Separator's Digest 2009/1 - GEA Westfalia Separator Group
Separator's Digest 2009/1 - GEA Westfalia Separator Group
Separator's Digest 2009/1 - GEA Westfalia Separator Group
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<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong><br />
1 | <strong>2009</strong><br />
Das Magazin von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Anuga FoodTec <strong>2009</strong><br />
Neues Antriebskonzept für<br />
Molkerei-<strong>Separator</strong>en<br />
Butter und Butteröl<br />
Sonderanwendungen der Molkereitechnik<br />
„Investition in Ideen“<br />
Spatenstich für das<br />
Produktionszentrum der Zukunft
Inhalt<br />
3<br />
Vorwort<br />
3 <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process:<br />
Bündelung der Aktivitäten<br />
4 <strong>GEA</strong> WESTFALIA SEPARATOR<br />
4 Ein Tag macht Geschichte: 8. Dezember 2008<br />
8 <strong>Separator</strong>´s News<br />
8 Aktuelles<br />
12 <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Process<br />
12 Die Krönung: Direktantrieb integriert<br />
14 Klär-Dekanter GCE 345 in Kompaktbauweise<br />
16 Sehr erfolgreiches Kaltmilchverfahren<br />
18 Ein Dauerbrenner: <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus<br />
20 Butter und Butteröl<br />
23 Statt Abfallkosten einen Gewinn generieren<br />
26 Jetzt auch im Web-Portal<br />
28<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Systems<br />
28 Strom für Casablanca<br />
30 Rohöl-Rückgewinnung aus Öllagunen<br />
32 Gerbereiabwässer<br />
34 Lebensart<br />
34 Schöner Jahrgang<br />
Impressum<br />
Die in dieser Broschüre enthaltenen Angaben dienen lediglich der<br />
unverbindlichen Beschreibung unserer Produkte und erfolgen ohne<br />
Gewähr. Verbindliche Angaben, insbesondere zu Leistungsdaten<br />
und Eignungen zu bestimmten Einsatzzwecken, können nur im<br />
Rahmen konkreter Anfragen gemacht werden.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> GmbH<br />
Projektleitung: Peter Arens<br />
Redaktion:<br />
Peter Arens (V. i. S. d. P.),<br />
Dr. Jörg Bückle, Manfred Kaiser<br />
Fotografie:<br />
Michael Dannenmann, Tim Luhmann,<br />
Archiv <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> GmbH<br />
Konzeption und Layout:<br />
Kabutz Communication GmbH<br />
Feldstraße 5 · 59423 Unna<br />
info@kabutz.de · www.kabutz.de<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
Vorwort<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process:<br />
Bündelung der Aktivitäten<br />
Mit der Verschmelzung der<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Marktgesellschaften Food Tec<br />
und Industry zur neuen,<br />
leistungsstarken <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Process tragen<br />
wir den Herausforderungen<br />
der Märkte zum Nutzen unserer<br />
Kunden Rechnung.<br />
Auf der Anuga FoodTec in Köln wird sich<br />
die neue <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process<br />
in dieser Form präsentieren. Sie bündelt<br />
Prozesskompetenzen, Innovationspotenzial<br />
und Vertriebsaktivitäten unter einem Dach.<br />
Dadurch werden Synergien nutzbar und<br />
interne Abstimmungs- und Entscheidungswege<br />
verkürzt. Unser „Time to Market“<br />
wird forciert und kompetente, prozesstechnische<br />
Lösungen können nicht nur<br />
schneller vorangebracht werden, sie bilden<br />
gleichzeitig einen besseren Nährboden<br />
für Neuentwicklungen und Innovationen.<br />
Dadurch wird die zentrifugale Trenntechnik<br />
von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> weltweit<br />
zu einer Schlüsseltechnologie für eine<br />
zeitgemäße, nachhaltige Produktion von<br />
Milch und Milchprodukten, Getränken,<br />
Stärke, Protein, pharmazeutischen Erzeugnissen,<br />
Chemikalien, Mineralien, Speiseölen<br />
und anderen, zum Teil lebenswichtigen<br />
Produkten.<br />
Vier Business Units bilden das Rückgrat der<br />
neuen <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process: die<br />
Molkereitechnik, die Getränketechnik, die<br />
Chemie / Pharmazie und als neue Einheit die<br />
Business Unit Nachwachsende Rohstoffe. In<br />
dieser Business Unit wird alles konzentriert,<br />
was sich mit dem Wachstumsmarkt der<br />
nachwachsenden Rohstoffe beschäftigt.<br />
Auch hier werden die Synergien der jetzigen<br />
Aktivitäten auf diesem Gebiet gebündelt,<br />
sodass die Märkte gezielt einen Ansprechpartner<br />
haben, der für verfahrenstechnische<br />
Entwicklungen zur Verfügung steht. Dies<br />
betrifft sowohl die nachwachsenden Rohstoffe<br />
der ersten Generation wie Bioethanol<br />
oder Biodiesel als auch die der zweiten und<br />
dritten Generation der Kraftstoffenergie<br />
und der Gewinnung von Rohstoffen auf der<br />
Basis von Biomassen.<br />
In ihrer neuen Struktur und mit der Vergrößerung<br />
ihrer Marktfelder agieren die<br />
spezialisierten Business Units näher an<br />
unseren Märkten und Kunden und bieten<br />
damit Lösungen, die noch präziser auf den<br />
Bedarf und die Spielräume unserer Kunden<br />
zugeschnitten werden. Unsere Kunden<br />
können von einer konzentrierten Innovationskraft<br />
für neue Anwendungen profitieren,<br />
von besten Trenn- und Klärergebnissen für<br />
höchste Rohstoffausbeute, besserer Prozess-<br />
Effizienz und gesteigerter Verfügbarkeit der<br />
Anlagen. Das ist Ihr Benefit und unser<br />
Anspruch.<br />
Wir freuen uns darauf, Ihnen unsere Konzepte<br />
auf der Anuga FoodTec <strong>2009</strong> vorzustellen.<br />
Holger Heinrich<br />
Division President<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Gemeinsam stark (von links):<br />
Jürg Oleas (Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft),<br />
Ministerialdirigent Karl-Uwe Bütof<br />
(Wirtschaftsministerium NRW),<br />
Bürgermeister Helmut Predeick<br />
(Stadt Oelde) und Holger Heinrich<br />
(Bereichsvorstand Mechanische<br />
Trenntechnik) beim Spatenstich.<br />
Holger Heinrich: „Nicht nur eine Investition in Gebäude und<br />
Maschinen – vielmehr auch eine Investition in die Ideen und die<br />
Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> startet<br />
mit feierlichem Spatenstich ein<br />
160-Millionen-Euro-Investitionsprogramm<br />
Ein Tag macht<br />
8. Dezember 2008<br />
Er war schon symbolträchtig, der 8. Dezember 2008 in Oelde. Fast schien es, als wolle<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> an diesem Tag den Aufbruch in eine neue Zeitrechnung nicht nur<br />
feiern – sondern auch eindrucksvoll visualisieren. So ging auf der einen Seite des Werksgeländes<br />
ein Kran in Position, um den alten Backsteinschornstein von 1915 abzureißen,<br />
während man auf der anderen Seite den Spatenstich für das Produktionszentrum der<br />
Zukunft ausführte. Nicht weniger als 90 Millionen Euro wird <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> bei<br />
diesem Projekt allein in Oelde investieren. Weltweit werden es etwa 160 Millionen Euro sein.<br />
Die größte jemals getätigte Einzelinvestition in den Firmenstammsitz setzt sich zu<br />
einem Drittel aus Bauinvestitionen und zu zwei Dritteln aus Investitionen in Maschinen<br />
und Prüfstandtechnik zusammen. Außerdem soll die Verfahrensentwicklung nachhaltig<br />
ausgebaut werden.<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
Geschichte
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
„Eine Investition in Ideen “<br />
Jürg Oleas: „Wir setzen auf das besondere Potenzial des deutschen Maschinenbaus.“<br />
Die offizielle Veranstaltung wurde durch den <strong>GEA</strong> Bereichsvorstand<br />
für Mechanische Trenntechnik Holger Heinrich eröffnet. In ihren<br />
Ansprachen lobten sowohl Ministerialdirigent Karl-Uwe Bütof,<br />
Vertreter des Wirtschaftsministeriums des Bundeslandes Nordrhein-<br />
Westfalen, als auch Helmut Predeick, Bürgermeister der Stadt Oelde,<br />
die wichtigen Investitionen in den Standort Deutschland. Die<br />
Sicherung des bestehenden Innovationspotenzials sowie der Arbeitsplätze<br />
sei gerade in den derzeit schwieriger werdenden Zeiten<br />
ein wichtiges Signal für die deutsche Gesamtwirtschaft. „Wenn wir<br />
90 Millionen Euro investieren, dann ist das nicht nur eine Investition<br />
in Gebäude und Maschinen – es ist vielmehr auch eine Investition in<br />
die Ideen und die Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und<br />
Mitar beiter“, erklärte Holger Heinrich, „denn Oelde war, ist und<br />
bleibt das Herz und das Rückgrat unseres Unternehmens.“<br />
Effektiver, schneller<br />
und näher beim Kunden<br />
Mit dem Investitionsprogramm soll in erster Linie die Effizienz<br />
am Standort Oelde durch Modernisierung und Fokussierung der<br />
Produktion auf den <strong>Separator</strong>en-Bau gesteigert werden. Die<br />
bekannt hohe <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-Qualität ist also zukünftig<br />
effektiver und schneller herzustellen. Sichtbares Zeichen: Die Regellieferzeit<br />
soll durchschnittlich halbiert werden. Dadurch kann die<br />
Ausbringung mehr als verdoppelt werden.<br />
Komplettiert wird das Programm in Deutschland durch Investitionen<br />
in zweistelliger Millionenhöhe in das Dekanter-Kompetenzzentrum<br />
Niederahr. Ebenfalls in den nächsten drei Jahren wird in China ein<br />
neues Werk zur Fertigung von <strong>Separator</strong>en und Dekantern gebaut,<br />
in Indien das bestehende Werk für die Dekanter-Fertigung erweitert<br />
sowie der französische Standort Château-Thierry zu einem regionalen<br />
Service- & Wartungszentrum mit Ersatzteilproduktion aus- und<br />
umgebaut werden. Insgesamt wurde mit dem Spatenstich also ein<br />
Investitionsprogramm von rund 160 Millionen Euro offiziell auf den<br />
Weg gebracht.<br />
Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft,<br />
bekräftigte, dass <strong>GEA</strong> mit dem nun begonnenen umfangreichen<br />
Programm bewusst auch in Deutschland investiert. „Wir<br />
setzen neben der Erweiterung unserer weltweiten Produktionskapazitäten<br />
in den wesentlichen Absatzmärkten auf das besondere<br />
Potenzial des deutschen Maschinenbaus. Hier haben wir innovative<br />
Technologien, eine sehr hohe Verarbeitungsqualität, die Kompetenz<br />
als guter Problemlöser und eine ausgesprochene Flexibilität<br />
gegenüber den individuellen Wünschen unserer Kunden. Dies sind<br />
Eigenschaften, die uns auch zukünftig eine besondere Stellung im<br />
Weltmarkt sichern werden“, so Oleas. Die <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft<br />
ist Deutschlands größter börsennotierter Maschinenbaukonzern.<br />
Sie hat sich als international tätiger Technologiekonzern auf<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
den Spezialmaschinenbau mit den Schwerpunkten Prozesstechnik<br />
und Komponenten konzentriert. Im Geschäftsjahr 2007 betrug<br />
der Konzernumsatz 5,2 Milliarden Euro. Mehr als 50 Prozent davon<br />
erwirtschaftete der Konzern in der schnell wachsenden Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie. In 90 Prozent ihrer Geschäftsfelder zählt die<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> zu den Markt- und Technologieführern.<br />
Zusätzlich neue Unternehmensorganisation<br />
Zusätzlich zu diesen Investitionen in die Hardware wird <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> die Organisationsstruktur ändern. Aktuell produziert<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> mit ca. 3.000 Mitarbeitern rund 7.000 Zentrifugen<br />
pro Jahr, die in mehr als 2.500 industriellen Prozessen eingesetzt<br />
werden. Kernkompetenz des Marktführers für mechanische<br />
Trenntechnik sind neben dem Zentrifugenbau innovative maschinenund<br />
prozesstechnische Lösungen verbunden mit einer proaktiven<br />
Wartung, die im Verständnis von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> ein gleichrangiges<br />
Unternehmensziel ist.<br />
Prozesstechnik mit <strong>Separator</strong>en und Dekantern. Die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Systems befasst sich mit mehr volumenorientierten<br />
Anwendungen, die im Portfolio von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
vergleichsweise standardisierte Maschinenlösungen darstellen, wie<br />
beispielsweise Mineralöl-<strong>Separator</strong>en oder Umwelt-Dekanter. Eine<br />
eigenständige Produktionsgesellschaft, die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Production, mit Fertigungsstätten in Deutschland, Frankreich,<br />
Indien und China, sorgt für zusätzliche Marktnähe. Maschinen<br />
und Know-how-Teile werden künftig dort gefertigt, wo sie auch<br />
benötigt werden. Und das ist ganz bestimmt im Sinne des Kunden.<br />
Die zukünftige Konzentration auf nur noch zwei Marktgesellschaften,<br />
die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process und die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Systems, erschließt dem Unternehmen und seinen weltweiten Kunden<br />
durch eine logisch aufeinander abgestimmte Struktur der eingegliederten<br />
Business Units klare Synergie-Effekte. Die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Process fokussiert sich auf die komplexere, individuellere<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
<strong>Separator</strong>´s News<br />
SafetyMaster – Sicherheit über MARP<br />
Die Internationale Maritime Organisation<br />
(IMO) sowie die verschiedenen Flaggenstaaten<br />
haben strenge Gesetze und Richtlinien<br />
zur Reinhaltung der Meere erlassen.<br />
Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften<br />
kann mit Bußgeldern belegt werden, die<br />
eine zweistellige Millionenhöhe erreichen<br />
können. Behörden, wie US-Coastguard<br />
oder Wasserschutzpolizei, verfügen dabei<br />
über immer bessere Ermittlungssysteme<br />
und Methoden, um verbotene Öleinleitungen<br />
zu verfolgen. Mit den <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> seaprotectsolutions-Systemen,<br />
insbesondere den BilgeMaster- und Combi<br />
Master-Systemen, bietet <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Systems den Kunden ein sicheres,<br />
zuverlässiges und hochwirksames System,<br />
um die Schiffsbetreiber vor Bußgeldern und<br />
das empfindliche Ökosystem Meer vor<br />
Verschmutzungen zu schützen.<br />
Neu vorgestellt hat <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Systems den SafetyMaster, ein System, das<br />
einen Absorptionsfilter und ein Restölprüfgerät<br />
enthält. Es steuert das „Überbordventil“<br />
und kann als Sicherheitssystem einem<br />
konventionellen Bilgen-Entöler nachgeschaltet<br />
werden. Die Überbordventile und<br />
der Ölmonitor sind dabei manipulationssicher<br />
in einer Box untergebracht. Der<br />
Zugang zu diesem Equipment ist nur über<br />
einen Schlüssel möglich, den der leitende<br />
Ingenieur an Bord verwaltet.<br />
Ergänzt um ein GPS-Gerät und einen Data-<br />
Rekorder kann das System auch als „white<br />
box“ fungieren. Die Daten werden dazu auf<br />
einem PC gespeichert und können bei<br />
Bedarf den Hafen- oder Umweltschutzbehörden<br />
vorgelegt werden. Das bedeutet,<br />
dass bei Verdacht auf eine illegale Öleinleitung<br />
die Verfolgungsbehörde im Beisein<br />
des leitenden Offiziers oder Kapitäns den<br />
versiegelten Data-Rekorder der „white box“<br />
auslesen kann, um festzustellen, zu welcher<br />
Uhrzeit auf welcher nautischen Position<br />
mit welchem Restölgehalt gereinigtes<br />
Bilgenwasser über Bord gegeben wurde.<br />
Ein System also, das dem Schiffsbetreiber<br />
einige Unannehmlichkeiten ersparen kann.<br />
Werk China nimmt Fertigung auf<br />
Im Werk China wurden im vergangenen<br />
Herbst die ersten Visco Booster Units (VBU)<br />
von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> (Tianjin) Co<br />
(WSCT) fertiggestellt und abgenommen. Ein<br />
Meilenstein beim Aufbau der Anlagenfertigung<br />
in China. Die Produktion hat ihren<br />
Standort in TangGu, einer Stadt im Kreis<br />
Tianjin, circa 120 km südöstlich von Peking<br />
am Küstenabschnitt Bohai Bay. Die Hälfte<br />
des Gebäudes wird als Kompetenzzentrum<br />
für die Reparatur von Zentrifugen in Asien<br />
genutzt. Im zweiten Hallenabschnitt findet<br />
nun die Fertigung der VBUs für die Aufarbeitung<br />
von Schweröl und SeaWater Distiller<br />
(SWD) zur Seewasseraufbereitung statt.<br />
Mittlerweile arbeiten bereits etwa 40 chinesische<br />
Mitarbeiter mit deutscher Unterstützung<br />
in TangGu.<br />
Ein Teil der Mitarbeiter aus China nahm<br />
zwischenzeitlich an unterschiedlichen Weiterbildungsmaßnahmen<br />
in Oelde teil. Einige<br />
legten beispielsweise erfolgreich Schweißerprüfungen<br />
ab. Dadurch sind sie auch in<br />
China ausreichend qualifiziert, den hohen<br />
Anforderungen der Klassifikationsgesellschaften<br />
wie beispielsweise ABS American<br />
Bureau of Shipping oder GL Germanischer<br />
Lloyd zu genügen.<br />
Bis Ende 2008 wurden acht Visco Booster<br />
Units in China gefertigt, für <strong>2009</strong> sind rund<br />
100 Anlagen geplant. Als weitere Produkte<br />
kamen ab Anfang <strong>2009</strong> SeaWater Distiller<br />
hinzu. Ein sehr guter Start der Fertigungsaktivitäten<br />
in TangGu.<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
OL hinaus<br />
Großauftrag<br />
für <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Korea<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Korea hat einen Auftrag in Höhe<br />
von 4,5 Millionen US-Dollar über die Lieferung von <strong>Separator</strong>en<br />
für insgesamt 18 Schiffe erhalten. Die <strong>Separator</strong>en sollen an<br />
Bord von Containerschiffen installiert werden, welche die<br />
griechische Danaos Reederei bei den koreanischen Hyundaiund<br />
Hanjin-Werften bauen lässt.<br />
Das Werk China von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> dient sowohl<br />
als Kompetenzzentrum für die Reparatur von Zentrifugen<br />
als auch der Fertigung von Equipment zur Schweröl- und<br />
Seewasseraufbereitung.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Babyfood-<br />
Quarkherstellung<br />
in Russland<br />
Neben Komplettanlagen für die chemische<br />
und pharmazeutische Industrie hat<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> in den letzten<br />
Jahren eine Reihe von Membrananlagen für<br />
den sogenannten Babyquark nach Russland<br />
und Weißrussland geliefert und in Betrieb<br />
genommen. In einer mehrstufigen Ultrafiltrationsanlage<br />
wird fermentierte, vorgewärmte<br />
Milch im Cross-Flow Verfahren<br />
über UF-Membranen aus Keramik geleitet.<br />
Bei dieser Art der Filtration wird das Produkt<br />
mit sehr hoher Leistung quer über eine<br />
semipermeable Membran gefördert<br />
und hinter der Membran ein<br />
Gegendruck angelegt.<br />
durch die Membran gedrückt wird. In den<br />
Kanälen der Module wird die Milch auf eine<br />
Trockensubstanz von bis zu 30 Prozent und<br />
mehr aufkonzentriert. Der dabei entstehende<br />
Quark wird in Produkttanks gepumpt, mit<br />
Zusatzstoffen versetzt, abgekühlt und abgefüllt.<br />
Er dient Kleinkindern als wertvolles<br />
Nahrungsmittel. Keramische UF-Membranen<br />
zeichnen sich durch sehr große Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber hohen Temperaturen<br />
und pH-Wert-Schwankungen<br />
aus, sind sterilisierbar und weisen eine<br />
vielfach höhere Lebensdauer gegenüber<br />
Polymermembranen auf.<br />
Dadurch wird ein Verblocken<br />
der Poren mit Milchinhaltsstoffen<br />
wie Kaseinmicellen<br />
oder Fettkügelchen weitestgehend<br />
vermieden, wenn die<br />
Molke (in diesem Fall das Permeat)<br />
Pumpenmodul für Visco Booster Units<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems hat in<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Kral ein<br />
neuartiges Pumpenmodul entwickelt. Eingesetzt<br />
wird dieser Pumpenblock in Visco<br />
Booster Units, die den Treibstoff in vorgeschriebener<br />
Viskosität / Temperatur und<br />
mit dem richtigen Druck an die Einspritzsysteme<br />
der Dieselmotoren liefern.<br />
Wegweisend an diesem neuen Modul ist,<br />
dass ein 3 / 2-Wegeventil, ein Rippenrohrkühler,<br />
Umschaltfilter, zwei Zubringerpumpen<br />
und ein Druckschalter in einem<br />
Block kompakt und doch wartungsfreundlich<br />
zusammengefasst wurden.<br />
Daraus ergibt sich eine erhebliche Einsparung<br />
an Installationsaufwand und<br />
Platzbedarf. Dieses Modul ermöglicht also,<br />
komplette Visco Booster Units kompakter<br />
zu gestalten, eignet sich aber auch ideal<br />
zum Nachrüsten auf Schiffen, auf denen<br />
zukünftig unterschiedliche Brennstoffqualitäten<br />
eingesetzt werden sollen.<br />
10<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
zeigt Präsenz auf der<br />
Anuga FoodTec<br />
50.000 l / h setzt diese Innovation neue Maßstäbe in der Energieeffizienz<br />
(mehr dazu auf Seite 12).<br />
Während die Anuga FoodTec in diesem Jahr aufgrund der wirtschaftlichen<br />
Gesamtsituation eine Reihe von prominenten Stornierungen<br />
hinnehmen musste, zeigt <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> unbeeindruckt<br />
Präsenz auf dieser wichtigen Messe und unterstreicht damit seine<br />
konstante Kundennähe. Nicht nur das, im Gepäck finden sich auch<br />
eine Reihe von bahnbrechenden und wichtigen Neuheiten, die den<br />
Anwendern helfen, Kosten, Platz und Zeit zu sparen.<br />
Integrierter Direktantrieb<br />
bei neuem Entkeimungs-<strong>Separator</strong><br />
Die Besucher können unter anderem die Premiere des neuen<br />
Entkeimungs-<strong>Separator</strong>s CSE 500 erleben. Dieses Modell wird erstmals<br />
durch einen im Gestell integrierten, frequenzgesteuerten Drehstrommotor<br />
ohne Kupplung angetrieben. Das von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> entwickelte Konzept des Direktantriebs reduziert<br />
den Platzbedarf, verringert den Schallleistungspegel und erhöht<br />
gleichzeitig den Wirkungsgrad. Mit einer Effektivleistung bis<br />
Klär-Dekanter der Kompaktklasse<br />
Neu auf der Anuga FoodTec <strong>2009</strong> ist auch der Klär-Dekanter<br />
GCE 345 in Kompaktbauweise. Die Einsatzgebiete dieser Klein- bis<br />
Mittelklasse für die Getränkeindustrie sind die Mostverarbeitung<br />
und die Fruchtsaftherstellung. Mit einem Trommeldurchmesser<br />
von 340 mm und einer Leistung von bis zu 6 m 3 / h sichert diese<br />
Innovation maximale Separation auf minimalem Raum (siehe auch<br />
Seite 14).<br />
Kaltmilchmaschine im<br />
mittleren und unteren Leistungsbereich<br />
Das Konzept der Kaltmilchentrahmung mit dem <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
procool-System ist so gut angekommen, dass die Nachfrage nach<br />
einer kleineren Maschine besteht. <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process<br />
hat deshalb das Produktportfolio um eine weitere Kaltmilchmaschine<br />
im mittleren und unteren Leistungsbereich erweitert (Seite 16).<br />
Rundum sorglos<br />
Mit <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> capitalcare stellt <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
den Original Manufacturer Service vor. Dieses umfassende und<br />
proaktiv konzipierte Serviceangebot bietet Servicemodule, die exakt<br />
auf die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens eingehen.<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> capitalcare sichert dauerhafte Prozesseffizienz<br />
und planbare Maschinenverfügbarkeit bei absoluter Budgetkontrolle.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> 11<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Process<br />
Die Evolution der Antriebstechnik bei<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Die Krönung:<br />
Direktantrieb inte<br />
Es gibt Innovationen, bei denen stellt sich die Frage, weshalb sie nicht schon längst<br />
auf dem Markt sind. Weil sie so klar sind, so logisch und so konsequent. Der integrierte<br />
Direktantrieb ist eine solche Erfindung, Weiterentwicklung, tief greifende<br />
Erneuerung. Dieses neuartige Antriebskonzept für <strong>Separator</strong>en wird weltweit erstmalig<br />
in der Praxis bei dem Milchentkeimungs-<strong>Separator</strong> CSE 500 angewendet, der<br />
auf der Anuga FoodTec <strong>2009</strong> Premiere feiern darf.<br />
Permanente Optimierungsarbeit<br />
Es ist eine folgerichtige Evolution des <strong>Separator</strong>en-Antriebs, die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> geradlinig verfolgt hat, ein Ergebnis permanenter Entwicklungs- und<br />
Optimierungsarbeit. Ganz am Anfang stand vor vielen Jahren der herkömmliche<br />
Schraubenradantrieb, der von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> ersetzt wurde durch den<br />
Flachriemenantrieb. Damit sind mittlerweile alle leistungsstarken <strong>Separator</strong>en ausgestattet,<br />
was zu einem deutlich höheren Wirkungsgrad und einer verbesserten<br />
Verfügbarkeit führte. Als alleiniger Hersteller hat <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> auch die<br />
hermetisch abgedichteten <strong>Separator</strong>en zur Kaltmilchentkeimung mit Flachriemen<br />
ausgestattet.<br />
Vor fünf Jahren dann der Sprung in eine neue Denkweise, ein neues Konzept: Der<br />
Direktantrieb konnte erstmals bei <strong>Separator</strong>en in der chemischen, pharmazeutischen<br />
und Stärke verarbeitenden Industrie umgesetzt werden. Das war ein regelrechter<br />
Durchbruch bei der Antriebstechnik, der viele Vorteile mit sich brachte. Ein direkt<br />
angeflanschter Motor entwickelt zudem keine Zugkräfte, beansprucht die Lager<br />
entsprechend geringer. Daraus resultieren niedrige Lagertemperaturen, und das<br />
verlängert die Lagerlebensdauer.<br />
Vom Direktantrieb zum integrierten Direktantrieb<br />
Freilich ist es bei dieser Bauweise notwendig, dass für den unterhalb der Maschine<br />
angeflanschten Motor Platz im Bodenfundament geschaffen wird, die <strong>Separator</strong>en<br />
auf Gestellen stehen oder der Motor durch einen Deckendurchbruch in einem darunter<br />
liegenden Stockwerk zur Aufhängung kommt. Das alles ist bei dem integrierten<br />
Direktantrieb nicht mehr nötig. Der Antrieb ist direkt unterhalb der Trommel im<br />
Gestell angeordnet. Mit dem jetzt vorgestellten System des integrierten Direktantriebs<br />
hat <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> die ultimative Lösung gefunden und der Molkereitechnik<br />
als erster Anwendergruppe zugänglich gemacht. Möglich wurde die Konstruktion des<br />
integrierten Direktantriebs sicher erst durch die Verfügbarkeit der speziellen<br />
Motorentechnik und den Einsatz moderner Elektrotechnik sowie Frequenzumformern<br />
zu vertretbaren Kosten.<br />
12<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
griert<br />
Neue Welten<br />
Der <strong>Separator</strong> CSE 500 mit integriertem Direktantrieb eröffnet der<br />
Molkereiindustrie ganz neue Welten. Die herausragenden Vorteile der<br />
Innovation sind zum einen der abermals gegenüber Getriebemaschinen,<br />
Flachriemenmaschinen und konventionellem Direktantrieb verbesserte<br />
Wirkungsgrad mit höherer Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit und zum<br />
anderen ein niedrigerer Geräuschpegel sowie schließlich ein kleinerer<br />
Platzbedarf. Insgesamt also können die Anwender von reduzierten<br />
Betriebskosten profitieren. In der Molkerei findet der CSE 500 Einsatz<br />
zur Entkeimung von Milch und Molke. Auch zur Entrahmung und zur<br />
Klärung von Milch und Molke, also bei allen sechs Standardanwendungen<br />
für anspruchsvolle Großbetriebe mit Milch verarbeitungsmengen ab<br />
35.000 Liter pro Stunde, wird <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> den integrierten<br />
Direktantrieb ab <strong>2009</strong> schrittweise einführen.<br />
Ebenfalls integriert: Servicepaket<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch<br />
Die neue Generation ist kombiniert mit dem Servicepaket<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch, mit dem sie ihre Vorteile erst<br />
richtig ausspielen kann. <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch<br />
bietet mit Online- oder Offline-Condition-Monitoring die<br />
Möglichkeit, Wartungen gezielt zu planen und unerwünschte<br />
Betriebsunterbrechungen zu vermeiden. Positiv<br />
wirkt sich das <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch-Servicepaket<br />
damit auch auf die wachsende Bedeutung der Betriebskostenerfassung<br />
(Parameter aus Prozess und Maschine)<br />
sowie die Betriebskosten selbst aus. Insgesamt konnte die<br />
Wartung stark vereinfacht werden. So ist es beispielsweise<br />
möglich, die Spindel nur durch Lösen der Schrauben aus<br />
dem Lagergehäuse zu ziehen. Die innovative Konstruktion<br />
des integrierten Direktantriebs erlaubt es außerdem auch, im<br />
Falle einer Wartung den Motor komplett mit<br />
Antrieb innerhalb nur weniger Stunden auszutauschen<br />
– Zeit, die viel wert ist und mit<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> produktiver<br />
genutzt werden kann.<br />
Das neue Antriebskonzept des integrierten<br />
Direktantriebs stellt die Innovationskraft<br />
von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process im<br />
Sinne der Anwender erneut deutlich unter Beweis<br />
und lässt Milch- und Molkeverarbeiter von besseren<br />
Wirkungsgraden und den weiteren Vorteilen dieser<br />
Innovation profitieren.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 13<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Klär-Dekanter GCE<br />
Neu auf der Anuga FoodTec wird von<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> der Klär-Dekanter<br />
GCE 345 in der Kompaktklasse vorgestellt.<br />
Mit einem Trommeldurchmesser<br />
von 340 mm und einer<br />
Leistung von bis zu 6 m 3 / h<br />
sichert diese Innovation maximale<br />
Separation auf minimalem<br />
Raum.<br />
14<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
345 in Kompaktbauweise<br />
Multifunktionsmaschine für die Getränkeindustrie<br />
Mit seinem guten Preis- / Leistungsverhältnis ist der<br />
Dekanter GCE 345 ein sehr attraktives Angebot der Kleinund<br />
Mittelklasse für die Getränkeindustrie. Der Dekanter<br />
findet Anwendung in der Weinkellerei oder im Fruchtsaftbetrieb<br />
als Multifunktions maschine zur Entsaftung,<br />
Mostklärung, Gelägerhefe- oder Mosttrubaufbereitung.<br />
Das optimierte Trommeldesign des Dekanters sorgt in<br />
jedem Anwendungsgebiet für eine große Klärfläche und<br />
damit höchste Trennleistung.<br />
Ausgestattet ist der GCE 345 mit einem<br />
speziellen Antrieb zur automatischen<br />
Drehmomentmessung und Differenzdrehzahlregelung.<br />
Dieser Antrieb<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass ein<br />
zusätzliches Sekundärgetriebe und ein<br />
Sekundärmotor verwendet werden.<br />
Aufgrund dieser Konstruktion ist eine<br />
stufenlose, drehmomentabhängige Differenzdrehzahlregelung<br />
möglich. Die hohe Regelgenauigkeit<br />
erlaubt dabei selbst kleinste Differenzdrehzahlen, welche<br />
die bestmögliche Entfeuchtung der Feststoffe zulassen.<br />
Das bedeutet beispielsweise bei der Gelägeraufbereitung<br />
immer maximale Ausbeuten und eine hervorragende<br />
Qualität des gewonnenen Weins. Charakteristisch für<br />
den GCE 345 sind weiterhin ein guter Wirkungsgrad,<br />
ein geringer Platzbedarf sowie eine wartungsarme und<br />
umweltfreundliche Arbeitsweise.
Sehr erfolgreiches<br />
Kaltmilchverfahren<br />
Zuwachs für <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> procool<br />
Weltweit besteht ein wachsendes Interesse an<br />
Kaltmilchentrahmung, das sich nicht mehr nur<br />
wie bislang auf Mexiko, die USA, Neuseeland<br />
und Australien beschränkt, sondern jetzt auch<br />
in Asien, wie zum Beispiel Pakistan, und in<br />
Europa, beispielsweise Tschechien, Einzug<br />
gehalten hat.
Bei der Kaltmilchentrahmung stehen Energieeinsparung, niedrigere Betriebskosten und<br />
höhere Proteinqualität im Vordergrund. Mit dem <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> procool-System stellt<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process dem Markt hierfür eine extrem erfolgreiche Maschine<br />
zur Verfügung, die ein großes Leistungsspektrum abdeckt. Dieser <strong>Separator</strong> zeichnet sich durch<br />
eine Leistung und Entrahmungsschärfe aus, die in der Kaltmilchentrahmung zurzeit von keiner<br />
anderen Maschine erreicht wird. Der voll CIP-fähige <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> procool-<strong>Separator</strong><br />
entrahmt 10.000 bis 50.000 l / h – bisher leisteten vergleichbare Kaltmilch-<strong>Separator</strong>en maximal<br />
40.000 l / h – mit einer Entrahmungsschärfe zwischen 0,08 und 1,0 Prozent bei Temperaturen<br />
größer 4 °C bis 20 °C.<br />
Riemenantrieb und neues hermetisches Design<br />
Der dazu eingesetzte <strong>Separator</strong> MSE 500 ist die erste vollhermetische Kaltmilchzentrifuge<br />
am Markt, die mit Riemenantrieb und nicht mit Getriebe arbeitet. Aus Sicht der Anwender<br />
ein eindeutiger Fortschritt: Ein Riemenantrieb erhöht die Verfügbarkeit und lässt die<br />
Anwender außerdem von einem besseren Wirkungsgrad der Antriebstechnik profitieren.<br />
Zum anderen wurde in der Maschine ein neues hermetisches Design umgesetzt,<br />
das die physikalischen Restriktionen der hohen Viskosität des Milchfettes berücksichtigt.<br />
Um nämlich zu vermeiden, dass die Kaltmilch mit ihrer sehr hohen Viskosität im<br />
Einlauf verbuttert, war es notwendig, den Zulauf nach unten zu verlegen und den<br />
Ablauf für Magermilch und Rahm oben zu behalten.<br />
Lange Standzeiten praxisbewährt<br />
Mit ein und derselben Maschine können die Betreiber sowohl Kalt- als auch<br />
Warmmilch verarbeiten, denn trotz des weltweiten Trends zu Kaltmilch wird die<br />
Warmmilchseparation dominant bleiben.<br />
Von den Anwendern kommt außerdem ein sehr gutes Feedback hinsichtlich<br />
Entrahmungsschärfe und Standzeiten: In der Praxis kann der Kaltmilch-<strong>Separator</strong><br />
MSE 500 über 20 Stunden und länger innerhalb der Reinigungszyklen betrieben<br />
werden.<br />
Christian Frahm<br />
Neue Kaltmilchmaschine für<br />
den mittleren Leistungsbereich<br />
Das Konzept ist so gut angekommen, dass die Nachfrage nach einer<br />
kleineren Maschine besteht. <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process hat<br />
deshalb das Produktportfolio um eine weitere Kaltmilchmaschine im<br />
mittleren und unteren Leistungsbereich erweitert. Auch dabei wird das<br />
Erfolgskonzept mit einer optimalen Positionierung der Steigekanäle und<br />
ohne Kompromisse beim Antrieb weitergeführt.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 17<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Ein Dauerbrenner:<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
proplus<br />
Mehr Milcheiweiss für höheren Ertrag<br />
18<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
Auf das Protein im Feststoff konzentriert sich das in der<br />
Praxis hoch akzeptierte <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus-<br />
Verfahren von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process. Dieser<br />
Ansatz bringt Molkereien neben der hohen Trennschärfe<br />
zusätzliche Magermilchmenge und damit einen höheren<br />
Ertrag. Üblicherweise entleeren Milch-<strong>Separator</strong>en alle 20<br />
bis 30 Minuten und schießen dann ein Gemisch aus<br />
Proteinen und Nicht-Milch-Bestandteilen aus. Das Protein<br />
stellt aber einen potenziellen Wertstoff dar. Durch eine<br />
bestimmte Fluidmechanik gelang es <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Process, die Häufigkeit der Entleerungen und<br />
damit den potenziellen Verlust von wertvollem Eiweiß<br />
deutlich zu reduzieren. Denn jedes Gramm mehr Protein<br />
bedeutet für den Betreiber bares Geld.<br />
Wertschöpfungsfaktor Protein<br />
Die Entleerungsintervalle verlängern sich um das Doppelte<br />
bis Dreifache, was wiederum Wassereinsparungen und<br />
eine Verringerung der Abwasserkosten zur Folge hat – ein<br />
nicht zu vernachlässigender Umweltaspekt. Durch die verlängerten<br />
Entleerungszyklen wirkt außerdem weniger<br />
mechanischer Stress auf die Maschine ein, was tendenziell<br />
die Verfügbarkeit erhöht. Der entscheidende Wertschöpfungsfaktor<br />
aber bleibt die Erhöhung des Proteinanteils<br />
in der Magermilch und damit die Erzielung von<br />
Zusatzerlösen ohne Aufstockung der Milchkapazität.<br />
Hohe jährliche Einsparungen<br />
Seit 2002 wird die <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus-Technologie<br />
in der Praxis genutzt, um die Entleerungszyklen bei<br />
Milch-<strong>Separator</strong>en für Entrahmung und auch Entkeimung<br />
zu verlängern. Die Vorteile sind eindeutig: Potenziale bis<br />
zu 60.000 Euro Einsparung pro Jahr sind möglich, in<br />
Abhängigkeit von der Preissituation teilweise auch mehr.<br />
Dies wiederum führt zu sehr attraktiven Payback-Zeiten.<br />
Gute Gründe für den weltweiten hohen Erfolg von<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus bei Milchentrahmung und<br />
Milchentkeimung.<br />
Die überwiegende Mehrheit aller neuen Milch-<strong>Separator</strong>en<br />
für Entrahmung und Entkeimung verlässt heute das Werk<br />
Oelde mit dem integrierten <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus-<br />
System. Seit der Markteinführung wurde darüber hinaus<br />
auch eine Großzahl von älteren Maschinen mit einem<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus-Retrofit-Bausatz nachgerüstet.<br />
Denn <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus rechnet sich bei<br />
Neumaschinen ebenso wie bei gebrauchten.<br />
Christian Frahm<br />
Den Anwendern in der Molkereiindustrie stehen zwei<br />
Wege offen, um von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> proplus bei<br />
Milchentrahmung und Milchentkeimung zu profitieren.<br />
Zum einen natürlich durch die Neuinstallation eines<br />
<strong>Separator</strong>s mit bereits integriertem <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
proplus-System. Durch die modulare Konstruktion ist<br />
es aber auch möglich, das System bei bereits in Betrieb<br />
befindlichen <strong>Separator</strong>en gezielt nachzurüsten.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 19<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Process<br />
Butter un<br />
Sonderanwendungen<br />
der Molkereitechnik<br />
Die Molkereitechnik bei <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process bedient traditionell ein<br />
weites Feld. Neben den Haupteinsatzgebieten der Milchentrahmung und der<br />
Milchentkeimung arbeiten die Zentrifugen und Prozesse in einer Reihe von<br />
Sonderanwendungen. Da ist zum einen das Frischkäse-Segment, darunter fällt zum<br />
Beispiel Quark, Labaneh, Labneh, Petit-Suisse, Rahmfrischkäse, Doppelrahmfrischkäse.<br />
Zweiter großer Bereich der Sonderverfahren ist die Kaseingewinnung und drittes<br />
Gebiet die Laktoseherstellung und Decalziumphosphatierung (DCP). Bedeutende<br />
Segmente sind vor allem die Butterherstellung sowie die Butterölgewinnung. Hier<br />
besteht momentan besonderes Interesse der Industrie, um die Fettverwertung zu<br />
verbessern. Denn je mehr Magermilchpulver an Stelle von Vollmilchpulver hergestellt<br />
wird, umso mehr entsteht auch ein Fettüberschuss, der als Butter oder als Butteröl<br />
optimal ausgenutzt werden kann.<br />
Prozessverantwortung für die Butterherstellung<br />
Das Thema Butter ist schon Jahrzehnte bei <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> verankert.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> hatte einst die erste kontinuierliche Buttermaschine entwickelt<br />
und brachte im Laufe der Jahre weit über Tausend Butterungsmaschinen in<br />
den Markt. Die Butterungsmaschinen der neuesten BUE-Baureihe bedienen ein<br />
breites Spektrum mit Kapazitäten von 800 bis zu 13.000 kg Butter pro Stunde. Damit<br />
konnten in den vergangenen Jahren viele internationale Projekte realisiert werden,<br />
beispielsweise in Neuseeland, den USA oder Costa Rica. <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Process tritt dabei eben nicht nur als Hersteller und Lieferant der Maschine<br />
auf, sondern ist in der Lage, den gesamten Prozess von der Rahmreifung und<br />
Kristallisation über die Lagerung der Butter im Buttersilo bis hin zur Verpackung und<br />
CIP-Reinigungsanlage, inklusive kompletter Prozesssteuerung, anzubieten.<br />
20<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
d<br />
Butteröl<br />
Spezifische <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-<br />
Butterungstechnologie<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> verfolgt bei dem Butterungsverfahren eine besondere Technologie<br />
für die optimale Rahmvorbehandlung nach dem Kalt-Warm-Kalt-Prinzip, um<br />
die Struktur der Butter zu verbessern, wofür die entsprechende Wärmetauscher-<br />
Anlagentechnik ebenfalls mitgeliefert wird. Für die Rahmtemperierung wird im Zulauf<br />
ein spezielles Wärmeaustauschersystem integriert. Sie ist auf den optimalen Betriebspunkt<br />
ausgelegt, um eine entsprechend exakte Temperaturführung gewährleisten<br />
zu können. Die Butterungsmaschine selbst enthält eine Vielzahl spezifischer Detaillösungen.<br />
So ist es zum Beispiel möglich, mit der Buttermilch aus der Maschine über<br />
eine externe Kühlung nochmals eine Nachkühlung der entstehenden Butter in der<br />
Butterungsmaschine vorzunehmen. Ein zu starker Anstieg der Produkttemperatur<br />
innerhalb der Butterungsmaschine wird so elegant vermieden. Auch kleine, feine<br />
Butterpartikel, die zunächst nicht komplett verarbeitet werden können, werden im<br />
Abpresser über einen zweiten Weg mit der Buttermilch in den Butterungszylinder<br />
rezirkuliert: <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-Know-how für bessere Ausbeuten.<br />
Die integrierte Verdrängerpumpe im zweiten Mischer, ebenfalls ein <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong>-Patent, erzeugt ein Vakuum durch eine fast vollständige Entfernung der<br />
Luft. Die Aufteilung auf zwei Abpresserstufen im <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-System<br />
sorgt für eine effizientere Durcharbeitung der Butter, die Wasserfeinverteilung verbessert<br />
sich und auch die Einarbeitung der Ingredienzien geschieht harmonischer.<br />
Aufgrund der langen Erfahrung ist <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process in der Lage, im<br />
Einzelfall eine intensive Technologieberatung anzubieten, bei der sowohl die Butterqualität<br />
als auch die Ausbeute im Vordergrund stehen. Im Laufe der Jahre wurde<br />
der Prozess außerdem permanent verbessert. Beispielsweise ist die BUE-Generation<br />
hinsichtlich des hygienischen Designs so optimiert worden, dass sie auch den<br />
US-amerikanischen Anforderungen (USDA und 3A-Standard) gerecht wird. Die neue<br />
Maschinengeneration ist Garant für höchste Reinigbarkeit bei minimalen Reinigungszeiten<br />
sowie für geringstmöglichen Aufwand.<br />
Die Butterungsmaschinen der<br />
neuesten BUE-Baureihe<br />
bedienen ein breites Spektrum<br />
mit Kapazitäten von<br />
800 bis zu 13.000 kg Butter<br />
pro Stunde. Damit konnten in<br />
den vergangenen Jahren viele<br />
internationale Projekte<br />
realisiert werden.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 21<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Butteröl hat<br />
ausgezeichnete<br />
Lagereigenschaften<br />
Butteröl ist deswegen von großem Interesse, weil es ausgezeichnete Lagereigenschaften<br />
aufweist, ohne zu verderben. Es kann mit hoher Reinheit sowohl aus frischem Rahm als<br />
auch aus Butter in der Molkerei hergestellt werden.<br />
Die Industrialisierung der Milchproduktion einerseits und die steigende<br />
Nachfrage nach Milchprodukten in Entwicklungsländern andererseits<br />
haben für Butteröl ganz neue Dimensionen eröffnet. Vor allem<br />
seine lange Lagerfähigkeit führte neben dem breiten Anwendungsspektrum<br />
in der Produktion von Lebens- und Genussmitteln zur<br />
Entwicklung neuer Technologien, die eine wirtschaftliche, sichere<br />
und vollautomatisierte Produktion zulassen. In Indien wird eine<br />
Variation des Butteröls (Ghee) auch direkt in den Haushalten zum<br />
Backen und Braten verwendet.<br />
Butteröl wird durch die fast vollständige Entfernung von Wasser<br />
und fettfreier Trockensubstanz gewonnen, früher fast ausschließlich<br />
aus Butter, heute aufgrund veränderter Marktbedingungen weitgehend<br />
aus Rahm. In seiner reinsten Form enthält AMF (Anhydrous<br />
Milk Fat), wie Butteröl auch bezeichnet wird, mindestens 99,8 Prozent<br />
Milchfett und maximal 0,1 Prozent Wasser. Butteröl aus älterem<br />
Rohmaterial enthält einen minimalen Milchfettwert von 99,3 Prozent.<br />
Technisch ausgereifter Butterölprozess<br />
Standardmäßig werden für die Butterölherstellung drei <strong>Separator</strong>en<br />
benötigt: ein Rahmkonzentrator, ein Ölkonzentrator und ein Ölpolierer.<br />
Das gewonnene Butteröl hat einen Ölgehalt von über 99,8 Prozent.<br />
Mit dem gleichen Equipment kann auch Butter zu Butteröl verarbeitet<br />
werden. Die Butter wird dazu vorher eingeschmolzen und erwärmt.<br />
Generell kann natürlich auch aus gesalzener Süßrahmbutter oder<br />
Sauerrahmbutter Butteröl gewonnen werden, mit sogar geringerem<br />
Aufwand.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process konnte als Marktführer in diesem<br />
Segment in den vergangenen Jahren eine Reihe erfolgreicher<br />
Projekte zur Butterölherstellung ausführen, u. a. in China, Pakistan,<br />
Argentinien und Brasilien.<br />
Christian Frahm<br />
Membrantechnik für<br />
Babyquark und zur Reinigung<br />
von Flüssigkeiten<br />
Mit den Keramikmembranen aus der Fertigung von<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> kann die Molkereitechnik auch<br />
Lösungen für die Herstellung von speziellen Frischkäsen,<br />
wie zum Beispiel Babyquark, anbieten. Babyquark, der in<br />
Osteuropa sehr populär ist, erfordert eine sehr hohe<br />
Trockenmasse, die mit Membrantechnologie problemlos<br />
erreichbar ist. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind die<br />
Reinigung von Flüssigkeiten, beispielsweise Sonderentkeimung<br />
von Milch, Reinigung von Salzlake oder<br />
auch von Lösungen zur Vorkonzentrierung von Käsereimilch<br />
bzw. zur Kaseinstandardisierung.<br />
22<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
Statt Abfallkosten einen<br />
Gewinn generieren<br />
Retentataufbereitung bei der Fruchtsaftherstellung<br />
Retentat ist ein Nebenprodukt der<br />
Cross-Flow Filtration im Fruchtsaftbetrieb<br />
und besteht im Wesentlichen<br />
aus den zurückgehaltenen Trubpartikeln,<br />
welche die Membran nicht<br />
durchdringen konnten, sowie wertvollem<br />
Fruchtsaft.<br />
Häufig entstehen durch die Entsorgung des Retentats<br />
hohe Kosten, bedingt durch seine Eigenschaften,<br />
wie z. B. einem hohen CSB-Wert. Wenn keine innerbetriebliche<br />
Möglichkeit besteht, dieses püreeähnliche<br />
Retentat mit hoher Feststoffkonzentration<br />
und Viskosität zu verwerten oder kostengünstig zu<br />
entsorgen, stellt sich die Frage nach einer technologischen<br />
Lösung. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten,<br />
der Retentatproblematik entgegenzutreten, nämlich<br />
mit „Retentat vermeidenden Verfahren“ oder<br />
„Retentat aufbereitenden Prozessen“.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 23<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Die keramische Membran in<br />
der Cross-Flow Filtration stellt<br />
das effizienteste Verfahren zur<br />
Saftfiltration dar.<br />
Retentat vermeiden<br />
Membrantechnologie ist geeignet, die Feststoffe im Retentat maximal aufzukonzentrieren<br />
und somit das allgemeine Retentatvolumen zu reduzieren.<br />
Die Retentatmenge wird reduziert, wenn im regulären Verarbeitungsprozess<br />
Dekanter zur Entsaftung genutzt werden. Prinzipiell<br />
weist diese Nutzung der zentrifugalen Trenntechnik mit Dekantern<br />
das niedrigste Trubniveau auf. Aber auch mit einem <strong>Separator</strong> zur<br />
Klärung des Saftes lässt sich der Feststoffgehalt auf ein Minimum<br />
verringern. Somit wird die Trubmenge, die das spätere Retentat<br />
bildet, von vornherein eingeschränkt.<br />
Die Fortführung des Gedankens zur Reduzierung des allgemeinen<br />
Retentatvolumens führt im nächsten Schritt zur maximalen<br />
Aufkonzentrierung der Feststoffe im Retentat. Hierzu sind Polymerund<br />
Keramikmembranen geeignet, mit systembedingten Unterschieden.<br />
Eine Keramikmembran ist wesentlich druckstabiler und<br />
kann deshalb ein Retentat mit bis zu 90 Vol.-% Feststoffgehalt<br />
herstellen. Somit ist der Konzentrationsfaktor, verglichen mit einer<br />
Kunststoffmembran, dreimal so hoch. Eine derart hohe Aufkonzentration<br />
der Feststoffe erfordert keine weitere Verarbeitung<br />
des Retentats mehr. Damit ist eine keramische Membran in der<br />
Cross-Flow Filtration das effizienteste Verfahren zur Saftfiltration.<br />
Der kombinierte Einsatz von Dekantern und Keramikfiltration ist<br />
daher auf jeden Fall für einen Neubau oder eine Betriebserweiterung<br />
zu empfehlen.<br />
Zentrifuge vor der Filtration<br />
reduziert den Feststoffgehalt<br />
Die einfachste Art, einen zusätzlichen Nutzen aus dem Retentat zu<br />
erzielen, um so aus Abfallkosten einen Gewinn zu generieren, ist<br />
die Diafiltration. In vielen Bereichen ist sie besser bekannt als<br />
Aus- bzw. Absüßen. Dabei wird am Ende der Filtration dem<br />
Filtrationskreislauf Wasser anstelle von Trübsaft zugeführt. Die<br />
Wirtschaftlichkeit für die Absüßung muss im Einzelfall bestimmt<br />
werden. Durch prozesstechnische Maßnahmen ist es möglich, die<br />
Filtrationszyklen zu verlängern und somit die Anzahl der Reinigungsbzw.<br />
Diafiltrationsdurchläufe zu reduzieren.<br />
24<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
Unabhängig vom Filtertyp lässt sich mit einer Zentrifuge vor der Filtration der<br />
Feststoffgehalt auf unter ca. 0,5 Vol.-% reduzieren. Bei angepassten Bedingungen<br />
bzw. entsprechenden Produkten kann der Feststoffgehalt bis auf Spuren reduziert<br />
werden. Dadurch verlängern sich die Filterstandzeiten deutlich und Unterbrechungen<br />
für die Reinigung bzw. Diafiltration werden reduziert. Der Feststoff aus der Zentrifuge<br />
kann mit den Trestern entsorgt werden und stellt somit keinen separaten Abfallstrom<br />
dar. Allerdings wird immer noch Retentat im Filter produziert, wenn auch in deutlich<br />
geringeren Mengen.<br />
Zentrifugale Trenntechnik im Bypass zur Filtration<br />
Bei den Retentat verarbeitenden Prozessen gibt es eine weitere Variation von Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen, die im Einzelfall<br />
gegeneinander abgewogen werden müssen.<br />
Ein <strong>Separator</strong> kann nachträglich in jede Produktionslinie integriert werden. Allerdings<br />
ist dann eine Maschine für den gesamten Produktstrom erforderlich, was eine relativ<br />
große Investition bedeuten kann. Wird eine Zentrifuge bzw. ein Dekanter im Bypass<br />
betrieben, genügt auch eine kleinere Maschine. Durch eine Bypass-Schaltung der<br />
Zentrifuge zur Klärung eines Teilstroms kann das reguläre Aufkonzentrieren der<br />
Feststoffe im Cross-Flow Filterkreislauf verlangsamt werden.<br />
Alternativ zum <strong>Separator</strong> kann an gleicher Stelle auch ein Dekanter<br />
eingesetzt werden. Dieser ist toleranter gegen abrasive Medien,<br />
wie z. B. Bentonit, und auch für erhöhte Trubgehalte im Saft<br />
geeignet. Außerdem lässt sich die Klärleistung der zentrifugalen<br />
Trennung durch Erhöhung der Retentattemperatur signifikant<br />
verbessern. Die Filterstandzeit verlängert sich, abhängig von verschiedenen<br />
Faktoren, auf 3 bis 5 Arbeitstage.<br />
Aufarbeitung des Retentats nach der Filtration<br />
Eine weitere Möglichkeit der Retentatverarbeitung ist es, das Retentat nach der<br />
Filtration in einem separaten Tank aufzufangen und parallel zur regulären Tagesarbeit<br />
zu klären. Das Retentat wird mit Wasser verdünnt und anschließend im Dekanter<br />
geklärt. Der geklärte Saft nach dem Dekanter hat einen Restfeststoffgehalt<br />
von ca. 0,5 Vol.-% und kann der laufenden Produktion wieder zugeführt werden.<br />
Die stichfesten Feststoffe können ebenfalls mit den Trestern entsorgt werden. Die<br />
Trockensubstanz der Feststoffe liegt im Bereich von bis zu 30 Prozent TS. Dadurch,<br />
dass dieser Prozess parallel zum regulären Entsaftungsbetrieb abläuft, kann die stündliche<br />
Leistung dieser Linie relativ klein sein, was zu begrenzten Investitionskosten<br />
führt.<br />
Wirtschaftlich interessant<br />
Steigende Preise für Saft und Konzentrat in Kombination mit Entsorgungskosten<br />
für Abfallstoffe machen die Retentatverarbeitung immer interessanter.<br />
Die zentrifugale Trenntechnik bietet hierzu individuelle Lösungsvorschläge,<br />
die sich durch eine hohe Produktqualität und Wirtschaftlichkeit auszeichnen.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 25<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Für das Maschinen- und Prozess-Monitoring-System <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch hat<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> jetzt ein internetbasiertes Web-Portal geschaffen, das als<br />
einfaches und selbsterklärendes Werkzeug die Maschinenbetreiber frühzeitig über<br />
mögliche Fehlzustände informiert.<br />
Jetzt auch im<br />
Web-Portal<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch<br />
sichert höhere Zuverlässigkeit und<br />
Verfügbarkeit der Maschinen<br />
Das Portal generiert Wartungsmeldungen oder<br />
Alarme, die per E-Mail bzw. Mobiltelefon<br />
unmittelbar an die zuständigen Verantwortlichen<br />
weitergeleitet werden. <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
wewatch informiert prophylaktisch und spricht<br />
quasi live konkrete Empfehlungen zur möglichen<br />
Fehlerbehebung aus. Die Vorteile liegen auf der<br />
Hand: Optimierung der Anlagenverfügbarkeit und<br />
Vermeidung von ungeplanten Stillstandzeiten<br />
sowie planbarer Service in Verbindung mit<br />
fest budgetierten Serviceverträgen für eine<br />
transparente Kostenkontrolle. Die Akzeptanz<br />
dieses Tools durch die Kunden ist entsprechend<br />
eindeutig und überwältigend.<br />
Informationen aus dem<br />
Maschineninneren<br />
Basis dieser Maschinenzustandsüberwachung<br />
sind Messgeräte zur Schwingungsanalyse, die<br />
gezielt an mehreren Punkten einer Zentrifuge<br />
eingesetzt werden und so die Maschine ganzheitlich<br />
betrachten. Doch dies braucht den Anwender<br />
gar nicht zu interessieren, die Aufbereitung der<br />
Schwingungsanalyse und Steuerungsdaten läuft<br />
im Hintergrund, der Verantwortliche wird vielmehr<br />
im Klartext über den Maschinenzustand mit<br />
empfohlenen Handlungsweisen informiert.<br />
Ein Maschinenschaden in der laufenden<br />
Produktion ist der Albtraum jedes Betriebsleiters.<br />
Nur die laufende Zustandsüberwachung und<br />
Diagnose ermöglichen es, dies zu verhindern.<br />
Der Kundennutzen eines derart strukturierten<br />
Monitoring-Systems der Maschine ist hoch, der<br />
Umfang der Investitionskosten richtet sich dabei<br />
nach den Anforderungen des Kunden. Mit<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch steht ein Überwachungsprogramm<br />
zur Verfügung, das „offline“<br />
beim Kunden oder „online“ bei <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> zum Einsatz kommen kann, vor größeren<br />
Maschinenschäden schützt und damit Servicebudgets<br />
erfüllt.<br />
Visualisierung mit Web-Portal<br />
Eine wesentliche Erweiterung des bisherigen<br />
Online-Monitoring-Systems ist das Web-Portal.<br />
Es bietet höchste Sicherheit und beinhaltet ein<br />
umfangreiches Paket an Datenmanagement, das<br />
die optimale Umsetzung von Kontrolle und Überwachung<br />
ermöglicht. Alle bereitgestellten Signale<br />
können von der Software visualisiert werden und<br />
erscheinen in einem einzigen Fenster. Das geht<br />
weit über eine Schwingungsanalyse hinaus, da<br />
als Input Maschinendaten, Produktdaten wie<br />
Temperatur, Trübung etc., weitere Daten der<br />
26<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process
Mess- und Regelungstechnik, Serviceintervallzeiten und individuell<br />
einstellbare Regeln und Grenzen der Messwerte verarbeitet werden.<br />
Die parallele Darstellung von Produktdaten und Maschinenzustand<br />
in einem Diagramm zeigt dem Kunden, in welchen Grenzen sich die<br />
Maschine bewegen darf. Anfallende Servicearbeiten können aufgrund<br />
der frühzeitigen Anzeige von Verschleiß rechtzeitig abgestimmt<br />
werden, um so die Zuverlässigkeit und Produktivität zu<br />
maximieren.<br />
Kernstück der Anwendung ist das Portal, eine von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> entwickelte Software, die alle Signale optimal aufbereitet<br />
und in einer einzigen Bedieneroberfläche darstellt. Der Kunde kann<br />
die Daten jederzeit und an jedem Ort mit Internetzugang einsehen.<br />
Die Darstellung der Daten kann individuell modifiziert werden.<br />
Steht für den Kunden die optische Visualisierung der Daten im<br />
Portal weniger im Vordergrund, informieren regelmäßige Statusberichte<br />
über den Zustand der Maschine. Innerhalb der permanenten<br />
Zustandsüberwachung und Diagnose gibt es dabei jedoch<br />
keine Unterschiede.<br />
Die Offline-Variante bietet Prophylaxe ohne Investitionsbedarf. Die<br />
Schwingungsmessungen sind mit dem Besuch eines <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong>-Servicemitarbeiters vor Ort verbunden.<br />
Kunden, die das Web-Portal nutzen, sind hochzufrieden mit der<br />
Möglichkeit, aus einer reinen Blackbox-Betrachtung der Maschine<br />
zu einer erhöhten Verfügbarkeit, Wartungseffizienz und Prozessoptimierung<br />
zu gelangen und dabei Kosten beherrschen zu<br />
können. Der Kundennutzen liegt in der Steigerung der Servicequalität<br />
und des Kundendialogs im alltäglichen Service.<br />
<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> wewatch macht es möglich, das umfangreiche Schwingungsdiagnoseund<br />
Prozesswissen von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> zu nutzen und eigene personelle Ressourcen<br />
in der Diagnose und Sicherstellung der Maschinenverfügbarkeit zu schonen.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process 27<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Systems<br />
Strom für<br />
Casablanca<br />
Komplette zweistufige SchweröLaufbereitungsanlage<br />
in Marokko<br />
Für die Erweiterung eines mit Schweröl betriebenen<br />
Gasturbinen-Kraftwerks in Mohammedia, Marokko, lieferte<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems im vergangenen Herbst<br />
die komplette Aufbereitungsanlage für das Schweröl.<br />
Die zweistufig konzipierte Anlage besteht aus insgesamt 14 <strong>Separator</strong>en sowie der<br />
gesamten Peripherie und brachte eine Reihe von Herausforderungen hinsichtlich<br />
Explosionssicherheit, Turnkey-Projektierung und kurzen Lieferfristen mit sich. Auftraggeber<br />
für <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems war General Electric France, die gesamtverantwortlich<br />
für die Energieerzeugung und die dazugehörenden Nebengewerke gegenüber dem<br />
Betreiber, der staatlichen marokkanischen Elektrizitätsgesellschaft ONE, zeichneten.<br />
Bedarf an Energie steigt<br />
Marokko weist aufgrund von stabilen politischen wie auch sozialen Verhältnissen kontinuierlich<br />
wachsende Bevölkerungszahlen sowie eine bemerkenswert gut voranschreitende<br />
Industrialisierung auf. Mit dem wirtschaftlichen Wachstum geht ein ständig gesteigerter<br />
Bedarf an elektrischer Energie einher, der mittlerweile durch die installierten Kraftwerke<br />
nicht mehr flächendeckend befriedigt werden kann. Stromunterbrechungen sowie Stromzuteilungen<br />
sind häufig Folge dieses Energiemangels, der teilweise das industrielle<br />
Wachstum deutlich einschränkt. Jetzt veranlasste die Regierung in Rabat die Liberalisierung<br />
des Strommarktes, was nun auch dem privatwirtschaftlichen Sektor ermöglicht, in Kraftwerksprojekte<br />
zu investieren.<br />
Der immens gestiegene Bedarf von Gas als Energieträger zwingt das Land, neben Kohle<br />
auch andere günstige Brennstoffe zur Energieerzeugung zu wählen – wie in diesem Fall<br />
Rückstandsöle, sogenannte „Heavy Fuel Oils“. Diese Brennstoffe, die als Restprodukte des<br />
Raffinationsprozesses anfallen, erfordern – bedingt durch hohe Viskositäten, hohe Dichten<br />
und erhöhte Salzkontamination – besondere Aufmerksamkeit bei der Aufbereitung zum<br />
Betrieb von Motoren wie auch Turbinen.<br />
28<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems
Neue Schwerölaufbereitungsanlage Mohammedia<br />
Das in der Nähe der Hafenstadt Mohammedia gelegene gleichnamige Kraftwerk<br />
speist die erzeugte elektrische Energie in das lokale Stromnetz ein und<br />
versorgt die ca. 30 km nordöstlich von Casablanca gelegene Stadt mit ihren<br />
200.000 Einwohnern sowie auch Casablanca selbst. Der Hafen war vom 14. bis<br />
ins 19. Jahrhundert traditioneller Umschlagplatz für europäische Händler und ist<br />
neben den schnell wachsenden Industriegebieten immer noch der wirtschaftliche<br />
Schwerpunkt der Region.<br />
Aufgrund der bisher schon in verschiedenen Projekten praktizierten erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit mit <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems in Château-Thierry, Frankreich,<br />
erhielt <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems den Auftrag zur Lieferung einer<br />
Schwerölaufbereitungsanlage für die Erweiterung des Kraftwerks Mohammedia<br />
von General Electric France. Die Schwerölaufbereitung ist für drei Gasturbinen<br />
vom Typ GE Frame 9E mit einer Gesamtleistung von 300 MW ausgelegt.<br />
Zweistufige Entsalzung<br />
Die Aufgabe der Schwerölaufbereitung ist es, den Brennstoff zu reinigen und für<br />
den Betrieb in einer Gasturbine zu konditionieren. Das schwere Heizöl (HFO) weist<br />
eine Viskosität von 110 – 380 Centistokes bei 50 °C auf. Die installierte Kraftstoffaufbereitungsleistung<br />
liegt in der Regel bei 87,5 m³ / h, kann aber auf maximal<br />
104,37 m³ / h steigen. Dazu wird das Schweröl entwässert und entsalzt, und zwar<br />
erfolgt eine Reduzierung des Natrium- und Kalium-Gehalts von 85 ppm auf<br />
kleiner 1 ppm (parts per million) im Ölablauf. Des Weiteren ist das Schweröl von<br />
Verunreinigungen zu befreien.<br />
Eine zweistufige Schwerölaufbereitung gewährleistet dabei den kontinuierlichen<br />
und störungsfreien Betrieb der Gasturbinen. Installiert sind dazu 14 baugleiche<br />
<strong>Separator</strong>en OSD 60. Diese Baureihe mit Riemenantrieb ist ein bewährter Leistungsträger<br />
im stationären Kraftwerksbereich: robust, wartungsarm und -freundlich,<br />
ausgelegt mit <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> hydrostop-System zur gezielten und schnellen<br />
Entleerung. Sieben davon sind für die erste Aufbereitungsstufe eingerichtet, weitere<br />
sieben für die zweite. Unter Einsatz von Zusatzwasser (max. 10 Prozent der<br />
Ölmenge) werden die Salze im Öl gelöst und dann weitgehend in den <strong>Separator</strong>en<br />
abgetrennt, um die endgültig geforderten Werte zu erreichen. Die sieben Linien<br />
arbeiten parallel, um die Gesamtleistung zu erbringen, können aber auch flexibel<br />
einzeln ab- und zugeschaltet werden, falls es die Kraftwerksleistung erfordert.<br />
Zum Lieferumfang gehörte ebenso das komplette Rohrleitungs-Engineering sowie<br />
Verkabelung und Schaltschrankauslegung innerhalb des Aufbereitungsgebäudes<br />
von 62,6 m Länge und 17,5 m Breite.<br />
Eine zweistufige<br />
Schwerölaufbereitung<br />
mit 14 baugleichen<br />
<strong>Separator</strong>en OSD 60<br />
gewährleistet den<br />
kontinuierlichen und<br />
störungsfreien Betrieb der<br />
Gasturbinen im Kraftwerk<br />
Mohammedia.<br />
Explosionsgefährdete Auslegung<br />
Der Auftrag brachte eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Zunächst sollte<br />
die Ausführung der Anlage gemäß ATEX geschehen, was eine Installation in<br />
einem explosionsgefährdeten Raum bedeutet. Auch forderten die marokkanischen<br />
Bestimmungen eine erhöhte Qualitätsanforderung bezüglich der Schweißarbeiten.<br />
Dank der hervorragenden Arbeit des interdisziplinären Mohammedia-Projektteams<br />
wurden diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Die erfolgte Abnahme<br />
sicherte im September 2008 die termingerechte Übergabe an den Kunden General<br />
Electric France. <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems konnte damit erneut die Bereitstellung<br />
einer projektspezifischen Systemlösung unter Beweis stellen.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems 29<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Rohöl-<br />
Rückgewinnung<br />
aus Öllagunen<br />
Aufbereitung von Slop-Oil<br />
mit neuen Technologien<br />
Nutzung aller vorhandenen Ressourcen, weltweit steigender Bedarf an Rohstoffen, Suche<br />
nach rentablen Verfahren, Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens, die notwendige<br />
Erfüllung von Umweltschutzauflagen – das sind in der Summe die Gründe für die aktuell<br />
hohe Nachfrage nach effizienten Aufbereitungsmethoden für Slop-Oil und Öllagunen.<br />
Zwischenspeicherung in Lagunen –<br />
ein gigantisches Potenzial<br />
Slop-Oil wurde und wird häufig in großen Lagunen zwischengelagert.<br />
Slop-Oil, das können Rückstände oder Vorstufen aus<br />
Raffinerien sein, die den Spezifikationen im Hinblick auf Wasseroder<br />
Salzgehalt nicht entsprechen, sowie Öle beispielsweise aus<br />
Leckagen. In vielen Erdöl produzierenden Ländern, sei es in Südamerika,<br />
im Nahen Osten oder in Russland, ist es seit Jahrzehnten<br />
gängige Praxis, diese verschmutzten Öle zur Zwischenspeicherung<br />
in Lagunen zu pumpen, die jeweils bis zu einer Million Barrel Öl<br />
aufnehmen können. Die genaue Zahl der bis zu fünf Meter tiefen<br />
Lagunen ist nicht bekannt, aber es darf von mehreren tausend<br />
Lagunen weltweit ausgegangen werden. Insgesamt ein gigantisches<br />
Potenzial, ein wertvoller Schatz, der der Bergung harrt. Seit<br />
einiger Zeit sind in verschiedenen Ländern konkrete Bestrebungen<br />
im Gange, dieses brachliegende Vermögen stärker zu nutzen.<br />
Parallel dazu hat <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems ein modernes<br />
Verfahren entwickelt, das jetzt erstmals in Südamerika zum<br />
Einsatz kommt und einen Return on Investment zwischen einem bis<br />
fünf Jahren, in Abhängigkeit vom Rohölpreis natürlich, verspricht.<br />
Sehr vielfältige Aufgabenstellung<br />
Die Lagunen enthalten eine häufig undefinierte Mischung von Öl,<br />
Wasser und Sedimenten. Der Wassergehalt kann zwischen zehn<br />
und 70 Prozent variieren, der Ölgehalt entsprechend, der Feststoffgehalt<br />
kann drei bis 15 Prozent betragen. Von einem eher<br />
wässrigen, dünnflüssigen Gemisch bis hin zu einem teerähnlichen<br />
Gemenge und einer Viskosität von über 1.000 Centistokes ist<br />
alles denkbar. Die Aufgabenstellung ist also sehr vielfältig.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems hat dies mit einer gelungenen<br />
Kombination aus mechanischer Trenntechnik, dem minimalen Einsatz<br />
von chemischen Mitteln und dem richtigen Prozess gelöst.
Reines Öl und reines Wasser in drei Schritten<br />
In einem ersten Schritt übernimmt ein Dekanter in einem 2-Phasen-System die<br />
Trennung von Feststoffen und Flüssigphase. Diese Flüssigphase bereitet eine<br />
Tellerzentrifuge weiter auf, indem sie diese nach dem 3-Phasen-System in Wasser, in<br />
Öl und in Feinstsedimente trennt. Nun ist der eigentliche Wertstoff, das Öl, schon<br />
gewonnen, es entspricht den Raffinationsanforderungen mit einem Restgehalt von<br />
0,5 bis 1 Prozent BS&W (Bottom Sediment & Water) und kann dem normalen Rohöl<br />
zur Weiterverarbeitung beigemischt werden. Das Wasser aus dem 3-Phasen-System<br />
der Tellerzentrifuge enthält allerdings noch zu viel Restöl, als dass es problemfrei<br />
entsorgt werden könnte. Deshalb übernimmt eine weitere 3-Phasen-Tellerzentrifuge<br />
die Aufgabe, das Wasser nochmals von Sedimenten zu befreien und auf einen<br />
Restölgehalt von weniger als 15 ppm zu entölen.<br />
Mobile Containeranlage<br />
Mit dieser Kombination hat <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> den Rahmen gesteckt für die<br />
moderne Aufbereitung von Slop-Oil je nach den individuellen Bedürfnissen. Denn jede<br />
Anlage wird maßgeschneidert auf die spezifischen Belange konzipiert und ausgelegt.<br />
Bei einem Auftrag aus Venezuela beispielsweise wurde eine komplette Systemlösung<br />
mit einer Leistung von 15 m³ pro Stunde zusammengestellt, die aus einem<br />
Dekanter CC 458, zwei <strong>Separator</strong>en OSD 60 für die Ölaufbereitung und einem<br />
<strong>Separator</strong> WSD 60 zur Wasseraufbereitung besteht sowie die Dampfbereitung, die<br />
Aufbereitung und Dosierung der chemischen Entmischungssubstanzen und die<br />
komplette Steuerung umfasst. Alle Aggregate sind in insgesamt fünf 40-Fuß-<br />
Containern installiert. Damit hat der Betreiber die Möglichkeit, im Anschluss an die<br />
vollständige Aufbereitung einer Lagune nach etwa zwei bis drei Jahren, die Anlage<br />
für die nächste Lagune mobil zu nutzen.<br />
Effiziente Verfahrensweise für<br />
jeden individuellen Bedarfsfall<br />
Ist das Medium weniger kompliziert<br />
aufzubereiten oder sind die Anforderungen<br />
der Raffinerie niedriger, so kann unter<br />
Umständen auch ein einziger 3-Phasen-<br />
Dekanter genügen. Solche Anlagen lieferte<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> beispielsweise<br />
nach Südamerika und in den Nahen<br />
Osten. In einem anderen Sonderfall wurde<br />
bei einer Anlage in Kuwait Hauptaugenmerk<br />
auf die Reduzierung des Salzgehalts<br />
von Slop-Oil gelegt. Für besonders<br />
hoch viskoses Slop-Oil ist <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> darüber hinaus auch in der<br />
Lage, mittels Düsen-<strong>Separator</strong> eine<br />
Heißseparation bei bis zu 130 °C unter<br />
Druck vorzunehmen.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems 31<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Gerbereiabwässer<br />
Effiziente Schlammentwässerung<br />
in der türkischen Lederindustrie<br />
Kaum ein Besucher der Türkei, dem nicht in einem Basar eine schicke<br />
Lederjacke oder eine schmucke Lederhandtasche angeboten wird. Kein<br />
Wunder, die Lederwarenherstellung ist in der Türkei ein wichtiger und<br />
florierender Wirtschaftszweig.<br />
32<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems
Eine der größten Ledergerbereien des Landes befindet sich<br />
in einem Stadtteil Istanbuls. Hier wird sogar eine eigene<br />
Abwasserkläranlage für die Aufbereitung der stark belasteten<br />
Gerbereiabwässer betrieben. Um den Trockenstoffgehalt<br />
des daraus anfallenden Überschussschlammes<br />
deutlich zu optimieren und damit die Handhabung zu<br />
erleichtern, wurden dort insgesamt sechs Siebbandfilterpressen<br />
durch zwei Dekanter von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Systems ersetzt. Damit war es möglich, den Trockenstoffgehalt<br />
um 30 Prozent zu erhöhen.<br />
Degrémont betreibt Kläranlage<br />
im Istanbuler Lederviertel<br />
Im Istanbuler Stadtteil Tuzla haben sich vor vielen Jahren<br />
die Gerbereien der Stadt in der Istanbul Leather Organised<br />
Industrial Zone konzentriert. Derzeit arbeiten dort über<br />
150 unabhängige Gerbereien, die teilweise aus anderen<br />
Stadtteilen hierher umgezogen sind. Ein großer Vorteil<br />
dieser Bündelung ist u. a. die Zusammenführung der<br />
aggressiven Gerbereiabwässer und Aufbereitung in einer<br />
gemeinsamen Kläranlage. Das weltweit tätige französische<br />
Wasser- und Abwasseraufbereitungsunternehmen Degrémont,<br />
eine Tochtergesellschaft der Suez-Gruppe, betreibt<br />
die Kläranlage bereits seit 1992. Sie ist eine der größten<br />
Gerberei-Abwasseraufbereitungsanlagen der Welt.<br />
60 m³ Abwasser<br />
pro Tonne Lederrohware<br />
Gerben ist ein überaus wasserintensiver Prozess. Bei dem<br />
aufwendigen Verfahren fallen rund 60 m³ Abwasser pro<br />
Tonne Lederrohware an. Eine kommunale Kläranlage, vor<br />
allem deren biologische Stufe, wäre mit diesen stark CSB- und<br />
BSB-belasteten Abwässern völlig überfordert. Konsequente<br />
umwelttechnische Voraussetzung für die Etablierung der<br />
Lederindustriezone in Istanbul war deshalb eine eigene Kläranlage,<br />
die prinzipiell wie eine kommunale Abwasseraufbereitungsanlage<br />
aufgebaut ist, mit mechanischer Aufbereitung<br />
zur Grobstoffabtrennung, Sand- und Fettfang und der<br />
anschließenden biologischen Abwasseraufbereitung. Das<br />
gereinigte Abwasser wird gemeinsam mit dem Abwasser aus<br />
der kommunalen Kläranlage direkt ins Meer eingeleitet.<br />
Mobile Testanlage überzeugt<br />
Zur Entwässerung des in der biologischen Stufe anfallenden<br />
Überschussschlammes hatte der Betreiber Degrémont<br />
ursprünglich sechs Siebbandpressen eingesetzt. Sie bewirkten<br />
eine Entwässerung auf rund 20 Prozent Trockensubstanz.<br />
Damit ist die Konsistenz dieses Schlammes jedoch noch<br />
nicht stichfest, sondern breiig. Da der entwässerte Schlamm<br />
zur Deponierung per Lastkraftwagen transportiert wird,<br />
wünschte Degrémont aus verständlichen Gründen höhere<br />
Entwässerungsgrade zu erzielen. <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
Systems konnte aus Erfahrung eine Steigerung des<br />
Trockenstoffgehalts um mindestens 25 Prozent auf<br />
25 Prozent mit dem Einsatz von Dekantern prognostizieren.<br />
Zur Untermauerung dieser These installierte <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Systems für eine Woche eine mobile Testanlage<br />
in der Gerbereikläranlage in Istanbul. Nach diesen<br />
Versuchen war es sogar möglich, dem Betreiber eine<br />
Steigerung um 30 Prozent auf 26 Prozent Trockenstoffgehalt<br />
durch die Installation von zwei Dekantern UCD 536 zu<br />
gewährleisten. Dank intensiver Unterstützung durch die<br />
türkische Tochtergesellschaft von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />
konnte sich <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems damit auch<br />
erfolgreich gegen mehrere Wettbewerber durchsetzen.<br />
Geschlossenes, geruchsfreies System<br />
Dekanter-Technologie bietet neben der Tatsache der effizienten<br />
Entwässerung zur Reduzierung der Transportkosten<br />
auch den Vorteil, dass es sich im Gegensatz zur Siebbandpresse<br />
um ein geschlossenes und damit sauberes und<br />
geruchsfreies System handelt. Auch der Wasserverbrauch<br />
zur Reinigung der Siebbänder liegt wesentlich höher als<br />
beim Dekanter. Die beiden Dekanter UCD 536 mit einer<br />
Leistung von jeweils 50 m³ pro Stunde laufen außerdem<br />
vollautomatisch und bedürfen nur eines geringen Serviceaufwandes.<br />
Indem zwei Dekanter sechs Siebbandpressen<br />
ersetzen, konnte natürlich auch der Platzbedarf auf ein<br />
Drittel vermindert werden.<br />
So trägt die neue Entwässerung mit den beiden Dekantern<br />
UCD 536 von <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems im<br />
Istanbuler Lederviertel seit Inbetriebnahme zur Kostenreduzierung<br />
der Abwasseraufbereitung und zu einem<br />
geringeren Deponierbedarf bei.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Systems 33<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
LebensArt<br />
Foto: Mike Goldwater<br />
Schöner Jahrgang<br />
Gespräch mit dem Vorstand des<br />
Badischen Winzerkellers Wilfried Dörr<br />
„Von der Sonne verwöhnt.“ Jeder Weinkenner assoziiert damit badischen Wein. Der<br />
Badische Winzerkeller in Breisach produziert ihn. Mit Wilfried Dörr, Vorstand Önologie /<br />
Produktion im Badischen Winzerkeller, sprach der <strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong> über die Situation<br />
im badischen und deutschen Weinmarkt.<br />
34<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong><br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Herr Dörr, wie sind Sie mit dem Weinjahrgang<br />
2008 zufrieden?<br />
Wilfried Dörr: Gott sei Dank hatte die Natur ein Einsehen mit uns<br />
und bescherte uns eine sehr schöne, konstante Reifezeit. Das ist<br />
wichtig für die Aromabildung. Kühle Nächte und schöne, warme<br />
Tage haben sehr fruchtige, elegante, feine Weine im Jahrgang<br />
2008 entstehen lassen. 2007 war ja ein qualitativ sehr guter<br />
Jahrgang und es besteht immer die Gefahr, dass es nach einem<br />
großen Jahrgang zu einem großen Absturz kommt. Aber der<br />
2008er wird sich lückenlos an den 2007er anreihen. Insofern sind<br />
wir hochzufrieden und haben einen relativ konstanten, gemütlichen<br />
Herbst gehabt.<br />
Burgunder liebt Baden<br />
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Welche Hauptrebsorten bauen Sie hier im<br />
Badischen an?<br />
Wilfried Dörr: Etwa 70 Prozent der Reben in Baden sind Burgunder,<br />
beim Rotwein natürlich der Spätburgunder. Das Verhältnis von<br />
Weißwein zu Rotwein liegt in Baden bei etwa 60 zu 40. Beim<br />
Weißwein kommen dann noch andere Sorten dazu, in erster Linie<br />
der Müller-Thurgau, dann der Riesling, Rivaner, Traminer. Die<br />
Burgunderreben sind in Baden vorrangig, weil wir hier eben die<br />
optimalen klimatischen Bedingungen dafür haben.<br />
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Es wird viel über den Klimawandel<br />
gesprochen. Ist es denkbar, dass hier eines Tages ganz<br />
andere Trauben angebaut werden müssen?<br />
Wilfried Dörr: Wir spüren schon eine gewisse Klimaveränderung,<br />
z. B. dass wir längere Phasen gutes Wetter haben und dann längere<br />
Phasen schlechteres Wetter. Ich bin aber der Meinung, dass wir<br />
durch weitläufige Maßnahmen unsere Rebsorten diesen Veränderungen<br />
anpassen können. Wenn man einen Spätburgunder auf den<br />
Tisch stellt, dann weiß man sofort, wo der herkommt, nämlich aus<br />
Baden. Damit können wir uns vom Wettbewerb abheben und<br />
diesen Vorteil dürfen wir uns nicht verbauen. Baden sollte beim<br />
Burgunder bleiben.<br />
weltweiten Anbauländer. Es war eine Zeit lang einfach schick,<br />
wenn man einen Australier oder einen Kalifornier auf den Tisch<br />
stellen konnte. Gerade was den Rotwein betrifft, denke ich, war<br />
das mehr Neugierde der Konsumenten. Mit 13 Vol.-% Alkohol und<br />
der starken Gerbstoffbetonung sind sie nicht unbedingt der<br />
Geschmack des Normalverbrauchers. Unsere deutschen Weine sind<br />
qualitativ sehr gut, sehr leicht bekömmlich, sehr fruchtig, sehr<br />
elegant, sie haben deshalb im Moment in der Verbrauchergunst<br />
wieder zugelegt. Wir stellen z. B. fest, dass es ein großes Verbraucherklientel<br />
gibt, das gerne mal einen lieblichen Rotwein trinkt. In<br />
meinen Augen ist für den Verbraucher immer der Wein der beste,<br />
der ihm schmeckt.<br />
Zentrifugen sind unverzichtbar<br />
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Der Badische Winzerkeller setzt neben<br />
dem <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> vinex-Verfahren und zur Klärung<br />
der Jungweine auch einen Hochleistungs-<strong>Separator</strong> von<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> zur Weinsteinstabilisierung ein.<br />
Weshalb ist das eigentlich notwendig?<br />
Wilfried Dörr: Je reifer ein Jahrgang ist, desto mehr Weinsäuregehalt<br />
hat er und damit neigt der Wein auch mehr zu Weinstein. Es ist eine<br />
Zeitreaktion, dass diese Weinsäurekonzentration irgendwann zu<br />
Weinstein ausfällt. Aber die Verbraucher akzeptieren keinen<br />
Weinstein, davon können Sie grundsätzlich ausgehen. Da kommt<br />
es zu Reklamationen. Und das wollen wir verständlicherweise<br />
verhindern.<br />
„Der Kunststoffstopfen<br />
wird wieder verschwinden“<br />
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Über den Verschluss der Weinflaschen<br />
wird emotional diskutiert. Sehen Sie das Ende des traditionellen<br />
Korkverschlusses?<br />
Wilfried Dörr: Meiner Meinung nach sollte ein sehr hochwertiger<br />
Rotwein immer einen Korken haben. Das Risiko des Korkgeschmacks<br />
ist natürlich immer vorhanden, wobei es in den letzten Jahren<br />
besser geworden ist. Der Verschluss der Zukunft wird meines<br />
Erachtens der lange Schraubverschluss sein. Der Kunststoffstopfen<br />
wird wieder verschwinden. Ich weiß, da sind viele andere nicht der<br />
gleichen Auffassung. Rein physikalisch gesehen ist der Schraubverschluss<br />
aber das Nonplusultra.<br />
<strong>Separator</strong>‘s <strong>Digest</strong>: Schmerzen Sie die Importe aus dem<br />
Ausland?<br />
Wilfried Dörr: Der deutsche Wein hat in den letzten zwei Jahren<br />
einen deutlichen Aufwärtstrend erfahren. Die traditionellen<br />
Weinbauländer Frankreich und Italien sind im Moment im deutschen<br />
Markt eher auf dem Rückmarsch, ebenso die neuen<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> 35<br />
<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | <strong>2009</strong>
Wir arbeiten für die Menschen der Welt ...<br />
… und kennen unsere Verantwortung!<br />
Milch, Sojaprodukte, Proteine, Insulin, Stärke, Speiseöl,<br />
Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen – ohne<br />
den Einsatz moderner Trenntechnik wären diese<br />
lebenswichtigen Produkte nicht in ihrer heutigen<br />
Qualität und Menge für uns Menschen verfügbar.<br />
Immer mehr Menschen fragen, wie sie Hunger und<br />
Durst stillen, gesund bleiben, älter werden und<br />
ihren Lebenskomfort steigern können – ohne die<br />
Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu<br />
zerstören.<br />
Mit der ständigen Weiterentwicklung der zentrifugalen<br />
Trenntechnik gibt die neue <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />
<strong>Separator</strong> Process Antworten und Lösungen. Sie<br />
bringen unsere Partner in den produzierenden<br />
Unternehmen ebenso wie unsere gemeinsame<br />
Lebensqualität ein gutes Stück voran.<br />
Separation. Solution. Success.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Process GmbH<br />
Werner-Habig-Straße 1 · 59302 Oelde · Tel. +49 2522 77-0 · Fax +49 2522 77-2089<br />
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