WIE IN IST OUTSOURCING?
WIE IN IST OUTSOURCING?
WIE IN IST OUTSOURCING?
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nen in der Zentrale. „Wir betreiben zwar selektives Outsourcing”,<br />
sagt Otter, „aber wir landen doch oft bei EDS“.<br />
In Abhängigkeit gerät er deswegen nicht. Verfehlt EDS<br />
oder einer der anderen Dienstleister den versprochenen<br />
Service Level, kann Otter den Vertrag nachbessern, ohne<br />
dabei dem Dienste-Dealer ausgeliefert zu sein. So hat der<br />
Adidas-CIO zum Beispiel Teile der SAP-Betreuung von EDS<br />
wieder eingefangen und jüngst auch den Helpdesk wieder<br />
eingegliedert. Diesen Bereich hatte der Sportartikelhersteller<br />
vor drei Jahren ausgelagert, also vor Otters Eintritt in<br />
das Unternehmen. Seit 2001 beantworten wieder eigene IT-<br />
Mitarbeiter die Fragen der Anwender.<br />
Adidas kann sich diesen Service leisten, weil die IT nicht<br />
unter Spardruck leidet. Outsourcing betreibe man nicht<br />
primär, um Kosten zu reduzieren, erklärt Otter. „Für wen<br />
das die Hauptmotivation ist, der wird bei höheren Kosten<br />
enden.” Eine These, die Berater Dück bestätigt: Outsourcing<br />
eigne sich, um die IT zu professionalisieren, um zu standardisieren,<br />
die Kosten gerechter zu verteilen oder IT-Abteilungen<br />
umzustrukturieren – aber nicht zum Sparen. „Wir<br />
sträuben uns, hier Einsparpotenzial zu sehen“, sagt der<br />
Vice President von Gartner, wo sich eine ganze Consulting-<br />
Truppe darauf spezialisiert hat, Unternehmen und Anbieter<br />
bei der Gestaltung einer Outsourcing-Beziehung zu beraten.<br />
ES GEHT NICHT NUR UMS SPAREN:<br />
SERVICE-LEVELS MÜSSEN STIMMEN<br />
Die Hypothese von Dück und Otter lautet: Wer Outsourcing<br />
zum Geldsparen betreibt, bei dem muss der Dienstleister<br />
die Leistung reduzieren – denn nur durch Skaleneffekte<br />
oder Erfahrung kann kein Outsourcing-Anbieter wirklich billiger<br />
sein als eine große und gut sortierte IT-Abteilung. Ergo<br />
müssten die Sparer unter den CIOs mit ihren Dienstleistern<br />
unzufriedener sein als diejenigen, die Outsourcing nicht zur<br />
Kostenreduzierung einsetzen. Sind sie aber nicht, ganz im<br />
Gegenteil: Wer in der Umfrage angekreuzt hat, dass er<br />
durch Outsourcing sparen will, der ist zufrieden mit seinen<br />
Dienstleistern.<br />
Erklären lässt sich dieses Phänomen dadurch, dass die<br />
Sparer unter den Outsourcing-Auftraggebern genau wissen,<br />
was sie von ihren Dienstleistern erwarten. Das hilft beiden<br />
ALWAYS ON I AUSGABE 04 I MAI 2003<br />
Seiten und führt zu höheren Werten auf der Zufriedenheitsskala.<br />
Stein Tumert, Head of Special Services, beschreibt,<br />
was Adidas von seinen Partnern erwartet: „Ganz<br />
oben auf der Prioritätenliste steht bei unseren Outsourcing-<br />
Projekten die Globalisierung der IT“, so der Norweger. Es<br />
Jonglieren bei Adidas die IT-Bälle: Stein Tumert,<br />
Head of Special Services, Gerben Otter, CIO, und<br />
Marc van der Heijden, Global Contract Manager<br />
(Bild links, v.l.n.r.)<br />
„Die Globalisierung der IT steht bei unseren Outsourcing-Projekten<br />
ganz oben in der Prioritätenliste“,<br />
betont der Norweger Tumert. Und Gerben<br />
Otter stellt fest: „Bei einem Unternehmen wie<br />
Adidas, das sich schnell wandelt, gehört die IT<br />
eng an das Geschäft angebunden.“<br />
folgt die Steigerung der Kompetenz, und erst an dritter Stelle<br />
steht die Kostenreduzierung. Weiter unten auf der Liste<br />
findet sich schließlich die Nutzung von Skaleneffekten.<br />
Je größer ein Unternehmen, desto größer auch die<br />
Bereitschaft, die gesamte IT inklusive Rechenzentren und<br />
Personal auszulagern. Das hat die Meta Group bei einer<br />
Befragung von gut 600 Unternehmen herausgefunden. Der<br />
Vertragsabschluss zwischen Deutscher Bank und IBM im<br />
Januar bestätigt die Aussage dieser Studie, wonach die<br />
AKZEPTANZ GEGENÜBER DEM AUSLAGERN<br />
OUTSOURC<strong>IN</strong>G OUTTASK<strong>IN</strong>G<br />
positiv<br />
29,0 %<br />
Basis: 310 Antworten<br />
indifferent<br />
39,0%<br />
keine Angabe 1,4%<br />
negativ<br />
30,6%<br />
positiv<br />
60,0 %<br />
Outsourcing-Ausgaben in Deutschland dieses Jahr auf<br />
knapp zwölf Milliarden Euro anwachsen werden. Allein 2,5<br />
Milliarden erhält IBM in den nächsten zehn Jahren, um die<br />
Rechenzentren und Assets der Bank zu pflegen. Auch Herkules,<br />
das große Outsourcing-Projekt der Bundeswehr mit<br />
einem Volumen von 5,9 Milliarden Euro, wäre ein Beleg für<br />
IT-OUTSOURC<strong>IN</strong>G<br />
Fotos: Thomas Riese<br />
DIE NOMENKLATUR ENTSCHEIDET: Outsourcing bewerten die 310 Teilnehmer<br />
unserer Umfrage grundsätzlich negativer als Outtasking, also das selektive<br />
Auslagern einzelner Aufgaben.<br />
keine Angabe 0,7%<br />
negativ<br />
13,2%<br />
indifferent<br />
13,2%<br />
Quelle: CIO Magazin<br />
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