Teil 1 - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH Zürich
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Endenergieeffizienz Urnäsch<br />
St. Burkart & M. Mühlebach, D-UWIS<br />
Dorfkern sowie einige weitere unter Denkmalschutz. In unserer Stichprobe sind drei<br />
von 22 befragten Haushalten von den Denkmalschutzauflagen tangiert. Es wurde<br />
uns in einem Interview mitgeteilt, dass Sanierungen an geschützten Gebäuden<br />
schwierig sind. Die hohen Kosten und die strengen Auflagen erschweren eine Sanierung.<br />
Trotzdem sind wir der Ansicht, dass eine grundsätzliche Erneuerung der Isolation<br />
notwendig und unbedingt erstrebenswert ist, falls die Bewohner grosse Endenergieeinsparungen<br />
machen wollen. Wir machen speziell darauf aufmerksam, dass<br />
die obige Feststellung auf alle <strong>and</strong>eren Isolationen, wie Aussen-, Keller- oder Deckenisolation<br />
etc. übertragen werden kann (siehe Anhang A4).<br />
Über die Fenster gehen 15-20% der erzeugten Wärme nach aussen verloren (BFE,<br />
2007a). Durch Doppel- und Isolierverglasungen sowie Dichtungen an den Fenstern<br />
können diese Verluste minimiert werden. Dabei spielt auch das Alter der Fenster beziehungsweise<br />
deren Konstruktion eine Rolle, z.B. neue Isolierfenster dämmen bis<br />
zu viermal besser als ältere Fenstermodelle (öko-forum, 2008); das Alter der Fenster<br />
haben wir jedoch in unserer Umfrage nicht berücksichtigt. In Urnäsch sind einige<br />
Fenster von älteren Häusern bereits einmal renoviert worden, sodass sie die heutigen<br />
St<strong>and</strong>ards erfüllen. Doppelverglasungen sind bei 19 von 22 Haushalten zumindest<br />
teilweise vorh<strong>and</strong>en (siehe Tab. 5 links). Potential besteht dennoch dort, wo<br />
keine Isolierverglasungen (siehe Tab. 6 rechts) und/oder Dichtungen (siehe Tab. 6)<br />
vorh<strong>and</strong>en sind, dies betrifft jeweils sechs bis sieben Haushalte.<br />
Wir möchten anmerken, dass eine Diskrepanz zwischen der Massnahmentabelle und<br />
dem Fragebogen besteht. Wir führten keine Experteninterviews durch, somit konnten<br />
wir auch nicht erwarten, dass die Bewohner den Wärmedämmwert ihrer Fenster wissen.<br />
Die vom BFE vorgeschlagene Massnahme zum Wärmedämmwert konnte deshalb<br />
nicht direkt übernommen werden, sondern musste in abgeänderter Form erfragt<br />
werden.<br />
Der Tab. 7 ist zu entnehmen, dass nur 9.1% (zwei von 22 Haushalten) den Richtwert<br />
vom Bundesamt für Energie (BFE) erfüllen oder erreichen. Das BFE schlägt vor,<br />
dass das Haus mit einer Raumtemperatur von 20°C zu beheizen ist (BFE, 2005). Die<br />
restlichen 90% der befragten Haushalte beheizen ihr Haus stärker oder sogar viel<br />
stärker als der vorgeschlagene Wert. Dieses Resultat zeigt sehr deutlich, dass die<br />
Häuser in Urnäsch zu stark beheizt werden. Wenn man sich nun vor Augen hält,<br />
dass jedes Grad weniger rund 6% Heizenergie spart (siehe Tab. 2), wird klar, dass<br />
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