PROGRAMMHEFT - Allgemeiner Schnauferl-Club - Landesgruppe ...
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55. Internationale Deutsche <strong>Schnauferl</strong>rallye<br />
Präsidenten<br />
ein <strong>Club</strong> zu einem eigenen Wagen kommt und dessen bewegter Lebenslauf.<br />
Aus seinem Nachlass vermachte Schoof dem<br />
Allgemeinen <strong>Schnauferl</strong> <strong>Club</strong> einen ADLER<br />
18/35, der bestimmungsgemäß dem jeweiligen<br />
Präsidenten zur Verfügung stehen sollte. Mit<br />
der Übernahme des Wagens durch den ASC<br />
war 1960 der Begriff „Präsidentenwagen“<br />
geboren.<br />
Gebaut wurde der ADLER 18/35 vermutlich<br />
im Jahr 1909 von den ADLERWERKEN<br />
in Frankfurt am Main.<br />
Es handelt sich hierbei um einen Wagen<br />
mit einer Wechselkarosserie der Firma H.<br />
Stemmler in Neuss. Die sogenannte Winterkarosserie<br />
ist ein geschlossener Limousinenaufbau<br />
mit sechs Sitzplätzen, davon zwei<br />
Notsitzen.<br />
Für die Sommermonate verfügt der<br />
Wagen über eine Sommerkarosserie in Form<br />
eines Doppelphaetons. Der Karosseriewechsel<br />
lässt sich relativ einfach bewerkstelligen,<br />
da alle zur Bedienung des Wagens<br />
notwendigen Bedienelemente am Wagen<br />
verbleiben.<br />
Über die weitere frühe Historie ist leider<br />
nichts bekannt, bis auf eine unbestätigte<br />
Aussage, dass der Wagen in den deutschen<br />
Kolonialgebieten Afrikas unterwegs gewesen<br />
Der 82-jährige DKW-Senior,<br />
Ehrenschnauferlbruder Dr. Ing. e. h. Jörgen Skafte Rasmussen,<br />
bekommt von seiner Enkelin Ilse die Einladung<br />
des ASC-Präsidiums zu den Jubiläumsveranstaltungen<br />
sein soll. Soweit es sich aus dem „<strong>Schnauferl</strong>“,<br />
der ASC <strong>Club</strong>zeitschrift, recherchieren ließ,<br />
nahmen <strong>Schnauferl</strong>bruder Schoof beziehungsweise<br />
die jeweils bestimmten<br />
<strong>Schnauferl</strong>brüder an verschiedenen nationalen<br />
und internationalen Veranstaltungen<br />
mit diesem Wagen teil. Die namhafteste war<br />
die internationale Veteran Car Rallye zur<br />
Weltausstellung in Brüssel 1958, bei der<br />
zwölf Teams aus Deutschland dabei waren.<br />
Selbstverständlich fuhr man dabei „auf<br />
eigener Achse“.<br />
Nach H.-G. Schoof wurde Rudolf Mosting<br />
1961 als Gesamtpräsident des ASC gewählt.<br />
Der ADLER verblieb damit bestimmungsgemäß<br />
vorerst in der <strong>Landesgruppe</strong> Hessen.<br />
Gefahren wurde der ADLER zu verschiedenen<br />
Anlässen von <strong>Schnauferl</strong>bruder Komischke,<br />
so unter anderem 1960 nach Schaerbeek<br />
(Belgien), 1961 Travemünde und 1962 Bad<br />
Kissingen. 1964 nahm <strong>Schnauferl</strong>bruder Hepp<br />
mit dem ADLER sogar an einer Spendensammlung<br />
zugunsten des Wiederaufbaus der<br />
Alten Oper in Frankfurt teil.<br />
Der Unterhalt des Präsidentenwagens<br />
oblag dabei den jeweiligen Fahrern, später<br />
der <strong>Landesgruppe</strong> des jeweiligen ASC-<br />
Präsidenten. Im Jahre 1967 wurde Paul-Heinz<br />
Röhll zum ASC-Präsidenten gewählt. Der<br />
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ADLER PRÄSIDENTENWAGEN<br />
ADLER wurde nochmals in Bad Homburg<br />
anlässlich der <strong>Schnauferl</strong>rallye 1969 ausgestellt<br />
und trat danach seine Reise nach<br />
Berlin an, wo er in den 70er-Jahren eine<br />
Statistenrolle in dem Film „ Ein Mann will<br />
nach oben“ spielte.<br />
Nach Paul-Heinz Röhll wurde Kraft<br />
Fürst zu Hohenlohe-Langenburg 1981 dessen<br />
Nachfolger im Präsidentenamt. Der ADLER<br />
wurde nun nebst seiner Sommerkarosse im<br />
Deutschen Automobilmuseum Schloss<br />
Langenburg ausgestellt und nicht mehr<br />
bewegt. Damit verlor sich der Wagen langsam<br />
aus dem „Gedächtnis“ des ASC. Dessen<br />
Nachfolger ab 1994, Berthold Rückwarth,<br />
beließ den ADLER weiterhin in Schloss<br />
Langenburg.<br />
Erst als 1999 Dieter Herrmann die<br />
Präsidentschaft des ASC antrat, kam der<br />
ADLER auf Wunsch des Fürst Hohenlohe-<br />
Langenburg wieder zurück zum Präsidialsitz.<br />
Dieter Herrmann lagerte den Wagen bei<br />
<strong>Schnauferl</strong>bruder Seidel (Automuseum Dr.<br />
Carl Benz) in Ladenburg ein.<br />
Erst 2008 wurde nach einigen Wirrungen<br />
auf der ASC-Mitgliederhauptversammlung<br />
beschlossen, dass die <strong>Landesgruppe</strong> Hessen,<br />
als ehemalige Heimstatt des ADLER, sich des<br />
Wagens annehmen solle. Der Wagen wurde<br />