STILL - Markant Handels und Service GmbH
STILL - Markant Handels und Service GmbH
STILL - Markant Handels und Service GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Strategie & Management<br />
LebenSMitteLhandeL iMPuLS drogerieMarkt bau / garten / technik caSh <strong>und</strong> carry<br />
18<br />
EinwEg-Pfand<br />
Quotenziel verfehlt<br />
Fast sieben Jahre nach der einführung des einweg-Pfands ist endgültig klar: der Versuch,<br />
mit dieser Maßnahme die Mehrweg-Quote zu stabilisieren, ist gründlich gescheitert.<br />
Der Trend hält an, die Mehrweg-Quote<br />
erodiert beständig.<br />
„Mehrweg hat in<br />
unseren Märkten in den letzten<br />
Jahren Umsatzanteile zugunsten<br />
von Einweg verloren, <strong>und</strong> diese<br />
Verschiebung wird voraussichtlich<br />
anhalten“, konstatiert zum Beispiel<br />
Maike Kromminga von der Bünting<br />
Beteiligungs AG, die im norddeutschen<br />
Raum ein dichtes Netz<br />
von famila- <strong>und</strong> Combi-Verbrauchermärkten<br />
betreibt.<br />
Was Bünting <strong>und</strong> die meisten<br />
anderen Food-Händler beobachten,<br />
unterstreicht die GfK-Konsumforschung<br />
mit eindeutigem Zahlenwerk.<br />
Danach sank die Mehrweg-<br />
Quote, quer über die verschiedenen<br />
Getränkesorten hinweg, von 63,6<br />
Prozent in 2003 auf 47,5 Prozent<br />
in 2008. Hauptverantwortlich dafür<br />
sind der Wasser- <strong>und</strong> der AfG-<br />
Markt mit jeweils dramatisch hohen<br />
Rückgängen (siehe Grafik).<br />
Nur die Biertrinker verhindern den<br />
freien Fall der Mehrweg-Quote,<br />
weil sie zu 80 Prozent auf den traditionellen<br />
Kasten mit Mehrweg-<br />
Pfandflaschen zurückgreifen.<br />
Discounter-Preise in der Kritik<br />
In 2009 sieht es nach vorläufigen<br />
Zahlen der GfK ähnlich aus:<br />
Im vergangenen Jahr hielt sich die<br />
Mehrweg-Quote bei Bier (im Vergleich<br />
zu 2008) konstant bei 80,1<br />
Prozent, bei Wasser dagegen sank<br />
sie wiederum deutlich auf 31,7 Prozent,<br />
im AfG-Markt moderat auf<br />
26,2 Prozent. Diese Entwicklung<br />
muss inzwischen auch die Politik<br />
zur Kenntnis nehmen. Im Umweltministerium<br />
hält man das Einweg-Pfand<br />
zwar nach wie vor für<br />
ein geeignetes Instrument, räumt<br />
allerdings ein, dass nicht alle Ziele<br />
befriedigend erreicht wurden. Jürgen<br />
Maaß, Sprecher von Umweltminister<br />
Norbert Röttgen: „Dass in<br />
den letzten Jahren der Mehrweganteil<br />
bei Wasser <strong>und</strong> Erfrischungsgetränken<br />
wieder deutlich zurückgegangen<br />
ist, liegt aber vor allem<br />
an der Preispolitik der Discounter,<br />
nicht an der Pfandpflicht.“<br />
Mehrweg macht Sinn<br />
Wie dem auch sei: Eine Erhöhung<br />
der Mehrweg-Quote wäre<br />
aus ökologischer Sicht höchst wünschenswert<br />
– auch wenn sich Hersteller<br />
<strong>und</strong> Nutzer von Einwegverpackungen<br />
bemühen, über<br />
(zuweilen zweifelhafte) Studien<br />
eine vernünftige Umwelt-Bilanz für<br />
ihre Produkte aufzustellen. Nach<br />
Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe<br />
(DUH) jedenfalls belasten<br />
Getränkeverpackungen die Umwelt<br />
mit jährlich 1,5 Millionen Tonnen<br />
Treibhausgasen <strong>und</strong> verursachen<br />
400.000 Tonnen Plastikmüll. Da<br />
macht eine hohe Mehrweg-Quote<br />
Sinn: Denn Mehrwegflaschen aus<br />
Glas lassen sich 30 bis 50 Mal, PET-<br />
Flaschen bis zu 14 Mal wiederbefüllen<br />
– damit wird weniger Müll<br />
verursacht, damit ist auch weniger<br />
Fernverkehr notwendig. Um<br />
Fotos: Fotolia/pictureserver, Privat