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11.00 Uhr Jubiläumskonzert 13.00 Uhr Musikschulfest - Musikschule

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Denkwürdiges Klavier-Recital im Glasmuseum<br />

mit Alexander Urvalov<br />

Im praktisch ausverkauften Glasmuseum<br />

gab der aus Russland gebürtige,<br />

seit 20 Jahren in Deutschland lebende<br />

Pianist Alexander Urvalov am vergangenen<br />

Freitag einen denkwürdigen Klavierabend.<br />

Vom ersten Akkord an – dem Fortissimo-<br />

Beginn des ersten Impromptu von Franz<br />

Schubert – zog er die Zuhörer in den Bann<br />

der Musik. Wie abgehetzt auch immer man<br />

nach einer langen Arbeitswoche am Freitagabend<br />

im Glasmuseum angekommen<br />

war, man konnte dies sofort alles vergessen<br />

und ganz in die Musik eintauchen. Das war<br />

an den Gesichtern der Zuhörer deutlich zu<br />

erkennen, die alle einen gelösten, ja geradezu<br />

entrückten Ausdruck hatten. Diese<br />

magische Wirkung hatte ihren Ursprung<br />

nicht nur im Ungreifbaren, sondern auch<br />

in einer äußerst klugen Disposition aller<br />

Programmpunkte. Zunächst die 4 Impromptus<br />

op.90 von Franz Schubert, sicher<br />

die neben seinen Liederzyklen bekanntesten<br />

und am meisten gespielten Werke des<br />

Komponisten: Jedes Impromptu erhielt<br />

in Urvalovs Interpretation seinen ganz<br />

eigenen Charakter, wobei durch seinen singenden,<br />

extrem modulationsfähigen Ton<br />

das lyrische Element aller vier Sätze betont<br />

und so eine Verbindung zwischen ihnen<br />

hergestellt wurde. Es folgten zwei Kleinodien<br />

von Franz Liszt: Das hochexpressiv<br />

gespielte „Sonetto 104 del Petrarca“ und<br />

„Valse oubliée“ Nr. 1. In letzterem zeigte<br />

Urvalov eine schon deutlich brüchige Walzerseligkeit<br />

, die mit der heilen Welt des<br />

Wiener Walzers nichts mehr gemein hat.<br />

Der zweite Teil des Konzertes war ganz<br />

Frédéric Chopin gewidmet, zu dem<br />

Urvalov als Preisträger des Warschauer<br />

Chopin-Wettbewerbs offenkundig eine<br />

besondere Beziehung hat. Die 2. Sonate<br />

in b-moll spielte er mit atemberaubender<br />

Dramatik und einer Souveränität, die die<br />

Frage, wie wohl diese oder jene horrende<br />

technische Schwierigkeit zu bewältigen sei,<br />

gar nicht erst aufkommen ließ. Die jagende<br />

Nervosität des ersten Satzes wirkte ebenso<br />

zwingend wie die Zerrissenheit des zweiten,<br />

in den ein Mittelteil von erhabener<br />

Ruhe eingebettet ist. Das Herzstück der<br />

Sonate, der berühmte Trauermarsch, klang<br />

beklemmend in seinem unerbittlich streng<br />

gehaltenen Tempo, sodass auch der Mittelteil<br />

trotz seiner Wendung nach Des-Dur in<br />

düsteres Licht getaucht blieb. Gespenstisch<br />

huschte der letzte Satz vorüber. Obwohl<br />

jeder der vier Sätze ein starkes Eigenleben<br />

entfalten konnte, gelang es auch, sie zu<br />

einem schlüssigen Ganzen zusammenzufügen.<br />

Nach einer meditativen Mazurka<br />

folgte als letzter offizieller Programmpunkt<br />

die Ballade Nr.4, die – wie Urvalov beim<br />

folgenden Interpretationswochenende<br />

erläuterte – autobiografisch zu verstehen<br />

ist. Auch dies konnten die Zuhörer mit<br />

großer Eindringlichkeit erleben und man<br />

bedauerte nur, dass der Abend danach<br />

schon zu Ende war. Das Publikum dankte<br />

dem Künstler mit Standing Ovations und<br />

freute sich schließlich noch über drei Zugaben:<br />

Den bekannten Walzer in cis-moll<br />

op. 64/2, die Etüde As-Dur op.25/1, die<br />

sogenannte Harfenetüde, in der sich Urvalov<br />

wiederum als Meister der Klangfarben<br />

erwies und den „Minutenwalzer“ op. 64/1<br />

in Des-Dur.<br />

Beate Riemer<br />

Konzerte im Glasmuseum 2014<br />

1. Konzert 2014<br />

Sonntag, 19. Januar 2014, 19:30 <strong>Uhr</strong><br />

Geigenrezital mit Judith Stapf, Violine und<br />

Isabel Gabbe, Klavier<br />

Werke von F.Schubert, J.S.Bach, Chr. Jost, C.Debussy, N.Paganini, I. Albéniz ,<br />

E.Ysaye, J.Brahms<br />

20<br />

2. Konzert 2014<br />

Sonntag, 30. März 2014, 19:30 <strong>Uhr</strong><br />

„Time for Harp“<br />

Ulla van Daelen, Konzertharfe<br />

Urs Fuchs, Bass und Perkussion<br />

Selcuk Sahinoglu, Klarinette<br />

Die Harfenistin und Grenzgängerin Ulla van Daelen zeigt allen mal so richtig, „was ‚ne<br />

Harfe ist“. Mit Witz, Charme und brillanter Virtuosität wandelt sie zwischen Klassik, Jazz<br />

und Weltmusik und verleiht der Harfe ein verblüffend neues Image.

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