Frau Sein - CH-EABP
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<strong>Frau</strong> <strong>Sein</strong> – Weiblicher Narzissmus 04.03.2011<br />
Hier liegt der Gedanke nahe, dass es bei diesen Übungen darum gehen<br />
könnte, blockierte „Differenzierungsschemata“ zu erfahren und deren<br />
(Weiter-) Entwicklung zu unterstützen. Oft beobachte ich, dass <strong>Frau</strong>en,<br />
welche ihre (allfällige) erste Zurückhaltung überwunden haben, dieses Aboder<br />
Wegdrücken mit viel Freude ausführen und sich danach viel lebendiger<br />
und „aufgestellter“ fühlen. Es gibt zu diesem Thema auch viele<br />
Partnerübungen im Stehen oder Sitzen. Manchmal ist es anfänglich notwendig,<br />
sich nicht direkt körperlich zu berühren, sondern einen Gegenstand<br />
als Mittler zwischen Klientin und Therapeutin zu verwenden.<br />
Beziehungs-Gefühle in der Partnerarbeit<br />
Wir bieten eine einfache Partnerarbeit an, wie z.B. den Rücken abklopfen<br />
oder mit den Daumen die Muskulatur unterhalb des Prominens massieren.<br />
Während der Übung wird nicht gesprochen. Der Fokus der „Behandlerin“<br />
und der „Klientin“ liegt nun nicht in erster Linie auf der Empfindung, sondern<br />
beide nehmen wahr, wie sie sich während des Berührens und<br />
Berührt-Werdens fühlen. Ihr Erleben der Hände und der Beziehung, tauschen<br />
sie mittels Ich-Botschaften aus. Auf diese Weise mit einem Gegenüber<br />
zu kommunizieren ist für viele Klientinnen eine neue und herausfordernde<br />
Erfahrung.<br />
Nähe-Distanz Übung (Bischof 2003c, S.9)<br />
Diese Übung, die nicht nur Übung zur Wahrnehmung der richtigen Distanz,<br />
sondern auch ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel ist, kann im<br />
Stehen, Sitzen und im Liegen ausgeführt werden.<br />
Im Stehen: Die Klientin und die Therapeutin stellen sich weit voneinander<br />
auf. Therapeutin: „Ich bleibe nun hier stehen und Sie, nachdem Sie sich<br />
an ihrem Platz stehend wahrgenommen haben, machen einen Schritt in<br />
meine Richtung und spüren nach.“ Dazu gibt die Therapeutin konkrete Anweisungen:<br />
„Wie erleben Sie Beine, Bauch, Rücken, Brust, Nacken, Atem,<br />
etc.?“ Die Klientin berichtet nach jedem Schritt über ihre Wahrnehmungen.<br />
Es kann sein, dass die Klientin sehr nahe kommt (und die Therapeutin<br />
sich schon lange nicht mehr wohl fühlt, dies aber noch für sich behält)<br />
oder auch bald merkt, dass für sie die Nähe zu unangenehm wird und sie<br />
keinen weiteren Schritt nach vorne machen möchte. Der Weg zurück wird<br />
daraufhin mit derselben Sorgfalt ausgeführt.<br />
Die Therapeutin bringt ihre Wahrnehmungen immer soweit ein, wie sie es<br />
momentan (Überforderung der Klientin!) für angebracht hält.<br />
Anders herum kann auch die Klientin stehen bleiben und die Therapeutin<br />
Schritte auf sie zu machen. Es ist klar, dass dies wieder eine ganz andere,<br />
u.U. schwierigere, Situation für die Klientin darstellt.<br />
Gleichermassen wird mit dem Rückwärtsgehen der Klientin oder der<br />
Therapeutin umgegangen.<br />
Beim Üben auf dem Stuhl ist nicht nur die Distanz ein Thema, sondern<br />
auch, ob sich Therapeutin und Klientin frontal oder leicht zur Seite gedreht<br />
(nach rechts oder nach links kann unterschiedliche Reaktionen auslösen!)<br />
gegenübersetzen oder ob die Klientin sich erst wohlfühlt, wenn beide neben<br />
einander Platz nehmen.<br />
Wenn die Klientin liegt, nähert sich die Therapeutin mit ihrem Stuhl vorsichtig<br />
der Liege, vorerst etwa auf Höhe der Füsse oder Knie und an-<br />
Abschlussarbeit: Brigitte Obrecht Parisi 49