GZ 06 - Juni 2013.pmd - Marktgemeinde Pottendorf
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Gemeindezeitung Nr. 6 / <strong>Juni</strong> 2013<br />
Kunst und Kultur<br />
Museumsstammtisch „Meierhof<br />
in <strong>Pottendorf</strong> und Landegg“<br />
Den Stammtisch am 7. <strong>Juni</strong> 2013 im Rothen Hof besuchten<br />
67 Personen. Eingeleitet wurde dieser Stammtisch von<br />
Elisabeth Leopold, die besonders darauf hinwies, welche<br />
Bedeutung einst diese Meierhöfe, die zur Esterhazyschen<br />
Gutsverwaltung gehörten, für die Arbeiterinnen und Arbeiter<br />
einst hatten.<br />
Anschließend zeigte Hans Leopold an Hand von nahezu 200<br />
mittels Beamer vergrößerten Fotos das Leben und Arbeiten<br />
in den Meierhöfen in Landegg und <strong>Pottendorf</strong>. Zuerst<br />
wurden 25 Fotos vom Landegger Meierhof gezeigt, eingeleitet<br />
durch eine alte Karte aus dem Jahr 1818, die auf Grund<br />
der damaligen Leitharegulierung angefertigt wurde.<br />
Zwangsarbeiter während der Nazizeit eingesperrt wurde.<br />
Der damalige kommunistische Bürgermeister Mozelt setzte<br />
sich ebenso für eine Freilassung von DI Pulz ein wie auch<br />
Dr. Hertzka und andere Personen, die angaben, dass<br />
DI Pulz während der Nazizeit immer wieder den Zwangsarbeitern<br />
helfend zur Seite stand und sich sogar für die<br />
unter unmenschlichen Bedingungen in den Schlossstallungen<br />
eingesperrten ungarischen Juden einsetzte,<br />
damals kein ungefährliches Verhalten. Zum Schluss sprach<br />
noch die Tochter von DI Pulz, Frau Kolber, über diese<br />
Anzeige.<br />
Abgeschlossen wurde die Fotopräsentation mit neuen<br />
Fotos, die zeigten, wie weit die ehemaligen Flächen des<br />
Eisteiches und der Hendlwiese verbaut wurden.<br />
Hans Leopold<br />
Danach erfolgte die Präsentation des <strong>Pottendorf</strong>er Meierhofes.<br />
Zuerst wurden Landkarten und Pläne, beginnend mit<br />
einer Karte von <strong>Pottendorf</strong> aus dem Jahre 1683, gezeigt.<br />
Damals bestand bereits der <strong>Pottendorf</strong>er Meierhof und das<br />
lange, noch heute existierende Gebäude entlang der Straße<br />
"Neustift" ist auf dieser Karte bereits eingezeichnet.<br />
Nun wurden, beginnend mit Hilde Konstanzer, Fotos und<br />
Dokumente einiger einst im Meierhof beschäftigten<br />
Personen gezeigt. Hilde Konstanzer, geboren 1936, ist eine<br />
Tochter der Familie Kaltenbrunner, welche bis Ende der<br />
1950er Jahre im Meierhof lebte. Sie war im Herbst 1945<br />
Zeugin bei einem schrecklichen Unglück, als eine Gruppe<br />
spielender Kinder im Meierhof eine Granate fand und diese<br />
im Bach versenken wollte. Diese Granate explodierte aber<br />
und Heinrich Frania verlor dabei ein Auge. Die anderen<br />
Buben wurden von Splittern getroffen. Alle Verletzten<br />
wurden mit einem Pferdefuhrwerk nach Baden ins Krankenhaus<br />
gebracht.<br />
Nach Hilde Konstanzer wurden Fotos der Familie Frania<br />
gezeigt, überwiegend Farbfotos, wobei bereits ein Moped<br />
und ein kleines Autos stolz dem Fotografen präsentiert wurden.<br />
Die nächsten Fotos stammten von Frau Török, hier<br />
überzeugten vor allem eine Serie Fotos, bei der die Melkpartie<br />
gebührend ins rechte Licht gerückt wurde. Danach<br />
kam Franz Pusker. Er schilderte vor allem sein grausiges<br />
Erlebnis, als er und der kleine Karl Polyak im Herbst 1945<br />
miterleben mussten, als Frau Polyak von einem russischen<br />
Soldaten vor ihren Augen erschossen wurde.<br />
Einige Besucher des Stammtisches über die Meierhöfe in<br />
<strong>Pottendorf</strong> und Landegg. (Foto: Hans Leopold)<br />
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Komm.-Rat HANS REINBOLD<br />
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Weitere Fotos wurden nun aus dem Besitz von Anastasia<br />
Heider gezeigt. Frau Heider, die als gebürtige Slowakin<br />
bereits damals mehrmals in Österreich gearbeitet hatte,<br />
wurde immer wieder als Dolmetscherin herangezogen, wenn<br />
mit russischen oder polnischen Zwangsarbeiterinnen<br />
gesprochen werden musste. Dann kamen einige Fotos von<br />
DI Pulz, dem damaligen Verwalter, der Ende 1945 aufgrund<br />
einer Anzeige wegen vermutlicher Tätlichkeiten gegen<br />
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