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Bericht zur Weiterentwicklung der Integrationspolitik des Bundes

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Übersicht<br />

Das per 1. Januar 2008 in Kraft getretene Bun<strong>des</strong>gesetz über die Auslän<strong>der</strong>innen<br />

und Auslän<strong>der</strong> (AuG) legt erstmals auf Bun<strong>des</strong>gesetzesebene die Grundzüge einer<br />

staatlichen <strong>Integrationspolitik</strong> von Bund, Kantonen und Gemeinden fest. Die <strong>Integrationspolitik</strong><br />

basiert einerseits auf einer breit gefächerten För<strong>der</strong>ungspolitik. Diese<br />

setzt in erster Linie in den vorhandenen Strukturen <strong>der</strong> integrationspolitisch bedeutsamen<br />

Bereiche, den so genannten Regelstrukturen (wie z.B. die Schule, die berufliche<br />

Bildung, <strong>der</strong> Arbeitsmarkt o<strong>der</strong> das Gesundheitswesen) an und sieht darüber<br />

hinaus ergänzende spezifische Massnahmen vor (v.a. Sprachför<strong>der</strong>ung, berufliche<br />

Integration, Beratung, Information). An<strong>der</strong>erseits stellt sie im Auslän<strong>der</strong>recht Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

<strong>zur</strong> Integration auf (Respektierung <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>verfassung und <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Sicherheit und Ordnung, Wille zu Bildung und Arbeit, lan<strong>des</strong>sprachliche<br />

Kenntnisse); hier hat <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>rat mit dem Gegenvorschlag <strong>zur</strong> Ausschaffungsinitiative<br />

zusätzliche Massnahmen vorgeschlagen. In den letzten Jahren haben Bund,<br />

Kantone und Gemeinden die notwendigen Schritte <strong>zur</strong> Umsetzung dieser Politik<br />

getroffen.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rat hat aufgrund <strong>der</strong> parlamentarischen Aufträge durch die Motionen<br />

Schiesser (06.3445) sowie SP-Fraktion (06.3765) die <strong>Weiterentwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Integrationspolitik</strong><br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> aus einer Gesamtsicht heraus und gestützt auf breite<br />

Konsultationen geprüft. Die Prüfung hat ergeben, dass sich <strong>der</strong> eingeschlagene Weg<br />

grundsätzlich als sinnvoll erweist und weiterbeschritten sowie punktuell verstärkt<br />

werden soll.<br />

Die Grundzüge eines möglichen Integrationsgesetzes, wie sie in <strong>der</strong> Motion Schiesser<br />

skizziert worden sind, finden sich weitgehend bereits im heutigen AuG. Dieses ist<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Zielsetzungen (Prinzip <strong>des</strong> "För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n", Ziel <strong>der</strong> Chancengleichheit,<br />

Zuständigkeit <strong>der</strong> Regelstrukturen) sowie <strong>der</strong> Ausrichtung <strong>der</strong> spezifischen<br />

Integrationsför<strong>der</strong>ung zu ergänzen. Denkbar ist auch, die Integrationsbestimmungen<br />

aus dem AuG auszuglie<strong>der</strong>n und in einen neuen Erlass (Integrationsrahmengesetz)<br />

zu überführen. Die von einigen Stimmen gefor<strong>der</strong>te Festlegung<br />

allgemeingültiger Integrationserfor<strong>der</strong>nisse, die für die gesamte Wohnbevölkerung<br />

gälten, wäre nach Ansicht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rates nicht verhältnismässig sowie namentlich<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Form ihrer Sanktionierung problematisch. In <strong>der</strong> bestehenden<br />

Rechtsordnung, namentlich im Bereich von Sozialhilfe und Sozialversicherungen,<br />

bestehen heute bereits Möglichkeiten, bei <strong>der</strong> Verweigerung von beruflichen Integrationsbemühungen<br />

entsprechende Sanktionen auszusprechen.<br />

Die geltende <strong>Integrationspolitik</strong> kann allerdings durch Verbesserungen in den<br />

folgenden vier Bereichen gestärkt werden:<br />

1. Durch den fö<strong>der</strong>alistischen Staatsaufbau und die thematische Breite <strong>der</strong> Integration<br />

sind viele Akteure für Integration zuständig und die Verantwortlichkeiten nicht<br />

immer klar. Der Gedanke <strong>der</strong> Integration als Querschnittaufgabe und verbindlicher<br />

Grundauftrag <strong>der</strong> zuständigen Regelstrukturen soll stärker verankert werden. Dies<br />

kann erreicht werden, indem entsprechende Regelungen in die rechtlichen Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Regelstrukturen aufgenommen werden. Dieses Vorgehen hat den Vorteil,<br />

dass dadurch die Frage beantwortet wird, welche Bun<strong>des</strong>kompetenzen in welchem<br />

Umfang in den verschiedenen Bereichen vorhanden sind. Darüber hinaus lässt sich<br />

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