DEUTSCHE BAUZEITUNG
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Fortsetzung der Bauwirtschaft von Seite B 1409<br />
Beleihung von Wohnhausbauten bei der Neugestaltung<br />
deutscher Städte<br />
N a ch dem G ese tz vom 25, Juni 1938 (Reichsgesetzblatt I, 953)<br />
übernimmt d a s Reich auch Bürgschaften zur Förderung von<br />
W oh n h au sb au ten , die aus A nlaß der N eugestaltung deutscher<br />
Städte n otw end ig sind. Die Bedingungen und d as Verfahren<br />
entsprechen im allgem einen d en Reichsbürgschaftsbestim m ungen<br />
für den K leinwohnungsbau. Es ist erwünscht, so gibt d a s<br />
Reichsversicherungsamt seinen n ach geord n eten<br />
Dienststellen bekannt, d a ß d iese W ohn hausbauten auch seitens<br />
der Träger der Invalidenversicherung und A ngestelltenversicherung<br />
durch H ergab e von H ypothekendarlehen nach d en G rundsätzen<br />
gefördert w erden, die für den Kleinwohnungsbau m a ß <br />
g e b e n d sind.<br />
Hierbei ist e s von Bedeutung, d a ß die Beleihungs-<br />
grenze- für die ersten H ypotheken voll au sgesch öp ft wird, w ie es<br />
in einem Rundschreiben d es Reichsversicherungsamts vom<br />
17. August 1937 em pfohlen w ord en ist. Für die reichsverbürgten<br />
zw eiten H ypotheken gilt d as in den Entscheidungen und Mitteilungen<br />
d es Reichsversicherungsamts Band 40 S. 349 abgedruckte<br />
Rundschreiben d es Reichsversicherungsamts an die Träger der<br />
Invalidenversicherung vom 19. N ovem b er 1936; nach dem H y p o <br />
theken mit Reichsbürgschaft als eine V erm ögen san lage g em ä ß<br />
§ 26 Abs. 1 Nr. 2 der Reichsversicherungsordnung anzusehen sind<br />
und d ah er über die in §§ 27, 27 b der Reichsversicherungsordnung<br />
vorgeschriebene G ren ze von zw ei Dritteln d es g em ein en W erts<br />
hinaus bewilligt w erd en können.<br />
Der Ausbau der deutschen Zementerzeugung<br />
Von nur 2,8 Millionen t 1932 ist die Z em enterzeugung Deutschlands<br />
au f 12,5 Millionen t im v erg a n g en en Jahr gestiegen und<br />
dürfte im laufenden Jahr voraussichtlich 15 bis 16 Millionen t<br />
erreichen.<br />
D as ist beachtlich, denn noch vor kaum Jahresfrist<br />
konnte eine Verlängerung der deutschen Z em entverbände w e g en<br />
zu geringer K apazitätausnutzung nur mit Hilfe staatlichen Eingriffs<br />
durch Bildung eines Zwangskartells erfolgen, nachdem<br />
bereits im Frühjahr 1936 eine Investitionssperre für die Errichtung<br />
w eiterer K apazitäten erg a n g en war. Jetzt ist ab er die Leistungsfähigkeit<br />
der Zementindustrie trotz erheblicher Betriebsverbesserungen<br />
bereits zu klein g ew ord en .<br />
Um den stark gestiegen en<br />
A nforderungen nachkom m en zu können, wird die Zementindustrie<br />
eine erhebliche Erweiterung ihrer K apazität vornehm en. Bei<br />
diesen B auvorhaben handelt es sich um die größten, die von<br />
Deutschlands Zementindustrie jemals in Angriff gen om m en w ord<br />
en sind.<br />
S eh en d och die dem Reichswirtschaftsministerium zur<br />
G en eh m igu n g unterbreiteten Pläne eine system atische Ausdehn<br />
ung der Leistungsfähigkeit um 6 Millionen t über d en g e g e n <br />
w ärtigen Stand hinaus vor.<br />
Insgesam t arbeiten im Altreich etw a<br />
130 Zem entw erke -— hinzu kom men noch 14 in der Ostmark und<br />
4 im S u detenland — . Der Ausbau hat im v erg a n g en en Jahr<br />
allein bei 21 Aktiengesellschaften insgesam t über 15 Millionen RM<br />
erfordert.<br />
D avon entfallen etw a 8,4 Millionen RM auf die drei<br />
größten deutschen Zem enterzeuger, die Schlesische Portland-<br />
Zement-Industrie mit 1,5 Millionen t Jahreserzeugung, die Dycker-<br />
hoff-Portland-Zem entwerke mit gleichfalls 1,5 Millionen t und die<br />
Portland-Zem entwerke in H eidelberg mit rund 1,2 Millionen t.<br />
D iese drei Z em entw erke h ab en einen w eiteren A usbau ihrer Erzeugungseinrichtungen<br />
angekündigt, der ihre Leistungsfähigkeit<br />
um etw a ,50 vH, also von 4,2 auf 6,3 Millionen t erhöhen soll.<br />
A ber auch die übrigen W erk e w erd en ihre A nlagen weiter<br />
verbessern, so d a ß schon im nächsten Jahr die Leistungsfähigkeit<br />
der Zementindustrie bei 20 Millionen t liegen wird. Um auch für<br />
Ausfälle und Sonderleistungen eine Reserve zu schaffen, ist<br />
darüber hinaus eine technische Leistungsfähigkeit bis zu 24 Millionen<br />
t für die nächsten Jahre v o rgeseh en . Da bei der jetzigen<br />
K apazitätsausw eitung die noch nicht g a n z ausgenutzten w estdeutschen<br />
W erk e kürzer treten als die W erk e in and eren G e <br />
bieten, ist es gleichzeitig m öglich, einen besseren Ausgleich<br />
zw ischen den einzelnen E rzeugungsgebieten herzustellen und<br />
eine verfehlte Verbandspolitik zu korrigieren. Denn der Zuw achs<br />
wird sich, w ie ja schon aus dem A usbau der drei größten W erk e<br />
hervorgeht, nicht gleichm äß ig au f die einzelnen G e b ie te verteilen.<br />
Er wird am geringsten sein beim w estd eu tsch en Zement-<br />
verb and, der bisher schon über eine ziem liche U berkapazitäf<br />
verfügte.<br />
An d en G esam tlieferungen w aren die norddeutschen<br />
Jahrelang<br />
arbeiten schon die zerstörenden Kräfte des<br />
Wetters am Putz Ihres Hauses, so daf) er nun<br />
ausgelaugt und mürbe ist. Geben Sie ihm neue<br />
Kraft und machen Sie ihn wieder fest und hart<br />
durch einen<br />
Keimfarbenanstrich<br />
der Ihnen kostspielige Reparaturen erspart.<br />
INDUSTRIEWERKE LOHWALD<br />
Odemer 8, Co Kom Ges Lohwald hei Augsburg<br />
W erke mit 44,6 vH, die süddeutschen mit 24,1 vH, die w estdeutschen<br />
mit 26,7 vH und der H üttenzem ent-V erband mit 7,3 vH<br />
beteiligt.<br />
Neue Normenblätter<br />
Der A usschuß „Hinterfüilungsstoffe und Schüttgüter" im ETB hat<br />
d en Norm blattentwurf DIN E 1055 Blatt 1 überarbeitet und d en<br />
Nörm blaitentwurf DIN E 1055 Blatt 6 neu aufgestellr. Beide<br />
Blätter erg ä n zen sich in der W eise, d a ß Blatt 1 die Stoffe enthält,<br />
bei d en en nur d a s R aum gew icht für d ie einzelnen Berechnungen<br />
Bedeutung hat, und Blatt 6 die, bei d en en n eb en dem Raumgew<br />
ich t auch der zu w ä h len d e Böschungswinkel eine Rolle spielt.<br />
Die früher in der Norm enthaltene A n g a b e der R aum gew ichtsgren<br />
zen für jeden einzelnen Stoff w urde gestrichen, w eil sie für<br />
die Berechnung keine Bedeutung hat, sondern stets nur d as<br />
B erechnungsgew icht m a ß g eb en d ist.<br />
Die Norm blattentwürfe sind mit einer Einspruchsfrist bis zum<br />
1. Februar 1939 zur Kritik gestellt. Die Einsprüche sollen in<br />
d op pelter Ausfertigung an d en D eutschen N orm enausschuß,<br />
Berlin N W 7, Dorotheenstr. 40, übersandt w erd en .<br />
Ausfertigungen<br />
der Entwürfe können vom Beuth-Vertrieb Gm bH , Berlin<br />
S W 68, D resdener Straße 97, b e z o g e n w erd en .<br />
W o h n u n g und Sied lun g<br />
Anforderung von Wohnungen in Österreich<br />
Ein G e se tz d es österreichischen Reichsstatthalters b e <br />
stimmt, d a ß W oh n u n gen und G eschäftsräu m e unter bestimm ten<br />
V oraussetzungen angeford ert w erd en können.<br />
D as G e se tz be-<br />
sogt, d a ß die G em eind en , in d en en W oh n u n gsn ot herrscht, zur<br />
Befriedigung d es W oh n u n gsb ed arfs von Personen, d ie dort aus<br />
zw in gen d en G ründen w oh n en müssen, o d e r Bürger der G e <br />
m einde sind und keine g e e ig n e te W oh n u n g finden können, W o h <br />
nungen und W ohn räu m e anfordern können. A ngefordert können<br />
W oh n u n gen w erden, die seit mehr als z w ei W o ch en nicht b e <br />
w ohnt sind und leer stehen, sofern sie nicht nur zum Zw eck der<br />
nötigen Herrichtung leer stehen, au ß erd em W oh n u n gen , die seit<br />
mehr als vier W o c h e n nur zum A ufb ew ah ren von G e g en stä n d en<br />
dienen und die zw ar zum W o h n en eingerichtet sind, ab er tatsächlich<br />
nicht b ew o h n t w erd en . Eine A bw esenh eit d es W o h <br />
nungsinhabers zu Kur- od er Erholungszw ecken ,von<br />
höchstens<br />
drei M onaten ist ausgen om m en . Schließlich können W oh n u n gen<br />
angefordert w erd en , die regelm äßig nur durch verhältnism äßig<br />
kurze Zeit im Jahr benutzt w erd en . Som m erw ohn ungen, die<br />
mindestens drei M onate hindurch b ew oh n t w erd en , fallen nicht<br />
darunter, auß erdem D op p elw oh n u n gen in einer G em ein d e, w en n<br />
dort für die Benutzung von zw ei od er mehreren W oh n u n gen kein<br />
HAUENSCHILD. HAMBURG-WA.<br />
DBZ 1938 Heft 52 28. Dezember B 1411