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WIE IN IST OUTSOURCING?

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SERVICE<br />

SUPPORT<br />

VON DR. MICHAEL LÜBBEHUSEN<br />

UNTERNEHMENSGRÜNDUNG <strong>IN</strong> HAMBURG<br />

F<strong>IN</strong>ANZIERUNG VON JUNGEN TECHNOLOGIEUNTERNEHMEN<br />

Um leistungsstarken jungen Unternehmen neue Perspektiven zu eröffnen, fördert Hamburg Unternehmensgründungen<br />

in Schlüsseltechnologien wie Life Science, Mikro- und Optoelektronik, Luft- und Raumfahrt sowie<br />

Nano- und Informationstechnologie.<br />

Die allgemeine wirtschaftliche Flaute<br />

in Deutschland hat auch Hamburg nicht<br />

verschont – besonders betroffen von den<br />

Konsequenzen der aktuellen Wirtschaftslage<br />

sind junge Unternehmensgründer.<br />

Denn Kernpunkt einer nachhaltigen<br />

Gründung ist nach wie vor eine solide Finanzierung.<br />

Und genau die ist immer schwieriger zu bekommen.<br />

Wir in Hamburg wollen Perspektiven schaffen, deshalb sollen<br />

an dieser Stelle die Anforderungen an sehr junge Technologieunternehmen,<br />

die für die Metropolregion Hamburg<br />

eine wichtige wirtschaftspolitische Rolle spielen, dargestellt<br />

und deren weiteres Entwicklungspotenzial angedeutet<br />

werden. Hamburg engagiert sich hier seit vielen Jahren<br />

in verschiedenen Kompetenzzentren, Netzwerken und Förderprogrammen.<br />

Denn innovative Technologie, wie sie z.B. an<br />

Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen entsteht,<br />

kann direkt in<br />

Wertschöpfung umgesetzt<br />

werden, wenn es<br />

gelingt, neben einem<br />

geeigneten Unternehmer<br />

und seinem Team<br />

auch eine nachhaltige<br />

Finanzierung auf die<br />

Beine zu stellen.<br />

Diese Rolle kann z.B.<br />

Venture Capital oder<br />

„Risikokapital“ spielen.<br />

Allerdings beliefen<br />

sich die Bruttoinvestitionen<br />

in diesem Bereich<br />

in 2002 nach Angaben<br />

des Bundesverbandes<br />

der Deutschen<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

BVK<br />

auf „nur“ 2.4 Milliarden<br />

Euro, 40 % unter<br />

MIO €<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

dem Wert des Vorjahres. Aber besonders dramatisch ist mittlerweile<br />

der Rückgang der Investitionen in die sehr frühe Unternehmensphase:<br />

Gerade mal 70 Millionen Euro, also knapp 3%, wurden<br />

bundesweit investiert (Fig. 1). Ursache dafür sind die Kurseinbrüche<br />

an den Börsen und die allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen, insbesondere eine geringe Investitions-<br />

neigung, unklare steuerliche Rahmenbedingungen und die Stagnation<br />

im IT- und Telekommunikations-Umfeld.<br />

Hatte man 2001 noch geglaubt, dass die große Zahl der Insolvenzen<br />

zurückzuführen ist auf eine konsequente Portfolio-<br />

Konsolidierung der Beteiligungsgesellschaften, so findet man in<br />

2002 den Ausfall ganzer Portfolios. Totalverluste, also Insolvenzen,<br />

sind mit 69 % auch in 2002 der häufigste Exitkanal, es<br />

gab keinen Börsengang und kein einziger neuer Fonds wurde<br />

aufgelegt.<br />

Also harte Zeiten für Gründer? Ja, weil die Anforderungen, insbesondere<br />

an Geschäftsmodelle und persönliche Qualifikation,<br />

stark gestiegen sind. Alte unternehmerische Tugenden sind wieder<br />

gefragt; die Zeit der euphorischen Unternehmensbewert-ungen<br />

sind lange vorbei. Trotz Risikokapital versucht man möglichst<br />

wenig riskant zu investieren, am liebsten in Unternehmen,<br />

die bereits am Markt etabliert sind. Folgerichtig wird die Zahl der<br />

in Frage kommenden Frühphasenfinanzierer immer kleiner.<br />

Nicht zuletzt auch deshalb,<br />

weil junge Unternehmen<br />

in der ersten<br />

Finanzierungsrunde<br />

verhältnismäßig wenig<br />

Geld, jedoch sehr viel<br />

Betreuung und Aufmerksamkeitbenötigen<br />

– insbesondere in<br />

allen kaufmännischen<br />

Belangen. Viele Beteiligungsfirmen<br />

können<br />

oder wollen dieses<br />

nicht leisten. Weiter er-<br />

Start-up<br />

schwerend kommt hinzu,<br />

dass eine risikominimierendeKofinanzierung<br />

über öffentliche<br />

Banken, wie sie im<br />

VC-Geschäft üblich ist,<br />

für die frühe Phase<br />

nicht immer möglich<br />

ist – selbst für die öffentliche Hand sind die Risiken junger<br />

Unternehmen zu groß geworden.<br />

Denn die typische Früh- oder Seedphase eines Unternehmens ist<br />

dadurch gekennzeichnet, dass die Technologie noch keinen Produktstatus<br />

erreicht hat, d.h. es kann noch nichts verkauft werden<br />

und folgerichtig gibt es noch keine Kunden. Die Gründer<br />

24 ALWAYS ON I AUSGABE 04 I MAI 2003<br />

2002<br />

Seed<br />

Fig. 1<br />

Abnahme der Finanzierungsbereitschaft in der frühen Unternehmensphase (Seedphase):<br />

Im letzen Jahr wurden in Deutschland nur noch 70 Mio Euro investiert. Das entspricht nur<br />

ca 3% der gesamten Bruttoinvestitionen in 2002

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