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Persönlich<br />

Text<br />

Andrea Krieger (Österreich)/Wolfgang Tucek (EU)<br />

Webadresse mit Niveau<br />

Christine Hofer bürgt für seriöse Medizin-Infos.<br />

„Unser<br />

Medizin-<br />

Portal ist<br />

unabhängig,<br />

qualitätsgesichert<br />

und werbefrei.“<br />

Gesundheit Österreich / Bruckner<br />

Christine Hofer, GÖG<br />

Was bedeutet mein Laborbefund? Wo<br />

finde ich eine Rheumatologin in meiner<br />

Nähe? Welches Spital empfiehlt sich bei<br />

einer Meniskus-Operation? Verlässliche<br />

Antworten auf derlei Fragen findet man<br />

auf www.gesundheit.gv.at. „Die Serviceseiten<br />

sind unser Renner“, sagt Christine<br />

Hofer, Mitarbeiterin des nationalen Forschungs-<br />

und Planungsinstitutes Gesundheit<br />

Österreich GmbH (GÖG) und Chefredakteurin<br />

des im Aufbau befindlichen<br />

Gesundheitsportals.<br />

Auftraggeber ist das Gesundheitsministerium<br />

(BMG), dem es missfiel, dass<br />

das Internet als wichtigste medizinische<br />

Infoquelle der Österreicher Glaubwürdigkeit<br />

allzu oft vermissen lässt. „Dieses Portal<br />

ist unabhängig, qualitätsgesichert und<br />

werbefrei“, betont Hofer. Die Ökonomin<br />

und Pädagogin ist verantwortlich dafür,<br />

dass das Portal verlässliche Auskünfte<br />

zu Vorsorge, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten<br />

liefert. Eine Aufgabe, die<br />

sich Hofer und ihr 5-köpfiges Team aus<br />

Medizinern und Gesundheitsjournalisten<br />

nicht leicht machen. „Bei größeren Themen<br />

dauert es gute drei Monate, bis redaktionelle<br />

Beiträge im Netz zu lesen sind“,<br />

sagt sie. „Erst müssen alle Experten – von<br />

der Ärzte- und Apothekerkammer über<br />

die Sozialversicherung und die Agentur<br />

für Gesundheit und Ernährungssicherheit<br />

(AGES) bis hin zu Selbsthilfegruppen<br />

– ihr Urteil abgeben. Zuletzt prüfen<br />

wir noch, ob auch ein Laie den Text gut<br />

versteht.“<br />

Man erfinde das Rad aber nicht neu.<br />

„Wir verlinken auch auf andere seriöse<br />

Websites“, stellt Hofer klar. Wichtig ist ihr,<br />

dass „das Portal nicht die ärztliche Diagnose<br />

ersetzt. Wir informieren seriös und<br />

verstehen uns außerdem als Wegweiser<br />

durch das Gesundheitssystem.“ Künftig<br />

soll das Gesundheitsportal den Zutritt zur<br />

Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA)<br />

ermöglichen.<br />

Demokratie für den Irak<br />

Clarisse Pasztory berät die irakische Wahlbehörde.<br />

„Wir haben einen<br />

wichtigen Beitrag für<br />

die Glaubwürdigkeit<br />

der Wahlen im<br />

Irak geleistet.“<br />

Werner Liebermann<br />

Clarisse Pasztory,<br />

EU-Delegation Bagdad<br />

Nicht weniger als drei Wahlen gab es<br />

im Irak in den vergangenen zwei Jahren:<br />

Die Provinzwahlen im Jänner 2009, den<br />

Wahlgang im kurdischen Landesteil im<br />

darauf folgenden Juni und die heurigen<br />

Wahlen zum nationalen Parlament. Der<br />

irakischen Wahlbehörde helfend zur Seite<br />

stand die Österreicherin Clarisse Pasztory.<br />

Als politische Beraterin der EU-Delegation<br />

in Bagdad koordiniert sie die Wahlbeobachtung<br />

der EU und sorgt mit Tipps für<br />

den organisatorischen Ablauf der Voten,<br />

dass diese am Ende trotz einiger Widerstände<br />

international anerkannt werden.<br />

In ständigem Kontakt steht sie in dem<br />

gefährlichen Krisengebiet mit irakischen<br />

Abgeordneten, Beratern von Ministern,<br />

Vertretern der Zivilgesellschaft und der<br />

Partnerländer wie den USA, die in Bagdad<br />

mit rund 900 Mitarbeitern die größte Botschaft<br />

weltweit betreiben. „Wir haben<br />

einen wichtigen Beitrag für die Glaubwürdigkeit<br />

der Wahlen geleistet“, sagt die<br />

43-jährige EU-Diplomatin.<br />

Die denkbar schwierige Unterstützung<br />

für den Aufbau der demokratischen<br />

Institutionen im Irak ist aber nur ein Teil<br />

ihres Aufgabenbereichs. Die laufende<br />

Analyse der politischen Situation in dem<br />

nur beinahe befriedeten Staat beschäftigt<br />

sie ebenso. Ihr Gespür und ihre Berichte<br />

nach Brüssel sind die Grundlage für die<br />

diplomatischen Interventionen der EU<br />

im Zweistromland. Die ersten Sporen im<br />

politischen Krisenmanagement verdiente<br />

sich Pasztory bei der Vermittlung zwischen<br />

Mazedoniern und damals aufständischen<br />

Albanern während der Geburtswehen<br />

der „Früheren Jugoslawischen<br />

<strong>Republik</strong> Mazedonien“. So muss der Staat<br />

noch heute korrekterweise genannt werden.<br />

6 September 10

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