Katalog LET'S CEE Film Festival 2014
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Turbulenzen des Kommunismus 121<br />
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THE AMBASSADOR<br />
TO BERN<br />
A berni követ<br />
Der Politthriller ist der Debütfilm des Regisseurs<br />
Attila Szász und berichtet von<br />
den dramatischen Ereignissen am 16. August<br />
1958, als zwei junge ungarische Einwanderer<br />
in die Botschaft ihres Landes in<br />
Bern eindringen und den diplomatischen<br />
Vertreter als Geisel nehmen. Die beiden,<br />
die zwei Jahre zuvor beim Aufstand in<br />
Budapest als Freiheitskämpfer an vorderster<br />
Front standen, handeln aus politischen<br />
Motiven. Während die Schweizer<br />
Polizei das Gebäude umstellt und auf der<br />
Straße eine Gruppe von ungarischen Immigranten<br />
zu demonstrieren beginnt, liegen<br />
hinter den verschlossenen Türen der<br />
Botschaft die Nerven blank. Die Situation<br />
scheint unlösbar. In seiner Heimat wurde<br />
der <strong>Film</strong> von der Kritik fast durch die Bank<br />
positiv aufgenommen. Gelobt wurden<br />
insbesondere die hohe Qualität des vom<br />
derzeit wohl besten <strong>Film</strong>autoren des Landes<br />
Norbert Köbli verfassten Drehbuchs<br />
sowie die gelungene, atmosphärisch<br />
dichte Inszenierung, die streckenweise einem<br />
klaustrophobisch anmutenden Kammerspiel<br />
entspricht und vor allem gegen<br />
Ende des <strong>Film</strong>s Spannung pur verspricht.<br />
Die Geschichte basiert auf einer wahren<br />
Begebenheit, ist jedoch recht frei erzählt.<br />
Dies vor allem auch deswegen, weil der<br />
Vorfall und seine Hintergründe von allen<br />
Seiten vertuscht und Unterlagen vernichtet<br />
oder gezielt manipuliert worden sind.<br />
This political thriller represents the debut<br />
of director Attila Szász and reports on the<br />
dramatic incidences from August 16th<br />
1958, when two young Hungarian immigrants<br />
forcibly entered their country’s<br />
embassy in Bern and took the ambassador<br />
hostage. Both of the intruders, who<br />
were standing as freedom fighters at the<br />
sharp end of the uprising in Budapest<br />
two years earlier, act on political motifs.<br />
While the Swiss police is surrounding<br />
the building and a group of Hungarian<br />
immigrants is starting to demonstrate<br />
on the street, everyone’s nerves are on<br />
the edge both behind and in front of the<br />
locked doors of the embassy. The precarious<br />
situation seems to be unsolvable.<br />
Critically acclaimed in its home country,<br />
the film was especially praised for the<br />
hight quality of its screenplay, written<br />
by probably one of Hungary's currently<br />
best screenwriters, Norbert Köbli, and its<br />
successful, atmospheric setting, which<br />
at times resembles a seemingly claustrophobic<br />
chamber play and increases<br />
suspense until the end of the film. The<br />
story, based on true events, is told quite<br />
loosely. The reason for this free interpretation<br />
of the happenings is a cover-up of<br />
the whole incident and its backgrounds,<br />
when documents were deliberately destroyed<br />
and intentionally manipulated.<br />
Spielfilm. Ungarn <strong>2014</strong><br />
Sprache Ungarisch, Deutsch mit engl. UT<br />
Länge 76 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Attila Szász<br />
Drehbuch Norbert Köbli<br />
Kamera András Nagy H.S.C<br />
Schnitt László Hargittai H.S.E<br />
Ton Csaba Major<br />
Musik Gergely Parádi<br />
Szenenbild Zsuzsa Horváth<br />
Kostüm Tünde Kemenesi<br />
Maske Réka Görgényi, Kyra Klucsarits, Klári Szinek<br />
Produzenten Tamás Lajos, Tamás Mink<br />
Koproduzenten István Galambos, Zsolt Valkony,<br />
Judit Bíbó<br />
Darsteller<br />
Koroknai János Kulka<br />
Ábel Tamás Szabó Kimmel<br />
Bános József Kádas<br />
Hajni Rozi Lovas<br />
Vermes Rémusz Szikszai<br />
Lambert Laszlo I. Kish<br />
Produktion <strong>Film</strong> Positive Productions<br />
Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong> Positive Productions<br />
Biografie Attila Szász<br />
Nachdem der 1972 geborene Attila Szász Mitte der<br />
1990er Jahre sein Studium an der Universität für<br />
Theater- und <strong>Film</strong>kunst in Budapest abgeschlossen<br />
hatte, arbeitete er als <strong>Film</strong>kritiker und als Trailer-Editor.<br />
Später gründete er auch eine eigene<br />
Vertriebs-Firma. 2002 wurde er schließlich Chefredakteur<br />
von Ungarns größtem <strong>Film</strong>magazin VOX.<br />
Im Jahr darauf führte er bei seinem ersten Werbefilm<br />
Regie. 2004 schrieb und drehte er seinen ersten<br />
Kurzfilm Now You See Me, Now You Don't, der auf<br />
über 100 <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s in 34 Ländern gezeigt wurde<br />
und 18 Preise gewonnen hat.<br />
<strong>Film</strong>ografie Attila Szász (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Ambassador to Bern<br />
2005 Now You See Me, Now You Don't<br />
Grußwort Christof Papousek 121