Energie - ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG
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ladung und eine (kongestive) Herzinsuffizienz. Die natriuretischen<br />
Peptide wirken dieser Aktivität entgegen durch die<br />
Stimulation der Natriurese, die Steigerung der Nierendurchblutung,<br />
die Förderung der Diurese und der Vasodilatation,<br />
sowie die Stärkung der diastolischen Herzfunktion. Die<br />
zirkulierenden Konzentrationen des atrialen natriuretischen<br />
Peptids (ANP) und des B-Typ natriuretischen Peptids (BNP) sind<br />
primär als Reaktion auf eine erhöhte Myokardwandbelastung<br />
erhöht. ANP hat seinen Ursprung hauptsächlich in den Atrien,<br />
während BNP sowohl aus den atrialen als auch aus den<br />
ventrikulären Myozyten stammt. Beide Substanzen werden<br />
zunächst als Vorläufermoleküle freigesetzt und danach durch<br />
Serumproteasen gespalten, um schließlich identische Mengen<br />
eines aktiven C-terminalen Fragments (auch als C-ANP und<br />
C-BNP bezeichnet) und eines inaktiven N-terminalen Fragments<br />
(NT-proANP und NT-proBNP) zu bilden (Abbildung 1).<br />
C-ANP und C-BNP haben ultrakurze Halbwertszeiten, und die<br />
Messung ihrer zirkulierenden Konzentrationen erweist sich<br />
als schwierig. NT-proANP und NT-proBNP haben längere<br />
Halbwertszeiten und verhalten sich bei der Probenentnahme<br />
und bei der weiteren Handhabung der Proben deutlich stabiler,<br />
so dass sich die Messung dieser beiden Parameter unter<br />
klinischen Bedingungen als die praktikablere Option erweist.<br />
Hundespezifische ELISA-Tests für NT-proANP und NT-proBNP<br />
sind seit kurzer Zeit erhältlich.<br />
Heute gilt die Messung der Plasma- oder Serumkonzentrationen<br />
natriuretischer Peptide als integraler Bestandteil der diagnostischen<br />
Datenbasis für humane kardiovaskuläre Patienten.<br />
In Notfallsituationen kann NT-proBNP in Verbindung mit der<br />
klinischen Untersuchung, Thoraxröntgenaufnahmen und der<br />
Elektrokardiographie herangezogen werden, um primäre<br />
respiratorische Ursachen einer Dyspnoe von einer (kongestiven)<br />
Herzinsuffizienz zu unterscheiden (1). Bei asymptomatischen<br />
Patienten dient BNP der unabhängigen Vorhersage des Todesrisikos<br />
oder des Herzinsuffizienzrisikos und erweist sich in<br />
diesem Rahmen als ein wertvolles Werkzeug für die Risikobeurteilung<br />
und das Patientenscreening. Darüber hinaus hilft<br />
die Bestimmung der BNP-Konzentrationen dem Kliniker bei<br />
der Beurteilung der Kurzzeitantwort auf die Behandlung einer<br />
(kongestiven) Herzinsuffizienz (2). Beim Menschen werden<br />
die Blutkonzentrationen der natriuretischen Peptide durch<br />
die Nierenfunktion, das Geschlecht, Adipositas und das Alter<br />
beeinflusst. Diese Faktoren müssen also bei der Interpretation<br />
der Ergebnisse berücksichtigt werden.<br />
In der jüngsten Zeit wurden mehrere Studien über den<br />
klinischen Nutzen von Tests zur Messung der Blutkonzentrationen<br />
natriuretischer Peptide, insbesondere NT-proBNP, beim<br />
Hund veröffentlicht. Die wichtigsten Indikationen für diese<br />
Tests werden im Folgenden diskutiert.<br />
NT-proBNP<br />
Inaktiv<br />
Höhere Stabilität<br />
Längere Halbwertszeit<br />
ProBNP<br />
Abbildung 1.<br />
C-BNP<br />
Biologisch aktiv<br />
Geringere Stabilität<br />
Kürzere Halbwertszeit<br />
NT-proBNP entsteht, wenn proBNP durch Serumendopeptidasen<br />
gespalten wird, um C-BNP zu bilden. NT-proBNP ist biologisch<br />
inaktiv, besitzt aber eine höhere Stabilität als das biologisch<br />
aktive C-BNP. Da NT-proBNP und C-BNP im Verhältnis von 1:1<br />
gebildet werden, spiegelt die Messung von NT-proBNP die im<br />
Rahmen einer Herzerkrankung gebildete Menge des aktiven<br />
C-BNP genau wider.<br />
Diagnose der Herzinsuffizienz<br />
Boswood et al. beschreiben einen signifikanten Unterschied<br />
zwischen Hunden mit Herzerkrankung, Hunden mit Herzinsuffizienz<br />
und Hunden mit primärer respiratorischer Erkrankung.<br />
Auf der Grundlage eines Cut-off-Wertes von 210 pmol/l<br />
hat NT-proBNP bei Hunden mit Herzerkrankung oder Herzinsuffizienz<br />
einen positiven prädiktiven Wert von 94% und<br />
einen negativen prädiktiven Wert von 77% (3). Dies bedeutet,<br />
dass Hunde mit einem positiven Test mit einer 94% igen<br />
Wahrscheinlichkeit unter einer Herzerkrankung oder Herzinsuffizienz<br />
leiden, während Hunde mit negativem Test mit<br />
einer Wahrscheinlichkeit von 77% keine Herzerkrankung oder<br />
Herzinsuffizienz haben. In einer anderen Studie von Oyama<br />
et al. (4) über 119 Hunde mit Mitralklappenerkrankungen,<br />
18 Hunde mit dilatativer Kardiomyopathie und 40 gesunde<br />
Kontrollhunde konnten anhand der NT-proBNP-Werte im<br />
Serum Hunde mit Herzerkrankung von gesunden Hunden<br />
unterschieden werden und zwar mit einem positiven prädiktiven<br />
Wert von 97% und einem negativen prädiktiven Wert von<br />
61% bei Verwendung eines Cut-off-Wertes von 445 pmol/l.<br />
Berichtet wird zudem, dass NT-proBNP mit der Herzfrequenz,<br />
mit der Atemfrequenz, mit der echokardiographischen Herzgröße<br />
und mit der Nierenfunktion korreliert. Darüber hinaus<br />
konnte der NT-proBNP-Wert bei Verwendung eines Cut-off-<br />
Wertes von 680 pmol/l eingesetzt werden, um zu bestimmen,<br />
welche Hunde eine klinisch signifikante radiographische<br />
Herzvergrößerung aufwiesen, und welche nicht (positiver<br />
prädiktiver Wert: 81%; negativer prädiktiver Wert: 86%).<br />
Vol 18 No 3 / / 2008 / / Veterinary Focus / / 3