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WIE IN IST OUTSOURCING?

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IT-OUTSOURC<strong>IN</strong>G<br />

den Trend – wenn ein Vertrag<br />

mit dem Dienstleisterkonsortium<br />

um CSC Ploenzke<br />

und EADS denn zustande<br />

kommt.<br />

Die CIO-Umfrage konnte<br />

allerdings keine Tendenz<br />

identifizieren, wonach grosse<br />

Firmen anders outsourcen als<br />

kleine. Großunternehmen flossen jedoch bis auf wenige<br />

Ausnahmen wie die Allianz nicht in die Auswertung ein, und<br />

Adidas taugt nicht als Beleg für einen Großbetrieb, der mit<br />

klassischem Outsourcing liebäugelt. Tumert und Otter sind,<br />

wie Mummerts Stams, davon überzeugt, dass man keine<br />

Aufgabe outsourcen darf, die man nicht auch managen<br />

kann. Und Marc van der Heijden, Leiter des Contract Management<br />

Department, ergänzt: „Eine nicht standardisierte<br />

IT-Landschaft ist ziemlich schwer auszulagern.“<br />

OUTSOURC<strong>IN</strong>G <strong>IST</strong> KE<strong>IN</strong>E<br />

NOTFALLRETTUNG<br />

Alle drei stehen damit im Widerspruch zu Dück, der – wie<br />

Gartner insgesamt – seine Position zu diesem heiklen Thema<br />

geändert hat. In verkrusteten Strukturen dürfe man<br />

AUSGELAGERTE AUFGABENFELDER<br />

SERVER, NETZTE UND DESKTOPS lassen CIOs häufig extern pflegen. Business-<br />

Prozesse sin der kleinste Markt für die Dienstleister.<br />

Pflege der<br />

Infrastuktur<br />

Management<br />

Services<br />

Applikationen-<br />

Betreuung<br />

Business-<br />

Prozesse<br />

Quelle: CIO Magazin<br />

in Prozent 20 %<br />

gar nicht<br />

kaum größtenteils komplett<br />

21,2 40,5 25,5 12,7<br />

34,7<br />

38,2<br />

33,7 22,4 9,2<br />

37,2 21,2<br />

3,6<br />

52,3 22,1 15,8 9,7<br />

40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Basis: 310 Antworten<br />

nicht erwarten, dass die IT-Verantwortlichen im Haus plötzlich<br />

Spaß am Standardisieren finden. Nicht vorhandene<br />

oder in Grabenkriegen verlorene Kompetenz sei dann nur<br />

noch von außen zu bekommen. Besser ist es natürlich,<br />

wenn die IT-Abteilung über ausreichend Kompetenz verfügt,<br />

um Outsourcing nicht als Rettungsmaßnahme einzusetzen.<br />

Laut CIO-Umfrage ist die Zufriedenheit mit dem Outsourcing-Dienstleister<br />

dann am höchsten, wenn die IT-Abteilung<br />

für geübt darin gehalten wird, Outsourcing-Verträge zu managen.<br />

Otter leistet sich innerhalb der IT bei Adidas sogar eine<br />

vierköpfige Abteilung, um Verträge mit Dienstleistern zu<br />

gestalten und ihre Einhaltung zu überwachen. Experten<br />

legen Unternehmen nahe, vier Prozent einer Outsourcing-<br />

Vertragssumme für das so genannte Vendor Management<br />

einzuplanen. Die Meta Group stellt in ihrer Studie jedoch<br />

fest, dass kleine und mittelständische Unternehmen die<br />

Koordination häufig neben dem Tagesgeschäft erledigen,<br />

und auch in der CIO-Umfrage lässt sich Nachlässigkeit im<br />

Umgang mit den Outsourcing-Dienstleistern erkennen: Jeder<br />

Fünfte gab an, keine Benchmarks zu erheben, bevor er<br />

IT-Dienste auslagert. Mehr als 40 Prozent der IT-Verantwortlichen<br />

(136) kreuzten „ja, manchmal” an. Nur ein Drittel der<br />

Befragten kann für sich behaupten, mit gutem Vergleichsmaßstab<br />

auf den Service-Provider zuzugehen. Die Konsequenzen<br />

liegen auf der Hand.<br />

Um sie zu vermeiden, schreibt Adidas vorbeugend in jeden<br />

Outsourcing-Vertrag, dass man nach einem Jahr das<br />

erste Benchmarking durchführen darf und dann gegebenenfalls<br />

neu verhandelt. Dieses Recht nehme man nicht immer<br />

in Anspruch, sagt Otter: „Spätestens alle zwei Jahre<br />

sollte man aber nachverhandeln, sonst wird man schnell<br />

altmodisch. Das unterschreiben sogar die Vertreter der<br />

Gegenseite: Outsourcing-Aufträge seien wie Projekte im Anlagenbau<br />

– also immer sehr spezifisch, erklärt Christian<br />

Oecking, Leiter Outsourcing bei Siemens Business Services:<br />

„Wir versuchen deshalb, Verträge flexibel zu gestalten.“ Bei<br />

der Betreuung von Desktops stehe schon im Entwurf fest,<br />

dass die Geräteanzahl um fünf Prozent schwanken darf.<br />

KE<strong>IN</strong>E STEILPÄSSE FÜR<br />

SERVICE-PROVIDER<br />

Extrem wichtig sind nach übereinstimmender Meinung aller<br />

Fachleute präzise formulierte Service Level Agreements,<br />

da spätere Streitereien darüber am Image des Anbieters<br />

kratzen: „Schlechte Verträge haben den Ruf des Outsourcing<br />

vor fünf bis zehn Jahren ruiniert“, sagt Oecking von<br />

Siemens Business Services. Sein Unternehmen hat sich davon<br />

gut erholt. Im Outsourcing-Geschäft ist der Umsatz der<br />

IT-Tochter von Siemens im vergangenen Jahr um mehr als<br />

zehn Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gewachsen. Und auch<br />

die anderen Anbieter entwickeln sich offenbar positiv. Im<br />

Durchschnitt wächst der Markt für Outsourcing in Deutschland<br />

aus Sicht der Meta Group bis 2005 jährlich um 13 Prozent,<br />

um dann ein Niveau von 14,4 Milliarden Euro zu erreichen.<br />

Weltweit legt der Outsourcing-Markt laut Meta Group<br />

jedes Jahr zwischen 15 und 20 Prozent zu.<br />

Anhand der CIO-Umfrage lässt sich dieser Trend jedoch<br />

nicht bestätigen. Um durchschnittlich 0,9 Prozent haben<br />

die Leser des Magazins ihr Outsourcing-Budget 2003 gesteigert.<br />

Die Branchen Handel, Finanzen und Logistik liegen<br />

über diesem Wert, wobei ihr überdurchschnittliches<br />

Wachstum statistisch nicht als gesichert gelten kann.<br />

DIE KRISE HILFT BESSERE<br />

BEZIEHUNGEN ZU KREIEREN<br />

FAZIT: Die Wachstumszahlen einzelner Anbieter und Analysten<br />

vermitteln das Bild einer gesteigerten Nachfrage, wie<br />

sie aufseiten der IT-Verantwortlichen nicht existiert. Für<br />

CIOs heißt das, dass die Zeit für Outtasking im Augenblick<br />

günstig ist. „Die IT-Krise hilft, bessere Beziehung zu kreieren“,<br />

so Adidas-CIO Otter, der seinem Contract Manager damit<br />

einen weiteren Ball zukickt.<br />

12 ALWAYS ON I AUSGABE 04 I MAI 2003

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