seit den sechzigern werden in Lustenau stickereien für ... - Saiten
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jeweils drei millionen, die acht viertelf<strong>in</strong>alisten<br />
3,3 millionen und die vier halbf<strong>in</strong>alisten vier<br />
millionen euro. der f<strong>in</strong>alsieger <strong>in</strong>ter mailand<br />
wurde mit neun millionen euro belohnt, <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> f<strong>in</strong>alisten bayern münchen blieben immerh<strong>in</strong><br />
noch 5,2 millionen. e<strong>in</strong>e mannschaft, die<br />
alle sechs gruppenspiele gewonnen hätte, hätte<br />
also 11,9 millionen euro bekommen, dazu<br />
wären natürlich noch die drei weiteren millionen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zug <strong>in</strong>s achtelf<strong>in</strong>ale gekommen.<br />
<strong>in</strong> der letzten saison war e<strong>in</strong> fester betrag von<br />
413,1 millionen euro <strong>für</strong> die klubs <strong>in</strong> der uefa<br />
champions league (ab der gruppenphase) und<br />
im uefa-superpokal vorgesehen. der fc barcelona,<br />
sieger des uefa-superpokals 2009, bekam<br />
da<strong>für</strong> 2,5 millionen, f<strong>in</strong>alist fc shakhtar<br />
donetsk zwei millionen euro.<br />
rund 55 millionen euro waren <strong>für</strong> die playoff-runde<br />
zur uefa champions league veranschlagt.<br />
alle zwanzig teilnehmer konnten mit<br />
e<strong>in</strong>em festen betrag von 2,1 millionen euro<br />
rechnen. wie schon im zyklus 2006-09 g<strong>in</strong>gen<br />
10,3 millionen euro als solidaritätszahlungen<br />
an die mannschaften, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Qualifikationsrun<strong>den</strong><br />
zu uefa champions league und<br />
europa league gescheitert waren.<br />
Quelle: Europäischer Fussballverband Uefa<br />
saiten 07/08.11<br />
die Champions league ist der ort, wo aus <strong>den</strong> duschköpfen<br />
der siegerteams geld rieselt. die nationalen meisterschaften<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster l<strong>in</strong>ie dazu da, sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en der<br />
lukrativen Wettbewerbe zu qualifizieren. mit der Konsequenz,<br />
dass e<strong>in</strong> nichterreichen der Champions league<br />
<strong>für</strong> risikoreich agierende Clubs zur F<strong>in</strong>anzfalle wird. oft<br />
wird auch vergessen, dass es letztlich wir alle s<strong>in</strong>d, die <strong>den</strong><br />
nachschub <strong>in</strong> diesem Füllhorn sicherstellen. Wenn wir<br />
mit «master Card» bezahlen, e<strong>in</strong> «he<strong>in</strong>eken» tr<strong>in</strong>ken, unsere<br />
Kle<strong>in</strong>en vor die «Playstation» setzen – selbstre<strong>den</strong>d mit<br />
<strong>den</strong> millionenhel<strong>den</strong> aus der Champions league – oder<br />
wenn wir e<strong>in</strong>en «Ford leasen». Kommen noch die Fernsehgelder<br />
h<strong>in</strong>zu, und auch die bezahlen wir bis auf <strong>den</strong><br />
letzten Cent selber. mit Produkten, die im umfeld der<br />
Champions league ihre Werbekampagnen buchen. Wer<br />
se<strong>in</strong>er tochter oder dem sohn <strong>den</strong> neuesten Kickschuh<br />
von adidas kauft, <strong>für</strong> mehr als 300 Franken, bezahlt auch<br />
e<strong>in</strong>en teil an <strong>den</strong> lohn von messi, robben, rooney und<br />
Kollegen. aus dem system sportsponsor<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> moloch<br />
gewor<strong>den</strong>.<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> frühen siebziger Jahren gab es erste sponsoren,<br />
die sich mit e<strong>in</strong>em beitrag an e<strong>in</strong>em anlass beteiligten. Fast<br />
schon niedlich bedankten sich die organisatoren zu dieser<br />
zeit jeweils über die lautsprecher «bei unseren sponsoren,<br />
die diesen anlass möglich machen und sich trotzdem<br />
diskret im h<strong>in</strong>tergrund halten». mit dieser zurückhaltung<br />
war es schnell vorbei. heute blitzen e<strong>in</strong>em fast bei jedem<br />
sportanlass hunderte von logos und slogans <strong>in</strong>s gehirn.<br />
vor dem spiel wer<strong>den</strong> Plastikschweizerfähnchen auf <strong>den</strong><br />
sitzen der arenen bereit gelegt. Jedes mit <strong>den</strong> erkennungsmarken<br />
der sponsoren bedruckt. Wenn die gladiatoren<br />
nach dem geme<strong>in</strong>samen «highway to hell»Fangesang<br />
und der stadiontvberieselung schliesslich <strong>den</strong> rasen<br />
fussball-ballade<br />
betreten, wer<strong>den</strong> tausende dieser Fähnchen geschwenkt.<br />
Fernsehsportreporter erkennen dar<strong>in</strong> jedes mal und<br />
wahlweise «e<strong>in</strong>e grandiose stimmung», «e<strong>in</strong>e superstimmung»,<br />
sie bekommen hühnerhaut. Wer an e<strong>in</strong>em anderen<br />
sportevent übrigens mit der falschen sponsorenFlagge<br />
ersche<strong>in</strong>t, muss damit rechnen, dass ihm das Fähnle<strong>in</strong> beim<br />
stadione<strong>in</strong>gang abgenommen wird. die spiele gehören<br />
<strong>in</strong>zwischen offenbar schon Carlsberg oder Credit suisse,<br />
he<strong>in</strong>eken oder nutella.<br />
trauriger höhepunkt<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> achtzigern<br />
Fussballeuropameisterschaft 1988 <strong>in</strong> deutschland. e<strong>in</strong>es<br />
der ersten spiele <strong>in</strong> düsseldorf war die begegnung zwischen<br />
england und holland. zwei stun<strong>den</strong> vor dem spiel<br />
war das rhe<strong>in</strong>stadion, welches heute «esprit arena» heisst,<br />
bereits auf <strong>den</strong> letzten Platz gefüllt. h<strong>in</strong>ter dem e<strong>in</strong>en tor<br />
mehrere tausend englandFans, auf der anderen <strong>seit</strong>e<br />
die holländer. Wie e<strong>in</strong> vorspiel wogen die Fangesänge<br />
h<strong>in</strong> und her. Phasenweise dom<strong>in</strong>ierten die oranjes, dann<br />
schallte wieder das «here we go» der engländer durchs<br />
stadionrund. die stimmliche begegnung der Fans endete<br />
wohl 10:10 unentschie<strong>den</strong>. auf dem Platz besiegte der<br />
spätere F<strong>in</strong>alist holland die engländer mit 3:1. die düsseldorfer<br />
altstadt war be<strong>in</strong>ahe lückenlos mit holzbrettern<br />
verbaut. hochrisikospiel nennt man das heute.<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> achtziger Jahren gab es <strong>in</strong> allen europäischen<br />
ländern hooliganszenen, die mit <strong>den</strong>en von heute kaum<br />
noch vergleichbar s<strong>in</strong>d. oftmals waren es neonazis, die<br />
sich im Fussball mit ihrem hass und Faschismus breit<br />
machten. e<strong>in</strong>e Fahrt zu e<strong>in</strong>em spiel mit englandFans<br />
war <strong>in</strong> der tat ke<strong>in</strong> pures vergnügen, und der traurige höhepunkt<br />
war die tragödie anlässlich des meistercupF<strong>in</strong>als<br />
im brüsseler heyselstadion zwischen liverpool und Juventus<br />
tur<strong>in</strong> 1985. liverpoolFans stürmten e<strong>in</strong>en block,<br />
der eigentlich <strong>für</strong> neutrale zuschauer vorgesehen war. e<strong>in</strong><br />
italienisches reisebüro hatte die tickets jedoch über e<strong>in</strong>en<br />
korrupten uefamitarbeiter bezogen und an italienische<br />
Fans verkauft. bei der Panik im block brach schliesslich<br />
e<strong>in</strong>e Wand des stadions e<strong>in</strong>. 39 menschen kamen ums<br />
leben, fast 500 wur<strong>den</strong> verletzt.<br />
die allererste<br />
fussballregel<br />
die geschichte der gewalt im Fussball und se<strong>in</strong>en vorläuferspielen<br />
ist so lang wie Kar<strong>in</strong> Kellersutters atem im<br />
Kampf um saubere und gesittete stadien. Wobei selbstre<strong>den</strong>d<br />
sie, beziehungsweise die Polizei, def<strong>in</strong>iert, was sauber<br />
oder gesittet ist. nulltoleranz heisst das Killerargument,<br />
und plötzlich tauchen pyrotechnische handfackeln, früher<br />
jahrelang ausdruck e<strong>in</strong>er besonders guten und südländischen<br />
stimmung <strong>in</strong> <strong>den</strong> stadien, als delikt im sprengstoffgesetz<br />
auf. vielleicht ist es daher doch hilfreich, wenn die<br />
herkunft des Fussballs wieder e<strong>in</strong>mal erwähnt wird: im 14.<br />
oder 15. Jahrhundert stan<strong>den</strong> sich <strong>in</strong> england jeweils zwei<br />
«mannschaften» mit mehreren hundert spielern gegenüber,<br />
um die gefüllte schwe<strong>in</strong>sblase <strong>in</strong>s goal des gegners<br />
zu befördern – zumeist e<strong>in</strong> stadttor im Quartier des gegners.<br />
erlaubt war grundsätzlich alles.<br />
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