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Editorial Stefan Grampelhuber, Chefredakteur Wenn Menschen ihr Zuhause verlieren Jürg Christandl Gewitterwolken. Dann: Heftige Regenfälle, die tagelang nicht aufhören. Plötzlich treten Flüsse über ihre Ufer. Schlamm und Geröll verstopft die Straßen. Häuser sind überflutet, Bäume entwurzelt und ganze Hänge weggespült. Dörfer müssen evakuiert werden. Menschen verlieren ihr Zuhause, manche sterben in den Fluten. – So geschehen beim so genannten Jahrhunderthochwasser 2002 in vielen Ländern Mitteleuropas. Auch Österreich war massiv betroffen. Vor allem im Mühlviertel, in weiten Teilen von Salzburg und von Niederösterreich stand danach kein Stein mehr auf dem anderen. Ohne den Einsatz des Bundesheeres wären die Folgen der sintflutartigen Regenströme deutlich heftiger ausgefallen. Innerhalb kürzester Zeit standen 12.000 Rekruten bereit, halfen bei der Evakuierung und – als die Regenfälle endlich aufhörten – beim Wiederaufbau. Erst kürzlich ist – wieder einmal – eine Debatte über den Sinn und Zweck des Heeres entbrannt. Was dabei allerdings außer Diskussion steht: In Katastrophenfällen ist die Hilfe durch das Bundesheer unerlässlich – und hat vor allem immer vorbildlich funktioniert. Eine aktuelle Umfrage des Wochenmagazins „Profil“ im vorigen Juli beweist es erneut: 80 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass die Katastrophenhilfe die – damit weitab – wichtigste Aufgabe des Heeres ist. B. Klaczak Lukas Wiesboeck Gertraud Eibl Wolfgang Tucek Erdbebenhilfe in Haiti, Löschflugzeuge bei Waldbränden in Portugal oder Soldateneinsätze bei Überschwemmungen in der Steiermark – REPUBLIK hat sich im Katastrophenjahr 2010 das Hilfsmanagement der Öffentlichen Hand genauer angesehen: Lukas WIESBOECK analysiert im Coverbeitrag, wie die staatliche Katastrophenhilfe in Österreich aufgebaut ist – und ob es in diesem sensiblen Bereich möglich ist, Leistungen an Private auszulagern (S. 10). Welche Gebiete in Österreich am meisten von Lawinen, Muren und Co. betroffen sind und welche Schutzmaßnahmen Gemeinden treffen können, verrät Gertraud EIBL (S. 22). Die Koordinationsarbeit von EU, UNO und Rotem Kreuz bei internationalen Einsätzen stand auf der Agenda von Wolfgang TUCEK: Das effiziente Notfallssystem ermöglicht nämlich Hilfe innerhalb weniger Stunden (S. 20). P.S.: Sie haben Anregungen zu REPUBLIK-Beiträgen aus Ihrem Umfeld für eine der nächsten Ausgaben? Dann zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren: s.grampelhuber@republik-online.at Oktober 10 3
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