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SONDERAUSGABE 9. - Kompack

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Wie ein Wellpappekarton den Garten erobert:<br />

Industrial Design zeigt<br />

den Transport-Klassiker<br />

in „grünem“ Kontext<br />

Erstaunlich, wie es kreative Köpfe immer wieder schaffen, Althergebrachtes<br />

und Gewohntes hinter sich zu lassen und neue Ideen zu<br />

realisieren: Ein Beispiel dafür – zwei Studenten haben Wellpappe<br />

„Outdoor“ als Gartenhaus in Szene gesetzt.<br />

Das Verpackungsmaterial Wellpappe ist bekannt<br />

dafür, dass es Waren aller Art optimal<br />

vor Lager- und Transportschäden schützt. Nicht<br />

umsonst sind rund 70% aller Transportverpackungen<br />

weltweit aus Wellpappe. Immer öfter überzeugt<br />

Wellpappe aber auch als innovatives Material<br />

in neuen Bereichen – etwa als Gartenbox im<br />

Grünen. Das Forum Wellpappe Austria unterstützt<br />

als Branchenplattform der österreichischen Wellpappe-Industrie<br />

ausgewählte Projekte, welche die<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Wellpappe<br />

dokumentieren.<br />

Foto: Alexander Gufler & Gregor Stolz<br />

Foto: Alexander Gufler & Gregor Stolz<br />

Frühlingsgefühle:<br />

Wellpappe drängt ins Grüne<br />

„Unsere Aufgabe war, ein Gartenhaus zu konstruieren“,<br />

berichten Gregor Stolz und Alexander<br />

Gufler von einem eher ungewöhnlichen Semesterprojekt<br />

an der Universität für angewandte<br />

Kunst Wien. Die beiden Studenten – Studienrichtung<br />

Industrial Design – entschieden sich auf<br />

Anregung von Architekt Peter Michael Schultes<br />

vom universitätsbegleitenden Hyper-Netzwerk<br />

)experimonde( für Wellpappe als Gestaltungsmaterial.<br />

Und entdeckten bald Unerwartetes:<br />

„Wellpappe ist ein interessantes Material, dessen<br />

Einsatzmöglichkeiten oft unterschätzt werden.<br />

Entlang der Wellenrichtung bietet sie eine verblüffende<br />

Eigenstabilität und Widerstandsfähigkeit.<br />

Das kostengünstige, ökologische Material<br />

lässt sich obendrein hervorragend bedrucken“,<br />

so Stolz. Gleichzeitig waren aber auch einige<br />

Herausforderungen zu bewältigen, um die Wellpappe<br />

„gartentauglich“ zu machen: Knifflig war<br />

vor allem, eine ideale Grundform zu finden. Für<br />

die optimale Lagerung wurde eine Lösung gesucht,<br />

die im zusammengelegten Zustand wenig<br />

Platz benötigt. Der Einsatz im Freien machte es<br />

weiters notwendig, die Schnittkanten der Wellpappe<br />

so weit wie möglich zu reduzieren, weil<br />

diese eine Angriffsfläche für Feuchtigkeit bieten.<br />

„Schlussendlich ist es ein klassischer Kubus geworden<br />

– sehr passend, da der Geräteschuppen<br />

im Grunde ja nichts anderes ist als eine große<br />

Schachtel, in der man die Geräte sicher verstaut“,<br />

erklärt Gufler.<br />

Schutz vor Feuchtigkeit<br />

Im Garten soll alles wachsen und sprießen, wofür<br />

Wasser unbedingt notwendig ist. Um die<br />

Wellpappe für diese Bedingungen fit zu machen,<br />

wurde die verwendete dreiwellige Wellpappe mit<br />

Silikonharz imprägniert.<br />

Wellpappe-Gartenbox:<br />

Praktischer Ordnungshüter<br />

Beim Entwurf der Gartenbox wurde auch auf optimale<br />

Stapel- und Transportfähigkeit geachtet; das<br />

verhältnismäßig geringe Gewicht der Wellpappe<br />

erleichtert den Aufbau. „Und die intelligente Inneneinrichtung<br />

lässt dem Chaos keine Chance“,<br />

weiß Gregor Stolz. Die beiden Studenten können<br />

sich vorstellen, dass ihre Gartenbox z. B. auch als<br />

Informations- bzw. Verkaufsstand bei Events zum<br />

Einsatz kommt. Hier könnten auch die Wände als<br />

bedruckte Werbefläche ideal genutzt werden. „Wir<br />

haben bei der Entwicklung der Gartenbox viel<br />

über Wellpappe gelernt und werden dieses Material<br />

bestimmt auch bei künftigen Projekten einsetzen“,<br />

so die engagierten „Jungdesigner“.<br />

Foto: P. Michael Schultes ©<br />

Nanna Neudeck 2006<br />

Wellpappe<br />

in Design &<br />

Architektur<br />

Im Gespräch mit<br />

Architekt DI Peter<br />

Michael Schultes<br />

Das Projekt „Gartenbox“ entstand auf Ihre<br />

Anregung hin. Warum haben Sie Wellpappe<br />

dafür ausgewählt?<br />

Unser Hyper-Netzwerk )experimonde( unterstützt<br />

Studierende dort, wo der normale Universitätsbetrieb<br />

keine Hilfe bietet. Uns geht<br />

es u. a. auch darum, das Querdenken der Studenten<br />

zu fördern, damit sie unkonventionelle<br />

Lösungen überhaupt finden. Die Arbeit mit<br />

neuen, für sie noch ungewohnten Materialien<br />

- wie z. B. Wellpappe - führt auch junge Designer<br />

oft zu ganz überraschenden Antworten.<br />

Wo sehen Sie die Stärken der Wellpappe?<br />

Das Ausbildungsziel war bei diesem Projekt<br />

die Ausführung von Modellen im Maßstab 1:1.<br />

Wellpappe ist dabei ein ideales Produkt für die<br />

Herstellung von sogenannten vektor-aktiven<br />

Elementen, das sind stabile, steife Elemente.<br />

Besonders interessant wird es, wenn diese in<br />

ein Wechselspiel mit form-aktiven Elementen<br />

wie etwa Textilien treten. Wellpappe ist<br />

darüber hinaus leicht, kostengünstig, umweltfreundlich<br />

und – für uns besonders wichtig<br />

– schnell und unkompliziert zu verarbeiten.<br />

Werden Sie Wellpappe auch bei künftigen<br />

Projekten einsetzen?<br />

Ja, auf alle Fälle – ich arbeite mit StudentInnen<br />

aus aller Welt, fächer- und fakultätsübergreifend<br />

und mit allen Materialien. Wellpappe<br />

wird auch bei zukünftigen Projekten eine<br />

wichtige Rolle spielen.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

DI Peter Michael Schultes ist Lehrbeauftragter für experimentelle<br />

Architektur (Technische Universität Wien,<br />

Universität Innsbruck) und für textile Gebäudehüllen<br />

(Universität für angewandte Kunst Wien). Er ist Gründungsmitglied<br />

von )experimonde( die welt des experiments<br />

), research in architecture I solutions for a better<br />

world. Kontakt: pmschultes@experimonde.eu<br />

Eine Information des Forums Wellpappe Austria<br />

Das Forum Wellpappe Austria ist eine Initiative der österreichischen Wellpappe-Industrie, die sich als unabhängige Informations- und Kommunikationsplattform versteht.<br />

Aufgabe des Forums ist es, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit den Informationsstand über Wellpappe zu heben und das Produktimage zu pflegen. Dadurch soll langfristig die<br />

Führungsposition von Wellpappe als Transportverpackung Nummer 1 weiter ausgebaut werden. Mehr über Wellpappe erfahren Sie unter www.wellpapppe.at.<br />

Das Forum Wellpappe Austria hat im Rahmen seiner kontinuierlichen Sponsoring-Aktivitäten das Projekt „Gartenbox“ unterstützt.<br />

Forum Wellpappe Austria, 1061 Wien, Gumpendorfer Straße 6, Tel.: 01 588 86-233, Fax: DW 222, E-Mail: forum@wellpappe.at, www.wellpappe.at

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