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Bericht zur Weiterentwicklung der Integrationspolitik des Bundes

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nen und Initianten – den Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong>n die Wichtigkeit einer<br />

guten Integration aufgezeigt und die Stellung <strong>der</strong> anständigen, integrierten und<br />

fleissigen Auslän<strong>der</strong>innen und Auslän<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schweiz gestärkt werden.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rat nimmt mit seinem indirekten Gegenvorschlag <strong>zur</strong> Ausschaffungsinitiative<br />

vom 24. Juni 2009 7 diese Anliegen auf, ohne dass ein Wi<strong>der</strong>spruch zu den<br />

Grundrechten <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>verfassung o<strong>der</strong> zum Völkerrecht entsteht.<br />

Als weitere Massnahme wurde im indirekten Gegenvorschlag vorgeschlagen, dass<br />

die unbefristete und mit keinen Bedingungen verbundene Nie<strong>der</strong>lassungsbewilligung<br />

generell – also auch nach zehn Jahren Aufenthalt und auch bei ausländischen<br />

Ehegatten, die im Rahmen <strong>des</strong> Familiennachzugs zugelassen wurden – nur noch<br />

erteilt werden soll, wenn die Auslän<strong>der</strong>in o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> gut integriert ist.<br />

Zudem würde <strong>der</strong> Integrationsgrad auch bei Entscheiden zum Wi<strong>der</strong>ruf berücksichtigt.<br />

Initiative und Gegenvorschlag sind <strong>der</strong>zeit im Parlament hängig. Ähnliche<br />

Anliegen verfolgen die parlamentarischen Initiativen "Integration gesetzlich konkretisieren"<br />

(08.420 – Pfister) sowie "Rückstufung eines nie<strong>der</strong>gelassenen integrationsunwilligen<br />

Auslän<strong>der</strong>s zum Jahresaufenthalter" (08.406 – Müller), welchen die<br />

staatspolitischen Kommissionen bei<strong>der</strong> Räte Folge gegeben haben.<br />

TAK-Prozess: Die Tripartite Agglomerationskonferenz (TAK) – die politische<br />

Plattform von Bundrat, Kantonsregierungen sowie städtischen und kommunalen<br />

Exekutiven – befasst sich seit mehreren Jahren mit Fragen <strong>der</strong> <strong>Integrationspolitik</strong>, da<br />

die Zuwan<strong>der</strong>ung grösstenteils die städtischen Agglomerationen betrifft. Am 29.<br />

Juni 2009 hat die TAK neun Empfehlungen <strong>zur</strong> <strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong> schweizerischen<br />

<strong>Integrationspolitik</strong> verabschiedet. 8 Die Empfehlungen sowie die diesen<br />

zugrunde liegenden <strong>Bericht</strong>e wurden von einer fachlich breit zusammengesetzten,<br />

tripartiten Expertengruppe und Projektleitung erarbeitet. Diese stützten ihre Arbeiten<br />

auf vier regional durchgeführte Hearings, an denen über 400 Fachpersonen teilgenommen<br />

haben. Es handelt sich im Wesentlichen um folgende Empfehlungen:<br />

Die TAK empfiehlt, als Ziel <strong>der</strong> <strong>Integrationspolitik</strong> die „Stärkung <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalts auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>verfassung“ festzulegen.<br />

Zur Verfolgung dieses Ziels sollen <strong>der</strong> Bund, die Kantone sowie die Städte und<br />

Gemeinden die <strong>Integrationspolitik</strong> auf vier gleichwertige Grundprinzipien abstützen:<br />

Chancengleichheit verwirklichen, Potenziale nutzen, Vielfalt berücksichtigen, Eigenverantwortung<br />

einfor<strong>der</strong>n.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Ausrichtung <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ungspolitik empfiehlt die TAK<br />

Bund, Kantonen sowie Städten und Gemeinden, sich an folgenden gemeinsamen<br />

Grundsätzen aus<strong>zur</strong>ichten: Die Integrationsför<strong>der</strong>ung erfolgt in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen und liegt in <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> jeweils zuständigen Akteure in<br />

den bestehenden Strukturen <strong>der</strong> Regelversorgung – in <strong>der</strong> Schule, am Arbeitsplatz,<br />

im Gesundheitswesen etc. Sie findet partnerschaftlich zwischen staatlichen und<br />

nichtstaatlichen Akteuren statt und betrifft vor allem die Bereiche Bildung, Arbeit<br />

und gesellschaftliche Integration.<br />

Weiter schlägt die TAK vor, dass Bund, Kantone sowie Städte und Gemeinden die<br />

spezifische Integrationsför<strong>der</strong>ung gezielt ausbauen: Neu eingerichtet werden soll ein<br />

7 BBl 2009 5097<br />

8 <strong>Bericht</strong> "<strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong> schweizerischen <strong>Integrationspolitik</strong>" vom 28. Mai 2009<br />

zuhanden <strong>der</strong> Tripartite Agglomerationskonferenz vom 30. Juni 2009. Abrufbar auf <strong>der</strong><br />

Webseite <strong>der</strong> TAK unter http://www.tak-cta.ch.<br />

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