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Marktbeobachtung - HSBC Trinkaus

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12<br />

Märkte<br />

Aktien<br />

schwierigen Übergangsphase unter den<br />

vier großen Blöcken – USA, Japan, Euroland,<br />

Emerging Markets – womöglich<br />

deutlich besser dastehen als derzeit.<br />

Nikkei 225<br />

20.000 Punkte<br />

16.000<br />

12.000<br />

8.000<br />

4.000<br />

01/2007 01/2008 01/2009 01/2010 01/2011 01/2012<br />

5-Jahres-Chart, 20.12.2006 – 20.12.2011, Quelle: tradesignal<br />

Und die USA? Auch 2011 haben sich die<br />

US-Aktienmärkte im Vergleich zu anderen<br />

respektabel schlagen können. Das mag<br />

verwundern, denn die ökonomische Lage<br />

dort ist doch alles andere als rosig. Auch<br />

jenseits des großen Teichs drücken den<br />

Staat Finanzierungssorgen, bis hin zu<br />

mehrmaliger „Beinahepleite“ bzw. Einigungen<br />

in letzter Minute. Es scheint zum<br />

guten Ton geworden zu sein, das an eine<br />

Farce grenzende politische Schauspiel immer<br />

wieder zu zelebrieren. Die Lösung der<br />

ebenso tiefliegenden Strukturprobleme<br />

wie im viel gescholtenen Euroland wird so<br />

regelmäßig verschoben wie dem Euroland<br />

wohlgemeinte Ratschläge erteilt werden.<br />

Und doch gilt auch in den USA: Die Lage<br />

an der Unternehmensfront ist eine andere.<br />

Erneut hat die letzte Berichtssaison mehr<br />

positive als negative Überraschungen geliefert.<br />

Erneut wird auch für 2012 mit einem<br />

Gewinnwachstum gerechnet. Der<br />

US-Konsument ist zwar zum Sparen gezwungen<br />

wie der Staat. Doch immer noch<br />

gilt, dass US-Unternehmen auch global<br />

eine führende Rolle spielen. Selbstverständlich<br />

belastet eine inländische Konsumzurückhaltung<br />

bestimmte Unternehmen<br />

(Sektoren). Insgesamt stehen US-<br />

Unternehmen heute jedoch ebenso gut da<br />

wie 2008 ihre europäischen Rivalen. Wir<br />

meinen also, dass auch hier in Übersee die<br />

Gewinnschätzungen etwas zu optimistisch<br />

sein mögen. Einen Einbruch müssen<br />

wir jedoch nicht erwarten, solange Hiobsbotschaften<br />

an der haushaltspolitischen<br />

Front ausbleiben.<br />

Nach einem konjunkturell<br />

schwierigen Start dürfte es<br />

wohl Kaufgelegenheiten in den<br />

ohnehin günstigen Aktienmärkten<br />

geben.<br />

Fassen wir zusammen: Die Zweifel an der<br />

konjunkturellen Entwicklung in 2012 mehren<br />

sich. Offen wird inzwischen allenthalben<br />

das „R-Wort“ zum Einsatz gebracht.<br />

Schwäche ist beschlossene Sache, allen<br />

voran in Euroland, während die aufstrebenden<br />

Märkte sich hiervon weitgehend<br />

abkoppeln sollten. Dieses Szenario mag<br />

stimmen. Allerdings weist es an einigen<br />

Stellen sehr grundlegende Annahmen auf<br />

und ist genau dort anfällig. Wir sind der<br />

S & P 500 ®<br />

1.600 Punkte<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

01/2007 01/2008 01/2009 01/2010 01/2011 01/2012<br />

5-Jahres-Chart, 20.12.2006 – 20.12.2011, Quelle: tradesignal<br />

Auffassung, dass das Jahr 2012 mit einem<br />

konjunkturell schwierigen Start verbunden,<br />

im Verlauf dann aber auch mit attraktiven<br />

Kaufgelegenheiten an den ohnehin<br />

schon interessant bewerteten Aktienmärkten<br />

gespickt sein wird. Hält die<br />

Schwäche allerdings länger an bzw. verschärft<br />

sich diese noch, so werden wir unser<br />

Szenario überdenken müssen. Gerade<br />

in diesem Falle wird es unseres Erachtens<br />

mit einer Abkopplung der Emerging Markets<br />

von der Entwicklung an den etablierten<br />

Märkten nicht weit her sein. Insgesamt<br />

wird das Jahr wegen der übergeordneten<br />

politisch-strukturellen Themen schwierig<br />

werden und mit einiger Volatili-tät einhergehen.<br />

Konjunktursensible Sektoren wie<br />

beispielsweise Automobile und Grundstoffe<br />

könnten großen Schwankungen unterliegen,<br />

während die defensiven, ertragsstabilen<br />

Branchen wie z.B. Nahrungsmittel<br />

und Pharma relative Sicherheit bieten<br />

dürften. Der Finanzsektor wird vermutlich<br />

weiterhin mit der Verdauung der<br />

Folgen der Finanzkrise zu kämpfen haben.<br />

Wir starten relativ defensiv in das Jahr<br />

2012, denn es wird eben kein einfaches<br />

Jahr werden. Neue, zusätzliche Risikopositionen<br />

werden wir erst eingehen, wenn<br />

wir klarere Zeichen einer konjunkturellen<br />

Stabilisierung ausmachen können. In diesem<br />

Falle sind es dann auf globaler Ebene<br />

auch wieder die Emerging Markets, die<br />

das attraktivere Chance-Risiko-Profil aufweisen<br />

werden. Bis dahin geht allerdings<br />

Vorsicht (=Kapitalerhalt) vor Übermut<br />

(= Gewinnmaximierung).<br />

In diesem Sinne wünschen wir allen unseren<br />

Lesern ein gesundes und erfolgreiches<br />

Jahr 2012.

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