P.T. MAGAZIN 01/2009
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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48 20 September I Oktober<br />
Wirtschaft<br />
Regional<br />
(Foto: © Gerd Altmann/PIXELIO)<br />
serungen mit einer unglaublichen<br />
Geschwindigkeit hervorgebracht<br />
werden.<br />
Hat ein Unternehmen, wenn auch<br />
nur aus Versehen, ein Patent verletzt,<br />
können erhebliche Strafen<br />
drohen, von denen die Schadensersatzzahlung<br />
nur eine ist. „Liquiditätsprobleme<br />
und eine hohe Verschuldung<br />
können folgen“, weiß der<br />
Experte.<br />
Verantwortung für Produktschäden<br />
übernehmen<br />
So auch etwa bei Schäden, die durch<br />
das Produkt eines Betriebs verursacht<br />
worden sind. Wer als Unternehmer<br />
ein Produkt auf den Markt bringt,<br />
ist dafür verantwortlich, dass Dritte<br />
dadurch nicht geschädigt werden.<br />
Für die Lieferung einer fehlerhaften<br />
Kaufsache oder für Schäden, die<br />
durch das Produkt entstanden sind,<br />
übernimmt der Hersteller die Verantwortung.<br />
Und das kann bedeuten,<br />
dass man sehr viel Geld verliert,<br />
etwa wenn die Schäden enorm sind.<br />
Kriterien der Risikobewertung<br />
Für jedes Unternehmen ist es daher<br />
wichtig, sich über den Aspekt des Risikomanagements<br />
Gedanken zu machen.<br />
„Für Kreditinstitute stellt es jedoch<br />
eine ganz zentrale Funktion dar“,<br />
weiß auch Alfons Maierthaler, Vorsitzender<br />
der Sparkasse Rosenheim-Bad<br />
Aibling. Deshalb sei es nicht verwunderlich,<br />
dass das Risikomanagement<br />
von Banken und Sparkassen in enge<br />
rechtliche Rahmenbedingungen gegossen<br />
ist. Bestimmte Mindestanforderungen<br />
geben einheitliche Standards<br />
vor, die Risikoarten wie Adress-,<br />
Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle<br />
Risiken unterscheiden.<br />
„Gleichzeitig gibt dieses Werk auch<br />
die Art und Weise vor, wie man sich<br />
periodisch wiederkehrend und anlassbezogen<br />
mit der Erkennung, Messung<br />
und Steuerung von Risiken<br />
auseinanderzusetzen hat“, so Maierthaler.<br />
Risikomanagement sei daher<br />
eher als ein kontinuierlicher Prozess<br />
und nicht als ein stichtagsbezogener<br />
Vorgang zu verstehen.<br />
Kühl kalkulieren<br />
Um eine effiziente Risikovorsorge zu<br />
gewährleisten, müssten laut Kammermeier<br />
zunächst die einzelnen<br />
Risiken identifiziert und beschrieben<br />
werden. Wovon hängt das Eintreten<br />
von Risikoereignissen ab?<br />
Lassen sich Frühindikatoren ableiten?<br />
Und welche Auswirkungen hat<br />
das Eintreten auf das Geschäft? „Diese<br />
und ähnliche Fragen sollten nach<br />
zwei Kriterien bewertet werden – der<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit und der<br />
absehbaren Schadenshöhe.“<br />
Im Idealfall sollte danach ein Notfallhandbuch<br />
angelegt werden, in<br />
dem Zuständigkeit und Vertretung<br />
bei Ausfall des Geschäftsführers klar<br />
geregelt sind. Zudem sollte es nicht<br />
nur Vollmachten sowie wichtige<br />
Schlüssel und Kennwörter enthalten,<br />
sondern auch über Betriebsgeheimnisse<br />
und „ungeschriebene Gesetze“<br />
wie spezielle Kunden- oder Lieferantenvereinbarungen<br />
informieren.<br />
Geld wert<br />
a i ien erfassung<br />
eistungs essung<br />
und bewertung<br />
rkehrungen f r desfa<br />
erufsunf higkeit<br />
a i ienrat<br />
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eutsch and ur a etweit<br />
Europameister im Lösen von Konflikten: Deutschland<br />
(Quelle: PwC 2008)<br />
„Die Existenz derartiger Pläne kann<br />
niemals eine Garantie dafür sein,<br />
dass auftretende Risiken oder Notfälle<br />
in der Praxis dann auch wirklich<br />
optimal gehandhabt werden“,<br />
weiß Maierthaler aus Erfahrung. „Sie<br />
erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit<br />
einer bestmöglichen Reaktion und<br />
reduzieren somit die Schäden aus<br />
derartigen Situationen.“<br />
Dies erkläre sich vor allem aus der<br />
Tatsache heraus, dass man sich zur<br />
Erarbeitung von Notfallplänen mit<br />
Risiken bewusst und strukturiert<br />
auseinandersetzen muss. Ein Prozess,<br />
der regelmäßig einen hohen Nutzen<br />
stifte und daher im wahrsten Sinne<br />
des Wortes „Geld wert“ sei, so Maierthaler.<br />
<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2009</strong>