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programm 2011/2012

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eiseberichte <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> S. 82<br />

Aus einem geplanten Interview mit Schauspielerin Marissa Gibson (Bild links) wird ein bewegendes Treffen mit<br />

Marissas Oma, der australischen Künstlerin Mitjilli (Bild rechts).<br />

die in der Western Desert mit Europäern in Kontakt<br />

kamen. Das Leben, das Mitjili damals geführt<br />

hat, könnte nicht in schärferem Kontrast stehen<br />

zu ihrem heutigen Leben als Schauspielerin<br />

und gefragte Künstlerin. Ihre Bilder gehen zu Preisen<br />

über die Theke, bei denen uns<br />

schwindelig wird. Trotzdem spielt<br />

sich ihr Leben in Alice Springs auf<br />

den paar Quadratmetern Einöde im<br />

Hinterhof ab, wo Mitjili malt und erzählt.<br />

Wir beobachten fasziniert, wie<br />

die gekrümmten Finger einem planvollen<br />

Muster folgen, das sich uns als<br />

Laien nur schwer erschließen will.<br />

Die Punkte und Linien erzählen Geschichten<br />

aus der Vergangenheit, Begebenheiten aus<br />

einem anderen Leben, verwoben mit fiktiven Elementen.<br />

Sie erzählen von verschiedenen Welten, die<br />

in Mitjilis Leben aufeinander gestoßen sind und sich<br />

für immer miteinander vermischt haben. Sie sind zu<br />

Leinwand gebrachte Geschichten, die irgendwann<br />

Häuser gut zahlender Sammler zieren oder in Museen<br />

bestaunt werden.<br />

Sehr bestimmt werden wir wieder in den gepflasterten<br />

Mitjili ist wie in<br />

Trance, versunken in<br />

Gedanken, entflogen in<br />

eine andere Zeit…<br />

Vorhof geschoben mit der Begründung, dass Mitjili<br />

beim Arbeiten nicht gestört werden will. „Radio und<br />

Fernsehen dürfen nicht laufen, wenn sie malt. Sie<br />

fängt an, mit den Personen darin zu sprechen, wird<br />

wirr. Das Malen erfordert ihre volle Konzentration!“<br />

Vielleicht will die Familie aber auch<br />

nicht zu viel Einblick gewähren in<br />

eine Welt, die sich mittlerweile für<br />

viel Geld vermarkten lässt. Aber<br />

warum sollten wir das krumm<br />

nehmen? Wir sind ohnehin wie berauscht<br />

von unserer Begegnung mit<br />

Mitjili. Als wir ins Auto steigen, blicken<br />

wir noch einmal zurück. Die<br />

polierte Tür ist wieder geschlossen.<br />

Die Fassade ist perfekt. Nicht einmal ein Geräusch<br />

dringt aus dem Hinterhof bis auf die Straße hervor.<br />

Und es ist für Fremde unmöglich zu erahnen, welche<br />

Welten hier tagtäglich aufeinander stoßen.<br />

Live reportage:<br />

Australien - Spaces in between<br />

Jana & Jens Steingässer s. 36<br />

© Karen Beate Nostrud<br />

© Karen Beate Nostrud<br />

Leben wie andere Kinder.<br />

Schule. Freunde. Fußball spielen.

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