Separator's Digest 2009/1 - GEA Westfalia Separator Group

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LebensArt Foto: Mike Goldwater Schöner Jahrgang Gespräch mit dem Vorstand des Badischen Winzerkellers Wilfried Dörr „Von der Sonne verwöhnt.“ Jeder Weinkenner assoziiert damit badischen Wein. Der Badische Winzerkeller in Breisach produziert ihn. Mit Wilfried Dörr, Vorstand Önologie / Produktion im Badischen Winzerkeller, sprach der Separator‘s Digest über die Situation im badischen und deutschen Weinmarkt. 34 Separator’s Digest 1 | 2009 GEA Westfalia Separator
Separator‘s Digest: Herr Dörr, wie sind Sie mit dem Weinjahrgang 2008 zufrieden? Wilfried Dörr: Gott sei Dank hatte die Natur ein Einsehen mit uns und bescherte uns eine sehr schöne, konstante Reifezeit. Das ist wichtig für die Aromabildung. Kühle Nächte und schöne, warme Tage haben sehr fruchtige, elegante, feine Weine im Jahrgang 2008 entstehen lassen. 2007 war ja ein qualitativ sehr guter Jahrgang und es besteht immer die Gefahr, dass es nach einem großen Jahrgang zu einem großen Absturz kommt. Aber der 2008er wird sich lückenlos an den 2007er anreihen. Insofern sind wir hochzufrieden und haben einen relativ konstanten, gemütlichen Herbst gehabt. Burgunder liebt Baden Separator‘s Digest: Welche Hauptrebsorten bauen Sie hier im Badischen an? Wilfried Dörr: Etwa 70 Prozent der Reben in Baden sind Burgunder, beim Rotwein natürlich der Spätburgunder. Das Verhältnis von Weißwein zu Rotwein liegt in Baden bei etwa 60 zu 40. Beim Weißwein kommen dann noch andere Sorten dazu, in erster Linie der Müller-Thurgau, dann der Riesling, Rivaner, Traminer. Die Burgunderreben sind in Baden vorrangig, weil wir hier eben die optimalen klimatischen Bedingungen dafür haben. Separator‘s Digest: Es wird viel über den Klimawandel gesprochen. Ist es denkbar, dass hier eines Tages ganz andere Trauben angebaut werden müssen? Wilfried Dörr: Wir spüren schon eine gewisse Klimaveränderung, z. B. dass wir längere Phasen gutes Wetter haben und dann längere Phasen schlechteres Wetter. Ich bin aber der Meinung, dass wir durch weitläufige Maßnahmen unsere Rebsorten diesen Veränderungen anpassen können. Wenn man einen Spätburgunder auf den Tisch stellt, dann weiß man sofort, wo der herkommt, nämlich aus Baden. Damit können wir uns vom Wettbewerb abheben und diesen Vorteil dürfen wir uns nicht verbauen. Baden sollte beim Burgunder bleiben. weltweiten Anbauländer. Es war eine Zeit lang einfach schick, wenn man einen Australier oder einen Kalifornier auf den Tisch stellen konnte. Gerade was den Rotwein betrifft, denke ich, war das mehr Neugierde der Konsumenten. Mit 13 Vol.-% Alkohol und der starken Gerbstoffbetonung sind sie nicht unbedingt der Geschmack des Normalverbrauchers. Unsere deutschen Weine sind qualitativ sehr gut, sehr leicht bekömmlich, sehr fruchtig, sehr elegant, sie haben deshalb im Moment in der Verbrauchergunst wieder zugelegt. Wir stellen z. B. fest, dass es ein großes Verbraucherklientel gibt, das gerne mal einen lieblichen Rotwein trinkt. In meinen Augen ist für den Verbraucher immer der Wein der beste, der ihm schmeckt. Zentrifugen sind unverzichtbar Separator‘s Digest: Der Badische Winzerkeller setzt neben dem Westfalia Separator vinex-Verfahren und zur Klärung der Jungweine auch einen Hochleistungs-Separator von GEA Westfalia Separator zur Weinsteinstabilisierung ein. Weshalb ist das eigentlich notwendig? Wilfried Dörr: Je reifer ein Jahrgang ist, desto mehr Weinsäuregehalt hat er und damit neigt der Wein auch mehr zu Weinstein. Es ist eine Zeitreaktion, dass diese Weinsäurekonzentration irgendwann zu Weinstein ausfällt. Aber die Verbraucher akzeptieren keinen Weinstein, davon können Sie grundsätzlich ausgehen. Da kommt es zu Reklamationen. Und das wollen wir verständlicherweise verhindern. „Der Kunststoffstopfen wird wieder verschwinden“ Separator‘s Digest: Über den Verschluss der Weinflaschen wird emotional diskutiert. Sehen Sie das Ende des traditionellen Korkverschlusses? Wilfried Dörr: Meiner Meinung nach sollte ein sehr hochwertiger Rotwein immer einen Korken haben. Das Risiko des Korkgeschmacks ist natürlich immer vorhanden, wobei es in den letzten Jahren besser geworden ist. Der Verschluss der Zukunft wird meines Erachtens der lange Schraubverschluss sein. Der Kunststoffstopfen wird wieder verschwinden. Ich weiß, da sind viele andere nicht der gleichen Auffassung. Rein physikalisch gesehen ist der Schraubverschluss aber das Nonplusultra. Separator‘s Digest: Schmerzen Sie die Importe aus dem Ausland? Wilfried Dörr: Der deutsche Wein hat in den letzten zwei Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend erfahren. Die traditionellen Weinbauländer Frankreich und Italien sind im Moment im deutschen Markt eher auf dem Rückmarsch, ebenso die neuen GEA Westfalia Separator 35 Separator’s Digest 1 | 2009
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