Energie - ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG
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Interventionelle Therapie<br />
kardiovaskulärer<br />
Erkrankungen<br />
Suzanne Cunningham, DVM, Dipl. ACVIM<br />
(Kardiologie)<br />
Department of Clinical Sciences, Tufts Cummings<br />
School of Veterinary Medicine, North Grafton, USA<br />
Dr. Cunningham ist Professorin für Kardiologie an der Tufts<br />
Cummings School of Veterinary Medicine in North Grafton,<br />
MA. Sie schloss ihr Studium 2003 an der <strong>Co</strong>rnell University<br />
mit dem Grad eines DVM ab und absolvierte ein Internship<br />
im Bereich Small Animal Medicine sowie eine Residency im<br />
Bereich Kardiologie an der Tufts Cummings School of Veterinary<br />
Medicine. Vor kurzem erhielt Suzanne Cunningham die<br />
Board Certification (Diplomate) des American <strong>Co</strong>llege of<br />
Veterinary Internal Medicine (Kardiologie). Schwerpunkte<br />
ihrer aktuellen wissenschaftlichen Tätigkeit sind die<br />
interventionelle Kardiologie und neue Therapien der<br />
Kardiomyopathie und der kongestiven Herzinsuffizienz.<br />
John Rush, DVM, MS, Dipl. ACVIM<br />
(Kardiologie), Dipl. ACVECC<br />
Department of Clinical Sciences, Tufts Cummings,<br />
School of Veterinary Medicine, North Grafton, USA<br />
Dr. Rush ist Professor an der Tufts Cummings School of<br />
Veterinary Medicine in North Grafton, MA. Er ist Diplomate<br />
des American <strong>Co</strong>llege of Veterinary Internal Medicine<br />
(Kardiologie) und Diplomate des American <strong>Co</strong>llege of<br />
Veterinary Emergency and Critical Care. Er erhielt den Grad<br />
des DVM und einen Master’s Degree an der Ohio State<br />
University, absolvierte ein Internship am Animal Medical<br />
Center in New York, sowie eine Residency an der<br />
University of Wisconsin-Madison. Dr. Rush ist Autor<br />
mehrerer Veröffentlichungen in den Bereichen Kardiologie<br />
und Notfall-/Intensivmedizin.<br />
Einleitung<br />
Die Einführung minimal-invasiver, katheterbasierter Interventionen<br />
hat die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen<br />
beim Menschen revolutioniert, und auch in der Veterinärmedizin<br />
werden so genannte Transkatheterinterventionen<br />
immer üblicher. Mit Hilfe von Transkatheterinterventionen<br />
können verschiedene kongenitale und erworbene kardiale<br />
Defekte unter Vermeidung der mit chirurgischen Eingriffen<br />
einhergehenden Morbidität und Mortalität durchgeführt<br />
werden. Seit der ersten Ballonvalvuloplastie bei einer Bulldogge<br />
im Jahr 1980 hat sich der Anwendungsbereich dieser Technologie<br />
erheblich erweitert und umfasst heute zahlreiche neue<br />
Verfahren. Interventionelle Maßnahmen werden heute häufig<br />
und erfolgreich in der Behandlung des persistierenden Ductus<br />
arteriosus botalli, der Pulmonalstenose, atrioventrikulärer<br />
Klappenstenosen, Gefäßstenosen, atrialer und ventrikulärer<br />
Septumdefekte, Herzwurmerkrankungen und lebensbedrohlicher<br />
Bradyarrhythmien eingesetzt, für Erkrankungen also, die<br />
früher ausschließlich auf chirurgischem Wege mit beträchtlicher<br />
Morbidität und Mortalität behandelbar waren. Der Schwerpunkt<br />
dieses Artikels liegt auf der Präsentation der am<br />
häufigsten eingesetzten interventionellen Maßnahmen in der<br />
Behandlung kongenitaler und erworbener kardiovaskulärer<br />
Erkrankungen bei Hund und Katze.<br />
Ductus arteriosus persistens<br />
Der Ductus arteriosus persistens (DAP) ist einer der häufigsten<br />
kongenitalen Herzfehler beim Hund, und kommt bei der Katze<br />
nur sehr selten vor. Ein ausbleibender Verschluss des Ductus führt<br />
zu einem Links-Rechts-Shunt mit daraus folgender pulmonaler<br />
Hyperperfusion, Kardiomegalie, Lungengefäß-schädigung und<br />
einer kongestiven Herzinsuffizienz (KHI), die sich bei betroffenen<br />
Patienten im typischen Fall im Alter von etwa einem Jahr<br />
entwickelt. Klassische diagnostische Befunde bei DAP mit Links-<br />
Rechts- Shunt sind ein kontinuierliches Herzgeräusch über<br />
der linken Herzbasis und ein hyperdynamischer arterieller<br />
Puls. Thoraxröntgenaufnahmen lassen eine pulmonale Hyperperfusion<br />
erkennen. Echokardiographische Befunde zeigen<br />
eine Volumenüberladung zum linken Herzen und einen aus der<br />
Verbindung des Ductus arteriosus stammenden, kontinuierlichen,<br />
turbulenten Blutfluss in die Hauptlungenarterie.<br />
16 / / Veterinary Focus / / Vol 18 No 3 / / 2008