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Beschaffung<br />

Telefonie<br />

Text<br />

Gudrun Haigermoser<br />

Keine Angst vor Datenklau<br />

Smartphones sind die Zukunft der Mobiltelefonie. Unkompliziert lassen<br />

sich so Daten zwischen Laptop und Handy hin- und herschicken. Doch was<br />

bedeutet das für die Sicherheit? REPUBLIK hat sich bei Experten umgehört.<br />

immer noch der Verlust des Gerätes: „Wir<br />

empfehlen bekannte Vorsichtsmaßnahmen<br />

wie das Setzen eines PIN-Codes und<br />

das Handy-nicht-aus-der-Hand-Geben.<br />

Wer tatsächlich einen gezielten Angriff<br />

vermutet, kann eine über die Hersteller<br />

erhältliche Verschlüsselungssoftware einsetzen.“<br />

Photos.com<br />

Mobilfunkbetreiber entwarnen: Die Datenübertragung<br />

via Smartphone hat wenig Angriffsfläche für<br />

Phishing-Attacken. Auch in vielen Ministerien setzt<br />

man die Mobiltelefone mittlerweile ein.<br />

Die Sicherheitsdiskussion bewegt sich<br />

auf zwei Ebenen. Zum einen hatte die EU-<br />

Kommission Probleme mit den Blackberrys<br />

von Research in Motion (RIM).<br />

Da der Datenverkehr über eigene Server<br />

im Ausland läuft, fielen die Kanadier bei<br />

der Evaluation für rund 32.000 EU-Mitarbeiter<br />

raus. Zum anderen sind die Geräte<br />

an sich im Visier der Angreifer: Denn je<br />

mehr ein Handy kann, desto größer ist die<br />

Angriffsfläche. Das Computermagazin c´t<br />

warnte deshalb kürzlich vor versteckten<br />

Funktionen in den Zusatzprogrammen<br />

(Apps) und vor ungesichertem Datenübertrag.<br />

Das Abhören von Gesprächen,<br />

das Stehlen von Bank-Zugangsdaten,<br />

das Einschleusen von Trojanern und die<br />

Standortbestimmung sind nur einige der<br />

Spionagemöglichkeiten. Schadprogramme<br />

gelangen z.B. per Bluetooth, MMS,<br />

E-Mail oder via Download in das Handy.<br />

Was ist dran an diesen Vorwürfen?<br />

Sicherheit liegt in den<br />

Händen der Benutzer<br />

„Smartphones sind sehr sicher. Für<br />

Unsicherheit sorgen die Nutzer selbst,<br />

indem sie sich schädliche Software downloaden“,<br />

sagt Petra Jakob von Orange. Für<br />

Werner Reiter von A1 ist das größte Risiko<br />

Der Boom ist nicht aufzuhalten<br />

Bis 2015 werden 60 Prozent aller<br />

benützten Mobiltelefone „smart“ sein.<br />

„Smartphones der neuesten Generation<br />

bieten ähnlich hohe Rechnerleistungen<br />

und ausgezeichnete Vernetzungsmöglichkeiten<br />

wie Laptops und Netbooks. Man<br />

kann damit praktisch von überall auf der<br />

Welt auf die eigenen Daten zugreifen“,<br />

sag Leopold Szemeliker, Pressesprecher<br />

des Bundeskanzlers. Aber diese hohe<br />

Mobilität habe auch Nachteile: „Gerade<br />

auf dem Gebiet der Sicherheit haben bis<br />

dato nur wenige Hersteller vollkommen<br />

durchdachte Sicherheitskonzepte auf<br />

den Markt gebracht. Wir setzen daher auf<br />

eine etablierte und sichere Lösung und<br />

den Einsatz von Blackberry-Modellen.<br />

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen werden<br />

aber keine nach den Sicherheitskriterien<br />

klassifizierte Daten übermittelt und<br />

verarbeitet.“ Das BKA betreibt sogar eine<br />

eigene Infrastruktur für die Verwaltung im<br />

Haus: „Die Daten am Smartphone werden<br />

verschlüsselt und die Zugangskennung<br />

unterliegt einer zentral gesteuerten Policy.“<br />

Je nach dienstlicher Notwendigkeit<br />

sehe das Profil eines Benutzers anders aus.<br />

Ute Axmann vom Verteidigungsministerium<br />

(BMLVS) gibt an, dass in ihrem Ressort<br />

nur ein ausgewählter Personenkreis<br />

über Smartphones verfüge. Alle Geräte<br />

werden regelmäßig sicherheitstechnisch<br />

überprüft. Keine Angst vor Datenklau hat<br />

Rudolf Gollia vom Innenministerium.<br />

Man verzichte aber dennoch auf Blackberrys<br />

im BMI, da die Daten nicht über einen<br />

heimischen Netzanbieter laufen.<br />

46 Oktober <strong>10</strong>

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