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SONDERAUSGABE 9. - Kompack

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PAPIERVERARBEITUNG<br />

Hier gibt es noch Arbeitsplätze<br />

Während auf der einen Seite immer wieder darüber<br />

gejammert wird, daß es zu wenig Arbeitsplätze gibt,<br />

gibt es Branchen wo es nach wie vor Arbeitsplätze<br />

gibt, ja Fachpersonal geradezu gebraucht wird.<br />

Dazu gehört auch die Papierverarbeitende Industrie<br />

(PPV). Die Papier und Pappe verarbeitende Industrie<br />

ist eine dynamisch und erfolgreich, international<br />

tätige Branche. Dies beweist auch das letzte Jahr.<br />

Nach der Festigung der Konjunktur<br />

konnte im letzten<br />

Jahr die Produktmenge um<br />

5% auf rund 1,05 Millionen Tonnen<br />

gesteigert werden. Es gibt allerdings<br />

bezüglich der Rahmenbedingungen<br />

vermehrt negative Stimmen aus der<br />

Papierverarbeitenden Industrie die<br />

sich in die Bereiche Herstellung von<br />

Verpackungen (der größte Bereich<br />

mit 54% des Produktionswertes),<br />

Büro/Organisationsmitteln, Hygienischen<br />

Papierwaren, Erzeugung<br />

von Büchern und Broschüren, die<br />

Papierveredelung und in sonstige<br />

Kleinbereiche aufgliedert.<br />

Kostenentwicklung<br />

In den einzelnen Branchen unterschiedlich,<br />

doch insgesamt massiv<br />

war die Kostenentwicklung bei den<br />

Rohstoffen Papier und Karton, bei<br />

Energie und Transport sowie beim<br />

Personal. Angesichts der guten Auslastung<br />

konnte bei Auftragsspitzen<br />

nur mit hohen Kosten produziert<br />

werden. Bei einem Materialanteil<br />

von rund 50% und einem Personalkostenanteil<br />

von rund 24% konnten<br />

die Kostensteigerungen nicht vollständig<br />

über die Produktpreise weitergegeben<br />

werden. Die Betriebsergebnisse<br />

waren daher trotz der<br />

Mengensteigerungen bei vielen Betrieben<br />

trotz allem unbefriedigend.<br />

Da die Kostenentwicklung auf der<br />

Rohstoffseite nicht abgeschlossen<br />

ist und weitere Preiserhöhungen bei<br />

Rohpapieren und Karton angekündigt<br />

sind, werden auch die Papierverarbeiter<br />

weitere Preisanpassungen<br />

vornehmen müssen.<br />

2007<br />

2007 wird angesichts der positiven<br />

gesamtwirtschaftlichen Prognosen<br />

mit Zuwächsen im Ausmaß der Steigerung<br />

des Bruttonationalproduktes<br />

gerechnet. Allerdings müssen<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Wertschöpfung gesetzt werden. Ein<br />

mal mehr appelliert die Papierverarbeitende<br />

Industrie an die Regierung.<br />

Eine Anpassung der Rahmenbedingungen<br />

muß heute angesichts der<br />

östlichen Produktionsstätten aber<br />

auch der westlichen Mitbewerber<br />

erfolgen. Wie auch der Kenner der<br />

Szene und heutige Operation Manager<br />

der Alfred Wall AG Dipl.Ing.<br />

Roman Lampeter beim Branchendialog<br />

2007 der PPV bestätigte:<br />

„Neue Investitionen in Österreich<br />

sind innerhalb der Wall Gruppe immer<br />

schwerer durchzusetzen. (die<br />

Wall Gruppe gehört mit 5 Unternehmen<br />

zum Konzern MeadWestvaco<br />

und macht mit 1280 Mitarbeitern einen<br />

Umsatz von rund 230 Millionen<br />

EURO). Die Rahmenbedingungen<br />

in Österreich fehlen ganz einfach<br />

während es diese 400 km links und<br />

rechts von uns gibt.“<br />

Arbeitszeit<br />

Hier kommt natürlich wieder das<br />

Thema Arbeitszeit auf den Tisch.<br />

Keiner will, daß an der prinzipiellen<br />

Länge der Arbeitszeit gerüttelt<br />

wird - aber die Arbeitszeit sollte<br />

- nein muß über kurz oder lang<br />

flexibler einteilbar sein. Gerade in<br />

einer Industrie wie der Papierverarbeitenden<br />

Industrie gibt es Spitzenproduktionszeiten<br />

und ruhigere<br />

Zeiten. Mit einem einfachen flexiblen<br />

Modell wäre der ganzen Industrie<br />

schon gedient. „Es darf nicht<br />

vergessen werden, wie sehr sich die<br />

Märkte allein in den letzten zehn<br />

Jahren geändert haben - wir arbeiten<br />

heute aber noch mit Kollektivverträgen<br />

die 30 Jahre alt sind“ so<br />

KommR Mag. Georg Dieter Fischer/Obmann<br />

Fachverband PPV<br />

(+GF Smurfit Kappa Interwell)<br />

Österreichische Standorte<br />

„Im sich ständig verstärkenden<br />

Wettbewerb der Standorte<br />

geht es um Produktionen,<br />

Investitionen und<br />

letztlich um Arbeitsplätze.<br />

Die international tätige<br />

PPV Industrie steht<br />

zu ihren österreichischen<br />

Standorten. Sie setzt auf<br />

eine Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Erhöhung der Produktivität,<br />

Anpassung der Rahmenbedingungen,<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheit<br />

der Mitarbeiter und eine<br />

Qualifikationsoffensive. Die Sozialpartner<br />

sind eingeladen, diesen<br />

Weg mitzugehen!“ so Mag. Rudolf<br />

Bergolth /Geschäftsführer PPV. Gerade<br />

in einem Bereich der international<br />

erfolgreich tätig ist und wo<br />

junge Verpackungstechniker reelle<br />

Aufstiegschancen haben (Verpackungsentwickler,<br />

Qualitätsmanager,<br />

Verpackungsberater, ...) ist zu<br />

hoffen, daß dieser Appell auch gehört<br />

wird.<br />

Die Herstellung von Verpackung<br />

erfordert hoch qualifizierte Mitarbeiter,<br />

die bereit sind, ihr Wissen<br />

ständig zu erweitern. Daß in diesem<br />

Bereich österreichische Firmen<br />

dank deren Mitarbeitern seit<br />

Jahren zu den innovativsten und<br />

erfolgreichsten zählen beweisen<br />

nicht nur zahlreiche internationale<br />

Preise (gerade der Wellpappenindustrie<br />

aus Österreich). Wäre doch<br />

schade, wenn diese zukunftsträchtige<br />

Branche, die noch Mitarbeiter<br />

sucht in einigen Jahren auf Grund<br />

nicht geänderter Rahmenbedingungen<br />

diese Chance der Jugend nicht<br />

mehr bieten könnte. 8<br />

Bleiben die starren Arbeitszeiten ...<br />

... oder wird es flexibler?<br />

Fotos Offsetdruckerei Schwarzach<br />

20 2 • 2007

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