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John Cage: As Slow As Possible oder: die wahre Geschichte vom längsten Konzert der Welt Seit dem 5.9.2001 dauert es nun schon: das längste und langsamste Konzert der Welt. Wann es zu Ende ist? Ob ihr es glaubt oder nicht: in 627 Jahren, also im Jahr 2640. Das kommt so: Es war einmal vor langer Zeit…genau genommen im Jahr 1361, da wurde im Dom von Halberstadt die erste Kirchenorgel der Welt eingebaut und viele Jahre gespielt. Das war zur letzten Jahrtausendwende genau 639 Jahre her. Heute hört man in fast allen Kirchen weltweit Orgelklänge, die Orgel von Halberstadt aber schweigt seit langer Zeit. Ob der Holzwurm sie im Laufe der Jahrhunderte aufgefressen hat? Niemand weiß es…aber der amerikanische Komponist John Cage (1912-1992) hatte eines Tages einen genialen Geistesblitz, um an diese erste Kirchenorgel zu erinnern. Er ‚baute‘ ein Klavierstück mit dem Titel ‚As slow as possible‘ aus dem Jahr 1985 einfach um. Es ist ursprünglich nur acht Seiten lang. Viele Musiker wetteiferten seitdem schon, wer von ihnen es am allerlangsamsten spielen konnte. 1989 brachte es der Organist Gerd Zacher auf ganze 29 Min, ein beachtliches Schneckentempo! Jetzt packte John Cage der Ehrgeiz: er verlängerte seine achtseitige Komposition mit Hilfe eines Computerprogramms auf 639 Jahre. So lange war es nämlich im Jahr 2000 her, seit die erste Orgel im Dom von Halberstadt eingeweiht worden war. Er spannte also einen musikalischen Bogen von 1361 über das Jahr 2000 bis in die ferne Zukunft 2639. Nun versucht mal euch vorzustellen, wie die Welt dann wohl aussehen wird. Welche Musik werden die Menschen dann lieben? Wird es dann immer noch Orgeln geben oder wird die Orgel in Halberstadt die einzige sein, die erklingt? Ob die Halberstädter es schaffen, Cage’s Musik sooo lange klingen zu lassen? Unvorstellbar, dass wir umgekehrt heute einen Ton hören könnten, der im Mittelalter begonnen hat, den J.S. Bach oder Mozart schon hörten…oder was passiert, wenn der Strom ausfällt und das Stück unterbrochen wird? „Fang einfach nochmal von vorne an“ geht gar nicht! Für diesen Fall hat man in Halberastadt aber vorgesorgt: es gibt ein Notstromaggregat in der Kirche St. Buchardi. Ihr könnt euch vielleicht denken, dass ein Tonwechsel beim längsten Konzert der Welt ein ziemlich seltenes Ereignis ist! Der letzte fand am 5.10.2013 statt und wurde in Presse und Fernsehen weltweit kommentiert. 1500 Leute hatten eine Konzertkarte ergattert. Wer nächstesmal dabei sein will, sollte sich den Termin jetzt schon vormerken. 5.10. 2020. Unsere Nachfahren werden sich zu Silvester 2638 vielleicht sagen können:…“und da sie (die Töne) nicht gestorben sind, leben sie heute noch!“ Dann aber nicht mehr lange: am 4.9.2639 ist ‚Fine‘ erreicht. Auf ein ‚da Capo‘ hat J. Cage verzichtet… P.S. Das Stück begann passenderweise mit einer Pause! Sie dauerte 17 Monate vom 5.9.2001 bis 5.2.2003. P.P.S. …und wer’s nicht glaubt, soll unter www.aslsp.org nachlesen. Dort könnt Ihr den derzeitigen Klang auch hören und nachlesen, wie viele Sekunden das Stück noch dauert! Barbara Medick 30
Impressum Dreiklang – Informationszeitschrift der Musikschule im Volkshochschulzweckverband Meckenheim · Rheinbach · Swisttal Mitgliedsschule des Verbandes deutscher Musikschulen VDM » Dreiklang « erscheint zweimal jährlich Redaktion V.i.S.d.P.: Karl Hempel Satz und Druck: Messner Medien GmbH Autoren dieser Ausgabe: Adelheid Bouda, Elisabeth Breuer, Johanna Brüstle, Ursel Drey, Dorothea Finke, Karl Hempel, Nari Kahle, Familie Keil, Waldemar Kinas, Klaus Kortboyer, Jens Kratzenberg, Christian Kreft-Schönewolf, Daniel Lauwers, Roswitha Leyendecker-Trier, Barbara Medick, Erika Neubauer, Eva Maria Pfisterer, Beate Riemer, Mario Riemer, Jan Felix Rohde, Selcuk Sahinoglu, Michael Schneider, Dorothee Simone, Uli Spittel, Tom Stefanescu, Pascal Sticklies, Timo Stomberg, Stefan Raetz, TW-Redaktionsteam, VdM, Hans-Wilhelm Walbröhl, Vera Weiß, Falko Wurm, Birgit Zingsheim Für den Inhalt und die Richtigkeit der Beiträge tragen die jeweiligen Verfasser die Verantwortung. Nachdruckrechte einzelner Aufsätze liegen bei den jeweiligen Autoren. Herausgeber / Redaktion: Musikschule in der VHS Meckenheim · Rheinbach · Swisttal 53359 Rheinbach, Schweigelstraße 21, Tel.: 02226 - 9219-0, Fax 17016 E-Mail: sekretariat@musikschule-rheinbach.de www.Musikschule-Rheinbach.de www.Musikschule-Rheinbach.de www.Musikschule-Swisttal.de Jubiläumsveranstaltungen Ehemaligenkonzert Samstag, 5. April 2014, 19.30 Uhr Krea Morenhoven Ausführende Daniel Lauwers Oboe Eva Maria Pfisterer Flöte Mario Riemer Cello Tom Stefanescu Klavier Jens Kratzenberg Klavier Das Programm wird noch bekannt gegeben. Dozentenkonzert Sonntag, 28. September 2014, 19.30 Uhr Aula der Realschule Meckenheim Antonin Dvorak Klavierquintett A-Dur op.81 Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier d-moll op.108 Johannes Brahms Trio für Violine, Horn und Klavier Es-Dur op. 40 Duos f. Violine und Gitarre Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert A-Dur KV 414, Fassung für Klavierquintett Ludwig van Beethoven Klavierkonzert G-Dur op.58, Fassung für Klavier und Kammerensemble Ausführende: Klavier: Gabi Altmann, Volker Fries, Christian Kreft-Schönewolf, Beate Riemer Violine: Marie-Luise Hartmann, Maria Kapuscinska, Judith Kirfel, Barbara Madzarevic, Ingmar Meissner Viola Ingmar Meissner Cello Adelheid Bouda, Christiane Kloevekorn Flöte Anke Kreuz Gitarre Svetislav Madzarevic Vorankündigungen Sonntag 28.09.2014 19:30 Uhr Konzert zum Jubiläum mit Dozenten der Musikschule Freitag 31.10.2014 20:00 Uhr „Consort of five“ – Renaissancemusik mit SchülerInnen der Musikschule Aula der Th.-Heuss-Realschule, Meckenheim Zehnthaus, Swisttal Odendorf Samstag 15.11.2014 19:00 Uhr Tomburg Winds I, II und III in Concert Stadttheater Rheinbach 31
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