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Potentialanalyse der freien Theater - Dachverband Freier ...

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logieren die Macher häufig außerhalb Hamburgs; eine feste Spielstätte fehlt; die Sparte<br />

wird nicht als eigenständige behandelt – gilt Hamburg als eine <strong>der</strong> Hochburgen des <strong>freien</strong><br />

Figurentheaters. Auf dem letzten Festival <strong>der</strong> Sparte in Hannover, so berichtet die Figurentheaterregisseurin<br />

Dörte Kiehn, kamen zwei Drittel <strong>der</strong> <strong>freien</strong> Produktionen aus dem Großraum<br />

Hamburg (vgl. Interview mit Dörte Kiehn).<br />

Hamburg hat mit dem Hamburger Puppentheater eine Institution, die bereits seit dem Anfang<br />

<strong>der</strong> 40-er Jahre auf diesem Gebiet wirkt. An<strong>der</strong>s als in vielen an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

arbeitet dieses <strong>Theater</strong> bis heute auf ehrenamtlicher Basis und mangels einer eigenen festen<br />

Spielstätte in Form von Gastspielen im Haus <strong>der</strong> Jugend Flachsland. Die Arbeitsgemeinschaft,<br />

die das Hamburger Puppentheater trägt, bietet neben 80 bis 100 Vorstellungen<br />

pro Jahr für Kin<strong>der</strong> und Erwachsene ein umfangreiches Seminarangebot, schult Multiplikatoren,<br />

unterhält eine Werkstatt und führt Interessierte, Laien, Amateure und Berufspuppenspieler<br />

zusammen. So bewun<strong>der</strong>nswert das langjährige Engagement <strong>der</strong> Macher auf diesem<br />

Gebiet ist, so gefährlich ist es mit Blick auf die Zukunft <strong>der</strong> beliebten, aber von staatlichen<br />

wie privaten Bühnen in Hamburg kaum angebotenen Sparte: Die ehrenamtliche Basis<br />

bedroht auf lange Sicht ihr Fortleben. Dabei nimmt gerade das Figurentheater eine beson<strong>der</strong>s<br />

wichtige Sozialisationsfunktion ein: Nicht wenige <strong>Theater</strong>besucher kommen hier –<br />

zum Teil bereits als Kleinkind – erstmals mit dem Medium in Berührung (vgl. III, 4.2.).<br />

3.4. Sprechtheater<br />

Das Sprechtheater in seiner klassischen – dramatischen – Form gehört zu den in <strong>der</strong> <strong>freien</strong><br />

<strong>Theater</strong>szene eher unterrepräsentierten Formen. Das heißt nicht, dass es nicht auch auf<br />

diesem Gebiet eine größere Zahl geför<strong>der</strong>ter innovativer Projekte in den vergangenen Jahren<br />

gegeben hätte. Doch macht den Freien hier die starke Konkurrenz <strong>der</strong> Staats- und Privattheater<br />

erkennbar zu schaffen. Aufsehen erregende erfolgreiche ästhetische Formen –<br />

etwa Stadtprojekte, Arbeit mit Laien o<strong>der</strong> bestimmte Formen des Poptheaters – wurden in<br />

den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig von den staatlichen und privaten Bühnen übernommen,<br />

weniger auffallende Formen hatten es in den Juryverfahren häufig schwer, sich<br />

gegen experimentellere, pointierter darstellbare Konzepte in von den etablierten Häusern<br />

vernachlässigten Sparten durchzusetzen. Gleichwohl gibt es auch auf diesem Gebiet weiter<br />

ein innovatives Potential und insofern Bedarf für eine angemessene För<strong>der</strong>ung, doch dürften<br />

neue För<strong>der</strong>instrumente notwendig sein, die es ermöglichen, speziell solche Arbeits-<br />

17 Vgl. ebd., wo die Zahl von 800 Aufführungen genannt wird.<br />

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