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Senioren Journal 04/2012 - LeineVision.

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8 I SENIORENJOURNAL <strong>04</strong>I<strong>2012</strong><br />

Jüdische Friedhöfe der Nordstadt –<br />

Ein Rundgang mit den <strong>Senioren</strong>büro Kirchrode<br />

Jede Religion hat ihre eigenen Regeln<br />

und Rituale wie sie mit dem<br />

Tod eines Menschen umgeht. Einen<br />

Einblick in die jüdischen Begräbnis-<br />

und Friedhofskulturen<br />

bekamen die Teilnehmer bei einem<br />

Rundgang über die beiden jüdischen<br />

Friedhöfe in der Nordstadt.<br />

Das <strong>Senioren</strong>büro Kirchrode hatte<br />

zu diesem außergewöhnlichen<br />

Stadtspaziergang am 20.03.<strong>2012</strong><br />

eingeladen. Treffpunkt war der<br />

Alte Jüdische Friedhof an der<br />

Oberstraße, ganz in der Nähe zur<br />

Christuskirche. Diese Begräbnisstätte<br />

ist der älteste jüdische<br />

Friedhof in Norddeutschland und<br />

ist nur für bestimmte Führungen<br />

geöffnet. Er befindet sich auf einem<br />

baumbestandenen Sandhügel<br />

und wurde Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts angelegt und diente<br />

bis 1864 als Begräbnisstätte der<br />

hannoverschen Juden. Wie durch<br />

ein Wunder überstanden die 700<br />

Grabsteine die Nazizeit und sind<br />

noch heute ein bedeutendes Kulturgut<br />

für die Juden in Hannover.<br />

Zu Beginn des Rundgangs erklärte<br />

die Führerin von Stattreisen Else<br />

Hinze-Dückering sehr anschaulich<br />

die Bräuche bei jüdischen Begräbnissen,<br />

dass z.B. eine Totenverbrennung<br />

abgelehnt wird und<br />

der Leichnam ohne Sarg, nur mit<br />

Tüchern umwickelt, beerdigt wird.<br />

„Die jüdischen Grabsteine tragen<br />

oft Symbole, die sich auf die<br />

Namen oder Berufe des Toten beziehen“,<br />

erklärte Frau Hinze-Dükkering,<br />

„so sind die ausgebreiteten<br />

Hände als Symbol des Segens<br />

auf Gräbern von Priestern zu se-<br />

hen, und die Steine von Leviten<br />

tragen oft einen Krug als Symbol<br />

des Reinwaschens.“ Erst durch<br />

diese Beschreibungen gaben die<br />

verwitterten Grabsteine viel von<br />

ihrer Bedeutung und ihrer Vergangenheit<br />

preis, so auch, dass die<br />

Großeltern des Dichters Heinrich<br />

Heine hier beigesetzt sind.<br />

Ein kurzer Fußweg führte zum<br />

zweiten jüdischen Friedhof „An<br />

der Strangriede“. Diese Begräbnisstätte<br />

wurde von 1864 bis<br />

1924 benutzt. Im Schutz alter<br />

Bäume haben hier mehr als 3500<br />

Menschen ihre letzte Ruhe gefunden.<br />

Die Predigthalle am Eingang<br />

wurde vom Architekten Edwin<br />

Oppler erbaut, dessen Grabstelle<br />

auch auf diesem Friedhof zu<br />

finden ist. An den Grabsteinen auf<br />

diesem neueren Friedhof kann<br />

man erkennen, dass alte jüdische<br />

Beisetzungsregeln nach und<br />

nach aufgehoben wurden und<br />

viele Inschriften in deutscher<br />

Sprache zu sehen sind. Sogar<br />

Erbgrabstellen, Familiengräber<br />

und prachtvoll verzierte Steine<br />

wurden zugelassen. Auch dieser<br />

Friedhof hat die Kriege nahezu<br />

unbeschädigt überstanden.<br />

Fast 400 Jahre jüdische Friedhofskultur<br />

hat Frau Hinze-Dükkering<br />

bei diesem Spaziergang<br />

vermittelt und dabei den Besuchern<br />

zwei bedeutende Dokumente<br />

des hannoverschen Ju-<br />

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dentums nahe gebracht. In dem<br />

drei Stunden dauernden Rundgang<br />

gab es eine Fülle von Informationen,<br />

für die sich Lutz Krügel<br />

vom Kernteam des <strong>Senioren</strong>büros<br />

Kirchrode dann auch im<br />

Namen aller Teilnehmer herzlich<br />

bedankte. ■<br />

Karl Brügmann,<br />

<strong>Senioren</strong>büro Kirchrode

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