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Frau Sein - CH-EABP

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<strong>Frau</strong> <strong>Sein</strong> – Weiblicher Narzissmus 04.03.2011<br />

• Plötzlich starke Schmerzen auftreten („ja, genau die, welche bei der<br />

Arbeit immer kommen und mit den Schmerzmedikamenten nicht<br />

weggehen“).<br />

• Die Klientin das nach hinten Schreiten der Therapeutin nicht mehr<br />

aushält, die Welt auf einmal als „unwirklich“ erlebt und die Therapeutin<br />

in der Gegenübertragung alles irgendwie verschwommen<br />

sieht und das Verlassenheitsgefühl der Klientin spürt.<br />

Diagnostisch ist relevant, ob die Klientin diese Phänomene selber wahrnehmen<br />

kann oder ob sie nur bei der Therapeutin in der Gegenübertragung<br />

auftreten. Je besser die Wahrnehmung bei der Klientin ist, desto<br />

besser entwickelt ist ihre Ich-Struktur.<br />

Das Strukturmodell 1 nach Maaz (2007) gibt eine Übersicht über die verschiedenen<br />

Ebenen der strukturellen Ich-Schwächen, der zugehörigen<br />

Abwehr, des Inhalts der Abwehr und des Realitätsbezugs (vgl. Anhang II).<br />

Der Übergang von einer narzisstischen Störung in eine Borderline-Störung<br />

ist fliessend. Wardetzki (2009) und auch Röhr (2009) zählen zur narzisstischen<br />

Störung einerseits Menschen, welche zwar bereits Kriterien erfüllen,<br />

die sie mit an Borderline erkrankten Menschen teilen (Kontrollverlust,<br />

selbstschädigendes Verhalten, Sucht), jedoch trotzdem noch mehr Ich-<br />

Struktur entwickeln konnten als Menschen mit dem Vollbild einer Borderline<br />

- Erkrankung.<br />

Hier zum Vergleichen und Abgrenzen die Liste der Borderline-Symptome<br />

von Krainz (1998, S. 9):<br />

Klinische Beschreibung der Borderline-Persönlichkeitsstörung:<br />

1. Ein Muster von instabilen, aber intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen,<br />

das sich durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen der<br />

Überidealisierung und der Abwertung auszeichnet;<br />

2. Impulsivität bei mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Aktivitäten, z.B.<br />

Geldausgeben, Sexualität, Substanzmißbrauch, Ladendiebstahl, rücksichtsloses<br />

Fahren, Freßanfälle (außer Suizid oder Selbstverstümmelung, siehe dazu 5.);<br />

3. Instabilität im affektiven Bereich, z.B. ausgeprägte Stimmungsänderungen von<br />

ausgeglichener Stimmung zu Depression, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese<br />

Zustände gewöhnlich einige Stunden oder, in seltenen Fällen, länger als einige<br />

Tage andauern;<br />

4. Übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren, z.B. häufige<br />

Wutausbrüche, andauernde Wut oder Prügeleien;<br />

5. Wiederholte Suiziddrohungen, -andeutungen oder -versuche oder andere<br />

selbstverstümmelnde Verhaltensweisen;<br />

6. Ausgeprägte oder andauernde Identitätsstörung, die sich in Form von<br />

Unsicherheit in mindestens zwei der folgenden Lebensbereiche manifestiert: dem<br />

Selbstbild, der sexuellen Orientierung, den langfristigen Zielen oder Berufswünschen,<br />

in der Art der Freunde oder Partner oder in den persönlichen Wertvorstellungen;<br />

7. Chronisches Gefühl der Leere oder Langeweile;<br />

8. Verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern<br />

(außer Suizid oder Selbstverstümmelung, siehe dazu 5.).<br />

Andererseits dehnt Wardetzki (2009) den Begriff des weiblichen Narzissmus<br />

auch auf das aus, was Maaz in seiner Definition des Strukturniveaus<br />

Abschlussarbeit: Brigitte Obrecht Parisi 34

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