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Können Anforderung - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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Diplomarbeit<br />

Umgang mit Unsicherheiten im Bergsport<br />

<strong>Anforderung</strong><br />

Können<br />

D I E R O L L E D E R T O U R E N P L A N U N G<br />

von<br />

Ronnie Sturzenegger<br />

Januar 2006<br />

Referent/!in:" " Dr. Tanja Manser, Zentrum für Organisations! und<br />

" " " " Arbeitswissenschaften, ZOA<br />

" " " " Prof. Dr. Theo Wehner, Zentrum für Organisations! und<br />

" " " " Arbeitswissenschaften, ZOA<br />

Ko!Referent:# # Prof. Dr. Rol<strong>and</strong> Scholz, <strong>Natural</strong> <strong>and</strong> <strong>Social</strong> <strong>Science</strong> Interface, #<br />

# # # # NSSI


Bergsteiger oder"<br />

Diese Diplomarbeit benutzt in den meisten Fällen die"<br />

Bergsteigerin"<br />

männliche Ausdrucksform. Es wird jedoch implizit ange!"<br />

" nommen, dass auch die weiblich Form stehen könnte. "<br />

" Nur wenn speziell darauf hingewiesen wird, werden ge!"<br />

" schlechtsspezifische Unterschiede gemacht.


Abstract<br />

Jahr für Jahr publiziert der Schweizer Alpen Club $SAC% die Bergunfallstatistik, die mit<br />

weitergehenden Auswertungen des SAC analysiert wird. Die vorliegende Diplomarbeit<br />

versucht Antworten darauf zu finden, warum die Unfallzahlen zwischen den Bergw<strong>and</strong>e!<br />

rern, Alpinkletterern und Hochtourengehern so unterschiedlich sind.<br />

Der Ablauf einer Bergtour kann in eine Vorbereitungs!, eine Ausführungs! und eine<br />

Nachbereitungsphase unterteilt werden. Um Daten zu messen, welche nicht von indivi!<br />

duellen Verhaltensmustern auf der Bergtour abhängig waren, wurde ausschliesslich die<br />

Vorbereitungsphase in dieser Arbeit untersucht. Dazu wurden 241 Bergsportler unter!<br />

schiedlicher <strong>Anforderung</strong>en auf ihrer Bergtour in den Schweizer Alpen und Ausseralpen<br />

befragt. Die Auswertungen zeigten, dass es zwischen den drei untersuchten Bergsportar!<br />

ten keine Unterschiede gab bezüglich der Vorbereitung ihrer Bergtour. Die Gründe, war!<br />

um so unterschiedliche Unfallzahlen zust<strong>and</strong>e kommen müssen auf der Tour selbst ge!<br />

sucht werden.<br />

Trotzdem kann diese Diplomarbeit Vorschläge unterbreiten, wie die Tourenvorbereitung<br />

verbessert werden könnte, und worauf Touren! und Kursleiter sowie Bergführer achten<br />

sollten, wenn sie die Tourenplanung ihren Kursteilnehmern vermitteln wollen. Zudem<br />

versucht diese Arbeit einen Vorschlag für ein Risikomanagement im Sommer aufzustel!<br />

len. Ein solches st<strong>and</strong>ardisiertes Risikomanagement gibt es zurzeit für den Sommer!<br />

bergsport noch nicht, jedoch gibt es ein solches für den Winterbergsport.<br />

Keywords: Risikomanagement, Tourenplanung, Mensch!Umwelt Interaktion, Alpinklet!<br />

tern, Hochtourengehen, Bergw<strong>and</strong>ern, Alpinw<strong>and</strong>ern,<br />

# II


Dank<br />

Einen Sommer lang durfte ich mich mit Fragestellungen ausein<strong>and</strong>er setzten, welche<br />

mich auch in meinem liebsten Hobby beschäftigen. Dies tun zu dürfen ist nicht selbst!<br />

verständlich, dafür möchte mich bei folgenden Personen ganz herzlich bedanken:<br />

Zu allererst bei Frau Dr. Tanja Manser. Sie hatte den Mut, diese Diplomarbeit mit kon!<br />

struktiven Beiträgen zu unterstützen, obwohl sie einen langen Ausl<strong>and</strong>aufenthalt hatte.<br />

Ihre prompten Antworten und ihre Ruhe auch in hektischen Zeiten waren sehr will!<br />

kommen. Merci Tanja!<br />

Zudem bei Herrn Prof. Dr. Theo Wehner, in dessen Institut ich die Arbeit schreiben<br />

konnte, sowie bei Herrn Prof. Dr. Rol<strong>and</strong> Scholz. Die Diskussion während dem Halb!<br />

zeitgespräch zeigte mir auf, wo man die Schwerpunkte setzen muss.<br />

Nicht vergessen möchte ich die 241 Bergsportlerinnen und Bergsportler, welche sich die<br />

Zeit nahmen meinen Fragebogen auszufüllen. Dies, auch wenn der Zug unten im Tal<br />

nicht wartete oder die letzte Luftseilbahn $ho&entlich% nur noch knapp erreicht werden<br />

konnte. Ich durfte mit vielen von Ihnen interessante Gespräche über Bergsteigen führen.<br />

Für diese O&enheit ! vielen herzlichen Dank.<br />

Zu guter Letzt möchte ich mich bei Herrn Ueli Mosimann $SAC% und bei Herrn Dr. Hans<br />

Jacomet $REGA% bedanken. Sie nahmen sich z.T. mehrere Male ausführlich Zeit für mei!<br />

ne Fragen und erläuterten mir ihre Einschätzungen mit enorm grossem Fachwissen.<br />

# III


"<br />

# Abstract# II<br />

# Dank# III<br />

# Inhaltsverzeichnis# IV<br />

# Tabellen! und Abbildungsverzeichnis# VII<br />

Abkürzungen" IX<br />

# Glossar# XI<br />

A.! Einleitung! 17<br />

!<br />

1.! EINFÜHRUNG UND GENAUERE BETRACHTUNG DES SYSTEMS “BERGSPORT”! 19<br />

1.1" EINFÜHRUNG! 19<br />

1.2" UNSICHERHEIT BEZÜGLICH VERSCHIEDENEN SYSTEMEN! 21<br />

1.3" DER BERGSPORT ALS KOMPLEXES SYSTEM ! EIN PERSÖNLICHER ERLEBNISBERICHT" 22<br />

1.4" GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER DEN ALPINISMUS" 25<br />

1.5" ÜBERLEGUNGSZYKLEN IM BERGSPORT! 26<br />

1.6# RISIKO UND RISIKOMANAGEMENT IM BERGSPORT" 28<br />

1.7" BESTEHENDE FORSCHUNG IM BEREICH WILDERNESS MEDIZIN, BERGSPORT, RISIKO UND<br />

PSYCHOLOGIE! 29<br />

2." REKAPITULATION UND AUSBLICK" 34<br />

B.! Untersuchungsziele und Hypothese! 35<br />

3." UNTERSUCHUNGSZIELE, HYPOTHESE UND FRAGESTELLUNGEN" 37<br />

3.1" EINFÜHRUNG UND NISCHE DER STUDIE! 37<br />

3.2# UNTERSUCHUNGSZIELE" 37<br />

3.3# HYPOTHESE UND FRAGESTELLUNGEN" 38<br />

C.! Methode! 41<br />

4.! EINFÜHRUNG, SYSTEMGRENZE UND DEFINITIONEN! 43<br />

4.1" EINFÜHRUNG! 43<br />

4.2# WAHL DER SYSTEMGRENZE" 43<br />

4.3# UNTERSUCHTE BERGSPORTLER" 43<br />

4.4# SUBJEKTIVE UND OBJEKTIVE GEFAHREN" 47<br />

5." ERSTELLUNG DES FRAGEBOGENS" 47<br />

5.1# SOZIO-DEMOGRAFISCHER TEIL" 48<br />

5.2# ERFAHRUNGSTEIL DES FRAGEBOGENS" 48<br />

5.3# TOURENPLANUNGSTEIL DES FRAGEBOGENS" 49<br />

5.4# ORIENTIERUNGSTEIL DES FRAGEBOGENS" 54<br />

5.5# ERSTE HILFE TEIL DES FRAGEBOGENS" 55<br />

5.6" AUSRÜSTUNGSTEIL DES FRAGEBOGENS! 55<br />

# IV


5.7" GRÜNDE FÜR DIE SPORTAUSÜBUNG! 55<br />

6.# DATENERHEBUNG, -EINGABE UND -BEREINIGUNG" 56<br />

6.1# VORSTUDIE" 56<br />

6.2# DATENERHEBUNG HAUPTSTUDIE" 57<br />

6.3# VERWEIGERTE FRAGEBOGEN" 59<br />

6.4# STATISTISCHES PROGRAMM" 60<br />

6.5" AUSWERTUNG TOURENPLANUNG UND AUSRÜSTUNG" 60<br />

6.6" DATENBEREINIGUNG FÜR CLUSTERANALYSE! 61<br />

7." DATENAUSWERTUNG" 62<br />

7.1" PRÜFUNG DER VORAUSSETZUNG FÜR DIE STATISTISCHEN TESTS! 62<br />

7.2" BERECHNUNG DER OPTIMALEN STICHPROBENGRÖSSE! 62<br />

8." REKAPITULATION UND AUSBLICK" 64<br />

D.! Ergebnisse! 65<br />

9." DESKRIPTIVE STATISTIK" 67<br />

9.1" EINFÜHRUNG! 67<br />

9.2# SOZIODEMOGRAFISCHE AUSWERTUNG" 67<br />

9.3" GRUPPENGRÖSSE! 68<br />

9.4" LIESSEN SICH DIE BERGSPORTLER AUF IHRER TOUR DURCH EINEN FÜHRER LEITEN?! 69<br />

9.5" WARUM NAHMEN BERGSPORTLER EINEN BERGFÜHRER?! 70<br />

9.6# WIE ERFAHREN WAREN DIE UNTERSUCHTEN BERGSPORTLER?" 71<br />

9.7# GESUNDHEITLICHE ANFORDERUNGEN" 75<br />

9.8" WIE WURDE DER ÖFFENTLICHE VERKEHR GENUTZT?! 77<br />

9.9" ERSTE HILFE AUSRÜSTUNG! 78<br />

9.10" WIE GUT AUSGERÜSTET GINGEN DIE BERGSPORTLER AUF IHRE TOUR?! 78<br />

9.11" WAS WAREN DIE GRÜNDE FÜR DIE SPORTAUSÜBUNG?! 83<br />

9.12# WARUM WURDE KEINE TOURENPLANUNG GEMACHT?" 84<br />

10." ERGEBNIS DER HYPOTHESENTESTENDEN AUSWERTUNG" 85<br />

10.1" ÜBERPRÜFUNG DES QUALITÄTSWERTES AUF DIE NORMALVERTEILUNG! 85<br />

10.2" QUALITÄTSWERT DER TOURENPLANUNG IN DEN DREI SPORTARTEN! 85<br />

10.3" QUALITÄTSWERT DER TOURENPLANUNG FÜR LEITER VERSUS NICHT-LEITER! 86<br />

10.4" CLUSTERANALYSE FÜR NICHT-LEITER UND LEITER! 87<br />

10.5" QUALITÄTSWERTE DER TOURENPLANUNG VERSUS SOZIODEMOGRAFISCHE DATEN! 89<br />

10.6" EINFLUSS DER ERFAHRUNG AUF DEN QUALITÄTSWERT DER TOURENPLANUNG! 90<br />

11." REKAPITULATION UND AUSBLICK" 92<br />

E.! Diskussion! 95<br />

12.! DESKRIPTIVE ERGEBNISSE UND HÄUFIGKEITEN! 97<br />

# V


12.1" IST BERGSPORT EINE MÄNNERDOMAINE UND DOMINIERT DURCH ÄLTERE SPORTLER?! 97<br />

12.2" RISIKOMINIMIERUNG DURCH LEITUNG EINES FÜHRERS! 100<br />

12.3# DIE ERFAHRUNG DER UNTERSUCHTEN PERSONEN" 101<br />

12.4# GESUNDHEITLICHE ANFORDERUNGEN UND ERSTE HILFE" 102<br />

12.5" DIE NUTZUNG DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS! 104<br />

12.6" BEWERTUNG DER VOLLSTÄNDIGKEIT DER AUSRÜSTUNG! 104<br />

12.7" WERTUNG DES GRUPPENWISSENS BEZÜGLICH TOURENPLANUNG UND GRÜNDE ÜBER DAS NICHT-! !<br />

! VORHANDENSEIN EINER TOURENPLANUNG! 107<br />

13." WERTUNG DER HYPOTHESENTESTENDEN AUSWERTUNG" 107<br />

13.1" WERTUNG DES QUALITÄTSWERTES DER TOURENPLANUNG IN DEN DREI SPORTARTEN! 108<br />

13.2# DAS SOMMER 3X3, EIN VERSUCH EINER ADAPTION" 110<br />

13.3" ERKLÄRUNGEN ZUM SOMMER 3X3! 111<br />

14." PSYCHOLOGISCHE ASPEKTE" 113<br />

14.1# ALLGEMEIN PSYCHOLOGISCHE UND MOTIVATIONSPSYCHOLOGISCHE ASPEKTE" 114<br />

15." M<strong>ETH</strong>ODENKRITIK" 116<br />

15.1# FRAGEBOGEN" 116<br />

15.2# WAHL DER BEFRAGUNGSORTE" 117<br />

15.3# WAHL DES BEFRAGUNGSZEITPUNKTES" 118<br />

15.4# KRITIK DER FRAGEBOGEN M<strong>ETH</strong>ODE" 118<br />

16.! SCHLUSSFOLGERUNGEN UND ZUKÜNFTIGE FORSCHUNG! 118<br />

# Literatur# 121<br />

" Anhänge" 129<br />

" " Anhang A: Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer<br />

" " Anhang B: Fragebogen Alpinkletterer<br />

" " Anhang C: Fragebogen Hochtourengeher<br />

" " Anhang D: Auswertung Erste Hilfe Material auf die Gruppen<br />

" " Anhang E: Auswertung Tourenplanung auf die Gruppen<br />

" " Anhang F: Zusammenfassung des Interviews mit Dr. Hans Jacomet, REGA<br />

" " Anhang G: Das Sommer 3x3, Versuch einer Adaption<br />

# VI


Tabellen und Abbildungsverzeichnis<br />

TABELLEN<br />

Tab. 1!1" Übersicht über komplexe und lineare Systeme" 22<br />

Tab. 5!1" Erklärung der Tourenplanungspunkte" 50<br />

Tab. 6!1# Details der Datenaufnahme# 57<br />

Tab. 9!1# Die Aufteilung der Altersklassen und des Geschlechts auf die drei Sparten# 68<br />

Tab. 9!2" Gruppengrösse vs. den drei Sportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern<br />

und Hochtourengehen" 69<br />

Tab. 9!3" Ausbildung des Führers, welcher die Tour leitete, aufgeteilt nach<br />

ausgeübter Bergsportart" 70<br />

Tab. 9!4# Haben die befragten Personen einen Kurs in Bergw<strong>and</strong>ern besucht?# 71<br />

Tab. 9!5# Haben die befragten Personen einen Kurs in Hochtourengehen besucht?# 72<br />

Tab. 9!6# Haben die befragten Personen einen Kurs in Alpinklettern besucht?# 72<br />

Tab. 9!7" Die drei Sportarten vs. die Anzahl Jahre, welche die jeweilige Sportart<br />

schon ausgeübt wurde" 73<br />

Tab. 9!8# Kreuzerfahrung der Alpinkletterer# 74<br />

Tab. 9!9# Kreuzerfahrung der Hochtourengeher# 74<br />

Tab. 9!10# Kreuzerfahrung der Bergw<strong>and</strong>erer# 75<br />

Tab. 9!11" Wieviele Tage im Jahr 2005 waren die Bergsportler in ihrer<br />

Bergsportart aktiv" 75<br />

Tab. 9!12" Machten sich die Berggänger für ihre Tour Gedanken zur Höhenlage?" 76<br />

Tab. 9!13" Gedanken zu den Herz!Kreislauf!<strong>Anforderung</strong>en einer Tour,<br />

aufgeteilt auf die Altersklassen" 77<br />

Tab. 9!14" Kontrolle der Ausrüstungsliste der Bergw<strong>and</strong>erer" 79<br />

Tab. 9!15" Kontrolle der Ausrüstungsliste der Alpinkletterer" 80<br />

Tab. 9!16# Welches Zusatzmaterial wurde in der Seilschaft mitgetragen# 80<br />

Tab. 9!17" Kontrolle der Ausrüstungsliste für die Hochtourengeher" 81<br />

Tab. 9!18" Wie vollständig ausgerüstet gingen die Alpinw<strong>and</strong>erer in die Berge?" 82<br />

Tab. 9!19" Wie vollständig ausgerüstet gingen die Alpinkletterer in die Berge?" 82<br />

Tab. 9!20" Wie vollständig ausgerüstet gingen die Hochtourengeher in die Berge?" 83<br />

Tab. 10!1" Subsets der Nationalitäten" 90<br />

Tab. 10!2" Subsets der Gruppengrössen" 90<br />

Tab. 10!3# Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern# 91<br />

Tab. 10!4# Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit Alpinklettern# 92<br />

Tab. 10!5# Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit auf Hochtouren gehen# 92<br />

Tab. 12!1" Anzahl der tödlich verunfallten Personen, aufgeteilt nach dem<br />

Geschlecht von 2001 bis 2004" 97<br />

Tab. 12!2 Anzahl tödliche Unfälle in den Schweizer Bergen von 2001 bis 2004,<br />

aufgeteilt auf die Altersklasssen" 100<br />

Tab. 13!1" Anzahl der tödlich verunglückten Bergsportlern aufgeteilt auf die<br />

drei untersuchten Sportarten" 108<br />

# VII


"<br />

"<br />

"<br />

"<br />

"<br />

"<br />

ABBILDUNGEN<br />

Abb. 1!1" Anzahl der tödlichen Bergunfälle, aufgeteilt auf die Bergsportarten" 19<br />

Abb. 1!2" Anzahl Bergnotfälle in den Jahren 2001 bis 2004" 20<br />

Abb. 1!3" Die verschiedenen Phasen eines Überlegungszyklus" 27<br />

Abb. 4!1" Typisches Topo aus einem Kletterführer, mit allen Routeninformationen,<br />

welche ein Kletterer braucht" 46<br />

Abb. 6!1# Befragung von Bergw<strong>and</strong>erern auf dem Cacciabella Pass, Bergell GR# 58<br />

Abb. 6!2" Die verschiedenen Regionen, wo die Befragungen stattgefunden haben<br />

im Sommer 2005" 59<br />

Abb. 9!1" Gründe, warum die Bergsportler einen Bergführer gebucht haben" 71<br />

Abb. 9!2" Wieviele Personen machten sich für ihre Tour Gedanken zur Höhenlage?" 76<br />

Abb. 9!3" Wieviele Personen machten sich Gedanken bezüglich der physischen<br />

<strong>Anforderung</strong>?" 77<br />

Abb. 9!4" Welches Erste Hilfe Material hatten die befragten Personen<br />

mit auf ihrer Tour?" 78<br />

Abb. 9!5# Warum die Bergsportler in die Berge gingen# 84<br />

Abb. 9!6" Gründe, warum keine Tourenplanung gemacht wurde" 84<br />

Abb. 10!1" Test auf Normalverteilung des Qualitätswertes der Tourenplanung" 85<br />

Abb. 10!2" Boxplot des Qualitätswertes der Tourenplanung in den<br />

drei Bergsportarten" 86<br />

Abb. 10!3" Boxplot des Qualitätswertes der Tourenplanung vs.<br />

Aufgabe der Teilnehmer" 87<br />

Abb. 10!4"Clusteranalyse für Daten der Bergtourengeher, welche Nicht!Leiter waren" 88<br />

Abb. 10!5" Clusteranalyse für Daten der Bergtourengeher, welche Leiter waren" 89<br />

Abb. 13!1# Das Sommer 3x3# 111<br />

# VIII


Abkürzungen<br />

" "<br />

" " "<br />

" " "<br />

" "<br />

BAW" Bündner Arbeitsgemeinschaft für W<strong>and</strong>erwege<br />

bfu" Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung<br />

CAF" Französischer Alpen Club<br />

CAI# # # # Italienischer Alpen Club<br />

DAV## # # Deutscher Alpen Verein<br />

ESSM" Eidgenössische Sportschule Magglingen<br />

GPS# # # # Global Positioning System<br />

HMS Karabiner##<br />

Halbmastwurf Sicherungs!Karabiner<br />

J+S# # # # Jugend und Sport<br />

JO" " " " Jugend Organisation des SAC<br />

" " "<br />

" "<br />

"<br />

" " " "<br />

KEP## # # Kontinuierliche Erhebung Personenverkehr<br />

NZZ" Neue Zürcher Zeitung<br />

REGA# # # Rettungsflugwacht der Schweiz<br />

SAC# # # # Schweizer Alpen Club<br />

SAW"" Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für W<strong>and</strong>erwege<br />

SDA## # # Schweizerische Depeschen Agentur<br />

SPSS## # # Statistical Program for <strong>Social</strong> <strong>Science</strong><br />

SS bzw. SSS" Sensation Seeking bzw. Sensation Seeking Scale<br />

Als Tourenklassierung: sehr schwierig<br />

# IX


TAS# # # # Thrill <strong>and</strong> Adventure Seeking<br />

UIAA" " " Union Internationale des Associations 'Alpinisme<br />

WS# # # # wenig schwierig<br />

ZS# # # # ziemlich schwierig<br />

# X


Glossar<br />

Alpinklettern" " Form des Kletterns, bei der mehrere Seillängen in steilen Felsen "<br />

" " " " geklettert werden<br />

Alpinw<strong>and</strong>ern" " wird in dieser Arbeit synonym verwendet mit Bergw<strong>and</strong>ern<br />

"<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

" "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " "<br />

" " "<br />

" " " " "<br />

" " " "<br />

apere Gletscher" Gletscher, welche keine Schneeschichten mehr tragen. Die Glet!"<br />

scherspalten sind o&en und relativ sicher zu überwinden<br />

B<strong>and</strong>schlinge" Seilstück, welches man zur Verbindung von Expressen und Fels!"<br />

zacken etc. verwenden kann; kann auch beim St<strong>and</strong>platz bauen<br />

verwendet werden<br />

Bergw<strong>and</strong>ern" gemäss Skala des SAC $T1!T3: Bergw<strong>and</strong>ern, T4!T6 Alpinwan!"<br />

dern, wobei aber auch W<strong>and</strong>erungen im Jura und im Vorgebirge T4<br />

bis T6 Niveau aufweisen können%<br />

Bohrhaken"" Form der Zwischensicherung, bei der Plättchen, in welche man die<br />

Expressschlingen einhängen kann, in einem mit der Bohrma!"<br />

schine in den Fels gebohrten Loch fixiert $z. B. geklebt% ist<br />

Clubführer"" Buch des SAC, in welchem die verschiedenen Routen auf einen<br />

Berg detailliert beschrieben werden und zwar inkl. der Schwierig!"<br />

keiten und des benötigten Zeitaufw<strong>and</strong>es<br />

Dreipunkte Haltung" eine Art des Kletterns, bei dem jeweils zwei Hände und ein Fuss<br />

oder zwei Füsse und eine H<strong>and</strong> am Fels halt haben<br />

Express" mobile Sicherungsschlingen; diese bestehen in der Regel aus zwei<br />

Karabinern, welche mit einer B<strong>and</strong>schlinge verbunden sind. Die<br />

Expressschlingen können in Bohrhaken eingehängt werden<br />

# XI


" " "<br />

" " " "<br />

" " "<br />

" " " "<br />

" "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

Firnfelder" der letztjährige, verdichtete Schnee wird zu Firn. Aus Firnfeldern<br />

können Gletscher entstehen<br />

GPS" Global Positioning System; Navigationsmittel, welches die Satelli!"<br />

tentechnik zur St<strong>and</strong>ort! und Höhenbestimmung benutzt<br />

HMS!Karabiner" Karabiner mit einem Schraubverschluss um zu verhindern, dass<br />

sich der Karabiner selbständig und ungewollt ö&net<br />

Hochtourengehen" Form des Bergsteigens, bei der häufig Gletscher, Fels! und Firn!"<br />

passagen überwunden werden müssen<br />

KEP## # # Kontinuierliche Erhebung im Personenverkehr der Schweizeri!#<br />

# # # # schen Bundesbahnen $SBB%<br />

Klebehaken" Form der Zwischensicherung beim Klettern, Bohrhacken<br />

Klettergarten" " Felsklettergebiet, in dem meist nur ein bis wenige Seillängen ge!"<br />

" " " " klettert werden können, häufig sehr gut abgesicherte Routen<br />

mobile Sicherungs!<br />

schlinge" " " siehe Express<br />

objektive Gefahren" Gefahren, welche von der Umwelt ausgehen $Steinschlag, Fels!"<br />

" " " " schlag, Eisschlag, Wetter, Zeit, Nässe, Kälte, Blitzschlag etc.%<br />

Partieseil" " " Seil, welches die Seilschaft vor dem Absturz sichern soll; die Seil!"<br />

" " " " partner sind über das Partieseil mitein<strong>and</strong>er verbunden; das Partie!"<br />

" " " " seil ist mit mobilen Sicherungsschlingen und einem St<strong>and</strong>platz "<br />

" " " " mit dem Fels verbunden<br />

Pickel" " " Hilfsmittel um auf Gletschern und im steilen Eis sicher gehen zu "<br />

" " " " können. Es gibt verschiedenste Modelle, vom Eiskletter! bis zum "<br />

" " " " W<strong>and</strong>er!Pickel<br />

# XII


Point of no return" Schwierige Stelle in einer Route/ Tour. Diese kann nur im Aufstieg "<br />

" " " " überwunden werden, aber nicht mehr im Abstieg. Diesen Punkt zu<br />

" " " " überschreiten beeinflusst die Entscheidungen des weiteren Tou!"<br />

" " " " renablaufes<br />

Prusikschlinge" " Schiebeknoten, welcher mit einem Seilstück geknüpft wird; Seil!"<br />

" " " " stück sollte geringeren Durchmesser haben als das Partieseil. "<br />

" " " " Die Prusikschlinge braucht man häufig zur redundanten Sicherung "<br />

" " " " im Bergsport z.B. als Selbstsicherung beim Abseilen<br />

REGA" " " Institution, welche sich auf Flugrettung in der Schweiz speziali!"<br />

" " " " siert hat, führt aber auch Repatriierungen aus dem Ausl<strong>and</strong> durch; "<br />

" " " " besitzt eine eigene Notfallzentrale mit der Telefonnummer 1414<br />

Rettungsfolie# # eine beschichtete Folie, welche eine silberne und eine goldene #<br />

# # # # Beschichtungsseite aufweist; Erste Hilfe Material<br />

Risiko# # # Entsteht durch menschliches Entscheiden und H<strong>and</strong>eln im Um!#<br />

# # # # gang mit potentiellen Gefahrenquellen<br />

Risikomanagement" Strategie, um die Entscheidungen und H<strong>and</strong>lungen im Umgang mit<br />

" " " " potentiellen Gefahrenquellen risikoarm gestalten zu können; ""<br />

" " " " beinhaltet auf einer Bergtour die Vorbereitungs!, Ausführungs! und<br />

" " " " Nachbereitungsphase<br />

Runout" " " Fachbegri&, welcher im Klettersport benutzt wird. Die Sicherungs!"<br />

" " " " möglichkeiten zwischen zwei St<strong>and</strong>plätzen werden sehr häufig "<br />

" " " " mit Plättchen gebohrt $Bohrhaken%. In diese Plättchen können "<br />

" " " " mobile Sicherungsschlingen $Express% eingehängt werden. Wenn "<br />

" " " " die Distanz zwischen diesen Plättchen sehr gross ist, spricht man "<br />

" " " " von Runouts<br />

# XIII


SAW"" " " Verein, welcher W<strong>and</strong>erwege inst<strong>and</strong> hält und neu scha&t, besteht "<br />

" " " " aus 26 kantonalen Sektionen<br />

Schraubkarabiner" Karabiner, welcher mit einem Schraubverschluss gesichert ist. "<br />

" " " " Diese kann man gebrauchen zu Selbstsicherungen, St<strong>and</strong>platz "<br />

" " " " bauen etc.; zum ö&nen des Karabiners muss man zuerst den " "<br />

" " " " Schraubverschluss aufdrehen; sie sind sehr sicher, da sie nicht un!"<br />

" " " " gewollt geö&net werden können<br />

Schrofen" " " zerklüfteter scharfer Fels<br />

Selbstsicherung" " Verbindung des Kletterers mit einer sicheren Stelle, dies kann der "<br />

" " " " Fels sein $beim St<strong>and</strong>platz% oder auch das Partieseil mit einer "<br />

" " " " Prusikschlinge beim Abseilen<br />

" "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " "<br />

" " " " "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

" " " "<br />

St<strong>and</strong>platz" Am Beginn und Ende einer Seillänge wird ein St<strong>and</strong>platz zur Si!"<br />

cherung errichtet. Diese besteht meistens aus zwei bis drei Fix!"<br />

punkten, welche mittels einer oder mehreren B<strong>and</strong>schlingen ver!"<br />

bunden werden; an den St<strong>and</strong>platz wird das Partieseil einge!"<br />

hängt<br />

subjektive Gefahren" Gefahren, welche vom Menschen ausgehen $unterschätzen der<br />

Schwierigkeit, Fehlbeurteilung des Geländes, mangelnde physi!"<br />

sche und psychische Leistungsfähigkeit, ungenügende Ausrüstung,<br />

falsche Seiltechnik, ungenügende Erfahrung etc.%<br />

T4" Skala des SAC beim Alpinw<strong>and</strong>ern $T1!T3: Bergw<strong>and</strong>ern, T4!T6:<br />

Alpinw<strong>and</strong>ern, wobei auch W<strong>and</strong>erungen im Jura und im Vorgebir!"<br />

ge ein T4 bis T6 Niveau aufweisen können%<br />

T5# # # # siehe T4<br />

# XIV


" " " "<br />

" " " "<br />

" " " " "<br />

" " " "<br />

"<br />

" " " " "<br />

" " " " "<br />

" " " "<br />

T6# # # # siehe T4<br />

Topo" Skizze der Kletterroute für Alpin! und Sportkletterer. Darin<br />

sind die Schwierigkeiten, die Ernsthaftigkeit, die Qualität der Ab!"<br />

sicherung und die materiellen <strong>Anforderung</strong>en aufgezeichnet bzw.<br />

aufgelistet<br />

Twist!lock Karabiner" Form eines HMS Karabiners, ohne Schraubverschluss aber mit<br />

einer Vorrichtung die es unmöglich macht, den Karabiner nur<br />

durch Druck zu ö&nen; zum Ö&nen muss man den Verschluss<br />

gleichzeitig drehen und drücken<br />

Wilderness# # die Wildnis betre&end; die Wilderness!Medizin versucht die me!#<br />

# # # # dizinischen Aspekte aus der Perspektive der Outdoor! und Aben!#<br />

# # # # teuersportarten wie z. B. W<strong>and</strong>ern, Kajak und Kanufahren zu #<br />

# # # # betrachten und zu optimieren<br />

# XV


A.#<br />

Einleitung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

#


1. ! EINFÜHRUNG UND GENAUERE BETRACHTUNG DES SYSTEMS “BERG-<br />

SPORT”<br />

1 . 1 " E I N F Ü H R U N G<br />

Jeden Monat erhalten die Mitglieder des Schweizer Alpen Clubs $SAC% ein Monatsheft<br />

mit Erlebnisberichten, Forschungsresultaten und aktuellen Meldungen. Im Juni 2005<br />

wurde die Unfallstatistik für das gesamte Jahr 2004 publiziert $Jaggi 2005, siehe Abb. 1!1%.<br />

Diese Unfallstatistik ist eine Zusammenfassung der Bergunfallstatistiken von Mosimann.<br />

Tödliche Bergunfälle<br />

50<br />

45<br />

Anzahl Todesfälle<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

W<strong>and</strong>ern<br />

(Alpin)<br />

Hochtour Skitour Klettern Andere<br />

Sportarten<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Tätigkeit<br />

Abb. 1-1: Anzahl der tödlichen Bergunfälle, aufgeteilt auf die Bergsportarten (Mosimann 2001, 2002, 2003, 2004)<br />

Die Bergunfallstatistiken $Mosimann 2001, 2002, 2003, 2004% unterteilen sich in Berg!<br />

notfälle und tödliche Bergunfälle. Weiter unterteilen sich diese Statistiken nach Gelände<br />

$Bergweg, Gras/Geröll, Felsen, Schnee/Firn/Eis, Gletscher und <strong>and</strong>eres Gelände% und<br />

nach Ursachen $Sturz, Steinschlag, Eisschlag, Blitzschlag, Blockierung, Verirren etc.%. In!<br />

teressant ist, dass die Verteilung der tödlichen Bergunfälle über die betrachteten vier Jah!<br />

re nahezu identisch ist. Wenn man nur die Sommerbergsportarten in Betracht zieht, ver!<br />

ursacht alpines W<strong>and</strong>ern die meisten Notfälle und tödlichen Unfälle, gefolgt von Hoch!<br />

tourengehen und Klettern. Die Ursachen geben Hinweise darauf, warum ein Unglück ge!<br />

schah. Zum Beispiel verunglückten im Jahr 2004 durch Sturz 700 Personen, und mussten<br />

Einleitung" 19


gerettet werden $siehe Abb. 1!2%. Doch warum stürzt eine Person? Dies können vielfältige<br />

Gründe sein. Wenn eine Person physisch an seine Leistungsgrenze kommt, ist ein Sturz<br />

eher möglich als wenn sie nicht an der Leistungsgrenze geht. Das Gelände kann jedoch<br />

auch ungewollt schwierig werden, und die Person geht unsicher weiter. Bedingt durch<br />

diese Unsicherheit, ist ein Sturz eher möglich als wenn die Person in einfacherem Gelän!<br />

de unterwegs ist.<br />

Bergnotfälle 2001 bis 2004<br />

900<br />

800<br />

Anzahl Notfälle<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

100<br />

0<br />

Stein-<br />

/Eisschlag<br />

Erkrankung Verirren Blockierung Sturz/<br />

Absturz<br />

Ursachen<br />

Abb. 1-2: Anzahl Bergnotfälle in den Jahren 2001 bis 2004, Zahlen nur genähert (Mosimann 2001, 2002, 2003,<br />

2004)<br />

Somit sind die erwähnten Ursachen $Sturz, Stein!/Eisschlag, Blockierung etc.% eher Wir!<br />

kungen einer schlechten Tourenplanung. Denn wenn die Person eine gute Tourenplanung<br />

gemacht hätte, wäre sie nicht in dieses schwierige Gelände gekommen, in der sie gestürzt<br />

ist. Oder die Person hätte auf diese Tour verzichtet, weil sie vorher die physischen An!<br />

forderungen bedacht hätte. Damit st<strong>and</strong> die interessante Frage im Raum, wie gut sich die<br />

verschiedenen Bergsportarten auf eine Tour vorbereiten. Die zweite Frage wäre dann, las!<br />

sen sich Unterschiede in den Bergsportarten finden? Und die dritte Frage wäre, wenn sich<br />

Unterschiede feststellen lassen würden, sind diese gleich rangiert wie die Bergsportarten<br />

in den Unfallstatistiken des SAC $siehe Abb. 1!1%? Sind also die Alpinkletterer diejenigen,<br />

die sich am besten auf eine Tour vorbereiten und haben darum am wenigsten tödliche<br />

Unfälle, wenn man nur die Bergsportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtou!<br />

rengehen betrachtet?<br />

Einleitung" 20


Lehrbücher aus dem Bereich Alpinismus konnten keine befriedigenden Antworten lie!<br />

fern $Schubert und Stückl 2003, Stückl und Sojer 2002, Ho&mann und Pohl 2001, Schrag<br />

1991, Schrag und Witty 1991%. Die Tageszeitungen wurden, mit diesen Fragen im Hinter!<br />

grund, aufmerksam gelesen. Schon bald f<strong>and</strong>en sich aktuelle Unfallmeldungen. So zum<br />

Beispiel am 7. Juli 2005 durch die Schweizerische Depeschen Agentur $SDA%: 49!jähriger<br />

W<strong>and</strong>erer im Wallis nach Sturz gestorben, oder am 28.9.2005 $SDA%: polnischer Alpinist<br />

im Berninagebiet abgestürzt. Grund war ein Ausrutschen auf einem Grat, sowie der Ver!<br />

zicht auf ein Sicherungsseil. Gemäss Zählung der SDA sind bis Ende September 2005 48<br />

Personen beim W<strong>and</strong>ern oder Bergsteigen ums Leben gekommen. Doch eine Antwort<br />

auf die Frage, inwiefern die Tourenplanung einen Beitrag zu diesen Unfällen leistete,<br />

konnte nicht gefunden werden.<br />

Mit den oben gestellten Fragen, ob sich die Bergsportarten unterschiedlich gut auf eine<br />

Bergtour vorbereiten und es darum auch zu unterschiedlichen Häufigkeiten bei den Un!<br />

fallzahlen kommt, wurde diese Diplomarbeit in Angri& genommen.<br />

Zentraler Best<strong>and</strong>teil der Arbeit sind die Unfallzahlen, welche der Schweizer Alpen Club<br />

jährlich präsentiert. Diese Unfallzahlen werden von Mosimann bearbeitet $2001, 2002,<br />

2003, 2004%.<br />

1 . 2 " U N S I C H E R H E I T B E Z Ü G L I C H V E R S C H I E D E N E N S Y S T E!<br />

M E N<br />

Der Mensch h<strong>and</strong>elt in einer Vielzahl von Systemen, eines davon ist der Sport. Allen Sys!<br />

temen ist gemeinsam, dass innerhalb eines Systems Entscheidungen getro&en werden<br />

müssen. Man unterscheidet zwischen linearen und komplexen Systemen $z. B. Perrow<br />

1987%, siehe Tab. 1!1.<br />

Einleitung" 21


Tab. 1!1: Übersicht über komplexe und lineare Systeme $Perrow 1987%<br />

Komplexe Systeme<br />

dichte Anordnung der Komponenten<br />

kontinuierlicher Betriebsablauf<br />

begrenzte Substituierbarkeit von Material und<br />

Zubehör<br />

neuartige und unbeabsichtigte Rückkopplungsschleifen<br />

indirekte oder abgeleitete Informationen<br />

abhängige Verknüpfungen<br />

verknüpfte Subsysteme<br />

Rückkopplungsschleifen<br />

beschränkte Kenntnis<br />

Lineare Systeme<br />

verstreute Anordnung der Komponenten<br />

Einteilung des Betriebsablaufs in einzelne, getrennte<br />

Schritte<br />

weitgehende Substituierbarkeit von Material und<br />

Zubehör<br />

kaum neuartige und unbeabsichtigte Rückkoppelungsschleifen<br />

direkte Informationen<br />

festgelegte Verknüpfungen<br />

getrennte Subsysteme<br />

wenig Rückkopplungsschleifen<br />

umfassende Kenntnis<br />

In linearen Systemen kann eine Entscheidung mit einfachen Ja/ Nein Überlegungen anti!<br />

zipiert werden. Unsicherheiten bezüglich des E&ektes entstehen nur in geringem Masse.<br />

Im Gegensatz dazu stehen die komplexen Systeme. In diesen sind, gem. Tab. 1!1, die Ef!<br />

fekte einer Entscheidung erst zeitverzögert ersichtlich, die Rückkopplungsschleifen kön!<br />

nen neuartig und unbeabsichtigt auftreten und die Kenntnis über das System ist be!<br />

schränkt. Weiter sind Informationen nur indirekt oder abgeleitet verfügbar. Aufgrund<br />

dieser Definition, sind Ja/ Nein Überlegungen nicht das adäquate Mittel um Lösungen für<br />

Probleme in komplexer Umgebung zu finden $Dörner 2004%. Besser sind Entscheidungs!<br />

findungen, welche die Unsicherheiten im System berücksichtigen $Scholz 1995%. Es kön!<br />

nen Unsicherheiten bezüglich der Daten und des Wissens unterschieden werden $Walls!<br />

ten und Whitfield 1990%. Zusätzlich beeinflussen die persönliche Einstellung, Erwartung<br />

und Erfahrung der Personen die Entscheidungsfindung $Tversky und Kahnemann 1973;<br />

1974 und 1981%.<br />

1 . 3" D E R B E R G S P O R T A L S K O M P L E X E S S Y S T E M ! E I N P E R!<br />

S Ö N L I C H E R E R L E B N I S B E R I C H T<br />

Morgens in der Früh um 04:15 Uhr. Es ist Tagwache in der Tschierva!Hütte. Das Tages!<br />

ziel der meisten Hochtourengeher ist der Piz Roseg $Titelbild% oder die Piz Bernina. Die<br />

Besteigung der Piz Bernina über den Biancograt gehört zu den schönsten Touren im Al!<br />

penraum. Im Clubführer steht, dass zwischen 6 bis 8 Stunden für die Besteigung der Piz<br />

Einleitung" 22


Bernina über den Biancograt benötigt wird. Die Schwierigkeiten sind mit ziemlich<br />

schwierig $ZS% und Kletterstellen bis in den III. Grad angegeben. Mit einem flauen Ge!<br />

fühl im Magen, wird das Morgenessen zu sich genommen. Gesprochen wird nicht viel.<br />

Beim Au(ruch ist es dunkel. Eine Lichterkette schlängelt sich durch das Tal nach hinten<br />

zum Tschierva!Gletscher. Die Strinlampen der Hochtourengeher sind weit herum als<br />

Lichtkegel sichtbar. Sobald man die Hütte verlassen hat, ist man auf sich alleine gestellt.<br />

Nur noch Informationen, welche man Zuhause oder in der Hütte abgeklärt hatte, sind<br />

verfügbar. Wetterberichte können nicht mehr angefordert werden, Verbindungen zur<br />

Aussenwelt mit dem Telefon sind zum Teil nicht vorh<strong>and</strong>en, aufgrund von Mobilfunk!<br />

löchern. Es bleibt nur noch die Beobachtung des Wetters und die Interpretation des<br />

Wettergeschehens durch die Tourenteilnehmer. Auch die Verhältnisse des Eises, der Klet!<br />

terstellen und vor allem die Tagesform der Hochtourengeher müssen aufmerksam ver!<br />

folgt werden. Wenn man nach ca. einer Stunde beim Tschierva!Gletscher angekommen<br />

ist, werden die ersten Entscheidungen getro&en. Werden die Steigeisen angezogen? Seilt<br />

man sich schon an? Wie ist die Reihenfolge in der Seilschaft? Sind die Eisschrauben ver!<br />

fügbar? Weiter geht es in Richtung Fuorcla Prevlus $romanisch: gefährlicher Sattel%. Die<br />

Besteigung geht ohne Schwierigkeiten, doch die Felsen sind sehr brüchig und lose. Man<br />

muss aufpassen, dass keine Steine losgetreten werden, welche die unten folgenden Seil!<br />

schaften gefährden. Ohne Probleme und Zeitverzug können die Kletterstellen überwun!<br />

den werden, dazu wurden die Steigeisen wieder ausgezogen. Der Biancograt ist in Sicht.<br />

Die Wegbeschreibung des Clubführers schreibt, dass auf 3’578 m über Meer $müM% der<br />

Grat verlassen und auf den Firngrat abgestiegen werden soll. Man läuft auf der Tag!/<br />

Nachtscheide, mittlerweile ist es ca. 07:30 Uhr. Von links scheint die Sonne und wärmt<br />

die eine Hälfte des Gesichtes. Auf der rechten Seite ist es noch dunkel. Diese Gesichts!<br />

hälfte bleibt kalt. Die Bedingungen sind perfekt, bis auf die Wolken, die aufziehen. Ein<br />

Rückzug zu Beginn des Biancogrates ist noch ohne grössere Probleme möglich, doch<br />

würde die sichere Tschierva Hütte erst in ca. 3 Stunden erreicht werden. Wird das Wetter<br />

halten? Ab wann wäre es sinnvoller, über den Berg ins sichere Tal zu gelangen, anstatt den<br />

Rückweg anzutreten? Wieder werden die Steigeisen angezogen und der Weg führt vor!<br />

wärts Richtung Gipfel. Höchste Konzentration ist jetzt gefordert. Die einzige Sicherung<br />

ist, dass die Seilpartner keinen Fehler machen, sich keinen Fehltritt leisten. Den Seilpart!<br />

ner bei einem Sturz aufzuhalten ist sehr schwierig. Trotz der Müdigkeit im Kopf und<br />

auch schon im Körper, muss man sich jetzt für ungefähr eine Stunde auf jeden Schritt<br />

Einleitung" 23


konzentrieren. Die Wolken werden immer dichter. Man kann das Wetter nicht beobach!<br />

ten und sich auf das Gehen konzentrieren. Man muss sich entscheiden wohin man blickt,<br />

in die Wolken oder auf den Grat. Die Gespräche zum Seilpartner beschränken sich auf<br />

Mitteilungen über die Wetterentwicklung, die Nachfrage nach der Kondition und die<br />

Schönheit der Berge, doch die meiste Zeit wird geschwiegen und man konzentriert sich<br />

auf das Gehen. Nachdem der Grat überschritten wurde, wird die Flucht nach vorne ange!<br />

treten. Die Wolken verdichten sich. Obwohl der Wetterbericht schönes Wetter gemeldet<br />

hat, sind die Wolkenfelder schon ziemlich dicht. Zurück zur Hütte dauert jetzt länger, als<br />

über den Gipfel ins Tal. Als erste Seilschaft, welche den Vorgipfel erreicht hat, sind wir<br />

gut unterwegs und dem Zeitplan weit voraus. Wieder wird der Höhenmesser kontrolliert.<br />

Bei Punkten, an denen die Höhe auf der L<strong>and</strong>karte vermerkt ist, wird diese mit dem<br />

Höhenmesser kontrolliert. Durch Luftdruckveränderungen könnte der Höhenmesser<br />

eine falsche Höhe anzeigen. Diese wird an solchen fest vermessenen Punkten korrigiert.<br />

So kann man, zusammen mit dem Beobachten der Umgebung, auf der Karte nachvollzie!<br />

hen, wo man sich gerade befindet. Dies funktioniert jedoch nur, wenn man weiss, wo man<br />

sich auf der Karte befindet.<br />

Die Verhältnisse des Firns, des Eises und des Felsens sind hervorragend. Die Kondition<br />

beider Seilpartner ist sehr gut und die Höhe wird nicht gespürt obwohl man sich schon<br />

auf über 3’900 müM befindet. Der Gipfel wird bestiegen. Wieder kommen Kletterpassa!<br />

gen, diesmal auf ca. 4’000 müM. Obwohl das Gipfelerlebnis etwas wunderschönes ist,<br />

drängen beide Seilpartner zum sofortigen Au(ruch. Nur etwa 5 Minuten werden auf dem<br />

Gipfel verbracht. Etwas Zeit, um zu essen und zu trinken, sowie eine Kälteschutzjacke<br />

anzuziehen und den Höhenmesser wieder zu kontrollieren.<br />

Der Abstieg ist anspruchsvoller als gedacht. Wieder kommen Kletterpassagen. Der Auf!<br />

stieg wurde in 5 Stunden gescha&t, der Abstieg wird noch einmal 4 Stunden dauern. Der<br />

Gletscher ist schwierig einzuschätzen, denn die Gletscherspalten sind durch eine feine<br />

Schneeschicht zugedeckt. Vorsichtig geht man über die Gletscherspalten. Zweimal bricht<br />

der Seilpartner mit einem Fuss ein. Adrenalin schiesst ins Blut. Die Stimmung wird kurze<br />

Zeit hektisch. Laut wird diskutiert, was die beste Strategie ist. Doch es bleibt nichts an!<br />

deres übrig als Vorwärts zu gehen. Um 14:00 Uhr wird das sichere Tal erreicht, glücklich<br />

und müde. Jetzt erst verfliegt die Anspannung im Körper und die Konzentration lässt<br />

nach. Jetzt erst merkt man, wie lange der Tag schon gedauert hat. Obwohl nicht alles<br />

Einleitung" 24


und lief, führten alle Entscheidungen zu einer erfolgreichen Tour. Beide Seilpartner sind<br />

glücklich und gesund im Tal. Über die Einbrüche bei der Gletscherüberquerung wird<br />

noch lange diskutiert werden. Was hätte man besser machen können? Waren die Ent!<br />

scheidungen immer auf der sicheren Seite? Die Wetterprognosen für das gesamte Enga!<br />

din hätte schön sein sollen, doch es zogen dichte Wolkenfelder auf. Der Respekt vor Blit!<br />

zen war die ganze Tour über vorh<strong>and</strong>en. Durch Luftdruckveränderungen zeigte der Hö!<br />

henmesser selten die tatsächliche Höhe an. Beinahe an jedem fest vermessenem Punkt<br />

musste dieser korrigiert werden.<br />

Dieser Erlebnisbericht zeigt, dass das System Bergsport ein komplexes System ist. Ent!<br />

scheidungen haben erst zeitverzögert Auswirkungen. Neue Informationen sind nur noch<br />

über Interpretationen verfügbar. Auch können über Rückkopplungsschleifen neuartige<br />

Situationen eintreten. So kann man die Reihenfolge der Seilschaften nicht im voraus be!<br />

stimmen. Aber der Zeitverlust ist enorm, wenn man im Mittelfeld von vielen Seilschaften<br />

ist. Dieser Zeitverlust kann sich entscheidend auswirken auf die Tour zum Beispiel be!<br />

züglich des Wetters und den Bedingungen auf dem Gletscher. Nachmittags!Sommerge!<br />

witter sind häufig, die Schneeschicht wird durch die Sonneneinstrahlung aufgeweicht und<br />

ist nicht mehr so belastbar, wie in den frühen Morgenstunden. Auch können Entschei!<br />

dungen durch <strong>and</strong>ere Seilschaften beeinflusst werden. Wenn eine schnelle Seilschaft sich<br />

entscheidet, über den Gipfel zu gehen, kann das eine <strong>and</strong>ere, vielleicht langsamere Seil!<br />

schaft, beeinflussen. Weil man diese schnellere Seilschaft weit vorne sieht, wiegt man sich<br />

in Sicherheit, man ist ja nicht alleine unterwegs.<br />

1 . 4" G E S C H I C H T L I C H E R Ü B E R B L I C K Ü B E R D E N A L P I N I S!<br />

M U S<br />

Der italienische Lyriker und Romantiker Petrarca bestieg 1336 den Mont Ventoux in<br />

Frankreich. Dies wird allgemein als die Geburtsstunde des Alpinismus bezeichnet $z.B.<br />

Aufmuth 1988; Engelhardt et al. 1994%. Die Alpen waren jedoch weiterhin ein Gebiet, das<br />

wegen seiner Gefährlichkeit gemieden wurde. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden<br />

die Alpen “neu” entdeckt und bestiegen. Dies vor allem durch Engländer, welche For!<br />

schungs! und Abenteuerreisen in die Schweizer! und Französischen Alpen unternahmen.<br />

Die Schweizer liessen sich von diesen Entdeckungsreisen inspirieren und führten eigene<br />

Forschungsreisen durch $z.B. Scheuchzer 1752; Saussure 1781%. Im Zentrum dieser Reisen<br />

st<strong>and</strong> die Forschung nach der Entstehung der geologischen Formen, welche auf der Erde<br />

Einleitung" 25


vorh<strong>and</strong>en sind. Dies konnte sehr gut nachvollzogen werden durch die Täler, Flüsse und<br />

Gletscher in den Alpen. Der erste Alpenclub wurde in Engl<strong>and</strong> 1857 unter dem Namen<br />

“Alpine Club” gegründet. Ein Ländername wurde nicht hinzugefügt $Engelhardt et al.<br />

1994%. Engl<strong>and</strong> war zu dieser Zeit eine führende Nation in der Industrie aber auch in der<br />

Weltpolitik. Diesen führenden Anspruch wollte es auch auf den L<strong>and</strong>karten verwirkli!<br />

chen. Die Forschung st<strong>and</strong> an zweiter Stelle. Schon bald wurde jedoch der Oesterreichi!<br />

sche Alpenclub $OeAV% gegründet $1862%, ein Jahr später der Schweizer Alpen Club $SAC%<br />

und der Italienische Alpenclub $CAI%. 1869 wurde der Deutsche Alpenverein $DAV% ge!<br />

gründet, der französische Alpenclub $CAF% im Jahr 1874. Diese Aufzählung zeigt, dass der<br />

Ländername schon bald zur Pflicht wurde.<br />

Währenddem im 18. Jahrhundert vor allem die Erforschung der Flora und Fauna, sowie<br />

die Entstehung der geologischen Formen im Vordergrund st<strong>and</strong>, änderte sich dies im 19.<br />

Jahrhundert zu einer rein alpinen Herausforderung. Jeder Alpenclub hatte seine Zeit!<br />

schrift oder ein Jahrbuch, in welchem die Taten der Mitglieder Erwähnung f<strong>and</strong>en. He!<br />

rausgefordert durch diese Publikationen wurden viele Routen erstbegangen, aber auch<br />

der Sicherheitsaspekt f<strong>and</strong> eine erste Erwähnung.<br />

Emil Zsigmondy schrieb als erster ein Lehrbuch über “Die Gefahren der Alpen” $1880%.<br />

Darin wurde die subjektiven $vom Menschen ausgehenden% von den objektiven $von der<br />

Umwelt ausgehenden% Gefahren unterschieden. Die Tourenplanung wurde nur unterge!<br />

ordnet erwähnt. Sowohl die Unterscheidung in subjektive und objektive Gefahren, als<br />

auch die Tourenplanung werden auch in der heutigen Literatur vorgenommen und be!<br />

h<strong>and</strong>elt.<br />

Im 20. Jahrhundert waren in den Alpen beinahe alle Berge auf verschiedensten Routen<br />

bestiegen. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die letzten drei grossen<br />

Herausforderungen der Alpen gemeistert: Matterhorn!, Gr<strong>and</strong>e!Jorasse! sowie Eiger!<br />

Nordw<strong>and</strong>. Die Alpinisten suchten sich darau)in eine neue Herausforderung: Das Hö!<br />

henbergsteigen in den südamerikanischen Anden und vor allem die höchsten Berge der<br />

Erde im Pakistan und dem Himalaya.<br />

1 . 5" Ü B E R L E G U N G S Z Y K L E N I M B E R G S P O R T<br />

Wenn man das System Bergsport einer genaueren Betrachtung unterzieht, so kann man<br />

folgendes feststellen: Bergsport ist ein sehr heterogener Begri&, weitere Einschränkungen<br />

Einleitung" 26


ezüglich der Sportarten und der Schwierigkeiten innerhalb der Sportarten sind notwen!<br />

dig um Vergleiche anstellen zu können. Bergsport beinhaltet nicht nur Alpinklettern,<br />

Hochtourengehen und Alpinw<strong>and</strong>ern. Mountainbiking, Deltasegeln, Canyoning und<br />

Gleitschirmfliegen etc. können auch dazugerechnet werden. Nicht in allen Bergsportar!<br />

ten müssen jedoch dieselben Entscheidungen getro&en werden, um sicher in den Bergen<br />

unterwegs zu sein. Aufgrund der Vergleichbarkeit bezieht sich diese Untersuchung jedoch<br />

nur auf die Sportarten Hochtourengehen, Alpinw<strong>and</strong>ern und Alpinklettern $zur genaue!<br />

ren Definition dieser Sportarten siehe Methodenkapitel 4.3%.<br />

Grob können Vorbereitungs!, Ausführungs! und Nachbereitungsphase unterschieden<br />

werden $siehe Abb. 1!3%.<br />

Vorbereitungsphase<br />

Auswahl des Zieles<br />

Sammlung von Informationen<br />

Strategiebildung<br />

Strategieevaluation<br />

<br />

<br />

<br />

Ausführungsphase<br />

Ausführung der geplanten Aktivität<br />

Anwendung der gesammelten<br />

Informationen<br />

Laufende Überprüfung der Lage<br />

Rollende Planung<br />

<br />

<br />

Nachbereitungsphase<br />

Lernen aus der erfolgten Aktivität<br />

Konsequenzen<br />

Abb. 1-3. Die verschiedenen Phasen eines Überlegungszyklus (adaptiert aus Scholz und Binder 2003)<br />

Im Gegensatz zu Mensch!Maschinen Interaktionen sind Mensch!Umwelt Beziehungen<br />

schwieriger zu untersuchen. Sowohl das System Mensch als auch das System Umwelt ist<br />

ein komplexes Gebilde. Dementsprechend sind Überlegungen wie sie zum Beispiel Rea!<br />

son $1990% und Dörner $2004% ausführten nur sehr schwierig auf solche sehr individuellen<br />

Systeme zu adaptieren. Bei vielen Mensch!Maschinen Interaktionen können schon Über!<br />

legungen, welche die Organisation von Firmen und die H<strong>and</strong>lungsabläufe von Operateu!<br />

ren betre&en zu einem sichereren System führen. Im Bergsport können jedoch Überle!<br />

gungen, welche die Firmenorganisation betre&en nur einen kleinen Teil aller Bergsportler<br />

Einleitung" 27


eeinflussen. Dies, obwohl Firmenorganisationen $z. B. Bergsportschulen und Bergfüh!<br />

rerzentren% eine multiplikator Wirkung haben durch die Ausbildungen, die sie anbieten.<br />

Die Phasen aus Abb. 1!3 können zum Beispiel auf eine Bergtour angewendet werden. Ei!<br />

ne Bergtour kann sowohl Hochtourengeher, Alpinw<strong>and</strong>erer als auch Alpinkletterer be!<br />

tre&en. Der Rhythmus der Überlegungen ist bei allen drei Sportarten gleich. Die Abbil!<br />

dung zeigt den Einfluss der verschiedenen Phasen aufein<strong>and</strong>er.<br />

Die Vorbereitungsphase beinhaltet die Ziel! und Informationssuche und die Evaluation<br />

einer erfolgsversprechenden Strategie, um das Ziel zu erreichen. Die interne Schlaufe !<br />

zeigt, dass in der Vorbereitungsphase das Ziel geändert werden kann, oder aber dass neue<br />

Informationen in der Vorbereitungsphase die Strategieevaluation beeinflussen können.<br />

Die Ausführungsphase ist die Bergtour. Je umfassender die Vorbereitungsphase war, desto<br />

mehr Informationen können mit auf die Tour genommen werden ". Diese Informatio!<br />

nen müssen jedoch laufend neu überprüft und eventuell angepasst werden $interne<br />

Schlaufe #%. Es entsteht eine rollende Planung.<br />

Die Erlebnisse auf einer Bergtour können Konsequenzen nach sich ziehen für weitere<br />

Bergtouren $. Entsprechend sollten diese Erlebnisse verarbeitet werden, entweder als<br />

Einzelperson oder in der Gruppe. Die Nachbereitungsphase ist daher ein wichtiger Best!<br />

<strong>and</strong>teil der Bergtour. Aufgrund vieler solcher Überlegungszyklen können Erfahrungen<br />

gesammelt werden und beeinflussen die zukünftigen Vorbereitungs!, Ausführungs! und<br />

Nachbereitungsphasen %.<br />

1 . 6 # R I S I K O U N D R I S I K O M A N A G E M E N T I M B E R G S P O R T<br />

Risiko wird in dieser Arbeit wie folgt definiert: Risiko entsteht durch menschliches Ent!<br />

scheiden und H<strong>and</strong>eln im Umgang mit potentiellen Gefahrenquellen. Das Risikomana!<br />

gement versucht diese Entscheidungen und H<strong>and</strong>lungen soweit zu optimieren, dass eine<br />

geringe Unfallgefahr besteht.<br />

Die Bergwelt ist ein o&enes System. Abschätzungen zu der Anzahl Personen, die in den<br />

Schweizer Bergen Bergw<strong>and</strong>ern, Klettern und auf Hochtouren gehen sind zum Beispiel<br />

durch Fritzsche aber auch durch Marktstudien gemacht worden $MachConsumer 2003%.<br />

Während die Marktstudie von MachConsumer von 2.5 Millionen W<strong>and</strong>erern ausgeht,<br />

schätzt Fritzsche $1992% die Bergw<strong>and</strong>erer auf 1.9 Millionen. Weiter schätzt Fritzsche die<br />

Einleitung" 28


Anzahl Hochtourengeher auf 170’000 und die Anzahl Alpinkletterer auf 10’000 Perso!<br />

nen. Aufgrund von fehlenden Erhebungen, ist es schwierig genaue Zahlen abzuschätzen.<br />

Deshalb ist es auch schwierig, formale Berechnungen zum statistischen Risiko in den<br />

Bergsportarten auszuführen. Trotzdem kann man solche Berechnungen ausführen, um die<br />

Grössenordnung des Risikos in etwa kennen zu lernen. Mosimann $1993% f<strong>and</strong> heraus,<br />

dass die Gefahr beim Hochtourengehen tödlich zu verunfallen ca. zehnmal höher sei als<br />

beim Bergw<strong>and</strong>ern. Dazu dividierte er die Anzahl Personen die verunglückten, durch die<br />

Anzahl Personen, die die Sportart ausübten.<br />

Um jedoch die Unfallgefahr zu reduzieren, braucht es ein e&ektives Risikomanagement,<br />

welches die Vorbereitungsphase, die Ausführungs! und Nachbereitungsphase beinhaltet.<br />

Dieses Risikomanagement ist für den Winter, mit dem 3x3 von Werner Munter $1997% zu!<br />

sammen mit der Reduktionsmethode, formalisiert worden. Dabei ist das 3x3 ein klassi!<br />

sches Beurteilungsinstrument als Entscheidungshilfe für die verschiedenen Phasen einer<br />

Skitour. Die Reduktionsmethode ist ein Hilfsmittel um die Lawinensituation eines Ein!<br />

zelhanges beurteilen zu können. Die Reduktionsmethode stützt sich auf eine breit abge!<br />

stützte Datensammlung bezüglich Lawinenunfällen, Exposition, der Höhe über Meer, der<br />

Lawinenhänge und auch der Lawinengefahr, welche vom Eidgenössischen Institut für<br />

Schnee! und Lawinenforschung in Davos herausgegeben wird. Ein solches St<strong>and</strong>ardmittel<br />

gibt es für den Sommerbergsport noch nicht.<br />

1 . 7# B E S T E H E N D E F O R S C H U N G I M B E R E I C H W I L D E R N E S S<br />

M E D I Z I N , B E R G S P O R T , R I S I K O U N D P S Y C H O L O G I E<br />

Aus dem Bereich Bergsport gibt es wenig Literatur und Publikationen zum Thema Um!<br />

gang mit Unsicherheit. Es gibt Publikationen, die sich aus einer medizinischen Perspek!<br />

tive mit Analysen von Unfallgeschehen und !zahlen annähern. Heggie und Heggie $2004%<br />

untersuchten die Epidemiologie von W<strong>and</strong>erunfällen und Krankheiten während eines<br />

Vulkanausfluges auf Hawaii. Während 8 Wochen wurden die Touristen, welche fliessende<br />

Lava betrachten wollten am Parkausgang befragt. Dabei wurden 841 W<strong>and</strong>erer über ihre<br />

W<strong>and</strong>ererfahrung, ihre Vorbereitung sowie den Gesundheitszust<strong>and</strong> vor und nach dem<br />

Ausflug befragt. Sie stellten fest, dass viele W<strong>and</strong>erer nicht die notwendige Erfahrung<br />

hatten, um einen solchen Ausflug auszuführen, auch wurde die Vorbereitung der Touris!<br />

ten als ungenügend beurteilt.<br />

Einleitung" 29


Trayers III $2004% beschreibt im Editorial der Zeitschrift Wilderness <strong>and</strong> Environmental<br />

Medicine, was die vorbeugende Wilderness Medizin beitragen könne, um viele Unfälle zu<br />

vermeiden. Er beschreibt vier Hauptursachen, welche zu einem grossen Teil an Unfällen<br />

beitragen. Diese seien: 1. seilfreies Klettern, 2. sich selber überschätzen, 3. unangepasstes<br />

und 4. unvollständiges Material. Zudem seien die Entscheidungen auf der Wildnis!Tour<br />

häufig verbesserungswürdig. Er begründet, warum dem Vermeiden von Unfällen solch ein<br />

grosser Wert beigemessen werden sollte. Unfälle in der Wildnis können ein erhöhtes In!<br />

fektionsrisiko beinhalten, eine schwierige Evakuation sei die Regel und ein erhöhtes Ri!<br />

siko für weitere Verletzungen sowohl für den Verunfallten als auch für den Retter sei vor!<br />

h<strong>and</strong>en. Deshalb sei jeder E&ort zu unterstützen, welcher die Unfallzahlen einschränke.<br />

Weiter beschreibt er zwei Hauptursachen für schlechte Entscheidungsfindungen in der<br />

Wildnis. Einerseits sei ein schlechtes Verständnis für das System Wildnis vorh<strong>and</strong>en. Das<br />

Zusammenspiel der verschiedenen Teile innerhalb des Systems würden nur ungenügend<br />

verst<strong>and</strong>en. Kletterer würden sich in gefährliche Situationen bringen, weil sie sich nicht<br />

genügend informiert hätten oder weil die Kletterer sich lange Zeit für die Tour kletter!<br />

technisch und konditionell vorbereitet hätten, sich aber nicht gleich gut in der Entschei!<br />

dungsfindung vorbereitet hätten. Andrerseits sei ein wichtiger Faktor das Überschätzen<br />

der eigenen Fähigkeiten. Lösungen für diese Probleme seien das Erkennen, wann welche<br />

Entscheidungen angemessen seien. Entscheidungsfindungen können auf jeder Bergwan!<br />

derung trainiert werden. Genau gleich wie die Klettertechnik und die Kondition, sei die<br />

Entscheidungsfindung zu trainieren.<br />

Attarian $2002% befragte in einem Web!basierten Fragebogen 241 Felskletterer in den<br />

USA. Die Befragungsperiode dauerte 15 Monate in den Jahren 2000 und 2001. Der Fra!<br />

gebogen betraf die Demografie, die Erste Hilfe Erfahrung der Kletterer sowie die Mö!<br />

glichkeiten der Kletterer sich selbst sowie Partner klettertechnisch zu retten. Diese<br />

Studie konnte Ergebnisse bezüglich der Erfahrung der Kletterer, der Art des Kletterstils<br />

sowie der persönlichen Ausrüstung aufzeigen. Nur gerade 2* der 241 befragten Personen<br />

hatten ein halbes Jahr oder weniger Klettererfahrung und ca. 25* waren mehr als 60 Tage<br />

im Jahr am Alpinklettern. 54* von diesen 241 Personen waren reine Alpinkletter und<br />

37* waren sowohl Alpin! wie auch Sportkletterer. Die übrigen 8* waren reine Sportklet!<br />

terer. Über 90* der 241 Kletterer gaben an, über eine Ausbildung in Erster Hilfe zu ha!<br />

ben. Wie gut diese Ausbildung gewesen ist, wurde nicht überprüft.<br />

Einleitung" 30


Lischke, Byhahn, Westphal und Kessler $2001% beschäftigten sich mit der Frage der Zu!<br />

nahme von Bergsteiger!Unfallzahlen in den europäischen Alpen in den letzten Jahren.<br />

Dabei wurden die Unfallzahlen von verschiedenen europäischen Organisationen für die<br />

Jahren 1987 bis 1997 zusammengetragen und untersucht. Aufgrund der Daten konnten<br />

Lischke et al. aufzeigen, dass die Unfälle in der gewählten Periode signifikant gestiegen<br />

seien. Sie vermuten, dass trotz des hohen Informationsangebotes, der Ratschläge und der<br />

Trainings durch die Bergsportschulen, des Schweizer Alpen Clubs sowie <strong>and</strong>eren Alpin!<br />

organisationen ein hohes Risiko bestehe, in den oberen alpinen Regionen zu verunfallen.<br />

Viele Bergsportler seien ungenügend trainiert, würden die eigenen Fähigkeiten über!<br />

schätzen und die Ausrüstung sei mangelhaft.<br />

Alle oben genannten Publikationen betrafen vor allem den medizinischen Wilderness Be!<br />

reich.<br />

Die nachfolgenden Publikationen sind im Bereich Nationalpark!Sicherheit und Risiko!<br />

management in Nationalparks geschrieben worden.<br />

Elliot, Elliot und Bixby $2003% untersuchten die Risikofaktoren, welche in Zusammen!<br />

hang st<strong>and</strong>en mit Camping!Ferien einer Jugendorganisation in den USA. Eine der Hypo!<br />

thesen war, dass Anfänger mehr Unfälle verursachen als erfahrene Trekkinggeher oder<br />

Kanufahrer. Dafür wurde im Sommer 2000 ein Ferienlager begleitet und mittels den Da!<br />

ten der Medizinstations!Besucher eine Auswertung gemacht. Bedingt durch die Organi!<br />

sation des Ferienlagers konnten auch Beinahe!Unfälle rapportiert und ausgewertet wer!<br />

den. Elliot, Elliot und Bixby f<strong>and</strong>en heraus, dass die ältesten Teilnehmer des Jugendcamps<br />

am meisten von Unfälle betro&en waren und im Trekking! und im Kanufahren!Bereich<br />

keine geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Unfälle vorh<strong>and</strong>en waren. Über<br />

die Gründe konnte nur spekuliert werden. Einerseits könne es mit der Ausbildung der<br />

Leiter zu tun haben, <strong>and</strong>rerseits mit der Herkunft der Jugendlichen. Die Jugendlichen<br />

seien vor allem in den Rocky Mountains wohnhaft, während dieses begleitete Lager in<br />

arktischer Umgebung stattf<strong>and</strong>. Diese beiden Regionen seien nicht zu vergleichen und<br />

die Erfahrungen der Jugendlichen müssten adaptiert werden.<br />

Tuler, Golding und Krueger $2002% schrieben eine Übersicht über die vorh<strong>and</strong>ene Litera!<br />

tur bezüglich der Besuchersicherheit in amerikanischen Nationalparks. Sie beschrieben<br />

Faktoren, welche zu Unfällen führen können wie zum Beispiel die Erfahrung der Besu!<br />

Einleitung" 31


cher, die Risikowahrnehmung, die Antizipation von Gefahren und Stress!Faktoren. Zu!<br />

dem erörterten sie die soziale Komponente, die Umweltkomponente, die Infrastruktur<br />

der Nationalparks sowie die Ausrüstung. Sie beschrieben, dass vor allem das Alter und das<br />

Geschlecht eine Rolle bei Unfällen spiele. Jugendliche männliche Personen riskierten oft<br />

mehr als jugendliche weibliche Personen. Weiter schreiben sie, dass die Erfahrung das<br />

Unfallrisiko sowohl erhöhen, wie auch erniedrigen kann. Die Erfahrung würde die Impli!<br />

kationen einer Entscheidung besser vorhersehen lassen, als eine Person mit wenig Erfah!<br />

rung. Es könne aber auch sein, dass sich Personen mit mehr Erfahrung stärker an die<br />

Grenzen des persönlich machbaren herantasten, als eine mit wenig Erfahrung. Zudem<br />

könne es sein, dass Personen die gut ausgerüstet seien, mehr Risiko auf sich nahmen, als<br />

Personen, die weniger gut ausgerüstet waren. Die technischen Möglichkeiten der Aus!<br />

rüstung würden eine Besteigung des Berges zulassen, ob diese aber auch für die konditio!<br />

nellen oder psychischen Möglichkeiten zutre&e, sei nicht sicher.<br />

Zink und Leberman $2001% untersuchten das Risikomanagement von neuseeländischen<br />

Outdoor!Instruktoren. Die Instruktoren von zwei verschiedenen Nationalparks mussten<br />

einen Prozess anwenden, welches das Ausfüllen eines Formulares nach sich zog, um das<br />

Risikomanagement und die Analyse des Risikos vorgängig abzuklären $Risk Analysis <strong>and</strong><br />

Management System, RAMS%. Um zu verstehen, wie dieser RAMS!Prozess angewendet<br />

wurde und wie vertieft die Instruktoren diesen auch durchführten, wurden Interviews<br />

geführt. Zink und Lebermann stellten fest, dass für viele Instruktoren der Begri& Risiko<br />

ein evolvierender Begri& sei. Dieser verändere sich im Laufe der Aktivität und müsse<br />

immer wieder neu betrachtet werden. Durch st<strong>and</strong>ardisierte Prozeduren könne aber in<br />

vielen Situationen richtig entschieden werden. Die Aussagen der Instruktoren waren,<br />

dass vorgegebene St<strong>and</strong>ard!Prozeduren frustrierend seien, denn sie wollten lieber selber<br />

entscheiden, anstatt auf diese zurückgreifen. Die Untersuchung hatte bei den Instrukto!<br />

ren keinen hohen Stellenwert, man erachtete diesen RAMS!Prozess als unnötig und<br />

überflüssige Papierverschwendung. Die Autoren schlussfolgerten, dass es nötig sei, die<br />

St<strong>and</strong>ard!Prozeduren auf einzelne spezifischen Outdoor!Aktivitäten anzupassen, um den<br />

Stellenwert des RAMS eventuell zu erhöhen.<br />

Eine weitere Forschungsrichtung beschäftigt sich mit Risikoerlebnis und Risikoverhal!<br />

ten. Diese Bereiche sind breit untersucht worden, zum Teil auch mit Bezug zum Berg!<br />

Einleitung" 32


sport. In diesen Literaturen f<strong>and</strong> man zum Teil geschlechtsspezifische Unterschiede und<br />

man führte Unterschiede auch auf Persönlichkeitskonstrukte zurück.<br />

Zuckermann, Eysenck und Eysenck $1978% sowie Zuckermann $1979a, 1979c, 1982, 1994%<br />

untersuchten die unterschiedlichen Verhaltensdispositionen $Sensation!Seeking% von Per!<br />

sonen. Dabei stellte Zuckermann fest, dass diese Disposition stark persönlichkeitsabhän!<br />

gig sei. Er teilte darau)in die Präferenzen dieser Personen in vier Verhaltensweisen ein.<br />

Für diese Arbeit ist vor allem die Präferenz Thrill <strong>and</strong> Adventure Seeking $TAS% von Be!<br />

deutung. In diese Gruppe fallen Personen, welche sich risikoreiche und abenteuerliche<br />

Aktivitäten wünschen sowie entsprechende Sportarten ausüben, welche intensive Stimu!<br />

lationen und Erfahrungen hervorrufen. Dieses Sensation!Seeking Konstrukt wurde viel!<br />

fach untersucht und es gibt eine breit angelegte Forschungsliteratur dazu $Cogan und<br />

Brown 1999; Jack und Ronan 1998; Gilchrist, Povey, Dickinson und Povey 1995; Chirivella<br />

und Martinez 1994; Rossi und Cereatti 1993; Cronin 1991; Freixanet 1991; Robinson 1985%.<br />

Csikscentmihalyi $1985 und 1992% beschrieb mit der Flow!Theorie, wann und wie man<br />

Angst, Stress, Langeweile und Zustände von höchster Konzentration erlebt. Er beschrieb<br />

den “Flow” Zust<strong>and</strong> als reflexionsfreies gänzliches Aufgehen in einer hindernisfrei lau!<br />

fenden Tätigkeit. Gerade im Klettern konnte dieser Flow!Zust<strong>and</strong> gut nachgewiesen<br />

werden $Aellig 2004%. Auch hier gibt es ein breites Feld von Publikationen $Schallberger<br />

und Pfister 2001; Venetz, Schmid und Schallberger 2001; Rheinberg 1996; Schallberger<br />

1995%.<br />

Apter $1994% beschreibt in seiner Reversionstheorie, warum die Gefahr für manche Men!<br />

schen von einem unwiderstehlichen Glanz ist. Gemäss dieser Theorie, ist die Lust an<br />

Nervenkitzel normal. Der Schlüsselbegri& zur Erklärung des Nervenkitzels ist der schüt!<br />

zende Rahmen. Dieser Rahmen bestimmt die emotionale Reaktion. Es können drei sub!<br />

jektive Zonen unterschieden werden: Die Sicherheitszone, die Gefahrenzone und die<br />

Traumazone. Je nach menschlicher Veranlagung sucht man die Grenze der Gefahrenzone.<br />

Die Traumazone soll vermieden werden, da in dieser Zone die Unfälle geschehen.<br />

Slovic et al. $2004% beschrieben zwei Systeme des Denkens. Zum einen das experimentel!<br />

le und zum <strong>and</strong>eren das analytische System. Im experimentellen System spielt das Fühlen<br />

eine übergeordnete Rolle über das analytische und logische Denken. Die Entscheidungen<br />

werden rascher gefällt und sind bezogen auf rasches H<strong>and</strong>eln. Slovic, Fischho& und<br />

Einleitung" 33


Lichtenstein $1977% schrieben einen Überblick über die Behavioral Decision Theory. In<br />

dieser Arbeit werden bekannte menschliche Fehler detailliert beschrieben. Viele dieser<br />

menschlichen Fehler sind von Tversky und Kahnemann $1973, 1974% als Entscheidungs!<br />

Heuristiken publiziert worden.<br />

2." REKAPITULATION UND AUSBLICK<br />

Die Unfallstatistiken des SAC zeigen, dass es jedes Jahr viele tödliche Bergunfälle $siehe<br />

Abb. 1!1% und Bergnotfälle gibt $siehe 1!2%, und dass die Bergw<strong>and</strong>erer meist diejenige<br />

Sportart ist, welche am meisten zu diesem traurigen Resultat beiträgt, gefolgt von den<br />

Hochtourengehern und den Alpinw<strong>and</strong>erern. Dabei wurden nur die Sommerbergsportar!<br />

ten betrachtet. Dass der Bergsport ein komplexes System ist, konnte durch einen Erleb!<br />

nisbericht gezeigt werden. Es zeigte sich auch, dass der Vorbereitung ein entscheidender<br />

Beitrag zugemessen werden muss, da man auf der Tour keine Kompensationen mehr aus!<br />

führen kann. Sei dies hinsichtlich der Ausrüstung oder aber auch hinsichtlich der Infor!<br />

mationen.<br />

Im Bergsport gibt es nur wenig Literatur und diese ist nicht homogen. Viele Aussagen<br />

müssen aus <strong>and</strong>eren Forschungsfeldern wie der Wilderness!Medizin oder dem Risikoma!<br />

nagement!Bereich in Nationalparks abgeleitet werden. Die persönlichkeitspsychologi!<br />

schen Publikationen können Hinweise geben, warum jem<strong>and</strong> in die Berge geht.<br />

Im folgenden Kapitel B wird die Nische beschrieben, in der die Studie ihren Schwer!<br />

punkt hat, sowie die Hypothese und Fragestellungen mit den erwarteten Ergebnissen.<br />

Einleitung" 34


B.#<br />

Untersuchungsziele und Hypothese<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

#


3." UNTERSUCHUNGSZIELE, HYPOTHESE UND FRAGESTELLUNGEN<br />

Das Kapitel 3 erläutert, wo das Schwergewicht der Untersuchung der Diplomarbeit liegt.<br />

Dazu werden Untersuchungsziele, eine Hypothese und weitere Fragestellungen aufge!<br />

stellt. Zur Hypothese und den Fragestellungen werden die erwarteten Ergebnisse formu!<br />

liert.<br />

3 . 1 " E I N F Ü H R U N G U N D N I S C H E D E R S T U D I E<br />

Wie gut sich Bergsportler auf ihre Tour vorbereiten, wurde bis jetzt noch nicht unter!<br />

sucht. Damit die Resultate möglichst breit abgestützt werden können, kommt die Me!<br />

thode des Fragebogens zu Zuge.<br />

Ein wichtiger Teil des Risikomanagements ist die Tourenplanung als Best<strong>and</strong>teil der Vor!<br />

bereitungsphase. Wie gut vorbereitet gehen also die Bergsportler auf ihre Tour? Aufgrund<br />

der Statistik über die tödlichen Bergunfälle des SAC $siehe Abb. 1!1% können Unterschie!<br />

de erwartet werden. Die Tourenplanung lässt sich messen, indem man die Personen auf<br />

der Tour zu ihrer Vorbereitung befragt. Die übrigen Phasen einer Bergtour sind schwieri!<br />

ger zu messen, sind jedoch Best<strong>and</strong>teil des Risikomanagementes.<br />

3 . 2 # U N T E R S U C H U N G S Z I E L E<br />

Die Arbeit will herausfinden, ob es Unterschiede gibt bezüglich der Tourenplanung in<br />

den drei Sportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen. Eventuell kön!<br />

nen diese Unterschiede sogar eine Erklärung bezüglich den unterschiedlichen Unfallzah!<br />

len geben. Eine direkte Verbindung zwischen der Tourenplanung und den Unfallzahlen<br />

kann diese Arbeit jedoch nicht machen. Aufgrund einer dichotomen Liste von Touren!<br />

planungspunkten kann aber die Vollständigkeit der Tourenplanung erfragt werden, und<br />

Empfehlungen für die Bergsportler sollen herausgefunden werden. Zudem soll diese<br />

Studie einen Beitrag zur Diskussiongrundlage für eventuelle nachfolgende Forschungen<br />

sein.<br />

Untersuchungsziele und Hypothese" 37


Neben Fragen zu Geschlecht, Alter, Nationalität, Beruf und Gruppengrösse wird auch<br />

erfragt, ob die Person mit einem Berg! oder einem sonstigen Führer/ Leiter unterwegs<br />

ist. Anschliessend werden die Gründe erfragt, warum ein Bergführer gebucht wurde.<br />

Um die Qualität der Tourenplanung mit der Funktion der befragten Person innerhalb der<br />

Gruppe in Bezug setzen zu können, wird diese Funktion auch unterschieden und erfragt.<br />

Wenn eine Person keine Tourenplanung gemacht hat, soll herausgefunden werden,<br />

warum.<br />

Um die Erfahrung eingrenzen zu können, wird diese auf verschiedene Arten erfragt. Zum<br />

einen soll die “Jahreserfahrung” erfragt werden. Dies sind die Anzahl Jahre, welche die<br />

Bergsportler schon in ihrer Sportart tätig gewesen sind. Zum <strong>and</strong>eren sollen die Anzahl<br />

Tage erfragt werden, in denen sie im Jahr 2005 in den Bergen ihre Sportart ausübten.<br />

Und zum dritten soll die “Kreuzerfahrung” zu den <strong>and</strong>eren beiden Sportarten erfragt<br />

werden.<br />

Weiter soll herausgefunden werden, ob die Ausrüstung innerhalb der drei Sportarten Al!<br />

pinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen zum Zeitpunkt der Tour komplet<br />

oder mangelhaft war.<br />

Zur Ausarbeitung des Fragebogens sind Experten der REGA, des SAC und Bergführer<br />

hinzugezogen worden.<br />

3 . 3 # H Y P O T H E S E U N D F R A G E S T E L L U N G E N<br />

Die Hypothese, welche in dieser Studie untersucht wurde, heisst:<br />

Hypothese 1 $H1%:" Es gibt Unterschiede in der Qualität der Tourenplanung zwischen<br />

den drei Bergsportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen<br />

Erwartetes Ergebniss zu H1: Aufgrund der Statistik der Notfälle und den tödlichen Un!<br />

fällen des SAC $Mosimann 2001, 2002, 2003, 2004% wird erwartet, dass sich die Alpin!<br />

w<strong>and</strong>erer und die Hochtourengeher signifikant schlechter vorbereiten als die Alpinklet!<br />

terer. Zwischen Alpinw<strong>and</strong>erern und Hochtourngehern werden keine Unterschiede er!<br />

wartet.<br />

Anschliessend an diese Hypothese werden folgende Fragestellungen untersucht:<br />

Untersuchungsziele und Hypothese" 38


Fragestellung 2 $F2%:" Bergsportler, welche 4 und mehr Jahre Erfahrung haben in ihrer<br />

Bergsportart, haben eine höhere Qualität der Tourenplanung als diejenigen mit weniger<br />

Erfahrung<br />

Erwartete Ergebnisse zu F2: Die “Jahreserfahrung” wird sich positiv auf die Qualität der<br />

Tourenplanung auswirken. Je mehr Jahre Erfahrung ein Bergsportler hat, desto besser ist<br />

diese.<br />

Fragestellung 3 $F3%:# Bergsportler, welche im Jahr 2005 mehr als 5 Tage in der befragten<br />

Bergsportart unterwegs waren, bereiten sich besser vor als diejenigen welche weniger als 5<br />

Tage unterwegs waren<br />

Erwartete Ergebnisse zu F3: Auch die Erfahrung in Tagen wird sich positiv auswirken auf<br />

die Qualität der Tourenplanung. Je häufiger die Bergsportler in die Berge gehen, desto<br />

besser ist die Tourenplanung. Bedingt durch das Wetter wird angenommen, dass sechs<br />

Touren pro Jahr, oder mehr, nur von Personen gemacht werden, die ein sehr grosses Inte!<br />

resse an ihrer Bergsportart haben und sich dementsprechend gut vorbereiten.<br />

Vor dem Hintergrund von möglichen Massnahmen zur Verbesserung der Tourenplanung<br />

von Berggängern ist es von Interesse, ob sich Personen mit unterschiedlichem Ausbil!<br />

dungsst<strong>and</strong> in ihrer Bergsportart in der Qualität ihrer Tourenplanung unterscheiden. In<br />

dieser Arbeit wird unterschieden zwischen Leitern von Gruppen $Touren! und Gruppen!<br />

leitern sowie Bergführern% und Bergsportlern, die keine Leitungsfunktion $Nicht!Leitern%<br />

ausüben und von denen angenommen werden kann, dass sie in der Regel keine formale<br />

Ausbildung bezüglich der Ausübung des Bergsports erhalten haben. Es wird daher ange!<br />

nommen, dass sich Leiter besser auf eine Tour vorbereiten als Nicht!Leiter.<br />

Fragestellung 4 $F4%:" Leiter von Gruppen $Touren! und Gruppenleiter sowie Bergführer%<br />

erzielen höhere Werte in der Qualität der Tourenplanung als Nicht!Leiter<br />

Erwartete Ergebnisse zu F4: Leiter haben eine Ausbildung erhalten. Die sollte sich auch<br />

in der Qualität der Tourenplanung niederschlagen. Wenn Bergsportler Leiter sind und<br />

eine Gruppe von Bergsportlern führen, dann sollten sie eine bessere Qualität der Tou!<br />

renplanung haben als Nicht!Leiter.<br />

Fragestellung 5 $F5%:"<br />

Tourenplanung<br />

Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in der Qualität der<br />

Untersuchungsziele und Hypothese" 39


Erwartete Ergebnisse zu F5: Die Unfallstatistiken des SAC $Mosimann 2001, 2002, 2003,<br />

2004% zeigen, dass Frauen weniger Unfälle verursachen als Männer. Dies sollte sich auch<br />

in der Qualität der Tourenplanung zeigen. Auf die geschlechtsbezogenen Unterschiede<br />

wird auch in der Literatur hingewiesen $Tuler, Golding und Krueger 2002%.<br />

Fragestellung 6 $F6%:"<br />

gend<br />

Die Ausrüstung ist bei mindestens 75* aller Bergsportlern genü!<br />

Erwartete Ergebnisse zu F6: Aufgrund der Literatur wird angenommen, dass ein Gross!<br />

teil der Bergsportler sich ungenügend für ihre Sportart ausrüsten $Lischke et al. 2001;<br />

Trayers III 2004%. Ein Grossteil heisst in dieser Studie 25*. Ungenügend heisst, mehr als<br />

zwei Artikel aus der definierten Liste gemäss Methodenkapitel 5.6 sind nicht mitgenom!<br />

men worden $Ausrüstungslisten siehe auch Anhänge A bis C%.<br />

Untersuchungsziele und Hypothese" 40


C.#<br />

Methode


4.! EINFÜHRUNG, SYSTEMGRENZE UND DEFINITIONEN<br />

4 . 1" E I N F Ü H R U N G<br />

Das Kapitel 4 definiert die Systemgrenze sowie die untersuchten Personen. Damit man<br />

die drei Bergsportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtouregehen vergleichen<br />

kann, müssen die <strong>Anforderung</strong>en an die Tour in etwa identisch sein. Die <strong>Anforderung</strong>en<br />

werden in diesem Kapitel ausgeführt. Um die Hypothese zu überprüfen, dass es Unter!<br />

schiede gibt in der Qualität der Tourenplanung muss zuerst eine Systemgrenze gezogen<br />

werden. Dies wird räumlich und zeitlich getan. Die Kapitel 5 und 6 widmen sich der Me!<br />

thodik zur Erstellung des Fragebogens sowie der Datenerhebung, !eingabe und der Da!<br />

tenbereinigung. Die Tab. 5!1 ist wichtig für die Auswertungen der Hypothese 1.<br />

4 . 2# W A H L D E R S Y S T E M G R E N Z E<br />

Die Systemgrenze wird in dieser Arbeit definiert durch die Alpen und die Ausseralpen der<br />

Schweiz gemäss Labhart $2001%, für die Monate Mai bis Oktober im Jahr 2005 $Sommer!<br />

bergsport%. Die Alpen könnten auch noch gemäss Bätzing $1997% definiert werden. Bät!<br />

zing rechnet jedoch den Jura und die Voralpen nicht mehr zu den Alpen, während die<br />

Ausseralpen gemäss Labhart den Jura und die Voralpen beinhalten. Sowohl im Jura und in<br />

den Voralpen sind alpine Kletterrouten vorh<strong>and</strong>en und auch schwierige W<strong>and</strong>erungen<br />

können ausgeführt werden. Die Definition welche für diese Arbeit benutzt wird, ist die!<br />

jenige von Labhart $2001% inklusive der Ausseralpen. Die Personen, welche für die Studie<br />

untersucht wurden und sich innerhalb der Systemgrenze aufgehalten haben, sind unten<br />

stehend definiert.<br />

4 . 3# U N T E R S U C H T E B E R G S P O R T L E R<br />

Alpin!/Bergw<strong>and</strong>erer<br />

Die Alpinw<strong>and</strong>erer werden in dieser Arbeit synonym mit den Bergw<strong>and</strong>erern verwendet.<br />

Damit der Alpinw<strong>and</strong>erer mit dem Alpinkletterer und Hochtourengeher verglichen wer!<br />

den kann, wurde die Mindestschwierigkeit gemäss SAC!W<strong>and</strong>erskala bei T4 und höher<br />

festgelegt. Die Definition von T4 ist: “Alpinw<strong>and</strong>ern. Weg nicht gut sichtbar, teilweise<br />

Methode" 43


weglos, an gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Falls markiert:<br />

weiss!blau!weiss. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache,<br />

apere Gletscher. <strong>Anforderung</strong>: Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Gewisse Gelände!<br />

beurteilung. Gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. ”Die Defintion von T5 ist:<br />

“anspruchvolles Alpinw<strong>and</strong>ern. Oft weglos, einzelne einfache Kletterstellen. Falls mar!<br />

kiert: weiss!blau!weiss. Exponiertes, anspruchvolles Gelände, Schrofen, wenig gefährliche<br />

Gletscher und Firnfelder. <strong>Anforderung</strong>: Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und<br />

sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung und elementare Kenntnisse im<br />

Umgang mit Pickel und Seil.” Die Definition von T6 ist: “schwieriges Alpinw<strong>and</strong>ern.<br />

Meist weglos, Kletterstellen, meist nicht markiert. Häufig sehr exponiert, heikles Schro!<br />

fengelände, Gletscher mit Ausrutschgefahr. <strong>Anforderung</strong>: Ausgezeichnetes Orientie!<br />

rungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintech!<br />

nischen Hilfsmitteln.” Alle Zitate aus Metzker $2004%.<br />

Alpinkletterer<br />

Es gibt verschiedene Formen des Kletterns. Als erste Einteilungen kann man die Indoor!<br />

von den Outdoor!Kletterern unterscheiden. Die Outdoor!Kletterer kann man weiter in<br />

Boulderer, Sport! und Alpinkletterer unterteilen. Boulderer klettern seilfrei in Absprung!<br />

höhe $Ho&mann und Pohl 2001%. So genannte Sportkletterer sind in Klettergärten anzu!<br />

tre&en. Alpinklettern unterscheidet man vom Kletterer der Klettergärten $Stückl und<br />

Sojer 2002%. Dabei ist das Kriterium des Rückzugs bei einem Wetterumschwung oder in<br />

einer Notsituation ausschlaggebend. Im Klettergarten findet man viele Einseillängen!<br />

Routen und vereinzelt Mehrseillängen!Routen, welche sehr gut abgesichert sind. Im alpi!<br />

nen Gelände ist der Rückzug häufig problematisch bis unmöglich. Der Weg zurück führt<br />

dann über den Gipfel. Beim alpinen Klettern steht das Erreichen des Ziels im Vorder!<br />

grund, während beim Sportklettern das Hauptaugenmerk auf dem “wie” der Begehung<br />

liegt $Stückl und Sojer 2002%.<br />

Alpinkletter!Unterteilung, Absicherung “gut”/ “super”: In der Schweiz sind die plaisir!<br />

Kletterführer aus dem Filidor Verlag unter den Kletterern sehr verbreitet $totale Ver!<br />

kaufszahlen ca. 95’000%. Daher wurde auch die Bewertung dieser Führer berücksichtigt.<br />

Für einen Einbezug in diese Untersuchung wurde eine Absicherung der Kletterroute von<br />

mindestens “gut” oder “super” vorausgesetzt, sonst wurde die Person nicht befragt. Bei<br />

schlechter abgesicherten Routen wird erwartet, dass die Anzahl Kletterer markant tiefer<br />

Methode" 44


ist. Die Defintion von “gut” ist: “Meistens mit Bohrhaken ausgerüstet. Diese können be!<br />

reits älteren Jahrganges sein und sind willkürlich platziert. Nur die schwierigen Stellen<br />

sind “gut” abgesichert. In den leichteren Seillängen sind die Hakenabstände gross,<br />

“so...so”: vereinzelt sind gefährliche Runouts möglich. Eventuell muss zusätzlich noch<br />

selber abgesichert werden. Sei tapfer, glaube an das Gute dieser Route und lass dich nicht<br />

aus der Ruhe bringen!”. Die Definition von “super” ist: “Mit Bohr! oder Klebehaken<br />

$meist Inox% abgesichert. Die Haken sind optimal und regelmässig, den Kletterstellen<br />

und Schwierigkeiten angepasst, platziert. Gefährliche Stürze sind nicht möglich. Vorstei!<br />

gen ohne Hühnerhaut und aufgestellte Nackenhaare ! so macht Klettern Spass!”.<br />

Alpinkletter!Unterteilung, “Ernsthaftigkeit”: Zusätzlich zur Absicherung der Route wird<br />

in diesen Führern auch die Ernsthaftigkeit angegeben. Die Ernsthaftigkeit ist unabhängig<br />

vom Schwierigkeitsgrad und zusätzlich angegeben $siehe Abb. 4!1%. Für die Befragung war<br />

die Mindest!Ernsthaftigkeit !2. Die Definition von !2 lautet: “ Mehrseillängen!Route mit<br />

eher harmlosem Charakter, Rückzug bei Wetterumsturz kann bereits zu Problemen füh!<br />

ren. Zu! und Abstieg evtl. mit etwas alpinem Ambiente.” Die Definition von !3 ist: “Lange<br />

Route, alpiner Charakter, Rückzug bei Wetterumstürzen sehr problematisch. Alpiner Zu!<br />

resp. Abstieg.” Personen welche Routen mit einer höheren Ernsthaftigkeit kletterten<br />

wurde nicht befragt. Alle Zitate aus von Känel $2003%.<br />

Alpinkletter!Unterteilung, “Schwierigkeitsgrad 4a bis 6b”: Die Kletterer wurden in der<br />

Schwierigkeit gemäss der französischen Schwierigkeitsskala eingeschränkt. Die Unter!<br />

suchten Personen mussten Routen zwischen 4a und 6b klettern.<br />

Methode" 45


Schwierigkeit<br />

Ernsthaftigkeit<br />

Absicherung<br />

Abb. 4-1: Typisches Topo aus einem Kletterführer, mit allen Routeninformationen, welche ein Kletterer braucht<br />

(von Känel 2003)<br />

Hochtourengeher<br />

Die Definition für Hochtouren ist gemäss Geyer $2001%: “Sobald Fels oder ein steiler Ab!<br />

schnitt in Schnee oder Eis begangen werden muss, kann man nicht mehr von einfachen<br />

Gletschertouren reden. Bei klassischen Hochtouren verschiedener Schwierigkeiten $...%<br />

müssen die Techniken in Fels, Schnee und Eis gut bis sehr gut beherrscht werden, die<br />

konditionellen <strong>Anforderung</strong>en liegen meist deutlich höher als bei Gletschertouren. Die<br />

technische Ausrüstung muss um mobile Sicherungsmittel für Fels und Eis ergänzt<br />

werden.” Für die Schweizer Alpen gibt der SAC 51 Clubführer heraus. Darin sind Kletter!<br />

und Hochgebirgstouren beschrieben. Neben der Gesamtbewertung der Tour, welche mit<br />

leicht $L%, wenig schwierig $WS% und ziemlich schwierig $ZS% angegeben wird, gibt es auch<br />

für die Felsklettereien die Schwierigkeitsbewertung der Union Internationale des<br />

Associations 'Alpinisme $UIAA%, welche in den Clubführer von I bis VII reicht.<br />

Hochtourengeher, Gesamtbewertung:<br />

Für die Untersuchung wurden die Gesamtbewertungen WS und ZS berücksichtigt. WS<br />

bedeutet: “wenig schwierig, meistens noch Gehgelände, jedoch erhöhte Trittsicherheit.<br />

Kletterstellen sind übersichtlich und nur wenig exponiert. ZS: ziemlich schwierig, es<br />

muss wiederholt gesichert werden. Guter Routensinn und e+ziente Seilh<strong>and</strong>habung er!<br />

forderlich. Bereits recht lange und exponierte Kletterstellen vorh<strong>and</strong>en.” $Mosimann<br />

Methode" 46


1999%. In jedem Clubführer werden regionentypische Beispiele von Routen für die Ge!<br />

samtbewertung genannt. Dies hilft den Hochtourengehern bei der Einschätzung ihrer<br />

geplanten der Tour. Die regionentypischen Beispiele können als Refernztouren betrach!<br />

tet werden.<br />

Hochtourengehen, Schwierigkeit der Felskletterei:<br />

Die Abgrenzung für Felsklettereien auf einer Hochtour wurde gemäss UIAA Skala bei IV<br />

gesetzt. Die Definitionen für die einzelnen Skalen sind wie folgt: “I = Einfachste Form<br />

der Felskletterei. Die Hände werden nur zum Stützen des Gleichgewichtes verwendet. II<br />

= Richtige Gri&! und Tritt!Kletterei $Dreipunkte Haltung%. Für geübte Kletterer meist<br />

noch ohne Seil begehbar $oder gemeinsames Gehen am kurzen Seil zwischen schwierigen<br />

Passagen%. III = Auch geübte Kletterer pflegen sich hier zu sichern. Hie und da Zwi!<br />

schenhaken in längeren exponierten Stellen häufig begangener Routen. Senkrechte Stel!<br />

len oder gutgri+ge Überhänge verlangen bereits einen ordentlichen Kraftaufw<strong>and</strong>. IV =<br />

Nur für erfahrene Kletterer mit regelmässigem Training. Gute Klettertechnik notwendig.<br />

Längere Stellen meist mit mehreren Zwischenhaken zur Sicherung. Kletterhammer, Ha!<br />

ken, Karabiner und Seilschlingen sind unbedingt notwendig” $Mosimann 1999%.<br />

4 . 4# S U B J E K T I V E U N D O B J E K T I V E G E F A H R E N<br />

Die Gefahren in den Alpen, kann man unterteilen in subjektive und objektive Gefahren.<br />

Zum ersten Mal hat diese in Bergsteigerkreisen bis heute sehr bekannte Unterteilung<br />

Purtscheller gemacht $Purtscheller 1894; zum Beispiel aber auch Geyer 2001%. Als subjek!<br />

tive Gefahren werden solche bezeichnet, die vom Menschen ausgehen. Folgende Gefah!<br />

ren sind als subjektive Gefahren bekannt: Unterschätzen der Schwierigkeiten, Fehlbeur!<br />

teilung des Geländes, mangelnde physische und psychische Leistungsfähigkeit, ungenü!<br />

gende Ausrüstung, falsches Praktizieren der Seiltechnik und falsche Einschätzung von<br />

Können und Erfahrung. Objektive Gefahren sind solche, die von der Umwelt ausgehen.<br />

In den Bergen sind dies: Lawinen, Eisschlag, Nässe und Kälte, Wechtenabbruch, Stein!<br />

schlag, Spaltensturz, Lichtstrahlung, Sturm, Gewitter und Blitzschlag $allgemeiner: Wet!<br />

ter%.<br />

5." ERSTELLUNG DES FRAGEBOGENS<br />

Der Fragebogen ist in die Abschnitte sozio!demografischer Teil, Erfahrungs!, Vorberei!<br />

tungs!, Orientierungs!, Erste Hilfe! und Ausrüstungsteil gegliedert. Zudem werden die<br />

Methode" 47


Gründe für die Sportausübung erfragt. Die Datenpunkte sollen die Beantwortung der<br />

Hypothese und der Fragestellungen ermöglichen.<br />

5 . 1# S O Z I O ! D E M O G R A F I S C H E R T E I L<br />

Drei Fragebogen wurden erstellt, für die drei Sparten Alpinklettern, Hochtourengehen<br />

und Alpinw<strong>and</strong>ern. In allen drei Fragebogen waren folgende Teile identisch: Sozio!demo!<br />

grafischer Teil, Vorbereitungs!, Orientierungs! und Erste Hilfe Teil. Die Teile Erfahrung<br />

und Ausrüstung waren unterschiedlich $Erklärung siehe Kapitel 5.2 und 5.6%.<br />

Der sozio!demografische Teil betri&t das Alter, Geschlecht, Nationalität, Beruf, Grup!<br />

pengrösse und die Frage nach der Ausbildung des Gruppen!Führers. Daran anschliessend<br />

kam die Frage nach dem Grund, wieso ein Bergführer gebucht wurde. Weiter wurde da!<br />

rau)in die Funktion geklärt, die die ausfüllende Person auf der Tour hat. Zur Auswahl<br />

st<strong>and</strong>en die Funktionen “Touren!/ Gruppenleiter”, “Teilnehmer ohne Führungsaufgabe”,<br />

Mitglied einer “Risikogemeinschaft”, “Seilschaftsführer”, “Bergführer” oder “Einzelgän!<br />

ger”. Risikogemeinschaft bedeutete, dass die Gruppe keinen Führer hat und alle Grup!<br />

penmitglieder einen gleich grossen Anteil an der Entscheidungsfindung hat. Seilschafts!<br />

führer bedeuted, dass diese Person die Führung einer Seilschaft hat.<br />

Nach Rücksprache mit dem leitenden Arzt der REGA wurde eine Frage bezüglich der<br />

<strong>Anforderung</strong>en an die Gesundheit gestellt. Herz!Kreislauf!Probleme gehören zu den<br />

häufigsten Notfällen in den Schweizer Alpen. Obwohl sich erst Personen ab cirka 60 Jah!<br />

ren Gedanken zum Herz!Kreislauf machen sollten, wurden auf mündliche Empfehlung<br />

von Dr. Jacomet alle Personen geschlossen nach diesem Punkt befragt $“Haben Sie sich<br />

Gedanken zur gesundheitlichen <strong>Anforderung</strong> für diese Tour gemacht?”%.<br />

5 . 2# E R F A H R U N G S T E I L D E S F R A G E B O G E N S<br />

Nach dem allgemeinen Teil wurde nach der Erfahrung gefragt. Dieser Teil war unter!<br />

schiedlich in den drei Fragebogen. Als erstes wurde im Erfahrungsteil die Jahreserfahrung<br />

erfragt, daran anschliessend die Anzahl Tage, in der jeweiligen Bergsportsparte. Danach<br />

wurde nach der Kreuzerfahrung zu den <strong>and</strong>eren beiden Bergsportarten gefragt. Die Idee<br />

dabei war, dass sich z. B. eine Erfahrung als Hochtourengeher auch auf das Alpinw<strong>and</strong>ern<br />

auswirken könnte. Diese Erfahrungen können im Rahmen dieser Studie nur dann erfasst<br />

werden, wenn man auf dem Alpinw<strong>and</strong>er!Fragebogen auch die Erfahrung des Alpinklet!<br />

Methode" 48


terns und Hochtourengehens nachfragt und umgekehrt. Dieser Teil des Fragebogens war<br />

aufgrund der Au(aulogik unterschiedlich in den drei Sportarten $siehe Anhänge A bis C%.<br />

Von Seiten des SAC wurde durch Ueli Mosimann angeregt, die Bergsportler zu fragen,<br />

wie sie das Tourenziel ausgewählt hatten. Diese Frage wurde wieder in alle drei Fragebo!<br />

gen aufgenommen.<br />

5 . 3# T O U R E N P L A N U N G S T E I L D E S F R A G E B O G E N S<br />

Anschliessend wurde die Frage gestellt, ob die befragte Person ihrer Meinung nach eine<br />

Tourenplanung gemacht hat. Auch dieser Teil war in allen drei Fragebogen identisch. Falls<br />

die Bergsportler angaben, keine Tourenplanung gemacht zu haben, wurde nach den<br />

Gründen dafür gefragt. Falls die Person eine Tourenplanung gemacht hat, wurde nachge!<br />

fragt, welche Qualität die Tourenplanung hatte. Hierfür wurde eine Liste mit Ja/ Nein!<br />

Antworten vorgegeben. Für die Zusammenstellung der Tourenplanungspunkte wurden<br />

verschiedene Quellen berücksichtigt $siehe Auflistung Zi&ern &10' bis &14', &20' bis &22' und<br />

&30' bis &34'%.<br />

Für die Alpinw<strong>and</strong>erer:<br />

Würtl, Schäfer und Sumann $2005% &10'; Metzker $2004% &11'; Schrag und Witty $2001% &12';<br />

Beratungsstelle für Unfallverhütung H<strong>and</strong>buch, bfu $2003% &13'; Schweizer W<strong>and</strong>erwege,<br />

SAW www.swisshiking.ch &14'<br />

Für die Alpinkletterer:<br />

Ho&mann und Pohl $2001% &20'; Wicky und Wassermann $2003% &21' Wassermann und Wi!<br />

cky $2004, 2005% &22'<br />

Für die Hochtourengeher:<br />

Winkler $2005% &30'; Wicky und Wassermann $2003% &31'; Wassermann und Wicky $2004,<br />

2005% &32'; Geyer $2001% &33'; ESSM Magglingen ! Jugend + Sport Checkliste $1997% &34'<br />

Methode" 49


Tab. 5-1: Erklärung der Tourenplanungspunkte, Details zur Literaturangaben siehe S. 49<br />

Tourenplanungspunkt Erklärung des Punktes Literatur<br />

Gebiets!, Tourenführer, Arti!<br />

kel in Zeitschrift studiert<br />

Darin sind die relevanten In!<br />

formationen zur Tour be!<br />

&10' &11' &12' &13' &14' &20' &22'<br />

&30' &31' &32'<br />

schrieben. Die Schwierigkei!<br />

ten und <strong>Anforderung</strong>en der<br />

Tour sind detailliert erklärt.<br />

Zuhause auf der Karte die<br />

Tour studiert $1:50’000 / 1:<br />

Mit dem Punkt “Gebiets!,<br />

Tourenführer studiert” zu!<br />

&10' &11' &12' &13' &14' &22' &30'<br />

&31' &32'<br />

25’000%<br />

sammen soll die Tour auf der<br />

Karte genauestens studiert<br />

werden. Es ist von Vorteil eine<br />

genaue Karte zu verwenden<br />

$1:25:000% jedoch ist in der Li!<br />

teratur nicht durchgängig da!<br />

von die Rede. Es wird zum Teil<br />

auch von 1:50’000 Karten ge!<br />

sprochen.<br />

Höhenlage des Ausgangs! und<br />

Endpunktes gemerkt/ aufge!<br />

Die <strong>Anforderung</strong>en an das<br />

Herz!Kreislaufsystem kann<br />

&10' &12' &13' &14' &20' &22' &30'<br />

&31'<br />

schrieben<br />

über die zu Fuss zu bewälti!<br />

genden Höhenmeter abgelei!<br />

tet werden.<br />

Höhenlage des höchsten Zusammen mit der Höhenlage &10' &12' &13' &14' &20' &31'<br />

Punktes gemerkt/ aufgeschrie!<br />

ben<br />

des Ausgangs! und Endpunktes<br />

ist dieser Punkt wichtig zur<br />

Abschätzung an die zurückzu!<br />

legenden Höhenmeter und<br />

auch an die Höhenlage.<br />

Schwierigkeiten aus der Fach!<br />

lektüre herausgelesen/ aufge!<br />

schrieben<br />

Neben den konditionellen An!<br />

forderungen werden auch die<br />

technischen <strong>Anforderung</strong>en in<br />

der Fachlektüre beschrieben.<br />

&10' &11' &12' &13' &20' &22' &30'<br />

&31'<br />

Methode" 50


Tourenplanungspunkt Erklärung des Punktes Literatur<br />

Schwierigste Stelle auf der Auf der Tour ist die L<strong>and</strong>es! &10' &20' &22' &30' &31' &32'<br />

Karte gemerkt/ markiert karte das wichtigste Orientie!<br />

rungsmittel. Darauf sollten die<br />

wichtigsten Stellen einge!<br />

zeichnet sein. Damit behält<br />

man den Überblick über die<br />

Tour.<br />

Auf der Karte den “Point of no Wenn man diesen Punkt auf &10' &20' &22' &30' &31'<br />

return” gemerkt/ markiert einer Tour überschritten hat,<br />

kann man die Tour nur noch<br />

nach vorne beenden. Ein<br />

Rückzug über die Aufstiegs!<br />

route ist nicht mehr möglich.<br />

Diesen Punkt zu überschrei!<br />

ten beeinflusst die weiteren<br />

Entscheidungen.<br />

Umkehrzeitpunkt definiert Im Sommer ist der Tag lang.<br />

Das Problem liegt nicht in der<br />

Anzahl Stunden, in der die<br />

Sonne scheint, sondern in der<br />

Länge der Tour. Wenn man auf<br />

Gletschern unterwegs ist,<br />

muss man die Schneedecke<br />

bedenken, welche der Sonne<br />

ausgesetzt ist und schwächer<br />

wird. Zudem ist es sinnvoll<br />

den noch zurückzulegenden<br />

Weg mit der Zeit zu verglei!<br />

chen, die man noch zur Verfü!<br />

gung hat. Eventuell ist ein<br />

Rückzug sinnvoll in Anbe!<br />

tracht der fortgeschrittenen<br />

Zeit.<br />

&11' &22' &30' &31'<br />

Methode" 51


Tourenplanungspunkt Erklärung des Punktes Literatur<br />

Zeitbedarf abgeschätzt, aus<br />

Fachlektüre herausgelesen<br />

Der Zeitbedarf wird in der<br />

Fachlektüre beschrieben, er<br />

&10' &12' &13' &14' &20' &22' &30'<br />

&31' &32'<br />

kann jedoch auch selbst be!<br />

rechnet werden. Damit wird<br />

der Zeitpunkt o&ensichtlich,<br />

wann man losmarschieren,<br />

!klettern muss.<br />

Reservezeit für diese Tour ein!<br />

gerechnet<br />

Zusätzlich zur berechneten<br />

Marschzeit wird als Sicherheit<br />

eine Reservezeit einberechnet<br />

&12' &13' &22' &30' &31'<br />

Wetterprognose am Vorabend<br />

konsultiert.<br />

Nullgradgrenze am Vorabend<br />

abgeschätzt.<br />

Die Wetterprognose kann<br />

über vielfältige Quellen nach!<br />

gefragt werden. Sogar auf den<br />

Hütten gibt es zum Teil Inter!<br />

net!Anschluss. Der Wetterbe!<br />

richt wird dann jeweils an das<br />

Schwarze Brett gehängt.<br />

Viele Bergw<strong>and</strong>erer, Alpin!<br />

Kletterer und Hochtourenge!<br />

her kommen aus den Städten.<br />

Die Temperatur im Gebirge ist<br />

sehr unterschiedlich im Ver!<br />

gleich zu den Städten. Darum<br />

ist eine Abschätzung wichtig<br />

für die richtige Kleideraus!<br />

rüstung. Diese Information<br />

kann man mit der Wetter!<br />

prognose zusammen in Erfah!<br />

rung bringen.<br />

&10' &11' &12' &13' &14' &20' &22'<br />

&30' &31' &32'<br />

&10' &20' &30' &31'<br />

Methode" 52


Tourenplanungspunkt Erklärung des Punktes Literatur<br />

Routen!Varianten abgeklärt Viele Wege führen auf einen &10' &11' &12' &20' &22' &30' &31'<br />

Berg. Die verschiedenen Vari!<br />

anten zu kennen ist wichtig,<br />

falls man kurzfristig einen an!<br />

deren Weg nehmen will.<br />

Berg!Varianten abgeklärt Zusätzlich zu den Routen!Va!<br />

rianten soll ein $einfacheres%<br />

&10' &11' &12' &13' &20' &22' &30'<br />

&31'<br />

Ziel mit eingeplant werden.<br />

Damit kann kurzfristig auf<br />

spezielle Umstände reagiert<br />

werden.<br />

Teilnehmerzahl festgelegt und Für Touren mit erhöhter &10' &12' &20' &22' &30' &31'<br />

kontrolliert<br />

Schwierigkeit ist eine über!<br />

schaubare Gruppe wichtig.<br />

Dies erleichtert dem Führer<br />

seine Arbeit. Die Teilnehmer!<br />

zahl sollte auf der Tour immer<br />

wieder überprüft werden $ge!<br />

rade bei grösseren Gruppen<br />

wichtig%.<br />

Technischer Ausbildungsst<strong>and</strong><br />

der Teilnehmer bekannt<br />

In einer Gruppe können die<br />

technischen Fähigkeiten sehr<br />

&10' &11' &13' &20' &22' &30' &31'<br />

&32'<br />

unterschiedlich sein. Für den<br />

Führer ist es wichtig zu wis!<br />

sen, wie der technische Aus!<br />

bildungsst<strong>and</strong> ist, dies auch<br />

hinsichtlich der Marschzeitbe!<br />

rechnung, zudem ist das<br />

schwächste Mitglied bestim!<br />

mend für die Geschwindigkeit<br />

der ganzen Gruppe<br />

Kondition der Teilnehmer be!<br />

kannt<br />

Dieser Punkt ist wichtig für<br />

die Marschzeitberechnung.<br />

Siehe auch vorgängiger Punkt.<br />

&10' &11' &13' &20' &22' &30' &31'<br />

&32'<br />

Methode" 53


Tourenplanungspunkt Erklärung des Punktes Literatur<br />

Die Anreisezeiten zum Aus!<br />

gangspunkt geklärt<br />

Tourenziel einer Drittperson<br />

mitgeteilt $auch Abweichun!<br />

gen vom geplanten Tourenziel%<br />

Ausrüstung kontrolliert<br />

Obwohl die ö&entlichen Ver!<br />

bindungen in der Schweiz sehr<br />

gut sind, können unter Um!<br />

ständen die Postautoverbin!<br />

dungen ausserhalb der Som!<br />

mermonate nicht oder nur<br />

eingeschränkt genutzt werden.<br />

Dies muss abgeklärt werden.<br />

Eventuell ist der Ausgangs!<br />

punkt nur mit dem Auto zu<br />

erreichen.<br />

Bei Unfällen müssen die Ret!<br />

tungsequipen wissen, wo ge!<br />

sucht werden muss. Dement!<br />

sprechend sollen auch kurz!<br />

fristige Abweichungen vom<br />

geplanten Tourenziel dieser<br />

Vertrauensperson mitgeteilt<br />

werden $oder im Hüttenbuch<br />

vermerkt werden%.<br />

Sind alle wichtigen und unent!<br />

behrlichen Ausrüstungsge!<br />

genstände mit auf der Tour?<br />

Sinnvollerweise sollte dies<br />

überprüft werden, bevor die<br />

Tour gestartet wird.<br />

&10' &11' &20' &22' &31'<br />

&11' &13'<br />

&11' &20' &30'<br />

5 . 4# O R I E N T I E R U N G S T E I L D E S F R A G E B O G E N S<br />

Weiter wurde die Orientierung im Gelände nachgefragt. Werden die Materialien Karte,<br />

Kompass, Höhenmesser und Uhr mit auf die Tour genommen? Da in einem Global Posi!<br />

tioning System $GPS% sowohl die Höhe, der Kompass, die Karte wie auch eine Uhr vor!<br />

h<strong>and</strong>en ist, wurde auch nach diesem Gerät gefragt. Zudem wurde nachgefragt, ob der<br />

Höhenmesser auf die letzte bekannte Position gemäss L<strong>and</strong>eskarte eingestellt wurde.<br />

Höhenmesser arbeiten mit Luftdruck. Durch Luftdruckveränderungen ändert sich auch<br />

Methode" 54


die Anzeige der Höhe auf dem Höhenmesser. Diese muss kontrolliert und nachgestellt<br />

werden, wenn der Höhenmesser als verlässliche Informationsquelle berücksichtigt wer!<br />

den will. Dieser Teil war identisch in allen drei Fragebogen.<br />

5 . 5# E R S T E H I L F E T E I L D E S F R A G E B O G E N S<br />

Die Fragen der Erste Hilfe Materialien hatten zum Ziel die Art der Vorsichtsmassnahmen<br />

zu überprüfen. Dabei wurde nicht gefragt, was die Nothilfe!Apotheke beinhaltete son!<br />

dern nur, ob diese mitgetragen wurde. Das Mitnehmen einer Rettungsfolie sowie von<br />

Schienungsmaterial für Verstauchungen beziehungsweise Knochenbrüche wurden explizit<br />

und geschlossen erfragt. Zudem wurde nachgefragt, ob die REGA Notfalltelefonnummer<br />

bekannt sei. Im Kanton Wallis ist für die Helikopteralarmierung und !rettung die Alarm!<br />

Nummer 144 zuständig $Gebirgsrettung Sommer 1997; Gönnermagazin REGA 2005%.<br />

Diese Telefonnummer konnte auch angegeben werden unter dem Punkt: <strong>and</strong>ere Notfall<br />

Nummer bekannt? Auch dieser Teil war identisch in allen drei Fragebogen.<br />

5 . 6" A U S R Ü S T U N G S T E I L D E S F R A G E B O G E N S<br />

Dieser Teil ist in den drei Fragebogen unterschiedlich. Für die Bergw<strong>and</strong>erer wurde die<br />

Ausrüstungsliste von Würtl, Schäfer und Sumann $2005%, der Schweizer W<strong>and</strong>erwege<br />

$SAW, www.swisshiking.ch% sowie der Beratungsstelle für Unfallverhütung, bfu $2005% be!<br />

rücksichtigt. Bei der Auswahl der Ausrüstungsgegenstände wurden alle erwähnten Gegen!<br />

stände berücksichtigt ausgenommen der Punkt “Mütze, H<strong>and</strong>schuhe” und “Reserveklei!<br />

der”; dies aufgrund der Jahreszeit, in welcher die Befragung durchgeführt wurde.<br />

Für die Alpinkletterer wurde die Ausrüstungsliste von Ho&mann und Pohl $2001% als<br />

Grundlage genommen und für die Hochtourengeher die Aufstellung von Geyer $2001%.<br />

Bei den Hochtourengängern wurde der Punkt “Reservekleider” in den Fragebogen aufge!<br />

nommen. Diesen Punkt wurde bei den Berggängern und den Alpinkletterer nicht gefragt<br />

in der Annahme, dass viele dieser Touren nur einen Tag dauern, und aufgrund der Jahres!<br />

zeit. Die Hochtourengeher sind jedoch meistens zwei Tage unterwegs, und die Witte!<br />

rungsbedingungen können harrscher sein, bedingt durch die Höhenlage.<br />

5 . 7" G R Ü N D E F Ü R D I E S P O R T A U S Ü B U N G<br />

Zum Abschluss des Fragebogens wurden die Personen nach den Gründen für die Sport!<br />

ausübung befragt. Dieses Item wurde nach der Vorstudie ergänzt mit “der Berg ist schön”,<br />

dies Aufgrund von Rückmeldungen der Vorstudie $siehe Kapitel 6.1%.<br />

Methode" 55


6." DATENERHEBUNG, -EINGABE UND -BEREINIGUNG<br />

Dieses Kapitel beschreibt, wie der Fragebogen ausgetestet wurde sowie wann und wo die<br />

Befragung stattf<strong>and</strong>. Zusätzlich werden auch die Anzahl Fragebogen angegeben, welche<br />

an den Befragungstagen aufgenommen wurden. Da jeweils alle Gruppenmitglieder be!<br />

fragt wurden, mussten die Daten aufgrund eines Befragungsbias für die Clusteranalysen<br />

bereinigt werden. Die Gründe und die Methodik dieser Bereinigung werden am Schluss<br />

dieses Kapitels beschrieben.<br />

6 . 1# V O R S T U D I E<br />

Eine erste Version des Fragebogens wurde an den Schweizer Alpen Club $SAC%, die Bera!<br />

tungsstelle für Unfallverhütung $bfu% und an die Bündner W<strong>and</strong>erwege $BAW% geschickt<br />

mit der Bitte um Durchsicht und Kommentare. Der SAC hat den Wunsch nach einem<br />

zusätzlichen Item geäussert. Darau)in wurde das Item “Wie haben Sie das heutige Tou!<br />

renziel ausgewählt” in den Fragebogen als Frage 15 aufgenommen. Die Beratungsstelle für<br />

Unfallverhütung veranlasste, dass im Item “Für diese Tour wurden folgende Vorbereitun!<br />

gen getro&en” der Punkt “Ausrüstung kontrolliert” hinzugefügt wurde. Die Bündner<br />

W<strong>and</strong>erwege $BAW% hatten an der Tourenplanung gemäss Tab. 5!1 keine Änderungsvor!<br />

schläge geäussert. Sie nahmen jedoch eine Unterscheidung vor in “auf jeden Fall” und<br />

“sinnvoll”. Das heisst, dass gemäss BAW nicht alle Punkte der Tourenplanung notwendig<br />

sein müssen. Der Fragebogen wurde zudem mit Herrn Dr. Hans Jacomet, dem leitenden<br />

Arzt der REGA, besprochen. Ein Tre&en f<strong>and</strong> am 12. August 2005 auf der REGA Basis in<br />

Erstfeld statt $Interview im Anhang CD, nur elektronisch, Zusammenfassung als Anhang<br />

F%. Aufgrund dieses Gesprächs wurde das Item 11 “Haben Sie sich Gedanken zur gesund!<br />

heitlichen <strong>Anforderung</strong> für diese Tour gemacht” formuliert. Herr Dr. Jacomet meinte,<br />

dass ein Grossteil von Einsätzen der REGA aufgrund von Herz!Kreislauf!Problemen auf!<br />

treten. Aufgrund dieser Experteneinschätzung wurde das Item 11 in den definitiven Fra!<br />

gebogen aufgenommen. Anschliessend an diese Anpassungen wurde der Fragebogen am<br />

25. und 27. August an 16 Personen getestet. Fünf Alpin!Kletterer und fünf Bergw<strong>and</strong>erer<br />

wurden auf der Bergseehütte $Göscheneralp% und sechs Bergw<strong>and</strong>erer am Brunnipass<br />

$Disentis% befragt. Aufgrund der Vorstudien!Datenerhebung wurde im Item “Gründe für<br />

die Sportausübung” der Punkt “Berg ist schön” hinzugefügt. Weiter wurden Probleme im<br />

Ablauf des Fragebogens sichtbar. Die Anleitung der ausfüllenden Personen durch den<br />

Fragebogen wurde darau)in entsprechend den Rückmeldungen angepasst.<br />

Methode" 56


6 . 2# D A T E N E R H E B U N G H A U P T S T U D I E<br />

Die Datenaufnahme wurde an den folgenden Zeitpunkten und Orten gemacht.<br />

Tab. 6!1: Details der Datenaufnahme<br />

Datum Ort Region Kanton Anzahl Al!<br />

pinw<strong>and</strong>erer<br />

Anzahl Al!<br />

pinkletterer<br />

Anzahl Hoch!<br />

tourengeher<br />

01.09.05 Albigna!Hütte Bergell GR 2 19<br />

02.09.05 Albigna!Hütte Bergell GR 24 4<br />

03.09.05 Albigna!& Tschierva!<br />

Hütte<br />

Bergell & Engadin GR 3 2 43<br />

14.09.05 Aletschgletscher Altesch VS<br />

15.09.05 Oberaletsch Aletsch VS 24 2<br />

16.09.05 Lämmerenhütte Gemmipass VS/BE 11<br />

22.09.05 Diavolezza Engadin GR 1 14<br />

23.09.05 Bovalhütte Engadin GR 22<br />

24.09.05 Bergseehütte Göscheneralp UR 2 2<br />

25.09.05 Bergseehhütte Göscheneralp UR 3 27<br />

27.09.05 Diavolezza Engadin GR 2<br />

30.09.05 Fuorcla 'Agnel Julierpass GR 1<br />

08.10.05 Gocht Churfirsten SG 3<br />

09.10.05 Bockmattli Wäggital SZ 4 12<br />

12.10.05 Segnes!Pass Elm GL 2<br />

13.10.05 Dammagletscher Göscheneralp UR 10<br />

15.10.05 Bockmattli Wäggital SZ 2<br />

Total 90 68 83<br />

Die Bergsportler wurden auf der Tour befragt. Dabei wurden sie einerseits direkt auf<br />

dem Weg $Bergw<strong>and</strong>erer oder Hochtourengeher% oder am Einstieg der Kletterroute<br />

$Alpinkletterer% befragt. Ein Teil der Befragung f<strong>and</strong> aber auch nach/ vor/ während der<br />

Tour auf verschiedenen Berghütten statt.<br />

Methode" 57


Abb. 6-1: Befragung von Bergw<strong>and</strong>erern auf dem Cacciabella Pass, Bergell GR<br />

Mit dieser Art der Befragungsorte konnte sichergestellt werden, dass die befragten Per!<br />

sonen den schwierigkeitstechnischen <strong>Anforderung</strong>en genügten. Dabei wurde zuerst ge!<br />

fragt, was für eine Tour geplant oder ausgeführt worden sei. Erst danach wurde darauf<br />

eingegangen um was für eine Studie es sich h<strong>and</strong>elte. Damit die befragten Personen nicht<br />

voreingenommen an das Ausfüllen des Fragebogens gingen, wurde bei der Befragung das<br />

Ziel der Studie nicht erwähnt. Die befragten Personen wussten also nicht, dass man die<br />

Tourenplanung zwischen den drei Sportarten Alpinklettern, Alpinw<strong>and</strong>ern und Hochtou!<br />

rengehen verglich. Anschliessend an das Ausfüllen wurden die Personen über das Ziel<br />

aufgeklärt.<br />

Methode" 58


Abb. 6-2: Die verschiedenen Regionen, wo die Befragungen stattgefunden haben im Sommer 2005. 1: Wäggital<br />

2: Churfirsten 3: Elm, 4: Engadin, Bergell und Julierpass 5: Göscheneralp 6: Aletsch und Gemmipass<br />

(Bild MeteoSchweiz)<br />

6 . 3# V E R W E I G E R T E F R A G E B O G E N<br />

Das Ausfüllen des Fragebogens wurde nur sehr selten abgelehnt.<br />

1. September 2005; Auf der Albigna Hütte durch eine italienische Gruppe. Der Tourenlei!<br />

ter hat einen Fragebogen ausgefüllt und nicht gewollt, dass die Gruppe von ca. 8 Leuten<br />

auch befragt wurde.<br />

2. September 2005; Auf der Albigna Hütte durch einen Bergführer, aus persönlichen<br />

Gründen.<br />

16. September 2005; Auf dem Gemmipass konnten 2 Leute den Fragebogen nicht fertig<br />

ausfüllen, da sie auf die letzte Luftseilbahn mussten, ansonsten hätten sie zu Fuss abstei!<br />

gen müssen. 2 Leute aus der Gruppe konnten ihn jedoch vollständig ausfüllen.<br />

16. September 2005; Auf dem Weg zur Lämmerenhütte verweigerte der Führer mit seiner<br />

Gruppe von 4 Personen die Antwort. Dies aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und dem<br />

Weg, der noch bis zur Hütte zurückzulegen sei.<br />

24. September 2005; Auf der Bergseehütte durch eine Schweizer Gruppe, 2 Personen<br />

wollten den Fragebogen nicht ausfüllen.<br />

Methode" 59


6 . 4# S T A T I S T I S C H E S P R O G R A M M<br />

Die Daten wurden im Statistical Program for <strong>Social</strong> <strong>Science</strong> Version 11.0 $SPSS 11.0% für<br />

Mac OS X eingegeben. Als erstes wurden die Variablen definiert. Im Total waren dies 160<br />

Variablen $Anhang CD, nur elektronisch%. Damit die drei unterschiedlichen Fragebogen<br />

in SPSS unterschieden werden konnten, wurde diese hohe Anzahl an Variablen benötigt.<br />

Alle Variablen sind numerisch aufgesetzt worden.<br />

6 . 5" A U S W E R T U N G T O U R E N P L A N U N G U N D A U S R Ü S T U N G<br />

Bewertung der Qualität der Tourenplanung<br />

Die Liste der Tourenplanungspunkte war in den drei Bergsportsparten identisch. Damit<br />

war ein direkter Vergleich möglich. Von den 26 Items wurden 20 als unerlässlich definiert.<br />

Die Auswahl der Items wurde gemäss der zusammengestellten Literatur in Kapitel 5.3<br />

vorgenommen. Wenn die befragte Person ein Punkt von diesen unerlässlichen Items<br />

nicht angekreuzt hatte, erhielt diese einen Abzug in der Qualität der Tourenplanung<br />

$1/20%. Bei zwei nicht angekreuzten Punkten, erhielt die befragte Person zwei Abzüge<br />

$2/20% und so weiter. Nicht berücksichtigt in die Bewertung der Tourenplanung wurden<br />

die folgenden Punkte:<br />

• An!/Abreisezeiten mittels ö&entlichen Verkehr abgeklärt<br />

• Bin mit dem ö&entlichen Verkehr unterwegs<br />

• Zudem wurde es als ausreichend bewertet, wenn bei den Fragen bezüglich der Abklä!<br />

rung des Wetters zumindest ein Punkt bzw. eine mögliche Informationsquelle berück!<br />

sichtigt wurde.<br />

Mit diesem Vorgehen konnte ein “Qualitätswert der Tourenplanung” zugewiesen werden.<br />

Ein hoher Wert bedeutet eine hohe Qualität, ein tiefer Wert bedeutet eine tiefe Qualität<br />

der Tourenplanung.<br />

Bewertung der Vollständigkeit der Ausrüstung:<br />

Bei der Bewertung der Vollständigkeit der Ausrüstung wurde gleich vorgegangen. Zuerst<br />

wurden die unerlässlichen Ausrüstungsgegenstände definiert, anschliessend wurden die<br />

Strafpunkte verteilt. Für die Bergw<strong>and</strong>erer wurde es als nicht notwendig bewertet, eine<br />

Thermosflasche dabei zu haben. Im Sommer reicht es, eine normale Getränkeflasche mit<br />

sich zu tragen. Bei den Schuhen wurde nur dann ein Strafpunkt verteilt, wenn diese nicht<br />

adäquat waren. Nicht adäquates Schuhwerk sind Turnschuhe oder Trekkingschuhe wel!<br />

Methode" 60


che nicht über die Knöchel reichen. Alle <strong>and</strong>eren Schuhwerke wurden als adäquat akzep!<br />

tiert.<br />

Bei Alpinkletterern wurden nur diejenigen Schuhe als adäquat akzeptiert, welche über die<br />

Knöchel reichten, dies aufgrund der Zustiege zu den Kletterrouten. Das Schuhwerk wäh!<br />

rend des Kletterns konnten Kletterschuhe oder Schuhe sein, welche über die Knöchel<br />

reichten $Berg! oder W<strong>and</strong>erschuhe%. Auch die Stirnlampe wurde als Pflichtgegenst<strong>and</strong> in<br />

die Liste genommen, dies aufgrund der Möglichkeiten, Licht zu geben, wenn man die<br />

Zeit verschätzt hat und in die Dunkelheit kommt und der Leichtigkeit des Materials, aus<br />

der die Stirnlampen gebaut werden.<br />

Bei den Hochtourengehern war die Stirnlampe ebenfalls Pflichtgegenst<strong>and</strong>. Die Startzeit<br />

einer Hochtour sind vielfach die sehr frühen Morgenstunden. Eine Lichtquelle zur Verfü!<br />

gung zu haben ist notwendig. Auch hier wurden nur Schuhwerke als adäquat betrachtet,<br />

welche über die Knöchel reichten. Es wurden also sowohl W<strong>and</strong>erschuhe, die nicht steig!<br />

eisenfest sind, wie auch die steigeisenfesten W<strong>and</strong>erschuhe und Bergschuhe als adäquat<br />

betrachtet.<br />

Für die Bewertung, ob ein Bergsportler genügend oder ungenügend ausgerüstet ist, wurde<br />

eine Toleranz von zwei Gegenständen akzeptiert.<br />

6 . 6" D A T E N B E R E I N I G U N G F Ü R C L U S T E R A N A L Y S E<br />

Die Datenaufnahme, wie sie in dieser Studie gemacht wurde, hatte das Problem eines Be!<br />

fragungsbias. Das heisst, dass die Gruppenmitglieder bei ihren Antwort beeinflusst wor!<br />

den sein könnten $z. B. durch die Leiter der Tour%. Da jeweils alle Gruppenmitglieder<br />

befragt wurden, könnte es sein, dass es eine Verzerrung der Antworten gab. Um diesem<br />

Problem gerecht werden zu können, wurden nachträglich alle diejenigen Tourenplanun!<br />

gen, welche aus einer Gruppe kamen, nicht mehr berücksichtigt für die Clusteranalyse.<br />

Nur noch der Gruppenführer wurde in die Berechnungen mit einbezogen. Wenn eine<br />

Gruppe angegeben hat, sie sei eine “Risikogemeinschaft” wurde der Mittelwert in den<br />

jeweiligen Tourenplanungs!Antworten berechnet. Die Risikogemeinschaft reduzierte sich<br />

darum auf eine Antwort. Für jedes der 20 Items wurden Wert zwischen 0 und 1 definiert,<br />

je nach Mittelwert der Antworten. Für die beschreibende Statistik sowie die Varianzana!<br />

lysen wurden mit den Werten der gesamten Gruppe gerechnet also nicht die bereinigten<br />

Methode" 61


Daten verwendet. Wegen der Bereinigung aufgrund des Befragungsbias sank der Anteil<br />

der Datenpunkte von n=158 auf n=79 in der Clusteranalyse.<br />

7. " DATENAUSWERTUNG<br />

Um Varianzanalysen rechnen zu können, müssen Bedingungen erfüllt sein. Diese Bedin!<br />

gungen werden in diesem Kapitel ausgeführt. Zudem wird die Berechnung der optimalen<br />

Stichprobengrösse erläutert. Die optimale Stichprobengrösse wurde für die Hypothese<br />

ausgelegt.<br />

7 . 1" P R Ü F U N G D E R V O R A U S S E T Z U N G F Ü R D I E S T A T I S T I!<br />

S C H E N T E S T S<br />

Neben der beschreibenden Statistik, wie zum Beispiel Verteilungen aber auch Häufigkei!<br />

ten werden Varianzanalysen gerechnet. Dazu müssen die Daten normalverteilt sein. Die<br />

Normalverteilungsannahme kann mit dem Kolmogorov!Smirnov!Test geprüft werden. Es<br />

wird eine Wahrscheinlichkeit berechnet, mit der die Hypothese, dass eine Normalvertei!<br />

lung gegeben ist, zurückgewiesen werden kann. Je grösser diese Irrtumswahrscheinlich!<br />

keit ist, desto eher kann davon ausgegangen werden, dass die Daten normalverteilt sind<br />

$Brosius 2002; Bühl und Zöfel 2002%. Zudem muss die betrachtete Variable Intervallska!<br />

lenniveau haben und die Varianzen müssen homogen sein. Diese Homogenität kann mit<br />

dem Levene Test berechnet werden. Er berechnet mit welcher Wahrscheinlichkeit über<br />

die Gleichheit der Varianzen in der Grundgesamtheit $Brosius 2002; Bühl und Zöfel<br />

2002%. Eine geringe Wahrscheinlichkeit deutet auf einen Unterschied zwischen den Vari!<br />

anzen hin. Dann wäre eine Bedingung der Varianzanalyse nicht erfüllt. Eine hohe Wahr!<br />

scheinlichkeit deutet auf keinen Unterschied zwischen den Varianzen hin.<br />

7 . 2" B E R E C H N U N G D E R O P T I M A L E N S T I C H P R O B E N G R Ö S S E<br />

Die Stichprobengrösse wurde für die Hypothese 1 “ Es gibt Unterschiede in der Qualität<br />

der Tourenplanung zwischen den drei Bergsportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und<br />

Hochtourengehen” berechnet.<br />

Um einen optimalen Stichprobenumfang zu erreichen wurden die Teststärke, das Signifi!<br />

kanzniveau, die !!Fehler!Wahrscheinlichkeit und die E&ektgrösse festgelegt. Die Berech!<br />

nungen wurden nur für die Hypothese 1 ausgelegt $siehe Teil B, Kapitel 2.3%. Gemäss Co!<br />

Methode" 62


hen $1988% kann akzeptiert werden, wenn das "/!!Fehler!Verhältnis von 1:4 erfüllt ist.<br />

Denn "!Fehler, seien etwa viermal so gravierend wie die Konsequenzen eines !!Fehlers.<br />

• Damit wurde die Teststärke berechnet, als<br />

" " " " " 1!! = 0.8<br />

" " " " " ! = 0.2<br />

• Das Signifikanzniveau $"% wurde festgelegt bei,<br />

" " " " " " = 0.05<br />

• Die E&ektstärke wurde festgelegt auf,<br />

# # # # # ES = mittel = 0.25<br />

• Anzahl Freiheitsgrade für die Überprüfung der Hypothse 1 ist<br />

# # # # # df = 2<br />

Der optimale Stichprobenumfang wurde pro befragte Bergsportart bei 52 Fragebogen<br />

festgelegt, gemäss Bortz und Döring $1995%. Das heisst, dass 52 Personen in jeder befrag!<br />

ten Gruppe eine Tourenplanung ausgefüllt haben sollten. Falls dies nicht erreichbar sein<br />

sollte, sollte mindestens die totale Anzahl von 3 x 52 = 156 Fragebogen erreicht werden.<br />

Methode" 63


8." REKAPITULATION UND AUSBLICK<br />

Die Systemgrenze wurde geografisch durch die Alpen und Ausseralpen der Schweiz defi!<br />

niert, gemäss Labhart $2001% für die Monate Mai bis Oktober im Jahr 2005. Die zeitliche<br />

Grenze sollte den Sommer umfassen und die Winterbergsportarten ausschliessen. Die<br />

definierten Bergsportler sollten in ihrer Qualität der Tourenplanung untersucht werden.<br />

Dazu wurden Tourenplanungspunkte $Tab. 5!1% detailliert beschrieben und mittels einem<br />

Fragebogen erhoben. Die Hypothese 1 wollte eine Di&erenz in der Qualität der Touren!<br />

planung zwischen den drei Sommerbergsportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und<br />

Hochtourengehen austesten.<br />

Im nächsten Teil D werden die Ergebnisse präsentiert. Dabei wird ein grosser Teil der<br />

beschreibenden Statistik gewidmet, um die Grundgesamtheit besser kennen zu lernen.<br />

Anschliessend werden Varianzanalysen gerechnet um die Hypothese 1 und die Fragestel!<br />

lungen der Diplomarbeit zu verifizieren. Die Hypothese und die Fragestellungen werden<br />

zusammengefasst und präsentiert.<br />

Methode" 64


D.# # Ergebnisse


9." DESKRIPTIVE STATISTIK<br />

9 . 1" E I N F Ü H R U N G<br />

Das nachfolgende Kapitel D $Ergebnisse% ist in die Kapitel 9 und 10 gegliedert. Kapitel 9<br />

geht zunächst auf die demographischen Daten der 241 Personen ein, welche im Spät!<br />

sommer 2005 aufgenommen wurden. Dabei werden die Alters! und Geschlechtsvertei!<br />

lungen der befragten Bergsportler ersichtlich. Weiter wird auf die Antworten zu den Si!<br />

cherheitsaspekten der Bergsportler eingegangen. Machten sich die befragten Personen<br />

Gedanken über die <strong>Anforderung</strong>en an das Herz!Kreislauf!System, wenn sie in die Berge<br />

gingen? Machten sie sich Gedanken über die Höhenlage der Tour? War die Erste Hilfe<br />

Ausrüstung mit auf der Tour?<br />

In einem weiteren Schritt wird in diesem Kapitel 9 die Erfahrung der befragten Berg!<br />

sportler betrachtet. Um die Erfahrung besser eingrenzen zu können, wurde diese unter!<br />

teilt in Anzahl Tage welche im Jahr 2005 in den verschiedenen Bergsportarten ausgeübt<br />

wurden und wie lange die Bergsportler diese Sportart schon ausübten in Jahren. Zudem<br />

wird in diesem Kapitel 9 die Vollständigkeit der Ausrüstung der Bergsportler errechnet.<br />

9 . 2# S O Z I O D E M O G R A F I S C H E A U S W E R T U N G<br />

An der Studie haben sich 241 Personen beteiligt. 75.5* waren , 50 Jahre, dementspre!<br />

chend waren 24.5* - 51 Jahre. Die Aufteilung der Altersklassen und des Geschlechts auf<br />

die drei Sparten ist in Tab. 9!1 ersichtlich. Die Altersklasse der 31 bis 40 jährigen war die!<br />

jenige, welche am meisten Befragungen in allen drei Sparten aufwies. Die Alpinw<strong>and</strong>erer<br />

und die Alpinkletterer hatten beide in der zweithäufigsten Klasse die 41 bis 50 jährigen<br />

während dem die zweithäufigste Klasse bei den Hochtourengehern die 21 bis 30 jährige<br />

war. Alle drei Bergsportarten zeigten einen männlichen Überhang.<br />

Ergebnisse" 67


Tab. 9!1: Die Aufteilung der Altersklassen und des Geschlechts auf die drei Sparten, absolute und prozentuale Angaben<br />

$n = 241%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren<br />

Geschlecht Geschlecht Geschlecht<br />

männlich weiblich Total männlich weiblich Total männlich weiblich Total<br />

Altersklassen 11!20 3 1 4 1 1 2 4 0 4<br />

* 1.2* .4* 1.7* .4* .4* .8* 1.7* 0* 1.7*<br />

21!30 7 3 10 8 4 12 19 5 24<br />

* 2.9* 1.2* 4.1* 3.3* 1.7* 5.0* 7.9* 2.1* 10.0*<br />

31!40 16 10 26 9 5 14 23 6 29<br />

* 6.6* 4.1* 10.8* 3.7* 2.1* 5.8* 9.5* 2.5* 12.0*<br />

41!50 13 3 16 15 9 24 15 2 17<br />

* 5.4* 1.2* 6.6* 6.2* 3.7* 10.0* 6.2* .8* 7.1*<br />

51!60 11 2 13 12 1 13 5 1 6<br />

* 4.6* .8* 5.4* 5.0* .4* 5.4* 2.1* .4* 2.5*<br />

61!70 13 5 18 3 0 3 1 1 2<br />

* 5.4* 2.1* 7.5* 1.2* 0* 1.2* .4* .4* .8*<br />

70< 2 1 3 0 0 0 1 0 1<br />

* .8* .4* 1.2* 0* 0* 0* .4* 0* .4*<br />

Total 65 25 90 48 20 68 68 15 83<br />

* 27.0* 10.4* 37.3* 19.9* 8.3* 28.2* 28.2* 6.2* 34.4*<br />

9 . 3" G R U P P E N G R Ö S S E<br />

Die Gruppengrössen aufgeteilt nach den drei Sparten ist in Tab. 9!2 ersichtlich. Die<br />

meisten der befragten Bergsportler gingen in der Gruppengrösse 1!3 Personen in die Ber!<br />

ge, dies haben 57.1* angegeben. Eine Person hatte diese Antwort verweigert $n = 240%. In<br />

der Klasse Gruppengrösse 1!3 sind auch die Einzelgänger eingerechnet. Von diesen 57.1*,<br />

welche diese Klasse angekreuzt haben, waren 4.6* Alpinw<strong>and</strong>erer Einzelgänger $n = 11%<br />

sowie 0.4* Alpinkletterer $n = 1% und 0.8* Hochtourengeher $n = 2%.<br />

Ergebnisse" 68


Tab. 9!2: Gruppengrösse vs. den drei Sparten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen, absolute und pro!<br />

zentuale Angaben $n = 240, 1 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben sie aus?<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtourengehen Total<br />

Gruppengrösse 1!3 40 44 53 137<br />

* 16.7* 18.3* 22.1* 57.1*<br />

4!6 21 17 25 63<br />

* 8.8* 7.1* 10.4* 26.3*<br />

7!9 26 6 0 32<br />

* 10.8* 2.5* 0* 13.3*<br />

mehr 3 0 5 8<br />

* 1.3* 0* 2.1* 3.3*<br />

Total 90 67 83 240<br />

* 37.5* 27.9* 34.6* 100*<br />

9 . 4" L I E S S E N S I C H D I E B E R G S P O R T L E R A U F I H R E R T O U R<br />

D U R C H E I N E N F Ü H R E R L E I T E N ?<br />

36.7* aller Alpinw<strong>and</strong>erer $32 von 90%, 34.3* aller Alpinkletterer $23 von 68% und 34.4*<br />

aller Hochtourengeher $32 von 83% gaben an, mit einem Führer unterwegs zu sein. Die<br />

Tab. 9!3 zeigt die Ausbildung des Führers unterteilt nach den drei Bergsportarten. Die<br />

sonstigen Tourenleiter waren zum Beispiel Fachübungsleiter des DAV, Leiter von Natur!<br />

freunde Schweiz aber auch Polizisten mit entsprechender Ausbildung. Die Verteilung von<br />

Führern zwischen den Sparten zeigte keine grossen Unterschiede. Die Hochtourengeher<br />

waren am häufigsten mit Bergführern unterwegs $26.1*%. Während dem die Alpinklette!<br />

rer allgemein am wenigsten auf einen Führer, insbesondere Bergführer zurückgri&en<br />

$12.6* oder 11 Bergführer%.<br />

Ergebnisse" 69


Tab. 9!3: Ausbildung des Führers, welcher die Tour leitete, aufgeteilt nach ausgeübter Bergsportart, absolute und pro!<br />

zentuale Abgaben $n = 87%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Ausbildung des Führers Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Bergführer 14 11 23 48<br />

* 16.1* 12.6* 26.1* 55.2*<br />

SAC!Tourenleiter 2 4 1 7<br />

* 2.3* 4.6* 1.1* 8.0*<br />

JO!Leiter 2 4 1 7<br />

* 2.3* 4.6* 1.1* 8.0*<br />

sonstiger Tourenleiter 14 4 7 25<br />

* 16.1* 4.6* 8.0* 28.7*<br />

Total 32 23 32 87<br />

* 36.8* 26.4* 36.8* 100*<br />

9 . 5" W A R U M N A H M E N B E R G S P O R T L E R E I N E N B E R G F Ü H R E R ?<br />

Alle Personen $n = 48, siehe Abb. 9!1% welche angegeben haben, dass sie mit einem Berg!<br />

führer unterwegs seien, wurden befragt, warum sie einen Bergführer genommen haben.<br />

Diese Frage erlaubte Mehrfachantworten. Maximal waren jedoch nur drei Antworten er!<br />

laubt. Mit der Beschränkung auf drei Antworten, mussten sich die Tourengeher auf die!<br />

jenigen Gründe beschränken, welche am ehesten auf sie zutrafen. Die beiden häufigsten<br />

Antworten waren: “<strong>and</strong>eres” sowie “Fühle mich sicherer”, gefolgt von den beiden Ant!<br />

worten “Erhalte noch zusätzlich Tipps und Informationen” sowie “Ausbildungstag/<br />

!woche”.<br />

Ergebnisse" 70


Warum haben Sie einen Bergführer für diese Tour genommen?<br />

<strong>and</strong>eres<br />

17<br />

Fühle mich sicherer<br />

17<br />

Ausbildungstag/-woche<br />

13<br />

Gründe<br />

Erhalten noch zusätzlich Tipps und Informationen<br />

Bin zu unerfahren (Erfahrung des Bergführers ist<br />

wichtig)<br />

10<br />

13<br />

Tour zu schwierig ohne Bergführer<br />

7<br />

Entscheidungen werden mir abgenommen<br />

6<br />

zusätzliches Ferienerlebnis<br />

2<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Anzahl Nennungen<br />

Abb. 9-1: Gründe, warum die Bergsportler einen Bergführer gebucht haben, pro Person konnten drei Gründe angekreuzt<br />

werden (n = 48).<br />

9 . 6# W I E E R F A H R E N W A R E N D I E U N T E R S U C H T E N B E R G!<br />

S P O R T L E R ?<br />

Die Tabellen 9!4 bis 9!6 zeigen, ob die befragten Personen einen Kurs bezüglich Berg!<br />

w<strong>and</strong>ern, Alpinklettern oder Hochtouren gemacht haben $n =238%. Es wird deutlich, dass<br />

nur wenige Personen an einem Bergw<strong>and</strong>er!Kurs teilgenommen haben $17*%, jedoch<br />

mehr als 40* einen Alpinkletter! bzw. einen Hochtourenkurs besucht haben.<br />

Tab. 9!4: Haben die befragten Personen einen Kurs in Bergw<strong>and</strong>ern besucht? $n = 238, 3 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Haben Sie Ja Anzahl 15 9 16 40<br />

einen Berg! * 6.3* 3.8* 6.7* 16.8*<br />

w<strong>and</strong>er Kurs Nein Anzahl 72 59 67 198<br />

besucht? * 30.3* 24.8* 28.2* 83.2*<br />

Total Anzahl 87 68 83 238<br />

* 36.6* 28.6* 34.9* 100*<br />

Ergebnisse" 71


Tab. 9!5: Haben die befragten Personen einen Kurs in Hochtourengehen besucht? $n = 238, 3 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Haben Sie Ja Anzahl 24 25 52 101<br />

einen Hoch! * 10.1* 10.5* 21.8* 42.4*<br />

touren Kurs Nein Anzahl 63 43 31 137<br />

besucht? * 26.9* 18.1* 13.0* 57.6*<br />

Total Anzahl 87 68 83 238<br />

* 36.6* 28.6* 34.9* 100*<br />

Tab. 9!6: Haben die befragten Personen einen Kurs in Alpinklettern besucht?$n = 238, 3 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Haben Sie Ja Anzahl 23 38 43 104<br />

einen Alpin! * 9.7* 16.0* 18.1* 43.7*<br />

kletter Kurs Nein Anzahl 64 30 40 134<br />

besucht? * 26.9* 12.6* 16.8* 56.3*<br />

Total Anzahl 87 68 83 238<br />

* 36.6* 28.6* 34.9* 100*<br />

Die Bergsportler wurden auch gefragt, wie viele Jahre sie die Sportart schon ausgeübt ha!<br />

ben. Die Tab. 9!7 zeigt, dass bei allen drei untersuchten Sportarten sehr erfahrene Perso!<br />

nen angetro&en wurden. Die zweithäufigste Klasse bezüglich Erfahrung in Jahren waren<br />

diejenigen, welche mit der Sportart gerade erst begonnen haben.<br />

Ergebnisse" 72


Tab. 9!7: Die drei Sportarten vs. die Anzahl Jahre, welche die jeweilige Sportart schon ausgeübt wurde. $N = 237, 4 Ant!<br />

wortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtourengehen Total<br />

Wieviele Jahre 0!3 Jahre 9 12 26 47<br />

üben Sie die * 4.0* 5.1* 11.0* 20.0*<br />

Sportart schon 4!6 Jahre 7 14 14 35<br />

aus? * 3.0* 5.9* 5.9* 14.8*<br />

7!9 Jahre 9 7 9 25<br />

* 4.0* 3.0* 4.0* 10.5*<br />

mehr 61 35 34 130<br />

* 25.7* 14.8* 14.3* 54.9*<br />

Total 86 68 83 237<br />

* 36.3* 28.7* 35.0* 100.0*<br />

Die Bergsportler wurden auch über ihre Erfahrungen befragt, welche sie in den <strong>and</strong>eren<br />

zwei Sportarten verfügten. Der Bergw<strong>and</strong>erer wurde also auch über seine Erfahrung in<br />

Alpinklettern und Hochtourengehen befragt. Die Tabellen 9!8 bis 9!10 zeigen diese<br />

Kreuzerfahrungen. Der Bergw<strong>and</strong>erer wurde nicht befragt “Gehen Sie in Ihrer Freizeit<br />

Bergw<strong>and</strong>ern?”.<br />

Die Angaben “wenig” wurde auf dem Fragebogen mit cirka 1!3 Touren spezifiziert,<br />

“manchmal” mit ca. 3!6 Touren, “viel” mit ca. 6!9 Touren und “sehr viel” mit ca. 9 und<br />

mehr Touren. Die Tabellen zeigen, dass 61.9* der Bergw<strong>and</strong>erer nicht auf Alpinkletter!<br />

Touren gingen $n = 52 von 84%. 71.5* der Bergw<strong>and</strong>erer gingen “wenig” bis “manchmal”<br />

auf Hochtouren $n = 63 von 88%. Bei den befragten Alpinkletterern gingen 15.2* nicht auf<br />

Hochtouren $n = 10 von 66%. 71.4** gingen aber “wenig” bis “manchmal” auf Bergw<strong>and</strong>e!<br />

rungen $n = 45 von 63%. Bei den Hochtourengehern ist die Verteilung für Alpinklettern<br />

sehr ausgeglichen. 14.5* der Hochtourengeher gaben an, nicht alpin zu klettern $n = 11<br />

von 76%. Aber 59.2* der befragten Personen gaben an, diese Sportart “wenig” bis<br />

“manchmal” aus zu üben $n = 45 von 76%. Die Hochtourengeher waren auch viel auf Berg!<br />

w<strong>and</strong>erungen, denn 91.0* der befragten Hochtourengeher waren “wenig” bis “sehr viel”<br />

auf Bergw<strong>and</strong>erungen $n = 71 von 78%.<br />

Die Tab. 9!11 zeigt die Antworten, wie viele Tage im Jahr 2005 die befragten Personen<br />

ihre Sportart bis zum Befragungszeitpunkt bereits ausgeübt hatten. Zum Beispiel wurden<br />

Ergebnisse" 73


Bergw<strong>and</strong>erer nach der Anzahl Tage befragt, welche sie im Jahr 2005 mit Bergw<strong>and</strong>ern<br />

verbracht haben.<br />

Tab. 9!8: Kreuzerfahrung der Alpinkletterer. Wie erfahren waren die Sportler in den <strong>and</strong>eren beiden Sportarten als<br />

diejenige, die sie zum Befragungszeitpunkt ausgeübt haben $n = 160, 13 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Hochtouren Total<br />

Nein Anzahl 52 11 63<br />

* 32.5* 6.9* 39.4*<br />

wenig Anzahl 16 21 37<br />

Gehen Sie * 10.0* 13.1* 23.1*<br />

in Ihrer manchmal Anzahl 10 22 32<br />

Freizeit Alpin! * 6.3* 13.4* 20.0*<br />

klettern? viel Anzahl 3 12 15<br />

* 1.9* 7.5* 9.4*<br />

sehr viel Anzahl 3 10 13<br />

* 1.9* 6.3* 8.1*<br />

Total Anzahl 84 76 160<br />

* 52.5* 47.5* 100.0*<br />

Tab. 9!9: Kreuzerfahrung der Hochtourengeher. Wie erfahren waren die Sportler in den <strong>and</strong>eren beiden Sportarten, als<br />

diejenige die sie zum Befragungszeitpunkt ausgeübt haben $n = 154, 4 Antwortverweigerer%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Total<br />

Nein Anzahl 7 10 17<br />

* 4.5* 6.5* 11.0*<br />

Gehen Sie wenig Anzahl 29 21 50<br />

in Ihrer * 18.8* 13.6* 32.5*<br />

Freizeit auf manchmal Anzahl 34 20 54<br />

Hochtouren? * 22.1* 13.0* 35.1*<br />

viel Anzahl 12 11 23<br />

* 7.8* 7.1* 14.9*<br />

sehr viel Anzahl 6 4 10<br />

* 3.9* 2.6* 6.5*<br />

Total Anzahl 88 66 154<br />

* 57.1* 42.9* 100.0*<br />

Ergebnisse" 74


Tab. 9!10: Kreuzerfahrung der Bergw<strong>and</strong>erer. Wie erfahren waren die Sportler in den <strong>and</strong>eren beiden Sportarten, als<br />

diejenige die sie zum Befragungszeitpunkt ausgeübt haben $n = 141%.<br />

Was üben Sie aus<br />

Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Nein Anzahl 0 7 7<br />

* 0* 5.0* 5.0*<br />

Gehen Sie wenig Anzahl 21 10 31<br />

in Ihrer * 14.9** 7.1* 22.0*<br />

Freizeit Berg! manchmal Anzahl 24 27 51<br />

w<strong>and</strong>ern? * 17.0* 19.1* 36.2*<br />

viel Anzahl 14 24 38<br />

* 9.9* 17.0* 27.0*<br />

sehr viel Anzahl 4 10 14<br />

* 2.8* 7.1* 9.9*<br />

Total Anzahl 63 78 141<br />

* 44.7* 55.3* 100.0*<br />

Tab. 9!11: Wieviele Tage im Jahr 2005 waren die Bergsportler in ihrer Bergsportart aktiv $n = 239, 2 Antwortverweige!<br />

rer%.<br />

Bergw<strong>and</strong>ern Alpinklettern Hochtouren Total<br />

Wieviele Tage 0!5 Tage Anzahl 26 30 49 105<br />

im Jahr 2005 * 10.9* 12.6* 20.5* 43.9*<br />

waren Sie 6!10 Tage Anzahl 20 23 13 56<br />

in Ihrer * 8.4* 9.6* 5.5* 23.4*<br />

Sportart 11!15 Tage Anzahl 11 6 11 28<br />

beschäftigt? * 4.6* 2.5* 4.6* 11.7*<br />

16!20 Tage Anzahl 12 6 3 21<br />

* 5.0* 2.5* 1.3* 8.8*<br />

mehr Anzahl 19 3 7 29<br />

* 7.9* 1.3* 2.9* 12.1*<br />

Total mehr Anzahl 88 68 83 239<br />

* 36.8* 28.5* 34.7* 100.0*<br />

9 . 7# G E S U N D H E I T L I C H E A N F O R D E R U N G E N<br />

Das nachfolgende Unterkapitel gliedert sich in zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt be!<br />

schäftigt sich mit der Frage, ob sich die Bergsportler Gedanken gemacht haben, bezüg!<br />

lich der Höhenlage ihrer Tour. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage des<br />

Ergebnisse" 75


Herz!Kreislaufes. Für beide Abschnitte wurden die Antworten auf das Geschlecht aufge!<br />

teilt $n=238 3 Antwortverweigerer, n weiblich = 60, n männlich = 178%.<br />

Haben Sie sich für ihre Tour Gedanken<br />

gemacht bezüglich Höhenlage?<br />

37<br />

Nein<br />

23<br />

Ja<br />

weiblich<br />

84<br />

94<br />

männlich<br />

Anzahl Personen<br />

Abb. 9-2: Wieviele Personen machten sich für ihre Tour Gedanken zur Höhenlage? (n = 238, 3 Antwortverweigerer)<br />

61.7* der Frauen gaben an, sich keine Gedanken zur gesundheitlichen <strong>Anforderung</strong> be!<br />

züglich der Höhenlage gemacht zu haben. Bei den Männern waren dies 47.2* $siehe Abb.<br />

9!2%. Es ergaben sich keine signifikanten Resultate mit dem Chi 2 !Test, jedoch ist ein<br />

Trend zu beobachten # 2 $1% = 3.8, p= .052. Es zeigte sich, dass die Frauen sich unterdurch!<br />

schnittlich Gedanken zu Höhenlage gemacht haben, während die Männer dies über!<br />

durchschnittlich taten. Die Zahlen wurden in der nachfolgenden Kreuztabelle auf die<br />

verschiedenen Altersklassen aufgeteilt.<br />

Tab. 9!12 : Machten sich die Berggänger für ihre Tour Gedanken zur Höhenlage? $n = 238, 3 Antwortverweigerer%<br />

Altersklassen<br />

Haben Sie 11!20 21!30 31!40 41!50 51!60 61!70 70< Total<br />

sich Ge! Ja Anzahl 5 27 35 25 12 10 3 117<br />

danken * 2,1* 11.4* 14.7* 10.5* 5.0* 4.2* 1.3* 49.2*<br />

zur Höhen! Nein Anzahl 5 19 33 32 19 12 1 121<br />

lage gemacht? * 2.1* 8.0* 13.9* 13.4* 8.0* 5.0* .4* 50.8*<br />

Total Anzahl 10 46 68 57 31 22 4 238<br />

* 4.2* 19.3* 28.6* 23.9* 13.0* 9.2* 1.7* 100.0*<br />

Ergebnisse" 76


Haben Sie sich für ihre Tour Gedanken<br />

gemacht bezüglich Herz-Kreislauf<br />

Nein<br />

39<br />

21<br />

Ja<br />

weiblich<br />

95<br />

83<br />

männlich<br />

Anzahl Personen<br />

Abb. 9-3: Wieviele Personen machten sich Gedanken bezüglich der<br />

physischen <strong>Anforderung</strong>? (n = 238, 3 Antwortverweigerer)<br />

65.0* aller befragten Personen machten sich keine Gedanken bezüglich Herz!Kreislauf<br />

für die Tour, welche sie unternommen haben. Bei den Männern waren es 53.3* $siehe<br />

Abb 9!3%. Mit dem Chi 2 !Test $n = 238% wurden keine signifikanten Resultate festgestellt # 2<br />

$1% = 2.5, p > .05. Auch hier wurde eine Kreuztabelle erstellt, um die verschiedenen Alters!<br />

klassen unterscheiden zu können.<br />

Tab. 9!13: Gedanken zu den Herz!Kreislauf!<strong>Anforderung</strong>en einer Tour, aufgeteilt auf die Altersklassen $n = 238, 3 Ant!<br />

wortverweigerer%.<br />

Altersklassen<br />

Haben Sie sich 11!20 21!30 31!40 41!50 51!60 61!70 70< Total<br />

Gedanken Ja Anzahl 2 21 27 24 13 14 3 104<br />

bezüglich * .8* 8.8* 11.3* 10.1* 5.5* 5.9* 1.3* 43.7*<br />

Herz!Kreislauf Nein Anzahl 8 25 41 33 18 8 1 134<br />

gemacht? * 3.4* 10.5* 17.2* 13.9* 7.6* 3.4* .4* 56.3*<br />

Total Anzahl 10 46 68 57 31 22 4 238<br />

* 4.2* 19.3* 28.6* 23.9* 13.0* 9.2* 1.7* 100.0*<br />

Die Altersklassen 61!70 und 70 und mehr Jahre aller befragten Bergsportler waren mit<br />

10.9* vertreten $n = 26%. Von diesen 26 Bergsportlern machten sich 65.4* Gedanken be!<br />

züglich ihrem Herz!Kreislauf!System $n = 17, siehe Tab. 9!13%.<br />

9 . 8" W I E W U R D E D E R Ö F F E N T L I C H E V E R K E H R G E N U T Z T ?<br />

Bergsportler, welche eine Tourenplanung gemacht haben $n = 158% wurden befragt, ob sie<br />

die Anreisezeiten des ö&entlichen Verkehrs abgeklärt haben, und ob sie jetzt mit dem<br />

ö&entlichen Verkehr angereist waren. 31.6* gaben an, die An! und Abreisezeiten des öf!<br />

fentlichen Verkehrs abgeklärt zu haben. 27.8* der befragten Personen waren dann e&ek!<br />

tiv mit dem ö&entlichen Verkehr unterwegs.<br />

Ergebnisse" 77


9 . 9" E R S T E H I L F E A U S R Ü S T U N G<br />

Die Bergsportler konnten im Fragebogen aus einer Liste von sieben Punkten auswählen,<br />

welche Erste Hilfe Materialien sie mit auf die Tour genommen haben $siehe Abb. 9!4%.<br />

Die REGA Notfalltelefonnummer konnte bekannt oder aufgeschrieben sein. Die<br />

Schweiz kennt noch weitere Notfalltelefonnummern als die REGA Nummer. Auch diese<br />

<strong>and</strong>eren Telefonnummern konnten angegeben werden. Das Mobiltelefon wurde von 212<br />

Personen angegeben, das Funkgerät von 14 Bergsportlern. Die Qualität der Nothilfe!<br />

Apotheke wurde nicht untersucht. 184 Personen hatten eine solche dabei.<br />

Welches Erste Hilfe Material haben Sie auf der Tour dabei?<br />

Funkgerät<br />

14<br />

<strong>and</strong>ere Notfallnummer<br />

32<br />

Schienungsmaterial<br />

34<br />

Matrialien<br />

Rettungsfolie<br />

REGA-Notfallnummer<br />

128<br />

156<br />

Nothilfe-Apotheke im Rucksack<br />

184<br />

Mobiltelefon<br />

212<br />

0 50 100 150 200 250<br />

Abb. 9-4: Welches Erste Hilfe Material hatten die befragten Personen mit auf ihrer Tour (n = 241). Sie konnten<br />

aus einer Liste von 7 Punkten auswählen.<br />

Anzahl<br />

Diese Auswertung wurde auch auf die Gruppen gemacht. Es wurden im Total 93 Gruppen<br />

befragt, davon waren 14 Einzelgänger. Anhang D zeigt die Erste Hilfe Ausrüstung, welche<br />

in der Gruppe oder als Einzelgänger mit auf die Tour genommen wurde. 7 Gruppen hat!<br />

ten nur das Mobiltelefon dabei und 1 Gruppe hatte nichts von den 7 Punkten als Erste<br />

Hilfe Material dabei.<br />

Die Alpinkletterer $n = 68% wurden zusätzlich befragt, ob sie am Klettergurt eine Mini!<br />

Apotheke befestigt hatten. 14.7* der Alpinkletterer haben diese Frage bejaht $Tab. 9!16%.<br />

9 . 1 0" W I E G U T A U S G E R Ü S T E T G I N G E N D I E B E R G S P O R T L E R<br />

A U F I H R E T O U R ?<br />

Die Bergsportler wurden auch nach ihrer Ausrüstung befragt. Tabellen 9!14 bis 9!17 zei!<br />

gen für Bergw<strong>and</strong>erer, Alpinkletterer und Hochtourengeher die Details der Ausrüstung.<br />

In der Tab. 9!14 waren für Bergw<strong>and</strong>erer alle Punkte Pflicht ausser die Thermosflasche,<br />

Ergebnisse" 78


sowie ungenügendes Schuhwerk, das heisst Trekkingschuhe, welche die Knöchelhöhe<br />

nicht überragten $tief; zur Begründung siehe Kapitel 6.5%.<br />

Tab. 9!14: Kontrolle der Ausrüstungsliste der Bergw<strong>and</strong>erer $n = 89, 1 Antwortverweigerer%<br />

Ausrüstung der Bergw<strong>and</strong>erer<br />

Ausrüstungsgegenst<strong>and</strong> Dabei Nicht dabei<br />

Wind!/ Kälte!/ Regenschutz 88 1<br />

Pullover/ Fleece/ Faserpelz 88 1<br />

Essen 89 0<br />

Trinken 89 0<br />

Thermosflasche 29 60<br />

Sonnenbrille 80 9<br />

Sonnencrème/ Lippenschutz 79 10<br />

W<strong>and</strong>er!/ Trekkingschuhe, hoch 60 29<br />

Trekkingschuhe, tief 10 79<br />

Bergschuhe 57 32<br />

Turnschuhe 0 89<br />

W<strong>and</strong>erstöcke 60 29<br />

Stirn!/ Taschenlampe in der Gruppe 68 21<br />

Bei den Alpinkletterern wurde zusätzlich neben der Ausrüstungsliste pro Person befragt,<br />

welches Material in der Seilschaft vorh<strong>and</strong>en war $Tabellen 9!15 und 9!16%. Dies wurde aus<br />

dem Grunde gemacht, da sich die Gruppe während der Kletterei aufteilen könnte. Ein<br />

HMS Karabiner ist ein Halb!Mast!Wurf Sicherungs!Karabiner. Diesen kann man mit ei!<br />

nem Schraubverschluss oder auch Twist!lock sichern. Diese Karabiner braucht man, um<br />

den Kletterpartner zu sichern, für die Selbstsicherung beim St<strong>and</strong> oder beim St<strong>and</strong>platz!<br />

bau. Ein Strafpunkt erhielt man, wenn ein Gegenst<strong>and</strong> aus der Tab. 9!15 nicht dabei war.<br />

Auch hier wurden die Turn!/ Trekkingschuhe, welche die Knöchel nicht überragten als<br />

nicht adäquat angesehen und ein Strafpunkt wurde verteilt $siehe auch Kapitel 6.5%.<br />

Ergebnisse" 79


Tab. 9!15: Kontrolle der Ausrüstungsliste der Alpinkletterer $n = 68%<br />

Ausrüstung der Alpinkletterer<br />

Ausrüstungsgegenst<strong>and</strong> Dabei Nicht dabei/ Anzahl 0 Anzahl 1 Anzahl 2 Anzahl 3 oder mehr<br />

Wind!/Kälte!/Regenschutz 65 3<br />

Essen 66 2<br />

Trinken 67 1<br />

Sonnenbrille 54 14<br />

Sonnencrème/ Lippenschutz 50 15<br />

Stirnlampe 29 39<br />

Klettergurt 68 0<br />

Sicherungsgerät $inkl. HMS% 68 0<br />

Abseilgerät $exkl. HMS% 67 1<br />

Prusikschlinge 62 2<br />

Helm 67 1<br />

HMS Karabiner 5 23 38<br />

B<strong>and</strong>schlingen 1 8 16 42<br />

Karabiner 5 1 3 58<br />

Turn!/ Trekkingschuhe, tief 23 44<br />

Berg!/ Trekkingschuhe, hoch 45 22<br />

Kletterfinken 65 3<br />

Tab. 9!16: Welches Zusatzmaterial wurde in der Seilschaft mitgetragen $n = 68%<br />

Zusatzmaterial in der Seilschaft, Alpinklettern<br />

Gegenst<strong>and</strong> Dabei Nicht dabei<br />

Klemmkeile 55 13<br />

Klemmgeräte 50 18<br />

Miniapotheke am Klettergurt 10 58<br />

Apotheke im Rucksack, in der Seilschaft 47 21<br />

Topo / Karte, in der Seilschaft 51 17<br />

Die Hochtourengeher hatten die umfangreichste Ausrüstungsliste auszufüllen. Gemäss<br />

Methodenkapitel 6.5 wurde ein Strafpunkt vergeben, wenn ein Punkt aus der Liste nicht<br />

dabei war, ausgenommen war einzig die Thermosflasche. Ein Strafpunkt wurde verteilt,<br />

wenn nicht!adäquates Schuhwerk getragen wurde. Dies waren Schuhe, welche nicht über<br />

die Knöchel gingen oder Trekkingschuhe. Zudem wurde ein Strafpunkt vergeben, wenn<br />

das Trinken nicht mit auf der Tour war.<br />

Ergebnisse" 80


Tab. 9!17: Kontrolle der Ausrüstungsliste für die Hochtourengeher $n = 83%<br />

Ausrüstung, Hochtourengeher<br />

Ausrüstungsgegenst<strong>and</strong> Dabei Nicht dabei/ Anzahl 0 Anzahl 1 Anzahl 2 Anzahl 3 oder mehr<br />

Regen!/Wind!/ Kälteschutz 82 1<br />

Essen 83<br />

Trinken 82 1<br />

Thermosflasche 47 36<br />

Ersatzwäsche 71 12<br />

Sonnenbrille 83<br />

Sonnencrème/ Lippenschutz 81 2<br />

Stirnlampe 81 2<br />

Steigeisen 83<br />

Klettergurt 82 1<br />

Eisschrauben 16 9 34 22<br />

Pickel 81 2<br />

Abseilgerät $exkl. HMS% 57 25<br />

Sicherungsgerät $inkl. HMS% 65 17<br />

Prusikschlinge 71 10<br />

Helm 47 34<br />

HMS Karabiner 6 11 27 37<br />

Karabiner 9 15 22 35<br />

B<strong>and</strong>schlingen 6 18 29 27<br />

Bergschuhe 67 15<br />

W<strong>and</strong>erschuhe $steigeisenfest% 24 57<br />

W<strong>and</strong>erschuhe $nicht steigeisenfest% 5 76<br />

Turn!/ Trekkingschuhe 4 77<br />

Trekkingschuhe, über Knöchelhöhe 2 79<br />

Ergebnisse" 81


Aus den Ausrüstungslisten wurden die Strafpunkte verteilt über die Sportarten. Die<br />

Strafpunkte wurden schon definiert in Methodenkapitel 6.5. An die Hochtourengeher<br />

wurden die meisten Strafpunkte verteilt $siehe Tabellen 9!18 bis 9!20%.<br />

Tab. 9!18: Wie vollständig ausgerüstet gingen die Alpinw<strong>and</strong>erer in die Berge? $n = 89, 1 Antwortverweigerer%.<br />

Vollständigkeit der Ausrüstung der Alpinw<strong>and</strong>erer<br />

Anzahl Gegenstände, welche<br />

nicht mit auf der Bergtour waren<br />

Anzahl<br />

0 Gegenstände fehlen 69<br />

1 Gegenst<strong>and</strong> fehlt 13<br />

2 Gegestände fehlen 5<br />

3 Gegenstände fehlen 2<br />

Total 89<br />

Tab. 9!19: Wie vollständig ausgerüstet gingen die Alpinkletterer in die Berge? $n = 68%<br />

Vollständigkeit der Ausrüstung der Alpinkletterer<br />

Anzahl Gegenstände, welche nicht<br />

mit auf der Klettertour waren<br />

Anzahl<br />

0 Gegenstände fehlen 15<br />

1 Gegenst<strong>and</strong> fehlt 20<br />

2 Gegestände fehlen 17<br />

3 Gegenstände fehlen 7<br />

4 Gegenstände fehlen 6<br />

5 Gegenstände fehlen 3<br />

Total 68<br />

Ergebnisse" 82


Tab. 9!20: Wie vollständig ausgerüstet gingen die Hochtourengeher in die Berge? $n = 83%<br />

Vollständigkeit der Ausrüstung der Hochtourengeher<br />

Anzahl Gegenstände, welche<br />

nicht mit auf der Klettertour wa!<br />

ren<br />

Anzahl<br />

0 Gegenstände fehlen 29<br />

1 Gegenst<strong>and</strong> fehlt 18<br />

2 Gegenstände fehlen 12<br />

3 Gegenstände fehlen 9<br />

4 Gegenstände fehlen 7<br />

5 Gegenstände fehlen 3<br />

6 Gegenstände fehlen 1<br />

7 Gegenstände fehlen 2<br />

8 Gegenstände fehlen 1<br />

11 Gegenstände fehlen 1<br />

Total 83<br />

Eine Ausrüstung war dann unvollständig, wenn drei oder mehr Punkte aus der definierten<br />

Liste nicht dabei waren. Zu beachten ist, dass die Ausrüstungslisten zwischen den drei<br />

Sportarten nicht verglichen werden kann, wegen den unterschiedlichen <strong>Anforderung</strong>en<br />

der Sportart. Ein direkter Vergleich ist zwischen den Bergsportarten ist deshalb nicht<br />

möglich. Total wurden 240 Bergsportler befragt, davon hatten 17.5* $n =42% 3 oder mehr<br />

Gegenstände nicht mit auf der Bergtour $unvollständig%. Wenn man nur einen Gegen!<br />

st<strong>and</strong> als Limite akzeptieren würde, dann wären 31.7* $n = 76% ungenügend ausgerüstet<br />

$siehe Tabellen 9!18 bis 9!20%.<br />

Aufgeteilt nach den Bergsportarten sieht die Verteilung folgendermassen aus. Bei den<br />

Alpinw<strong>and</strong>erern hatten 97.8* $n = 87 von 89% eine vollständige Ausrüstung mit auf der<br />

Tour. Bei den Alpinkletterern waren 76.5* $n = 52 von 68% gut ausgerüstet und bei den<br />

Hochtourengehern waren es 71.1* $n = 59 von 83%.<br />

9 . 1 1" W A S W A R E N D I E G R Ü N D E F Ü R D I E S P O R T A U S Ü B U N G ?<br />

Die Bergsportler wurden als Abschluss des Fragebogens gefragt, was die Gründe für die<br />

Sportausübung waren. Dies war eine Liste mit vorgegebenen Antworten, bei welchen<br />

mehrfach Antworten möglich waren. Die Abb. 9!5 zeigt die Antwortverteilung.<br />

Ergebnisse" 83


Gründe für die Sportausübung<br />

L<strong>and</strong>schaft ist schön<br />

195<br />

Tour/Weg reizt mich<br />

170<br />

Berg ist schön<br />

Geniesse das Gehen/Klettern<br />

125<br />

144<br />

Fühle mich herausgefordert<br />

Will die Natur geniessen<br />

Will mit Kollegen/Freunden zusammen sein<br />

82<br />

80<br />

87<br />

Geniesse den Nervenkitzel<br />

43<br />

Berg fehlt mir auf der "Liste"<br />

29<br />

0 50 100 150 200 250<br />

Abb. 9-5: Warum die Bergsportler in die Berge gehen, Mehrfachnennungen waren möglich (n = 241)<br />

9 . 1 2# W A R U M W U R D E K E I N E T O U R E N P L A N U N G G E M A C H T ?<br />

65.6* aller befragten Personen hatten eine Tourenplanung gemacht $n = 158 von 241%. Die<br />

übrigen 83 Personen wurden gefragt, warum sie keine solche gemacht hatten. Die Abb.<br />

9!6 zeigt die Verteilung der Antworthäufigkeiten.<br />

Gründe, warum keine Tourenplanung gemacht wurde<br />

Kolleg hat Tourenplanung gemacht<br />

65<br />

Tour vor mehr als 2 Jahren gemacht<br />

15<br />

Tour vor weniger als 2 Jahren gemacht<br />

Schien mir nicht relevant<br />

7<br />

7<br />

War mir zu aufwändig<br />

6<br />

Hatte keinen Gebietsführer zur H<strong>and</strong><br />

Hatte keine Zeit<br />

Kolleg hat Tour erklärt, ist aber nicht dabei<br />

Weiss nicht, wie man Tourenplanung macht<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

F<strong>and</strong> die Tourenbeschreibung nicht mehr<br />

Hatte keinen Internetzugang<br />

1<br />

1<br />

Wusste nicht, wie Informationen einholen0<br />

Andere Gründe0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Anzahl Nennungen<br />

Abb. 9-6: Gründe, warum keine Tourenplanung gemacht wurden<br />

Diese Auswertung betri&t die Antworten der Bergsportler. Zusätzlich wurde überprüft,<br />

ob in jeder Gruppe eine Person vorh<strong>and</strong>en ist, die eine Tourenplanung gemacht. Bei<br />

11.8* der Gruppen $n = 11 von 93% wurde keine Tourenplanung gemacht. In diesen 11<br />

Gruppen waren 3 Personen, die nicht wussten, ob in der Gruppe eine Tourenplanung ge!<br />

macht wurde oder nicht. Bei 3.2* der Gruppen $n = 3 von 93% waren innerhalb der Grup!<br />

Ergebnisse" 84


pe die Mitglieder unterschiedlicher Meinung, ob eine Tourenplanung gemacht worden sei<br />

oder nicht $siehe Anhang E%.<br />

10." ERGEBNIS DER HYPOTHESENTESTENDEN AUSWERTUNG<br />

Kern dieses Kapitels sind die Antworten bezüglich der Tourenplanung. Zuerst wird über!<br />

prüft, ob die <strong>Anforderung</strong>en bezüglich der Normalverteilung und der Varianzanalyse ge!<br />

geben sind. Anschliessend wird die Hypothese 1 überprüft. Danach sollen die Unter!<br />

schiede in der Tourenplanung zwischen Leitern und Nicht!Leitern sichtbar gemacht wer!<br />

den. Abschliessend wird der Frage nachgegangen, ob sich die vorgefundenen Unterschie!<br />

de in der Tourenplanung mit weiteren Daten in Zusammenhang bringen lassen.<br />

1 0 . 1" Ü B E R P R Ü F U N G D E S Q U A L I T Ä T S W E R T E S A U F D I E N O R!<br />

M A L V E R T E I L U N G<br />

Voraussetzung für die Berechnung der Varianzanalysen ist, dass die Daten normalverteilt<br />

sind. Die Abb. 10!1 zeigt, dass der Qualitätswert der Tourenplanung annährend Normal!<br />

verteilt ist. Der Kolmogorov!Smirnov!Anpassungstest ergibt einen nicht signifikanten p!<br />

Wert von p = .30. Die Werte sind also hinreichend normalverteilt. Der Levene!Test ergibt<br />

eine Wahrscheinlichkeit von p = .91. Die Varianzen in der Grundgesamtheit in allen<br />

Gruppen sind homogen.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

.25<br />

.38<br />

.50<br />

.63<br />

.75<br />

.88<br />

1.00<br />

Std. Dev = .17<br />

Me an = .69<br />

N = 158.00<br />

" " "<br />

Qualitätswert<br />

Abb. 10-1: Test auf Normalverteilung des Qualitätswertes der Tourenplanung (n = 158)<br />

1 0 . 2" Q U A L I T Ä T S W E R T D E R T O U R E N P L A N U N G I N D E N D R E I<br />

S P O R T A R T E N<br />

Um eventuelle Unterschiede in der Qualität der Tourenplanung aufzudecken, wurden<br />

denjenigen Personen, welche eine Tourenplanung ausgeführt hatten ein Qualitätswert der<br />

Ergebnisse" 85


Tourenplanung zugewiesen. Dieser Qualitätswert liegt zwischen 0 und 1. Eine hohe Qua!<br />

lität der Tourenplanung hat den Wert 1, eine tiefe Qualität den Wert 0. Zwischenstufen<br />

sind Schritte von .05 $1/20%. Ein Abzug von .05 Qualitätspunkten erfolgt, wenn ein Punkt<br />

aus der Tourenplanungsliste gemäss Methodenkapitel 5.3 nicht ausgeführt wurde. Die<br />

Mittelwerte sind für die Bergw<strong>and</strong>erer: .71 $.16, für die Alpinkletterer: .65 $.17 und für<br />

die Hochtourengeher .72 $.17. Der Minimalwert des Qualitätswertes liegt für die Berg!<br />

w<strong>and</strong>erer bei .4, für die Alpinkletterer bei .3 und für die Hochtourengeher bei .35. Der<br />

Maximalwert liegt bei allen drei Sparten bei 1. Der Boxplot der Alpinkletterer zeigt die<br />

grösste Streuung auf. Das 25. und 75. Perzentil liegt bei den Bergw<strong>and</strong>erer nahe beeinan!<br />

der, während dem die Alpinkletterer diese Box am gestrecktesten haben. Auch bei den<br />

Hochtourengehern sind diese Perzentile gestreckt, aber auf einem höheren Niveau als bei<br />

den Alpinkletterer $siehe Abb. 10!2%. Die Varianzanalyse ergibt folgenden Wert:<br />

F$14; 143% = .448; p > .05; partielles Eta 2 = .028, und ist auf dem .05 Niveau nicht signifi!<br />

kant.<br />

Abb. 10-2: Boxplot des Qualitätswertes der Tourenplanung in den drei Bergsportarten. Es werden keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt. Wert 1 entspricht einer guten Tourenplanung, Wert 0<br />

einer schlechten (n = 158).<br />

1 0 . 3" Q U A L I T Ä T S W E R T D E R T O U R E N P L A N U N G F Ü R L E I T E R<br />

V E R S U S N I C H T ! L E I T E R<br />

Die Abb. 10!3 zeigt die Leiter vs. die Nicht!Leiter in der Qualität der Tourenplanung.<br />

Leiter sind Touren! oder Gruppenleiter sowie Bergführer. Die Abbildung zeigt, dass der<br />

Ergebnisse" 86


Mittelwert der Qualität für die Leiter bei .76 $.17 liegt und für Nicht!Leiter bei .68 $.17.<br />

Die Streuung der Messdaten bei den Leitern ist gross. Sie erstreckt sich von 1 bis .3. Die<br />

25. bis 75. Perzentile liegen höher als diejenigen der Personen, welche keine Leitungsfunk!<br />

tion auf der Tour hatten. Die Varianzanalyse auf dem .05 Niveau ergibt für Leiter eine<br />

signifikant bessere Vorbereitung als für Teilnehmer ohne Führungsaufgaben<br />

F$1; 155% = 5.844; p < .05; partielles Eta 2 = .037.<br />

Abb. 10-3: Boxplot des Qualitätswertes der Tourenplanung vs. Aufgabe der Teilnehmer (n = 157, 1 Antwortverweigerer)<br />

1 0 . 4" C L U S T E R A N A L Y S E F Ü R N I C H T ! L E I T E R U N D L E I T E R<br />

Die Abb. 10!3 ergab für Leiter eine signifikant bessere Tourenvorbereitung als für Nicht!<br />

Leiter. Dieser Abschnitt möchte herausfinden wo genau diese Unterschiede zu finden<br />

sind. Dazu wurden sowohl für Leiter, wie auch für Nicht!Leiter eine Clusteranalyse ge!<br />

rechnet. Diese berechnet die Abstände der verschiedenen Antworten und zeichnet da!<br />

raus ein Dendrogramm. Das Dendrogramm zeigt die Cluster der ähnlichen Antworten.<br />

Daraus lässt sich ableiten, welche Qualitätspunkte zusammengenommen eher nicht und<br />

eher gut ausgeführt werden.<br />

Abb. 10!4 zeigt das Dendrogramm für Personen welche Nicht!Leiter sind $n = 47, siehe<br />

Methodenkapitel 6.6%. Die folgenden Variablen werden von den befragten Personen, wel!<br />

che keine Leiter oder keine Führer sind, eher vernachlässigt: Schwierigste Stelle auf der<br />

Ergebnisse" 87


Karte gemerkt/ markiert $VORB196%, Auf der Karte Point of no return gemerkt/ mar!<br />

kiert $VORB197%, Umkehrzeitpunkt definiert $VORB198% und Nullgradgrenze für die<br />

Tour am Vorabend abgeschätzt $VORB1916%.<br />

Abb. 10-4: Clusteranalyse für Daten der Bergtourengeher, welche Nicht-Leiter waren, mit der Fusionierungsmethode<br />

entferntester Nachbar (n = 47)<br />

Folgende Vorbereitungspunkte wurden jedoch sehr gut berücksichtigt: Technischer Aus!<br />

bildungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt $VORB1920%, Kondition der Teilnehmer bekannt<br />

$VORB1921% und Teilnehmerzahl festgelegt und kontrolliert $VORB1919%.<br />

Die Clusteranalyse für Leiter $n= 32%, zeigt die Abb. 10!5. Die folgenden Tourenplanungs!<br />

punkte wurden vermehrt nicht ausgeführt: Auf der Karte Point of no return gemerkt/<br />

markiert $VORB197%, Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abgeschätzt $VORB1916%<br />

und Berg!Varianten geplant $VORB1918%.<br />

Gut vorbereitet wurden jedoch die Punkte: Wetterprognose abgeklärt $VORB1911a%, Aus!<br />

rüstung kontrolliert $VORB1926%, Zeitbedarf abgeschätzt/ aus Fachlektüre herausgelesen<br />

$VORB199% und Routen!Varianten abgeklärt $VORB1917%.<br />

Ergebnisse" 88


Abb. 10-5: Clusteranalyse für Daten der Bergtourengeher, welche Leiter waren, mit der Fusionierungsmethode<br />

entferntester Nachbar (n = 32)<br />

1 0 . 5" Q U A L I T Ä T S W E R T E D E R T O U R E N P L A N U N G V E R S U S S O!<br />

Z I O D E M O G R A F I S C H E D A T E N<br />

Um herauszufinden, welche zusätzlichen Variablen mit den Qualitätspunkten eine mögli!<br />

che Beziehung haben, wurden weitere Varianzanalysen durchgeführt. Diese ergaben we!<br />

der für Alter, Beruf noch Geschlecht signifikante Resultate. Hingegen f<strong>and</strong> sich ein sig!<br />

nifikantes Resultat für die Nationalität: F$4; 152% = 3.092; p < .05; partielles Eta 2 = .075.<br />

Mit dem Post!Hoc Duncan Test konnte herausgefunden werden, welche Nationalitäten<br />

zusammengefasst zu diesem signifikanten Resultat beigetragen haben $Tab. 10!1%. Die<br />

Werte innerhalb der Tabelle sind die Qualitätswerte der Tourenplanung. Es werden je!<br />

weils alle Gruppen, deren Mittelwerte sich bei einem .05 Signifikanzniveau nicht signifi!<br />

kant unterscheiden, zu einer als homogen unterstellten Gruppe zusammengefasst<br />

$Brosius 2002%.<br />

Bergsportler aus den Ländern Schweiz und Österreich zusammen bereiten sich signifi!<br />

kant besser vor als Personen aus denjenigen der Rubrik <strong>and</strong>ere Länder $dies sind: Norwe!<br />

gen, Holl<strong>and</strong>, Fürstentum Lichtenstein und Kanada%. Die Länder Deutschl<strong>and</strong> und Itali!<br />

en kommen in beiden Subsets vor.<br />

Ergebnisse" 89


Tab. 10!1: Subsets der Nationalitäten $Subset 1 n = 69, Subset 2 n = 140, 1 Antwortverweigerer%<br />

Nationalität<br />

Subset<br />

1 2<br />

Anderes L<strong>and</strong> .57<br />

Italien .67 .67<br />

Deutschl<strong>and</strong> .69 .69<br />

Schweiz .72<br />

Österreich .74<br />

Signifikanz .07 .34<br />

Signifikante Unterschiede gab es auch bei der Gruppengrösse: F$3; 153% = 3.846; p < .05;<br />

partielles Eta 2 = .070. Die Personen von Gruppen der Grösse 4!6 Personen bereiteten<br />

sich signifikant besser vor als die übrigen Gruppengrössen $dies sind: 7!9 Personen und<br />

mehr als 9 Personen% Die Gruppengrösse 1!3 Personen kommt in beiden Subsets vor $Tab.<br />

10!2%.<br />

Tab. 10!2: Subsets der Gruppengrössen $Subset 1 n = 118, Subset 2 n = 131, 1 Antwortverweigerer%<br />

Gruppengrösse<br />

Subset<br />

1 2<br />

mehr .58<br />

7!9 .61<br />

1!3 .70 .70<br />

4!6 .74<br />

Signifikanz .08 .45<br />

1 0 . 6" E I N F L U S S D E R E R F A H R U N G A U F D E N Q U A L I T Ä T S W E R T<br />

D E R T O U R E N P L A N U N G<br />

Mit der Varianzanalyse wurde die Kreuzerfahrung mit dem Qualitätswert der Tourenpla!<br />

nung berechnet. Dabei wurde als abhängige Variable der Qualitätswert und als unabhän!<br />

gige die Kreuzerfahrung eingegeben. Zu beachten ist, dass die Antwortmöglichkeit bei<br />

der Kreuzerfahrung eingeschränkt war auf die Sportarten, welche man gerade nicht aus!<br />

übte. Zum Beispiel konnten die Alpinw<strong>and</strong>erer nur Alpinklettern und Hochtourengehen<br />

ankreuzen $dazu siehe auch Tabellen 9!8 bis 9!10%. Die Antwort konnte abgestuft werden<br />

zwischen “nein”, “wenig”, “manchmal”, “viel” oder “sehr viel”. Der Wert der Varianzana!<br />

lyse ist F $46; 100% = 1.944; p < .05; partielles Eta 2 = .472.<br />

Ergebnisse" 90


Die Anzahl Jahre der Sportausübung in der Bergsportart und auch die Anzahl Tage, wel!<br />

che im Jahr 2005 aufgewendet wurden für die Sportart, hatten keinen Einfluss auf den<br />

Qualitätswert der Tourenplanung.<br />

Mit dem Duncan Post!hoc Test konnte herausgefunden werden, welche Gruppen bezüg!<br />

lich der Kreuzerfahrung zu Subsets zusammengefasst werden konnten $siehe Tab. 10!3%.<br />

Diejenigen Personen, die “manchmal” in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern, machten eine signi!<br />

fikant bessere Tourenplanung, als diejenigen die “sehr viel” in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern.<br />

Bergsportler, die “viel” und “wenig” in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern kommen in den Sub!<br />

sets 1 und 2 vor. Die Bergw<strong>and</strong>erer $Wert !1 im Subset 2% bereiteten sich signifikant besser<br />

vor, als diejenigen Bergsportler, die in ihrer Freizeit “sehr viel” Bergw<strong>and</strong>ern.<br />

Tab. 10!3: Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern, !1 sind diejenigen Personen, welche diese Frage<br />

nicht beantworten mussten $alle Bergw<strong>and</strong>erer% $Subset 1 n = 53, Subset 2 n = 136, Subset 3 n = 3, Total n = 147%.<br />

Gehen Sie in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern<br />

Subset<br />

1 2 3<br />

sehr viel .57<br />

viel .66 .66<br />

wenig .69 .69<br />

!1 .72<br />

manchmal .73<br />

Nein .9<br />

Signifikanz .08 .39 1.00<br />

Die Tab. 10!4 zeigt den Duncan Test für diejenigen Personen, die in ihrer Freizeit<br />

Alpinklettern. Es wird ersichtlich, dass die Alpinkletterer $Wert mit !1 im Subset 1% eine<br />

schlechtere Tourenplanung machten, als die Personen, die in ihrer Freizeit “viel”<br />

Alpinklettern. Die übrigen Bergsportler kommen in beiden Subsets vor.<br />

Ergebnisse" 91


Tab. 10!4: Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit Alpinkletten, !1 sind diejenigen Personen, welche diese Frage<br />

nicht beantworten müssen $alle Alpinkletterer% $Subset 1 n = 137, Subset 2 n = 78, Total n = 147%.<br />

Gehen Sie in ihrer Freizeit Alpinklettern<br />

Subset<br />

1 2<br />

!1 .65<br />

wenig .67 .67<br />

Nein .72 .72<br />

sehr viel .73 .73<br />

manchmal .76 .76<br />

viel .82<br />

Signifikanz .05 .08<br />

Die Tab. 10!5 macht ersichtlich, dass die Hochtourengeher $Wert !1 in Subset 1% sich<br />

schlechter vorbereiteten, als diejenigen Personen, die “manchmal” auf Hochtouren gehen.<br />

Bergsportler, die “viel” in ihrer Freizeit auf Hochtouren gehen, haben die beste Touren!<br />

planung bezüglich der Auswertung dieser Tabelle gemacht.<br />

Tab. 10!5: Subsets der Personen, welche in ihrer Freizeit auf Hochtouren gehen, !1 sind diejenigen Personen, welche<br />

diese Frage nicht beantworten müssen $alle Hochtourengeher% $Subset 1 n = 131, Subset 2 n = 126, Subset 3 n = 8, Total<br />

n = 147%.<br />

Gehen Sie in ihrer Freizeit auf Hochtouren<br />

Subset<br />

1 2 3<br />

!1 .63<br />

wenig .67 .67<br />

Nein .69 .69 .69<br />

sehr viel .74 .74 .74<br />

manchmal .76 .76<br />

viel .79<br />

Signifikanz .07 .07 .08<br />

11." REKAPITULATION UND AUSBLICK<br />

Die hier befragten Bergsportler waren zum überwiegenden Teil männlich und zwischen<br />

30 und 50 Jahre alt. Aussagen über die absolute Häufigkeit, welche Sportart von wie vie!<br />

len Personen ausgeübt werden, können durch diese Studie nicht gemacht werden. Ab!<br />

schätzungen wurden durch <strong>and</strong>ere Studien gemacht $siehe Einleitungskapitel 1.6%.<br />

Ergebnisse" 92


Die Ausrüstung aller drei Sportarten war adäquat. Der grösste Teil der befragten Berg!<br />

sportler nahm eine vollständige Ausrüstung mit auf die Bergtour.<br />

Die Befragung zeigte, dass die Bergsportler erfahren waren. Sie übten die Sportart schon<br />

lange aus und gingen auch häufig in die Berge.<br />

In der Qualität der Tourenplanung brachte diese Untersuchung keine Unterschiede her!<br />

vor. Im Durchschnitt wurden 6 von 20 Tourenplanungspunkten nicht ausgeführt. Die in!<br />

ferenzstatistischen Auswertungen ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den drei Sportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen.<br />

Wenn man jedoch die Vorbereitung der Bergführer, Touren! und Gruppenleiter zusam!<br />

menfasst und diese mit den übrigen Bergsportlern vergleicht, finden sich signifikante Er!<br />

gebnisse. Die Leiter bereiten sich signifikant besser vor als die übrigen Bergsportler. Auch<br />

konnte gezeigt werden, dass die Leiter sich in der Tourenplanung vermehrt mit den An!<br />

forderungen des Berges ausein<strong>and</strong>ersetzten, während dem sich die Nicht!Leiter vermehrt<br />

mit den Teilnehmern, welche mit auf die Tour kommen, befassen.<br />

Nachfolgend ist die Hypothese sowie die Fragestellungen im Einzelnen noch einmal auf!<br />

geführt:<br />

H1:"<br />

Es gibt Unterschiede in der Qualität der Tourenplanung zwischen den drei Berg!"<br />

" sportarten Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinkletterun und Hochtourengehen<br />

Die Hypothese 1 wird verworfen. Es gibt keine Unterschiede zwischen den Bergsportarten !sieh"<br />

Kapitel 10.2#.<br />

F2:"<br />

Bergsportler, welche 4 und mehr Jahre Erfahrung haben in ihrer Bergsportart, ha!"<br />

" ben eine höhere Qualität der Tourenplanung als diejenigen mit weniger Erfahrung<br />

Die Frageste$ung 2 wird verworfen. Bergsportler, welche viele Jahre Erfahrung haben keine höher"<br />

Qualität der Tourenplanung !siehe Kapitel 10.6#.<br />

F3:# Bergsportler, welche im Jahr 2005 mehr als 5 Tage in der befragten Bergsportart un!#<br />

# terwegs waren, bereiten sich besser vor als diejenigen welche weniger als 5 Tage un!#<br />

# terwegs waren<br />

Die Frageste$ung 3 wird verworfen. Auch die Anzahl Tage haben keinen Einfluss auf die Qualitä%<br />

der Tourenplanung !siehe Kapitel 10.6#.<br />

F4:" Leiter von Gruppen $Touren! und Gruppenleiter sowie Bergführer% erzielen höhere "<br />

" Werte in der Qualität der Tourenplanung als die übrigen Bergsportler<br />

Ergebnisse" 93


Die Frageste$ung 3 wird angenommen. Die Leiter erhalten für die Qualität ihrer Tourenplanung<br />

signifikant höhere Werte als die Nicht&Leiter !siehe Kapitel 10.5#.<br />

F5:#<br />

Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in der Tourenplanung<br />

Die Frageste$ung 5 wird verworfen. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Quali&<br />

tät der Tourenplanung !siehe Kapitel 10.4#.<br />

F6:"<br />

Die Ausrüstung ist bei mindestens 25* aller Bergsportler ungenügend<br />

Die Frageste$ung 6 wird verworfen. 17.5' a$er be(agten Bergsportlern waren ungenügend ausg"&<br />

rüstet !siehe Kapitel 9.10#.<br />

Diese Ergebnisse werden im folgenden Teil E diskutiert. Dabei wird die Hypothese und<br />

die Fragestellungen aus dem Teil B aufgegri&en und kommentiert.<br />

Ergebnisse" 94


E.#<br />

Diskussion


12. ! DESKRIPTIVE ERGEBNISSE UND HÄUFIGKEITEN<br />

Das Kapitel 12 diskutiert die angetro&enen deskriptiven Ergebnisse sowie die Häufigkei!<br />

ten. Die Resultate werden in Bezug gebracht zu schon vorh<strong>and</strong>ener Literatur.<br />

1 2 . 1" I S T B E R G S P O R T E I N E M Ä N N E R D O M A I N E U N D D O M I!<br />

N I E R T D U R C H Ä L T E R E S P O R T L E R ?<br />

Aufgrund der soziodemografischen Auswertung $Tab. 9!1% zeigte sich, dass der Bergsport,<br />

wie er hier untersucht wurde, eine Männerdomaine ist. Bei den Bergw<strong>and</strong>erern und Alp!<br />

inkletterern ist der weibliche Anteil bei ca. 30* $n =25 von 90 Bergw<strong>and</strong>erer, 27.7* und n<br />

= 20 von 68 Alpinkletterer, 29.4*% dieser sinkt jedoch bei den Hochtourengeher auf un!<br />

ter 20* $n = 15 von 83 Hochtourengeher, 18.1*%. Ähnliche Zahlen wurden auch schon in<br />

<strong>and</strong>eren Studien herausgefunden, so zum Beispiel bei Unfallanalysen bei Felskletterern<br />

$Paige, Fiore und Houston 1998% oder bei Besuchern von Lava!Spots in Hawaii $ Heggie<br />

und Heggie 2004%. Die Unfallstatistiken des SAC $Mosimann 2001; 2002; 2003, 2004%<br />

zeigen ähnliche Verteilungen $siehe Tab. 12!1%. Die Tab. 12!1 zeigt die tödlich verunfallten<br />

Personen aufgeteilt nach dem Geschlecht.<br />

Tab. 12!1: Tödlich verunfallte Personen, aufgeteilt nach dem Geschlecht $Mosimann 2001, 2002, 2003, 2004%<br />

Geschlecht vs. Jahr<br />

2001 2002 2003 2004<br />

männlich 107 86 100 95<br />

* 80.5* 84.3* 80* 88.0*<br />

weiblich 26 16 25 13<br />

* 19.5* 15.7* 20* 12.0*<br />

Total 133 102 125 108<br />

* 100 100 100 100<br />

Im Jahr 2003 sind 125 Personen tödlich verunfallt davon 20* weibliche Personen. Im Jahr<br />

2004 wurde jedoch ein markanter Rückgang der tödlich verunfallten weiblichen Perso!<br />

nen dokumentiert $12.0*%. Die Anzahl tödliche Opfer der Jahre 2001 und 2002 sind:<br />

19.5* im Jahr 2001 und 15.7* im Jahr 2002 $siehe Tab. 12!1%. Diese Zahlen zeigen, dass<br />

Diskussion" 97


starke Schwankungen auftreten können. Mit den Zahlen in Tab. 12!1 wurde ein Mittel!<br />

wert über die vier Jahre gerechnet. Dieser Mittelwert beträgt für die männlichen, tödlich<br />

verunglückten Personen 97 $9 und für die weiblichen, tödlich verunglückten Personen<br />

20 $6. Die Zahlen liegen für beinahe alle Jahre innerhalb einer St<strong>and</strong>ardabweichung.<br />

Über diese vier Jahre hinweg stellte sich also keine Verbesserung oder Verschlechterung<br />

der tragischen Situation ein.<br />

Die Verteilung der aktiven Bergw<strong>and</strong>erer auf die Altersklassen zeigt kein einheitliches<br />

Bild. Die Altersklasse 31!40 jährige war bei den Bergw<strong>and</strong>erern die Häufigste. Anschlies!<br />

send daran die 61!70 jährigen sowie die 41!50 jährigen. O&ensichtlich war Bergw<strong>and</strong>ern<br />

bei den jüngeren Altersklassen sehr beliebt $Altersklassen 11!20, 21!30 und 31!40 jährige%,<br />

da 44.4* Bergw<strong>and</strong>erer in diese Altersklassen gehörten. Dies zeigten auch <strong>and</strong>ere Unter!<br />

suchungen, welche jedoch nicht die Bergw<strong>and</strong>erer T4 bis T6 untersuchten, sondern ganz<br />

allgemein die W<strong>and</strong>erer. So untersuchte die Firma MachConsumer $2003% die sportlichen<br />

Vorlieben der Schweizer Bevölkerung. Dabei gaben 2.7 Mio. an, dass sie w<strong>and</strong>ern, 21.5*<br />

davon machten sogar die Angabe, dies intensiv zu tun. Die Altersklassen dieser Studie<br />

zeigten bei den Altersklassen 60!69 jährigen, 40!49 jährigen und 50!59 jährigen, dass<br />

W<strong>and</strong>ern die beliebteste Sportart war. Bei den 30!39 jährigen kam W<strong>and</strong>ern an dritter<br />

Stelle nach Ski alpin und Jogging. Eine Erklärung könnte sein, dass die konditionelle und<br />

orientierungsmässige <strong>Anforderung</strong> an T4!T6 Bergw<strong>and</strong>erer hoch ist und damit an Attrak!<br />

tivität gewinnt. Denn gerade die Altersklasse der Dreissig! und Vierzigjährigen ist dieje!<br />

nige, welche sehr stark durch das Arbeitsleben beansprucht wird und dementsprechend<br />

wenig Zeit für Hobbies hat. Aber gemäss der Abb. 9!5 ist die Schönheit der L<strong>and</strong>schaft<br />

ein wichtiger Punkt für die Sportausübung. Gerade beim Bergw<strong>and</strong>ern kann man diese<br />

L<strong>and</strong>schaft geniessen und es gibt einen Ausgleich zum Beruf.<br />

Bei den Alpinkletterern zeigte sich, dass die Altersklasse der 41!50 jährigen die Häufigste<br />

war, gefolgt von den 31!40 jährigen und 51!60 sowie den 21!30 jährigen. Attarian $2002%<br />

untersuchte amerikanische Kletterer in ihrer Erste Hilfe Ausrüstung und improvisierten<br />

Rettungsmöglichkeiten. In seiner Untersuchung war das Durchschnittsalter 28 Jahre und<br />

89* von 241 Kletterern waren männlich. Bei der Untersuchung von Attarian ist jedoch<br />

nicht klar zwischen Alpinkletterern und Sportkletterern unterschieden worden, wie es in<br />

dieser Studie gemacht wurde. Das relativ tiefe Durchschnittsalter von Attarian könnte<br />

durch die Sportkletterer hervorgerufen worden sein. Eine Erklärung für das eher höhere<br />

Diskussion" 98


Alter in der vorliegenden Studie könnte sein, dass das Alpinklettern eine grosse Erfah!<br />

rung von den Ausübenden verlangt. Zudem sind die nervlichen, konditionellen und tech!<br />

nischen <strong>Anforderung</strong>en an die Alpinkletterer bedeutend höher als an die Sport! oder Hal!<br />

lenkletterer.<br />

Bei den Hochtourengehern waren die 31!40 jährigen knapp vor den 21!30 jährigen. Er!<br />

staunlicherweise waren es hier eher die jüngeren Generationen, welche befragt wurden.<br />

Erstaunlich deshalb, weil das Hochtourengehen wahrscheinlich die schwierigste Disziplin<br />

ist und generell viel Erfahrung braucht. Hochtouren erfordern häufig Eis! und Felsklet!<br />

ter!Know!how, eine gute Zeitplanung und sehr hohe körperliche Belastbarkeit. Deshalb<br />

ist es erstaunlich, dass vor allem jüngere Bergsteiger angetro&en wurden.<br />

Die Unfallstatistiken des SAC in den Jahren 2001 ! 2004 zeigen bei den tödlichen Unfäl!<br />

len ein ähnliches Bild $siehe Tab. 12!2%. Die Altersklassen bis 30 jährige, bis 40 jährige und<br />

bis 50 jährige sind diejenigen, welche in etwa gleich viele tödliche Unfälle aufweisen. Die<br />

Bergsportler, welche bis 20 Jahre alt sind, weisen deutlich weniger Unfälle auf. Diese Al!<br />

tersklasse wurde auch nur vereinzelt befragt für die vorliegende Studie $für alle Alters!<br />

klassenvergleiche siehe Tab. 9!1%. Weitere Ursachen werden in Kapitel 14 diskutiert.<br />

Diskussion" 99


Tab. 12!2: Anzahl der tödlichen Unfälle in den Schweizer Bergen von 2001 bis 2004, aufgeteilt auf die Altersklassen<br />

$Mosimann 2001; 2002; 2003; 2004%<br />

Altersklassen versus tödliche Bergunfälle<br />

2001 2002 2003 2004<br />

bis 10 Jahre 1 0 2 0<br />

* 0.8* 0.0* 1.5* 0.0*<br />

bis 20 Jahre 17 5 9 6<br />

* 12.8* 4.9* 6.6* 5.6*<br />

bis 30 Jahre 25 28 20 15<br />

* 18.8* 27.5* 14.8* 13.9*<br />

bis 40 Jahre 26 16 22 23<br />

* 19.5* 15.7* 16.3* 21.3*<br />

bis 50 Jahre 27 18 22 20<br />

* 20.3* 17.6* 16.3* 18.5*<br />

bis 60 Jahre 15 17 24 16<br />

* 11.3* 16.7* 17.8* 14.8*<br />

bis 70 Jahre 11 10 12 10<br />

* 8.3* 9.8* 8.9* 9.3*<br />

über 70<br />

Jahre<br />

6 8 8 14<br />

* 4.5* 7.8* 5.9* 13.0*<br />

unbekannt 5 0 6 4<br />

* 3.8* 0.0* 4.4* 3.7*<br />

Total 133 102 135 108<br />

* 100.0* 100.0* 100.0* 100.0*<br />

1 2 . 2" R I S I K O M I N I M I E R U N G D U R C H L E I T U N G E I N E S<br />

F Ü H R E R S<br />

Am einfachsten kann das Risiko in den Bergen durch eine erfahrene Person minimiert<br />

werden. Da jedoch nicht immer eine erfahrene Person im Bekanntenkreis vorh<strong>and</strong>en ist,<br />

oder der “Traumberg” zu schwierig ist, gibt es die Möglichkeit einen Bergführer zu bu!<br />

chen, oder aber in einer SAC Sektion auf Sektionstouren zu gehen, welche durch einen<br />

Tourenleiter geführt wird. Um Bergführer oder Tourenleiter zu werden, muss man eine<br />

Ausbildung gemacht oder Kurse besucht haben. Die Ausbildung zum Bergführer dauert<br />

mehrere Jahre und die Absolventen müssen, bevor sie selbständig eine Tour leiten kön!<br />

nen, ein Jahr lang mit einem brevetierten Bergführer unterwegs sein. Die Tourenleiter<br />

des SAC, der JO oder <strong>and</strong>ere Tourenleiter sind massiv weniger gut ausgebildet, dauert<br />

doch ein Tourenleiterkurs in der Regel eine Woche. Gemäss dieser Studie war das Bu!<br />

Diskussion" 100


chen eines Bergführers am weitesten verbreitet $siehe Tab. 9!3%. Von den 241 befragten<br />

Personen haben 19.9* Bergsportler die Dienste eines Bergführers in Anspruch genom!<br />

men. Total waren 36.1* der Bergsportler mit einem Führer unterwegs. Es konnten keine<br />

vergleichbaren Studien gefunden werden, welche diese oder eine ähnliche Zahl erhoben<br />

haben.<br />

Der Hauptgrund, warum ein Bergführer gebucht wurde, geht mit “Fühle mich sicherer”<br />

in die Richtung der Risikominimierung. Für Bergsportler, welche nie einen Kurs besucht<br />

haben, sind Touren mit einem Bergführer nicht nur risikoarm, sondern auch Teil ihrer<br />

eigenen Ausbildung. Der Bergführer vermittelt den neusten St<strong>and</strong> der Sicherungstechnik,<br />

Seilh<strong>and</strong>habung und der Einschätzung der objektiven und subjektiven Gefahren. Dies<br />

zeigt die Abb. 9!1. 35.4* von 48 Bergsportler haben “<strong>and</strong>eres” als Grund angegeben, war!<br />

um ein Bergführer gebucht wurde. Diese Frage hätte besser ausformuliert werden müs!<br />

sen.<br />

1 2 . 3# D I E E R F A H R U N G D E R U N T E R S U C H T E N P E R S O N E N<br />

Die Tabellen 9!7 bis 9!11 zeigen die Erfahrungen der befragten Personen. Wie schon bei<br />

Attarian $2002% war der bedeutendste Teil der befragten Personen sehr erfahren. In dieser<br />

Studie gaben 54,9* an, dass sie die Sportart schon mehr als 9 Jahre ausübten $siehe Tab.<br />

9!1%. Leider gibt die Erfahrung in Jahren keine Garantie, dass man sich in den Bergen<br />

richtig verhält $siehe Kapitel 10.6%. Die Kreuzerfahrung könnte einen Hinweis darauf ge!<br />

ben, dass die untersuchten Personen sich bewusst unterschiedlich auf ihre Tour vorberei!<br />

ten. Wenn man die Tabellen 10!3 bis 10!5 betrachtet, fällt einem folgendes auf:<br />

Personen, welche in ihrer Freizeit “viel” Alpinklettern und auf Hochtouren gehen haben<br />

eine signifikant bessere Tourenplanung gemacht, als Personen welche dies nur “wenig”<br />

getan haben. Gerade im Gegensatz dazu verhielten sich die Bergsportler, welche “sehr<br />

viel” in ihrer Freizeit Bergw<strong>and</strong>ern. Diese haben einen signifikant schlechteren Quali!<br />

tätswert der Tourenplanung als diejenigen Personen, welche “manchmal” Bergw<strong>and</strong>ern.<br />

Interessant ist, dass sowohl die Alpinkletterer $Wert !1 in Tab. 10!4% wie auch die Hoch!<br />

turengeher $Wert !1 in Tab. 10.5% nicht in den Subsets sind, welche die höchste Qualität<br />

der Tourenplanung haben. Bei den Bergw<strong>and</strong>erern ist dies gerade umgekehrt $Wert !1 in<br />

Tab. 10!3%. Es könnte sein, dass man sich nicht mehr gleich gut auf Alpinklettertouren<br />

und auf Hochtouren vorbereitet, bedingt durch die Bergw<strong>and</strong>er!Erfahrung $Wert “sehr<br />

Diskussion" 101


viel” in Tab. 10.3%. Dies könnte ein Hinweis sein, dass die Erfahrung auch einen negativen<br />

Aspekt beinhalten kann.<br />

Bergsportschulen sollten die Nische erkennen und die Bergsportler animieren, ihr Risi!<br />

komanagement aufzufrischen. Zum Teil haben sie diese Tatsache schon erkannt und ge!<br />

nutzt. Die Bergsportler sollten erkennen, dass für alle drei Sportarten eine hohe Qualität<br />

der Tourenplanung angestrebt werden sollte. Die positiven Kreuzerfahrungen sollten ge!<br />

nutzt und die mangelhaften eliminiert werden. Hier könnten die Bergsportschulen mit<br />

ihrer Wissensvermittlung ansetzen. Welche Punkte der Tourenplanung vernachlässigt<br />

werden, siehe Kapitel 10.4.<br />

Eine Person, welche nicht viel Erfahrung hat, die Sportart aber häufig ausübt kann sehr<br />

erfahren im Risikomanagement sein. Diese Antwort ist jedoch sehr von den herrschen!<br />

den Witterungsbedingungen abhängig. So war das Jahr 2003 ein sehr gutes Jahr für Berg!<br />

sportler, da an den Wochenenden fast immer gutes Wetter herrschte. Die Tab. 9!11 zeigt,<br />

dass ein grosser Teil der Bergsportler im Jahr 2005 0!5 Touren gemacht haben $43.9*%.<br />

Varianzanalysen haben jedoch nicht bestätigt, dass Personen, welche im Jahr 2005 mehr<br />

als 5 Tage in den Bergen waren, einen höheren Qualitätswert der Tourenplanung erzielt<br />

hätten.<br />

1 2 . 4# G E S U N D H E I T L I C H E A N F O R D E R U N G E N U N D E R S T E<br />

H I L F E<br />

Herz!Kreislauf!Versagen ist eine häufige Unfallursache in den Bergen gemäss den Unfall!<br />

zahlen des DAV $R<strong>and</strong>elzhofer 2004%. Eine Prävention von solchen Problemen ist die<br />

adäquate Auswahl des Tourenziels. Zudem sollten sich Personen, welche über 60 Jahre alt<br />

sind, vor der Tour Gedanken machen, wie ihr konditioneller Zust<strong>and</strong> ist und welche An!<br />

forderung die Tour an ihr Herz!Kreislauf!System fordert $gemäss mündlicher Aussage<br />

Herr Dr. Jacomet, leitender Arzt der REGA%. Die Tab. 9!13 zeigt, dass sich 65.4* der<br />

Personen, welche über 60 Jahre alt waren, sich solche Gedanken gemacht haben. Zudem<br />

muss die Höhenlage des Tourenziels mit berücksichtigt werden, dies machten 50* der<br />

Personen.<br />

Damit sich möglichst alle Bergsportler, welche über 60 Jahre alt sind Gedanken machen,<br />

wäre es notwendig z. B. Fachzeitschriften dieses Thema anzusprechen.<br />

Diskussion" 102


Die Erste Hilfe Ausrüstung der Bergsportler war gut. Der Inhalt der Ausrüstung wurde<br />

nicht überprüft, jedoch gaben 76.3* der Bergsportler an, dass sie eine Erste Hilfe Aus!<br />

rüstung mitgetragen haben. Diese Zahl liegt um 10* höher als in der Studie von Attarian<br />

$2002%. Das Mobiltelefon kann im weiteren Sinne auch als Erste Hilfe Ausrüstung dazu!<br />

gerechnet werden. In dieser Studie trugen 88.0* der Bergsportlern ein Mobiltelefon mit.<br />

Attarian hat als Vergleich einen Wert von 52*. Dies könnte bedingt sein, durch die gute<br />

Verfügbarkeit des Mobiltelefonnetzes in der Schweiz im Gegensatz zu den Klettergebie!<br />

ten der USA. Die Notfalltelefonnummer 1414 der REGA war bei 64.7* der Bergsport!<br />

lern bekannt. Interessant war, dass nur gerade 13.3* eine <strong>and</strong>ere Notfalltelefonnummer<br />

kannten als diejenige der REGA. Die Telefonnummer 144 ist als Notrufnummer in der<br />

Schweiz definiert, aber auch in <strong>and</strong>eren europäischen Ländern $Lichtenstein und Öster!<br />

reich%, deshalb ist sie auch in den Mobiltelefonen als solche gespeichert. Somit kann von<br />

jedem Mobiltelefon aus diese Nummer gewählt werden, auch wenn man den Zugangs!<br />

code für ein fremdes Mobiltelefon nicht kennt. Dies ist nicht möglich mit der REGA Te!<br />

lefonnummer 1414.<br />

Nur gerade 5.8* der Bergsportler hatten ein Funkgerät mit auf der Tour. Das Funkgerät<br />

ist nicht abhängig von den Mobilfunkantennen. Die Versorgung der Mobilfunkantennen<br />

ist auf die bevölkerungsreichen Gebiete der Schweiz ausgelegt. Die Berge gehören nicht<br />

zu diesen, sind jedoch zum Teil gut abgedeckt. Trotzdem können Mobilfunklöcher ent!<br />

stehen, in denen der Einsatz von Mobiltelefonen nicht möglich ist. Ein Funkgerät ist von<br />

diesen Mobilfunklöchern nicht betro&en. Auch die Funkgeräte können eine direkte Ver!<br />

bindung mit der REGA Einsatzzentrale herstellen, sofern sie diese Zusatzausrüstung ha!<br />

ben.<br />

Die oben genannten Ausführungen betre&en die Einzelpersonen. Der Anhang D zeigt<br />

eine Auswertung bezüglich der Gruppen. 16.1* der Gruppen waren ohne Apotheke un!<br />

terwegs. 7.5* der Gruppen hatten nur ein Mobiltelefon und sonst keine Erste Hilfe Aus!<br />

rüstung mit dabei. Eine Gruppe $1.1*% hatte überhaupt keine Erste Hilfe Ausrüstung mit<br />

dabei!<br />

Wenn man die Erste Hilfe Ausrüstung und die Möglichkeit der Kommunikation mit den<br />

Notrufzentralen betrachtet, kann man sagen, dass die Bergsportler in der Schweiz sehr<br />

gut ausgerüstet waren.<br />

Diskussion" 103


1 2 . 5" D I E N U T Z U N G D E S Ö F F E N T L I C H E N V E R K E H R S<br />

Die Ergebnisse betre&end die Nutzung des ö&entlichen Verkehrs $öV% lagen unter der<br />

Erhebung von Stettler $1997%. Dieser hat in den Berner Studien, B<strong>and</strong> 36, den Sportver!<br />

kehr in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung untersucht. In der Studie wurde der Anteil<br />

der W<strong>and</strong>erer, welche mit dem ö&entlichen Verkehr ihre Sportart ausübten, mit 40* an!<br />

gegeben. Die Begründung von Stettler, warum so viele Personen den ö&entlichen Verkehr<br />

benutzten sei das Geschlecht $mehr Frauen als Männer% und weil eher ältere Leute wan!<br />

derten. Zudem sei das Auto für attraktive W<strong>and</strong>erungen ungeeignet, da Ausgangs! und<br />

Endpunkt der W<strong>and</strong>erungen nicht immer identisch seien. Die Schweizerischen Bundes!<br />

bahnen untersuchten ihrerseits das Verhalten der Schweizer Bevölkerung in der Nutzung<br />

des ö&entlichen Verkehrs. In der Kontinuierlichen Erhebung Personenverkehr $KEP<br />

1993%, welche repräsentativen Charakter hat, gaben 1993 16.6* von 16’800 Personen an,<br />

den ö&entlichen Verkehr zu nutzen.<br />

In der vorliegenden Untersuchung haben 31.6* der Personen, welche eine Tourenplanung<br />

gemacht hatten abgeklärt, wie die Verbindungen des öV waren. Es haben sich dann aber<br />

nur 27.8* dazu entschlossen die ö&entlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Der Grund, war!<br />

um in der vorliegenden Arbeit mit knapp 28* doch ein deutlicher Unterschied zur Studie<br />

von Stettler vorh<strong>and</strong>en war, liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass nur Personen nach<br />

der Nutzung des ö&entlichen Verkehrs befragt wurden, welche auch eine Tourenplanung<br />

gemacht hatten. Die Zahlen der SBB sind vergleichbar mit denjenigen aus dieser Studie.<br />

1 2 . 6" B E W E R T U N G D E R V O L L S T Ä N D I G K E I T D E R A U S!<br />

R Ü S T U N G<br />

Wenn man die Tab. 9!14 betrachtet, fällt auf, dass die Bergw<strong>and</strong>erer gut ausgerüstet auf<br />

die Bergtour gingen. Trotzdem muss eine Einschränkung gemacht werden. 11.2* der<br />

Bergw<strong>and</strong>erer gingen mit Schuhen auf die Bergtour, welche die Knöchel nicht überstie!<br />

gen. Gerade bei T4 bis T6 W<strong>and</strong>erungen ist dies ein unnötiges Risiko, vor allem, wenn<br />

die Tour eine Gletscherbegehung oder Schrofen beinhaltet. Dass 76.4* der Bergw<strong>and</strong>e!<br />

rer eine Taschen! oder Stirnlampe mit sich trugen, kann zwei Gründe haben. Zum einen<br />

waren die untersuchten Touren Etappentouren einer grösseren W<strong>and</strong>erung. In der Regel<br />

wurde in einer Hütte übernachtet. Dann kann es hilfreich sein, eine eigene Stirn! oder<br />

Taschenlampe mit sich zu führen. Zum Anderen kann es aber auch sein, dass die Berg!<br />

sportler tatsächlich aus Sicherheitsgründen eine Lampe mit sich getragen haben, da heu!<br />

te mit der Dioden!Technologie Lampen zur Verfügung stehen, die billig und leicht sind<br />

Diskussion" 104


sowie lange Lichtdauer haben. Wenn man unvorhergesehen in die Dunkelheit gerät, kön!<br />

nen diese Geräte eine sehr grosse Hilfe sein. Zudem ist es einfach möglich mit einer<br />

Lichtquelle das Alpine Notsignal auszusenden, welches weit sichtbar ist.<br />

Die Alpinkletterer trugen viel weniger eine Stirnlampe mit sich. 57.4* der Alpinkletterer<br />

haben diese Frage verneint $siehe Tab. 9!15%. Dafür waren die Alpinkletterer sehr vorbild!<br />

lich im Tragen eines Helmes. 98.5* der befragten Kletterer trugen einen Helm auf der<br />

Klettertour. Auch Attarian $2002% beschrieb eine hohe Anzahl von Kletterern, welche ei!<br />

nen Helm trugen $86*%. Die Alpinkletterer waren jedoch auch diejenige Sparte, welche<br />

am ehesten einen Trade!o& zwischen Leichtigkeit des Rucksackes und Sicherheit mach!<br />

ten. Dies zeigte sich insbesondere in der gewählten Schuhart. Von den befragten Al!<br />

pinkletterern trugen 33.8* Schuhe, welche die Knöchelhöhe nicht überstiegen. Gerade<br />

beim Alpinklettern sind die Zustiege alpin. Der Gewichtsaspekt war o&ensichtlich ein<br />

Argument gegen einen guten Halt des Fusses im Gelände beim Zu! und Abstieg. Paige,<br />

Fiore und Houston $1998% haben die Verletzungen untersucht, welche Sport! und Al!<br />

pinkletterer zwischen 1990 und 1996 in den USA erlitten. Dabei hatten 23* Alpin!<br />

kletterer $12 von 53% eine Fuss oder Fussgelenkverletzung erlitten.<br />

Bezüglich der Sicherheit beim Abseilen waren 8.8* der Alpinkletterer ohne Prusik!<br />

schlinge unterwegs. Das Prinzip der Redundanz wurde hier grob vernachlässigt. Die Pru!<br />

sikschlinge ist eine Sicherungsmöglichkeit in Form eines Schiebeknotens, welcher um das<br />

Partieseil gelegt wird. Wenn im Falle eines Steinschlages oder einer Unachtsamkeit beim<br />

Abseilen das Partieseil und der Schiebeknoten losgelassen werden muss, zurrt sich dieser<br />

Knoten fest und sichert vor dem Abstürzen. Das Argument des Gewichtes der Prusik!<br />

schlinge kann hier nicht gelten, da diese Schlinge sehr einfach, leicht und e&ektiv einge!<br />

setzt werden kann. Attarian $2002% f<strong>and</strong> bei den Kletterern in den USA heraus, dass 19*<br />

keine Prusikschlinge mit sich trugen. Bezüglich der Sicherheit beim Abseilen waren die<br />

Schweizer Alpinkletterer etwas sicherer ausgerüstet als die Teilnehmer der Studie von At!<br />

tarian.<br />

Als zusätzliche Möglichkeit der Absicherung können Kletterer Klemmgeräte und<br />

Klemmkeile mit sich tragen. 80.9* der Alpinkletterer trugen Klemmgeräte und 73.5*<br />

Klemmkeile mit sich. Diese Geräte sind, wenn sie richtig eingesetzt werden, genauso si!<br />

cher wie ein Bohr! oder Klebehaken, welche mit einer Bohrmaschine gesetzt wurden.<br />

Diskussion" 105


12.0* der Hochtourengeher nahmen keine Prusikschlinge mit auf die Hochtour $zur Be!<br />

gründung der Pflicht einer Prusikschlinge siehe S. 105%. Eisschrauben wurden ebenfalls<br />

von 19.3* der Hochtourengehern nicht mitgenommen. Es ist nicht unbedingt nötig, eine<br />

Eisschraube mitzunehmen, doch sind diese in schwierigem, eisigen Gelände einfach zu<br />

setzten und geben eine grosse Sicherheit. Auch bei einer Spaltenrettung auf dem Glet!<br />

scher können Eisschrauben einfach eingesetzt werden. Sicherlich ist es möglich, auf an!<br />

dere Hilfswerkzeuge zurück zu greifen, doch bringen richtig eingesetzte Eisschrauben<br />

auf einfache Art und Weise eine schnelle Hilfe. Zudem sind nicht alle Hochtouren in ei!<br />

sigem Gelände. Es kann sein, dass diese 19.3* aufgrund dieser Tatsache relativiert wer!<br />

den muss.<br />

Das Schuhwerk der Hochtourengeher war gut. Obwohl 7.2* der Hochtourengeher anga!<br />

ben, Schuhe zu haben, welche nicht über die Knöchel reichten, muss davon ausgegangen<br />

werden, dass diese als Hüttenschuhe verwendet wurden und im Rucksack mitgetragen<br />

wurden. Dies konnte jedoch nicht überprüft werden.<br />

Die Tabellen 9!18 bis 9!20 zeigen die Vollständigkeit der Ausrüstung an in den drei unter!<br />

schiedlichen Sparten. Die Bergw<strong>and</strong>erer waren mehrheitlich gut und vollständig ausge!<br />

rüstet in den Bergen unterwegs. Leider ist es nicht möglich die Ausrüstungsgegenstände<br />

zu gewichten. Es ist also nicht möglich die Aussage zu machen, dass ein Gegenst<strong>and</strong><br />

wichtiger wäre als ein <strong>and</strong>erer. Trotzdem wurde in dieser Studie ein Toleranzwert von<br />

zwei Gegenständen angenommen. Wenn man diesen Massstab ansetzt waren bei den<br />

Bergw<strong>and</strong>erer 97.7* komplett ausgerüstet auf der Bergtour. Bei den Alpinkletterern wa!<br />

ren dies nur noch 75.4* und bei den Hochtourengehern 71.1*. Unter Berücksichtigung<br />

der oben genannten Ausführungen muss trotzdem gesagt werden, dass die Bergsportler<br />

mehrheitlich adäquat ausgerüstet waren. Dies steht im Gegensatz zu Lischke et al.<br />

$2001%, welche ausführten, dass unter <strong>and</strong>erem in den letzten Jahren die unangepasste<br />

Ausrüstung die Unfälle mit verursachten.<br />

Lischke et al. $2001% führten aus, dass eine Kombination oder ein einzelner Punkt aus In!<br />

formationsunkenntnis, nicht adäquates Training, ungenügende Ausrüstung, Selbstüber!<br />

schätzung oder Unterschätzen der Gewalten der Natur zu Unfällen in den europäischen<br />

Alpen führe. Ihre Argumente konnten sie aber nicht mit Daten unterlegen, wie es die<br />

vorliegende Arbeit konnte. Gemäss dieser Untersuchung war die Ausrüstung und die Er!<br />

fahrung nicht ausschlaggebend, für die Qualität der Tourenplanung.<br />

Diskussion" 106


1 2 . 7" W E R T U N G D E S G R U P P E N W I S S E N S B E Z Ü G L I C H T O U!<br />

R E N P L A N U N G U N D G R Ü N D E Ü B E R D A S N I C H T ! V O R H A N!<br />

D E N S E I N E I N E R T O U R E N P L A N U N G<br />

Wenn die befragten Personen angekreuzt haben, dass sie selber keine Tourenplanung ge!<br />

macht haben, wurden sie gefragt, ob in der Gruppe eine Tourenplanung gemacht wurde<br />

$Anhang E%. Diese Auswertung zeigt, dass nicht alle Gruppenmitglieder wussten, ob eine<br />

Tourenplanung gemacht wurde oder nicht. Dies war in 3.2* der Gruppen der Fall. Dies<br />

ist ein geringer Wert und kann akzeptiert werden. Zudem gab es 8 Gruppen, bei denen<br />

alle Mitglieder wussten, dass keine Tourenplanung gemacht wurde $8.6*%. In ca. 10* al!<br />

ler Fälle gingen Gruppen ohne Tourenplanung in die Berge. Die Abb. 9!6 kann Hinweise<br />

geben, warum keine Tourenplanung gemacht wurde. Die drei häufigsten Gründe sind: 1.<br />

in 65 Fällen hat der Kollege dieTourenplanung gemacht, 2. in 15 Fällen war zumindest ein<br />

Gruppenmitglied schon einmal vor mehr als 2 Jahren auf dieser Tour und 3. in 7 Fällen<br />

war dies vor weniger als 2 Jahren der Fall. Die Verhältnisse in den Bergen ändern sich aber<br />

stark von Jahr zu Jahr. Das Wissen über das Wetter, die Schneeverhältnisse auf dem Glet!<br />

scher und die sonstigen Verhältnisse sind aus Vorjahren nicht zu gebrauchen. Die Ver!<br />

hältnisse sind immer wieder neu. Die Aussage “schien mir nicht relevant” und “war mir zu<br />

aufwändig” war in 6 respektive 7 Fällen die Antwort. Touren in den Schwierigkeitsklas!<br />

sen, wie sie in dieser Studie untersucht wurden, gehören zu den anspruchsvolleren und<br />

verlangen immer nach einer Tourenplanung um ein verhältnismässiges Risikomanage!<br />

ment zur Verfügung zu haben.<br />

Die Aussagen bezüglich dem Nichtvorh<strong>and</strong>en!Sein einer Tourenplanung in der Gruppe<br />

kann jedoch auch einen ganz <strong>and</strong>eren Grund haben. Es könnte sein, dass nicht alle<br />

Gruppenmitglieder befragt wurden. Dies könnte sehr gut bei den Befragungen in den<br />

Hütten geschehen sein.<br />

13." WERTUNG DER HYPOTHESENTESTENDEN AUSWERTUNGEN<br />

Das Kapitel 13 diskutiert die Ergebnisse der Qualität der Tourenplanung in den drei<br />

Sportarten sowie zwischen den Leitern und Nicht!Leitern. Aus den unterschiedlichen<br />

Strategien der Leiter und Nicht!Leiter werden Schlüsse gezogen für die Ausbildung und<br />

eine Adaption für ein Sommer 3x3 wird versucht. Dazu wird dieses Risikomanagement<br />

Instrument zuerst eingeführt.<br />

Diskussion" 107


1 3 . 1" W E R T U N G D E S Q U A L I T Ä T S W E R T E S D E R T O U R E N P L A!<br />

N U N G I N D E N D R E I S P O R T A R T E N<br />

Die Abb. 10!2 zeigt die Qualität der Tourenplanung in den drei Sportarten. Dabei ist er!<br />

sichtlich, dass sich die Sparten bezüglich der Qualität nicht signifikant unterschieden ha!<br />

ben. Die Hypothese, dass sich die Sportarten Bergw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtou!<br />

rengehen bezüglich der Tourenplanung unterscheiden, musste verworfen werden. Im<br />

Durchschnitt wurden sechs von 20 Tourenplanungspunkten nicht ausgeführt. Erstaunlich<br />

ist dies, da die Unfallstatistiken des SAC und des DAV sehr grosse Unterschiede bezüg!<br />

lich diesen drei Sparten zeigen $siehe Tab. 13!1 und Abb. 1!1, Mosimann 2001, 2002, 2003,<br />

2004; R<strong>and</strong>elzhofer 2004%. Für die Schweiz kann ein systematischer Fehler in den Jahren<br />

2001 bis 2004 ausgeschlossen werden. Die Zahlen sind in diesen Jahren, gemäss mündli!<br />

cher Aussage von Mosimann, nicht verfälscht worden durch eine Änderung der Aufnah!<br />

metechnik. Bei den Zahlen des DAV ist dies unbekannt.<br />

Tab. 13!1: Anzahl der tödlich verunglückten Bergsportlern, aufgeteilt auf die drei untersuchten Bergsportarten<br />

$Mosimann 2001; 2002; 2003; 2004%.<br />

Tödliche Unfälle in den Tätigkeiten versus Jahreszahlen<br />

2001 2002 2003 2004<br />

Bergw<strong>and</strong>ern 34 28 43 34<br />

* 41.0* 45.9* 51.2* 45.3*<br />

Hochtouren 47 29 36 37<br />

* 56.6* 47.5* 42.8* 49.4*<br />

Klettern 2 4 5 4<br />

* 2.4* 6.6* 6.0* 5.3*<br />

Total 83 61 84 75<br />

* 100.0* 100.0* 100.0* 100.0*<br />

Ein signifikanter Unterschied wurde jedoch in der Unterteilung Leiter und Nicht!Leiter<br />

gefunden. Dabei wurden alle Bergführer, Touren! sowie Gruppenleiter mit den übrigen<br />

Bergsportler bezüglich ihrer Tourenplanung verglichen. Die Abb. 10!3 zeigt diese Aufstel!<br />

lung. Diese zeigt, dass die Leiter eine bessere Ausbildung erhielten und dass die Touren!<br />

planung auch auf der Tour ausgeführt wurde. Erstaunlich ist, dass bei den Führern das 25.<br />

Perzentil von Null beginnt. Das heisst, dass die Qualität der Tourenplanung ungenügend<br />

war. Dies könnte damit erklärt werden, dass diese Personen die Tour sehr gut kannten, da<br />

sie diese z.B. schon mehrere Male im Jahr 2005 gemacht hatten. Aus diesem Grunde<br />

wurde evtl. keine oder eine ungenügende Tourenplanung gemacht.<br />

Diskussion" 108


Die Analyse der Daten der Leiter $siehe Kapitel 8.5% zeigte, dass sie sich über das Wetter<br />

$VORB1911a%, die Kontrolle der eigenen Ausrüstung $VORB1926%, den Zeitbedarf der ge!<br />

planten Tour $VORB199% sowie die Routenvarianten $VORB1917% gut informiert hatten.<br />

Systematisch setzten sie sich mit der Tour ausein<strong>and</strong>er und wussten um den Zeitbedarf<br />

sowie die Varianten an Routen am Berg. Wahrscheinlich bedingt durch den Wunsch des<br />

Gastes oder der Gäste, setzten sich die Leiter aber nicht mit Bergvarianten $VORB1918%<br />

und dem Point of no return $VORB197% ausein<strong>and</strong>er. Der vernachlässigte Vorbereitungs!<br />

punkt “Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abgeklärt”, lässt mehrere Interpretatio!<br />

nen zu. Zum einen könnte es sein, dass die Leiter “gewohnheitsmässig” das Wetter in die!<br />

sem speziellen Gebiet kannten, oder aber, dass sie eine St<strong>and</strong>ardausrüstung mit auf der<br />

Tour hatten, welche alle Wettersituationen zulassen würde.<br />

Bei den Nicht!Leitern zeigte sich, dass die folgenden Tourenplanungspunkte gut ausge!<br />

führt wurden: Technischer Ausbildungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt $VORB1920%, Kon!<br />

dition der Teilnehmer bekannt $VORB1921% und Anzahl der Teilnehmer bekannt<br />

$VORB1919%. Die übrigen Bergsportler setzten sich also gut mit den Teilnehmern ausei!<br />

n<strong>and</strong>er. Eher nicht ausgeführt wurden: schwierigste Stelle auf der Karte gemerkt oder<br />

markiert $VORB196%, auf der Karte den Point of no return gemerkt oder markiert<br />

$VORB197%, Umkehrzeitpunkt definiert $VORB198%, Nullgradgrenze für die Tour am<br />

Vorabend abgeschätzt $VORB1916%. Es wurden also wenige Überlegungen zur Schwierig!<br />

keit der Tour und zum Ort der Schwierigkeit auf der Tour gemacht.<br />

Gemäss den Unfallstatistiken des SAC $Mosimann 2001; 2002; 2003; 2004% sind die Blo!<br />

ckierungen als Notfallsituationen die zweithäufigste Notfallursache $siehe Abb. 1!2%. Die<br />

Interpretation dieser beiden Tatsachen lassen folgende Schlüsse zu. Alle Punkte bis auf<br />

die Abschätzung der Nullgradgrenze, welche durch die Nicht!Leiter in der Tourenpla!<br />

nung nicht ausgeführt wurden, haben mit der Schwierigkeit der Tour zu tun. Wenn man<br />

die Schwierigkeit nicht genau kennt, den Ort auf der Tour, wo die schwierigste Stelle ist<br />

und auch keinen Umkehrzeitpunkt definiert hat, dann ist es nicht verwunderlich, dass<br />

man blockiert wird und durch die Rettungsorganisationen gerettet werden muss. Zum<br />

Zweiten kann es aber auch sein, dass das Verständnis für diese Fragen im Fragebogen un!<br />

genügend war und aus Unsicherheit ein Nein angekreuzt wurde.<br />

In der Ausbildung der Tourenplanung müsste vor allem darauf geschaut werden, dass die!<br />

se fehlenden Punkte ausgeführt werden. Als Möglichkeit kann ein 3x3, welches von Wer!<br />

Diskussion" 109


ner Munter $1997% für den Winter aufgestellt wurde, auf den Sommerbergsport adaptiert<br />

werden $siehe Abb. 13!1%. Dies würde die Tourenplanung und Einschätzung des Risikos<br />

auf der Tour in einen Führungsrythmus bringen, welcher immer wieder überprüft würde.<br />

Redundanzen im Bergsport sind wünschenswert, dies macht eine Bergtour sicher. Das<br />

3x3 $Sommer und Winter% bringt alle Teilnehmer einer Gruppe dazu, die Entscheidungen<br />

nachzuvollziehen. Dies kann die Kommunikation innerhalb der Gruppe fördern, es er!<br />

schwert jedoch die Arbeit eines Leiters. Dies, weil die Gruppenmitglieder auch eine Ent!<br />

scheidungshilfe haben und nicht mehr auf die Erfahrung und das Wohlwollen des Führers<br />

angewiesen sind. Die Entscheidungen müssen transparent für alle Gruppenmitglieder<br />

gemacht werden.<br />

1 3 . 2# D A S S O M M E R 3 X 3 , E I N V E R S U C H E I N E R A D A P T I O N<br />

Der Sinn dieses 3x3 ist, dass man die Tourenplanung und die Risikoeinschätzung an ver!<br />

schiedenen Orten mit den verfügbaren Informationen durchführt. Damit wird, wie oben<br />

erwähnt, die Entscheidung für alle Tourenteilnehmer nachvollziehbar. Aufgebaut sollte<br />

das Sommer 3x3 genau gleich sein, wie das ursprüngliche 3x3 von Werner Munter $1997%.<br />

Auf der vertikalen sind die geografischen Filter. Zuerst beginnt man mit der Infor!<br />

mationssuche und Abklärungen zu Hause $regionaler Filter%. Anschliessend fährt man,<br />

mit dem ö&entlichen Verkehr oder dem Auto, vor Ort und betrachtet die Situation von<br />

neuem $lokaler Filter%. Dies kann zum Beispiel der Parkplatz oder die Hütte sein wo man<br />

übernachtet. Als letztes ist der Ort, gerade vor der kritischen Stelle genannt $zonaler Fil!<br />

ter%. Damit hat man einen Zoome&ekt der immer genaueren Betrachtung und Beurtei!<br />

lung $Munter 1997%.<br />

Auf der Horizontalen werden die drei Kriterien Verhältnisse, Gelände sowie Mensch be!<br />

trachtet. Mit den Kriterien und Filtern, kann ein klassischer Tourenplanungsrythmus und<br />

eine Entscheidungshilfe gewährleistet werden, der alle Punkte der Tourenplanung be!<br />

rücksichtigt und zusätzlich noch ein Risikomanagement für Unterwegs zur Verfügung<br />

stellt. Dies ist ein theoretischer Ansatz, der die Bergsportler nicht davor schützt, die<br />

praktischen Aspekte des Sommerbergsportes auch korrekt zu berücksichtigen.<br />

Diskussion" 110


Kriterium Kriterium Kriterium<br />

Verhältnisse Gelände Mensch<br />

Filter<br />

regional<br />

Tourenplanung<br />

und Alternativen<br />

•Wetterprognose abklären !<br />

•Nullgradgrenze nachfragen !<br />

•Lokalexperten, Vertrauenspersonen<br />

kontaktieren !<br />

•Führerliteratur lesen "<br />

•Karte konsultieren !1:25’000" "<br />

•Höhenprofil erstellen "<br />

•Schwierigkeiten herausschreiben "<br />

•Schwierigste Stellen auf Karte markieren "<br />

•Point of no return definieren "<br />

•Umkehrzeitpunkt definieren "<br />

•Variantenplanung !Berg# und Routenvarianten" "<br />

•Wieviele kommen mit? #<br />

•Technische Ausbildung Teilnehmer? #<br />

•Konditioneller St<strong>and</strong> der Teilnehmer? #<br />

•Zeitplan erstellen !inkl. Reservezeit" #<br />

•Zusammenstellung der Ausrüstung #<br />

•Kontrolle der Ausrüstung #<br />

•Tourenziel einer Drittperson mitteilen<br />

!auch kurzfristige Änderungen!" #<br />

•Anreisezeiten zum Ausgangspunkt<br />

abklären #<br />

Fremdinformationen<br />

Prognosen<br />

Annahmen<br />

Filter<br />

lokal<br />

Routenwahl mit<br />

Varianten<br />

So weit das Auge,<br />

der Feldstecher<br />

reichen<br />

•Tri$t die Wetterprognose zu? !<br />

•Was meinen die Lokalexperten? !<br />

•Tre$e ich Leute, die die Tour schon<br />

gemacht haben? !<br />

•Wie sind die Verhältnisse im Fels, Eis, Gletscher? "<br />

•Wie ist der Zust<strong>and</strong> des Weges? "<br />

•Finde ich den Weg morgen in der Früh? "<br />

•Weg mit Feldstecher sichtbar von der Hütte aus? "<br />

•Variantenplanung durchgehen "<br />

•Zeitplan durchgehen "<br />

•Point of no return überprüfen<br />

•Umkehrzeitpunkt überprüfen "<br />

•Höhenmesser einstellen $<br />

•Wie ist der Zust<strong>and</strong> der Gruppe? #<br />

•Seilschaften bekannt? #<br />

•Material in der Seilschaft vollständig? #<br />

•Persönliche Ausrüstung kontrollieren #<br />

•Seilschaftsmaterial kontrollieren #<br />

Eigene Beobachtungen und<br />

laufende Neubeurteilung<br />

Filter<br />

zonal<br />

Beurteilung vor<br />

Ort, vor einer<br />

schwierigen<br />

Passage<br />

•Tri$t die Wetterprognose zu? $<br />

•Wetter beobachten $<br />

•Höhenmesser überprüfen %<br />

•Sind die Fels#/Eis#/Wegverhältnisse, •Zeitplan überprüfen %<br />

wie ich sie mir vorgestellt habe? $<br />

•Wer ist über/ unter mir? %<br />

•Seilschaftsmitglieder beobachten &<br />

•Nachbar#Seilschaften beobachten &<br />

•Müdigkeit/ Disziplin beachten &<br />

•Immer redundant arbeiten &<br />

Letzte Überprüfung<br />

to go...<br />

...or not to go!<br />

Abb. 13-1: Das Sommer 3x3, weisse Kreise sind im Methodenteil Kap. 5.3 erklärt, inverse Zahlen sind neue Beurteilungs-Punkte<br />

und im Kapitel “Erklärungen zum Sommer 3x3” erklärt<br />

1 3 . 3" E R K L Ä R U N G E N Z U M S O M M E R 3 X 3<br />

Im Folgenden wird die Abb. 13!1 detailliert erklärt. Die klassische Tourenplanung beginnt<br />

zuhause. Dies wird durch den regionalen Filter abgedeckt. Die Zahlen ! Kriterium Ver!<br />

hältnis, " Kriterium Gelände und # Kriterium Mensch sind ausführlich im Methoden!<br />

kapitel 5.3 beschrieben. bezeichnet den Punkt, Lokalexperten und Vertrauenspersonen<br />

kontaktieren, welcher im Methodenteil nicht erwähnt wurde, aber den man unter Ein!<br />

schränkungen berücksichtigen sollte. Die Lokalexperten kennen das technische Niveau<br />

der fragenden Person bzw. dieser Gruppe nicht. Dementsprechend sind Aussagen, wie:<br />

” Ja, ja. Es geht schon!”, mit Vorsicht zu berücksichtigen $Munter 1997%. Besser wäre es,<br />

wenn eine Vertrauensperson Aussagen zur Tour und im speziellen zur Route machen<br />

könnte. Damit wäre die Unsicherheit zur Bewertung der Tour ausgeschlossen. Die Ver!<br />

trauensperson kennt den Fragenden bzw. dessen Gruppe und kann unter Berücksichti!<br />

gung dieses Wissens eine wirkungsvolle Aussage machen. Nicht jeder Lokalbewohner ist<br />

ein Lokalexperte.<br />

Diskussion" 111


Im Filter “lokal” werden alle Kriterien neu beurteilt. , und bezeichnen Punkte,<br />

welche neu und nicht im Methodenteil erklärt sind. bezeichnet das Kriterium Verhält!<br />

nisse im lokalen Filter. Die Wetterprognosen werden überprüft. Wenn man Bergsteiger<br />

tri&t, welche dieselbe Tour gerade gemacht haben, kann man diese befragen. Diese Aus!<br />

sagen sind aber $siehe Problem Lokalexperten% richtig zu interpretieren. Bezeichnet<br />

das Kriterium Gelände im lokalen Filter. Wenn man auf einer Hütte ist, kann man die<br />

Verhältnisse abklären bezüglich Fels, Eis und Gletscher sowie der Wege. Zudem kann es<br />

sinnvoll sein, den Weg, den man in der Frühe am nächsten Morgen nimmt, schon am<br />

Vorabend auszukundschaften. Damit kann man sicherstellen, dass man sich nicht schon<br />

in der ersten Stunde verläuft und man gewinnt an Orientierungssicherheit. Auf der Hütte<br />

kann man die verschiedenen Routen mit dem Fernglas auskundschaften, den Zeitplan<br />

überprüfen und die Variantenplanungen mit der Gruppe noch einmal durchsprechen.<br />

Zudem ist der Point of no return, sofern es einen gibt, allen Mitgliedern mit zu teilen. <br />

bezeichnet das Kriterium Mensch im lokalen Filter. Hier werden diejenigen Punkte be!<br />

trachtet, welche die Gruppe betre&en. Seilschaften werden gebildet, das Material auf die<br />

Seilschaften verteilt und kontrolliert. Die persönliche Ausrüstung wird noch einmal kon!<br />

trolliert. Evtl. gab es Probleme auf dem Anmarsch, diese können spätestens jetzt berei!<br />

nigt werden. Zudem sollte sichergestellt sein, dass jedes Gruppenmitglied das Ziel mit<br />

ihren Schwierigkeiten kennt. Orasanu und Salas $1993% f<strong>and</strong>en heraus, dass die Zielerrei!<br />

chung besser ist, wenn ein “group mind” besteht. Dies bedeutet, dass die Gruppenmit!<br />

glieder wissen, wer welche Informationen abgeklärt und zur Verfügung hat und die Auf!<br />

gaben jeder Person innerhalb der Gruppe klar geregelt ist.<br />

, und sind die Kriterien im zonalen Filter. bezeichnet wiederum das Kriterium<br />

Verhältnisse aber im zonalen Filter. Der zonale Filter ist die kritische Stelle unterwegs.<br />

Dabei beobachtet man nicht nur an diesem Ort die Wetterverhältnisse, sondern man be!<br />

obachtet es während der gesamten Tour. Informationen zu Wolken, Veränderungen von<br />

Wolkenbildern, Wind und Verhältnisse des Weges werden dauernd wahrgenommen. Dies<br />

wird eine Entscheidungsgrundlage, wenn man an die schwierigste Stelle kommt oder an<br />

den Point of no return. bezeichnet das Kriterium Gelände im zonalen Filter. Der Hö!<br />

henmesser wurde schon bei % eingestellt. Hier wird der Höhenmesser immer wieder mit<br />

genau vermessenen Punkten auf der Karte verglichen. Auch der Höhenmesser kann Aus!<br />

Diskussion" 112


sagen über die Wetterentwicklung machen $z.B. Albisser 2001%. Zudem wird der Zeitplan<br />

immer wieder überprüft und es wird beobachtet, wer sonst noch auf derselben Route un!<br />

terwegs ist. Vor allem in steinschlaggefährdeten Zonen ist es wichtig zu wissen, ob Perso!<br />

nen unter oder über der eigenen Gruppe w<strong>and</strong>ern oder klettern. vertieft das Kriterium<br />

Mensch im zonalen Filter. Hier werden die eigenen Gruppenmitglieder beobachtet. Wie<br />

ist der Zust<strong>and</strong> der Seilschaft, der Gruppe? Werden Fehler gemacht, bedingt durch die<br />

Müdigkeit? wie ist die Disziplin, zum Beispiel beim St<strong>and</strong>platzbau oder beim Gehen in<br />

steinschlaggefährdeten Gebieten? Das Beobachten der Gruppe bezüglich dieser Informa!<br />

tionen hilft, die richtige Entscheidung an schwierigen Stellen auf der Route zu tre&en.<br />

Mit diesem Ansatz kann eine Strategie vermittelt werden, die schon aus dem Winter!<br />

bergsport bekannt ist. Dies würde bedeuten, dass die Akzeptanz des 3x3 schon vorh<strong>and</strong>en<br />

ist und nur noch an den Sommerbergsport adaptiert werden muss. Der Vorteil dieses<br />

Führungs! und Planungsrythmus besteht im Ansatz des Denkmusters. Es wird in B<strong>and</strong>!<br />

breiten gedacht und nicht nur in einem Ja/ Nein Schema, das Risikokalkül wird mit stan!<br />

dardisierten Fragen eingeschränkt $Munter 1997%. Der Nachteil dieses Sommer 3x3 ist,<br />

dass es sehr umfangreich ist. Es ist beinahe unmöglich dieses Risikomanagement In!<br />

strument auswending anzuwenden.<br />

Das 3x3 oder eine sonstige gute Tourenplanung schützt nicht vor Fehlern auf der Tour.<br />

Dies können praktische Fehler sein, Missinterpretationen von Informationen $McClung<br />

2002a% oder aber auch mangelndes Durchsetzungsvermögen gegenüber der Gruppe<br />

$Fredstone, Fesler und Tremper 1994%.<br />

14." PSYCHOLOGISCHE ASPEKTE<br />

Das Kapitel 14 versucht Erklärungsansätze zu liefern, warum Personen sich Gefahren<br />

aussetzen. Dazu werden psychologische Modelle hinzugezogen wie die Verhaltensdisposi!<br />

tion $Sensation Seeking%, die Flow!Theorie oder die Reversionstheorie. Die vorliegende<br />

Studie hatte keine Daten erhoben, um diese Modelle zu überprüfen, trotzdem sind sie<br />

aber ein wichtiger Beitrag in der Ausführungsphase $Abb. 1!3%.<br />

Diskussion" 113


1 4 . 1# A L L G E M E I N P S Y C H O L O G I S C H E U N D M O T I V A T I O N S P S Y!<br />

C H O L O G I S C H E A S P E K T E<br />

Mit dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass sich Personen in den Bergen mit<br />

unterschiedlichem Risikomanagement bewegen. Weiter konnte gezeigt werden, dass sich<br />

die Unterschiede nicht in den Sportarten niederschlagen. Die Unterschiede betre&en vor<br />

allem die Organisation der Gruppe. Das heisst, wenn die Gruppe mit einem Führer, sei<br />

es ein Bergführer oder ein Touren!/ Gruppenleiter unterwegs ist, ist die Tourenplanung<br />

signifikant besser.<br />

Ob die Bergsportler bewusst oder unbewusst keine hohe Qualität der Tourenplanung er!<br />

zielten, konnte nicht herausgefunden werden. Es gibt jedoch verschiedene Erklärungs!<br />

möglichkeiten bezüglich dem Verhalten des Menschen, welche aber in einer zusätzlichen<br />

Studie untersucht werden müssten. Apter $1994% erklärte das Verhalten von Menschen<br />

mit der Suche nach Erregung. Diese Erregung ist von Mensch zu Mensch unterschied!<br />

lich. Die Erregung wird jedoch nur in einem Sicherheitsrahmen gesucht. Man fühlt sich<br />

sicher innerhalb dieses subjektiv gefühlten Rahmens. Abenteuerlustige Menschen haben<br />

grösseres Vertrauen in diejenigen Dinge, die ihnen Sicherheit versprechen. Ihr schützen!<br />

der Rahmen ist stabiler und sie haben mehr Vertrauen in sich und <strong>and</strong>ere als Durch!<br />

schnittsmenschen. Der Rahmen ist mit einer Sicherheitslinie begrenzt $Grenze zwischen<br />

Gefahren! und Traumazone%. Wenn man diese Sicherheitslinie überschreitet erfolgt ein<br />

Unfall. Es gibt Leute, die die Erregung erst dann spüren, wenn sie nahe an diese Sicher!<br />

heitslinie herangehen. Dies könnte eine Erklärung sein, warum Menschen in die Berge<br />

gehen und dann vor allem auch, warum Menschen sich unterschiedlich gut vorbereiten<br />

für die Touren. Eine Annahme wäre, dass Personen mehr Erregung spüren, wenn sie ohne<br />

Tourenplanung in die Berge gehen und Informationen bezüglich des Wetters nur aus dem<br />

Beobachten erhalten. Dass das selber Entscheiden ohne Hilfsmittel erregend sein kann<br />

f<strong>and</strong>en Zink und Leberman $2001% an neuseeländischen Outdoor!Instruktoren heraus<br />

$siehe Kapitel 1!7%.<br />

Dass man Personen nach den unterschiedlichen Verhaltensdispositionen $Sensation See!<br />

king% unterteilen kann, zeigte Zuckermann $1979a; 1979c; 1982; 1994%. Sensation Seeking<br />

ist wie folgt definiert: die Suche nach verschiedenen, neuen, komplexen, intensiven Sti!<br />

mulationen und Erfahrungen sowie die Bereitschaft körperliche und soziale Risiken dafür<br />

einzugehen $”the need for varied, novel <strong>and</strong> complex sensations <strong>and</strong> experiences <strong>and</strong> the<br />

willingness to take physical <strong>and</strong> social risks for the sake of such experience.”<br />

Diskussion" 114


Zuckermann 1979a%. Zuckermann entwickelte zusammen mit dem Ehepaar Eysenck<br />

$1978% eine Skala, welche auf einem Fragebogen beruhte, in der man die Personen, gemäss<br />

den Antworten, vier unterschiedlichen Gruppen zuordnen konnte. Die Antworten kön!<br />

nen gruppiert werden in Thrill <strong>and</strong> Adventure Seeking $TAS%, Experience Seeking $ES%,<br />

Disinhibition $Dis% und in Boredom Susceptibility $BS%. Für die vorliegende Studie sind<br />

vor allem Personen interessant, welche der Sparte TAS zugeordnet werden können. TAS<br />

meint, dass die Personen einen Wunsch nach risikoreichen und abenteuerlichen Aktivitä!<br />

ten haben und Sport ausüben mit unüblichen Stimulationen und Erfahrungen. Dass diese<br />

Einteilung zu sinnvollen Ergebnissen führt zeigte Rossi und Cereatti $1993% für Bergsport!<br />

ler. Sie f<strong>and</strong>en signifikante Ergebnisse heraus über die Anzahl von Unfällen und dem TAS.<br />

Alpinisten hatten mehr Unfälle und eine höhere TAS als Skispringer. Zudem führten<br />

Rossi und Cereatti aus, dass sich die Wahrnehmung der Sportler veränderte. Wenn man<br />

als Alpinist eine Tour plante und ausführte, hatte man einen ganz <strong>and</strong>eren Blickwinkel<br />

über die Gefahren und Möglichkeiten als ein Nicht!Alpinist. Dass TAS mit Alpinsportar!<br />

ten korrelierten f<strong>and</strong>en auch <strong>and</strong>ere Forscherteams heraus, so zum Beispiel Jack und Ro!<br />

nan $1997%, Cronin $1991%, Robinson $1985%, Chirivella und Martinez $1994% und Freixanet<br />

$1991%. Was das Modell von Zuckermann jedoch nicht beantworten kann, ist, inwieweit<br />

das Risikoverhalten der Sportler gesucht wird im Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten<br />

oder aber aufgrund des Zufalls $unkalkuliertes Risiko%. Denn die Bergsportler gehen<br />

wahrscheinlich kein unkalkuliertes Risiko ein, sondern vertrauen auf ihre eigenen Fähig!<br />

keiten als Sportler. Sie würden sich jedoch einem Trugschluss hingeben, wenn sie das Ri!<br />

siko nicht in dem Mass minimieren, wie sie es tun könnten unter Berücksichtigung aller<br />

verfügbaren Informationen. Becker $2001% untersuchte dazu das zufalls! und kompetenz!<br />

abhängige Risiko von professionellen und von Hobby!Skiläufern. Beide hatten das zu!<br />

fallsbedingte Risiko ihrer Sportart gleich eingeschätzt. Doch hatten die professionellen<br />

Skiläufer das kompetenzabhängige Risiko $erwartungsgemäss% deutlich stärker bevorzugt<br />

als die Hobby!Skiläufer.<br />

Inwieweit das Sensation Seeking Model auch auf Bergw<strong>and</strong>erer angewendet werden<br />

könnte, wurde noch nicht untersucht. Hier könnten jedoch Unterschiede zu den Alp!<br />

inkletterern und den Hochtourengehern erwartet werden.<br />

McClell<strong>and</strong> et al. $1953% haben die Leistungsmotivation wie folgt definiert:” Ausein<strong>and</strong>er!<br />

setzung mit einem Gütemasstab”. Im Bergsport ist der Gütemasstab der Berg. Zum einen<br />

Diskussion" 115


ist es der Berg selber $hohes Prestige% oder aber es kann auch die Route sein, auf der man<br />

den Berg erklimmt. Diese Route wird in den Clubführern z.B. des SAC beschrieben und<br />

bewertet mit WS, ZS, S etc. Einen Berg mit Prestige erklommen zu haben heisst, dem<br />

Gütemasstab gerecht geworden zu sein und nun ein gutes Gefühl zu haben, aber man<br />

kann sich auch Ansehen in einer Peer Group aneignen, z.B. gegenüber seinen Bergkame!<br />

raden. Warum man einen Berg erklimmen will, oder eine schwierige Route wählt, konnte<br />

Csikscentmihalyi $1985% mit seiner Flow!Theorie erklären. Flow erlebt man dann, wenn<br />

die <strong>Anforderung</strong> und das eigene Können in einem Gleichgewicht steht. Wenn dies der<br />

Fall ist, geht man in seiner Tätigkeit auf, man vergisst die Zeit und richtet sein Konzen!<br />

tration auf den Nahbereich. Vor allem die Alpin! und Sportkletterer kennen diese<br />

Flowzustände und sind auch gut Erforscht worden $z.B. Aellig 2004; Schallberger 1995%.<br />

Trotzdem kann die Flowtheorie nicht erklären, warum sich Menschen in Risikosituation<br />

begeben, wo der Ausgang unklar ist oder warum sich Menschen ungenügend vorbereiten,<br />

wenn sie auf eine Bergtour gehen.<br />

Die psychologischen Aspekte des Bergsteigens sind unterschiedlich gut erforscht worden.<br />

Während es für Sportkletterer einige Studien gibt, sind diese Aspekte für Alpinw<strong>and</strong>erer<br />

und die Hochtourengeher bei Schallberger bisher unerforscht.<br />

15." M<strong>ETH</strong>ODENKRITIK<br />

Das Kapitel 15 weist auf Möglichkeiten der Verbesserungen in dieser Diplomarbeit hin.<br />

Zudem wird die Methode kritisch hinterfragt.<br />

1 5 . 1# F R A G E B O G E N<br />

Obwohl der Fragebogen ausgetestet wurde, könnten Unsicherheiten in der Beantwortung<br />

des Items 19 $Tourenplanung% entst<strong>and</strong>en sein. Aus Diskussionen mit befragten Berg!<br />

sportlern wurde ersichtlich, dass die Wahl der Wörter nicht immer klar war. Zum Bei!<br />

spiel die Frage: “Teilnehmerzahl festgelegt und kontrolliert” zielte auf eine Gruppe ab,<br />

welche geleitet wird. Bei einem Familienausflug ist die Wortwahl nicht zutre&end. Doch<br />

auch bei einer Familie wird auf der Tour immer wieder kontrolliert, ob alle Mitglieder<br />

aufgeschlossen haben. Dasselbe Problem könnte bei der Frage: “Technischer Ausbil!<br />

dungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt” aufgetreten sein.<br />

Diskussion" 116


Zum <strong>and</strong>eren wurde festgestellt, dass der Fragebogen lang war. Obwohl das Ausfüllen<br />

nicht länger als ca. 15 Minuten dauerte, erschreckten die vier Seiten mit Fragen. Dies<br />

könnte die Antwortqualität beeinflusst haben. Der Anspruch, einen Fragebogen auf eine<br />

Doppelseite A4 zu kreieren, führte dazu, dass die Schriftgrösse eher klein war. Unter al!<br />

len Umständen sollte verhindert werden, dass der Fragebogen zusammengeheftet musste<br />

und unter Umständen, bei starkem Wind, den Befragten aus den Händen gewindet wur!<br />

de. Die kleine Schrift führte zu manchen Bemerkungen seitens der Befragten.<br />

Der Ansatz von Zuckermann, über einen Fragebogen die Verhaltensdisposition von Men!<br />

schen herauszufinden, ist sehr interessant. Leider konnte der Fragebogen aufgrund der<br />

länge des SSS nicht integriert werden.<br />

Die Altersklassen wurden im Fragebogen geschlossen erfragt. Dies führte dazu, dass die<br />

Klassen nicht mehr vergleichbar waren mit <strong>and</strong>eren Studien, welche auch Altersklassen<br />

hatten, aber <strong>and</strong>ere Einteilungen. Besser wäre es, das Alter o&en zu erfragen.<br />

Die Frage nach den Gründen, warum ein Bergführer gebucht wurde, hätte besser abge!<br />

klärt sein müssen. Der Punkt “<strong>and</strong>eres” hatte am meisten Nennungen erhalten. Dies soll!<br />

te nicht sein.<br />

1 5 . 2# W A H L D E R B E F R A G U N G S O R T E<br />

Die Wahl der Befragungsorte wurde zufällig aus den Clubführern des SAC vorgenommen.<br />

Dies führte dazu, dass an Tagen im Spätsommer keine Bergsportler angetro&en wurden.<br />

Darau)in wurden die SAC Hütten zuerst telefonisch nach der Belegung befragt, damit<br />

keine Leertage mehr entst<strong>and</strong>en. Daraus folgernd wurden häufig Bergsportler auf Touren<br />

befragt, die auf “Modetouren” unterwegs waren. Inwiefern die Modetouren dem durch!<br />

schnittlichen Bergsportler entsprachen bleibt unbekannt.<br />

Bedingt durch den Zeitpunkt $siehe Kapitel 15.3% konnte das Wallis nur ungenügend ab!<br />

gedeckt werden. Im Spätsommer 2005 war an vielen Wochenenden das Wetter schlecht.<br />

Mitte September schlossen die Hütten im Berner Oberl<strong>and</strong> und im Wallis, obwohl die<br />

Verhältnisse noch Hochtouren zugelassen hätten. Deshalb musste ein Schwergewicht auf<br />

das Engadin gelegt werden. Es könnte sein, dass die Bergsportler im Engadin nicht die!<br />

selben Präferenzen aufwiesen wie diejenigen des Berner Oberl<strong>and</strong>es und des Wallis. Dies<br />

betri&t jedoch nur die Hochtourengeher. Die Bergw<strong>and</strong>erer und die Alpinkletterer konn!<br />

ten aus der Retrospektive ausgewogen befragt werden.<br />

Diskussion" 117


1 5 . 3# W A H L D E S B E F R A G U N G S Z E I T P U N K T E S<br />

Die Diplomarbeit startete Ende Juli 2005. Dies ist die Hochsaison der Hochtourengeher<br />

und der mehrtägigen Bergw<strong>and</strong>erungen. Die Sommerferien sind zu diesem Zeitpunkt zu<br />

Ende. Viele Bergsportler gehen in den Sommerferien in die Berge. Diese konnten nicht<br />

befragt werden aufgrund der Vorbereitungszeit für diese Arbeit. Die Befragungen konn!<br />

ten erst Anfang September gestartet werden. Es ist möglich, dass Familien zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht mehr auf Hochtouren unterwegs waren oder mehrtägige Bergw<strong>and</strong>erun!<br />

gen nicht mehr unternahmen. Das Problem des Befragungszeitpunktes betraf weniger die<br />

Alpinkletterer. Diese sind aus Erfahrung beinahe das ganze Jahr über anzutre&en. Wie in<br />

Kapitel 15.2 schon angesprochen, hatten die Hütten des Wallis und des Berner Oberlan!<br />

des Mitte September geschlossen. Die Hütten des Engadins hatten, bedingt durch die<br />

Verhältnisse, im 2005 bis ca. Anfangs Oktober geö&net.<br />

Für Feriengäste aus dem Ausl<strong>and</strong> sind die Sommerferien der ideale Zeitpunkt um in der<br />

Schweiz Berge zu besteigen. Diese Feriengäste konnten nicht befragt werden. Obwohl in<br />

dieser Studie einige ausländische Gäste befragt werden konnten, wird angenommen, dass<br />

die Verteilung nicht typisch ist.<br />

1 5 . 4# K R I T I K D E R F R A G E B O G E N M E T H O D E<br />

Die Recherche zu Beginn der Diplomarbeit zeigte, dass in dem Bereich Person!Umwelt!<br />

Bezügen, vor allem im Bergsport Bereich, nur eine sehr geringe Publikationsdichte vor!<br />

h<strong>and</strong>en ist. Es waren also keine Grundlagendaten vorh<strong>and</strong>en, auf welche man sich hätte<br />

abstützen können. Daten mussten zuerst bescha&t werden. Deshalb ist es gerechtfertigt,<br />

dass der Fragebogen als Methode zum Einsatz kam. Damit konnte eine grosse Menge er!<br />

fasst werden, was zum Beispiel mit Interviews nicht gescha&t worden wäre. Durch die<br />

Einschränkungen der Tour!Schwierigkeiten konnte der Grossteil der Bergsportler erfasst<br />

werden. Damit man relevante Aussagen machen konnte wurde die Befragungsmenge ge!<br />

mäss Bortz und Döring $1995% berechnet. Diese Menge wurde erreicht, doch leider wurde<br />

die E&ektstärke von 0.25 nicht erreicht.<br />

16.! SCHLUSSFOLGERUNGEN UND ZUKÜNFTIGE FORSCHUNG<br />

Die Qualität der Tourenplanung ist identisch in den drei untersuchten Bergsportarten.<br />

Dies ist erstaunlich, da die Unfallzahlen des SAC ein <strong>and</strong>eres Bild vermitteln. Sowohl die<br />

tödlichen Unfälle, wie auch die Notfälle sind sehr unterschiedlich in den drei Sportarten<br />

Diskussion" 118


Alpinw<strong>and</strong>ern, Alpinklettern und Hochtourengehen, gemäss den Unfallzahlen des SAC<br />

$siehe Abb. 1!1 und Abb! 1!2%. Die Qualität der Tourenplanung war nur befriedigend. Zu<br />

viele Punkte wurden nicht befolgt. Dabei konnte man den aber den Qualitätswert unter!<br />

scheiden zwischen Leitern und Nicht!Leitern. Die Leiter setzten sich vermehrt mit dem<br />

Berg ausein<strong>and</strong>er, während dem die Teilnehmer dies eher nicht taten. Dies war wahr!<br />

scheinlich bedingt durch den Beruf oder das Hobby des Leiters. Die Nicht!Leiter kann!<br />

ten jedoch die mitkommenden Personen eher gut, setzten sich aber nicht mit den<br />

Schwierigkeiten des Berges ausein<strong>and</strong>er.<br />

Alle Kurse, welche Tourenplanungen zum Thema haben, müssten die Punkte berücksich!<br />

tigen, welche von privaten Personen eher nicht gemacht würden. Diese sind:<br />

• schwierigste Stelle auf der Karte merken oder sogar markieren<br />

• Point of no return der Tour herausfinden, merken oder sogar auf der Karte markieren<br />

• Umkehrzeitpunkt definieren, Zeitplanung machen bzw. aus Literatur herauslesen<br />

• Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abschätzen<br />

Als Best<strong>and</strong>teil eines angemessenen Risikomanagements gehört eine Tourenplanung zur<br />

Vorbereitungsphase. Damit man einem Planungs!Rhythmus folgen kann, könnte das<br />

Sommer 3x3 hinzugezogen werden. Dieses Hilfsmittel beinhaltet nicht nur die Vorberei!<br />

tungsphase, sondern ist auch eine Hilfe für die Bergtour.<br />

In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, wie Einzelpersonen und Gruppen mit der Vorbe!<br />

reitung einer Bergtour umgingen. Berechnungen zum Risiko konnten jedoch nicht ge!<br />

macht werden, da man keine Gewichtung der einzelnen Tourenplanungspunkte vorneh!<br />

men konnte.<br />

Es würden sich mehrere Möglichkeiten anbieten, was eine zukünftige Forschung enthal!<br />

ten sollte. Zum einen könnte man die psychologischen Aspekte des Bergsteigens und des<br />

Risikomanagements erfragen. Man könnte Personen mittels SSS befragen und dabei auch<br />

die Tourenplanung erheben. Zudem könnte man in einer weiteren Forschung die Kompe!<br />

tenzen der Bergsportler zusammen mit der Qualität der Tourenplanung erheben. Genau!<br />

so wie die Erfahrung sind jedoch die Kompetenzen zu erheben. Durch die Auswahl der<br />

Berggipfel könnte dies jedoch umgangen werden. Das würde aber auch heissen, dass die<br />

Diskussion" 119


Anzahl der Befragungen sehr stark sinkt, sofern man eine Feldbefragung durchführen<br />

würde.<br />

Zum <strong>and</strong>eren könnte man einige Zeit warten, bis man eine ähnliche Studie wie diese<br />

wieder durchführt. Wenn die Tourenplanung in den Fachzeitschriften zum Thema wird,<br />

dauert es eine Zeit, bis die Bergsportler dieses neue Konstrukt akzeptieren. Bergsport!<br />

schulen, J + S, SAC Tourenleiterkurse sowie das Militär spielen eine entscheidende Rolle,<br />

in der Vermittlung des Wissens.<br />

In dieser Studie kam zum Ausdruck, dass sich die Risikogemeinschaften ungenügend für<br />

eine Tour vorbereiteten. Als Forschungsgegenst<strong>and</strong> könnte man dies genauer betrachten.<br />

Zum einen könnte man den Informationsfluss innerhalb der Gruppe betrachten zum an!<br />

deren aber auch, wie in Krisensituationen in diesen Gemeinschaften Entscheidungen ge!<br />

tro&en werden.<br />

Zudem spielte die Kreuzerfahrung in der Qualität der Tourenplanung eine Rolle. Inwie!<br />

weit diese Kreuzerfahrung in der Planung einer Tour, bewusst oder unbewusst, eine Rolle<br />

spielte konnte nicht herausgefunden werden. Dies könnte ein weiterer Ansatz sein für<br />

eine zukünftige Erhebung.<br />

Diskussion" 120


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Literatur" 128


Anhang A<br />

Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer<br />

Anhänge" 129


! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Zürich, im August 2005<br />

Liebe Bergsportfreundin, Lieber Bergsportfreund<br />

Jahr für Jahr sterben in den Schweizer Alpen über 100 Personen und weit mehr als 1’000 müssen aus Bergnot gerettet<br />

werden. Warum ist das so? Ich möchte probieren dies herauszufinden und Sie können mir helfen dabei indem Sie einige<br />

Minuten für das Ausfüllen dieses Fragebogens aufwenden. Er dient der Erfassung für meine Diplomarbeit, welche<br />

sich mit Bergsport und Sicherheit befasst. Die Daten werden anonym aufgenommen. Ein Rückschluss auf die ausfüllende<br />

Person ist nicht möglich. Falls Sie gerne das Produkt dieser Umfrage sehen möchten, melden Sie sich bei der Befragerin<br />

/ dem Befrager, sie können Ihnen weitere Auskünfte erteilen.<br />

Für Ihre Teilnahme möchte ich mich ganz herzlich bedanken!<br />

Ronnie Sturzenegger, Student Umweltnaturwissenschaften, <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Voraussetzung für das Ausfüllen des Fragebogens: mindestens 11 Jahre alt<br />

Datum: _________________! ! ! ! ! Ort:_____________<br />

Schwierigkeit W<strong>and</strong>ern<br />

! T4<br />

! T5<br />

Sozio-demografische Daten<br />

1. Alter! ! 11-20! ! 21-30! ! 31-40! ! 41-50! ! 51-60! ! 61-70! ! 70<<br />

2. Geschlecht! ! ! ! weiblich ! ! ! ! ! männlich<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

3. Nationalität !CH !D !I !F !A !GB !USA ! <strong>and</strong>eres L<strong>and</strong>: ______<br />

4. Beruf ! ! ! ! ! Schüler/-in! ! ! ! ! Student/-in<br />

! ! ! ! ! Unselbständig Erwerbende/-r! ! ! Hausfrau/-mann<br />

! ! ! ! ! Selbständig Erwerbende/-r! ! ! im Ruhest<strong>and</strong>! !<br />

5. Gruppengrösse<br />

(inkl. befragte Person)! ! 1-3! ! ! 4-6! ! 7-9! ! ! mehr<br />

! ! ! ! !<br />

6. Wird die Gruppe durch einen Führer geleitet?<br />

(SAC, Bergführer, Tourenleiter sonstige Organisation)?!! ! Ja! ! ! Nein! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! weiter mit 7 ! weiter mit 9<br />

7. ! ! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ausbildung ihres Führers?<br />

! Bergführer! ! SAC-Tourenleiter! ! JO-Leiter! ! sonstiger Tourenleiter weiter mit 8! weiter mit 9! weiter mit 9! welche Organisation: _________________<br />

weiter mit 9<br />

8. Falls Sie bei Frage 7 “Bergführer” angekreuzt haben:<br />

warum haben Sie einen Bergführer für diese Tour genommen?<br />

max. 3 Antworten möglich<br />

! ! Tour zu schwierig ohne Bergführer! ! ! ! Fühle mich sicherer<br />

! ! Entscheidungen werden mir abgenommen! ! ! Ausbildungstag/-woche<br />

! ! Bin zu unerfahren (Erfahrung des Führers wichtig)! ! Zusätzliches Ferienerlebnis<br />

! ! Erhalte noch zusätzliche Tipps und Informationen! ! <strong>and</strong>ere: ______________!<br />

Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer!<br />

9. Sind Sie auf dieser Tour<br />

Touren-/ Gruppenleiter! ! ! ! ! Ja! ! Nein! Seilschaftsführer! ! Ja! ! Nein<br />

Teilnehmer ohne Führungsaufgaben! ! ! Ja! ! Nein! Bergführer! ! ! Ja! ! Nein<br />

Risikogemeinschaft! ! ! ! ! Ja! ! Nein ! Einzelgänger! ! ! Ja! ! Nein<br />

10. Haben Sie einen Kurs besucht bezüglich<br />

! Bergw<strong>and</strong>ern (Sommer)! ! ! Ja! ! Nein! !<br />

! Hochtourengehen (Sommer)! ! Ja! ! Nein<br />

! Alpin-Klettern! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

11. Haben Sie sich Gedanken zur gesundheitlichen <strong>Anforderung</strong> für diese Tour gemacht bezüglich<br />

! ! Herz-Kreislauf! ! ! Ja! ! Nein<br />

! ! Höhenlage! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

Erfahrung<br />

12. Wieviele Jahre Erfahrung haben Sie in Bergw<strong>and</strong>ern?<br />

! ! 0-3 Jahre! ! ! 4-6 Jahre! ! ! 7-9 Jahre! ! ! mehr<br />

13. Wieviele Tage im Jahr 2005 waren Sie schon Bergw<strong>and</strong>ern?<br />

! ! 0- 5 Tage! ! ! 6-10 Tage! ! 11-15 Tage! ! 16-20 Tage! ! mehr<br />

14. Gehen Sie in Ihrer Freizeit<br />

! Hochtouren (Sommer)! ! nein ! wenig ! manchmal ! viel ! sehr viel<br />

! Alpin-Klettern! ! ! nein ! wenig ! manchmal ! viel ! sehr viel<br />

! wenig != ca. 1-3 Touren pro Jahr! ! viel = ca. 6 - 9 Touren pro Jahr<br />

! manchmal = ca. 3 - 6 Touren pro Jahr! sehr viel = ca. 9 und mehr Touren pro Jahr<br />

15. Wie haben Sie das heutige Tourenziel ausgewählt?<br />

! Durch Empfehlung von Kollegen! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Führerliteratur! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus Alpinzeitschriften! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Werbung von Bergsteigerschulen! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! <strong>and</strong>ere! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

16. Haben Sie eine Tourenplanung gemacht ?<br />

! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht<br />

! weiter mit 19! ! weiter mit 17! ! weiter mit 17<br />

17. Wurde in Ihrer Gruppe eine Tourenplanung gemacht?<br />

! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht<br />

! weiter mit 18! ! weiter mit 18! ! weiter mit 18<br />

18. warum haben Sie keine Tourenplanung gemacht?<br />

! Mein/e Kolleg/-in hat die Tourenplanung gemacht! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Weiss nicht, wie man eine Tourenplanung macht! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kolleg/-in hat mir die Tour erklärt, ist jetzt aber nicht dabei! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Keine Zeit! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Wusste nicht, wie die Information einholen! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Schien mir nicht relevant! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Internetzugang! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Gebietsführer zur H<strong>and</strong>! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! F<strong>and</strong> die Tourenbeschreibung der Zeitschrift (XY) nicht mehr! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer!<br />

Anhänge" 130


! (Tour zwischen 2003 und 2004 schon einmal gemacht)! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

! (Tour vor 2003 schon einmal gemacht)! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! War mir zu aufwändig für diese Tour! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Vorbereitung (nur wenn Tourenplanung gemacht wurde)<br />

19. Für diese Tour wurden folgende Vorbereitungen getroffen<br />

! Gebietsführer, Tourenführer, Artikel in Zeitschrift studiert! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Zuhause auf der Karte (1:50’000/1:25’000) die Tour studiert! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlagen des Ausgangs-/ Endpunktes gemerkt, aufgeschrieben! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlage des höchsten Punktes gemerkt, aufgeschrieben! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigkeiten aus der Fachlektüre herausgelesen, aufgeschrieben! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigste Stellen auf der Karte gemerkt/ markiert! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Auf der Karte “Point of no return”* gemerkt/ markiert ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! Umkehrzeitpunkt definiert! ! ! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Zeitbedarf abgeschätzt/ aus Fachlektüre herausgelesen,<br />

! aufgeschrieben! ! ! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Reservezeit eingerechnet für die Tour! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Wetterprognose am Vorabend konsultiert:! ! TV! ! ! 11! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Internet! ! 12! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Radio! ! ! 13! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Telefon! ! 14! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Hüttenwart! ! 15! Ja! ! ! Nein<br />

! Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abgeschätzt! ! ! 16! Ja! ! ! Nein<br />

! Routen-Varianten abgeklärt! ! ! ! ! ! ! 17! Ja! ! ! Nein<br />

! Berg-Varianten geplant! ! ! ! ! ! ! 18! Ja! ! ! Nein<br />

! Teilnehmerzahl festgelegt und kontrolliert! ! ! ! ! 19! Ja! ! ! Nein<br />

! Technischer Ausbildungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt! ! ! 20! Ja! ! ! Nein<br />

! Kondition der Teilnehmenden bekannt! ! ! ! ! 21! Ja! ! ! Nein<br />

! Die Anreisezeiten zum Ausgangspunkt geklärt ! ! ! ! 22! Ja! ! ! Nein<br />

! An-/Abreisezeiten mittels öV abgeklärt ! ! ! ! ! 23! Ja! ! ! Nein<br />

! Bin mit dem öV unterwegs ! ! ! ! ! ! ! 24! Ja! ! ! Nein<br />

! Tourenziel einer Drittperson mitgeteilt (auch Abweichungen<br />

! vom mitgeteilten und geplanten Tourenziel)! ! ! ! 25! Ja! ! ! Nein<br />

! Ausrüstung kontrolliert! ! ! ! ! ! ! 26! Ja! ! ! Nein<br />

* point of no return: schwierige Passage, welche im Rückweg nicht mehr begangen werden kann<br />

Orientierung<br />

20. Haben Sie die folgenden Gegenstände in der Gruppe?<br />

! Karte! ! ! Ja! ! ! Nein! ! ! Uhr! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kompass! ! Ja! ! ! Nein! ! ! GPS! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenmesser! ! Ja! ! ! Nein! ! ! ! ! ! ! !<br />

21. Haben Sie den Höhenmesser auf die letzte bekannte Position<br />

gemäss Karte eingestellt, kontrolliert! ! ! ! ! ! ! Ja! ! !Nein<br />

Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer!<br />

Erste Hilfe:<br />

22. Haben Sie die folgenden Erste Hilfe-Materialien mit auf der Tour (in der Gruppe)?<br />

! ! Rettungsfolie! ! ! Funkgerät! ! ! ! ! ! Schienungsmaterial<br />

! ! Mobiltelefon! ! ! Nothilfe-Apotheke, im Rucksack! ! REGA-Notfall Nummer<br />

! ! <strong>and</strong>ere Notfall Nummer, welche? __________ ! ! ! (auswendig oder aufgeschrieben)!<br />

Ausrüstung! !<br />

23. Haben Sie die folgenden Ausrüstungsgegenstände mit auf der Tour<br />

(pro Person) ?<br />

! Wind-/Kälte-/Regenschutz! ! ! ! ! ! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Pullover/Fleece/Faserpelz! ! ! ! ! ! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Essen! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Trinken! ! ! ! ! ! ! ! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Thermosflasche! ! ! ! ! ! ! ! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnenbrille! ! ! ! ! ! ! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnencrème/ Lippenschutz! ! ! ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! W<strong>and</strong>er-/Trekkingschuhe (über Knöchel)! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Trekkingschuhe (unter Knöchel)! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Bergschuhe! ! ! ! ! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Turnschuhe! ! ! ! ! ! ! ! ! 11! Ja! ! ! Nein<br />

! W<strong>and</strong>erstöcke! ! ! ! ! ! ! ! 12! Ja! ! ! Nein<br />

24. Haben Sie die folgenden Ausrüstungsgegenstände in der Gruppe?<br />

! Stirn-/Taschenlampe! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Gründe für Sportausübung<br />

25. Die Tour mache ich, weil<br />

! ! ! ! ! Die Tour/ der Weg reizt mich<br />

! ! ! ! ! Die L<strong>and</strong>schaft ist schön<br />

! ! ! ! ! Dieser Berg fehlt mir in der “Liste”<br />

! ! ! ! ! Fühle mich herausgefordert<br />

! ! ! ! ! Geniesse das Gehen/ Klettern - der Berg ist mir/ uns egal<br />

! ! ! ! ! Will die Natur geniessen - der Berg ist mir/ uns egal<br />

! ! ! ! ! Geniesse den Nervenkitzel<br />

! ! ! ! ! Will mit Kollegen/ Freunden zusammen sein - der Berg ist mir/ uns egal<br />

! ! ! ! ! Der Berg ist schön<br />

Fragebogen Bergw<strong>and</strong>erer!<br />

Anhänge" 131


Anhang B<br />

Fragebogen Alpinkletterer<br />

Anhänge" 132


! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Zürich, im August 2005<br />

Liebe Bergsportfreundin, Lieber Bergsportfreund<br />

Jahr für Jahr sterben in den Schweizer Alpen über 100 Personen und weit mehr als 1’000 müssen aus Bergnot gerettet<br />

werden. Warum ist das so? Ich möchte probieren dies herauszufinden und Sie können mir helfen dabei indem Sie einige<br />

Minuten für das Ausfüllen dieses Fragebogens aufwenden. Er dient der Erfassung für meine Diplomarbeit, welche<br />

sich mit Bergsport und Sicherheit befasst. Die Daten werden anonym aufgenommen. Ein Rückschluss auf die ausfüllende<br />

Person ist nicht möglich. Falls Sie gerne das Produkt dieser Umfrage sehen möchten, melden Sie sich bei der Befragerin<br />

/ dem Befrager, sie können Ihnen weitere Auskünfte erteilen.<br />

Für Ihre Teilnahme möchte ich mich ganz herzlich bedanken!<br />

Ronnie Sturzenegger, Student Umweltnaturwissenschaften, <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Voraussetzung für das Ausfüllen des Fragebogens: mindestens 11 Jahre alt<br />

Datum: _________________! ! ! ! ! Ort:_____________<br />

Schwierigkeit der Klettertour (gemäss Plaisir)<br />

! 4a! ! ! 4b! ! ! 4c! ! ! ! ! gut<br />

! 5a! ! ! 5b! ! ! 5c! ! ! ! ! sehr gut<br />

! 6a! ! ! 6b! ! ! ! ! ! abgesichert<br />

Sozio-demografische Daten<br />

1. Alter! ! 11-20! ! 21-30! ! 31-40! ! 41-50! ! 51-60! ! 61-70! ! 70<<br />

2. Geschlecht! ! ! ! weiblich ! ! ! ! ! männlich! ! ! !<br />

3. Nationalität !CH !D !I !F !A !GB !USA ! <strong>and</strong>eres L<strong>and</strong>: ______<br />

4. Beruf ! ! ! ! ! Schüler/-in! ! ! ! ! Student/-in<br />

! ! ! ! ! Unselbständig Erwerbende/-r! ! ! Hausfrau/-mann<br />

! ! ! ! ! Selbständig Erwerbende/-r! ! ! im Ruhest<strong>and</strong>! !<br />

5. Gruppengrösse<br />

(inkl. befragte Person)! ! 1-3! ! ! 4-6! ! ! 7-9! ! ! mehr<br />

! ! ! ! !<br />

6. Wird die Gruppe durch einen Führer geleitet?<br />

(SAC, Bergführer, Tourenleiter sonstige Organisation)?!! ! Ja! ! ! Nein! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! weiter mit 7 weiter mit 9<br />

7. ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ausbildung ihres Führers?<br />

! Bergführer! ! SAC-Tourenleiter! ! JO-Leiter! ! sonstiger Tourenleiter<br />

weiter mit 8! weiter mit 9! weiter mit 9! welche Organisation: _________________<br />

weiter mit 9<br />

8. Falls Sie bei Frage 7 “Bergführer” angekreuzt haben:<br />

warum haben Sie einen Bergführer für diese Tour genommen?<br />

max. 3 Antworten möglich<br />

! ! Tour zu schwierig ohne Bergführer! ! ! ! Fühle mich sicherer<br />

! ! Entscheidungen werden mir abgenommen! ! ! Ausbildungstag/-woche<br />

! ! Bin zu unerfahren (Erfahrung des Führers wichtig)! ! Zusätzliches Ferienerlebnis<br />

! ! Erhalte noch zusätzlich Tipps, Information ! ! ! <strong>and</strong>ere: ______________<br />

Fragebogen Alpin-Kletterer!<br />

9. Sind Sie auf dieser Tour<br />

Touren-/ Gruppenleiter! ! ! ! ! Ja! ! Nein! Seilschaftsführer! ! ! Ja! ! Nein<br />

Teilnehmer ohne Führungsaufgaben! ! ! Ja! ! Nein! Bergführer! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

Risikogemeinschaft! ! ! ! ! Ja! ! Nein! Einzelgänger! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

10. Haben Sie einen Kurs besucht bezüglich<br />

! Bergw<strong>and</strong>ern (Sommer)! ! ! Ja! ! Nein!<br />

! Hochtourengehen (Sommer)! ! Ja! ! Nein<br />

! Alpin-Klettern! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

11. Haben Sie sich Gedanken zur gesundheitlichen <strong>Anforderung</strong> für diese Tour gemacht bezüglich<br />

! Herz-Kreislauf! ! ! ! Ja! ! Nein!<br />

! Höhenlage! ! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

Erfahrung<br />

12. Wieviele Jahre Erfahrung haben Sie mit Alpin-Klettern?<br />

! ! 0-3 Jahre! ! ! 4-6 Jahre! ! ! 7-9 Jahre! ! ! mehr<br />

13. Wieviele Tage im Jahr 2005 waren Sie schon Alpin-Klettern?<br />

! ! 0- 5 Tage! ! ! 6-10 Tage! ! ! 11-15 Tage! ! 16-20 Tage! ! mehr<br />

14. Gehen Sie in Ihrer Freizeit<br />

! Bergw<strong>and</strong>ern (Sommer)! ! ! nein ! wenig ! manchmal ! viel ! sehr viel<br />

! Hochtouren (Sommer)! ! ! nein ! wenig ! manchmal ! viel ! sehr viel<br />

! wenig != ca. 1-3 Touren pro Jahr! ! viel = ca. 6 - 9 Touren pro Jahr<br />

! manchmal = ca. 3 - 6 Touren pro Jahr! sehr viel = ca. 9 und mehr Touren pro Jahr<br />

15. Wie haben Sie das heutige Tourenziel ausgewählt?<br />

! Durch Empfehlung von Kollegen! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Führerliteratur! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus Alpinzeitschriften! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Werbung von Bergsteigerschulen! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! <strong>and</strong>ere! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

16. Haben Sie eine Tourenplanung gemacht ?<br />

! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht<br />

! weiter mit 19! ! weiter mit 17! ! weiter mit 17<br />

17. Wurde in Ihrer Gruppe eine Tourenplanung gemacht?<br />

! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht<br />

! weiter mit 18! ! weiter mit 18! ! weiter mit 18<br />

18. warum haben Sie keine Tourenplanung gemacht?<br />

! Mein/e Kolleg/-in hat die Tourenplanung gemacht! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Weiss nicht, wie man eine Tourenplanung macht! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kolleg/-in hat mir die Tour erklärt, ist jetzt aber nicht dabei! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Keine Zeit! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Wusste nicht, wie die Information einholen! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Schien mir nicht relevant! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Internetzugang! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Gebietsführer zur H<strong>and</strong>! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! F<strong>and</strong> die Tourenbeschreibung der Zeitschrift (XY) nicht mehr! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Fragebogen Alpin-Kletterer!<br />

!<br />

Anhänge" 133


! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

! (Tour zwischen 2003 und 2004 schon einmal gemacht)! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

! (Tour vor 2003 schon einmal gemacht)! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! War mir zu aufwändig für diese Tour! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Vorbereitung (nur wenn Tourenplanung gemacht wurde)<br />

19. Für diese Tour wurden folgende Vorbereitungen getroffen<br />

! Gebietsführer, Tourenführer, Artikel in Zeitschrift studiert! ! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Zuhause auf der Karte (1:50’000/1:25’000) die Tour studiert! ! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlagen des Ausgangs-/ Endpunktes gemerkt, aufgeschrieben! ! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlage des höchsten Punktes gemerkt, aufgeschrieben! ! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigkeiten aus der Fachlektüre herausgelesen, aufgeschrieben! ! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigste Stellen auf der Karte gemerkt / markiert! ! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Auf der Karte “Point of no return”* gemerkt / markiert! ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! Umkehrzeitpunkt definiert! ! ! ! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Zeitbedarf abgeschätzt/ aus Fachlektüre herausgelesen,<br />

! aufgeschrieben! ! ! ! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Reservezeit eingerechnet für die Tour! ! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Wetterprognose am Vorabend konsultiert:! ! TV! ! ! ! 11! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Internet! ! ! 12! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Radio! ! ! ! 13! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Telefon! ! ! 14! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Hüttenwart! ! ! 15! Ja! ! ! Nein<br />

! Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abgeschätzt! ! ! ! 16! Ja! ! ! Nein<br />

! Routen-Varianten abgeklärt! ! ! ! ! ! ! ! 17! Ja! ! ! Nein<br />

! Berg-Varianten geplant! ! ! ! ! ! ! ! 18! Ja! ! ! Nein<br />

! Teilnehmerzahl festgelegt und kontrolliert! ! ! ! ! ! 19! Ja! ! ! Nein<br />

! Technischer Ausbildungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt! ! ! ! 20! Ja! ! ! Nein<br />

! Kondition der Teilnehmenden bekannt! ! ! ! ! ! 21! Ja! ! ! Nein<br />

! Die Anreisezeiten zum Ausgangspunkt geklärt ! ! ! ! ! 22! Ja! ! ! Nein<br />

! An-/Abreisezeiten mittels öV abgeklärt ! ! ! ! ! ! 23! Ja! ! ! Nein<br />

! Bin mit dem öV unterwegs ! ! ! ! ! ! ! ! 24! Ja! ! ! Nein<br />

! Tourenziel einer Drittperson mitgeteilt (auch Abweichungen<br />

! vom mitgeteilten und geplanten Tourenziel)! ! ! ! ! 25! Ja! ! ! Nein<br />

! Ausrüstung kontrolliert! ! ! ! ! ! ! ! 26! Ja! ! ! Nein<br />

* point of no return: schwierige Passage, welche im Rückweg nicht mehr begangen werden kann<br />

Orientierung<br />

20. Haben Sie die folgenden Gegenstände in der Gruppe?<br />

! Karte! ! ! ! Ja! ! ! Nein! ! ! Uhr! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kompass! ! ! Ja! ! ! Nein! ! ! GPS! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenmesser! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

21. Haben Sie den Höhenmesser auf die letzte bekannte Position<br />

gemäss Karte eingestellt, kontrolliert! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! !Nein<br />

Erste Hilfe:<br />

22. Haben Sie die folgenden Erste Hilfe-Materialien mit auf der Tour (in der Gruppe)?<br />

! ! Rettungsfolie ! ! ! Funkgerät !! ! ! ! ! Schienungsmaterial<br />

Fragebogen Alpin-Kletterer!<br />

! ! Mobiltelefon! ! ! Nothilfe-Apotheke, im Rucksack! ! die REGA-Notfall Nummer<br />

! ! <strong>and</strong>ere Notfall Nummer, welche? __________! ! ! (auswendig oder aufgeschrieben)<br />

Ausrüstung<br />

23. Haben Sie die folgenden Ausrüstungsgegenstände mit auf der Tour<br />

(pro Person) ?<br />

! Regen-/Wind-/Kälteschutz! ! ! ! ! ! ! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Essen! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Trinken! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnenbrille! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnencrème/ Lippenschutz! ! ! ! ! ! ! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Stirnlampe! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Klettergurt! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! Sicherungsgerät (inkl. HMS)! ! ! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Abseilgerät (exkl. HMS)! ! ! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Prusikschlinge! ! ! ! ! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Helm! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 11! Ja! ! ! Nein<br />

! HMS Karabiner! ! ! ! ! ! ! 12! 0! ! 1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

! B<strong>and</strong>schlingen (kurz/lang)! ! ! ! ! ! 13! 0! ! 1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

! Karabiner! ! ! ! ! ! ! ! 14! 0 !1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

24. Welche Schuhe haben Sie auf der Tour dabei?<br />

! Schuhe! ! ! ! ! ! ! zum Anstieg! ! zum Klettern<br />

! Bergschuhe ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !<br />

! Kletterfinken !! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

! Turnschuhe ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

! Trekkingschuhe, unter Knöchel! ! ! ! ! ! ! !<br />

! W<strong>and</strong>er-/Trekkingschuhe, über Knöchel! ! ! ! ! ! !<br />

25. Welches Seil haben Sie in der Seilschaft dabei?<br />

! Einfachseil! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

! Halbseil! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

! Zwillingsseil! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

26. Zusätzliches Material in der Seilschaft?<br />

! Klemmkeile (Rocks/Hexs)! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Klemmgeräte (Friends)! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Minimalapotheke am Gurt! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Apotheke im Rucksack! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Topos/ Karte! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Gründe für Sportausübung<br />

27. Die Tour mache ich, weil<br />

! ! Tour/ der Weg reizt mich!! ! ! Will die Natur geniessen - Berg ist mir/ uns egal<br />

! ! L<strong>and</strong>schaft ist schön! ! ! ! Geniesse den Nervenkitzel<br />

! ! Berg fehlt mir in der “Liste”! ! ! Will mit Kollegen/ Freunden zusammen sein - Berg<br />

! ! Fühle mich herausgefordert! ! ist mir/ uns egal<br />

! ! Geniesse das Gehen/ Klettern! ! ! Berg ist schön<br />

! - Berg ist mir egal<br />

Fragebogen Alpin-Kletterer!<br />

Anhänge" 134


Anhang C<br />

Fragebogen Hochtourengeher<br />

Anhänge" 135


! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Zürich, im August 2005<br />

Liebe Bergsportfreundin, Lieber Bergsportfreund<br />

Jahr für Jahr sterben in den Schweizer Alpen über 100 Personen und weit mehr als 1’000 müssen aus Bergnot gerettet<br />

werden. Warum ist das so? Ich möchte probieren dies herauszufinden und Sie können mir helfen dabei indem Sie einige<br />

Minuten für das Ausfüllen dieses Fragebogens aufwenden. Er dient der Erfassung für meine Diplomarbeit, welche<br />

sich mit Bergsport und Sicherheit befasst. Die Daten werden anonym aufgenommen. Ein Rückschluss auf die ausfüllende<br />

Person ist nicht möglich. Falls Sie gerne das Produkt dieser Umfrage sehen möchten, melden Sie sich bei der Befragerin<br />

/ dem Befrager, sie können Ihnen weitere Auskünfte erteilen.<br />

Für Ihre Teilnahme möchte ich mich ganz herzlich bedanken!<br />

Ronnie Sturzenegger, Student Umweltnaturwissenschaften, <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Voraussetzung für das Ausfüllen des Fragebogens: mindestens 11 Jahre alt<br />

Datum: _________________! ! ! ! ! ! ! ! Ort:_____________<br />

Schwierigkeit der Hochtour<br />

! WS! ! I! ! III<br />

! ZS! ! II! ! IV<br />

Sozio-demografische Daten<br />

1. Alter! ! 11-20! ! 21-30! ! 31-40! ! 41-50! ! 51-60! ! 61-70! ! 70<<br />

2. Geschlecht! ! ! weiblich ! ! ! ! männlich<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

3. Nationalität !CH !D !I !F !A !GB !USA ! <strong>and</strong>eres L<strong>and</strong>: ______<br />

4. Beruf ! ! ! ! ! Schüler/-in! ! ! ! ! Student/-in<br />

! ! ! ! ! Unselbständig Erwerbende/-r! ! ! Hausfrau/-mann<br />

! ! ! ! ! Selbständig Erwerbende/-r! ! ! im Ruhest<strong>and</strong>! !<br />

5. Gruppengrösse<br />

(inkl. befragte Person)! ! 1-3! ! ! 4-6! ! ! 7-9! ! ! mehr<br />

! ! ! ! !<br />

6. Wird die Gruppe durch einen Führer geleitet?<br />

(SAC, Bergführer, Tourenleiter sonstige Organisation)?!! ! Ja! ! ! ! Nein! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! weiter mit 7! ! weiter mit 9<br />

7. ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ausbildung ihres Führers?<br />

! Bergführer! ! SAC-Tourenleiter! ! JO-Leiter! ! sonstiger Tourenleiter<br />

weiter mit 8! weiter mit 9! weiter mit 9! welche Organisation: _________________<br />

weiter mit 9<br />

8. Falls Sie bei Frage 7 “Bergführer” angekreuzt haben:<br />

warum haben Sie einen Bergführer für diese Tour genommen?<br />

max. 3 Antworten möglich<br />

! ! ! Tour zu schwierig ohne Bergführer! ! ! ! Fühle mich sicherer<br />

! ! ! Entscheidungen werden mir abgenommen! ! ! Ausbildungstag/-woche<br />

! ! ! Bin zu unerfahren (Erfahrung des Führers wichtig)! ! Zusätzliches Ferienerlebnis<br />

! ! Erhalte noch zusätzlich Tipps und Informationen ! ! <strong>and</strong>ere: ______________<br />

Fragebogen Hochtouren!<br />

9. Sind Sie auf dieser Tour<br />

Touren-/ Gruppenleiter! ! ! ! Ja! ! Nein! Seilschaftsführer ! ! Ja! ! Nein!<br />

Teilnehmer ohne Führungsaufgaben! ! Ja! ! Nein ! Bergführer! ! ! Ja! ! Nein<br />

Risikogemeinschaft! ! ! ! Ja! ! Nein! Einzelgänger! ! ! Ja! ! Nein<br />

10. Haben Sie einen Kurs besucht bezüglich<br />

! Bergw<strong>and</strong>ern (Sommer)! ! ! Ja! ! Nein!<br />

! Hochtourengehen (Sommer)! ! Ja! ! Nein<br />

! Alpin-Klettern! ! ! ! Ja! ! Nein! ! ! ! !<br />

11. Haben Sie sich Gedanken zur gesundheitlichen <strong>Anforderung</strong> für diese Tour gemacht bezüglich<br />

! ! Herz-Kreislauf! ! ! Ja! ! Nein!<br />

! ! Höhenlage! ! ! ! Ja! ! Nein<br />

Erfahrung<br />

12. Wieviele Jahre Erfahrung haben Sie in Hochtourengehen?<br />

! ! 0-3 Jahre! ! ! 4-6 Jahre! ! ! 7-9 Jahre! ! ! mehr<br />

13. Wieviele Tage im Jahr 2005 waren Sie schon auf Hochtouren?<br />

! ! 0- 5 Tage! ! ! 6-10 Tage! ! ! 11-15 Tage! ! 16-20 Tage! ! mehr!<br />

14. Gehen Sie in Ihrer Freizeit<br />

! Bergw<strong>and</strong>ern (Sommer)! ! ! nein ! wenig ! manchmal! ! viel ! sehr viel<br />

! Alpin-Klettern! ! ! ! nein ! wenig ! manchmal ! viel ! sehr viel<br />

! wenig != ca. 1-3 Touren pro Jahr! ! viel = ca. 6 - 9 Touren pro Jahr<br />

! manchmal = ca. 3 - 6 Touren pro Jahr! sehr viel = ca. 9 und mehr Touren pro Jahr<br />

15. Wie haben Sie das heutige Tourenziel ausgewählt?<br />

! Durch Empfehlung von Kollegen! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Führerliteratur! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus Alpinzeitschriften! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Aus der Werbung von Bergsteigerschulen! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! <strong>and</strong>ere! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

16. Haben Sie eine Tourenplanung gemacht ?<br />

! ! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht!<br />

! ! weiter mit 19! ! weiter mit 17! ! weiter mit 17<br />

17. Wurde in Ihrer Gruppe eine Tourenplanung gemacht?<br />

! ! ! Ja! ! ! ! Nein! ! ! ich weiss nicht!<br />

! ! weiter mit 18! ! weiter mit 18! ! weiter mit 18<br />

18. warum haben Sie keine Tourenplanung gemacht?<br />

! Mein/e Kolleg/-in hat die Tourenplanung gemacht! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein !<br />

! Weiss nicht, wie man eine Tourenplanung macht! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kolleg/-in hat mir die Tour erklärt, ist jetzt aber nicht dabei! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Keine Zeit! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Wusste nicht, wie die Information einholen! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Schien mir nicht relevant! ! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Internetzugang! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Hatte keinen Gebietsführer zur H<strong>and</strong>! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! F<strong>and</strong> die Tourenbeschreibung der Zeitschrift (XY) nicht mehr! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Fragebogen Hochtouren!<br />

Anhänge" 136


! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

! (Tour zwischen 2003 und 2004 schon einmal gemacht)! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kenne die Tour aus eigener Erfahrung<br />

! (Tour vor 2003 schon einmal gemacht)! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! War mir zu aufwändig für diese Tour! ! ! ! ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

Vorbereitung (nur wenn Tourenplanung gemacht wurde)<br />

19. Für diese Tour wurden folgende Vorbereitungen getroffen<br />

! Gebietsführer, Tourenführer, Artikel in Zeitschrift studiert! ! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Zuhause auf der Karte (1:50’000/1:25’000) die Tour studiert! ! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlagen des Ausgangs-/ Endpunktes gemerkt, aufgeschrieben! ! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenlage des höchsten Punktes gemerkt, aufgeschrieben! ! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigkeiten aus der Fachlektüre herausgelesen, aufgeschrieben! ! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Schwierigste Stellen auf der Karte gemerkt/ markiert! ! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Auf der Karte “Point of no return”* gemerkt/ markiert ! ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! Umkehrzeitpunkt definiert! ! ! ! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Zeitbedarf abgeschätzt/ aus Fachlektüre herausgelesen,<br />

! aufgeschrieben! ! ! ! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Reservezeit eingerechnet für die Tour! ! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Wetterprognose am Vorabend konsultiert:! TV! ! ! ! ! 11! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Internet! ! ! 12! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Radio! ! ! ! 13! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Telefon! ! ! 14! Ja! ! ! Nein<br />

! ! ! ! ! ! ! ! Hüttenwart! ! ! 15! Ja! ! ! Nein<br />

! Nullgradgrenze für die Tour am Vorabend abgeschätzt! ! ! ! 16! Ja! ! ! Nein<br />

! Routen-Varianten abgeklärt! ! ! ! ! ! ! ! 17! Ja! ! ! Nein<br />

! Berg-Varianten geplant! ! ! ! ! ! ! ! 18! Ja! ! ! Nein<br />

! Teilnehmerzahl festgelegt und kontrolliert! ! ! ! ! ! 19! Ja! ! ! Nein<br />

! Technischer Ausbildungsst<strong>and</strong> der Teilnehmer bekannt! ! ! ! 20! Ja! ! ! Nein<br />

! Kondition der Teilnehmenden bekannt! ! ! ! ! ! 21! Ja! ! ! Nein<br />

! Die Anreisezeiten zum Ausgangspunkt geklärt ! ! ! ! ! 22! Ja! ! ! Nein<br />

! An-/Abreisezeiten mittels öV abgeklärt ! ! ! ! ! ! 23! Ja! ! ! Nein<br />

! Bin mit dem öV unterwegs ! ! ! ! ! ! ! ! 24! Ja! ! ! Nein<br />

! Tourenziel einer Drittperson mitgeteilt (auch Abweichungen<br />

! vom mitgeteilten und geplanten Tourenziel)! ! ! ! ! 25! Ja! ! ! Nein<br />

! Ausrüstung kontrolliert! ! ! ! ! ! ! ! 26! Ja! ! ! Nein<br />

* point of no return: schwierige Passage, welche im Rückweg nicht mehr begangen werden kann<br />

Orientierung<br />

20. Haben Sie die folgenden Gegenstände in der Gruppe?<br />

! Karte! ! ! ! Ja! ! ! Nein! ! ! Uhr ! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Kompass! ! ! Ja! ! ! Nein! ! ! GPS! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

! Höhenmesser! ! ! Ja! ! ! Nein<br />

21. Haben Sie den Höhenmesser auf die letzte bekannte Position<br />

gemäss Karte eingestellt, kontrolliert! ! ! ! ! ! ! ! Ja! ! !Nein<br />

Fragebogen Hochtouren!<br />

Erste Hilfe:<br />

22. Haben Sie die folgenden Erste Hilfe-Materialien mit auf der Tour (in der Gruppe)?! !<br />

! ! Rettungsfolie! ! ! Funkgerät! ! ! ! ! ! Schienungsmaterial<br />

! ! Mobiltelefon! ! ! Nothilfe-Apotheke, im Rucksack! ! REGA-Notfall Nummer! !<br />

! ! <strong>and</strong>ere Notfall Nummer, welche? __________! ! ! (auswendig oder aufgeschrieben)<br />

Ausrüstung<br />

23. Haben Sie die folgenden Ausrüstungsgegenstände mit auf der Tour<br />

(pro Person) ?<br />

! Regen-/Wind-/Kälteschutz! ! ! ! ! ! ! ! 1! Ja! ! ! Nein<br />

! Essen! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 2! Ja! ! ! Nein<br />

! Trinken! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3! Ja! ! ! Nein<br />

! Thermosflasche! ! ! ! ! ! ! ! ! 4! Ja! ! ! Nein<br />

! Ersatzwäsche! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 5! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnenbrille! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 6! Ja! ! ! Nein<br />

! Sonnencrème/ Lippenschutz ! ! ! ! ! ! ! 7! Ja! ! ! Nein<br />

! Stirnlampe! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 8! Ja! ! ! Nein<br />

! Steigeisen! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 9! Ja! ! ! Nein<br />

! Klettergurt! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 10! Ja! ! ! Nein<br />

! Eisschrauben! ! ! ! ! ! ! ! 11! 0 ! 1! ! 2 ! 3 oder mehr<br />

! Pickel! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 12! Ja! ! ! Nein<br />

! Abseilgerät (exkl. HMS)! ! ! ! ! ! ! ! 13! Ja! ! ! Nein<br />

! Sicherungsgerät (inkl. HMS)! ! ! ! ! ! ! 14! Ja! ! ! Nein<br />

! Prusikschlinge! ! ! ! ! ! ! ! ! 15! Ja! ! ! Nein<br />

! Helm! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 16! Ja! ! ! Nein<br />

! HMS Karabiner! ! ! ! ! ! ! 17! 0! !1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

! Karabiner! ! ! ! ! ! ! ! 18! 0! !1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

! B<strong>and</strong>schlingen! ! ! ! ! ! ! 19! 0! !1! ! 2! ! 3 oder mehr<br />

! Bergschuhe! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 20! Ja! ! ! Nein<br />

! W<strong>and</strong>erschuhe (steigeisenfest)! ! ! ! ! ! ! 21! Ja! ! ! Nein<br />

! W<strong>and</strong>erschuhe (nicht steigeisenfest)! ! ! ! ! ! 22! Ja! ! ! Nein<br />

! Turn-/Trekkingschuhe (unter Knöchelhöhe)! ! ! ! ! 23! Ja! ! ! Nein<br />

! Trekkingschuhe (über Knöchelhöhe)! ! ! ! ! ! 24! Ja! ! ! Nein<br />

24. Welches Seil haben Sie in der Seilschaft dabei?<br />

! Einfachseil! ! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

! Halbseil! ! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

! Zwillingsseil! ! ! ! ! 30m! ! ! 50m! ! ! 70m<br />

Gründe für Sportausübung<br />

25. Die Tour mache ich, weil<br />

! ! Tour/ Weg reizt mich! ! ! ! Will die Natur geniessen - Berg ist mir/ uns egal<br />

! ! L<strong>and</strong>schaft ist schön! ! ! ! Geniesse den Nervenkitzel<br />

! ! Berg fehlt mir in der “Liste”! ! ! Will mit Kollegen/ Freunden zusammen sein - Berg ! !<br />

! ! Fühle mich herausgefordert! ! ist mir/ uns egal<br />

! ! Geniesse das Gehen/ Klettern! ! ! Berg ist schön<br />

! - Berg ist mir egal!<br />

Fragebogen Hochtouren!<br />

!<br />

Anhänge" 137


Anhang D<br />

Auswertung des Erste Hilfe Materials auf die Gruppen<br />

Anhänge" 138


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

Rettungsfolie<br />

Nein<br />

Ja<br />

Mobiltelefon<br />

Nein<br />

Ja<br />

Nein<br />

Funk<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

Ja<br />

Apotheke<br />

Nein<br />

Ja<br />

Schienungsmate<br />

rial<br />

Nein<br />

Ja<br />

Page 1<br />

Anhänge" 139


43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

83<br />

84<br />

Rettungsfolie<br />

Nein<br />

Ja<br />

Mobiltelefon<br />

Nein<br />

Ja<br />

Nein<br />

Funk<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

Ja<br />

Apotheke<br />

Nein<br />

Ja<br />

Schienungsma<br />

terial<br />

Nein<br />

Ja<br />

Page 2<br />

Anhänge" 140


85<br />

86<br />

87<br />

88<br />

89<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

Rettungsfolie<br />

Nein<br />

Ja<br />

Mobiltelefon<br />

Nein<br />

Ja<br />

Nein<br />

Funk<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 1<br />

Ja<br />

Apotheke<br />

Nein<br />

Ja<br />

Schienungsma<br />

terial<br />

Nein<br />

Ja<br />

Page 3<br />

Anhänge" 141


Anhang E<br />

Auswertung der Frage: “Haben sie in der Gruppe eine Tourenplanung gemacht” vs. Gruppennummern<br />

Anhänge" 142


Gruppennummer * Wurde in Ihrer Gruppe eine Tourenplanung gemacht Crosstabulation<br />

Count<br />

Gruppennummer<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

11<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

21<br />

22<br />

25<br />

31<br />

32<br />

33<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

46<br />

47<br />

48<br />

56<br />

57<br />

58<br />

66<br />

67<br />

68<br />

71<br />

73<br />

74<br />

76<br />

77<br />

Wurde in Ihrer Gruppe eine<br />

Tourenplanung gemacht<br />

Ja<br />

Nein<br />

Ich weiss<br />

nicht<br />

Total<br />

2 2<br />

2 2<br />

1 1 2<br />

1 1<br />

2 2<br />

1 1<br />

2 1 3<br />

2 1 3<br />

1 1<br />

2 2<br />

3 3<br />

3 3<br />

3 3<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1 2<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

2 2<br />

1 1<br />

3 3<br />

4 4<br />

3 3<br />

2 2<br />

3 3<br />

1 1<br />

2 2<br />

1 1<br />

1 1<br />

3 3<br />

2 2<br />

1 1<br />

2 1 3<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

Page 1<br />

Anhänge" 143


Gruppennummer * Wurde in Ihrer Gruppe eine Tourenplanung gemacht Crosstabulation<br />

Count<br />

Gruppennummer<br />

Total<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

87<br />

88<br />

89<br />

90<br />

95<br />

96<br />

97<br />

Wurde in Ihrer Gruppe eine<br />

Tourenplanung gemacht<br />

Ja<br />

Nein<br />

Ich weiss<br />

nicht<br />

Total<br />

1 1 2<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

2 2<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

2 2<br />

63 20 3 86<br />

Page 2<br />

Anhänge" 144


Anhang F<br />

Zusammenfassung des Interviews mit Dr. Hans Jacomet, 5. August 2005, Erstfeld, siehe<br />

auch CD für gesamtes Interview<br />

Fragen an Dr. Hans Jacomet, REGA Basis Erstfeld, 5. August 2005:<br />

1. Frage: gibt es eine Statistik, wieviele Leute eine Gelenkverletzung, Beinbruch etc. ha!<br />

ben?<br />

Antwort: Ja, NACA!Zahlen über SAC erhältlich.<br />

2. Frage: gibt es Statistiken über Verletzungen Bergw<strong>and</strong>erer, Hochtourengehern, Alpin!<br />

Kletterer<br />

Antwort: Nein.<br />

3. Frage: was ist eine sinnvolle Ausrüstung für W<strong>and</strong>erer?<br />

Antwort: Liste ist vollständig. Die W<strong>and</strong>erstöcke sind wichtig und es sollte abgeklärt<br />

werden ob die W<strong>and</strong>erer diese dabei haben oder nicht.<br />

4. Frage: was sind die “Kardinalsfehler” in den drei Sparten?<br />

Antwort:<br />

Bergw<strong>and</strong>erer:<br />

nicht angemessenes Schuhwerk<br />

sich überschätzen<br />

Hochtourengeher:<br />

ausrutschen, mitreissen<br />

stolpern mit Steigeisen<br />

sich überschätzen<br />

Wetter<br />

Steinschlag<br />

unbedingt auf den Berg wollen<br />

Klettern:<br />

Helm<br />

Grundsätzlich: zu spitzes kalkulieren $keine Reserve in der Zeit, Routenwahl, Aus!<br />

rüstung%<br />

5. Frage: Hypothese “Vorbereitungsphase vs. Unfallzahlen” sinnvoll?<br />

Antwort: Ja.<br />

6. Frage: was ist eine schlechte Tourenplanung?<br />

Antwort: keine direkte Antwort erhalten.<br />

7. Frage: wer macht Initiative um Wege sicherer zu machen? $z.B. Fuorcla Prevlus%<br />

Antwort: SAC Rettungsspezialisten<br />

8. Frage: gibt es eine Altersverteilung im Bergw<strong>and</strong>ern? Einschätzung oder statistisch ge!<br />

sichert? kann ich Zahlen haben, falls Statistisch?<br />

Antwort: Es gilt nicht: Bergw<strong>and</strong>erer gleich alte Leute! Diese Aussage kann Dr. Jacomet<br />

gemäss seiner Erfahrung nicht unterstützen.<br />

Anhänge" 145


9. Frage: Herz!Kreislauf!Störungen, wie relevant?<br />

Antwort: Dr. Jacomet meint, Leute ab 60 sollten einen Check!up machen, damit sie wis!<br />

sen, ob sie in die Risikogruppe gehören. Frage wäre evtl.: was sind Erkennungszeichen<br />

einer Herz!Kreislauf!Störung? Antwort: Druck auf der Brust.<br />

Anhänge" 146


Anhang G<br />

Das Sommer 3x3, Versuch einer Adaption<br />

Kriterium Kriterium Kriterium<br />

Verhältnisse Gelände Mensch<br />

Filter<br />

regional<br />

Tourenplanung<br />

und Alternativen<br />

•Wetterprognose abklären<br />

•Nullgradgrenze nachfragen<br />

•Lokalexperten, Vertrauenspersonen<br />

kontaktieren<br />

•Führerliteratur lesen<br />

•Karte konsultieren !1:25’000"<br />

•Höhenprofil erstellen<br />

•Schwierigkeiten herausschreiben<br />

•Schwierigste Stellen auf Karte markieren<br />

•Point of no return definieren<br />

•Umkehrzeitpunkt definieren<br />

•Variantenplanung !Berg# und Routenvarianten"<br />

•Wieviele kommen mit?<br />

•Technische Ausbildung Teilnehmer?<br />

•Konditioneller St<strong>and</strong> der Teilnehmer?<br />

•Zeitplan erstellen !inkl. Reservezeit"<br />

•Zusammenstellung der Ausrüstung<br />

•Kontrolle der Ausrüstung<br />

•Tourenziel einer Drittperson mitteilen<br />

!auch kurzfristige Änderungen!"<br />

•Anreisezeiten zum Ausgangspunkt<br />

abklären<br />

Fremdinformationen<br />

Prognosen<br />

Annahmen<br />

Filter<br />

lokal<br />

Routenwahl mit<br />

Varianten<br />

So weit das Auge,<br />

der Feldstecher<br />

reichen<br />

•Tri$t die Wetterprognose zu?<br />

•Was meinen die Lokalexperten?<br />

•Tre$e ich Leute, die die Tour schon<br />

gemacht haben?<br />

•Wie sind die Verhältnisse im Fels, Eis, Gletscher?<br />

•Wie ist der Zust<strong>and</strong> des Weges?<br />

•Finde ich den Weg morgen in der Früh?<br />

•Weg mit Feldstecher sichtbar von der Hütte aus?<br />

•Variantenplanung durchgehen<br />

•Zeitplan durchgehen<br />

•Point of no return überprüfen<br />

•Umkehrzeitpunkt überprüfen<br />

•Höhenmesser einstellen<br />

•Wie ist der Zust<strong>and</strong> der Gruppe?<br />

•Seilschaften bekannt?<br />

•Material in der Seilschaft vollständig?<br />

•Persönliche Ausrüstung kontrollieren<br />

•Seilschaftsmaterial kontrollieren<br />

Eigene Beobachtungen und<br />

laufende Neubeurteilung<br />

Filter<br />

zonal<br />

Beurteilung vor<br />

Ort, vor einer<br />

schwierigen<br />

Passage<br />

•Tri$t die Wetterprognose zu?<br />

•Wetter beobachten<br />

•Höhenmesser überprüfen<br />

•Sind die Fels#/Eis#/Wegverhältnisse, •Zeitplan überprüfen<br />

wie ich sie mir vorgestellt habe? •Wer ist über/ unter mir?<br />

•Seilschaftsmitglieder beobachten<br />

•Nachbar#Seilschaften beobachten<br />

•Müdigkeit/ Disziplin beachten<br />

•Immer redundant arbeiten<br />

Letzte Überprüfung<br />

to go...<br />

...or not to go!<br />

Anhänge" 147

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