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Abstracts (Stand 19. August 2003) - UFZ

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Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.<strong>2003</strong><br />

menten. Dies hat zur Folge, dass an diesen Stellen ein erhebliches Nähr- und Schadstoffdepot<br />

im Fluss vorhanden ist.<br />

Im Gegensatz zu dem guten Kenntnisstand über die größtenteils punktförmigen Schadstoffeinleitungen<br />

innerhalb des Einzugsgebietes der Elbe stellen die Buhnenfelder eine potentielle<br />

diffuse Stoffquelle dar, welche bei Bilanzierungen bisher vernachlässigt wurden. Derzeit<br />

liegen nur wenige Untersuchungen zum Vorkommen, dem Alter sowie chemischen und<br />

physikalischen Eigenschaften der industriell geprägten Sedimente vor. Hinsichtlich des<br />

Hochwassers vom <strong>August</strong> 2002 ist zu prüfen, ob das Extremereignis zu einem teilweise oder<br />

sogar vollständigen Ausräumen der Buhnenfelder und damit verbunden einem Abtrag der<br />

feinkörnigen Sedimente geführt hat.<br />

Das Verhalten der Sedimente während des Hochwassers ist entscheidend für eine Beurteilung<br />

des Gefahrenpotentials hinsichtlich der Entwicklung der Wasser- und Schwebstoffqualität<br />

der Elbe und damit einhergehend dem hochwassergebundenen Stoffeintrag in die Auen.<br />

Weiterhin ist zu klären, ob aufgrund der allgemeinen stofflichen Qualitätsverbesserung der<br />

Elbe in den vergangenen 10 Jahren grundsätzlich die Gefahr vorliegt, dass sich die lange Zeit<br />

bestehende Senkenfunktion der Buhnenfelder dauerhaft oder zumindest zeitweilig in eine<br />

Quellenfunktion wandelt. Dies ist insbesondere unter dem Aspekt zukünftiger Unterhaltungs-<br />

bzw. Ertüchtigungsmaßnahmen im Uferbereich zu bewerten.<br />

Auswirkungen des Hochwassers im <strong>August</strong> 2002 auf die Gewässergüte der<br />

Elbe in Hamburg<br />

Susanne Sievers 1 , Wolfgang Ahlf 2 , Otto-Heinrich Bauer 1 , Harald Berger 1 , Werner Blohm 1 ,<br />

Robert Dannenberg 1 , Susanne Heise 2 , Rainer Götz 1 , Raimund Lauer 1 , Klaus Roch 1<br />

1 Behörde für Umwelt und Gesundheit Hamburg, Institut für Hygiene und Umwelt, Marckmannstraße 129b,<br />

20539 Hamburg, Tel 040/42845-3700, Fax 040/42845-3840, susanne.sievers@bug.hamburg.de<br />

2 Beratungszentrum Integriertes Sedimentmanagement (BIS) an der TU Hamburg Harburg, , Technische<br />

Universität Hamburg-Harburg, Eissendorfer Str. 40, 21073 Hamburg<br />

Während des Elbehochwassers 2002 hat die Behörde für Umwelt und Gesundheit Hamburg<br />

ein umfangreiches Sondermessprogramm durchgeführt, das bakteriologische und ökotoxikologische<br />

Untersuchungen, Analysen von Wasserphase und Schwebstoffen auf Schadstoffe<br />

(Schwermetalle, PCDD/F, Chlorbenzole, HCH, DDT und Metaboliten, Organozinnverbindungen<br />

u.a.) sowie Radioaktivitätsbestimmungen umfasste.<br />

An den automatischen Messstationen Bunthaus, Seemannshöft und Blankenese wurden<br />

kontinuierlich allgemeine Gewässergüteparameter erfasst. Dort wurden ferner Algen- und<br />

Daphnientoximeter sowie UV-Sonden zur Schadstoff-Früherkennung eingesetzt.<br />

Festgestellt wurde eine deutlich erhöhte Zahl an Gesamtcoliformen Bakterien, bevor der<br />

eigentliche Hochwasserscheitel Hamburg passierte. In der Wasserphase traten erhöhte<br />

Schwermetall- (bei Blei ein Anstieg auf das 5-fache) und Arsenkonzentrationen (Anstieg auf<br />

das 2-fache) auf. Im Schwebstoff (Zentrifuge) stiegen die Schwermetallgehalte im Vergleich<br />

zu Vorjahreswerten bis auf das Doppelte. Erhöhte Schwebstoffbelastungen waren ferner für<br />

Organozinnverbindungen, HCB, DDT und Metaboliten, HCH und PCDD/F zu verzeichnen.<br />

Die Tagesfracht an Arsen betrug bei Bunthaus etwa das 10-fache der mittleren Tagesfracht<br />

2001, für Tetrabutylzinn lag die Tagesfracht fast beim 100-fachen. Der Nematodentest an<br />

Schwebstoffproben zeigte wie auch die chemischen Analysen ein Belastungsmaximum zum<br />

Zeitpunkt des Durchgangs des Hochwasserscheitels in Hamburg.<br />

Seite 31 <strong>Stand</strong> <strong>19.</strong>08.<strong>2003</strong>

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