

wäre es auch, dass der Heizölpreis der Bewohner vom Preis, den Agrola vorschlägt,<br />

abweicht. So kommt es, dass die errechneten Einsparpotentiale für Transmissionsverluste<br />

unter den vorgeschlagenen Literaturwerten, aber über den jährlich angegebenen<br />

Energiekosten der Bewohner liegen.<br />

Die Potentiale dieser langfristigen Massnahme sind unbestritten. Es lohnt sich, nach<br />

den Resultaten in Tab. 24 als erstes die Aussenwände inkl. Fenster zu isolieren. Laut<br />

„Jetzt energetisch modernisieren“ kostet eine Fassaden- und Fensterrenovation nach<br />

Minergie-St<strong>and</strong>ard 100‘000 Franken (Energetisch modernisieren, 2009). Dank dem<br />

Gebäudeprogramm des Bundes, kriegt der Hauseigentümer 10‘793 Franken zurückerstattet.<br />

Angenommen, Haushalt Nr. 14 entschliesst sich die Fassade zu renovieren,<br />

dann entstehen Kosten von 89‘207 Franken. Bei einer Einsparung durch Reduktion<br />

des Endenergieverbrauches von 1‘161.7 Franken pro Jahr sind diese Investitionen<br />

innerhalb von 77 Jahren vollständig amortisiert. Die Autoren bemerken, dass 77<br />

Jahre eine sehr beachtliche Zeit für eine Rückzahlungsdauer ist. Ein möglicher<br />

Grund für diese lange Rückzahlungsdauer ist das Unterschätzen des Einsparpotentials.<br />

Zudem gilt diese Rechnung nur unter der Annahme, dass der Ölpreis stabil bleibt<br />

und keine weiteren Verteuerungen eintreten (z.B. Ökosteuer). Ausführungen dazu<br />

sind im Kapitel 11.3, Schlussfolgerung, einsehbar. Dieses Beispiel soll zeigen, dass<br />

sich die kurzfristig hohen Investitionskosten auf die Dauer theoretisch auszahlen.<br />

Bei den errechneten Lüftungsverlusten zeigt sich ein erfreuliches Bild. Das BFE geht<br />

bei einem, während der Heizperiode, ständig gekippten Fenster von Verlusten von<br />

200 Liter Heizöl im Jahr aus (198 Franken pro Jahr) (BFE, 2005). Unsere Berechnungen<br />

zeigen, dass die beiden Haushalte richtig Lüften. Die Lüftungszeiten von<br />

zehn beziehungsweise fünf Minuten täglich entsprechen guten bis sehr guten Werten<br />

(siehe Tab. 2). Wie bereits im Kapitel 9.4, Berechnungen Heizen, erwähnt, können<br />

die Lüftungsverluste aus physiologischen Gründen nicht auf null reduziert werden.<br />

Wir sehen daher kein Reduktionspotential für die beiden Häuser.<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Mit den Resultaten zu Transmissions- und Lüftungspotentialen, können ebenfalls<br />

Vergleiche zwischen den Häusern gezogen werden. Es scheint klar, dass die Potentiale<br />

zur Energieeinsparung bei den nicht renovierten Häusern viel grösser sind als<br />

bei den teilweise renovierten Häusern. Interessant ist es zu erkennen, dass die Unterschiede<br />

in den potentiellen Einsparungen von Haus Nr. 14 zu Haus Nr. 18 gross<br />

sind. Allerdings besteht, trotz guter Aussenw<strong>and</strong>- und Kellerisolation, auch bei Haus<br />

Nr. 18 noch Potential zur Renovation der Fenster und des Daches.<br />

Es folgen nun die Ausführungen zu den kurzfristigen Massnahmen.<br />

Warmwasser<br />

Die Resultate zeigen ein eindeutiges Bild: 564.3 Franken zur Warmwasseraufbereitung<br />

könnte Haus Nr. 18 jährlich einsparen, wenn es alle Wasserhähnen und Duschköpfe<br />

mit Sparbrausen ersetzen würde. Laut meinklimatag kann eine vierköpfige<br />

Familie durch das Verwenden von Wassersparern (einmalige Kosten von 29.5 Franken)<br />

bis zu 550 Franken im Jahr einsparen (meinklimatag, 2010). Diese Zahlen zeigen,<br />

dass ein grosses Potential zur Einsparung von Warmwasser im Haushalt Nr. 18<br />

besteht.<br />

Elektrizität<br />

Als erstes werden die Potentiale der Energiesparlampen diskutiert. Es folgt die Diskussion<br />

über das Ersetzen der alten elektrischen Geräte. Abgeschlossen wird die<br />

Elektrizität mit der Diskussion über die Einsparungen des St<strong>and</strong>by-Betriebes.<br />

Das Potential der Energiesparlampen wurde in der vorliegenden Arbeit ein wenig<br />

überschätzt. Laut Literatur kann man durch das Verwenden pro Lampe während der<br />

Betriebsdauer von zehn Jahren 100 Franken sparen (EnFK, 2010). Das macht 10<br />

Franken pro Lampe und Jahr. Die vorliegenden Berechnungen von 13.1 Franken pro<br />

Lampe und Jahr sind zu hoch ausgefallen (siehe Tab. 31). Der Grund liegt bei den<br />

verwendeten Lampenmodellen. Es kann sein, dass die Energiesparlampe Osram<br />

Dulux Superstar zu gut - respektive die Glühlampe zu schlecht im Vergleich mit<br />

durchschnittlichen Lampenmodellen bezüglich Endenergieeffizienz - ist. Nichts desto<br />

trotz ist das Sparpotential von Haus Nr. 18 fast fünfmal grösser, als das von Haus<br />

Nr. 14.<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Bei den elektrischen Geräten stellt der Kühlschrank mit Einsparungen von 39.3 Franken<br />

jährlich das grösste Potential dar. Das Bundesamt für Energie schätzt die Einsparmöglichkeit<br />

auf 790 Franken über eine Periode von 15 Jahren. Das ergibt 52.7<br />

Franken pro Jahr (Topten, 2006). Hier kann gesagt werden, dass die Einsparpotentiale<br />

von Gerät zu Gerät sehr unterschiedlich sind. Der Endenergieverbrauch hängt<br />

sehr stark vom Gerätemodell ab. Die von uns errechneten Werte zu Kühlschränken<br />

unterschätzen, im Vergleich zum BFE, das vorh<strong>and</strong>ene Potential.<br />

Bei den weiteren Vergleichen mit der Literatur zeigt der Tumbler die grösste Abweichung:<br />

14.7 Franken pro Jahr im Vergleich zum Topten-Wert (Topten 2006: 70.0<br />

Franken pro Jahr). Hier ist zu bemerken, dass die vorliegende Arbeit nicht einen<br />

durchschnittlichen Gebrauch pro Jahr annimmt, sondern den von den Bewohnern<br />

angegebenen Gebrauch pro Jahr verwendet wurde. Beim Tumbler, der in Haushalt<br />

Nr. 18 nur einmal pro Woche gebraucht wird, ist diese Diskrepanz logischerweise<br />

sehr gross. Die Werte für den Tiefkühler 24.0 Franken pro Jahr (Topten, 2006: 27.3<br />

Franken pro Jahr), für die Waschmaschine 27.4 Franken pro Jahre (Topten, 2006:<br />

34.7 Franken pro Jahr) und für den Geschirrspüler 32.1 Franken pro Jahr (Topten,<br />

2006: 31.2 Franken pro Jahr) stimmen gut überein.<br />

Die Empfehlung der Autoren zielt dahin, dass mit dem Auswechseln der Geräte nicht<br />

zugewartet werden soll bis die alten Geräte nicht mehr funktionsfähig sind. Bei dem<br />

oben erwähnten Potential sollte so rasch wie möglich geh<strong>and</strong>elt werden. Es gilt noch<br />

festzuhalten, dass die errechneten Gesamtwerte von 142.0 beziehungsweise 137.4<br />

Franken allgemein zu niedrig sind, da sich die Umfrage auf die wichtigsten Stromverbraucher<br />

im Haushalt konzentrierte und nicht alle elektrischen Geräte erfasste.<br />

Die Vermeidung des St<strong>and</strong>by-Betriebes der wichtigsten Haushaltsgeräte entspricht in<br />

Haushalt Nr. 14 149.7 kWh pro Jahr. In Haushalt Nr. 18 sind es gar 198.2 kWh.<br />

Wenn der Verbraucher die Geräte allerdings ganz ausschaltet, sodass die Geräte<br />

vom Netz getrennt werden, kann er in unserem Falle 31.3 beziehungsweise 41.4<br />

Franken jährlich sparen. Nach Angaben des öko-forums Luzern kostet allein der<br />

St<strong>and</strong>by-Betrieb von Musikanlage, Fernseher und DVD-Player jährlich rund 50 Franken<br />

(öko-forum, 2008). Diese Zahl lässt sich mit den errechneten Werten ungefähr<br />

vergleichen, da zwar der DVD-Player wegfällt aber dafür der Desktop-PC mit Bildschirm<br />

und der Drucker hinzukommen. Sicher aber wird das Potential der Vermei-<br />

98


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

dung von St<strong>and</strong>by-Betrieb in dieser Arbeit unterschätzt. Der Leser kann feststellen,<br />

dass längst nicht alle Geräte mit St<strong>and</strong>by-Betrieb im Haushalt in die Berechnungen<br />

miteinbezogen wurden. Mit einem umfassenderen Fragebogen zu den Geräte wäre<br />

eine genauere St<strong>and</strong>by-Analyse möglich gewesen.<br />

Wir sind der Meinung, dass die Vermeidung von St<strong>and</strong>by die schwierigste aller kurzfristigen<br />

Massnahmen darstellt. Sie setzt nicht den Kauf eines energiesparenden Gerätes<br />

voraus, sondern erfordert eine Verhaltensänderung der Bewohner. Die alten<br />

Geräte müssen vor jedem Gebrauch eingesteckt oder eingeschaltet und nach dem<br />

Gebrauch wieder ganz ausgeschaltet werden. Dies erfordert ein Umdenken. Von einer<br />

Bewusstseinsänderung zu einer Verhaltensänderung zu gelangen, ist nicht so<br />

einfach und erfordert zudem viel Zeit. Die beste Lösung, den St<strong>and</strong>by-Betrieb vollständig<br />

zu vermeiden, ist, Geräte mit St<strong>and</strong>by im H<strong>and</strong>el nicht mehr anzubieten. Weitere<br />

Möglichkeiten wäre das Einsetzen von manuellen oder elektronischen Abschalthilfen,<br />

Fernschalter und Schaltuhren (Topten, 2010c). Bei der manuellen Abschalthilfe<br />

können mehrere Geräte an eine Steckleiste angeschlossen werden, die durch einen<br />

Knopfdruck vom Netz getrennt werden können. Bei den elektronischen Abschalthilfen<br />

werden Geräte, die in den St<strong>and</strong>by-Modus versetzt werden, automatisch<br />

vom Netz getrennt (Topten, 2010c).<br />

Zur Kategorie „Elektrizität“ kann abschliessend eine weitere Begründung aufgeführt<br />

werden, warum die möglichen Einsparpotentiale allesamt unterschätzt wurden. In<br />

dieser Kategorie wurde auf die Verrechnung der Nutzenergie mit einem Wirkungsgrad<br />

verzichtet. Dies aufgrund der Tatsache, dass die verschiedenen betrachteten<br />

Geräte unterschiedliche Wirkungsgrade haben. Ebenfalls variiert der Wirkungsgrad<br />

je nach Modell und Art des Gerätes. Eine Abschätzung des Wirkungsgrades wäre<br />

daher mit zu grossen Unsicherheiten behaftet gewesen.<br />

11.3 Schlussfolgerung<br />

Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, wo Potentiale für Endenergieeffizienz vorh<strong>and</strong>en<br />

sind. Sicher kann man die Methoden verfeinern, die Energiebilanzen genauer berechnen<br />

und die Umfrage umfassender gestalten. Die graue Energie zur Herstellung<br />

der Baumaterialien und die Investitionskosten könnten detailliert miteinbezogen werden.<br />

Der Forschungsaufw<strong>and</strong> würde dann erheblich erhöht, aber die groben Ten-<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

denzen der Resultate würden bestehen bleiben. Ebenfalls ist es nicht die Absicht<br />

dieser Arbeit, detaillierte Kostenabschätzungen zu präsentieren. Wir möchten mit<br />

dieser Abreit allerdings aufzeigen, wo die grossen Einsparpotentiale vorh<strong>and</strong>en sind<br />

und wie man diese am besten ausschöpfen kann.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die langfristigen Massnahmen<br />

grosse Einsparmöglichkeiten ermöglichen. Der grosse Nachteil ist allerdings der anfänglich<br />

hohe Investitionsaufw<strong>and</strong>. Wie die Berechnungen in diesem Kapitel jedoch<br />

klar zeigen, lohnt sich diese Investition auf die Dauer. Hier soll bemerkt werden, dass<br />

der momentane Heizölpreis bei 0.99 Franken pro Liter Heizöl liegt (Agrola, 2010a).<br />

Prognos geht davon aus, dass sich der Erdölpreis bis im Jahre 2050 verdreifachen<br />

wird (Prognos, 2001). Damit verdreifachen sich auch die errechneten Einsparpotentiale<br />

und die Amortisierungszeit wird auf einen Drittel von 77.0 auf 25.7 Jahre verkürzt.<br />

Die langfristigen Massnahmen werden bedeutend lukrativer, es wird sich immer mehr<br />

lohnen, mit Energie effizienter umzugehen.<br />

Die Vor- und Nachteile der kurzfristigen Massnahmen werden im kommenden Abschnitt<br />

diskutiert.<br />

Bei den Warmwassereinsparungen liegen die Vorteile auf der H<strong>and</strong>. Nach einmaligem<br />

Kauf und der Montage von Wasserspardüsen und Sparduschköpfe können die<br />

Einsparungen vollzogen werden. Ein Wassersparerset ist, wie oben erwähnt, billig<br />

und kann von heute auf morgen im Detailh<strong>and</strong>el erst<strong>and</strong>en werden, Montagekosten<br />

entfallen. Der Nachteil ist sicherlich das anfängliche Gewöhnen, dass nun weniger<br />

Wasser aus den Hähnen kommt. Das Verhalten muss allerdings nicht geändert werden.<br />

Der Wasserhahn kann immer noch genau gleich bedient werden wie vorher.<br />

Gleiche Argumente können bei den Energiesparlampen herangezogen werden. Es<br />

ist eine eher günstige Massnahme unter Berücksichtigung der Lebensdauer einer<br />

Energiesparlampe und nach einmaligem Installieren können die Einsparungen vollzogen<br />

werden. Nachteile lassen sich erneut im Gewöhnen finden (siehe Kapitel 6.2).<br />

Billigere Energiesparlampen brauchen eine gewisse Zeit, bis sie die volle Leuchtstärke<br />

erreicht haben. Lampen mit einer kürzeren Vorwärmzeit sind etwas teurer.<br />

Der Kauf von neuen elektrischen Geräten hat sicherlich den Vorteil, dass sich am<br />

Verhalten der Bewohner nichts ändern muss. Der energiesparende Kühlschrank wird<br />

genau gleich funktionieren wie der Kühlschrank der Kategorie B. Der Nachteil liegt<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

hier klar im Anschaffungspreis. Geräte wie Waschmaschine, Tumbler, Gefrierschrank<br />

und Kühlschrank sind teuer. Wir empfehlen deshalb, nicht alle Geräte aufs Mal zu<br />

ersetzen und zuerst mit dem schlechtesten bezüglich Endenergieeffizienz zu beginnen.<br />

Die Vermeidung des St<strong>and</strong>by-Betriebes wurde oben bereits kurz diskutiert. Der Vorteil<br />

ist hier im Preis zu suchen. Der Kauf einer Steckleiste kann genügen, um die Einsparungen<br />

zu vollziehen. Die Massnahme ist also günstig und von heute auf morgen<br />

umsetzbar. Der Nachteil ist, wie oben erwähnt, in der nötigen Verhaltensänderung<br />

der Bewohner zu suchen. Der Computer sollte nach jedem Gebrauch, auch für längere<br />

Pausen, ganz heruntergefahren werden, gleich verhält es sich mit dem Drucker<br />

oder dem Fernseher. Eine Steckleiste kann helfen, mehrere Geräte mit einem<br />

Knopfdruck gleichzeitig ein- und auszuschalten.<br />

Zusammenfassend schlagen wir vor, als erstes Wasserspardüsen und Energiesparlampen<br />

zu kaufen und sie im ganzen Haushalt zu installieren. Diese beiden Massnahmen<br />

haben nebst grossen monetären und energetischen Potentialen verkraftbare<br />

Nachteile (siehe Tab. 35).<br />

Längerfristig kommen die Bewohner der Gemeinde Urnäsch aber an Renovationen<br />

der Isolationen nicht vorbei. Denn gerade dort ist sehr viel Potential vorh<strong>and</strong>en, um<br />

Energie einzusparen. Der Zeitpunkt für eine Renovation der Aussenfassade ist zudem<br />

günstig, weil das Gebäudeprogramm des Bundes erhebliche Kostenreduktionen<br />

mit sich bringt. Zusätzlich zu den Fördergeldern des Bundes kommen die kantonalen<br />

Gelder, wenn eine Sanierung nach Minergie- oder Minergie-P-St<strong>and</strong>ard erfolgt. So<br />

gesehen ist es sinnvoll, bereits heute erste Renovationen in die Wege zu leiten. Auf<br />

diesen Renovationen aufbauend können dann die Ölheizungen mit erneuerbaren<br />

Energieträgern ersetzt werden. Die Autoren stehen deshalb aus Sicht des Endenergieverbrauchs<br />

für einen Mix aus kurz- und langfristigen Massnahmen ein, weil<br />

schlussendlich jede noch so kleine Massnahme einen wertvollen Beitrag zur Endenergieverbrauchsreduktion<br />

beitragen kann.<br />

In Kapitel 8, Einleitung, wurde auf die Verbindung von ökonomischer und ökologischer<br />

Nachhaltigkeit eingegangen. Wie der Leser feststellen konnte, sind grosse<br />

ökonomische Potentiale vorh<strong>and</strong>en. Neben den monetären Einsparungen spart der<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Verbraucher, wenn auch unbemerkt, eine Menge an CO 2 -Emissionen ein. Der pro<br />

Kopf-Ausstoss von Herr und Frau Schweizer liegt durchschnittlich bei 5.8 Tonnen<br />

CO 2 e pro Jahr (BAFU, 2010). Wenn die beschriebenen Massnahmen vollständig<br />

umgesetzt werden, kann Haus Nr. 14 5.2 Tonnen CO 2 e und Haus Nr. 18 2.1 Tonnen<br />

CO 2 e pro Jahr einsparen. Diese Werte mit den Anzahl Personen im Haushalt dividiert<br />

ergibt eine Reduktion des pro Kopf Ausstosses von 1.5 Tonnen CO 2 e für das<br />

Haus Nr. 14 und 0.5 Tonnen CO 2 e für das Haus Nr. 18. Das sind beachtliche 26%<br />

beziehungsweise 9%-Reduktion des jährlichen CO 2 -Ausstosses. Diese Zahlen zeigen,<br />

dass es bei den vorgeschlagenen Massnahmen nicht nur ums Geld sparen<br />

geht. Es kann jeder einen grossen Beitrag zur Verminderung der Umweltprobleme<br />

und zur Erhöhung der ökologischen Nachhaltigkeit leisten.<br />

Mögliche künftige Forschungen in diesem Gebiet sind in der Aufklärungsarbeit der<br />

Bevölkerung zu suchen. Fragen, wie man Ausdrücke wie Endenergieeffizienz, Potentiale<br />

und Energiesparen an die Bevölkerung herantragen soll, sind aktueller denn je.<br />

Es sollte dabei aber nicht die theoretische Seite im Vordergrund stehen. Der Fokus<br />

muss auf praktische Fragen gerichtet werden. Wie spare ich Energie im Haushalt?<br />

Wie renoviere ich mein Haus, dass es umweltfreundlicher wird? Was kann ich als<br />

Beitrag gegen den Klimaw<strong>and</strong>el leisten? Zwei gute Beispiele solcher Aufklärungsarbeit<br />

werden zum Schluss der Arbeit kurz beschrieben.<br />

In Deutschl<strong>and</strong> werden seit Januar 2009 Gütesiegel vom Bundesministerium für<br />

nachhaltige Gebäude erteilt. Architekten und Planer können sich durch eine Zusatzausbildung<br />

als Zertifizierer qualifizieren. Dabei sollen sie in die Lage versetzt werden,<br />

Bauherren in Fragen des nachhaltigen Bauens von der Planung bis zur Fertigstellung<br />

zu beraten (Goethe-Institut, 2008). Stararchitekt Werner Sobek meint zu dem Gütesiegel:<br />

„Das aussagekräftige Gütezeichen bietet Investoren, Betreibern und Nutzern<br />

gleichermaßen Sicherheit. Ausserdem kann die deutsche Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

damit ihre hohe Kompetenz im weltweiten Wachstumsmarkt der so genannten<br />

‚green buildings‘ ausweisen“ (Goethe-Institut, 2008).<br />

Als zweites Beispiel dient ein von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ)<br />

lanciertes Projekt. Im neusten Kundenmagazin der EKZ hat das Stromunternehmen<br />

ein Umweltförderungsprogramm „Stromeffizienz im Mehrfamilienhaus“ lanciert. Sie<br />

bieten eine vorgängige Energiediagnose „EKZ Stromcheck“ und zeigen mittels<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Stromsparbox auf, wo die grössten Stromfresser im Haus zu finden sind und wie<br />

Strom und somit Geld eingespart werden kann (EKZ, 2010).<br />

Mit den obigen Ausführungen sollte klar geworden sein, dass Massnahmen der Endenergieeffizienz<br />

nicht nur ökonomisch sondern auch sozial und ökologisch sinnvoll<br />

sind (siehe <strong>Teil</strong> 1 und Kapitel 8). Endenergieeffizienz - und das sei hier noch einmal<br />

betont - ist nur eine von diversen möglichen Massnahmen, um den Endenergieverbrauch<br />

zu reduzieren (siehe Kapitel 1).<br />

Wir sind der Überzeugung, dass diese Arbeit etwas zum Verständnis der Endenergieeffizienz<br />

beigetragen hat und dass konkrete Vorschläge den Behörden und der<br />

Bevölkerung von Urnäsch vorliegen, um den Verbrauch an Energie effizienter und<br />

sparsamer zu gestalten.<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

12 Dank<br />

Unser Dank richtet sich an:<br />

• Evelina Trutnevyte, PhD Student an der <strong>ETH</strong> Zürich, Co-Betreuerin unserer<br />

Arbeit, für die kompetente Betreuung unserer Arbeit und ihr offenes Ohr für Fragen<br />

und Unklarheiten<br />

• Michael Stauffacher, Dr., lic. phil I, <strong>ETH</strong> Zürich, für seine Betreuung der sozial-/<br />

geisteswissenschaftlichen Arbeit und die fachliche Beratung<br />

• Adrian Bretscher, dipl. Umweltnaturwissenschaftler und MBA, Zürich, für das Verfassen<br />

des Vorwortes<br />

• Christian Erik Pohl, Dr., dipl. Umweltnaturwissenschaftler, <strong>ETH</strong> Zürich, für die Mitbewertung<br />

der naturwissenschaftlichen/technischen Arbeit<br />

• die Bewohner von Urnäsch, im Besonderen an die interviewten Personen, für die<br />

Bereitschaft an unserem Interview teilzunehmen und für die Beantwortung unserer<br />

zahlreichen Fragen der Umfrage<br />

• die <strong>Teil</strong>nehmer der Fallstudie in Urnäsch der <strong>ETH</strong> Zürich, im Besonderen Lis<br />

Cloos, Dr. Michael Stauffacher und Evelina Trutnevyte, <strong>ETH</strong> Zürich, für die Zurverfügungstellung<br />

von diversen Dokumenten aus der Fallstudie in Urnäsch<br />

• Urs Burkart, Dr. phil. II, Adligenswil, für die hilfreichen Anregungen zum Layout<br />

und für die Korrektur der Arbeit<br />

• Ursi Burkart-Merz, dipl. Sekundarlehrerin und Schulleiterin, Gemeindepräsidentin<br />

von Adligenswil, Adligenswil, für die Korrektur der Arbeit<br />

• Erika Mühlebach, dipl. Sekundarlehrerin, Gebenstorf, für die Korrektur der Arbeit<br />

• Mitstudenten und Bachelorabsolventen des Studienganges Umweltnaturwissenschaften<br />

2010, <strong>ETH</strong> Zürich, für die Korrekturen und die positiven Anregungen<br />

104


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

13 Quellen<br />

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www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/nachhaltig_anlegen_1.655917.html<br />

(28.06.10); Eigeninteresse versus Selbstlosigkeit.<br />

• NZZ (2009).<br />

www.nzz.ch/nachrichten/international/der_druck_auf_die_ressource_wasser_wae<br />

chst_1.2184832.html (02.07.10); Der Druck auf die Ressource Wasser wächst.<br />

• öko-forum (2008). Broschüre zum Energie sparen im Haushalt. Stadt Luzern, ökoforum.<br />

• Philips (2009).<br />

www.newscenter.philips.com/ch_de/st<strong>and</strong>ard/about/news/press/licht/20090918_A<br />

108


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

bschied_von_der_Gluehlampe_leicht_gemacht.wpd (15.03.10); Abschied von der<br />

Glühlampe leicht gemacht.<br />

• Physiologie (2004).<br />

http://books.google.ch/books?id=1CoLDPcZPgsC&pg=PA88&lpg=PA88&dq=Leist<br />

ung+Mensch++70+Watt&source=bl&ots=RB1LO69W5w&sig=rzepsrTzTHGkcvwM<br />

JV7X_s9KqIw&hl=de&ei=jJEsTJvtGZmJOI_1ic0J&sa=X&oi=book_result&ct=result<br />

&resnum=10&ved=0CEEQ6AEwCTgK#v=onepage&q&f=false (02.07.10); Energie<br />

und Energiegewinn – Energieumsatzmessungen, S. 88.<br />

• Prognos (2001).<br />

www.dlr.de/tt/Portaldata/41/Resources/dokumente/institut/system/publications/ET-<br />

Artikel_nitsch_pehnt.pdf$ (02.07.10); Szenarienerstellung - soziodemografische<br />

und ökonomische Rahmendaten.<br />

• Schoer, K., Buyny, S., Flachmann, C. & Mayer, H. (2006). Die Nutzung von Umweltressourcen<br />

durch die Konsumaktivitäten der privaten Haushalte. Ergebnisse<br />

der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen 1995 – 2004. Statistisches Bundesamt,<br />

Wiesbaden.<br />

• Schweizerische Energiestiftung (2010).<br />

www.energiestiftung.ch/energiethemen/energieeffizienz/gebaeude/ (16.06.10);<br />

50% weniger Endenergieverbrauch im Gebäudesektor bis 2050.<br />

• Seco (2004).<br />

www.seco.admin.ch/themen/00374/00375/00381/index.html?download=NHzLpZe<br />

g7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDdn93hGym162epYbg2<br />

c_JjKbNoKSn6A--&lang=de (02.07.10); Steigende Erdölpreise - ein Risiko für die<br />

Konjunkturerholung in der Schweiz?<br />

• Stadt Zürich (2010). Gebäudeparkmodell – Vorstudie zur Erreichbarkeit der Ziele<br />

der 200-Watt-Gesellschaft für den Gebäudepark der Stadt Zürich – Schlussbericht.<br />

Zürich: <strong>ETH</strong> Zürich, Institut für Bauplanung und Baubetrieb, Professur für<br />

Nachhaltiges Bauen, S. 47.<br />

• Stromeffizenz (2010).<br />

www.stromeffizienz.de/fileadmin/InitiativeEnergieEffizienz/stromeffizienz/downloads/Broschueren/Flyer_Setze_Lichtzeichen.pdf<br />

(02.02.10); Setze<br />

Lichtzeichen.<br />

• Topten (2006). www.Topten.ch/uploads/images/download-files/wwf_magazin4-<br />

06.pdf (02.07.10); Bestgeräte sparen viel Geld.<br />

• Topten (2010a).<br />

www.Topten.ch/index.php?page=birne_kurz_e27&aid=19&adir=1&direction=horiz<br />

ontal#/ (31.03.10); Sparlampen.<br />

• Topten (2010b).<br />

www.Topten.ch/index.php?page=160_bis_180cm&aid=29&adir=1&direction=horiz<br />

ontal (04.04.10); Gefrierschränke 160 bis 180 cm.<br />

• Topten (2010c).<br />

www.Topten.ch/index.php?page=Stopp_St<strong>and</strong>by_rg#abschalthilfen (12.06.10);<br />

Ratgeber Stopp St<strong>and</strong>by.<br />

• Topten (2010d).<br />

109


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

www.Topten.ch (02.07.2010); Der Klick zum besten Produkt.<br />

• U-Wert (2010). www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/?cid=N1vj6Po4&<br />

(13.04.10); U-Wert Rechner.<br />

• Umwelt und Energie (2010). www.umweltluzern.ch/Endenergieverbrauch_gebaeude_berechnen.pdf<br />

(22.06.10); Beurteilen<br />

Sie den Endenergieverbrauch Ihres Gebäudes.<br />

• Umweltbewusst heizen (2009).<br />

www.umweltbewusst-heizen.de/Warmwasser/Warmwasserverbrauch/ Warmwasserverbrauch-Berechnung.html<br />

(13.04.10); Warmwasserverbrauch pro Person im<br />

Haushalt.<br />

• Urnäsch Tourismus (2009). www.urnaesch.ch/index.php?nav_id=12,<br />

www.urnaesch-tourismus.ch/d/info/dorfprospekt_urnaesch.pdf (14.11.09); Wissenswertes<br />

über Urnäsch.<br />

• UVEK (2008). www.newsservice.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/13899.pdf<br />

(13.05.10);<br />

Vernehmlassungsvorlage zum CO 2 -Gesetz.<br />

• Wokaun, A. (2009). Renewable Energy Technologies. Vorlesung <strong>ETH</strong> Zürich 529-<br />

0193-00, Herbstsemester 2009. Zürich: <strong>ETH</strong> Zürich, Part 1, S. 57.<br />

• WWF (2009). www.wwf.de/themen/klima-energie/klimaw<strong>and</strong>el/verursacher<br />

(16.06.10); Die Verursacher.<br />

110


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Anhang<br />

• A 1 Fragebogen: Potential zur Verbesserung der Endenergieeffizienz in Haushalten<br />

• A 2 Anfragebrief zur <strong>Teil</strong>nahme an der Umfrage<br />

• A 3 Flyer der Fallstudie<br />

• A 4 Weitere Resultate<br />

111


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Fragebogen:<br />

Potential zur Verbesserung der Endenergieeffizienz<br />

in Haushalten in Urnäsch<br />

1. Besuchter Haushalt<br />

Anrede<br />

Name Vorname<br />

Strasse Nr.<br />

PLZ Ort<br />

Wie wohnt die Person?<br />

(ankreuzen)<br />

9107 Urnäsch<br />

2. Einstieg<br />

Instruktionen für uns (siehe Guidelines)<br />

Foto machen von jedem besuchten Haus<br />

Mitnehmen: Kompass (Ausrichtung des Daches), Meter/Messb<strong>and</strong>, Fotoapparat, Schreibzeug<br />

Bei Fragen 2.1- 2.4 keine Hilfestellungen geben<br />

Einleitend möchten wir Ihnen einige Fragen zum Thema Energie stellen:<br />

2.1 Wenn sie das Wort ‚Energie’ hören, was kommt Ihnen da spontan in den Sinn?<br />

(ca. 5-8 Stichwörter)<br />

Wir möchten nun zwei Bereiche etwas detaillierter anschauen und dabei Elektrizität/Strom und<br />

Heizung/Warmwasser unterscheiden. In beiden Bereichen würden uns die Probleme im Allgemeinen<br />

und in Ihrem Haushalt interessieren. Dazu stellen wir Ihnen noch eine Frage zur Klimaveränderung.<br />

112


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

2.2 Welche Probleme sehen Sie im Allgemeinen und in Ihrem Haushalt im Zusammenhang<br />

mit Strom/Elektrizität? (ca. 5-8 Stichwörter)<br />

2.3 Welche Probleme sehen sie im Allgemeinen und in Ihrem Haushalt im Zusammenhang<br />

mit Heizung / Warmwasser? (ca. 5-8 Stichwörter)<br />

2.4 Was glauben Sie, steht Ihr persönlicher Energiekonsum in einem Zusammenhang mit<br />

dem Klima? Wenn ja, weshalb? Wenn nein, weshalb nicht?<br />

(stichwortartig, Kausalketten mit -> Symbol festhalten)<br />

113


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

3. Gebäude<br />

Gebäude<br />

Baujahr<br />

Umbau-/ Renovationsjahre<br />

Was haben Sie genau<br />

renoviert?<br />

Nutzung des Hauses<br />

Falls Wohnen, wie wohnen<br />

Sie<br />

Wohnen<br />

Dienstleistung<br />

Gewerbe<br />

<strong>and</strong>ere:_______________<br />

Mehrfamilienhaus<br />

Einfamilienhaus<br />

Reihenfamilienhaus<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 >8<br />

Anzahl der bewohnten<br />

Geschosse<br />

Lage des Hauses Gut besonnt<br />

Durchschnittlich besonnt<br />

Schlecht besonnt<br />

Gesamtwohnfläche total ______m 2<br />

Beheizte Wohnfläche ______m 2<br />

114


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

4. Gebäudedaten<br />

4.1 Gebäudehülle<br />

Dach<br />

Dachform<br />

Falls kein Flachdach<br />

Schrägdach<br />

Flachdach<br />

<strong>and</strong>ere: ____________________________________<br />

Material des Daches Dachziegel<br />

Holzschindel<br />

Betondachsteine<br />

Blechbedachung<br />

Eternit<br />

<strong>and</strong>ere: ____________________________________<br />

Dachgeschoss bewohnt Ja Nein<br />

Wärmedämmschicht Dach Vorh<strong>and</strong>en, Dicke______ cm (16-20cm)<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en<br />

Wärmedämmschicht Estrichboden<br />

Weiss nicht<br />

Vorh<strong>and</strong>en, Dicke______ cm (12-18cm)<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en<br />

Weiss nicht<br />

Keller<br />

Aussenwände<br />

Vorh<strong>and</strong>en Ja Nein<br />

Beheizt Ja Nein teilweise<br />

Bewohnt Ja Nein<br />

Wärmedämmschicht Decke Vorh<strong>and</strong>en, Dicke______ cm<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en<br />

Weiss nicht<br />

Dämmung Kellerw<strong>and</strong> Vorh<strong>and</strong>en, Dicke______ cm (8-14cm)<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en<br />

Weiss nicht<br />

Holz: Pfosten-Riegelkonstruktion Ja Nein<br />

Holz: Strickw<strong>and</strong> Ja Nein<br />

Mauerwerk Ja Nein<br />

Mischbauweise Ja Nein<br />

Eternit Ja Nein<br />

W<strong>and</strong>dicke ______ cm<br />

Weiss nicht<br />

Wärmedämmschicht Vorh<strong>and</strong>en, Dicke____ cm<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en<br />

<strong>Teil</strong>weise vorh<strong>and</strong>en<br />

Weiss nicht<br />

Material Wärmedämmung Pflanzlich (Korken, Holzfaser, Flachs,<br />

Stroh etc)<br />

115


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Anorganisch (Glasfasern, Mineralwolle,<br />

Blähton, Metallkarbid, Schaumglas etc)<br />

Kunststoffe: (aufgeschäumtes Polystyrol,<br />

Polyurethan, Phenolharzschaumstoff,<br />

PVC etc)<br />

Weiss nicht<br />

Fenster<br />

Anteil der Fenster zur W<strong>and</strong>fläche Hoch (viel Fenster)<br />

Mittel<br />

Tief (wenig Fenster)<br />

Einfachverglasung Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Im Winter Vorfenster Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Doppelverglasung (Fensterrahmen verschraubt)<br />

Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Dreifachverglasung Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Isolierverglasung Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Dichtung vorh<strong>and</strong>en Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Material Fensterrahmen Holz<br />

Kunststoff<br />

Holz-Metall<br />

Metall<br />

<strong>and</strong>ere: ________<br />

Rollladen Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Ein Rollladen oder eine (Außen-) Jalousie, in der<br />

Schweiz auch Storen, ist ein Rollabschluss, der als<br />

zusätzlicher Abschluss einer Öffnung dient. Er wird<br />

in der Regel von außen vor ein Fenster oder eine<br />

Tür montiert und kann je nach Ausführung verschiedene<br />

Schutzeigenschaften erfüllen (u. a.<br />

Schallschutz, Einbruchhemmung, Wärmedämmung,<br />

Sichtschutz).<br />

Fensterläden Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Ein Fensterladen ist eine schwenkbare Klappe, die<br />

an Gebäuden oft außen, seltener innen neben Fenstern<br />

so angebracht wird, dass man mit ihrer Hilfe<br />

die Fensteröffnung verschließen kann. Er ist aus<br />

strapazierfähigem Material hergestellt, meistens<br />

beh<strong>and</strong>eltes Holz, und oft mit schräg gestellten<br />

Durchbrüchen oder Lamellen versehen, durch die<br />

Tageslicht einfallen kann.<br />

Sonnenstoren Ja Nein<br />

116


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

4.2 Haustechnik<br />

Wärmeerzeugung<br />

Typ des Heizungssystems Zentral: Radiator<br />

Zentral: Bodenheizung<br />

Direkt (Bsp. Kachelöfen)<br />

Anderer: ___________________________________<br />

Ölheizung Ja Nein<br />

Gasheizung Ja Nein<br />

Fernwärme Ja Nein<br />

Holzfeuerung Stückholz/Spalten<br />

Schnitzel<br />

Pellets<br />

Andere:____________________________________<br />

Elektrisch Ja Nein<br />

Wenn ja, welches System:<br />

zentrale Elektroheizung<br />

Elektroheizkörper<br />

<strong>and</strong>eres<br />

Wärmepumpe Wärmepumpe, Aussenluft<br />

Wärmepumpe, Wasser<br />

Wärmepumpe, Erdregister (Erdregister<br />

werden in rund 1 bis 3 Meter Tiefe horizontal<br />

verlegt. Es h<strong>and</strong>elt sich um Rohrschlangen, welche<br />

dem Erdreich Wärme entziehen, die durch<br />

Sonneneinstrahlung und Regen eingetragen<br />

wird.)<br />

Wärmepumpe, Erdsonde (Mit der vertikalen<br />

Erdsonde wird Erdwärme aus dem tieferen<br />

Erdreich gewonnen, die zumeist zum Heizen<br />

(Wärmepumpenheizung) oder Kühlen verwendet<br />

wird.)<br />

Zusatzwärmeerzeugung Einzelöfen Ja Nein<br />

Kachelöfen Ja Nein<br />

Cheminées Ja Nein<br />

Tragöfen Ja Nein<br />

<strong>and</strong>ere: Ja Nein<br />

Sonnenkollektoren (Warmwasser, Wärme) Ja Nein<br />

Kollektorfläche: _____ m 2<br />

Mit Heizungsunterstützung<br />

Ja Nein<br />

Photovoltaik (Stromproduktion) Ja Nein<br />

Leistung: ______ kW<br />

Heizung allgemein<br />

Durchschn. Raumtemperatur während der<br />

Heizperiode in Ihrem Haushalt<br />

Schlafen Sie während der Heizperiode bei offenem<br />

Fenster<br />

Schliessen Sie die Storen etc. während der<br />

Heizperiode über die Nacht<br />

Drehen Sie die Heizung bei Abwesenheit runter<br />

18-20°C (Pulli/Socken)<br />

>22°C (T-Shirt /barfuss)<br />

Etwas dazwischen<br />

Immer <strong>Teil</strong>weise<br />

Selten Nie<br />

Ja Nein<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

nie abwesend<br />

117


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Wärmeabgabe<br />

(Isolierung)<br />

Heizkörper Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Bodenheizung Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

<strong>and</strong>ere was : ______________________<br />

Gegenstände vor Heizkörper<br />

(bzw. Teppiche bei Bodenheizung)<br />

Ja Nein<br />

Heizrohre Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Isolierfolie hinter Heizkörper Ja Nein<br />

<strong>and</strong>ere was : ______________________<br />

Heizungsregelung<br />

Ab welchem Monat beginnen Sie durchschn.<br />

mit dem Heizen der Wohnung<br />

Ab welchem Monat beenden Sie durchschnittlich<br />

die Heizperiode<br />

Regelung von H<strong>and</strong> Ja Nein<br />

Thermostatventile/Einzelraumregelung Ja Nein (am Radiator, mechanisch)<br />

Raumthermostat/Referenzraumregelung Ja Nein (an der W<strong>and</strong> digital)<br />

Aussenfühler Ja Nein<br />

<strong>and</strong>ere was : ___________________________________________<br />

Benutzen Sie die Instrumente für die Regulation<br />

Ja Nein<br />

Entlüften Sie die Heizung regelmässig Ja Nein<br />

(alle fünf Jahre)<br />

Wie oft lassen Sie den Heizkessel vom Kaminfeger<br />

reinigen<br />

Lüften<br />

Drehen Sie die Heizung, während Sie lüften Ja Nein<br />

herunter <strong>Teil</strong>weise<br />

Wieviele Minuten pro Tag lüften Sie ____ min<br />

Kontrollierte, automatische Lüftung Wenn ja, was :<br />

__________________________________<br />

Warmwassererzeugung<br />

Warmwassererzeugung kombiniert mit Heizung<br />

Wann erfolgt die Wassererwärmung durch<br />

die Heizung?<br />

Welche Temperatur hat das Warmwasser des<br />

Boilers<br />

Schalten Sie den Boiler bei längerer Abwesenheit<br />

aus<br />

Ja<br />

Nein<br />

Ganzjährig<br />

nur Heizperiode<br />

Heizkessel Ja Nein<br />

Anzahl :<br />

Lage : __________________________________________<br />

Elektroboiler Heizstab elektrisch<br />

Solaranlage Wärmepumpe<br />

Fernwärme Ölboiler<br />

<strong>and</strong>ere:________________________________________<br />

40-50°C (angenehm warm)<br />

50-60°C (sehr warm)<br />

60-70°C (heiss)<br />

70-80°C (man verbrennt die Finger)<br />

Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

nie abwesend<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Entkalken Sie den Boiler regelmässig Ja Nein <strong>Teil</strong>weise<br />

Wenn ja, wie oft:______________________________<br />

Warmwasser allgemein<br />

Wie lange wird in Ihrem Haushalt pro Tag geduscht?<br />

Wie oft wird in Ihrem Haushalt pro Woche<br />

gebadet<br />

(baden=30min duschen)<br />

Weniger als 20 min<br />

20-40 min<br />

40-60 min<br />

Länger als 60 min<br />

0<br />

1-2<br />

3-4<br />

>4<br />

Wasserspardüsen<br />

Anzahl Wasserhähnen ______<br />

Wasserspardüsen Ja Nein<br />

Wenn Ja, wie viele:_____<br />

Wassersparduschkopf Ja Nein<br />

Wenn Ja, wie viele:_____<br />

119


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

5. Elektrizität<br />

5.1 Elektrogeräte<br />

Allgemein<br />

Inventar<br />

Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf<br />

das Energielabel<br />

Schalten Sie Ihren Computer jeweils ganz aus<br />

Wie verhält es sich mit TV, Radio, Stereoanlage<br />

etc.<br />

Wie lange wird in Ihrem Haushalt pro Tag<br />

durchschnittlich ferngesehen<br />

Wie lange ist/sind die Computer pro Tag in<br />

Gebrauch<br />

__ TV<br />

__ Radio<br />

__ Gefrierschrank<br />

__ Kühlschrank<br />

__ Drucker<br />

__ PC<br />

__ Mikrowelle<br />

__ Staubsauger<br />

__ Wasserkocher<br />

__ Herd<br />

__ Kaffeemaschine<br />

__ kleinere Geräte (Telefon, Toaster, etc.)<br />

__ <strong>and</strong>ere: ___________________________<br />

(+Waschmasch., Tumbler, Geschirrsp. etc.)<br />

Immer<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Selten<br />

Nie<br />

Wenn ja bei welchen Geräten:<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Immer<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Selten<br />

Nie<br />

Immer<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Selten<br />

Nie<br />

mehr als 4 Stunden<br />

2-4 Stunden<br />

1-2 Stunden<br />

weniger als eine Stunde<br />

mehr als 6 Stunden<br />

4-6 Stunden<br />

2-4 Stunden<br />

1-2 Stunden<br />

weniger als eine Stunde<br />

Waschküche<br />

Energieklasse Waschmaschine Energiesparlabel<br />

Konventionell<br />

Unbekannt<br />

Anzahl Waschmaschinengänge pro Woche 0-2 3-4 5-6 >6<br />

Kochwäsche Ja Nein<br />

Wenn ja, wie oft: _____________<br />

Ist Ihre Waschmaschine voll bevor Sie den<br />

Waschgang starten<br />

Immer<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Selten<br />

Nie<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Wie trocknen Sie Ihre Wäsche<br />

Energieklasse Tumbler<br />

Wäscheleine (drinnen)<br />

Wäscheleine (draussen)<br />

Tumbler<br />

Wäschetrockner<br />

<strong>and</strong>ere:_____________________<br />

Energiesparlabel<br />

Konventionell<br />

Unbekannt<br />

Anzahl Tumblergänge pro Woche 0-2 3-4 5-6 >6<br />

Falls Sie in Zukunft eine neue Waschmaschine<br />

oder einen Tumbler anschaffen, werden Sie<br />

energiezertifizierte Geräte kaufen<br />

Ja Nein Weiss nicht<br />

Warum: ________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Küche<br />

Alter des Kühlschrankes in Jahren Jünger als fünf Jahre<br />

5-10 Jahre<br />

Älter als zehn Jahre<br />

Kühlschrank Energielabel Energiesparlabel<br />

Konventionell<br />

Unbekannt<br />

Temperatur im Kühlschrank in °C _____________________________<br />

Thermometer im Kühlschrank Ja Nein<br />

Schalten Sie Ihren Kühlschrank aus, Ja Nein<br />

wenn Sie in die Ferien fahren nie abwesend<br />

Haben Sie einen separaten Tiefkühler Ja Nein<br />

Temperatur im Tiefkühler in °C _____________________________<br />

Tauen Sie Ihr Gerät ab Ja Nein<br />

Falls Sie in Zukunft einen neuen Kühlschrank<br />

oder ein Gefriergerät anschaffen, werden Sie<br />

energiezertifizierte Geräte kaufen<br />

Wenn ja wie oft:_______________________________<br />

Ja Nein Weiss nicht<br />

Warum: ________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Benützung des Geschirrspülers pro Woche 0-3 4-6 7-9 >9<br />

keinen vorh<strong>and</strong>en<br />

Kochen Sie mit dem Deckel auf der Pfanne Immer <strong>Teil</strong>weise<br />

Achten Sie darauf, ob Durchmesser der Herdplatte<br />

und der Pfanne übereinstimmen<br />

Selten<br />

Immer<br />

Selten<br />

Nie<br />

<strong>Teil</strong>weise<br />

Nie<br />

5.2 Beleuchtung<br />

Licht<br />

Lampen Totale Anzahl:_______<br />

Energiesparlampen Ja Nein<br />

Wenn ja, wie viele:__________<br />

Löschen Sie das Licht wenn Sie einen Raum Immer <strong>Teil</strong>weise<br />

verlassen Selten Nie<br />

Falls Sie in Zukunft neue Lampen anschaffen,<br />

werden Sie Energiesparlampen kaufen<br />

Ja Nein Weiss nicht<br />

Warum: ________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

6. Energieverbrauch<br />

6.1 Energieverbrauch heute<br />

Haben Sie noch die Energierechnungen bzw. Stromrechnungen aus den vergangenen 3 Jahren?<br />

Bitte tragen Sie die Werte in die Tabelle ein:<br />

vor-<br />

Rechnung<br />

h<strong>and</strong>en?<br />

Datum:<br />

½ Jahr<br />

______<br />

½ Jahr<br />

______<br />

½ Jahr<br />

______<br />

Stromverbrauch Ja Nein ______kWh ______kWh ______kWh<br />

Heizölverbrauch Ja Nein ______l ______l ______l<br />

Gasverbrauch Ja Nein ______m 3 ______m 3 ______m 3<br />

Stückholzfeuerung Ja Nein ______Ster ______Ster<br />

______Ster<br />

(1m 3 Holz)<br />

(1m 3 Holz) (1m 3 Holz)<br />

Schnitzelheizung Ja Nein ______m 3 ______m 3 ______m 3<br />

Pelletheizung Ja Nein ______kg ______kg ______kg<br />

Wärmepumpe Ja Nein ______kWh ______kWh ______kWh<br />

Fernwärmeverbrauch Ja Nein ______MWh ______MWh ______MWh<br />

<strong>and</strong>ere was :________ __________ ___________ ___________<br />

weiss nicht<br />

Warmwasser<br />

Heizung<br />

beides<br />

Beispiel einer Rechnung vom Elekrizitätswerk zum Elektrizitätsverbrauch<br />

Elektroverbrauch dieser Zeitperiode (6 Monate)= 1199 kWh. Diese Zahl mit dem Verbrauch der vorherigen Periode (6 Monate)<br />

addieren um den Jahresverbrauch zu berechnen.<br />

Wasserverbrauch<br />

Wasserverbrauch ______ m 3<br />

6.2 Energieverbrauch Zukunft<br />

Könnten Sie sich vorstellen später einmal<br />

Ökostrom zu beziehen<br />

Ja Nein Weiss nicht<br />

Wenn ja, wieso?<br />

_________________________________________<br />

Wenn nein, wieso nicht?<br />

_________________________________________<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

7. Abschliessende Fragen<br />

Anzahl Personen im Haushalt _______<br />

Besitzer der Wohnung/Haus Besitzer Mieter<br />

Jährliches Brutto-Haushaltseinkommen 100‘000<br />

Steht Ihr Gebäude unter Denkmalschutz Ja Nein<br />

Planen Sie Renovationen im Bereich Heizen Ja Nein<br />

und Warmwasser (Boiler und Radiatoren) Wenn ja, in welchem Rahmen:<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

_________________________________________________<br />

Planen Sie Renovationen für die Reduktion<br />

von Energieverbrauch + Betriebskosten<br />

_________________________________________________<br />

Ja Nein<br />

8. Bemerkungen<br />

Danke, dass Sie bei der Umfrage mitgeholfen haben<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

Weitere Resultate<br />

Tab. A: Wärmedämmschicht Estrichboden<br />

Wärmedämmschicht<br />

Estrichboden<br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Vorh<strong>and</strong>en 10 45.5<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en 8 36.4<br />

Weiss nicht 4 18.2<br />

Tab. B: Wärmedämmschicht Decke<br />

Wärmedämmschicht Decke<br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Vorh<strong>and</strong>en 9 40.9<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en 12 54.5<br />

Weiss nicht 1 4.5<br />

Tab. C: Wärmedämmschicht Kellerw<strong>and</strong><br />

Wärmedämmschicht Kellerw<strong>and</strong><br />

N=22 (100%)<br />

Prozent<br />

Vorh<strong>and</strong>en 4 18.2<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en 16 72.7<br />

Weiss nicht 2 9.1<br />

Tab. D: Wärmedämmschicht Aussenw<strong>and</strong><br />

Aussen-<br />

Wärmedämmschicht<br />

w<strong>and</strong><br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Vorh<strong>and</strong>en 10 45.5<br />

Nicht vorh<strong>and</strong>en 9 40.9<br />

<strong>Teil</strong>weise vorh<strong>and</strong>en 2 9.1<br />

Weiss nicht 1 4.5<br />

Tab. E: Dicke der Wärmedämmschicht des Daches<br />

Dicke der Wärmedämmschicht<br />

des Daches<br />

N=21 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

0 cm 13 61.9<br />

1-5 cm 0 0.0<br />

6-10 cm 5 23.8<br />

126


Endenergieeffizienz Urnäsch<br />

St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />

11-15 cm 2 9.5<br />

16-20 cm 1 4.8<br />

Tab. F: Kauf eines energiezertifizierten Tiefkühlers oder Kühlschrankes<br />

Kauf eines energiezertifizierten<br />

Tiefkühlers oder Kühlschrankes<br />

N=21 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 20 95.2<br />

Nein 0 0.0<br />

Weiss nicht 1<br />

Tab. G: Kauf eines energiezertifizierten Tumblers oder Waschmaschine<br />

Kauf eines energiezertifizierten<br />

Tumblers oder Waschmaschine<br />

N=22 (100%)<br />

Häufigkeit<br />

Prozent<br />

Ja 19 86.4<br />

Nein 2 9.1<br />

Weiss nicht 1 4.5<br />

127

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