Wein und Käse - Markant Handels und Service GmbH
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<strong>Markant</strong>es<br />
Renaissance<br />
der Mitte-Marken<br />
Konjunktur<br />
Aufschwung<br />
der Wirtschaft<br />
Wasgau<br />
Live-Erlebnis<br />
der Produktion<br />
Intermessen<br />
Treffpunkt<br />
der Nachhaltigkeit<br />
FOOD NONFOOD DROGERIE<br />
<strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong><br />
Wie Sie richtig<br />
gut beraten<br />
09/2010<br />
Seite 23 – 26
Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz<br />
Editorial<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
Wertschöpfung impliziert<br />
verständliche Transparenz<br />
Wir stellen in Gesprächen mit den Lieferanten aus der Industrie immer wieder fest,<br />
dass Nachhaltigkeit wie ein Verkaufsförderungsthema behandelt <strong>und</strong> vermarktet<br />
wird. Um es klarzustellen: Nachhaltigkeit ist weder ein Marketing- noch ein<br />
Konditionenthema. Wir reihen uns auch nicht in die Projektfl ut von Nachhaltigkeitsbek<strong>und</strong>ungen<br />
ein, sondern leben vielmehr unternehmerischweitsichtiges<br />
Handeln in unserer Gruppe.<br />
Wir haben zahlreiche Mitglieder in unserer Gruppe, die sich zu Recht<br />
Vorreiter oder Vorbilder in der europäischen <strong>Handels</strong>welt nennen<br />
dürfen. Sie leben nämlich seit Jahrzehnten den Generationenauftrag<br />
im Alltagsgeschäft authentisch Mitarbeitern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Lieferanten vor. Oder wie es der ehemalige B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
Professor Dr. Klaus Töpfer in einem Interview mit unserer Redaktion<br />
bezeichnet: soziale Solidarität <strong>und</strong> ökologische Stabilität.<br />
Nicht immer ist das, was billiger ist, auch wirklich kostengünstiger.<br />
Auch diese Aussage von Töpfer sollten sich alle<br />
Marktteilnehmer in unserer Branche zu Herzen nehmen. Dazu bedarf<br />
es allerdings mehr Transparenz als bislang zu den Produkten, deren<br />
Herkunft, Verarbeitungsprozesse <strong>und</strong> Mehrwerte. Die Hersteller sind<br />
folglich in der Pfl icht. Das vollständige Interview mit Professor<br />
Dr. Klaus Töpfer fi nden Sie auf den Seiten 18 f. in dieser Ausgabe.<br />
Jede Wertschöpfung setzt eine lückenlos nachvollziehbare <strong>und</strong><br />
verständliche Transparenz voraus. Nur dann sind die Verbraucher auch<br />
bereit, Mehrwerte zu bezahlen. Denn K<strong>und</strong>en sind mündiger, als<br />
viele Produktmanager glauben. Unsere Mitglieder erfahren dies täglich in ihren<br />
Märkten. Und sie wissen aus ihrem täglichen Miteinander mit den Verbrauchern,<br />
dass K<strong>und</strong>ennähe ein enges Vertrauensverhältnis voraussetzt. Diese Beziehung wird<br />
künftig noch bedeutender als bislang im Wettbewerb – konjunkturunabhängig.<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
10 | <strong>Markant</strong>es<br />
Warum die Wirtschaftskrise die<br />
Marken der Mitte gestärkt hat – <strong>und</strong><br />
wie der Handel von ihnen profi tiert.<br />
18 | Vorne mitspielen<br />
Was Professor Dr. Klaus Töpfer<br />
Handel <strong>und</strong> Industrie zum Thema<br />
Nachhaltigkeit empfi ehlt.<br />
36 | Heißgetränke: Tee<br />
Wie die Hersteller dem Wunsch<br />
der K<strong>und</strong>en nach immer größerer<br />
Produktvielfalt nachkommen.<br />
HERAUSGEBER<br />
MARKANT <strong>Handels</strong> <strong>und</strong> <strong>Service</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Marketing <strong>und</strong> Consulting<br />
Internet: www.<strong>Markant</strong>.com<br />
KONZEPTION UND INHALT<br />
Bernhard Delakowitz, Tel. 0781 616-183<br />
Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182<br />
REDAKTIONSBEIRAT<br />
Michael Gerling, Geschäftsführer des<br />
Euro<strong>Handels</strong>instituts (EHI), Köln<br />
REDAKTION<br />
Klaus Mehler (Chefredakteur),<br />
Tel. 07225 916-250<br />
René Seebacher, Tel. 07225 916-259<br />
Bernd Liening (frei)<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz,<br />
Pascal Galliot, Klaus Manz, Brigitte<br />
Oltmanns, Ulrike Ostrop-Peters, Iris Stelter<br />
GRAFIK<br />
Alexandra Zimmer<br />
Stefanie Brückner (Fotoredaktion)<br />
ANZEIGEN<br />
medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG<br />
Alexandra Koch, Tel. 07225 916-270<br />
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Arabella Pitts,<br />
Tel. 07225 916-273<br />
ANZEIGENDISPOSITION<br />
Tel. 07225 916-281<br />
ANZEIGENSCHLUSS<br />
Vier Wochen vor Erscheinen.<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10,<br />
gültig ab 1.1.2010<br />
Einzelverkaufspreis € 5,40<br />
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67346 Speyer<br />
Tel. 06232 643255<br />
Fax 06232 643260<br />
E-Mail: medialog@item.net<br />
DRUCK<br />
pva <strong>GmbH</strong>, Landau/Pfalz<br />
REPRO<br />
w&co Media<strong>Service</strong>s, München<br />
VERLAG<br />
medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Medienplatz 1<br />
76571 Gaggenau<br />
Tel. 07225 916-230<br />
Fax 07225 916-290<br />
Internet: www.medialog.de<br />
E-Mail: medialog@medialog.de<br />
ISSN 0948-0463<br />
STRATEGIE & MANAGEMENT<br />
MARKANTES: Renaissance der Mitte<br />
Warum Mitte-Marken wieder zulegen. 10<br />
MARKANT-Mitglied: Wasgau<br />
Was die „Gläserne Produktion“ bewirkt. 14<br />
STRATEGIE: Konjunktur<br />
Wer vom Aufschwung profi tiert. 16<br />
SERIE: Vorne mitspielen<br />
Warum Nachhaltigkeit Erfolg bringt. 18<br />
STRATEGIE: K<strong>und</strong>enbindung<br />
Wie Reiseangebote den POS aufwerten. 20<br />
SORTIMENTE<br />
<strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong>: Delikates Duo<br />
Wie Sie mit Ihrem Wissen überzeugen. 29<br />
Spirituosen: Starkes Sortiment<br />
Wie die Warengruppe für Umsatz sorgt. 32<br />
Intermessen: Frisches Forum<br />
Welche Trends die Messen aufgreifen. 33<br />
Heißgetränke: Trendprodukt Tee<br />
Was das Lifestyle-Getränk beliebt macht. 36<br />
Babyartikel: Perfekte Produktauswahl<br />
Wie Sie junge Familien als K<strong>und</strong>en binden. 39<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Branchennachrichten 6<br />
Nonfood 21<br />
Aktionstimer 23<br />
Marktforschung 27<br />
Industrienachrichten 28<br />
Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ 41<br />
Aktionen mit „Aktion des Monats“ 44<br />
Interview des Monats 46<br />
Impressum MARKANT <strong>Handels</strong>Magazin 55. Jahrgang Titelbild: F1online<br />
Erscheint einmal im Monat für Mitglieder <strong>und</strong> Partner der MARKANT Deutschland<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung übernommen. Die<br />
Zeitschrift wird zum Monatsanfang<br />
ausgeliefert.<br />
Reklamationen über nicht erhaltene Hefte<br />
können beim Verlag nur innerhalb von drei<br />
Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung<br />
gestellt werden. Bei Nichtbelieferung ohne<br />
Verschulden des Verlages oder im Falle<br />
höherer Gewalt (z. B. Streik etc.) besteht<br />
kein Entschädigungsanspruch.<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />
©medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Gaggenau,<br />
Germany.
Branchennachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
6<br />
Food-Hotel in Neuwied eröffnet<br />
Die B<strong>und</strong>esfachschule des Lebensmittelhandels<br />
<strong>und</strong> die Händlerinteressen-<br />
vereinigung MLF haben in Neuwied<br />
ein Supermarkt-Hotel eröffnet. Das<br />
Seminarhotel verfügt über r<strong>und</strong> 120<br />
Zimmer, darunter 50 von ausgewählten<br />
Markenartikelherstellern <strong>und</strong> <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
gestaltete Themenzimmer.<br />
MARKANT hat ebenfalls ein<br />
Themenzimmer. Das Supermarkt-<br />
Hotel ist einzigartig in Europa.<br />
Grüne wollen Plastiktüten besteuern<br />
Die Grünen wollen das Transportmittel<br />
mit einer Tütensteuer unattraktiv<br />
machen. Das schreibt die Zeitung<br />
TAZ. Als Vorbild wird Irland genannt.<br />
Dort wird auf jede Einkaufstüte aus<br />
Kunststoff 22 Cent Steuer erhoben.<br />
Die umweltpolitische Sprecherin der<br />
Grünen, Dorothea Steiner, hat laut<br />
Medienbericht eine Gesetzes-Initiative<br />
für November angekündigt. Politiker<br />
anderer Fraktionen unterstützen<br />
diesen Vorstoß.<br />
Lidl schaltet Radio-Werbung<br />
Lidl verstärkt den Werbedruck <strong>und</strong><br />
nutzt dabei künftig auch das Medium<br />
Hörfunk. Vor zwei Jahren hatte Lidl<br />
Fernseh-Werbung initiiert. Der Discounter<br />
hat Commercials für seinen<br />
„Super-Samstag“ geschaltet, unter<br />
anderem im öffentlich-rechtlichen<br />
R<strong>und</strong>funk. Laut Lidl handelt es sich<br />
dabei jedoch lediglich um einen<br />
regional begrenzten Test.<br />
Aldi verkündet Umsatzplus<br />
Statt der von ZDF <strong>und</strong> GfK vermeldeten<br />
Umsatzeinbußen hat der Discounter<br />
Aldi im ersten Halbjahr einen<br />
Zuwachs von 2,5 Prozent erzielt.<br />
Rewe strukturiert Toom neu<br />
Rewe integriert 15 Rewe Center-<br />
Märkte, die die SB-Warenhausgesellschaft<br />
Toom betreibt, ins Netz der<br />
Rewe-Supermärkte. In einem zweiten<br />
Schritt prüft die <strong>Handels</strong>gruppe, weitere<br />
kleinere Toom-Märkte ins Supermarkt-Netz<br />
zu überführen.<br />
Edeka überarbeitet Eigenmarken<br />
Die Hamburger wollen ihr Eigenmarken-Profi<br />
l aufbessern. Die bisherigen<br />
Produktqualitäten seien ausbaufähig.<br />
Zudem soll das Erscheinunsbild der<br />
Eigenmarken kontinuierlich optisch<br />
angepasst werden.<br />
LEBENSMITTELHANDEL<br />
Vollsortimenter im Aufwind<br />
Der Lebensmitteleinzelhandel hat<br />
seine Umsätze im vergangenen<br />
Jahr nur marginal um 0,3 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.<br />
Das hat das Marktforschungsinstitut<br />
Nielsen in seinen Universen<br />
2010 festgehalten. Die moderate<br />
Entwicklung sei zum größten Teil<br />
durch die Preisrückgänge nach<br />
den rohstoffbedingten Preissteigerungen<br />
2008 erklärbar. Dies habe<br />
speziell bei einigen Warenklas-<br />
FAIRTRADE<br />
26 Prozent Zuwachs<br />
Fairtrade-Produkte sorgen im Handel<br />
zunehmend für Umsatz. Im vergangenen<br />
Jahr betrug der Umsatz<br />
mit fair gehandelten Produkten<br />
laut HDE 267 Millionen Euro. Dies<br />
ist ein Zuwachs um 26 Prozent. Die<br />
wachsende Auswahl an Fairtrade-<br />
Produkten sei ein Teil des wachsenden<br />
nachhaltigen Sortiments<br />
im Einzelhandel, vermeldet der<br />
Verband. Neben klassischen Produkten<br />
wie Kaffee, Tee <strong>und</strong> Schokolade<br />
setzt die Branche auch auf<br />
Artikel wie Kleidung, Blumen,<br />
Kosmetik <strong>und</strong> Holz.<br />
sen wie etwa der weißen<br />
Linie für Umsatzrückgänge<br />
gesorgt. Die Discounter<br />
haben sich im<br />
Gegensatz zu den Vorjahren<br />
umsatztechnisch<br />
nicht mehr positiv entwickelt,<br />
so die Marktforscher.<br />
Erfreulich sei hingegen<br />
die Entwicklung<br />
der Drogeriemärkte, die<br />
ihren Umsatz um 3,1 Prozent<br />
steigerten <strong>und</strong> damit besser abschnitten<br />
als im Vorjahr (+2,1 Prozent).<br />
Neben den Drogeriemärkten<br />
haben im vergangenen Jahr auch<br />
die Verbrauchermärkte Umsatzzuwächse<br />
erwirtschaftet (1,8 Prozent).<br />
Ebenfalls im Aufwind seien<br />
die Supermärkte. Die Anzahl der<br />
Märkte sei zwar rückläufi g, die verbleibenden<br />
Standorte erwirtschafteten<br />
jedoch höhere Flächenproduktivitäten<br />
als in den Vorjahren.<br />
CAMES<br />
Messe <strong>und</strong> Jubiläum<br />
Anlässlich des 90-jährigen Firmenbestehens<br />
hat Cames Anfang September<br />
70 Partner aus Industrie <strong>und</strong><br />
Handel zur Jubiläums-Messe nach<br />
Neuss eingeladen. Cames beliefert<br />
r<strong>und</strong> 1.300 Händler in Nordrhein-<br />
Westfalen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz<br />
mit mehr als 10.000 Lagerartikeln.<br />
Das Unternehmen<br />
hat den Partnern<br />
auf der Jubiläums-<br />
Messe eine Vielfalt<br />
von Produktneuheiten<br />
aus der Region<br />
vorgestellt.
Fotos: Fotolia/p!xel 66, Rossmann, medialog<br />
ROSSMANN<br />
Vorstoß in die Türkei<br />
Rossmann hat zwei Märkte in der türkischen<br />
Hauptstadt Ankara eröffnet. Die Drogeriemärkte<br />
liegen in den Einkaufszentren „Antares“ im<br />
nordöstlichen Stadtteil Etlik sowie „Kentpark“<br />
im südwestlichen Stadtteil Cankaya <strong>und</strong> bieten<br />
mit r<strong>und</strong> 14.000 Artikeln<br />
auf je 800 Quadratmetern<br />
ein Sortiment wie<br />
in Deutschland. Dirk Roßmann<br />
sieht den Vorstoß<br />
auch als Chance, „Vorurteile<br />
zu überwinden <strong>und</strong><br />
Völker langfristig zusammenführen<br />
zu können“.<br />
DM<br />
Gründer stiftet Anteile<br />
Götz Werner, Gründer des Drogeriemarktfi lialisten<br />
dm, bringt seine Anteile an dem Unternehmen<br />
in die gemeinnützige dm-Werner Stiftung<br />
ein. Der Schritt habe keine Auswirkungen<br />
auf das operative Geschäft. Die Stiftung unterstützt<br />
gemeinnützige Projekte in den Feldern<br />
Wissenschaft, Bildung, Erziehung, Völkerverständigung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
PHARMA-MARKT<br />
DocMorris als Dachmarke<br />
Der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio<br />
will seine Apotheken künftig europaweit,<br />
mit Ausnahme von Großbritannien, unter der<br />
Marke DocMorris führen. Celesio-Vorstandsvorsitzender<br />
Fritz Oesterle will Doc Morris in<br />
einem kleinteiligen Markt zur stärksten Apothekenmarke<br />
in Europa ausbauen. In Deutschland<br />
verhindern gesetzliche Beschränkungen<br />
den Aufbau eines Filialsystems. Bisher wird das<br />
Markenkonzept der Versandapotheke DocMorris<br />
an r<strong>und</strong> 150 Franchisenehmer vergeben.
Branchennachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
8<br />
BayWa steigert Umsatz<br />
Steigende Getreidepreise <strong>und</strong> das<br />
wachsende Interesse an erneuerbaren<br />
Energien haben BayWa im zweiten<br />
Quartal zu einem Umsatzsprung verholfen.<br />
Im ersten Halbjahr stieg der<br />
Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
von 3,7 auf 3,8 Milliarden<br />
Euro. Auch in der zweiten Jahreshälfte<br />
erwartet der Konzern gute Geschäfte.<br />
Baustoff-Handel legt zu<br />
Die deutschen Baustoff-Fachhändler<br />
haben trotz des langen Winters in<br />
der ersten Jahreshälfte ein Umsatzplus<br />
von 3,8 Prozent erzielt. Wie eine<br />
Umfrage unter den 900 Mitgliedsfi rmen<br />
des B<strong>und</strong>esverbandes Deutscher<br />
Baustoff-Fachhandel zeigt, konnte das<br />
Geschäft mit gewerblichen K<strong>und</strong>en<br />
um knapp fünf, mit privaten K<strong>und</strong>en<br />
um 1,4 Prozent gesteigert werden.<br />
Unterhaltungselektronik gefragt<br />
Der Gesamtmarkt für technische Gebrauchsgüter<br />
in Deutschland beendete<br />
das zweite Quartal des Jahres<br />
mit beachtlichen 4,8 Prozent Wachstum.<br />
Spitzenreiter war dabei die Unterhaltungselektronik.<br />
Laut GfK zeigte<br />
das Segment auch dank der Fußball-<br />
WM bei einem Marktvolumen von insgesamt<br />
2,5 Milliarden Euro einen Umsatzzuwachs<br />
von 14,6 Prozent.<br />
Verband Bau+DIY benennt sich um<br />
Die Mitglieder der Herstellervereinigung<br />
Bau+DIY haben die Umbenennung<br />
des Verbandes beschlossen.<br />
Der Verband vertritt nun die Interessen<br />
seiner Mitglieder als Herstellerverband<br />
Haus & Garten. Mit dem neuen<br />
Namen will die Interessenvertretung,<br />
in der sich Industrieunternehmen aus<br />
den Sortimentsbereichen Bauen,<br />
Wohnen, Heimwerken, Freizeit, Garten<br />
<strong>und</strong> Outdoor zusammengeschlossen<br />
haben, ihr Profi l stärken.<br />
Nachfrage nach Anstrichmitteln steigt<br />
Die Deutschen kaufen in diesem Jahr<br />
mehr Anstrichmittel. Der Verband der<br />
deutschen Lack- <strong>und</strong> Druckfarbenindustrie<br />
prognostiziert für 2010 eine<br />
um 2,7 Prozent gesteigerte Nachfrage<br />
nach Lacken, Farben <strong>und</strong> Druckfarben.<br />
Der Verband erwartet eine Umsatzsteigerung<br />
um 5,1 Prozent. Dies<br />
sei auch Folge des steigenden Kostendrucks<br />
bei den Rohstoffen für Lacke,<br />
Farben <strong>und</strong> Druckfarben.<br />
DIY<br />
Fünf Prozent Teuerungsrate<br />
Die Einzelhandelspreise für Bau-<br />
<strong>und</strong> Heimwerkerprodukte sowie<br />
Anstrichmittel sind 2009 spürbar<br />
gestiegen. Laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt<br />
verteuerten sich die Produkte<br />
im Schnitt um fünf Prozent.<br />
Dies war eine deutliche Zunahme<br />
im Vergleich zum Vorjahr, in dem<br />
GLÜHBIRNENVERBOT<br />
Zweite Stufe erreicht<br />
Seit 1. September greift die zweite<br />
Stufe des EU-weiten Glübirnenverbots.<br />
2009 durften erstmals matte<br />
Glühbirnen sowie klare Leuchten<br />
mit einer Leistung von 100<br />
Watt nicht mehr hergestellt werden.<br />
Seit 1. September 2010 folgen<br />
Birnen mit einer Leistung von 75<br />
Watt, zum 1. September 2011 die<br />
Leuchten mit einer Leistung von 60<br />
Watt. Ab September 2012 werden<br />
auch die Glühbirnen der Stärken<br />
40 <strong>und</strong> 25 Watt verboten. Ausnahmen<br />
gelten etwa für Glühbirnen in<br />
Taschenlampen <strong>und</strong> in Autos.<br />
die Teuerungsrate durchschnittlich<br />
bei 2,5 Prozent lag. Fachleute erwarten,<br />
dass sich dieser Teuerungstrend<br />
auch in diesem Jahr fortsetzt.<br />
Insbesondere die rohölnahen Sparten<br />
aus den Bereichen Kunststoffe,<br />
Farben/Lacke <strong>und</strong> Bauchemie bekommen<br />
dabei zudem die Abwertung<br />
des Euros zu spüren. „Dieser<br />
massiv gestiegene Kostendruck auf<br />
Seiten der Hersteller wird zu neuen<br />
Preisr<strong>und</strong>en mit dem Einzelhandel<br />
führen“, so Ralf Rahmede, Geschäftsführer<br />
des Verbands Haus &<br />
Garten. Die Herstellervereinigung<br />
fordert daher, dass über neue gemeinsame<br />
Preismodelle in den<br />
Rohstoffmärkten nachgedacht werden<br />
muss, um Risikoaufschläge<br />
niedrig zu halten. Bisher war es in<br />
der DIY-Branche nicht üblich, einen<br />
variablen Preis für das Endprodukt<br />
mit gesonderten Rohstoffaufschlägen<br />
zu bestimmen.<br />
BAUMÄRKTE<br />
Gute Zwischenbilanz<br />
Nach verhaltener Umsatzentwicklung<br />
im April <strong>und</strong> Mai haben sommerlich-heiße<br />
Temperaturen im<br />
Juni für frischen Schwung im<br />
Baumarktgeschäft gesorgt. Nach<br />
sechs Monaten summiert sich der<br />
von den großfl ächigen Bau- <strong>und</strong><br />
Heimwerkermärkten erzielte Bruttoumsatz<br />
auf 9,31 Milliarden Euro<br />
– ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum. Der<br />
BHB/GfK-Report meldet für die<br />
bereinigte Umsatzentwicklung im<br />
ersten Halbjahr eine Steigerungsrate<br />
von 1,6 Prozent.<br />
Fotos: Fotolia/S. Duda, <strong>Handels</strong>hof, medialog
GASTGEWERBE<br />
Mehr Umsatz<br />
Das Gastgewerbe hat im Juni nominal<br />
3,6 Prozent mehr umgesetzt<br />
als im Vorjahresmonat. Gegenüber<br />
dem Mai 2010 war der Umsatz<br />
im Gastgewerbe im Juni laut<br />
Statistischem B<strong>und</strong>eamt nach Kalender-<br />
<strong>und</strong> Saisonbereinigung nominal<br />
2,3 Prozent<br />
höher. Im<br />
ersten Halbjahr<br />
2010 legte das<br />
Gastgewerbe<br />
im Vergleich zu<br />
2009 1,7 Prozent<br />
zu.<br />
HANDELSHOF<br />
Neuer Markt<br />
Die Kölner <strong>Handels</strong>hof-Gruppe<br />
übernimmt zum<br />
3. Oktober von<br />
Metro Cash &<br />
Carry Deutschland<br />
den Großmarkt<br />
in Broderstorf<br />
bei Rostock.<br />
Über die Höhe des<br />
Kaufpreises haben<br />
beide Seiten Stillschweigenvereinbart.<br />
Die <strong>Handels</strong>hof-Gruppe<br />
betreibt unter anderem<br />
bereits Cash+Carry-Märkte in<br />
Schwerin <strong>und</strong> Güstrow. In die<br />
Modernisierung des Großmarktes<br />
Rostock wird <strong>Handels</strong>hof ab Oktober<br />
einen einstelligen Millionenbetrag<br />
investieren. Der Zustellhandel<br />
soll deutlich ausgebaut werden.
<strong>Markant</strong>es<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY<br />
10<br />
MARKTENTWICKLUNG<br />
Renaissance der Mitte<br />
„Geiz ist geil“ war einmal: Erstmals seit Jahren gewinnen Mitte-Marken wieder Marktanteile.<br />
Warum ausgerechnet die Wirtschaftskrise die Marken der Mitte gestärkt hat.<br />
Die Krise wirkte wie ein reinigendes<br />
Gewitter. Das<br />
verheerende Verhalten der<br />
Finanzjongleure, das zur Wirtschaftskrise<br />
führte, hat Deutschlands<br />
Verbraucher wachgerüttelt.<br />
Die Folge: K<strong>und</strong>en schätzen Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Vertrauen mehr denn je.<br />
Bei Lebensmitteln sind Qualität<br />
<strong>und</strong> Marke zunehmend wichtiger<br />
als der Preis. Verbraucher greifen<br />
lieber zu Mitte-Marken als zu <strong>Handels</strong>marken.<br />
„Die zunehmende Verunsicherung<br />
der Menschen durch<br />
die Krise führt dazu, dass man sich<br />
wieder auf das besinnt, was man<br />
kennt“, sagt der Kommunikationsexperte<br />
Florian Haller, Geschäftsführer<br />
der Münchner <strong>Service</strong>plan<br />
Agenturgruppe.<br />
Positive Preis-Leistung<br />
Die Renaissance der Mitte ist<br />
laut Haller eine Folge der Krise.<br />
Verbraucher legten zudem Wert<br />
auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
– <strong>und</strong> das fi nde sich oft bei<br />
Mitte-Marken. „Geiz ist geil“ habe<br />
an Bedeutung verloren. Davon<br />
profitieren laut Haller die zwischen<br />
Premium <strong>und</strong> Discount positio<br />
nierten Mitte-Marken. Dabei<br />
waren Mitte-Marken von Unternehmensberatungen<br />
vor einigen<br />
Jahren noch für tot erklärt worden.<br />
Die Polarisierung des Marktes war<br />
weit fortgeschritten, das heißt, die<br />
Ausdünnung der mittleren Preislagen<br />
zugunsten von Billigangeboten<br />
einerseits <strong>und</strong> von Premiummarken<br />
andererseits, erklärt Dr. Wolfgang<br />
Adlwarth, Marketing-Experte<br />
bei der Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK). Alleine die Marktführer<br />
konnten ihre Position am<br />
oberen Rand der Mitte behaupten.<br />
Der Marktanteil der sonstigen<br />
Mitte-Marken schrumpfte dagegen
von 42,7 Prozent im Jahr 2003 auf<br />
33,5 Prozent im Jahr 2008. „Eine<br />
wesentliche Ursache für die Ausdünnung<br />
der Mitte war der Druck<br />
von oben durch kontinuierliche,<br />
verstärkte Promotiontätigkeit der<br />
Premiummarken <strong>und</strong> Marktführer“,<br />
so Adlwarth. Hinzu kam der<br />
Druck von unten durch verbesserte<br />
Qualität der <strong>Handels</strong>marken<br />
sowohl in der Preiseinstiegslage als<br />
auch durch neu entwickelte Mehrwert-<strong>Handels</strong>marken.<br />
Wichtiger Werte-Vorteil<br />
Im vergangenen Jahr wurde<br />
der Polarisierungstrend jedoch gebrochen.<br />
„Erstmals gewinnen die<br />
Mitte-Marken in Summe wieder<br />
Marktanteile, <strong>und</strong> diese Entwicklung<br />
setzt sich 2010 fort“, so Adlwarth.<br />
Eine wichtige Ursache für<br />
diese Trendumkehr: Durch die<br />
Wirtschaftskrise haben Werte wie<br />
Vertrauen, Sicherheit <strong>und</strong> Verantwortung<br />
an Bedeutung gewonnen.<br />
Dadurch bieten sich neue Chancen<br />
gerade für traditionsreiche, häufi<br />
g regional verankerte Mitte-Marken.<br />
Die Marken der Mitte treffen<br />
in der Krise auch deshalb den<br />
Nerv der Verbraucher, weil sie oft<br />
rational begründete Qualitätsversprechen<br />
geben <strong>und</strong> den Preisleistungsaspekt<br />
betonen.<br />
Klare Nutzer-Fokussierung<br />
„Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
von Mitte-Marken ist<br />
ihre Fokussierung auf ein bestimmtes<br />
Marktsegment“, sagt Adlwarth.<br />
Das können Nutzensegmente sein,<br />
wie beispielsweise die Ökologie bei<br />
der Marke Frosch. Oder auch Zielgruppen<br />
beziehungsweise Regionen,<br />
wie bei den Ostmarken Vita<br />
Cola <strong>und</strong> Bautzener Senf. Darüber<br />
hinaus bringen erfolgreiche Mitte-<br />
Marken mehr Innovationen auf<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Mitte-Marken<br />
Wie die Entwicklung der Marktanteile zeigt, machen Mitte-Marken wieder an<br />
Boden gut. Ein Gr<strong>und</strong> ist die Veränderung der Werteprioritäten der Verbraucher.<br />
Auffällig: Mitte-Marken wachsen besonders dank Produkt-Innovationen.<br />
Die Entwicklung im Markt verdeutlicht das Comeback der Mitte<br />
Comeback der Mitte – die Ausdünnung der Mitte-Marken im Markt ist nachhaltig <strong>und</strong><br />
durchgängig gestoppt. Marktanteilentwicklung (Wert in %)<br />
1. Qu. 1. Qu.<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2009 2010<br />
Premium<br />
Marktführer<br />
Mitte<br />
<strong>Handels</strong>marken<br />
Basis: 100 Warengruppen<br />
11,6 12,0 13,7 14,1 14,9 14,8 14,3 13,9 13,9<br />
15,2 15,2 15,2 15,1 15,3 15,0 15,6 15,5 15,3<br />
42,7 41,0 38,2 36,4 34,7 33,5 34,4 33,6 34,4<br />
30,5 31,8 32,9 34,4 35,1 36,7 35,7 37,0 36,4<br />
Die Krise hat die Werteprioritäten der Konsumenten verändert<br />
Einschätzung von Bedeutungsverschiebungen – Angaben in Prozent –<br />
Sicherheit<br />
Vertrauen<br />
Verantwortung<br />
Solidarität<br />
Innovation<br />
Macht<br />
Luxus<br />
70 27 3<br />
55 41 4<br />
52 44 4<br />
48 46 7<br />
36 58 6<br />
25 50 24<br />
18 41 42<br />
Abenteuer 16 46 37<br />
wichtiger gleich wichtig weniger wichtig<br />
Fragestellung: „Die Bedeutung von Wert kann sich mit der Zeit ändern. Ich nenne Ihnen im Folgenden einige<br />
Werte, <strong>und</strong> Sie sagen mir bitte, ob deren Bedeutung in der aktuellen Zeit Ihrer Meinung nach zu- oder abnimmt,<br />
das heißt, ob sie wichtiger oder weniger wichtig werden.“<br />
Basis: 1.080 Befragte<br />
Bei ihrer Produktpolitik setzen erfolgreiche Hersteller auf Innovation<br />
Erfolgreiche Mitte-Marken wachsen besonders über Innovationen. Bei Neueinführungen<br />
ist das Verhältnis Gewinner/Verlierer deutlich besser als bei Marktführern <strong>und</strong> Premium.<br />
Gewinner<br />
Verlierer<br />
Mitte-Marken Marktführer<br />
Premiummarken<br />
10,6<br />
15,0<br />
23,5<br />
21,2<br />
Ø Anzahl neuer Artikel im Programm 2009*<br />
*Artikel, die 2007 oder später eingeführt wurden. Quelle: GfK<br />
8,5<br />
7,6<br />
11
<strong>Markant</strong>es<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY<br />
12<br />
den Markt <strong>und</strong> bauen ihren Werbeeinsatz<br />
selbst in der Krise aus.<br />
Auch die Distribution im Discount<br />
spielt laut Adlwarth eine wichtige<br />
Rolle. Erfolgreiche Mitte-Marken<br />
hätten ihre Präsenz in diesem Kanal<br />
– der mehr als 40 Prozent des<br />
LEH-Umsatzes ausmacht – signifi<br />
kant ausgedehnt <strong>und</strong> seien gerade<br />
dort für den Verbraucher die<br />
preisleistungsstarke Alternative zur<br />
<strong>Handels</strong>marke.<br />
Finanzkräftige Mitte-Käufer<br />
Und wie sieht er aus, der typische<br />
Käufer von Mitte-Marken?<br />
Die Zielgruppe wird laut Kommunikationsexperte<br />
Florian Haller oft<br />
falsch eingeschätzt. Es handele sich<br />
nicht um den Durchschnitt aller<br />
Käufer, sondern um eine moderne<br />
verhaltensorientierte Segmentierung:<br />
„Eben um die Menschen, die<br />
überdurchschnittlich oft zu Mitte-<br />
Marken greifen.“ Für Markenartikler<br />
sei diese Gruppe hochinteressant,<br />
weil sie für Neuprodukte<br />
<strong>und</strong> Werbung aufgeschlossen <strong>und</strong><br />
vor allem kaufkräftig ist.<br />
Hallers Fazit: Die Mitte lebt.<br />
Haller verweist auf verschiedene<br />
Erfolgsfaktoren, die Mitte-Marken<br />
hinsichtlich ihres Werbeverhaltens<br />
besonders kennzeichneten.<br />
So investierten erfolgreiche<br />
Preis-Leistungs-Käufer bevorzugen Mitte-<br />
Marken. Davon profi tieren die Vollsortimenter.<br />
INTERVIEW<br />
Mitte-Marken überdurchschnittlich<br />
in Kommunikation. Eine empirische<br />
Untersuchung zeige, dass<br />
zwischen Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg in<br />
der Praxis etwa 25 Prozent Budget<br />
liegen. „Darüber hinaus investieren<br />
Mitte-Marken ihr Budget intelligenter<br />
als der Wettbewerb“,<br />
betont Haller nicht ganz uneigennützig.<br />
Wer weniger Budget als der<br />
Wettbewerb hat, sollte es zumindest<br />
kreativer einsetzen, rät der Experte.<br />
Das größte Potenzial liege in<br />
der besseren Integration der kommunikativen<br />
Maßnahmen.<br />
Innovation ist für Mitte-Marken<br />
laut Dr. Wolfgang Adlwarth<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Preisaktionen<br />
seien dabei für den nachhaltigen<br />
Erfolg einer Marke nicht<br />
Gesellschaft für Konsumforschung<br />
„Gute Wachstumschancen“<br />
GfK-Marketing-Experte Dr. Wolfgang Adlwarth erklärt, warum<br />
Mitte-Marken immer mehr Verbraucher überzeugen.<br />
Welche K<strong>und</strong>engruppen greifen bevorzugt<br />
zu Mitte-Marken?<br />
Die These, dass Mitte-Marken auch bevorzugt<br />
von der gesellschaftlichen Mitte gekauft<br />
werden, kann man nicht bestätigen.<br />
Mitte-Marken werden von allen Gesellschaftsschichten<br />
verwendet. Einen Schwerpunkt<br />
fi nden wir dagegen bei den älteren<br />
Lebenswelten der sogenannten Empty-<br />
Nest-Haushalte (Kinder sind aus dem<br />
Haus) <strong>und</strong> bei Rentnerfamilien – also bei<br />
demographisch wachsenden Segmenten.<br />
Werden Mitte-Marken weiter wachsen?<br />
Ja, in konsolidierten Märkten haben Mitte-<br />
Marken gute Wachstumschancen. Allerdings<br />
gibt es noch etliche Märkte, in denen<br />
die preisliche Mitte von zu vielen austauschbaren<br />
Marken besetzt ist, die sich gegenseitig<br />
die Luft zum Atmen nehmen. Hier<br />
wird erst noch eine Ausdünnung stattfi nden,<br />
die den verbleibenden Mitte-Marken<br />
neue Wachstumsmöglichkeiten gibt.<br />
Wie entwickelt sich Premium?<br />
Luxus ist derzeit nicht so angesagt. Deshalb<br />
haben es derart positionierte Premiummarken<br />
momentan eher schwer. Premium<br />
muss sich daher eher vom Luxus- zum<br />
Verantwortungs-Premium wandeln, bei<br />
dem der Mehrpreis für Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />
Fairness bezahlt wird.<br />
Warum verlieren <strong>Handels</strong>marken<br />
weiterhin Marktanteile?<br />
<strong>Handels</strong>marken verlieren im <strong>und</strong> durch den<br />
Discount. So verliert Aldi seit längerem<br />
Marktanteile <strong>und</strong> damit natürlich auch seine<br />
<strong>Handels</strong>marken. Da schwächelt sozusagen<br />
der Wirt. Bei Super- <strong>und</strong> Verbrauchermärkten<br />
dagegen legen die <strong>Handels</strong>marken aktuell<br />
wieder zu <strong>und</strong> zwar insbesondere mit<br />
Mehrwert – <strong>Handels</strong>marken oberhalb von<br />
billig, gerade auch in der Mittelpreislage.<br />
Was bieten Mitte-Marken dem Handel?<br />
Mit Mitte-Marken können insbesondere<br />
die Vollsortimenter die große <strong>und</strong> wichtige<br />
K<strong>und</strong>engruppe der Preis-Leistungs-<br />
Käufer abdecken, ohne dabei das Instrument<br />
der Preispromotions überstrapazieren<br />
zu müssen. Mitte-Marken sind zudem sehr<br />
häufi g auch Traditionsmarken mit einem<br />
hohen Stellenwert bei älteren K<strong>und</strong>en (Best<br />
Agern), einer interessanten, weil kaufkraftstarken<br />
<strong>und</strong> auch loyalen Zielgruppe.<br />
entscheidend. Vielmehr gelte es,<br />
Verbraucher mit einem „abger<strong>und</strong>eten“<br />
Sortiment zu überzeugen.<br />
Wichtiger Innovations-Faktor<br />
Als positives Beispiel führt Adlwarth<br />
die Schalenmenüs von Sonnen-Bassermann<br />
an: Zusätzlich<br />
zum Basissortiment bietet der Hersteller<br />
seit 2008 die Produktlinie<br />
„Leichter Genuss“ an. Im vergangenen<br />
Jahr stieg der Umsatz der<br />
Schalenmenüs um über 40 Prozent.<br />
Mit Innovationen gewinnen<br />
Mitte-Marken laut Adlwarth Käufer<br />
<strong>und</strong> Umsätze aus der Billigschiene<br />
zurück. Auch der Handel<br />
könne davon profi tieren: „Eine gestärkte<br />
Mitte ist die goldene Brücke<br />
zu höherer Wertschöpfung.“<br />
Fotos: www.johannmayr.de (Illustration), Privat
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
14<br />
WASGAU METZGEREI<br />
Sehen, staunen,<br />
sicher sein<br />
Wasgau schafft Vertrauen <strong>und</strong> stärkt die K<strong>und</strong>enbindung: Das<br />
Unternehmen lädt die Verbraucher dazu ein, die Herstellung<br />
von Fleisch <strong>und</strong> Backwaren live mitzuverfolgen.<br />
Mit Zertifi katen <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en<br />
könnte die Wasgau<br />
Metzgerei <strong>GmbH</strong> ganze<br />
Plakatwände bestücken. Das Tochterunternehmen<br />
der Pirmasenser<br />
Wasgau AG ist gemäß ISO 9001<br />
zertifi ziert, erfüllt die internationalen<br />
Qualitätsnormen der EU, steht<br />
kurz vor der IFS-Zertifi zierung <strong>und</strong><br />
ist zigfach DLG-prämiert. Gut zu<br />
wissen für die K<strong>und</strong>en – doch für<br />
Wasgau nicht genug, denn: „Die Lebensmittelskandale<br />
der Vergangenheit<br />
haben viele Verbraucher verunsichert,<br />
<strong>und</strong> dem möchten wir<br />
mit noch mehr Information, noch<br />
mehr Transparenz <strong>und</strong> Offenheit<br />
begegnen“, erklärt Marketingleiterin<br />
Isolde Woll.<br />
Also startete Wasgau im vergangenen<br />
Jahr die Aktion „Gläserne<br />
Produktion“. Seit Oktober 2009<br />
können die K<strong>und</strong>en live <strong>und</strong> vor<br />
Ort die Herstellung „ihrer“ Fleisch-<br />
<strong>und</strong> Wurstwaren miterleben <strong>und</strong><br />
sich dabei von den höchsten Qualitäts-<br />
<strong>und</strong> Hygienestandards überzeugen.<br />
Zunächst wird den Besuchern<br />
kurz das Unternehmen<br />
vorgestellt. Sie erfahren, dass auf<br />
7.000 Quadratmetern Produktionsfl<br />
äche mehr als 180 Mitarbeiter<br />
insgesamt 115 verschiedene Produkte<br />
herstellen – allein r<strong>und</strong> 15<br />
Tonnen Koch- <strong>und</strong> Brühwürste pro<br />
Tag. Sie erfahren auch, wo das –<br />
schon zerlegt angelieferte – Fleisch<br />
<strong>und</strong> die Zutaten herkommen: Die<br />
Wasgau Metzgerei verarbeitet seit<br />
dem Jahr 2002 ausschließlich Bio-<br />
Rindfl eisch aus ökologischer Aufzucht,<br />
produziert vom Gut Borken<br />
in Meck lenburg-Vorpommern.<br />
Spezielle Zuchtprogramme<br />
Das Schweinefleisch stammt<br />
vom Landschwein <strong>und</strong> wird in<br />
einem speziell für Wasgau aufgelegten<br />
Zuchtprogramm produziert.<br />
Und das Gefl ügelfl eisch schließlich<br />
kommt aus Frankreich, wo in der<br />
Nähe von Bordeaux ein Züchter<br />
gemäß dem „Label Rouge“ arbeitet<br />
– ein staatlich kontrolliertes Qualitätssiegel,<br />
das unter anderem bäuerliche<br />
Auslaufhaltung beziehungsweise<br />
Freilandhaltung vorschreibt.<br />
So haben zum Beispiel die Wasgau-<br />
Hähnchen unbeschränkten Auslauf,<br />
ihr Futter besteht zu mindestens<br />
75 Prozent aus Getreide.<br />
Nach diesen <strong>und</strong> weiteren Erläuterungen<br />
beginnt die Besichtigung.<br />
Die Besucher müssen zunächst<br />
Schutzkleidung inklusive<br />
Michael Dausend (rote Mütze) von der Wasgau<br />
Metzgerei erläutert die Produktionsprozesse.
Produktionsstraße in der Wasgau Bäckerei:<br />
Weitgehend maschinell werden täglich r<strong>und</strong><br />
45.000 Laugenbrezeln hergestellt. Der Brotteig<br />
(Bild rechts) wird manuell geknetet.<br />
Plastikhauben <strong>und</strong> Schuhüberzieher<br />
anlegen <strong>und</strong> werden durch eine<br />
Hygieneschleuse geführt, um die<br />
Hände zu desinfi zieren. Im Bereich<br />
Wareneingang erleben sie mit, wie<br />
die eingehenden Lieferungen per<br />
Handscanner registriert <strong>und</strong> im<br />
haus eigenen Labor der Qualitätskontrolle<br />
unterzogen werden.<br />
Danach werden die Besucher<br />
an der Produktionskette entlang<br />
geführt: Sie sind live dabei, wenn<br />
Sehnen, Knochen <strong>und</strong> Fett von<br />
den Filet- <strong>und</strong> Muskelpartien gelöst,<br />
das Muskelfl eisch im Kutter<br />
mit rotierenden Messerklingen zu<br />
Wurstbrät verarbeitet <strong>und</strong> je nach<br />
Verwendungszweck mit speziellen<br />
Hygiene-Vorschrift: Der Bereich Verpackung<br />
darf von Besuchern nicht betreten werden.<br />
Gewürzmischungen vermengt<br />
wird. Anschließend geht es in die<br />
Füllerei, wo die Naturdärme <strong>und</strong><br />
die Formen (etwa für Fleischkäse)<br />
weitgehend maschinell mit dem<br />
Brät gefüllt werden.<br />
Detaillierte Einblicke<br />
Die Produkte wandern danach<br />
in die Kochkessel beziehungsweise<br />
in die Back- oder Räucherkammern.<br />
Die Besucher können verfolgen,<br />
wie die Brühwürste geduscht<br />
<strong>und</strong> anschließend in die zwei Grad<br />
kalte Kühlkammer transportiert<br />
werden. Im Gegensatz zu allen anderen<br />
Abteilungen darf der Bereich<br />
Verpackung aus hygienischen<br />
Gründen nicht betreten werden.<br />
Jedoch können die Besucher durch<br />
INFO<br />
Produktionsbetriebe<br />
Die Wasgau Metzgerei, Tochterunternehmen<br />
der Wasgau in Pirmasens, liefert täglich<br />
mehr als 40 Tonnen Fleisch <strong>und</strong><br />
Wurst vorwiegend an die Frischetheken der<br />
Wasgau-Märkte. Auch die hauseigene<br />
Großbäckerei produziert täglich Backwaren<br />
für die Wasgau-Märkte, unter anderem<br />
Kuchen <strong>und</strong> Teilchen sowie täglich<br />
200.000 Brötchen, knapp 40.000 Brote<br />
<strong>und</strong> 45.000 Brezeln. Dafür werden<br />
20 Tonnen Mehl pro Tag verarbeitet.<br />
Fotos: F. A. Rümmele<br />
Panoramafenster verfolgen, wie die<br />
gesamte Ware – vom Steak über<br />
den Saumagen bis zum Fleischsalat<br />
– portioniert <strong>und</strong> abgepackt<br />
wird. Letzte Station schließlich ist<br />
die Kommissionierung: Dort erfolgt<br />
die Endkontrolle <strong>und</strong> die Zusammenstellung<br />
der Lieferungen.<br />
Über 2.000 Verbraucher haben<br />
seit knapp einem Jahr die „Gläserne<br />
Produktion“ in der Wasgau<br />
Metzgerei <strong>und</strong> die wenige Kilometer<br />
entfernte Großbäckerei besucht,<br />
die ebenfalls zum R<strong>und</strong>gang<br />
einlädt. In beiden Betrieben sind<br />
schon bis ins nächste Jahr hinein<br />
die meisten Termine ausgebucht.<br />
15
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
16<br />
Selten war Umsatzplanung<br />
schwieriger als zu Beginn<br />
dieses Jahres. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der Wirtschaftskrise waren<br />
auch wir mit den Prognosen<br />
zurückhaltender“, berichtet Maike<br />
Kromminga, Sprecherin der Bünting<br />
AG im ostfriesischen Leer. Aus<br />
Vorsicht aber wird Zuversicht: Aufgr<strong>und</strong><br />
der positiven Entwicklung<br />
im ersten Halbjahr plant Bünting,<br />
mit r<strong>und</strong> 500 Combi-, Famila- <strong>und</strong><br />
<strong>Markant</strong>-Verbrauchermärkten im<br />
nordwestdeutschen Raum vertreten,<br />
inzwischen mit einem Umsatzplus<br />
von fünf Prozent für den Jahresabschluss<br />
2010. Die Bünting AG<br />
führt ihre gute Entwicklung „auch<br />
auf die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kooperationspartnern<br />
zurück“, so Unternehmenssprecherin<br />
Maike Kromminga.<br />
Ähnliche Töne kommen aus<br />
anderen <strong>Handels</strong>häusern. Auch<br />
KONJUNKTUR<br />
Rasanter<br />
Aufstieg<br />
Fast alle Anzeichen deuten darauf hin: Die<br />
Krise ist vorbei, die deutsche Wirtschaft<br />
schwenkt auf einen stabilen Wachstumskurs<br />
ein. Der Lebensmittelhandel allerdings<br />
wird davon nur in Maßen profi tieren.<br />
bei Bartels-Langness zum Beispiel<br />
weist der gesamte Einzelhandelsbereich<br />
per Ende Juli, unabhängig<br />
von der Betriebsform, fl ächenbereinigte<br />
Umsatzzuwächse aus.<br />
„Das Jahr 2010 zeigt sich von einer<br />
guten Seite, trotz Krisenlamento ist<br />
die Stimmung in der Bevölkerung<br />
gut“, freut sich Marketingleiterin<br />
Bärbel Hammer.<br />
Indikatoren zeigen aufwärts<br />
Und schließlich Beispiel drei:<br />
„Die Umsatzzahlen weisen sowohl<br />
bei unseren selbstständigen Einzelhandelspartnern<br />
als auch bei unseren<br />
fi lialisierten großen K<strong>und</strong>en<br />
im ersten Halbjahr eine Zunahme<br />
aus“, berichtet Hans-Philipp Okle,<br />
der als Großhändler r<strong>und</strong> 400 Nahversorgermärkte<br />
im südwestdeutschen<br />
Raum, mit Kaufl and <strong>und</strong> der<br />
Schweizer Migros aber auch Großfi<br />
lialisten beliefert.<br />
Voreiliger Optimismus? Kaum<br />
etwas deutet darauf hin, denn fast<br />
alle wirtschaftlichen Indikatoren<br />
zeigen momentan positive Tendenz.<br />
Sollte nicht noch Unvorhersehbares<br />
passieren, kann also auch<br />
der Lebensmittelhandel für den<br />
Rest des Jahres mit einem sehr positiven<br />
konjunkturellen Umfeld<br />
rechnen. Denn:<br />
� Blendende Auftragslage<br />
Seit Januar nimmt das Volumen<br />
der Auftragseingänge im verarbeitenden<br />
Gewerbe mit hohen zweistelligen<br />
Raten zu. Im Juni waren<br />
es fast märchenhafte 28,4 Prozent.<br />
� Boomende Exporte<br />
Waren im Wert von 86,5 Milliarden<br />
Euro hat die deutsche Wirtschaft<br />
im Juni in alle Welt geliefert.<br />
Das waren 3,8 Prozent mehr als im<br />
Mai <strong>und</strong> 28,5 Prozent mehr als im
Fotos: 123RF, Privat<br />
Juni 2009. Der Deutsche Industrie-<br />
<strong>und</strong> <strong>Handels</strong>kammertag erwartet<br />
insgesamt für dieses Jahr ein Exportplus<br />
von r<strong>und</strong> elf Prozent, für<br />
2011 von acht Prozent.<br />
� Beruhigter Arbeitsmarkt<br />
Ob Autoindustrie, Chemie, Elektroindustrie<br />
oder Maschinenbau, überall<br />
werden Kurzarbeit reduziert,<br />
Sonderschichten gefahren <strong>und</strong> Arbeitskräfte<br />
neu eingestellt. Die Statistik<br />
der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
belegt diese Tendenz: Im Juli waren<br />
3,2 Millionen Menschen arbeitslos<br />
gemeldet, 270.000 oder 7,8 Prozent<br />
weniger als vor einem Jahr. Experten<br />
gehen davon aus, dass die Zahl<br />
der registrierten Arbeitslosen noch<br />
in diesem Jahr unter die Marke von<br />
drei Millionen fallen wird.<br />
Der Konsument taktiert<br />
Weil solche guten Nachrichten<br />
gute Laune machen, blicken die<br />
Deutschen wieder optimistisch in<br />
die Zukunft. Laut Infratest Dimap<br />
bewerteten im August zwei Prozent<br />
der B<strong>und</strong>esbürger die wirtschaftliche<br />
Lage mit der Note sehr gut<br />
<strong>und</strong> 40 Prozent mit der Note gut.<br />
Dieses Zeugnis ist spürbar besser<br />
als vor einem Jahr. Auch die Stimmung<br />
der Unternehmer stieg im<br />
Juli so stark wie seit der Wiedervereinigung<br />
im Jahre 1990 nicht<br />
mehr. „Die deutsche Wirtschaft ist<br />
INFO<br />
Positive Aussichten<br />
Die Konjunktur springt an. Experten gehen<br />
davon aus, dass die deutsche Exportwirtschaft<br />
in diesem Jahr ein Umsatzplus von<br />
über zehn Prozent schreiben kann. Die<br />
Zahl der Arbeitslosen wird zum Jahresende<br />
auf unter drei Millionen sinken. Allein der<br />
private Konsum hinkt hinterher: Per Jahresmitte<br />
verzeichnen die Umsätze im Einzelhandel<br />
nur ein leichtes nominales Plus von<br />
0,5 Prozent – allerdings mit positiver Tendenz,<br />
denn die Konsumneigung steigt.<br />
INTERVIEW<br />
In der Wirtschaft bricht Euphorie aus.<br />
Ist diese eigentlich berechtigt?<br />
So gut gelaunt wie derzeit war die Wirtschaft<br />
zuletzt bei der Wiedervereinigung.<br />
Damals wie heute ist etwas geschehen,<br />
was man erhofft, aber nicht unbedingt erwartet<br />
hatte. Heute ist es die Erleichterung<br />
darüber, dass die tiefe Wirtschaftskrise offenbar<br />
überw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> dass dies der<br />
deutschen Industrie offenbar besser gelungen<br />
ist als den meisten ihrer Wettbewerber.<br />
Insofern ist die Euphorie berechtigt.<br />
Profi tiert auch der Handel davon?<br />
Die Branche macht gegenwärtig eine Art<br />
Seitwärtsbewegung durch, die sich am Entwicklungspfad<br />
des sehr schwachen Vor-<br />
wieder in Partylaune“, kommentiert<br />
Hans-Werner Sinn, Präsident<br />
des Münchner ifo-Instituts.<br />
Wermutstropfen allerdings<br />
bleibt der private Konsum. „Der<br />
Verbraucher weiß noch nicht so<br />
genau, wie er sich verhalten soll“,<br />
konstatiert Dr. Robert Weitz, Chefvolkswirt<br />
des <strong>Handels</strong>verbandes<br />
Deutschland (siehe Interview).<br />
Das Problem: Nach einer aktuellen<br />
Umfrage von TNS Emnid glauben<br />
knapp drei Viertel der Deutschen,<br />
dass sie persönlich nicht von der<br />
positiven wirtschaftlichen Entwicklung<br />
profi tieren werden.<br />
Andere Branchen profitieren<br />
Also taktieren die Konsumenten<br />
noch sehr vorsichtig, <strong>und</strong><br />
dies schlägt sich in den Umsatzstatistiken<br />
des Einzelhandels nieder:<br />
Nach Angaben des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes hat die Branche das<br />
erste Halbjahr nominal zwar mit<br />
einem kleinen Plus von 0,5 Prozent<br />
abgeschlossen – in realer Rechnung<br />
entspricht dies jedoch einem Minus<br />
von 0,4 Prozent. Die Tendenz aber<br />
<strong>Handels</strong>verband Deutschland (HDE)<br />
„Mal drüber, mal drunter“<br />
Dr. Robert Weitz, Chefvolkswirt im HDE, über Konsumklima<br />
<strong>und</strong> Umsatzaussichten für den Food-Handel.<br />
jahres entlanghangelt. Mal etwas drüber,<br />
mal etwas drunter. Der Einzelhandel läuft<br />
mit, setzt aber noch keinerlei Impulse. Dies<br />
entspricht aber dem für Deutschland üblichen<br />
Konjunkturmuster. Zuerst springt der<br />
Export an, dann die Investitionen <strong>und</strong> zuletzt<br />
der Konsum.<br />
Gilt dies auch für die Food-Branche?<br />
Der Lebensmittelhandel gehört zu den am<br />
wenigsten volatilen Sparten des Einzelhandels.<br />
Er profi tiert von einer aufblühenden<br />
Konjunktur relativ wenig, bricht aber auch in<br />
der Krise nicht stark ein. Da er von sich aus<br />
sehr preisaktiv ist, verschenkt er Zuwachs<br />
<strong>und</strong> hat im ersten Halbjahr das Vorjahresniveau<br />
nicht ganz halten können.<br />
weist nach oben. Schon der Juni<br />
brachte ein ordentliches Plus von<br />
nominal 3,8 <strong>und</strong> real 3,1 Prozent.<br />
Das macht Hoffnung für den Rest<br />
des Jahres – vor allem dem Nonfood-Handel.<br />
Denn das Branchen-<br />
Umsatzplus ist insbesondere auf die<br />
Bereiche Bekleidung sowie Möbel<br />
<strong>und</strong> Einrichtung zurückzuführen.<br />
Der Lebensmittelhandel dagegen<br />
bewegt sich bislang in etwa<br />
auf Vorjahres-Niveau. Damit zeigt<br />
er sein typisches Muster. Dr. Robert<br />
Weitz: „Die Branche bricht zwar in<br />
der Krise nicht stark ein, profi tiert<br />
aber auch recht wenig von einer<br />
aufblühenden Konjunktur.“<br />
Weitere Wermutstropfen: Discounter<br />
fahren ständig neue Preisr<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> halten den Druck auf<br />
die Verkaufspreise hoch. Sorgen<br />
bereitet außerdem die Entwicklung<br />
der Einkaufspreise im Nonfood-<br />
Sortiment – vor allem für Produkte<br />
aus Ostasien. Löhne <strong>und</strong> Produktionskosten<br />
sind dort deutlich gestiegen.<br />
Mittelfristig wird der Handel<br />
die Preise der betroffenen Artikel<br />
nach oben korrigieren müssen.<br />
17
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
18<br />
SERIE: VORNE MITSPIELEN<br />
Nachhaltig zum Erfolg<br />
Billig muss nicht kostengünstig sein. Professor Klaus Töpfer zeigt auf, wie der Handel bei<br />
Industrie <strong>und</strong> Verbrauchern Einfl uss nehmen kann, damit sich nachhaltiges Denken durchsetzt.<br />
Herr Professor Töpfer, der Begriff<br />
Nachhaltigkeit wird mittlerweile infl ationär<br />
verwendet. Inwieweit handeln<br />
Unternehmen wirklich nachhaltig?<br />
Es gibt immer mehr Unternehmen,<br />
die sich darum bemühen, den Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> Notwendigkeiten<br />
von Nachhaltigkeit gerecht<br />
zu werden. Auch indem sie darüber<br />
berichten. Dies ist eine sinnvolle<br />
Verfahrensweise. Die Öffentlichkeit<br />
muss darin eingeb<strong>und</strong>en sein <strong>und</strong><br />
wissen, was Unternehmen tun, um<br />
ihre Leistung zu erbringen.<br />
Welcher der drei Nachhaltigkeitsaspekte<br />
ist der wichtigste: ökologisch,<br />
ökonomisch oder sozial?<br />
Ich glaube, dass in einer Gesellschaft,<br />
in der die wirtschaftlichen<br />
Ziele schon in hohem Maße erreicht<br />
worden sind, <strong>und</strong> die einen<br />
hohen Grad an Wohlstand erreicht<br />
hat, die sozialen <strong>und</strong> ökologischen<br />
Aspekte sehr viel stärker gewichtet<br />
werden müssen. Langsam setzt<br />
sich dies auch durch. Es ist viel zu<br />
lange so gehandelt worden, dass<br />
Kosten des Wohlstands einer Gesellschaft<br />
auf die soziale Solidarität<br />
<strong>und</strong> auf die ökologische Stabilität<br />
abgewälzt worden sind. Insofern ist<br />
diesen beiden Zielen gerade in einer<br />
hochentwickelten Gesellschaft besondere<br />
Beachtung zu schenken.<br />
Was muss der Handel in den kommenden<br />
zehn Jahren leisten, damit<br />
Nachhaltigkeit keine Illusion mehr ist,<br />
sondern zur Realität wird?<br />
Der Handel kann nach zwei Seiten<br />
hin sehr wirkungsvoll agieren.<br />
Einmal mit Blick auf seine Bezugsquellen,<br />
dass er auch gegenüber<br />
den Produzenten klare Informationen<br />
<strong>und</strong> Signale gibt, dass man<br />
Nachhaltigkeit, den Schutz der Umwelt<br />
<strong>und</strong> die Berücksichtigung sozialer<br />
Gesichtspunkte in der Produktionskette<br />
hochsetzt. Hier kann<br />
der Handel massiven <strong>und</strong> großen<br />
Einfl uss nehmen. Auf der anderen<br />
Seite kann er seine K<strong>und</strong>en intensiv<br />
informieren. Die Information<br />
ist sicherlich eine der wichtigsten<br />
Möglichkeiten, auch das Handeln<br />
breiter Bevölkerungsschichten im<br />
Sinne der Nachhaltigkeit einzufordern.<br />
So können Händler Nachhaltigkeit<br />
in doppeltem Sinne fördern:<br />
In der Kette des Bezugs von<br />
Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen einerseits<br />
<strong>und</strong> andererseits durch die<br />
Information der Konsumenten.<br />
Durch diese Transparenz des eigenen<br />
Handelns wird auch ein Mitdenken<br />
<strong>und</strong> Mithandeln der K<strong>und</strong>en<br />
ermöglicht.<br />
Der Preiskampf im Lebensmittelhandel<br />
ist hart. Wie kann Nachhaltigkeit<br />
da überhaupt eine Rolle spielen?<br />
Wir sehen, dass immer mehr Menschen<br />
sich die Frage stellen: Wel-<br />
INFO<br />
IASS Potsdam<br />
Das IASS Potsdam widmet sich in einer<br />
ganzheitlichen Form transdisziplinär <strong>und</strong><br />
international der Erforschung des Klimawandels,<br />
der Komponenten des Erdsystems<br />
<strong>und</strong> der Nachhaltigkeit. Das Institut<br />
für Klimawandel, Erdsystem <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
wurde vor einem Jahr eröffnet.<br />
Gründungsdirektor ist Prof. Klaus Töpfer.<br />
Fotos: imago/Ulmer, medialog
PERSONALIEN<br />
lich kostengünstiger. Mit diesen<br />
Informationen werden die Kauf-<br />
STATEMENTS<br />
entscheidungen der Verbraucher Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller<br />
viel mehr Gewicht gewinnen. Ich<br />
glaube, dass der Preis für immer<br />
M<strong>und</strong>e. Was haben die Hersteller dazu<br />
zu sagen? Ausgewählte Statements.<br />
mehr Menschen ein Indikator, aber<br />
nicht der entscheidende <strong>und</strong> alleinige<br />
Ausdruck für den Kauf wird.<br />
Das ist gut <strong>und</strong> richtig so.<br />
Thomas Schiemann,<br />
Geschäftsführer Emmi Deutschland<br />
Es wird viel gesprochen über Nachhaltigkeit<br />
– wichtiger ist es, es dann auch zu tun.<br />
Thomas Brunner,<br />
Geschäftsführer Hochland<br />
Die Diskussion darf keine vorübergehende<br />
Modeerscheinung sein, die irgendwann von<br />
einem neuen Thema abgelöst wird, wenn<br />
das Interesse erlahmt. Nachhaltigkeit muss<br />
<strong>und</strong> wird uns nachhaltig beschäftigen.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer<br />
war von 1987 bis 1994 B<strong>und</strong>esminister<br />
für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />
sowie anschließend B<strong>und</strong>esminister<br />
für Raumordnung, Bauwesen <strong>und</strong><br />
Städtebau. Ab 1998 arbeitete er als Exekutivdirektor<br />
des Umweltprogramms der<br />
Vereinten Nationen in Nairobi. Seit 2001<br />
ist Töpfer Mitglied im Rat für nachhaltige<br />
Entwicklung der Vereinten Nationen.<br />
ches sind die Hintergründe im sozialen<br />
<strong>und</strong> ökologischen Bereich der<br />
Produkte, die ich kaufe? Immer<br />
mehr Unternehmen kennzeichnen<br />
ihre Ware. Sie legen Wert darauf,<br />
dass sie ökologische Produkte<br />
im Lebensmittelhandel in besonderer<br />
Weise anbieten. Dass zeigt uns,<br />
dass fairer Handel immer intensiver<br />
nachgefragt wird. Ich glaube also,<br />
dass ein Unternehmen, das ein<br />
klares Profi l in der Nachhaltigkeit<br />
hat, daraus auch ökonomischen<br />
Vorteil in seiner Marktposition erhalten<br />
kann. Das wird in Zukunft<br />
noch stärker werden.<br />
Sind Verbraucher denn wirklich davon<br />
zu überzeugen, für nachhaltig produzierte<br />
Güter mehr Geld auszugeben?<br />
Ich glaube, dass der Nutzen, den die<br />
Verbraucher an den einzelnen Gütern<br />
haben, entscheidend zur Kaufentscheidung<br />
beiträgt. Nicht immer<br />
ist das, was billiger ist, auch wirk-<br />
Aus Ihrer Erfahrung als Direktor des<br />
UN-Umweltprogramms in Nairobi:<br />
Wie überzeugt man Menschen davon,<br />
schonend mit der Natur umzugehen?<br />
Wichtig ist, dass man sie informiert.<br />
Dass man ihnen die Transparenz<br />
ermöglicht für ein sinnvolles, eigenes<br />
Handeln, das erforderlich<br />
ist. Das zweite ist, dass man auch<br />
selbst durch das Angebot dessen,<br />
was man den K<strong>und</strong>en anbietet,<br />
dazu beiträgt, dass die Wahl für das<br />
Nachhaltige ausfallen kann. Beides<br />
gehört zusammen.<br />
Und was muss sich bis zum Jahr 2020<br />
unbedingt ändern?<br />
Wir müssen wegkommen von einer<br />
Wegwerfgesellschaft. Es ist wichtig,<br />
den Kreislauf wieder zu schließen,<br />
den wir bei den Verpackungen als<br />
erstes geschlossen haben. Diese<br />
Maßnahme ist als Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
bekannt geworden.<br />
Wir müssen das auch auf andere<br />
Bereiche ausdehnen. Kreislaufwirtschaft<br />
ist eine zwingende Notwendigkeit<br />
für eine Welt mit neun<br />
Milliarden Menschen. Zudem muss<br />
alles daran gesetzt werden, dass wir<br />
den mündigen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>igen Verbraucher<br />
immer stärker in die Lage<br />
versetzen, dass er entsprechend<br />
auch entscheidet. Er muss nicht<br />
bevorm<strong>und</strong>et, aber informiert werden.<br />
Wenn diese Voraussetzungen<br />
geschaffen sind, dann sind wir ein<br />
großes Stück weiter auf dem Weg<br />
zur Nachhaltigkeit.<br />
Olaf Jark,<br />
Marketingleiter Valensina<br />
Jedes Unternehmen <strong>und</strong> jeder Einzelne<br />
hat eine große Verantwortung für den Erhalt<br />
unserer Umwelt. Von daher sind Debatten<br />
zum Thema Nachhaltigkeit gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gut. Wir setzen zum Beispiel auf<br />
Verpackungssysteme, die aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen hergestellt werden <strong>und</strong><br />
voll recyclebar sind. Auch unsere PET-Verpackungen<br />
schonen allein durch ihre Leichtigkeit<br />
die Umwelt. Das spart auf allen<br />
Transportwegen Benzin <strong>und</strong> CO ² .<br />
Jean-Jacques Santarelli,<br />
Geschäftsführer Edelweiß<br />
Das Problem ist, dass viele Unternehmen<br />
im Thema Nachhaltigkeit eine Möglichkeit<br />
gesehen haben, Ihr Image zu verbessern,<br />
auch wenn sie in dem Bereich gar nichts<br />
getan haben. Dadurch wird dem Verbraucher<br />
etwas kommuniziert, was mit der Realität<br />
nichts zu tun hat. Und somit wachsen<br />
Zweifel <strong>und</strong> Skepsis gegenüber dem<br />
Begriff Nachhaltigkeit. Wir arbeiten daran,<br />
eine Chance zu vergolden, das Vertrauen<br />
des Verbrauchers in die Unternehmen <strong>und</strong><br />
deren Marken zurückzugewinnen.<br />
Martina Sandrock,<br />
Geschäftsführerin Iglo<br />
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema.<br />
Nur durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise<br />
können wir die Lebensgr<strong>und</strong>lage für<br />
die künftigen Generationen sichern. Das gilt<br />
auch für Iglo, <strong>und</strong> wir arbeiten bereits seit<br />
vielen Jahren daran, durch unser Handeln<br />
einen Beitrag zu leisten. Dabei beziehen wir<br />
uns beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur<br />
auf die ökologischen Komponenten, sondern<br />
auch auf soziale <strong>und</strong> ökonomische. So<br />
entsteht eine Win-Win-Situation für Unternehmen,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
19
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
20<br />
KUNDENBINDUNG<br />
Discount-Strand<br />
als Lockvogel<br />
Billig in der Optik, wertig im Programm: Reisen zum Discount-<br />
Preis müssen nicht schlecht sein <strong>und</strong> eignen sich sogar als<br />
K<strong>und</strong>enbindungsinstrument, sagt Expertin Barbara Wörz.<br />
Frau Wörz, Sie bieten achttägige Urlaubsreisen<br />
zum Preis von 149 Euro<br />
für die Vermarktung über <strong>Handels</strong>unternehmen.<br />
Welche Vorteile haben<br />
Unternehmen wirtschaftlich von der<br />
Vermarktung der Reise an K<strong>und</strong>en?<br />
Solche Reisen stärken die K<strong>und</strong>enbindung.<br />
Der Provisionserlös für<br />
die Vermittlung der Reise bringt einen<br />
kurzfristigen Deckungs beitrag,<br />
die intensivierte K<strong>und</strong>enbindung<br />
sichert den nachhaltigen Erfolg für<br />
den Kooperationspartner.<br />
Passen Billig-Reiseangebote zum<br />
Image nicht diskontierender Händler?<br />
Der Preis ist zwar günstig, die Reise<br />
an sich aber wertvoll. Zuschriften<br />
von K<strong>und</strong>en bestätigen die Qualität.<br />
Renommierte Airlines wie etwa<br />
die Lufthansa-Tochter SunExpress<br />
<strong>und</strong> Übernachtungen in Vier- bis<br />
Fünf-Sterne-Hotels schaffen den<br />
qualitativ hochwertigen Rahmen.<br />
Gibt es dazu konkrete Referenzen?<br />
Der Erfolg bei K<strong>und</strong>en von renommierten<br />
Verlagen wie Focus, Die<br />
Zeit, Der Spiegel <strong>und</strong> der Landwirtschaftsverlag<br />
unterstreicht die Seriosität<br />
unseres Angebots. Man kann<br />
davon ausgehen, dass solche Unternehmen<br />
kritisch prüfen, bevor sie<br />
ihren Namen für eine Empfehlung<br />
an ihre K<strong>und</strong>en hergeben.<br />
Wie ist so ein Preis möglich?<br />
Der Tourismusverband der Türkei<br />
unterstützt die Aktion, um die buchungsschwachen<br />
Zeiten auszugleichen.<br />
Die Nebensaison bietet dazu<br />
weitere Preisvorteile.<br />
Warum haben Sie die Türkei als<br />
Haupturlaubsziel ausgewählt?<br />
Die Türkei ist seit 2009 das beliebteste<br />
Reiseziel der Deutschen. Ursache<br />
ist sicher das generell hervorragende<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Wo liegt der Haken an den Billig-<br />
Reiseangeboten?<br />
Der Haken ist kein Haken. Ein Teil<br />
der Kosten wird durch den Besuch<br />
einer Shopping-Mall gedeckt. Keiner<br />
wird zum Kauf überredet, die<br />
Verkäufer sind absolut seriös.<br />
Welche Zielgruppe nutzt Ihren Erfahrungen<br />
nach solche Angebote?<br />
Die K<strong>und</strong>en sind meist schon älter<br />
<strong>und</strong> müssen keine Rücksicht auf<br />
Schulferien nehmen. Sie meiden<br />
die Hitze in der Hauptsaison.<br />
Was kommt arbeits- <strong>und</strong> kostentechnisch<br />
auf <strong>Handels</strong>unternehmen zu?<br />
Wir liefern ein komplettes Konzept<br />
<strong>und</strong> die druckfähigen Daten.<br />
Das fi nanzielle Risiko ist gering, da<br />
nur Opportunitätskosten anfallen.<br />
Bei <strong>Handels</strong>unternehmen bieten<br />
zum Beispiel K<strong>und</strong>enzeitschriften<br />
<strong>und</strong> Angebotsfl yer Möglichkeiten<br />
für kostengünstige Streuung.<br />
Was sagen Sie <strong>Handels</strong>unternehmen,<br />
wenn mehrere K<strong>und</strong>en unzufrieden<br />
von der Reise zurückkehren?<br />
Einzelfälle gibt es, aber die Zahl der<br />
Unzufriedenen ist verschwindend<br />
gering. Dagegen stehen viele tausend<br />
begeisterte K<strong>und</strong>en.<br />
PERSONALIEN<br />
Barbara Wörz leitet die Sparte „New<br />
Business“ im Hause von Burda Direct<br />
mit Sitz in Offenburg. Seit 2000 ist sie<br />
Mitglied der Geschäftsführung der Burda<br />
Direct Group. Das Unternehmen ist ein<br />
führendes Dienstleistungsunternehmen<br />
für CRM <strong>und</strong> Dialogmarketing.<br />
Fotos: Unternehmen
Nonfood<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
NONFOOD<br />
Best Ager als Chance<br />
Die über 50-Jährigen haben nicht nur die höchste Kaufkraft, sie treiben auch das Wachstum in<br />
den Nonfood-Sortimenten. Aktuelle Studien zeigen neue Wege, das Potenzial zu erschließen.<br />
Der demografi sche Wandel<br />
ist nicht nur als Hindernis<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Handel<br />
zu sehen, sondern auch als große<br />
Chance. Das ist die zentrale Aussage<br />
einer Diplomarbeit über das<br />
Konsumverhalten der Best Ager,<br />
die an der Wirtschaftsakademie<br />
Pfalz in Ludwigshafen in Kooperation<br />
mit MARKANT Nonfood entstanden<br />
ist <strong>und</strong> jetzt vorliegt. Das<br />
Nachfragepotenzial verringert sich<br />
zwar durch die Schrumpfung der<br />
Bevölkerung, aber still <strong>und</strong> leise<br />
entwickelt sich die wachsende<br />
Zielgruppe der über 50-Jährigen<br />
zu einer zukunftsträchtigen K<strong>und</strong>engruppe<br />
für den Handel. Davon<br />
profi tieren auch die Nonfood-Warengruppen<br />
in hohem Maße, wie<br />
die aktuellen Ergebnisse belegen.<br />
Das Leben genießen<br />
Die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen<br />
– die sogenannten „Best<br />
Ager“ – haben im ersten Halbjahr<br />
2009 ihre Nonfood-Einkäufe um<br />
drei Prozent auf über 14 Milliarden<br />
Euro gesteigert. Die noch älteren<br />
Konsumenten – die „Generation<br />
Silber“ – erhöhten ihre Nonfood-<br />
Umsätze ebenfalls leicht um 1,2<br />
Prozent auf mehr als 21 Milliarden<br />
Euro. Damit sind die älteren Verbraucher<br />
die alleinigen Wachstumstreiber<br />
in den Nonfood-Märkten,<br />
so die Erkenntnis des GfK-Panels<br />
Nonfood. Denn alle jüngeren Konsumenten<br />
schränkten ihre Ausgaben<br />
deutlich ein, so dass der Markt<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um 1,1 Prozent auf 71,2 Milliarden<br />
Euro Umsatz sank. Analysen zahlreicher<br />
Studien belegen, dass Best<br />
Ager dem Konsum positiv gegenüber<br />
stehen. „Die Zielgruppe will<br />
ihr Leben genießen <strong>und</strong> ist auch bereit,<br />
dafür Geld auszugeben. Kaufentscheidend<br />
ist jedoch das Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis“, so ein Fazit<br />
der Diplomarbeit. Um das Potenzial<br />
auszuschöpfen, müsse der Handel<br />
aber stärker als bisher auf die Lieferanten<br />
einwirken <strong>und</strong> zielgruppengerechte<br />
Produkte <strong>und</strong> Verpackungskonzepte<br />
fordern, die nach<br />
einem universellen Design gestaltet<br />
sind <strong>und</strong> im Prinzip allen Altersgruppen<br />
Vorteile bieten – insbesondere<br />
hinsichtlich bedienerfre<strong>und</strong>-<br />
licher Handhabung <strong>und</strong> schneller<br />
optischer Erkennbarkeit wichtiger<br />
Eigenschaften. Bei einer Analyse<br />
des Nonfood-Marktes <strong>und</strong> seines<br />
Warenangebotes stellte sich heraus,<br />
dass es bereits viele Produkte gibt,<br />
die den besonderen Bedürfnissen<br />
der Best Ager Rechnung tragen.<br />
Vorteile überzeugen<br />
Beispiele dafür sind gebrauchsfre<strong>und</strong>liche<br />
Herde mit logischer<br />
Anordnung der Schalter, Akku-unterstützte<br />
Gartengeräte oder auch<br />
neuartige DIY-Konzepte für barrierefreie<br />
Bäder, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />
modernen Designs <strong>und</strong> praktischen<br />
Vorteile für Jung <strong>und</strong> Alt gleichermaßen<br />
interessant sind. Nur selten<br />
werden die vorhandenen Produkt-<br />
21
Nonfood<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
22<br />
vorteile aber gezielt kommuniziert<br />
<strong>und</strong> in Marketingkonzepten umgesetzt.<br />
Insbesondere bei der Präsentation<br />
auf den Verkaufsfl ächen<br />
gibt es Defi zite in der Zielgruppenansprache<br />
<strong>und</strong> auch Beratung. Die<br />
Best Ager legen besonders großen<br />
Wert auf Beratung am Point of<br />
Sale. Ist diese gegeben, dann ist der<br />
Preis zweitrangig.<br />
Best Ager gut informiert<br />
Dabei werden auch Instore-TV<br />
<strong>und</strong> andere Digital-Signage-Systeme<br />
als Informationsquelle gern<br />
genutzt – vorausgesetzt, die Informationen<br />
vermitteln tatsächlich<br />
Nutzwert <strong>und</strong> gezielte Aussagen<br />
über erklärungsbedürftige Produkte.<br />
Genauso wichtig aus Sicht<br />
der Best Ager sind Nutzenvorteile<br />
<strong>und</strong> die Sicherheit der Geräte der<br />
unterschiedlichen Nonfood-Bereiche.<br />
Diese Konsumenten gelten<br />
als sehr gut informiert, <strong>und</strong> sie legen<br />
großen Wert auf neutrale positive<br />
Produktbewertungen, etwa<br />
von Stiftung Warentest. Eine<br />
weitere wichtige Erkenntnis der<br />
ZAHLEN<br />
Nonfood-Umsätze<br />
Die Nonfood-Umsätze waren 2009<br />
dank der hohen Nachfrage älterer<br />
Verbraucher nur leicht im Minus.<br />
Alter der haushaltsführenden Person<br />
■ 60 Jahre<br />
<strong>und</strong> älter<br />
■ 59 – 50<br />
Jahre<br />
■ 40 – 49<br />
Jahre<br />
2008 2009<br />
29 30<br />
19 20<br />
24 24<br />
+1,2%<br />
+3,0%<br />
+1,5%<br />
■ – 39<br />
Jahre<br />
Umsatz in<br />
28 27 –5,9%<br />
Mrd. € 72,1 71,1 –1,1%<br />
Quelle:GfK<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Diplomarbeit: Marken dürfen sich<br />
nicht allein auf die Markentreue<br />
der älteren Konsumenten verlassen.<br />
Die Best Ager stehen der<br />
Marke zwar gr<strong>und</strong>sätzlich positiv<br />
gegenüber, sind dabei aber durchaus<br />
bereit, auch zu Eigenmarken zu<br />
greifen, wenn diese ein hohes Qualitätsversprechen<br />
haben oder von<br />
Bekannten empfohlen wurden.<br />
Alle Warengruppen interessant<br />
Das Nonfood-Produktspektrum,<br />
mit dem der Handel die Best Ager<br />
ansprechen kann, umfasst praktisch<br />
alle Warengruppen. In den<br />
Fitness- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssortimenten<br />
beispielsweise stoßen Fitnessbänder,<br />
Walking-Zubehör <strong>und</strong><br />
Funktionsbekleidung aller Art auf<br />
Interesse. Beim Reisebedarf sind es<br />
vor allem Trolleys, bei den Haushaltswaren<br />
unter anderem besonders<br />
leicht zu handhabende Dosenöffner,<br />
beschriftete Vorratsbehälter<br />
oder praktische Messerblocks <strong>und</strong><br />
in der Gartenabteilung zum Beispiel<br />
Wärmekabinen mit Infrarotstrahlern<br />
für das Gartenhäuschen.<br />
Auch Sicherheitsprodukte<br />
wie Alarmanlagen <strong>und</strong> Beleuchtung<br />
für Haus <strong>und</strong> Hof stehen bei<br />
den Best Agern hoch im Kurs.<br />
Der Handel hat auch vielerlei<br />
Möglichkeiten, im Rahmen seiner<br />
Verkaufsraumgestaltung, Produkt-<br />
<strong>und</strong> Sortimentspolitik sowie<br />
Kaufkraft<br />
Best Ager <strong>und</strong> die Generation Silber sind vermögende Zielgruppen mit hoher<br />
Kaufkraft <strong>und</strong> Potenzial für alle Nonfood-Branchen.<br />
Kaufkraft<br />
(verfügbares Netto-<br />
Einkommen)<br />
pro Person (15 J. +)<br />
<strong>und</strong> pro Jahr in Euro*<br />
Jüngere Best Ager Generation<br />
Generation (50 – 59 Jahre) Silber<br />
(– 49 Jahre) (60 Jahre +)<br />
19.131 24.008 19.892<br />
* GfK Marktforschung Quelle: GfK<br />
mit der Zahl der <strong>Service</strong>angebote<br />
positiv auf die Kaufgewohnheiten<br />
der Zielgruppe Best Ager einzuwirken.<br />
So können Händler die<br />
Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en steigern<br />
<strong>und</strong> Vorteile gegenüber den Wettbewerbern<br />
erzielen. Die besondere<br />
Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />
von Best Agern kann gleichzeitig<br />
dazu führen, dass auch jüngere<br />
K<strong>und</strong>en durch eine bequemere<br />
<strong>und</strong> angenehmere Verkaufsraumatmosphäre<br />
angesprochen werden.<br />
So sind zum Beispiel die in<br />
vielen Märkten platzierten Leselupen<br />
nur „eine Vorstufe zu insgesamt<br />
besser lesbaren Verpackungen<br />
<strong>und</strong> Produktinformationen“, heißt<br />
es in der Diplomarbeit. Eine bessere<br />
optische Darstellung kommt nicht<br />
nur den älteren Konsumenten entgegen,<br />
sondern wird auch von jüngeren<br />
dankbar angenommen.<br />
Heißer Wettkampf entbrannt<br />
„In den nächsten Monaten <strong>und</strong><br />
Jahren ist in allen Branchen ein<br />
heißer Wettkampf um die Zielgruppe<br />
Best Ager zu erwarten“, so<br />
das Fazit. Das Angebot optimierter<br />
Produkte <strong>und</strong> vermehrt auf die älteren<br />
Konsumenten zugeschnittene<br />
Verkaufspunkte werden daher eine<br />
Notwendigkeit für diejenigen <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
darstellen, die<br />
sich am Markt profi lieren <strong>und</strong> ihren<br />
Umsatz steigern wollen.<br />
Foto: Masterfi le
November 2010<br />
Termine<br />
AKTIONS-TIMER<br />
Marketing-Ideen für den POS<br />
MESSEN<br />
16. – 17. November<br />
� Deutscher <strong>Handels</strong>kongress<br />
<strong>und</strong> Kongressmesse „Retail World“<br />
(Berlin)<br />
1. BACK-IDEEN<br />
Plätzchen, Stollen <strong>und</strong> Co.<br />
Kinder lieben es, <strong>und</strong> es gehört vor Weihnachten einfach dazu: Das<br />
Selberbacken von Plätzchen, Stollen <strong>und</strong> anderem Weihnachtsgebäck.<br />
Ein Top-Thema für eine große stimmungsvolle Weihnachts-Aktion.<br />
2. WELLNESS-WOCHE<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Fitness<br />
Sobald die Temperaturen wieder sinken, steigt die Nachfrage der<br />
Verbraucher nach Produkten, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wellness besonders<br />
fördern. Starten Sie eine sortimentsübergreifende Wellness-Aktion.<br />
3. NONFOOD-AKTION<br />
Ideen für die Festtage<br />
Vom Adventskalender über Geschenkpapier <strong>und</strong> Weihnachtskarten bis<br />
hin zum Christbaumverkauf auf dem Parkplatz – die Weihnachtszeit<br />
bietet zahlreiche Produkte <strong>und</strong> Ideen für eine große Nonfood-Aktion.<br />
MARKANT<br />
Zentralmusterungen<br />
29. November – 12. Dezember<br />
� Papier-/Büro-/Schreibwaren<br />
(Worms)<br />
November 2010<br />
1 Mo Allerheiligen KW 44<br />
2 Di Allerseelen<br />
3 Mi<br />
4 Do<br />
5 Fr<br />
6 Sa<br />
7 So<br />
8 Mo KW 45<br />
9 Di<br />
10 Mi<br />
11 Do Martinstag<br />
12 Fr<br />
13 Sa<br />
14 So Volkstrauertag<br />
15 Mo KW 46<br />
16 Di<br />
17 Mi Buß- <strong>und</strong> Bettag<br />
18 Do<br />
19 Fr<br />
20 Sa<br />
21 So Totensonntag<br />
22 Mo KW 47<br />
23 Di<br />
24 Mi<br />
25 Do<br />
26 Fr<br />
27 Sa<br />
28 So 1. Advent<br />
29 Mo KW 48<br />
30 Di
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Sortimente<br />
Saisonales Gebäck<br />
� Brownies<br />
� Butter-(Spritz-)Gebäck<br />
� Florentiner<br />
� Kokosmakronen<br />
� Spekulatius<br />
� Vanillekipferl<br />
Saisonale Süßwaren<br />
� Dominosteine<br />
� gebrannte Mandeln<br />
� Pfeffernüsse<br />
� Printen<br />
� Rumkugeln<br />
� Zimtsterne <strong>und</strong> -waffeln<br />
Saisonale Backwaren<br />
� Früchtebrot<br />
� Mandelbrot<br />
� Oblaten<br />
� Stollen (verschiedene Sorten)<br />
� Lebkuchen (verschiedene<br />
Ausformungen)<br />
Backzutaten<br />
� Haselnüsse (gemahlen, ganz)<br />
� Krokant, Kokosraspel<br />
� Mandeln (gemahlen, ganz,<br />
gehobelt, gestiftelt, gestückelt)<br />
� Walnüsse<br />
� Sultaninen<br />
� Backpulver<br />
� Vanillezucker<br />
� Brauner Zucker<br />
� Trockenhefe, Hefe<br />
� Tortenguss (versch. Sorten)<br />
� Back-Aromen<br />
� Kuvertüre (versch. Sorten)<br />
� Orangeat, Zitronat<br />
BACK-IDEEN<br />
Süße Verführungen<br />
Der erste Advent steht bald wieder vor der Tür, <strong>und</strong> damit bereiten sich vor<br />
allem die Haushalte mit Kindern auf das Weihnachtsbacken vor. Bieten Sie<br />
dieser wichtigen Ziegruppe alles an Produkten <strong>und</strong> Zutaten in einer Aktion.<br />
�<br />
Backmischungen<br />
� Kuchen-, Torten-, Brot- <strong>und</strong><br />
Teigmischungen<br />
� Saisonale Backmischungen<br />
(z. B. Muffi ns, Gebäck)<br />
�<br />
Dekorationen<br />
� Belegkirschen<br />
� Schokoladen-Raspel<br />
� spezielle Dekorationen<br />
(z. B. Tannenbäume, Herzen)<br />
� Marzipan-Rohmasse<br />
� Kuchen-, Tortenguss<br />
�<br />
Nonfood-Verb<strong>und</strong>artikel<br />
� Ausstechformen, Kuchenformen<br />
� Backpinsel, Backpapier<br />
� Eitrenner<br />
� Mehlsieb<br />
� Rührschüssel<br />
� Spritzbeutel<br />
� Schneebesen<br />
� Back-Bücher (Rezeptbücher)<br />
� Backofenreiniger<br />
� Teig-Knetmaschine<br />
Step-by-Step<br />
1. Werbung starten.<br />
Planen Sie Beginn <strong>und</strong> Dauer der<br />
Aktion. Sobald Sie diese Daten<br />
festgelegt haben, entwerfen Sie<br />
einen originellen, aber stimmungsvollen<br />
Handzettel. Setzen Sie mit<br />
dieser Aktion einen thematischen<br />
Schwerpunkt in Ihrer Werbung.<br />
Weisen Sie auf besondere Leistungen<br />
wie festliche Geschenkkörbe<br />
<strong>und</strong> Einpackhilfen hin.<br />
2. Aktionsfl äche planen.<br />
Bewerben Sie die Artikel auf einer<br />
separaten Aktionsfl äche. Nutzen<br />
Sie dafür die Displays <strong>und</strong> Promotions<br />
der führenden Backzutaten-<br />
<strong>und</strong> Süßwarenhersteller.<br />
3. Sortimente zusammenstellen.<br />
Bestellen Sie die aufgeführten<br />
Produkte rechtzeitig zum Aktionsbeginn.<br />
Orientieren Sie sich bei<br />
den Mengen an den Verkaufszahlen<br />
der Vorjahressaison.<br />
4. Weihnachtsambiente erzeugen.<br />
Schaffen Sie eine weihnachtliche<br />
Atmosphäre in Ihrem Markt.<br />
Dekorieren Sie mit Girlanden,<br />
Nikoläusen <strong>und</strong> Sternen. Vergessen<br />
Sie nicht, Ihrem Markt auch<br />
schon draußen ein stimmungsvolles<br />
Äußeres zu geben.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Verkosten Sie Christstollen,<br />
Spritzgebäck <strong>und</strong> andere Spezialitäten.<br />
Sorgen Sie dafür, dass ausreichende<br />
Mengen vorrätig sind.<br />
➜ Listen Sie eine breite Vielfalt an<br />
hochwertigen Markenprodukten<br />
ein. Vor den Festtagen wird viel<br />
Gebäck verschenkt – dies aber nur<br />
dann, wenn es sich um hochwertige<br />
Ware handelt. Abgesehen davon<br />
gönnen sich die Verbraucher zu<br />
Weihnachten auch mal höherpreisige<br />
Artikel, die sie mit Genuss verzehren.<br />
Tipp: ein Aktionsaufbau nur<br />
mit Premiumprodukten.<br />
geplanter Termin: KW
Sortimente<br />
� OTC-Produkte �<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� Vitamin C (Pulver <strong>und</strong><br />
Brausetabletten)<br />
� Multivitamin-Präparate (Dragees,<br />
Kau- <strong>und</strong> Lutschtabletten)<br />
� Kamillenkonzentrat, Japanisches<br />
Heilpfl anzenöl<br />
� Erkältungs- <strong>und</strong> Rheumabäder<br />
� Nasensprays <strong>und</strong> Nasensalbe<br />
� Kinder-Produkte (Bronchialsirup,<br />
Erkältungsbalsam, Nasentropfen)<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
� Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen,<br />
Limetten, Mandarinen, Clementinen,<br />
Grapefruit, Pampelmuse)<br />
� Litschi, Mango, Maracuja<br />
� Paprika, Brokkoli, Weißkohl,<br />
Blumenkohl, Kohlrabi, Wirsing<br />
Nüsse <strong>und</strong> Trockenobst<br />
� Erdnüsse, Cashewnüsse, Walnüsse,<br />
Pistazien, Mischungen<br />
� getrocknete Früchte<br />
Molkereiprodukte<br />
� funktionelle Produkte (Joghurts,<br />
Joghurt-Drinks mit Zusatznutzen)<br />
� Sojagetränke, Molkeprodukte<br />
� Light-Produkte (auch gelbe Linie)<br />
Getränke<br />
� Smoothies<br />
� Fruchtsäfte (verschiedene Sorten<br />
<strong>und</strong> Multivitamin-Säfte)<br />
� Direktsäfte<br />
� Mineral- <strong>und</strong> Heilwasser, Mineralwasser<br />
mit Zusatznutzen<br />
WELLNESS-WOCHE<br />
Ges<strong>und</strong>e Fitmacher<br />
Die nasskalten Tage sind wieder da – höchste Zeit für viele Menschen, ganz<br />
gezielt etwas für ihre Ges<strong>und</strong>heit zu tun. Nutzen Sie diese Gelegenheit <strong>und</strong><br />
begeistern Sie Ihre K<strong>und</strong>en mit einer umfassenden „Wellness-Woche“.<br />
Tee<br />
� Wellness-Tee (spez. Mischungen)<br />
� Heil-Tee (Magen/Darm,<br />
Nieren/Blase)<br />
� Entspannungs- <strong>und</strong> Beruhigungs-<br />
Tee (Fenchel-Anis, Kümmel etc.)<br />
� Erkältungs-Tee<br />
(Husten- <strong>und</strong> Bronchialtee,<br />
Kamillentee, Salbeitee etc.)<br />
� Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetee<br />
� Schwarz-, grüner Tee<br />
�<br />
Nonfood<br />
� Gläser, Karaffen<br />
� Obstmesser<br />
� Zitruspressen<br />
� Obst- <strong>und</strong> Gemüseschalen<br />
� Teesieb, Teekanne<br />
Step-by-Step<br />
1. Sortimente festlegen.<br />
Prüfen Sie vorher genau, welche<br />
der Aktionsartikel bereits fest gelistet<br />
sind <strong>und</strong> welche weiteren<br />
eine sinnvolle Ergänzung für diese<br />
Aktion darstellen. Bestellen Sie<br />
diese Artikel rechtzeitig bei Ihrer<br />
Großhandlung beziehungsweise<br />
Zentrale. Wählen Sie bei diesen<br />
Ergänzungsartikeln möglichst höherpreisige<br />
Markenartikel <strong>und</strong><br />
bei Frischware Top-Qualitäten.<br />
Die Produkte für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Wellness stehen beim Konsumenten<br />
nicht in der Preisoptik.<br />
2. Werbung planen.<br />
Weil Sie nicht alle Aktionsartikel<br />
aus den unterschiedlichen<br />
<strong>und</strong> zum Teil kühlpfl ichtigen Warengruppen<br />
auf einer Aktionsfl äche<br />
versammeln können, weisen<br />
Sie mit Regalstoppern auf die entsprechenden<br />
Regalplatzierungen<br />
hin. Informieren Sie in Ihren Handzetteln<br />
aufmerksamkeitsstark über<br />
diese Aktion, <strong>und</strong> bilden Sie möglichst<br />
viele dieser Artikel in den<br />
Handzetteln ab.<br />
3. Know-how nutzen.<br />
Nutzen Sie bei der Planung dieser<br />
Aktion insbesondere das Knowhow<br />
der Großhandlung <strong>und</strong> der<br />
Markenlieferanten.<br />
4. Mitarbeiter schulen.<br />
Machen Sie Ihre Mitarbeiter mit<br />
kurzen warenk<strong>und</strong>lichen Informationen<br />
vorab fi t für das Verkaufsgespräch<br />
mit den K<strong>und</strong>en.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Berücksichtigen Sie bei dieser<br />
Themen-Aktion, dass die deutschen<br />
Verbraucher wellness- <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitsorientiert sind. In der<br />
Erkältungsperiode haben OTC-<br />
Produkte ihren Nachfragehöhepunkt.<br />
Gefragt sind auch alle anderen<br />
Produkte, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Wohlbefi nden stützen. Eine gute<br />
Gelegenheit, Ihre Sortimentskompetenz<br />
zu unterstreichen.<br />
➜ Bieten Sie unbedingt auch Spezialitäten<br />
in den unterschiedlichen<br />
Warengruppen an, die der Verbraucher<br />
beim Wettbewerb nicht fi ndet.<br />
geplanter Termin: KW
Sortimente<br />
� Adventszeit<br />
� Adventskalender<br />
(mit <strong>und</strong> ohne Füllung)<br />
� Adventskränze<br />
(verschiedene Ausführungen)<br />
� Kerzen <strong>und</strong> Teelichter<br />
� Fensterschmuck<br />
� Deko-Artikel<br />
�<br />
Weihnachtszeit<br />
� Duftöle, Räucherkerzen<br />
� Weihnachtsbücher<br />
� Girlanden<br />
� Geschenkpapier <strong>und</strong> -band<br />
� Weihnachtskarten<br />
� Porzellan<br />
� Gebäckdosen<br />
� Kerzenständer<br />
� Nussknacker<br />
� Weihnachtsbäume<br />
� Baumschmuck<br />
NONFOOD-AKTION<br />
Festliche Ideen<br />
Step-by-Step<br />
Technik- <strong>und</strong> Praxis-Tipps<br />
� Konzept durchziehen: Führen<br />
Sie die genannten Aktions-Themen<br />
wie einen roten Faden durch Ihren<br />
ganzen Markt hindurch. Kombinieren<br />
Sie die Food- <strong>und</strong> Nonfood-Aktion.<br />
Setzen Sie auch in allen Sortimenten<br />
Akzente mit Spezialitäten<br />
<strong>und</strong> exklusiven Angeboten.<br />
� Kosten senken: Zum 30. September<br />
können Sie viele Verträge mit<br />
Jahreslaufzeit letztmalig kündigen.<br />
Überprüfen Sie Ihre Strom-, Handy-<br />
<strong>und</strong> Versicherungsverträge.<br />
In der Vorweihnachtszeit steht die festliche Dekoration hoch im Kurs.<br />
Darüber hinaus gibt es viele typische Nonfood-Artikel, die zu Weihnachten<br />
benötigt werden. Gr<strong>und</strong> genug für eine festliche Nonfood-Aktion.<br />
�<br />
Adventszeit<br />
� Streusalz, Kaminholz, Briketts<br />
� Vogelfutter <strong>und</strong> Vogelkästen<br />
1. Sortimente festlegen.<br />
Achten Sie bei der Planung <strong>und</strong><br />
Bestellung der Nonfood-Artikel<br />
für die Weihnachts-Saison auf die<br />
Aktualität des Designs. Vor allem<br />
bei Baumschmuck <strong>und</strong> Deko-<br />
Artikeln greifen ganz besonders<br />
jüngere Verbraucher gern zu ausgefallenen<br />
Formen <strong>und</strong> Farben.<br />
2. Aktionen kombinieren.<br />
Richten Sie eine zentrale Aktionsfl<br />
äche für das Thema Weihnachten<br />
ein. Vereinen Sie Food- <strong>und</strong><br />
Nonfood-Artikel.<br />
� <strong>Service</strong> checken: In der Vorweihnachtszeit<br />
erwarten die K<strong>und</strong>en in<br />
Ihrem Markt bestimmte <strong>Service</strong>leistungen<br />
wie zum Beispiel Geschenkkörbe<br />
oder Einpackservice. Organisieren<br />
Sie dieses rechtzeitig.<br />
� Saisonware einlisten: Bekannte<br />
<strong>und</strong> zugleich umsatzstarke Süßwarenspezialitäten<br />
sind jetzt wieder –<br />
nach der Sommerpause – verfügbar.<br />
Stellen Sie die Einlistung aller<br />
betroffenen Produkte sicher. Überprüfen<br />
Sie dies direkt am Regal.<br />
3. Artikel auszeichnen.<br />
Achten Sie darauf, dass die Nonfood-Artikel<br />
mit den richtigen Preisen<br />
ausgezeichnet werden. Zeichnen<br />
Sie die Artikel einzeln aus,<br />
damit K<strong>und</strong>en die Preisschilder<br />
gut zuordnen können.<br />
4. Frühzeitig reduzieren.<br />
Reduzieren Sie Preise bei drohenden<br />
Restbeständen rechtzeitig.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Disponieren Sie für die kalte<br />
Jahreszeit nicht nur solche Ware,<br />
die mit den Festtagen zu tun hat,<br />
sondern denken Sie darüber hinaus<br />
auch an Artikel wie Schneeschaufeln,<br />
Streusalz, Handschuhe, Vogelfutter<br />
<strong>und</strong> Kaminholz.<br />
geplanter Termin: KW<br />
� Zielvereinbarung festlegen:<br />
Nachdem Sie den Soll/Ist-Vergleich<br />
erstellt haben, sollten Sie prüfen,<br />
inwieweit sich mit den jeweiligen<br />
Abteilungen eine Zielgröße für<br />
Oktober festlegen lässt.<br />
� Lieferservice anbieten: Jetzt ist<br />
der saisonale Höhepunkt für Äpfel<br />
<strong>und</strong> Kartoffeln erreicht. Bieten<br />
Sie hier zusätzlich Großgebinde an,<br />
die Sie auch frei Haus liefern. Werben<br />
Sie damit: „Wir liefern Einkellerungskartoffeln<br />
bis in Ihren Keller.“<br />
Fotos: StockFood
Fotos: Fotolia/Kzenon<br />
Marktforschung<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
TIERNAHRUNG UND -HYGIENE<br />
Fokus auf<br />
<strong>Handels</strong>marken<br />
Die Deutschen verwöhnen ihre tierischen Lieblinge verstärkt<br />
mit Discountprodukten. Als Reaktion darauf listen jetzt auch<br />
Vollsor timenter <strong>und</strong> Drogeriemärkte zunehmend Eigenmarken.<br />
Die Liebe der Deutschen zu<br />
ihren Haustieren ist weiterhin<br />
ein Umsatzgarant<br />
für Lebensmittelhandel (inkl. Aldi,<br />
Lidl, Norma) <strong>und</strong> Drogeriemärkte:<br />
Die Warengruppe Tiernahrung <strong>und</strong><br />
-hygiene spülte in den vergangenen<br />
zwölf Monaten (Juni 09 bis Mai 10)<br />
ein Plus von 4,3 Prozent in deren<br />
Kassen; insgesamt gaben die Verbraucher<br />
fast zwei Milliarden Euro<br />
dafür aus. Auch das Absatzvolumen<br />
wuchs um 2,2 Prozent.<br />
Trockenfutter treibt den Markt<br />
Zu den Wachstumsbringern<br />
(umsatzbezogen) zählten vor allem<br />
Katzen- <strong>und</strong> H<strong>und</strong>efutter trocken<br />
mit überproportionalen Steige-<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
rungsraten (Katzenfutter +11,6%,<br />
H<strong>und</strong>efutter +5%). Hier standen<br />
auch entsprechende Absatzsteigerungen<br />
hinter dem Umsatz plus.<br />
Nassfutter für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze<br />
zeigte ebenfalls positive Entwicklungen,<br />
blieb aber deutlich hinter<br />
den Trockenvarianten zurück.<br />
Im Hygienebereich gaben die Verbraucher<br />
nur für Katzenstreu mehr<br />
aus als im Vorjahr. Die Segmente<br />
Vogel futter, Fischfutter <strong>und</strong> Vogelsand<br />
waren nach Umsatz <strong>und</strong> Absatz<br />
rückläufig. Insgesamt zeigt<br />
sich bei den Verbrauchern auch in<br />
dieser Warengruppe eine erhöhte<br />
Preissensibilität. Die Gewinner waren<br />
daher vor allem die Discounter<br />
als ohnehin stärkste Absatzmittler.<br />
Tierfutter <strong>und</strong> -hygiene<br />
Für Dynamik im Markt sorgen die Trockenfutterprodukte für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze, die<br />
sowohl in Menge als auch Wert überproportionale Zuwachsraten verzeichnen.<br />
Vertrieb Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />
Mio. € Veränderung Mio. Pack. Veränderung<br />
Gesamt 1.938,5 +4,3% 2.571,8 +2,2%<br />
Katzenfutter nass 778,9 +2,8% 1.628,5 +0,5% ➜<br />
H<strong>und</strong>efutter trocken 401,6 +5,0% 273,6 +5,4%<br />
Katzenfutter trocken 311,2 +11,6% 240,0 +11,4%<br />
H<strong>und</strong>efutter nass 250,2 +2,7% 344,9 +2,9%<br />
Katzenstreu 152,6 +2,5% 49,9 +1,5%<br />
Vogelfutter 31,2 –5,6% 25,3 –4,9%<br />
Fischfutter 8,3 –9,9% 6,3 –8,7%<br />
Vogelsand 4,5 –6,7% 2,2 –8,1%<br />
* Zeitraum: Juni bis Mai Quelle: The Nielsen Company<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜➜➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜➜➜<br />
Sie wuchsen doppelt so schnell wie<br />
der Gesamtmarkt (+4,6%); auch<br />
der Umsatzzuwachs lag mit sechs<br />
Prozent deutlich über dem Marktdurchschnitt.<br />
Darauf reagieren die<br />
Vollsortimenter inzwischen verstärkt<br />
mit einem Ausbau ihrer Tiernahrungssortimente<br />
durch Eigenmarken.<br />
Am stärksten ist dieser<br />
Trend in den Drogeriemärkten erkennbar.<br />
Dafür zeigt der <strong>Handels</strong>markenanteil<br />
im Discount eine<br />
leicht rückläufi ge Tendenz.<br />
Supermärkte steigern Absatz<br />
Insgesamt konnten zwar alle<br />
Vertriebsschienen im Lebensmittelhandel,<br />
insbesondere auch die Drogeriemärkte<br />
(+4,1%), am Umsatzwachstum<br />
von Tierfutter teilhaben.<br />
In Verbraucher- <strong>und</strong> Supermärkten<br />
entwickelte sich das Umsatzplus<br />
aber unterproportional zur<br />
Warenklasse. Absatzbezogen allerdings<br />
konnten nur die Supermärkte<br />
noch leicht zulegen (+1,8%), bei<br />
Verbraucher- <strong>und</strong> Drogeriemärkten<br />
stagnierte die Entwicklung.<br />
Der Autor:<br />
Markus Hinzen, Betreuer<br />
MARKANT <strong>Handels</strong>gruppe<br />
bei The Nielsen Company<br />
27
Industrienachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
28<br />
Coca-Cola profi tiert von WM-Aktion<br />
Coca-Cola hat von seiner Kampagne<br />
zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika<br />
profi tiert. Eine Expertenbefragung<br />
der Agentur UGW zählt Coca-<br />
Cola neben Adidas <strong>und</strong> Bitburger zu<br />
den Hauptprofi teuren im Rahmen ihrer<br />
WM-Aktivitäten. In der größten Panini-<br />
Zugabeaktion aller Zeiten hatten die<br />
Verbraucher insgesamt zehn Millionen<br />
Panini-Päckchen in den Multipacks<br />
<strong>und</strong> Mehrwegkästen von Coca-Cola<br />
als Zugabe erhalten.<br />
Berentzen legt um 45 Prozent zu<br />
Die Berentzen-Gruppe hat im ersten<br />
Halbjahr 2010 das Betriebsergebnis<br />
um r<strong>und</strong> 45 Prozent auf 5,1 Millionen<br />
Euro gesteigert (Vorjahr: 3,5 Millionen).<br />
Die positive Entwicklung geht<br />
laut Unternehmen auf die Fokussierung<br />
auf die Kernmarken Berentzen<br />
<strong>und</strong> Puschkin zurück. Ein wichtiger<br />
Faktor für das Ergebnis sei eine neue,<br />
zielgruppengerechte Werbung.<br />
Nestlé übertrifft Erwartungen<br />
Nestlé hat im ersten Halbjahr des<br />
Geschäftsjahres ein Wachstum von<br />
6,1 Prozent erzielt <strong>und</strong> damit seine<br />
Erwar tungen übertroffen. Der Nettogewinn<br />
beläuft sich auf umgerechnet<br />
r<strong>und</strong> vier Milliarden Euro (+7,5<br />
Prozent). In die Zukunft blicken die<br />
Schweizer aufgr<strong>und</strong> steigender Preise<br />
für Milch, Kaffee, Kakao <strong>und</strong> Weizen<br />
allerdings weniger optimistisch.<br />
Refresco kauft sich in die Top Drei<br />
Die Refresco Holding übernimmt die<br />
SDI, einen deutschen Hersteller von<br />
Erfrischungsgetränken <strong>und</strong> Wasser,<br />
sowie die Firma Logico. Die Transaktion<br />
erfolgt unter Vorbehalt der<br />
Freigabe durch die Kartellbehörde.<br />
Refres co ist europäischer Marktführer<br />
in der Produktion von <strong>Handels</strong>marken-Fruchtsäften<br />
<strong>und</strong> -Erfrischungsgetränken.<br />
In Deutschland bringt die<br />
Übernahme das Unternehmen unter<br />
die ersten drei Hersteller der Branche.<br />
Loacker eröffnet „Genusswelt“<br />
Loacker hat im österreichischen Heinfels<br />
die „Loacker Genusswelt“ eröffnet.<br />
Unter dem Motto „Einkaufen –<br />
Erleben – Genießen“ präsentiert der<br />
Hersteller Besuchern in einem neuen<br />
Mehrzweckgebäude einen Loacker<br />
Shop, eine multisensorische Genusswelt<br />
sowie eine Loacker Moccaria.<br />
MEHRWEG<br />
Aufklärungsarbeit notwendig<br />
Verbraucher schätzen Mehrweg als<br />
umweltfre<strong>und</strong>lichste Verpackungsart<br />
für Getränke, kaufen aber aus<br />
Mangel an Information immer<br />
häufi ger Einweg. In einer von TNS<br />
Emnid durchgeführten Untersuchung<br />
hielten 89 Prozent der Befragten<br />
Mehrwegfl aschen für umwelt-<br />
<strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>licher als<br />
Einwegfl aschen. Dass K<strong>und</strong>en dennoch<br />
Einweg kaufen, liegt laut dem<br />
Arbeitskreis Mehrweg auch daran,<br />
dass noch immer knapp die Hälfte<br />
der Verbraucher den Unterschied<br />
zwischen Einweg <strong>und</strong> Mehrweg<br />
nicht erkennt. Häufi g kauften Verbraucher<br />
Einwegfl aschen in dem<br />
KINDERZEITSCHRIFTEN<br />
Mickey Maus vorne<br />
Laut Kids Verbraucher Analyse des<br />
Kinderzeitschriften-Verlags Egmont<br />
Ehapa rangieren bei den 6- bis 13-<br />
Jährigen gleich zwei Titel aus dem<br />
eigenen Haus ganz vorne: „Mickey<br />
Maus“ <strong>und</strong> „Disneys Lustiges Taschenbuch“.<br />
Bronze geht an den<br />
neuen Panini-Fußball-Titel „Just<br />
Kick-It“. Auffallend ist die Dominanz<br />
von Comic-Titeln – erst auf<br />
Platz sieben im Gesamtranking<br />
folgt mit Gruner + Jahrs „Geolino“<br />
ein Wissensmagazin.<br />
Glauben, es handele sich um Mehrwegfl<br />
aschen, weil die K<strong>und</strong>en ja<br />
Pfand dafür bezahlt haben. Laut<br />
einer Meldung des Arbeitskreises<br />
Mehrweg besteht daher „unverändert<br />
großer Aufklärungsbedarf“.<br />
ELEKTRO<br />
Mehr Aufträge<br />
Die Auftragseingänge in der deutschen<br />
Elektroindustrie sind laut<br />
dem Branchenverband ZVEI im<br />
Juni dieses Jahres um 42 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
gestiegen. Aus dem Inland kamen<br />
35 Prozent mehr Bestellungen, aus<br />
dem Ausland 48 Prozent.<br />
GARTEN<br />
Hersteller zufrieden<br />
Die industriellen Anbieter im Grünen<br />
Markt sind mit dem ersten<br />
Halbjahr zufrieden. Dies ergab eine<br />
Umfrage des Industrieverbandes<br />
Garten (IVG) unter den r<strong>und</strong> 130<br />
Mitgliedern. 64 Prozent bewerteten<br />
ihre Geschäftslage im ersten <strong>und</strong><br />
zweiten Quartal mit „gut“.<br />
Fotos: S. Brückner, Fotolia/M. Berg
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
WEIN UND KÄSE<br />
Harmonische Liaison<br />
Zwar ist generell erlaubt, was schmeckt. Wenn Ihre K<strong>und</strong>en aber nach dem richtigen <strong>Käse</strong><br />
zum <strong>Wein</strong> fragen, sollten Sie kompetente, wohlbegründete Empfehlungen geben können.<br />
Sonja Christ mag Roquefort<br />
<strong>und</strong> dazu einen Riesling<br />
Eiswein. „Es ist ungemein<br />
spannend, wie die Gegensätze am<br />
Gaumen miteinander spielen“,<br />
meint die amtierende Deutsche<br />
<strong>Wein</strong>königin. Und wenn es etwas<br />
herzhafter sein soll, fällt ihre Wahl<br />
auf einen Bergkäse zum Spätburg<strong>und</strong>er.<br />
Diese Kombination fi ndet<br />
auch die Zustimmung von Alison<br />
Flemming. Die gebürtige Engländerin<br />
ist geprüfter „Master of Wine“<br />
<strong>und</strong> arbeitet als Export Sales Director<br />
für die <strong>Wein</strong>kellerei Reh Kendermann.<br />
Flemming gehört zu den<br />
Top-Experten: Weltweit gibt es nur<br />
50 weibliche „Masters of Wine“. In<br />
Deutschland dürfen ganze vier Personen<br />
den Titel tragen, darunter<br />
Alison Flemming als einzige Frau.<br />
Weißwein oft erste Wahl<br />
Zu <strong>Käse</strong> am besten Rotwein?<br />
„Das muss nicht immer die perfekte<br />
Kombination sein, sondern ist eher<br />
eine traditionelle Vorstellung aus<br />
früheren Zeiten, in denen Rotweine<br />
lange gelagert wurden <strong>und</strong> dabei<br />
ihr starkes Gerbstoffgerüst abbauen<br />
konnten“, konstatiert Alison Flemming.<br />
Wenn es Rotwein sein muss,<br />
so die Expertin, dann am besten<br />
zu aromatischen Weichkäsen mit<br />
Rinde aus Weißschimmel wie Brie<br />
<strong>und</strong> Camembert oder zu Hartkäse<br />
wie Emmentaler, Comté oder Manchego.<br />
Eigentlich aber ist heutzutage<br />
Weißwein oft die erste Wahl.<br />
Weißweine passen normalerweise<br />
29
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
30<br />
PRODUKTE<br />
Der passende <strong>Wein</strong> zum <strong>Käse</strong><br />
Als Händler sollten Sie Ihren K<strong>und</strong>en wertvolle Tipps zur Kombination von <strong>Wein</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Käse</strong> geben. Welche <strong>Käse</strong>sorten die Hersteller zu ihren <strong>Wein</strong>en empfehlen.<br />
ANDREW GEORGE<br />
Winemaker bei Zimmermann-Graeff<br />
&<br />
Müller, Zell/Mosel<br />
Zu unserem 2009<br />
Michel Schneider<br />
Weisser Burg<strong>und</strong>er,<br />
der durch seine<br />
feinen Aromen<br />
von gereiftem Pfi rsich <strong>und</strong> seinen<br />
lang anhaltenden, eleganten<br />
Geschmack begeistert, empfeh le<br />
ich <strong>Käse</strong>-Liebhabern einen weichen<br />
Schafskäse aus Frankreich,<br />
serviert zum Beispiel mit einem<br />
feinen Feigensenf.<br />
SILKE GÜNTHER<br />
Marketingdirektorin<br />
Freixenet, Wiesbaden<br />
Wir empfehlen zu unseren<br />
Mederaño-<strong>Wein</strong>en<br />
den Manchego – einen<br />
spanischen<br />
Hartkäse aus<br />
Schafsmilch.<br />
Dabei beachte man den Reifegrad<br />
des <strong>Käse</strong>s: Zum Beispiel verlangt<br />
ein alter, bis zu einem Jahr gereifter<br />
Manchego, der vollm<strong>und</strong>igwürzig<br />
schmeckt, einen temperamentvollen<br />
Mederaño Tinto.<br />
viel eher zu den meisten <strong>Käse</strong>sorten,<br />
besonders wenn die <strong>Käse</strong>platte<br />
mit Walnussbrot oder getrockneten<br />
Früchten weinfre<strong>und</strong>licher<br />
gemacht wird. Zu mildwürzigem<br />
Weichkäse mit weißem Schimmel,<br />
zum Beispiel einem deutschen Brie<br />
oder Camembert, harmonieren<br />
bestens leicht würzige Weißweine<br />
mit dezenter Säure, etwa ein halbtrockener<br />
Riesling aus der Pfalz. Zu<br />
einem jungen milden Hartkäse, zu<br />
einem Allgäuer Emmentaler oder<br />
zu einem Bergkäse passen am besten<br />
trockene, aber fruchtige Weißweine<br />
wie ein ganz junger Weißburg<strong>und</strong>er<br />
Classic aus Baden. Ist<br />
der Hartkäse allerdings schon reifer<br />
ALISON FLEMMING<br />
Export Sales Director<br />
bei Reh Kendermann,<br />
Bingen<br />
Zu meinem Lieblingshartkäse,<br />
dem Gruyère,<br />
empfehle ich den Lindemans<br />
Bin 65<br />
Chardonnay<br />
aus Australien. Durch den zurückhaltenden<br />
Holzeinsatz beim Ausbau<br />
bekommt dieser strohfarbige,<br />
r<strong>und</strong>e Chardonnay leichte Gerbstoffe,<br />
die durch die Salzigkeit <strong>und</strong><br />
den Fettgehalt dieser <strong>Käse</strong>sorte<br />
gut geb<strong>und</strong>en werden.<br />
DIRK SCHULTHEIS<br />
Senior Marketing<br />
Manager E. & J. Gallo<br />
Winery, Schwalbach<br />
Zu weißen Weichkäsesorten<br />
wie Camembert<br />
oder Brie<br />
empfeh le ich<br />
kräftige Rotweine<br />
wie den Gallo Family<br />
Vineyards Cabernet Sauvignon.<br />
Zu Hartkäse, Blauschimmelkäse<br />
oder Ziegenkäse passt der fruchtige<br />
kalifornische Weißwein Gallo<br />
Family Vineyards Chardonnay.<br />
<strong>und</strong> kräftiger <strong>und</strong> würziger, benötigt<br />
man auch einen <strong>Wein</strong>, der dem<br />
<strong>Käse</strong> Paroli bieten kann – etwa ein<br />
gehaltvoller Grauburg<strong>und</strong>er.<br />
Traditionell verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong> gehören zu den<br />
ältesten Lebensmitteln des Menschen<br />
<strong>und</strong> fanden spätestens durch<br />
die Herrschaft der Römer in ganz<br />
Europa Verbreitung. In den Wirren<br />
des Mittelalters waren es die<br />
Klöster, die die Kenntnisse über<br />
<strong>Wein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Käse</strong>bereitung hegten<br />
<strong>und</strong> niederschrieben. Nimmt man<br />
noch das Brot hinzu, sprechen die<br />
Franzosen von der „Heiligen Trinität“.<br />
Doch <strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> haben<br />
auch darüber hinaus vieles gemeinsam.<br />
Beides sind Lebensmittel, die<br />
man sehr gut im Rohzustand genießen<br />
kann – ideal für ein Picknick<br />
oder einen schmackhaften Imbiss.<br />
Beide sind, wenn man einige einfache<br />
Regeln einhält, lange haltbar.<br />
Beide sollten kühl <strong>und</strong> im Dunkeln<br />
gelagert werden, „jedoch getrennt<br />
voneinander, denn der intensive<br />
Geruch eines <strong>Käse</strong>s kann durch<br />
den Korken auf den <strong>Wein</strong> übergehen“,<br />
erläutert Ernst Büscher<br />
vom Deutschen <strong>Wein</strong> institut.<br />
Und schließlich als letzte Parallele:<br />
Sowohl beim <strong>Käse</strong> wie beim<br />
<strong>Wein</strong> gibt es eine schier unendliche<br />
Vielfalt – zum einen durch die<br />
Herstellungsweise, zum anderen<br />
durch die vielen regionalen <strong>und</strong><br />
traditionellen Unterschiede bei den<br />
Gr<strong>und</strong>stoffen <strong>und</strong> bei der Veredelung<br />
der Produkte.<br />
Regeln <strong>und</strong> Ausnahmen<br />
Das harmonische Zusammenspiel<br />
von <strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> wird insbesondere<br />
vom Fettgehalt <strong>und</strong> dem<br />
Alter des <strong>Käse</strong>s sowie natürlich von<br />
der Intensität seines Geschmacks<br />
bestimmt. Darauf aufbauend gelten<br />
einige Gr<strong>und</strong>regeln: Erstens:<br />
Je würziger der <strong>Käse</strong>, desto bukett-<br />
<strong>und</strong> geschmacksbetonter der <strong>Wein</strong>.<br />
Zweitens: Je fettreicher der <strong>Käse</strong>,<br />
desto süßer der Weißwein. Drittens:<br />
Je strenger der <strong>Käse</strong>, desto gehaltvoller<br />
der <strong>Wein</strong>. Und schließlich:<br />
Je trockener <strong>und</strong> salziger der<br />
<strong>Käse</strong>, desto gerbstoffbetonter der<br />
Rotwein. Generell wichtig ist, dass<br />
ein <strong>Käse</strong> den <strong>Wein</strong> geschmacklich<br />
unterstreicht <strong>und</strong> ihn nicht dominiert<br />
– das gilt auch umgekehrt. Bei<br />
Säure, Süße oder Geschmacksintensität<br />
sollten sich <strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong><br />
nicht zu ähnlich sein – hier ist also<br />
eher der Kontrast zwischen säuerlichem<br />
<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> süßem <strong>Wein</strong> zu
suchen. Beim Aroma dagegen sollten<br />
<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong> sich ergänzen:<br />
Fruchtige Aromen eines <strong>Käse</strong>s harmonieren<br />
mit fruchtigen <strong>Wein</strong>en.<br />
Eine weitere Regel lautet: <strong>Wein</strong>e<br />
<strong>und</strong> <strong>Käse</strong> aus einer Region passen<br />
in der Regel zusammen. Gegenbeispiel:<br />
Blauschimmeliger Roquefort<br />
<strong>und</strong> ein auch robusterer<br />
junger Burg<strong>und</strong>er machen sich gegenseitig<br />
das Leben so schwer, dass<br />
man einen von beiden besser we-<br />
WARENKUNDE Harmonierende Kombinationen<br />
<strong>Käse</strong> Weißwein Rotwein Infos<br />
Weichkäse mit<br />
weißem Edelpilz wie<br />
Brie, Camembert<br />
Weichkäse mit gewaschener<br />
Rinde<br />
wie Münster-<strong>Käse</strong><br />
Frischkäse, Rahmkäse,<br />
Mozzarella,<br />
Mascarpone<br />
Blauschimmelkäse,<br />
Edelpilzkäse<br />
trockener oder halbtrockener<br />
Riesling,<br />
jugendlich frischer<br />
Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Gutedel<br />
trockener Riesling<br />
Gewürztraminer,<br />
Silvaner Spätlese<br />
leichter, lebhafter<br />
Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Bacchus<br />
Beerenauslese,<br />
Auslesen<br />
Ziegenkäse trockene <strong>und</strong> fruchtige<br />
Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er<br />
oder<br />
Riesling Auslese<br />
Schnittkäse <strong>und</strong><br />
halbfeste Schnittkäse<br />
wie Edamer<br />
Tilsiter, Morbier<br />
Hartkäse wie Emmentaler,<br />
Gruyère,<br />
Manchego, Parmesan,<br />
Cantal, alter<br />
Gouda, Cheddar<br />
Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong><br />
halbtrockener Riesling<br />
bei jungen,<br />
milden <strong>Käse</strong>sorten,<br />
Huxelrebe <strong>und</strong><br />
Gewürz traminer bei<br />
kräftigeren Sorten<br />
Kerner, bei älteren<br />
Varianten auch Auslesen<br />
von Scheurebe<br />
<strong>und</strong> Riesling<br />
glässt. Denn der kräftige Salzgehalt<br />
des Roquefort <strong>und</strong> sein intensiv<br />
pikanter Geschmack erschlagen<br />
einen fi ligranen Burg<strong>und</strong>er gnadenlos.<br />
Jenseits solcher elementaren<br />
Fehlgriffe aber empfehlen<br />
<strong>Wein</strong>-Experten, neue Kombinationen<br />
auszuprobieren <strong>und</strong> sich nicht<br />
zu stark an vorgegebenen Regeln<br />
zu orientieren. Eine solche Vorgehensweise<br />
verspreche spannende<br />
Geschmackserlebnisse.<br />
Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Trollinger<br />
Zu milden Weichkäsesorten<br />
passt<br />
am besten ein<br />
kräftiger Rotwein<br />
kräftiger Dornfelder Die kräftigsten<br />
Vertreter dieser<br />
<strong>Käse</strong>sorten können<br />
jeden <strong>Wein</strong><br />
dominieren<br />
Spätburg<strong>und</strong>er Frischkäse <strong>und</strong><br />
junge, rindenlose<br />
<strong>Käse</strong> harmonieren<br />
am besten mit<br />
säuerlichen Weißweinen<br />
leichte<br />
Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Lemberger,<br />
Dornfelder<br />
Die Süße einer<br />
Beerenauslese verträgt<br />
sich gut mit<br />
dem Salzgehalt des<br />
<strong>Käse</strong>s<br />
Ziegenkäse harmoniert<br />
mit trockenfruchtigemWeißwein<br />
mit feiner<br />
Säure<br />
Das Geschmacksspektrum<br />
der<br />
Schnittkäse ist sehr<br />
weit gefächert, allgemeineEmpfehlungen<br />
daher<br />
schwer zu geben<br />
Hier passt ein gehaltvoller<br />
Weißwein<br />
so gut wie ein samtiger,<br />
nicht zu tanninreicher<br />
Rotwein<br />
Quelle: DLG e.V., Frankfurt/M.<br />
Fotos: 123RF, Privat, Unternehmen, medialog<br />
<strong>Wein</strong>e <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> nach Ländern<br />
Deutschland<br />
Allgäuer Emmentaler:<br />
komplexe Weißweine wie<br />
Rhein- oder Moselriesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er (Baden)<br />
Frankreich<br />
Brie: Weißweine mit starkem<br />
Charakter, etwa Weißburg<strong>und</strong>er<br />
(Baden, Kaiserstuhl),<br />
Pouilly-Fuissè.<br />
Camembert de Normandie: Chardonnay/Chablis,<br />
Auxerrois, auch Rotwein<br />
wie St. Emilion, Merlot. Chaumes:<br />
ausgeprägte Weißweine wie Chablis,<br />
Pinot Grigio, Grauer Burg<strong>und</strong>er, auch<br />
leichte Rotweine wie Valpolicella, Beaujolais.<br />
Epoisses de Bourgogne: süße<br />
<strong>Wein</strong>e wie Sauternes, Riesling Auslese.<br />
Langres: leichte Burg<strong>und</strong>er Rotweine,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er Rotweine (Nahe, Baden).<br />
Münster: Gewürztraminer, Traminer<br />
oder Roter Muskateller (Baden). Rigotte:<br />
milder, weicher Weißwein wie Lugana<br />
(Gardasee), Silvaner (Baden oder Elsass).<br />
Roquefort: Recioto di Soave, süße<br />
Sauternes, Ruländer Auslese. Tomme de<br />
Savoie: süffi ge Weißweine, Soave, Vermentino<br />
de Sardegna, Loire Rosé<br />
Schweiz<br />
Appenzeller: leichter<br />
Rotwein, Beaujolais, Dole.<br />
Emmentaler: komplexe<br />
Weißweine wie Sancerre,<br />
Rheingau Riesling. Greyerzer: Müller<br />
Thurgau, Silvaner, aber auch Rotwein wie<br />
Cabernet Sauvignon. Tilsiter: Vernaccia<br />
di San Gimignano, Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />
(Baden oder Südtirol)<br />
Italien<br />
Gorgonzola: zu Gorgonzola<br />
dolce ein leichter Tokaij<br />
oder Pinot Gris. Zu Gorgonzola<br />
piccante kräftige Rotweine<br />
wie Barbera, Barolo. Mozzarella:<br />
leichte, trockene Weißweine wie Riesling<br />
England<br />
Stilton: Klassisch Portwein,<br />
aber auch liebliche, warme<br />
Weißweine wie Sauternes<br />
Österreich<br />
Tiroler Bergkäse: Chardonnay<br />
(Burgenland), Roero<br />
Arneis, aber auch kräftige<br />
Rotweine<br />
Spanien<br />
Manchego: trockener<br />
Sherry; wenn <strong>Käse</strong> gereift:<br />
Merlot oder Garnacha<br />
31
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
32<br />
Frau Wiesgen-Pick, 2009 ging die<br />
Inlands nachfrage nach Spirituosen<br />
weiter zurück. Welche Entwicklung<br />
erwarten Sie im laufenden Jahr?<br />
Nach aktuellen Analysen der Marktforscher<br />
der SymphonyIRIGroup<br />
<strong>GmbH</strong> stieg die Nachfrage nach<br />
Spirituosen im Lebensmitteleinzelhandel<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres im entsprechenden<br />
Vorjahresvergleich absatz- <strong>und</strong><br />
umsatzmäßig. Die dunklen Wolken<br />
der Weltwirtschaftskrise scheinen<br />
daher derzeit am deutschen Spirituosenmarkt<br />
vorbeizuziehen – zumindest<br />
bezogen auf den Inhouse-<br />
Konsum <strong>und</strong> die Nachfrage im<br />
Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Wie groß ist die Bedeutung der Warengruppe<br />
Spirituosen als Umsatz- <strong>und</strong><br />
Renditeträger für den Handel?<br />
Mit r<strong>und</strong> 712 Millionen Flaschen à<br />
0,7 Liter im Jahr 2009 ist der Spirituosenmarkt<br />
in Deutschland weiterhin<br />
der größte im Vergleich zu<br />
den anderen europäischen Ländern.<br />
Die Käuferreichweite liegt<br />
nach Analysen der bekannten<br />
Marktforschungsinstitute weiterhin<br />
bei r<strong>und</strong> 68 Prozent aller Haushalte.<br />
Spirituosen gehören weiterhin zu<br />
den umsatzstarken Warengruppen<br />
im Lebensmitteleinzelhandel <strong>und</strong><br />
behaupten sich unter den Top-10-<br />
SPIRITUOSEN<br />
Neues Konsum-<br />
Bewusstsein<br />
Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin B<strong>und</strong>esverband<br />
der Deutschen Spirituosen-Industrie <strong>und</strong> -Importeure(BSI),<br />
über Spirituosen-Trends <strong>und</strong> Chancen für den Handel.<br />
Umsatzträgern des <strong>Handels</strong>. Spirituosen<br />
spülten im Jahr 2009 fast<br />
die Hälfte des Gesamtumsatzes mit<br />
alkoholhaltigen Getränken (exklusive<br />
Bier) in die Kassen des Lebensmitteleinzelhandels<br />
– mit nur<br />
knapp einem Viertel Absatzanteil.<br />
Kann der Handel vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wellnesstrends<br />
mit Spirituosen heute noch attraktive<br />
Zielgruppen ansprechen?<br />
Alkoholhaltige Getränke <strong>und</strong> Spirituosen<br />
sind in unseren Lebenskreisen<br />
von Alters her unverzichtbare<br />
Elemente einer gelebten Genuss-<br />
<strong>und</strong> Traditionskultur. Diese Kultur<br />
wollen die Mitglieder unseres Verbandes<br />
in einer auf Selbstbestimmung<br />
aufbauenden Gesellschaft<br />
weiter mit pfl egen <strong>und</strong> unterstützen.<br />
Genuss, aber auch Eigenverantwortung<br />
gehören dabei zusammen.<br />
Insofern bedingen sich<br />
Ges<strong>und</strong>heit-, Genuss- <strong>und</strong> Wellness-Programm<br />
auf der einen Seite<br />
<strong>und</strong> auch das Angebot <strong>und</strong> die<br />
Attraktivität der Spirituosen auf<br />
der anderen Seite.<br />
Welche Trends im Markt sollten Vollsortimenter<br />
besonders beachten?<br />
Im Trend liegen weiterhin markenorientierte<br />
klassische Spirituosen<br />
sowie Importprodukte <strong>und</strong> regio-<br />
nale Spezialitäten. Auch Anfang<br />
2010 setzte sich die unterschiedliche<br />
Entwicklung bei den vielfältigen<br />
Segmenten fort. Die größten<br />
Marktanteile im LEH verbuchten<br />
weiterhin mengenmäßig die klaren<br />
Spirituosen sowie Liköre, <strong>Wein</strong>brände<br />
<strong>und</strong> Brandys.<br />
Wie entwickelt sich eigentlich das<br />
Markengeschäft im derzeitigen<br />
konjunkturellen Umfeld?<br />
Nach Analysen der SymphonyIRI<br />
Group zeigt sich aktuell ein steigender<br />
positiver Trend bezogen auf<br />
die Markenentwicklung. Gemäß<br />
der GfK ist die „Geiz ist geil“-Welle<br />
vorüber, <strong>und</strong> die Bereitschaft des<br />
Verbrauchers, einen wahrgenommenen<br />
Mehrwert zu bezahlen,<br />
steigt erkennbar an. Insofern konstatiert<br />
die GfK, dass die Finanz krise<br />
<strong>und</strong> ihre Auswirkungen ein neues<br />
Konsumbewusstsein verstärken.<br />
Dabei ist das breite Spirituosenangebot<br />
mit seiner Markenvielfalt<br />
bestens geeignet, jede Genusspräferenz<br />
zu bedienen.<br />
Personalien:<br />
Angelika Wiesgen-Pick,<br />
Geschäftsführerin B<strong>und</strong>esverband<br />
der Deutschen<br />
Spirituosen-Industrie <strong>und</strong><br />
-Importeure (BSI)<br />
Fotos: StockFood, medialog
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
Kühl- <strong>und</strong> Tiefkühlprodukte, Chilled Food, Fleisch <strong>und</strong> Wurstwaren, weiße <strong>und</strong> gelbe Linie: In allen Warengruppen spielen nachhaltige Produktion,<br />
Convenience <strong>und</strong> regionale Herkunft eine bedeutende Rolle. Die Veranstalter der Intermessen erwarten mehr als 900 Aussteller.<br />
INTERMOPRO/INTERCOOL/INTERMEAT<br />
Frische Impulse<br />
Preisdiskussionen, Nachhaltigkeit, Halal-Lebensmittel: Mit vielfältigen Themen stemmen sich<br />
die Düsseldorfer Frischemessen gegen den Vorwurf, zunehmend uninteressant zu werden.<br />
Wie könnte es auch anders<br />
sein? Natürlich spielt das<br />
Thema Nachhaltigkeit<br />
auf den Fachmessen InterMeat,<br />
InterMopro <strong>und</strong> InterCool wieder<br />
einmal eine bedeutende Rolle. In<br />
der Zeit vom 12. bis 15. September<br />
trifft der Handel in Düsseldorf<br />
auf internationale Top-Aussteller.<br />
Das Frische trio steht diesmal unter<br />
dem verbindenden Motto Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> Corporate Social<br />
Respon sibility. Mit dem steigenden<br />
Bewusst sein der Verbraucher für<br />
soziale <strong>und</strong> ökologische Folgen<br />
wirtschaftlichen Handelns wachse<br />
bei den Anbietern die Notwendigkeit,<br />
ernsthaftes Interesse am<br />
Wohlergehen von Mitarbeitern,<br />
K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> der Umwelt<br />
als Ganzes zu entwickeln <strong>und</strong><br />
dieses auch zu kommunizieren, so<br />
die Veranstalter. In Sonderschauen<br />
werden aktuelle Themen der Food-<br />
branche wie Nachhaltigkeit, Category<br />
Management oder Halal aufgegriffen,<br />
kündigt Werner Reinhard,<br />
Geschäftsführer der Messe Düsseldorf,<br />
an. Oliver Bank, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung von Hilcona, betont<br />
den Stellenwert der<br />
Messe als Kontaktanbahnungsstätte.Auffallend<br />
sei jedoch, „dass die<br />
großen Player des nationalen<br />
Marktes fern bleiben“.<br />
Auch Hilcona selbst<br />
wird auf den Intermessen<br />
nicht vertreten sein.<br />
� InterMopro<br />
Eine wichtige Rolle auf der Inter-<br />
Mopro dürfte das Thema Preise<br />
<strong>und</strong> Preispolitik spielen. Hersteller<br />
bringen immer wieder preisaggressive<br />
Produkte auf den Markt, mit<br />
denen Marktanteile generiert werden<br />
sollen. „Das führt zu einem<br />
intensiven Preiskampf, mit dem<br />
sich alle Hersteller auseinandersetzen<br />
müssen“, sagt Wolfgang Robben,<br />
Sprecher der Privatmolkerei<br />
Bauer. Hinzu komme die zunehmende<br />
Discountierung, die „wir<br />
genau beobachten <strong>und</strong> die sicherlich<br />
ein großes Thema auf der Inter-<br />
Mopro sein wird“.<br />
Gleichzeitig beobachten aber die<br />
Molkerei-Experten im Hau se Emmi<br />
steigende Ansprüche an Produktqualität<br />
<strong>und</strong> Sortiment. Genuss <strong>und</strong><br />
Hochwertigkeit spielten dabei eine<br />
entscheidende Rolle. Mit einer einheitlichen<br />
Gestaltung im „Swiss-<br />
33
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
34<br />
ness-Look“ will Emmi Verbrauchern<br />
die Orientierung <strong>und</strong> Wahl<br />
am Kühlregal erleichtern: Schweizer<br />
Symbole wie Jodler, Edelweiß<br />
<strong>und</strong> Fahnenschwinger sowie eine<br />
Bergsilhouette in den Farben Rot<br />
<strong>und</strong> Weiß sind die tragenden Elemente<br />
der neuen Verpackung.<br />
� InterCool<br />
Die Hersteller von Tiefkühlkost setzen<br />
auf das Thema Nachhaltigkeit.<br />
Frisch & Frost etwa will auf der InterCool<br />
Einblicke in das Erfolgsrezept<br />
seiner Marken gewähren.<br />
Hauptzutat sei die „Besinnung auf<br />
regionale <strong>und</strong> nachhaltige Produktion“.<br />
Hans Böttcher, Exportleiter<br />
Deutschland Frisch & Frost: „Für<br />
uns hat die Messe einen sehr hohen<br />
strategischen Wert in Richtung<br />
Lebensmitteleinzelhandel. Da wir<br />
aber auch den Cash+Carry-Bereich<br />
fokussieren, ist für uns die Parallelität<br />
zur Hogatec ideal.“<br />
Die Hogatec, Internationale<br />
Fachmesse Hotellerie, Gastronomie<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaftsverpfl<br />
egung, fi ndet im Rahmen der<br />
Inter messen statt. Die Aussteller<br />
präsentieren den Entscheidern<br />
Produk tneuheiten, Trends <strong>und</strong><br />
Branchen-Know-how, um im harten<br />
Konkurrenzkampf zu bestehen,<br />
egal ob Großverpfl eger oder<br />
Kleingastronom, Kettenhotel oder<br />
INFO<br />
Frischemessen<br />
Termin: 12.09. bis 15.09.2010<br />
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr<br />
Ort: Messe Düsseldorf<br />
Messen: InterCool (Hallen 12 <strong>und</strong> 13)<br />
InterMopro (Hallen 14 <strong>und</strong> 15)<br />
InterMeat (Hallen 15 <strong>und</strong> 16)<br />
Zahl der Aussteller: 900<br />
Eintrittspreise: Tageskarte: 30,00 €,<br />
18,00 € im Online-Vorverkauf (+ Versand)<br />
2-Tageskarte: 47,00 €,<br />
35,00 € im Online-Vorverkauf (+ Versand)<br />
Internet: www.messe-duesseldorf.de<br />
INTERVIEW<br />
Messe Düsseldorf<br />
„Gebündelte Informationen“<br />
Werner Reinhard, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zur<br />
Attraktivität der Intermessen <strong>und</strong> Zukunft von Fachmessen.<br />
Die Intermessen stehen seit Jahren im<br />
Schatten der Anuga. Wo setzen Sie an,<br />
um für den LEH attraktiv zu bleiben?<br />
Die InterMopro, InterCool <strong>und</strong> InterMeat<br />
stehen keineswegs im Schatten der anderen<br />
Messen. Im Gegenteil, ihre Attraktivität<br />
liegt darin, dass sie nur spezielle Bereiche<br />
der Food-Welt repräsentieren. Darüber hinaus<br />
greifen wir alle zwei Jahre aktuelle<br />
Trends <strong>und</strong> Entwicklungen durch Sonderschauen,<br />
Specials <strong>und</strong> Foren innerhalb der<br />
drei Food-Messen auf.<br />
Vielfach wird behauptet, Fachmessen<br />
würden zunehmend uninteressanter<br />
für deutsche <strong>Handels</strong>unternehmer. Der<br />
messbare Nutzen fehle...<br />
Neben der Möglichkeit zu exklusiven Expertengesprächen<br />
zeichnen die klare Branchengliederung<br />
<strong>und</strong> eine hohe Sortimentstiefe<br />
alle drei Messen aus. Es gibt keinen ande-<br />
Familienbetrieb. Der Themenpark<br />
„Schulverpfl egung“ informiert über<br />
Chancen, die die Einführung von<br />
Ganztagsschulen Dienstleistern in<br />
der Außer-Haus-Verpfl egung bieten,<br />
<strong>und</strong> welche Aspekte bei diesem<br />
Thema zu beachten sind.<br />
� InterMeat<br />
Bei Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren zählen<br />
Convenience <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Ein Schwerpunkt der InterMeat<br />
ist das Thema Halal-Nahrung, also<br />
Lebensmittel, die nach den Vorgaben<br />
des muslimischen Glaubens<br />
hergestellt werden. So fi ndet am<br />
14. September die 1. Europäische<br />
Halal Konferenz, organisiert von<br />
Messe Düsseldorf, DTFood <strong>und</strong> der<br />
etablierten Quibla FoodControl,<br />
statt. Die Initiatoren wollen den<br />
Halal-Experten Europas eine Diskussions-<br />
<strong>und</strong> Handlungsplattform<br />
bieten <strong>und</strong> stoßen trotz der Sommer-<br />
<strong>und</strong> Ferienzeit auf unerwartet<br />
ren europäischen Marktplatz, auf dem der<br />
Fachbesucher Informationen, <strong>Handels</strong>partner,<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen der drei<br />
beteiligten Branchen so gebündelt im europäischen<br />
Vergleich antrifft. Das spart Zeit<br />
<strong>und</strong> letztlich auch Geld.<br />
Früher waren große Messen Schauplatz<br />
von Jahresvereinbarungen. Was<br />
sind sie heute? Und morgen?<br />
Messen wachsen über ihre ursprüngliche<br />
Funktion der Zusammenführung von Angebot<br />
<strong>und</strong> Nachfrage hinaus. Aus dem „Vertriebsinstrument<br />
Messe“ entwickeln sich<br />
Foren für Ideen <strong>und</strong> Meinungen. Sie sind<br />
Spiegel globaler Märkte <strong>und</strong> Wirtschaftsbeziehungen.<br />
So werden Fachmessen auch in<br />
Zukunft unerlässliche Treffpunkte der Live-<br />
Kommunikation sein, denen eine wichtige<br />
Funktion als Trendbarometer, Innovations-<br />
<strong>und</strong> Networking-Plattform zukommt.<br />
großes Interesse. Bereits 120 Unternehmen<br />
der Foodbranche aus ganz<br />
Europa haben ihr Interesse <strong>und</strong><br />
ihre Teilnahme avisiert.<br />
„In Düsseldorf sind ungestörte<br />
<strong>und</strong> – wenn gefordert – zeitintensive<br />
Gespräche mit Geschäftspartnern<br />
aus den wichtigsten west- <strong>und</strong><br />
inzwi schen auch osteuropäischen<br />
Ländern möglich“, betont Messe-<br />
Geschäftsführer Werner Reinhard.<br />
Den Vorwurf, die deutschen Fachmessen<br />
würden insbesondere für<br />
heimische <strong>Handels</strong>unternehmer<br />
immer uninteressanter, lässt Reinhard<br />
nicht gelten (siehe Interview-<br />
Kasten). Der Messe-Veranstalter<br />
verweist auf die Vorteile der drei<br />
Foodmessen mit der GV-Fachmesse<br />
Hogatec unter einem Dach: „Die<br />
damit erzielten Synergien für die<br />
Fachbesucher im Hinblick auf die<br />
beiden großen Absatzkanäle Großverbraucher<br />
<strong>und</strong> Lebensmitteleinzelhandel<br />
sprechen für sich.“<br />
Fotos: Messe Düsseldorf, Privat
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
36<br />
Die deutschen Konsumenten<br />
haben im vergangenen<br />
Jahr r<strong>und</strong> 18.000 Tonnen<br />
Schwarz- <strong>und</strong> Grüntee genossen,<br />
hält der Deutsche Teeverband<br />
in seinem Geschäftsbericht für<br />
das Jahr 2009 fest. Das entspricht<br />
einem Pro-Kopf-Verbrauch von<br />
r<strong>und</strong> 25,5 Litern. „Wir bemerken<br />
vor allem bei jungen Leuten vermehrt<br />
Interesse am Trendprodukt<br />
Tee“, macht der Vorsitzende Jochen<br />
Spethmann die aktuelle Entwicklung<br />
im Markt deutlich.<br />
Vielfalt im Premium-Segment<br />
Das Lifestyle-Getränk steht<br />
für Genuss <strong>und</strong> Wohlgefühl. Mit<br />
einem Marktanteil von 77 Prozent<br />
ist Schwarztee der Favorit der Deutschen.<br />
Bei der Darreichungsform<br />
entschieden sich 60 Prozent der<br />
Konsumenten für losen Schwarzbeziehungsweise<br />
Grüntee, 40 Prozent<br />
für die convenienten Teebeutel.<br />
Bei Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees<br />
zeigen die Marktzahlen der Wirt-<br />
HEISSGETRÄNKE<br />
Tee für K<strong>und</strong>en<br />
mit Anspruch<br />
Tee wird immer mehr zum Lifestyle-Getränk. Mit neuen <strong>und</strong><br />
hochwertigen Mischungen wollen die Hersteller ihre Marktposition<br />
festigen. Ein Überblick zu Beginn der Tee-Saison.<br />
schaftsvereinigung Kräuter <strong>und</strong><br />
Früchtetee (WKF) einen Trend<br />
zu fruchtigen Produkten <strong>und</strong> zu<br />
nichtaromatisierten Kräutertees.<br />
Dem K<strong>und</strong>enwunsch nach großer<br />
Produkt vielfalt in Premium-Qualität<br />
kommen die Hersteller mit<br />
neuen Kreationen nach.<br />
Auf Bio-Tees hat sich Oasis Teehandel<br />
spezialisiert <strong>und</strong> promotet<br />
im Herbst die neue hochwertige<br />
Linie GourmeTee. Die fünf Sorten<br />
im Teebeutel sind aus Kräu-<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Gesamt 685.597 +1,9% 501.458 –0,9%<br />
Kräuter-/Früchtetee 439.116 +1,9% 337.107 –0,8%<br />
Schwarzer Tee 125.548 –0,8% ➜ 67.892 –0,3%<br />
Instanttee 72.852 +4,4% 65.892 –4,0%<br />
Grüner Tee 48.081 +5,2% 31.220 +4,5%<br />
Sonstiges 815.462 +3,3% 332.316 +2,8%<br />
TRENDS<br />
tern <strong>und</strong> Gewürzen komponiert<br />
<strong>und</strong> sollen laut Geschäftsführerin<br />
Renate Schatz für jede Lebenslage<br />
den richtigen Tee bereithalten. Der<br />
Handel wird bei der Einführung<br />
mit einem Bodendisplay <strong>und</strong> Verkostungsproben<br />
unterstützt.<br />
Auch Fruteg setzt auf Bio-Tees.<br />
Geschäftsführer Alfred Pawelka<br />
stellt eine gestiegene Nachfrage im<br />
oberen Premium-Bereich vor allem<br />
bei losen Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees<br />
fest. Dementsprechend führt<br />
Der Markt für Heißgetränke<br />
Insbesondere grüner Tee zeigt ein deutliches Wachstum, während sich die<br />
Markt bedeutung von Schwarztee kaum verändert hat. Ein Umsatzplus weisen<br />
auch Instanttee sowie die Gruppe der Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees auf.<br />
Die Sortimente Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />
Tsd. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Der Tee-Markt zeigt<br />
eine Tendenz zu<br />
höherpreisigen Premium-Produkten.<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
Absatzwege Heißgetränke 2010<br />
Mit 48 Prozent setzen<br />
die Discounter knapp<br />
die Hälfte der gesamten<br />
Heißgetränke-Menge ab.<br />
R<strong>und</strong> 45 Prozent von Tee<br />
<strong>und</strong> Kaffee verkaufen die<br />
Vollsortimenter.<br />
Cash+Carry 3%<br />
Drogeriemärkte<br />
4%<br />
* Zeitraum: Mai bis Mai Quelle: The Nielsen Company<br />
48%<br />
32%<br />
13%<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
Verbrauchermärkte<br />
Discounter Supermärkte
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
38<br />
das Unternehmen gleich fünf neue<br />
Premi um-Teemischungen unter der<br />
neuen Linie „Sturm der Liebe“ ein<br />
– <strong>und</strong> setzt dabei auf eine Lizenz<br />
der gleichnamigen ARD-Serie.<br />
Neuer <strong>Service</strong> für Handel <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en:<br />
Bei jedem 96er-Display werden<br />
für alle fünf Teesorten Riechgläser<br />
mitgeliefert, die dem K<strong>und</strong>en<br />
den Teeduft vermitteln sollen.<br />
Mit innovativen Produkten unter<br />
der Marke Yogi Tea hat das Unternehmen<br />
Golden Temple Natural<br />
Products den Markt für Tee vorangebracht.<br />
Jetzt kommt Yogi Tea auf<br />
die Klassiker Fenchel, Kamille <strong>und</strong><br />
Pfefferminze zurück, bietet diese<br />
aber in innovativen süßen Rezepturen.<br />
Das Trio passt sich dem<br />
neuen Design der gesamten Kräutertee-Range<br />
von Yogi Tea an, das<br />
den Wohlfühlcharakter der Teevariationen<br />
unterstreichen soll. Die<br />
Packungsgestaltung ermöglicht<br />
eine Aufstellung sowohl im Hoch-<br />
als auch im Querformat.<br />
Genuss <strong>und</strong> Natürlichkeit<br />
„Der Teemarkt lebt auch weiterhin<br />
von neuen Rezepturen <strong>und</strong> Geschmacksvarianten“,<br />
ist auch Bernd<br />
Hölzer, Geschäftsführer des J. Bünting<br />
Teehandelshauses, überzeugt.<br />
Für das Premium-Segment hat<br />
Bünting gerade die lose Teekomposition<br />
Fine Selection ins Regal<br />
gebracht . Das Besondere daran: Das<br />
Aroma entfaltet sich bei jeder Wasserqualität.<br />
Fine Selection gibt es<br />
neben Fine Green ab Oktober auch<br />
im Aufgussbeutel.<br />
Bei Meßmer stehen nach wie<br />
vor die Themen Ges<strong>und</strong>heit, Entspannung<br />
<strong>und</strong> Wellness im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
„Superfruits, die<br />
Geschmack <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit vereinen,<br />
sind weiter im Kommen,<br />
ebenso asiatische Zutaten wie Ingwer<br />
oder Lemongras <strong>und</strong> zitrische<br />
NEUHEITEN<br />
Tee<br />
Genuss, Geschmack <strong>und</strong> Wohlgefühl sind die Stichworte bei den Teekreationen,<br />
die im Herbst auf den Markt kommen. Eine Auswahl.<br />
BAD<br />
HEILBRUNNER<br />
Sichtbare Teequalität<br />
für anspruchsvolle K<strong>und</strong>en<br />
will Bad Heilbrunner<br />
mit einer Range<br />
von Arznei- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstees im innovativen<br />
Pyramidenbeutel signalisieren. Acht<br />
Sorten sorgen für Abwechslung.<br />
GOLDEN TEMPLE<br />
Die drei süßen Kräutertees<br />
von Yogi Tea interpretieren<br />
Klassiker neu: Zauberhafte<br />
Pfefferminze, Fenchel<br />
mit Rose <strong>und</strong> Sonnige<br />
Kamille kombinieren die<br />
traditio nellen mit exotischen Kräutern zu<br />
ungewöhnlichen Geschmacksreizen.<br />
OASIS<br />
Mit gleich fünf Sorten<br />
führt Oasis die hochwertige<br />
Range GourmeTee<br />
ein. Die Tees stammen<br />
aus biologischem Anbau<br />
<strong>und</strong> sollen Genuss in allen<br />
Lebenslagen bieten – <strong>und</strong> dabei nicht nur<br />
Frauen ansprechen.<br />
Mischungen“, sagt Annemarie Leniger<br />
von der Ostfriesischen Teegesellschaft<br />
Laurens Spethmann.<br />
Die neue Premium-Range Meßmer<br />
Purer Genuss kombiniert die se<br />
Geschmacksvorlieben mit innovativen<br />
Rezepturen. „Die Produkte<br />
greifen den Megatrend Natürlichkeit<br />
auf, verbinden diesen aber mit<br />
einem wahren Genusserlebnis für<br />
alle Sinne“, so Leniger.<br />
Für das Segment Instant-Tee<br />
stellt Barbara Lucke von Krüger<br />
fest: „Premium bedeutet auch Verzicht<br />
auf künstliche Aromen <strong>und</strong><br />
Farb- oder Konservierungsstoffe.“<br />
Premium in der Pyramide<br />
Eine eigene Warengruppe deckt<br />
Bad Heilbrunner mit seinen Arznei-<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstees ab. Für<br />
BÜNTING<br />
Der Spezialist für<br />
Schwarz- <strong>und</strong> Grüntee<br />
führt die Teesorten<br />
Fine Green<br />
(Foto) <strong>und</strong> Fine Selection im praktischen<br />
Aufgussbeutel ein <strong>und</strong> kommt so dem<br />
Bedürfnis nach Convenience nach. Beide<br />
Tees gibt es bereits als lose Ware.<br />
MESSMER<br />
Hochwertige Teerohware<br />
mit natürlichen Frucht-<br />
Ölen verfeinert – das bietet<br />
die neue Premium-Range<br />
Purer Genuss. Auswahl<br />
bieten die drei Sorten Mandarine-Grapefruit<br />
(Foto), Zitrone-Vanille<br />
<strong>und</strong> Orangenblätter-Ingwer.<br />
KRÜGER<br />
Die Instant-Teegetränke von<br />
Krüger lassen sich heiß oder<br />
kalt genießen. Den 8-Liter-<br />
Früchtetee gibt es in den Sorten<br />
Blutorange (Foto), Waldfrucht<br />
<strong>und</strong> Zitrone. Der kalorienreduzierte<br />
Instant-Tee wird in der<br />
innovativen taillierten PET-Dose angeboten.<br />
den Premiumbereich hat das Unternehmen<br />
eine Serie mit Tees im<br />
innovativen Pyramidenbeutel entwickelt.<br />
Nach erfolgreichem Markttest<br />
bei einem Drogeriemarktk<strong>und</strong>en<br />
wird diese Darreichungsform<br />
nun auch im LEH eingeführt. „Der<br />
Pyramidenbeutel bietet dem anspruchsvollen<br />
Konsumenten sichtbare<br />
Teequalität, kombiniert mit<br />
der einfachen Handhabung <strong>und</strong><br />
exakten Dosier möglichkeit eines<br />
Teebeutels“, so Marketingleiterin<br />
Maxi Petruschek.<br />
Fazit: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Genuss,<br />
aber auch Vielfalt <strong>und</strong> Abwechslung<br />
sind bei Tee weiterhin die<br />
verkaufsfördernden Argumente.<br />
Premium-Tees bieten den Verbrauchern<br />
dabei den begehrten kleinen<br />
Luxus auch im Alltag.<br />
Fotos: Photocuisine, Hersteller
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
BABYARTIKEL<br />
Kleine K<strong>und</strong>en,<br />
hohe Ansprüche<br />
Das Babysegment eignet sich für Händler hervorragend, um<br />
junge Familien dauerhaft als K<strong>und</strong>en zu gewinnen. Besonders<br />
wichtig dabei sind hochwertige Produkte im Sortiment.<br />
Die Ansprüche der Eltern<br />
an Artikel r<strong>und</strong> ums Baby<br />
steigen. Immer lauter wird<br />
der Wunsch nach sinnvollen <strong>und</strong><br />
entwicklungsfördernden Spielzeugen<br />
für Kleinkinder. „Das Segment<br />
eignet sich hervorragend, um junge<br />
Familien an die Einkaufsstätte zu<br />
binden“, kommentiert Jakob Jakobson,<br />
Inhaber von Rotho Babydesign,<br />
das Potenzial. Schließlich<br />
seien Eltern froh, wenn sie Besorgungen<br />
unaufwändig an einem<br />
Ort erledigen können. „Wer bei<br />
NEUHEITEN<br />
Babyprodukte<br />
Babyprodukten seine Einkaufsstätte<br />
als kompetenten Partner erlebt,<br />
bleibt häufi g über Jahre treu.<br />
Dafür ist im Handel aber ein gutes<br />
Category Management mit Feingefühl<br />
fürs Sortiment notwendig“, erklärt<br />
Jakob Jakobson.<br />
Spielend lernen<br />
Sinnvolles Spielzeug steht hoch<br />
in der Gunst der Eltern, aber nicht<br />
alles, was als solches vermarktet<br />
wird, ist entwicklungsförderndes<br />
Spielzeug. „Die vielen Angebote<br />
Mit einer wohldosierten Auswahl an Babyprodukten kann der Handel junge<br />
Familien als K<strong>und</strong>en gewinnen. Einige Produktneuheiten für Ihr Sortiment.<br />
MAPA<br />
Von Mapa gibt es das<br />
Babyphone NUK Eco<br />
Control DECT 266. Das<br />
Gerät wechselt nur dann<br />
in den Übertragungsmodus,<br />
wenn nötig. Nutzer können selbst bestimmen,<br />
bei welcher Geräuschlautstärke<br />
das Gerät Alarm melden soll.<br />
ROTHO<br />
Rotho Babydesign<br />
bietet die Explora<br />
Tasse First Sips an<br />
– eine auslaufsichere<br />
Trinklerntasse<br />
mit zwei Henkeln. Das M<strong>und</strong>stück soll den<br />
Wechsel vom Flaschensauger zur ersten<br />
Trinktasse erleichtern.<br />
MAM<br />
Um Gaumen <strong>und</strong> Zahnfl<br />
eisch nach dem Stillen<br />
oder der Flasche von Bakterien<br />
zu befreien, bietet<br />
MAM Babyartikel den Oral<br />
Care Rabbit an. Das weiche<br />
Tuch reinigt, massiert <strong>und</strong> gewöhnt das<br />
Baby gleichzeitig an die Zahnpfl ege.<br />
PHILIPS AVENT<br />
Damit Mütter Beikost zeitsparend<br />
selbst herstellen<br />
können, bietet Philips<br />
Avent ein Kombigerät:<br />
Durch einfaches Umdrehen<br />
verwandelt sich der<br />
Dampfgarer ganz schnell<br />
in einen Mixer.<br />
suggerieren, dass das Kind zurückbleibt,<br />
wenn es diese Waren nicht<br />
bekommt“, erklärt Entwicklungspsychologin<br />
Prof. Birgit Elsner.<br />
Das überfordere die Eltern. Elsners<br />
Empfehlung für Eltern <strong>und</strong> Handel:<br />
Weniger ist mehr – das Augenmerk<br />
auf Qualität statt Masse<br />
richten. Werden Spielsachen angeboten,<br />
sollten diese das Kind<br />
zur Aktivität anregen <strong>und</strong> nicht<br />
zum passiven Beobachter werden<br />
lassen. Kleine Fingerpuppen sind<br />
ebenso spannend wie Rasseln oder<br />
ein Kuscheltier. „Babyprodukte<br />
müssen nicht nur qualitativ hochwertig<br />
sein, sondern den individuellen<br />
Lebensstil der Eltern unterstützen“,<br />
erklärt Hans-Jürgen<br />
Dahlmann, Geschäftsführer von<br />
MAM Babyartikel. Ganz wichtig:<br />
Babyartikel müssen vor allem den<br />
Geschmack der Eltern treffen. Deswegen<br />
setzt MAM auf die Kombination<br />
von Design <strong>und</strong> Funktion.<br />
Zur Umsetzung nimmt das Unternehmen<br />
Ärzte oder Psychologen<br />
39
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
40<br />
ins Boot, die die Produktentwickler<br />
mit ihrem Fachwissen unterstützen.<br />
Diese Kooperationen sind<br />
bedeutsam, da Unternehmen so die<br />
Wirksamkeit der Produkte gegenüber<br />
dem K<strong>und</strong>en wissenschaftlich<br />
belegt kommunizieren können.<br />
Spielend entwickeln<br />
In kompletten Konzepten zu<br />
denken, empfi ehlt auch Hans-Joachim<br />
Rathjen, Marketingdirektor<br />
NUK Babycare bei Mapa, dem<br />
Handel: „Wenn man beispielsweise<br />
das Thema ‚Essen <strong>und</strong> Trinken lernen’<br />
heranzieht, sollte ein Regal<br />
mit Produkten bestückt sein, die<br />
innerhalb dieses Konzepts für verschiedene<br />
Entwicklungsstufen relevant<br />
sind – vom Saugen über<br />
Trinken <strong>und</strong> Beißen bis hin zur<br />
Zahnpfl ege.“ Denn das Bewusstsein<br />
für die richtige <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e<br />
Entwicklung des Kindes wächst bei<br />
den Eltern. Innovationen, die aus<br />
medizinischem oder technischem<br />
Fortschritt entstehen, seien demnach<br />
immer sinnvoll, sagt Rathjen.<br />
Aber Eltern achten nicht nur auf<br />
den Nutzen, sondern auch auf die<br />
Materialien. Bei deren Auswahl<br />
schreiben Hersteller das Thema Sicherheit<br />
groß. Den Babyprodukte-<br />
Trend fasst Jakob Jakobson zusammen:<br />
„Preisgünstige Schnäppchen<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
INTERVIEW<br />
<strong>und</strong> Billigware sind oft fehl am<br />
Platz.“ Das Sicherheitsgefühl <strong>und</strong><br />
das Vertrauen in die Produkte lässt<br />
Eltern eher zu hochpreisigen Markenartikeln<br />
greifen.<br />
Spielend erziehen<br />
Aber nicht nur für die Babyprodukte<br />
legen sich die Entwickler ins<br />
Zeug. Insbesondere die Eltern profi<br />
tieren von der Innovationsbereitschaft<br />
der Hersteller. Rotho bei-<br />
Gesamt 1.655.743 –0,7% ➜ 597.319 –1,1%<br />
Verbrauchermärkte 478.893 –3,4% 172.344 –3,9%<br />
Supermärkte 60.535 –3,2% 28.080 –2,4%<br />
Discounter 155.439 –5,6% 56.744 +0,5% ➜<br />
Drogeriemärkte 918.664 +1,9% 331.498 +0,3% ➜<br />
Sonstige** 44.349 –4,8% 8.669 –6,7%<br />
➜ ➜<br />
➜ ➜<br />
➜<br />
Entwicklungspsychologie<br />
„Qualität ist wichtig“<br />
Die Entwicklungspsychologin Prof. Birgit Elsner berichtet über<br />
die sinnvolle Auswahl an Artikeln im Babysortiment.<br />
Wie kann der Handel sein Sortiment an<br />
Babyartikeln sinnvoll ergänzen?<br />
Der Handel kann darauf achten, dass er<br />
mit seinem Angebot nicht suggeriert, dass<br />
Kinder sich nur dann entwickeln, wenn sie<br />
diese Waren zur Verfügung haben. Gerade<br />
unsichere Eltern verwirrt dies mehr, als es<br />
sie unterstützt. Sinn macht vielmehr eine<br />
Kategorisierung nach Altersstufen oder<br />
Anwendungsbereichen wie Spielen, Essen<br />
<strong>und</strong> Pfl ege. Das unterstützt die Orientierung<br />
der Eltern. Wichtig ist, dass das<br />
Angebot qualitativ hochwertige Produkte<br />
umfasst: Plastik ohne Weichmacher <strong>und</strong><br />
Holzspielsachen, deren Behandlung kein<br />
Risiko für Kinder darstellt.<br />
Welche Spielzeuge sollte der Handel<br />
für die Kleinsten im Sortiment haben?<br />
Kinder bis sechs Monate unterscheiden<br />
nicht zwischen Alltagsgegenständen <strong>und</strong><br />
Babypfl ege <strong>und</strong> Babynahrung<br />
Im Vorjahresvergleich blieben Umsatz <strong>und</strong> Absatz nahezu konstant. Auffällig: Der<br />
Discount verkauft mehr Produkte, setzt damit aber deutlich weniger um.<br />
Vertrieb Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
* Zeitraum: Mai bis Mai; **Cash+Carry, Apotheken, Drogerien, Kauf-/Warenhaus Quelle: The Nielsen Company<br />
➜ ➜➜<br />
➜<br />
Spielsachen. Hier sind eher Waren wie<br />
Spieluhren zur Beruhigung oder Rasseln<br />
wertvoll. Nach dem ersten halben Jahr sind<br />
Spielsachen gefragt, die motorische Fähigkeiten<br />
schulen. Da Kinder dann schon sitzen,<br />
sind dies Spielsachen für die Hände,<br />
wie Steck- <strong>und</strong> Stapelspiele, oder ein Ball,<br />
der das Krabbeln anregt.<br />
Aus psychologischer Sicht: Welche<br />
Spielzeuge sind für die Entwicklung<br />
von Kleinkindern wirklich sinnvoll?<br />
Wichtig ist, dass Kinder mit dem Spielzeug<br />
interagieren können. Eine Rassel beispielsweise<br />
bietet etwas zum Hören <strong>und</strong> Sehen<br />
<strong>und</strong> fördert zusätzlich die Motorik. Solche<br />
einfachen Spielsachen sind sinnvoller als<br />
welche, die auf Knopfdruck Töne produzieren,<br />
während das Kind dabei nur passiver<br />
Beobachter ist. Kinder wollen selbst das<br />
Ursache-Wirkungs-Prinzip erlernen.<br />
spielsweise hat einen Windeltwister<br />
im Angebot, den Eltern einhändig<br />
bedienen können, während sie am<br />
Wickeltisch beschäftigt sind. Für<br />
unterwegs bietet das Unternehmen<br />
einen Autospiegel an, der den Blick<br />
in die Babyschale auf dem Rücksitz<br />
ermöglicht. Philips Avent unterstützt<br />
Eltern, die die Beikost ab<br />
dem sechsten Lebensmonat selbst<br />
herstellen möchten, <strong>und</strong> bietet ein<br />
Gerät, das Dampfgarer <strong>und</strong> Mixer<br />
kombiniert. Aufgr<strong>und</strong> der Größe<br />
lässt sich damit auch auf Vorrat<br />
kochen, zeitsparend können ganze<br />
Menüs zubereitet werden.<br />
Drei Sortimentskategorien sind<br />
für den Handel also unabdingbar:<br />
Erstens Spielzeug, das die Sinne<br />
des Kindes aktiviert. Zweitens Produkte,<br />
die die körperliche Entwicklung<br />
fördern, wie Trink- <strong>und</strong><br />
Esslerngeschirr oder Zahnpfl egeprodukte.<br />
Drittens Angebote, die<br />
das Leben der Eltern im Umgang<br />
mit ihrem Nachwuchs erleichtern.<br />
Fotos: Mam, Hersteller, Privat
Neue Produkte<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
Neue Ertragsbringer<br />
für Ihr Sortiment<br />
Innovative Produkte in ansprechender Optik sollen Verbraucher<br />
zum Zugreifen animieren. Zudem erweitern zahlreiche Hersteller<br />
ihre erfolgreichen Produkt-Ranges, insbesondere bei Süßwaren<br />
<strong>und</strong> Molkereiprodukten. An dieser Stelle bieten wir Ihnen wie<br />
gewohnt ausgewählte Neuheiten für Ihr Sortiment.<br />
Produkt des Monats<br />
Mit fruchtigen Chips in drei Sorten verspricht<br />
true fruits intensive Geschmackserlebnisse.<br />
DAS BESONDERE: Der für seine Smoothies bekannte<br />
Hersteller true fruits erweitert sein Produkt-Portfolio. Die<br />
neuen true fruits crisps sind laut Unternehmensangaben<br />
dank einer neuartigen Verfahrensweise besonders knusprig<br />
<strong>und</strong> reich an Vitaminen <strong>und</strong> Nährstoffen. Im Gegensatz<br />
zu normalen Trockenfrüchten, die mit Wärme getrocknet<br />
werden <strong>und</strong> dadurch Vitamine <strong>und</strong> Nährstoffe verlieren,<br />
wird den Fruchtchips lediglich das komplette Wasser durch<br />
Gefriertrocknung entzogen. Durch die geringe Gefriertemperatur<br />
<strong>und</strong> die schonende Trocknung sollen alle wichtigen<br />
Nährstoffe <strong>und</strong> Vitamine fast vollständig erhalten bleiben.<br />
Übrig bleiben knusprige Fruchtchips, die besonders intensiv<br />
schmecken. Wie bereits bei den Smoothies verwendet<br />
true fruits auch bei der Herstellung der Fruchtchips eigenen<br />
Angaben zufolge keine Zucker-, Aroma-, Zusatz-, Konservierungs-<br />
oder Farbstoffe. Mit den crisps reagiert der Her-<br />
steller auf die Nachfrage nach ges<strong>und</strong>er Ernährung, die verzehrfertig<br />
ist <strong>und</strong> leicht konsumiert werden kann. Gerade<br />
Obst wird traditionell als ges<strong>und</strong>er Snack für zwischendurch<br />
angesehen, allerdings sind Schälen <strong>und</strong> Schneiden im Alltag<br />
oft zeitaufwendig. Hier möchte true fruits eine Alternative<br />
bieten. Der Hersteller bringt die Fruchtchips verzehrfertig<br />
<strong>und</strong> knusprig in drei verschiedenen Sorten auf den<br />
Markt: Erdbeere, Ananas <strong>und</strong> Apfel.<br />
WERBUNG: PR- <strong>und</strong> POS-Maßnahmen, Social Media<br />
VERPACKUNGSEINHEIT: Karton mit 10 Tüten à 12 g<br />
IM HANDEL AB: sofort<br />
INTERNET: www.crisps.true-fruits.com<br />
41
Neue Produkte<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
42<br />
Molkereiprodukte<br />
Trüffel-Frischkäse<br />
Das Besondere: Mit neuem Produktkonzept<br />
miree „nur für kurze Zeit“ wollen<br />
die Karwendel-Werke zum Herbst frischen<br />
Wind ins Segment für französisch<br />
positionierten Frischkäse bringen: Die bis<br />
Dezember erhältliche Variante „Schwarzer<br />
Trüffel“ kombiniert aufgeschlagenen<br />
Frischkäse <strong>und</strong> schwarzen Trüffel.<br />
Werbung: POS-Maßnahmen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
10 Bechern à 135 g<br />
Im Handel ab: Oktober<br />
Internet: www.miree.de<br />
Wurstwaren<br />
Salami-Quartett<br />
Das Besondere: Nölke bietet unter<br />
der Marke Menzefricke vier fettreduzierte<br />
Salami-Spezialitäten im SB-Regal<br />
an. Die vier Varianten der Produktlinie<br />
„Leichter Genuss“: „Salami“ <strong>und</strong> „Grobe<br />
Schinken-Salami“ aus Schweinefl eisch,<br />
„Rinder-Salami“ <strong>und</strong> „Gefl ügel-Salami“.<br />
Werbung: Zweitplatzierungen, PR,<br />
Verkostungen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
10 Packungen à 80 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.menzefricke.de<br />
Molkereiprodukte<br />
Raclette-<strong>Käse</strong><br />
Das Besondere: Mit dem weiteren Ausbau<br />
des Sandwich-Scheiben-Sortiments<br />
verspricht Hochland neue Kaufi mpulse<br />
<strong>und</strong> mehr Umsatz mit <strong>Käse</strong>scheiben. Die<br />
neue Sorte Hochland Sandwich Scheiben<br />
Raclette verspricht mit der klaren<br />
Ausrichtung auf die Warmanwendung<br />
neue Verwendungsmöglichkeiten.<br />
Werbung: keine<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
10 Packungen à 200 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.hochland.de<br />
Feinkost<br />
Bayern-Heringe<br />
Das Besondere: Zum Oktoberfest<br />
bringt das Unternehmen Appel Feinkost<br />
bayerischen Geschmack in die Dose.<br />
Bis Oktober gibt es Appel Heringshappen<br />
Schmankerl in drei Varianten: MSC<br />
Heringshappen aus Filets geschnitten<br />
in Weißbier-Sauce, in süßer Senf-Sauce<br />
<strong>und</strong> die Variante „Kater-Frühstück“.<br />
Werbung: Zweitplatzierungs-Displays<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
12 Dosen à 200 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.appel-feinkost.de<br />
Molkereiprodukte<br />
Winter-Pudding<br />
Das Besondere: Landliebe aus dem<br />
Hause Friesland Campina startet unter<br />
dem Motto „Winterzeit“ mit zwei neuen<br />
Sorten in die winterliche Jahreszeit: Lebkuchen<br />
verfeinert mit Schokostückchen<br />
sowie Vanillekipferl. Die Pudding-Sorten<br />
versprechen sahnigen Genuss für Wintertage<br />
<strong>und</strong> sind entsprechend designt.<br />
Werbung: TV, POS-Maßnahmen<br />
Verpackungseinheit: Steige mit<br />
12 Bechern à 150 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.frieslandcampina.com<br />
Tiefkühlkost<br />
Chili-Kartoffelecken<br />
Das Besondere: Nach Einführung der<br />
1,2,3 Frites Hot & Spicy Anfang des<br />
Jahres legt McCain mit den 1,2,3 Country<br />
Potatoes als feurig-scharfe Geschmacksvariante<br />
„Hot Chili“ nach. Für<br />
den Geschmack sorgen rote Chilis,<br />
Cayenne pfeffer, schwarzer Pfeffer, Zwiebeln,<br />
Knoblauch <strong>und</strong> Kreuzkümmel.<br />
Werbung: Internet, PR-Maßnahmen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
12 Packungen à 600 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.mccain.de
Backmischungen<br />
Fertig-Kipferl<br />
Das Besondere: Die Aurora-Winterbackmischungen<br />
kehren mit einer neuen<br />
Sorte in die Regale zurück: Aurora Lieblings-Vanillekipferl<br />
erweitern das Aktionssortiment<br />
in dieser Saison auf insgesamt<br />
fünf fl exible Helfer für abwechslungsreichen<br />
weihnachtlichen Genuss.<br />
Werbung: Sammelpromotion, Displays,<br />
Rezeptbroschüren, Internet, PR<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
8 Schachteln à 375 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.aurora-mehl.de<br />
AfG<br />
Monster-Energy<br />
Das Besondere: Der US-Marktführer<br />
bei den Energy-Getränken Monster<br />
drängt als Partner des Mercedes GP<br />
Petronas F1-Teams mit hohem Tempo<br />
auf den deutschen Markt. Distributionspartner<br />
des US-amerikanischen Herstellers<br />
Hansen Natural ist Trend Beverages,<br />
eine Tochter der Deutschen SiSi-Werke.<br />
Werbung: PR-Maßnahmen, Sponsoring<br />
Verpackungseinheit: Tray mit<br />
24 Dosen à 0,5 l<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.trend-beverages.com<br />
Süßwaren<br />
Trend-Kaugummi<br />
Das Besondere: Erst süßlich-warm,<br />
dann angenehm kühl – so präsentiert<br />
sich die neue Sorte Instinct des Bestsellers<br />
5 GUM aus dem Hause Wrigley. Mit<br />
Minz-Geschmack <strong>und</strong> in der Trendfarbe<br />
Türkis setzt die Premiummarke auf außergewöhnliche<br />
Sinneseindrücke <strong>und</strong> will<br />
junge Käufer begeistern.<br />
Werbung: TV, PR<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
24 Verkaufs-Displays à 400 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.5gum.de<br />
Kosmetik<br />
Styling-Gel<br />
Das Besondere: Ultimativen <strong>und</strong> elastischen<br />
Halt für unzerstörbare Styles verspricht<br />
Henkel mit Schwarzkopf got2b<br />
Steh-auf-Kleber. Das Styling-Gel soll<br />
junge Verbraucher durch seine knallgelbe<br />
Verpackung locken. Laut Henkel hat die<br />
Premium-Trend-Stylingmarke got2b das<br />
stärkste Umsatzwachstum im Markt.<br />
Werbung: PR, Internet<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
6 Einheiten à 250 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.got2b.de<br />
Süßwaren<br />
USA-Corny<br />
Das Besondere: Bei den Schwartauer<br />
Werken heißt es „Corny goes USA“. Bis<br />
November ist Corny im „American-Style“<br />
auf Zweitplatzierungen am POS erhältlich.<br />
Jede Mix-Schachtel enthält fünf<br />
Riegel in drei verschiedenern Sorten:<br />
Brownie, Apple-Pie <strong>und</strong> Caramel Cookie.<br />
Werbung: Internet<br />
Verpackungseinheit: Bodenaufsteller<br />
(Palette) mit 60 (165) Faltschachteln<br />
mit jeweils 5 Riegeln à 20 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.corny.de<br />
Kosmetik<br />
Mascara-Traum<br />
Das Besondere: Ultimate Defi nition<br />
Mascara sorgt laut Hersteller Manhattan<br />
für perfekt defi nierte <strong>und</strong> optisch verlängerte<br />
Wimpern. Mit der professionellen<br />
Formel <strong>und</strong> der Plastikbürste sollen sich<br />
die einzelnen Wimpernhärchen optimal<br />
mit Farbe umhüllen lassen.<br />
Werbung: PR- <strong>und</strong> POS-Maßnahmen,<br />
Internet, Anzeigen, Kooperationen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
3 Einheiten à 6 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: manhattan-cosmetics.com<br />
43
Verkaufsförderung<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
44<br />
AKTION<br />
September<br />
KW 35 bis 43<br />
des Monats<br />
Die weiteren Aktions-Highlights<br />
Molkereiprodukte<br />
HEISSGETRÄNKE<br />
Rentable Rezepte<br />
Fans von Knirps aus dem<br />
Hause Bauer sind im Zuge<br />
einer On-Pack-Promotion<br />
aufgerufen, ihre kreativsten <strong>und</strong> leckersten Rezeptideen<br />
mit dem Knirps <strong>Wein</strong>käse als Zutat vorzustellen. Die fünf<br />
besten Rezeptideen werden jeweils mit einem hochwertigen<br />
Kochtopfset des Herstellers WMF prämiert. Für<br />
alle anderen Teilnehmer gibt es zusätzlich 100 Knirps-<br />
Schürzen zu gewinnen. Die Gewinnspiel-Aktion soll für<br />
steigende Kaufi mpulse am POS sorgen.<br />
� Zeitraum: bis November<br />
Kaffee-Genuss<br />
im Hollywood-Style<br />
Melitta Kaffee bietet eine fi lmreife<br />
<strong>Handels</strong>promotion: Unter dem Motto<br />
„Melitta präsentiert das Film-Genuss -<br />
Festival“ kombiniert der Kaffeespezialist<br />
in seinem gesamten Röstkaffee-Sortiment<br />
Kaffeegenuss <strong>und</strong><br />
Movie-Highlights. Im Ganze-Bohne-<br />
Sortiment BellaCrema fi nden Verbraucher<br />
auf der Verpackung Film-Klassiker<br />
wie „Frühstück bei Tiffany“ oder<br />
„Schokolade zum Frühstück“. Kinogutscheine<br />
sorgen im Kaffee-Pads-Sortiment<br />
für Aufmerksamkeit, Filterkaffee-<br />
Molkereiprodukte<br />
Kochender <strong>Käse</strong><br />
Käufer können eine Reise in die USA<br />
gewinnen – mit Übernachtung im Fünf-<br />
Sterne-Hotel <strong>und</strong> Besuch der Hollywood<br />
Studios. Mit seiner Movie-Verkaufsförderung<br />
will Melitta Akzente am<br />
POS setzen. Die Aktion wird im Handel<br />
mit einem aufmerksamkeitsstarken<br />
TV-Spot unterstützt, der auf allen<br />
reichweitenstarken Sendern ausgestrahlt<br />
wird. Prominente Zweitplatzierungen<br />
sollen zusätzlich für die nötige<br />
Aufmerksamkeit sorgen.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
Der Streichkäse Kiri aus<br />
dem Hause Bel möchte im<br />
Rahmen einer <strong>Handels</strong>aktion<br />
mit Lieblingsrezepten<br />
zum Sammeln punkten: Während des Aktionszeitraums<br />
enthält jede Packung Kiri-Streichkäse eine von<br />
elf Rezept karten <strong>und</strong> animiert Kinder, den „Kiri-Koch“<br />
in sich zu entdecken. Wer im Internet über sein persönliches<br />
Lieblingsrezept abstimmt, kann unter anderem<br />
einen Kinderkochkurs gewinnen.<br />
� Zeitraum: bis Oktober
Brotaufstrich<br />
Leckere Löffel<br />
Das Importhaus Wilms präsentiert<br />
eine <strong>Handels</strong>promotion<br />
mit dem englischen<br />
Marmeladenspezialisten<br />
Chivers. Wer drei Gläser Chivers Marmelade kauft, erhält<br />
gratis als Dankeschön einen Marmeladenlöffel von<br />
WMF. Kommuniziert wird die Aktion über Zweitplatzierungsdisplays.<br />
Das Chivers-Sortiment in Deutschland<br />
umfasst neben der wohl bekanntesten Sorte „Olde<br />
English Marmalade“ elf weitere Spezialitäten.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
Backmischungen<br />
Begehrte Bäume<br />
Die Herbstaktion von Kathi<br />
steht ganz im Zeichen der<br />
beiden Produkte Hefeteig<br />
<strong>und</strong> Streuselteig. Der<br />
Hersteller unterstützt die backstarke Obstzeit unter anderem<br />
mit einem Gewinnspiel auf allen Hefeteig- <strong>und</strong><br />
Streuselteig-Faltschachteln. Zu gewinnen sind 100 Apfelbäume.<br />
Rezeptideen auf den Faltschachteln, Großfl<br />
ächen-Plakataktionen sowie Verkostungen sollen Verbraucher<br />
auf die Herbstaktion hinweisen.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
Süßwaren<br />
Designte Dosen<br />
Die Marke Delacre von<br />
United Biscuits präsentiert<br />
Editionsdosen zum<br />
Sammeln <strong>und</strong> Verschenken.<br />
Erstmals wurde dazu die Tea Time 1.000-Gramm-<br />
Gebäckdose mit Tim & Struppi-Motiven gestaltet. Winterliche<br />
Motive aus dem Comic „Tim & Struppi in Tibet“<br />
zieren die drei liebevoll designten Editionsdosen. Neben<br />
den hochwertig gestalteten Dosen bietet der Hersteller<br />
dem Handel Aktionsdisplays als Zweitplatzierungen.<br />
� Zeitraum: bis November<br />
Streichfette<br />
Traumhafte Touren<br />
Die Walter Rau Lebensmittelwerke<br />
verlosen unter<br />
„Deli Reform Natour 2010“<br />
neun Erlebnis-Reisen in<br />
deutsche Naturparks sowie Navigationsgeräte <strong>und</strong> Wanderrucksäcke.<br />
Die Promotion wird auf den 500-Gramm-<br />
Bechern von Deli Reform Das Original <strong>und</strong> Die Leichte<br />
sowie Deli Reform Sommerfrische ausgelobt. Weitere<br />
Verkaufsunterstützung fi ndet durch eine POS-Plakatkampagne,<br />
TV-Trailer <strong>und</strong> PR-Aktivitäten statt.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
Süßwaren<br />
Goldene Gewinne<br />
Mars will mit Celebrations<br />
zum Start der Saison im<br />
September frischen Wind<br />
ins Pralinenregal bringen.<br />
Die Pralinenmischung aus beliebten Marken hat unter<br />
dem Motto „Gold im Mix“ 100 goldene Celebrations<br />
in Aktionspackungen versteckt. Der glückliche Finder<br />
eines goldenen Celebrations darf sich über 1.000 Euro<br />
freuen. Die Sofort-Gewinn-Mechanik soll dabei für<br />
zusätzliche Abverkaufsimpulse sorgen.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
Spirituosen<br />
Sportliche Seiten<br />
Pünktlich zum Beginn<br />
der B<strong>und</strong>esliga bringt der<br />
Hersteller Beam Global<br />
Deutschland für seine<br />
Marke Kuemmerling in Kooperation mit den Marco-<br />
Polo-Reiseführern einen B<strong>und</strong>esliga-City-Guide heraus.<br />
Das 48 Seiten umfassende Heft bietet Fans Infos über<br />
Sehenswürdigkeiten, Stadien <strong>und</strong> Gastronomie in den<br />
B<strong>und</strong>esliga-Städten. Den Guide gibt es beim Kauf eines<br />
25er-Packs Kuemmerling gratis dazu.<br />
� Zeitraum: bis Oktober<br />
45
Ausblick<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
46<br />
A U S B L I C K<br />
Premium für die Liebsten<br />
Loic Moutault, Geschäftsführer von Mars Petcare Deutschland, berichtet<br />
über seine Ansprüche an Premium bei Tiernahrung, nachhaltige Konzepte<br />
<strong>und</strong> die Vorteile eines breit gefächerten Markenportfolios.<br />
Herr Moutault, worauf führen Sie die Krisenresistenz<br />
des Marktes für Tierfutter zurück?<br />
H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze bedeuten Fre<strong>und</strong>schaft<br />
<strong>und</strong> Geborgenheit <strong>und</strong> somit ein Stück<br />
heile Welt. Allerdings ist „krisenresistent“<br />
ein starker Begriff. Das gesamtwirtschaftliche<br />
Umfeld hat immer auch<br />
Auswirkungen auf den Heimtiernahrungsmarkt<br />
– wenn auch nicht in so<br />
nega tiver Weise, wie es zuletzt in anderen<br />
Wirtschaftszweigen deutlich wurde.<br />
Die Nachfrage geht zu Premium: Wie viel<br />
Premium ist bei Tiernahrung noch möglich?<br />
Premium ist kein starres Konzept, das<br />
sich nur in einer Marke oder in einem<br />
Produktkonzept festmachen lässt. Ernährung<br />
mit dem Aspekt der Ges<strong>und</strong>heitsprävention,<br />
Functional Food wie<br />
Zahnpfl ege-Sticks für H<strong>und</strong>e, Belohnungsprodukte,<br />
kleine Snacks für zwischendurch,<br />
die immer auch die Interaktion<br />
mit dem Tier stimulieren, das<br />
sind heute <strong>und</strong> auch morgen die Wachstumsmotoren.<br />
Für uns ist Premium<br />
kein abschließendes Projekt, sondern<br />
die kontinuierliche Umsetzung von Verbraucherbedürfnissen<br />
in qualitativ herausragende<br />
<strong>und</strong> innovative Produkte.<br />
Was ist nachhaltig an Tiernahrung?<br />
Tiernahrung kann in vielfältiger Weise<br />
zum Thema Nachhaltigkeit beitragen.<br />
Ich nenne mal eine Facette: sorgsamer<br />
Umgang mit Fleisch <strong>und</strong> Fisch. Wir verwenden<br />
ausschließlich fl eischliche Rohmaterialien,<br />
die von Tieren stammen,<br />
die für den menschlichen Verzehr freigegeben<br />
wurden, aber aufgr<strong>und</strong> unserer<br />
heutigen Essgewohnheiten für die<br />
menschliche Ernährung praktisch nicht<br />
mehr eingesetzt werden. Bei der Fischverarbeitung<br />
verfolgen wir das Ziel,<br />
ausschließlich Fänge aus nachhaltigen<br />
Quellen zu verwenden.<br />
Viele Markenartikler reduzieren ihre<br />
Markenvielfalt. Sie führen 14 verschiedene<br />
Markenwelten: Wann kürzen Sie?<br />
Wir haben unser Markenportfolio ganz<br />
bewusst so aufgestellt – <strong>und</strong> in jüngster<br />
Zeit mit Dreamies <strong>und</strong> James Wellbeloved<br />
sogar neue Marken hinzugenommen.<br />
Die Resonanz im Markt gibt uns<br />
Recht. Wir können dem Handel maßgeschneiderte<br />
Markenportfolios anbieten<br />
<strong>und</strong> damit einen aktiven Beitrag zu seiner<br />
eigenen Positionierung im Wettbewerbsumfeld<br />
leisten.<br />
5,6 Millionen Deutsche halten Kleintiere.<br />
Warum führen Sie kein Kleintier-Futter?<br />
Mars Petcare begann vor genau 50 Jahren<br />
damit, den Markt für H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong><br />
Katzennahrung in Deutschland aufzubauen.<br />
Als Marktmacher haben wir uns<br />
immer auf unsere Stärken konzentriert.<br />
Und die liegen maßgeblich in unserem<br />
ernährungswissenschaftlichen Knowhow.<br />
Das ist unser Fokus. Hier setzen<br />
wir seit Jahrzehnten Maßstäbe <strong>und</strong><br />
werden das auch in Zukunft tun.<br />
IN KÜRZE<br />
Mars Petcare<br />
Gründungsjahr: 1960<br />
Firmensitz: Verden/Aller<br />
Mitarbeiter: 1.200<br />
Muttergesellschaft: Mars Inc., Mc Lean, USA<br />
Marken: Whiskas, Pedigree, Sheba, Cesar, James<br />
Wellbeloved, Greenies, Perfect Fit, Kitekat, Frolic,<br />
Chappi, Dreamies, Catsan, Thomas, Natusan, Trill<br />
Hauptabsatzkanäle: LEH, Zoofachhandlungen<br />
Internet: www.mars.de<br />
Foto: Unternehmen