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Frau Sein - CH-EABP

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<strong>Frau</strong> <strong>Sein</strong> – Weiblicher Narzissmus 04.03.2011<br />

1. Zusammenfassung<br />

Diese Abschlussarbeit beleuchtet Aspekte der Erforschung der Eltern-<br />

Kind Beziehung, der Entwicklung der weiblichen Identität, die Auswirkung<br />

gesellschaftlicher Bedingungen auf die Situation von Eltern mit kleinen<br />

Kindern und deren Einfluss auf das Entstehen eines gesunden Selbstwerts<br />

und einer tragfähigen Ich-Struktur. Diese Entwicklung scheint in der<br />

heutigen Zeit immer häufiger zu missglücken und deshalb haben sich<br />

Therapeuten mit der Behandlung der frühen Persönlichkeitsstörungen<br />

ihrer Klientinnen und Klienten auseinander zu setzen. Die Verfasserin befasst<br />

sich ausführlich mit den Auswirkungen der narzisstischen Störung<br />

bei <strong>Frau</strong>en. Im Kapitel 5 beschreibt sie den Therapieansatz für narzisstische<br />

Persönlichkeitsstörungen in der Atem- und Körperpsychotherapie -<br />

mit Therapiezielen, Therapiekonzepten, Angaben zum Therapiesetting -<br />

und ergänzt sie mit Interventionsbeispielen und einem Fallbericht.<br />

2. Einleitung<br />

Um den Schmerz, die Wut und die Trauer über frühe Verlassenheit, emotionalen<br />

Missbrauch, Beschränkungen ihres lebendigen Ausdrucks und<br />

Grenzverletzungen nicht fühlen zu müssen, schützen <strong>Frau</strong>en sich auf<br />

vielerlei Weise. Anerkennung und Sicherheit suchend, strengen sie sich<br />

an, streben nach überhöhten Idealen, klammern, passen sich übermässig<br />

an, machen sich unsichtbar und verleugnen ihre Bedürfnisse. Egal ob sie<br />

damit im Leben „Erfolg“ haben oder nicht, entfernen sie sich damit von<br />

ihrem wahren Selbst und schneiden sich ab von der Quelle der Lebenskraft<br />

tief in ihrem Innern.<br />

Der Weg zu sich selbst, zu Selbstbewusstsein, Autonomie und Beziehungsfähigkeit<br />

führt in die Tiefe, dahin, wo die Verletzungen und der<br />

Schmerz sind. Diese wollen gesehen, gefühlt, betrauert und angenommen<br />

werden. Indem ihr Mut und ihre Bewusstheit wachsen, können <strong>Frau</strong>en<br />

Vertrauen in sich selbst und andere Menschen, Lebenskraft, Mitgefühl,<br />

Liebe und die Lust an der eigenen Weiblichkeit und am Leben entwickeln.<br />

Bereits in meinem ersten Beruf als Pflegefachfrau, später als Atem- und<br />

Körpertherapeutin, Geburtsvorbereiterin und als <strong>Frau</strong>, Tochter, Schwester,<br />

Mutter zweier Töchter und Ehefrau hat mich das Leben, das Schicksal von<br />

<strong>Frau</strong>en hier und auch in anderen Kulturen immer interessiert und oft tief<br />

berührt. Und so wurde es mir auf einmal klar, dass ich mich in meiner Abschlussarbeit<br />

mit einem „<strong>Frau</strong>enthema“ befassen möchte, dem ich sehr oft<br />

in meiner Praxis begegne.<br />

Als Atemtherapeutin im klassischen Middendorf’schen Sinne wurde ich<br />

dazu ausgebildet, meinen Atem in seinem So-<strong>Sein</strong> achtsam und hingebungsvoll<br />

zuzulassen und einfühlsam auf meine Klientinnen einzugehen.<br />

Dennoch empfand ich den Fokus auf das Anderswerden, sich<br />

Verändern Sollen damals auch als ausgesprochen eindringlich.<br />

Nicht nur aufgrund der Ausbildung, sondern auch aufgrund meiner eigenen<br />

Prägung, lenkte ich meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf das<br />

Atemgeschehen und auf die Körperwahrnehmung. Wie ich mit meinen<br />

Abschlussarbeit: Brigitte Obrecht Parisi 4

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