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Wein und Käse - Markant Handels und Service GmbH

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<strong>Markant</strong>es<br />

Renaissance<br />

der Mitte-Marken<br />

Konjunktur<br />

Aufschwung<br />

der Wirtschaft<br />

Wasgau<br />

Live-Erlebnis<br />

der Produktion<br />

Intermessen<br />

Treffpunkt<br />

der Nachhaltigkeit<br />

FOOD NONFOOD DROGERIE<br />

<strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong><br />

Wie Sie richtig<br />

gut beraten<br />

09/2010<br />

Seite 23 – 26


Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz<br />

Editorial<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

Wertschöpfung impliziert<br />

verständliche Transparenz<br />

Wir stellen in Gesprächen mit den Lieferanten aus der Industrie immer wieder fest,<br />

dass Nachhaltigkeit wie ein Verkaufsförderungsthema behandelt <strong>und</strong> vermarktet<br />

wird. Um es klarzustellen: Nachhaltigkeit ist weder ein Marketing- noch ein<br />

Konditionenthema. Wir reihen uns auch nicht in die Projektfl ut von Nachhaltigkeitsbek<strong>und</strong>ungen<br />

ein, sondern leben vielmehr unternehmerischweitsichtiges<br />

Handeln in unserer Gruppe.<br />

Wir haben zahlreiche Mitglieder in unserer Gruppe, die sich zu Recht<br />

Vorreiter oder Vorbilder in der europäischen <strong>Handels</strong>welt nennen<br />

dürfen. Sie leben nämlich seit Jahrzehnten den Generationenauftrag<br />

im Alltagsgeschäft authentisch Mitarbeitern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Lieferanten vor. Oder wie es der ehemalige B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Professor Dr. Klaus Töpfer in einem Interview mit unserer Redaktion<br />

bezeichnet: soziale Solidarität <strong>und</strong> ökologische Stabilität.<br />

Nicht immer ist das, was billiger ist, auch wirklich kostengünstiger.<br />

Auch diese Aussage von Töpfer sollten sich alle<br />

Marktteilnehmer in unserer Branche zu Herzen nehmen. Dazu bedarf<br />

es allerdings mehr Transparenz als bislang zu den Produkten, deren<br />

Herkunft, Verarbeitungsprozesse <strong>und</strong> Mehrwerte. Die Hersteller sind<br />

folglich in der Pfl icht. Das vollständige Interview mit Professor<br />

Dr. Klaus Töpfer fi nden Sie auf den Seiten 18 f. in dieser Ausgabe.<br />

Jede Wertschöpfung setzt eine lückenlos nachvollziehbare <strong>und</strong><br />

verständliche Transparenz voraus. Nur dann sind die Verbraucher auch<br />

bereit, Mehrwerte zu bezahlen. Denn K<strong>und</strong>en sind mündiger, als<br />

viele Produktmanager glauben. Unsere Mitglieder erfahren dies täglich in ihren<br />

Märkten. Und sie wissen aus ihrem täglichen Miteinander mit den Verbrauchern,<br />

dass K<strong>und</strong>ennähe ein enges Vertrauensverhältnis voraussetzt. Diese Beziehung wird<br />

künftig noch bedeutender als bislang im Wettbewerb – konjunkturunabhängig.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

10 | <strong>Markant</strong>es<br />

Warum die Wirtschaftskrise die<br />

Marken der Mitte gestärkt hat – <strong>und</strong><br />

wie der Handel von ihnen profi tiert.<br />

18 | Vorne mitspielen<br />

Was Professor Dr. Klaus Töpfer<br />

Handel <strong>und</strong> Industrie zum Thema<br />

Nachhaltigkeit empfi ehlt.<br />

36 | Heißgetränke: Tee<br />

Wie die Hersteller dem Wunsch<br />

der K<strong>und</strong>en nach immer größerer<br />

Produktvielfalt nachkommen.<br />

HERAUSGEBER<br />

MARKANT <strong>Handels</strong> <strong>und</strong> <strong>Service</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Marketing <strong>und</strong> Consulting<br />

Internet: www.<strong>Markant</strong>.com<br />

KONZEPTION UND INHALT<br />

Bernhard Delakowitz, Tel. 0781 616-183<br />

Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182<br />

REDAKTIONSBEIRAT<br />

Michael Gerling, Geschäftsführer des<br />

Euro<strong>Handels</strong>instituts (EHI), Köln<br />

REDAKTION<br />

Klaus Mehler (Chefredakteur),<br />

Tel. 07225 916-250<br />

René Seebacher, Tel. 07225 916-259<br />

Bernd Liening (frei)<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz,<br />

Pascal Galliot, Klaus Manz, Brigitte<br />

Oltmanns, Ulrike Ostrop-Peters, Iris Stelter<br />

GRAFIK<br />

Alexandra Zimmer<br />

Stefanie Brückner (Fotoredaktion)<br />

ANZEIGEN<br />

medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG<br />

Alexandra Koch, Tel. 07225 916-270<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

Arabella Pitts,<br />

Tel. 07225 916-273<br />

ANZEIGENDISPOSITION<br />

Tel. 07225 916-281<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

Vier Wochen vor Erscheinen.<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10,<br />

gültig ab 1.1.2010<br />

Einzelverkaufspreis € 5,40<br />

item <strong>GmbH</strong>, Brunckstraße 20<br />

67346 Speyer<br />

Tel. 06232 643255<br />

Fax 06232 643260<br />

E-Mail: medialog@item.net<br />

DRUCK<br />

pva <strong>GmbH</strong>, Landau/Pfalz<br />

REPRO<br />

w&co Media<strong>Service</strong>s, München<br />

VERLAG<br />

medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Medienplatz 1<br />

76571 Gaggenau<br />

Tel. 07225 916-230<br />

Fax 07225 916-290<br />

Internet: www.medialog.de<br />

E-Mail: medialog@medialog.de<br />

ISSN 0948-0463<br />

STRATEGIE & MANAGEMENT<br />

MARKANTES: Renaissance der Mitte<br />

Warum Mitte-Marken wieder zulegen. 10<br />

MARKANT-Mitglied: Wasgau<br />

Was die „Gläserne Produktion“ bewirkt. 14<br />

STRATEGIE: Konjunktur<br />

Wer vom Aufschwung profi tiert. 16<br />

SERIE: Vorne mitspielen<br />

Warum Nachhaltigkeit Erfolg bringt. 18<br />

STRATEGIE: K<strong>und</strong>enbindung<br />

Wie Reiseangebote den POS aufwerten. 20<br />

SORTIMENTE<br />

<strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong>: Delikates Duo<br />

Wie Sie mit Ihrem Wissen überzeugen. 29<br />

Spirituosen: Starkes Sortiment<br />

Wie die Warengruppe für Umsatz sorgt. 32<br />

Intermessen: Frisches Forum<br />

Welche Trends die Messen aufgreifen. 33<br />

Heißgetränke: Trendprodukt Tee<br />

Was das Lifestyle-Getränk beliebt macht. 36<br />

Babyartikel: Perfekte Produktauswahl<br />

Wie Sie junge Familien als K<strong>und</strong>en binden. 39<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Branchennachrichten 6<br />

Nonfood 21<br />

Aktionstimer 23<br />

Marktforschung 27<br />

Industrienachrichten 28<br />

Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ 41<br />

Aktionen mit „Aktion des Monats“ 44<br />

Interview des Monats 46<br />

Impressum MARKANT <strong>Handels</strong>Magazin 55. Jahrgang Titelbild: F1online<br />

Erscheint einmal im Monat für Mitglieder <strong>und</strong> Partner der MARKANT Deutschland<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen. Die<br />

Zeitschrift wird zum Monatsanfang<br />

ausgeliefert.<br />

Reklamationen über nicht erhaltene Hefte<br />

können beim Verlag nur innerhalb von drei<br />

Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung<br />

gestellt werden. Bei Nichtbelieferung ohne<br />

Verschulden des Verlages oder im Falle<br />

höherer Gewalt (z. B. Streik etc.) besteht<br />

kein Entschädigungsanspruch.<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

©medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Gaggenau,<br />

Germany.


Branchennachrichten<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

6<br />

Food-Hotel in Neuwied eröffnet<br />

Die B<strong>und</strong>esfachschule des Lebensmittelhandels<br />

<strong>und</strong> die Händlerinteressen-<br />

vereinigung MLF haben in Neuwied<br />

ein Supermarkt-Hotel eröffnet. Das<br />

Seminarhotel verfügt über r<strong>und</strong> 120<br />

Zimmer, darunter 50 von ausgewählten<br />

Markenartikelherstellern <strong>und</strong> <strong>Handels</strong>unternehmen<br />

gestaltete Themenzimmer.<br />

MARKANT hat ebenfalls ein<br />

Themenzimmer. Das Supermarkt-<br />

Hotel ist einzigartig in Europa.<br />

Grüne wollen Plastiktüten besteuern<br />

Die Grünen wollen das Transportmittel<br />

mit einer Tütensteuer unattraktiv<br />

machen. Das schreibt die Zeitung<br />

TAZ. Als Vorbild wird Irland genannt.<br />

Dort wird auf jede Einkaufstüte aus<br />

Kunststoff 22 Cent Steuer erhoben.<br />

Die umweltpolitische Sprecherin der<br />

Grünen, Dorothea Steiner, hat laut<br />

Medienbericht eine Gesetzes-Initiative<br />

für November angekündigt. Politiker<br />

anderer Fraktionen unterstützen<br />

diesen Vorstoß.<br />

Lidl schaltet Radio-Werbung<br />

Lidl verstärkt den Werbedruck <strong>und</strong><br />

nutzt dabei künftig auch das Medium<br />

Hörfunk. Vor zwei Jahren hatte Lidl<br />

Fernseh-Werbung initiiert. Der Discounter<br />

hat Commercials für seinen<br />

„Super-Samstag“ geschaltet, unter<br />

anderem im öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funk. Laut Lidl handelt es sich<br />

dabei jedoch lediglich um einen<br />

regional begrenzten Test.<br />

Aldi verkündet Umsatzplus<br />

Statt der von ZDF <strong>und</strong> GfK vermeldeten<br />

Umsatzeinbußen hat der Discounter<br />

Aldi im ersten Halbjahr einen<br />

Zuwachs von 2,5 Prozent erzielt.<br />

Rewe strukturiert Toom neu<br />

Rewe integriert 15 Rewe Center-<br />

Märkte, die die SB-Warenhausgesellschaft<br />

Toom betreibt, ins Netz der<br />

Rewe-Supermärkte. In einem zweiten<br />

Schritt prüft die <strong>Handels</strong>gruppe, weitere<br />

kleinere Toom-Märkte ins Supermarkt-Netz<br />

zu überführen.<br />

Edeka überarbeitet Eigenmarken<br />

Die Hamburger wollen ihr Eigenmarken-Profi<br />

l aufbessern. Die bisherigen<br />

Produktqualitäten seien ausbaufähig.<br />

Zudem soll das Erscheinunsbild der<br />

Eigenmarken kontinuierlich optisch<br />

angepasst werden.<br />

LEBENSMITTELHANDEL<br />

Vollsortimenter im Aufwind<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel hat<br />

seine Umsätze im vergangenen<br />

Jahr nur marginal um 0,3 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.<br />

Das hat das Marktforschungsinstitut<br />

Nielsen in seinen Universen<br />

2010 festgehalten. Die moderate<br />

Entwicklung sei zum größten Teil<br />

durch die Preisrückgänge nach<br />

den rohstoffbedingten Preissteigerungen<br />

2008 erklärbar. Dies habe<br />

speziell bei einigen Warenklas-<br />

FAIRTRADE<br />

26 Prozent Zuwachs<br />

Fairtrade-Produkte sorgen im Handel<br />

zunehmend für Umsatz. Im vergangenen<br />

Jahr betrug der Umsatz<br />

mit fair gehandelten Produkten<br />

laut HDE 267 Millionen Euro. Dies<br />

ist ein Zuwachs um 26 Prozent. Die<br />

wachsende Auswahl an Fairtrade-<br />

Produkten sei ein Teil des wachsenden<br />

nachhaltigen Sortiments<br />

im Einzelhandel, vermeldet der<br />

Verband. Neben klassischen Produkten<br />

wie Kaffee, Tee <strong>und</strong> Schokolade<br />

setzt die Branche auch auf<br />

Artikel wie Kleidung, Blumen,<br />

Kosmetik <strong>und</strong> Holz.<br />

sen wie etwa der weißen<br />

Linie für Umsatzrückgänge<br />

gesorgt. Die Discounter<br />

haben sich im<br />

Gegensatz zu den Vorjahren<br />

umsatztechnisch<br />

nicht mehr positiv entwickelt,<br />

so die Marktforscher.<br />

Erfreulich sei hingegen<br />

die Entwicklung<br />

der Drogeriemärkte, die<br />

ihren Umsatz um 3,1 Prozent<br />

steigerten <strong>und</strong> damit besser abschnitten<br />

als im Vorjahr (+2,1 Prozent).<br />

Neben den Drogeriemärkten<br />

haben im vergangenen Jahr auch<br />

die Verbrauchermärkte Umsatzzuwächse<br />

erwirtschaftet (1,8 Prozent).<br />

Ebenfalls im Aufwind seien<br />

die Supermärkte. Die Anzahl der<br />

Märkte sei zwar rückläufi g, die verbleibenden<br />

Standorte erwirtschafteten<br />

jedoch höhere Flächenproduktivitäten<br />

als in den Vorjahren.<br />

CAMES<br />

Messe <strong>und</strong> Jubiläum<br />

Anlässlich des 90-jährigen Firmenbestehens<br />

hat Cames Anfang September<br />

70 Partner aus Industrie <strong>und</strong><br />

Handel zur Jubiläums-Messe nach<br />

Neuss eingeladen. Cames beliefert<br />

r<strong>und</strong> 1.300 Händler in Nordrhein-<br />

Westfalen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz<br />

mit mehr als 10.000 Lagerartikeln.<br />

Das Unternehmen<br />

hat den Partnern<br />

auf der Jubiläums-<br />

Messe eine Vielfalt<br />

von Produktneuheiten<br />

aus der Region<br />

vorgestellt.


Fotos: Fotolia/p!xel 66, Rossmann, medialog<br />

ROSSMANN<br />

Vorstoß in die Türkei<br />

Rossmann hat zwei Märkte in der türkischen<br />

Hauptstadt Ankara eröffnet. Die Drogeriemärkte<br />

liegen in den Einkaufszentren „Antares“ im<br />

nordöstlichen Stadtteil Etlik sowie „Kentpark“<br />

im südwestlichen Stadtteil Cankaya <strong>und</strong> bieten<br />

mit r<strong>und</strong> 14.000 Artikeln<br />

auf je 800 Quadratmetern<br />

ein Sortiment wie<br />

in Deutschland. Dirk Roßmann<br />

sieht den Vorstoß<br />

auch als Chance, „Vorurteile<br />

zu überwinden <strong>und</strong><br />

Völker langfristig zusammenführen<br />

zu können“.<br />

DM<br />

Gründer stiftet Anteile<br />

Götz Werner, Gründer des Drogeriemarktfi lialisten<br />

dm, bringt seine Anteile an dem Unternehmen<br />

in die gemeinnützige dm-Werner Stiftung<br />

ein. Der Schritt habe keine Auswirkungen<br />

auf das operative Geschäft. Die Stiftung unterstützt<br />

gemeinnützige Projekte in den Feldern<br />

Wissenschaft, Bildung, Erziehung, Völkerverständigung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

PHARMA-MARKT<br />

DocMorris als Dachmarke<br />

Der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio<br />

will seine Apotheken künftig europaweit,<br />

mit Ausnahme von Großbritannien, unter der<br />

Marke DocMorris führen. Celesio-Vorstandsvorsitzender<br />

Fritz Oesterle will Doc Morris in<br />

einem kleinteiligen Markt zur stärksten Apothekenmarke<br />

in Europa ausbauen. In Deutschland<br />

verhindern gesetzliche Beschränkungen<br />

den Aufbau eines Filialsystems. Bisher wird das<br />

Markenkonzept der Versandapotheke DocMorris<br />

an r<strong>und</strong> 150 Franchisenehmer vergeben.


Branchennachrichten<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

8<br />

BayWa steigert Umsatz<br />

Steigende Getreidepreise <strong>und</strong> das<br />

wachsende Interesse an erneuerbaren<br />

Energien haben BayWa im zweiten<br />

Quartal zu einem Umsatzsprung verholfen.<br />

Im ersten Halbjahr stieg der<br />

Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

von 3,7 auf 3,8 Milliarden<br />

Euro. Auch in der zweiten Jahreshälfte<br />

erwartet der Konzern gute Geschäfte.<br />

Baustoff-Handel legt zu<br />

Die deutschen Baustoff-Fachhändler<br />

haben trotz des langen Winters in<br />

der ersten Jahreshälfte ein Umsatzplus<br />

von 3,8 Prozent erzielt. Wie eine<br />

Umfrage unter den 900 Mitgliedsfi rmen<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes Deutscher<br />

Baustoff-Fachhandel zeigt, konnte das<br />

Geschäft mit gewerblichen K<strong>und</strong>en<br />

um knapp fünf, mit privaten K<strong>und</strong>en<br />

um 1,4 Prozent gesteigert werden.<br />

Unterhaltungselektronik gefragt<br />

Der Gesamtmarkt für technische Gebrauchsgüter<br />

in Deutschland beendete<br />

das zweite Quartal des Jahres<br />

mit beachtlichen 4,8 Prozent Wachstum.<br />

Spitzenreiter war dabei die Unterhaltungselektronik.<br />

Laut GfK zeigte<br />

das Segment auch dank der Fußball-<br />

WM bei einem Marktvolumen von insgesamt<br />

2,5 Milliarden Euro einen Umsatzzuwachs<br />

von 14,6 Prozent.<br />

Verband Bau+DIY benennt sich um<br />

Die Mitglieder der Herstellervereinigung<br />

Bau+DIY haben die Umbenennung<br />

des Verbandes beschlossen.<br />

Der Verband vertritt nun die Interessen<br />

seiner Mitglieder als Herstellerverband<br />

Haus & Garten. Mit dem neuen<br />

Namen will die Interessenvertretung,<br />

in der sich Industrieunternehmen aus<br />

den Sortimentsbereichen Bauen,<br />

Wohnen, Heimwerken, Freizeit, Garten<br />

<strong>und</strong> Outdoor zusammengeschlossen<br />

haben, ihr Profi l stärken.<br />

Nachfrage nach Anstrichmitteln steigt<br />

Die Deutschen kaufen in diesem Jahr<br />

mehr Anstrichmittel. Der Verband der<br />

deutschen Lack- <strong>und</strong> Druckfarbenindustrie<br />

prognostiziert für 2010 eine<br />

um 2,7 Prozent gesteigerte Nachfrage<br />

nach Lacken, Farben <strong>und</strong> Druckfarben.<br />

Der Verband erwartet eine Umsatzsteigerung<br />

um 5,1 Prozent. Dies<br />

sei auch Folge des steigenden Kostendrucks<br />

bei den Rohstoffen für Lacke,<br />

Farben <strong>und</strong> Druckfarben.<br />

DIY<br />

Fünf Prozent Teuerungsrate<br />

Die Einzelhandelspreise für Bau-<br />

<strong>und</strong> Heimwerkerprodukte sowie<br />

Anstrichmittel sind 2009 spürbar<br />

gestiegen. Laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt<br />

verteuerten sich die Produkte<br />

im Schnitt um fünf Prozent.<br />

Dies war eine deutliche Zunahme<br />

im Vergleich zum Vorjahr, in dem<br />

GLÜHBIRNENVERBOT<br />

Zweite Stufe erreicht<br />

Seit 1. September greift die zweite<br />

Stufe des EU-weiten Glübirnenverbots.<br />

2009 durften erstmals matte<br />

Glühbirnen sowie klare Leuchten<br />

mit einer Leistung von 100<br />

Watt nicht mehr hergestellt werden.<br />

Seit 1. September 2010 folgen<br />

Birnen mit einer Leistung von 75<br />

Watt, zum 1. September 2011 die<br />

Leuchten mit einer Leistung von 60<br />

Watt. Ab September 2012 werden<br />

auch die Glühbirnen der Stärken<br />

40 <strong>und</strong> 25 Watt verboten. Ausnahmen<br />

gelten etwa für Glühbirnen in<br />

Taschenlampen <strong>und</strong> in Autos.<br />

die Teuerungsrate durchschnittlich<br />

bei 2,5 Prozent lag. Fachleute erwarten,<br />

dass sich dieser Teuerungstrend<br />

auch in diesem Jahr fortsetzt.<br />

Insbesondere die rohölnahen Sparten<br />

aus den Bereichen Kunststoffe,<br />

Farben/Lacke <strong>und</strong> Bauchemie bekommen<br />

dabei zudem die Abwertung<br />

des Euros zu spüren. „Dieser<br />

massiv gestiegene Kostendruck auf<br />

Seiten der Hersteller wird zu neuen<br />

Preisr<strong>und</strong>en mit dem Einzelhandel<br />

führen“, so Ralf Rahmede, Geschäftsführer<br />

des Verbands Haus &<br />

Garten. Die Herstellervereinigung<br />

fordert daher, dass über neue gemeinsame<br />

Preismodelle in den<br />

Rohstoffmärkten nachgedacht werden<br />

muss, um Risikoaufschläge<br />

niedrig zu halten. Bisher war es in<br />

der DIY-Branche nicht üblich, einen<br />

variablen Preis für das Endprodukt<br />

mit gesonderten Rohstoffaufschlägen<br />

zu bestimmen.<br />

BAUMÄRKTE<br />

Gute Zwischenbilanz<br />

Nach verhaltener Umsatzentwicklung<br />

im April <strong>und</strong> Mai haben sommerlich-heiße<br />

Temperaturen im<br />

Juni für frischen Schwung im<br />

Baumarktgeschäft gesorgt. Nach<br />

sechs Monaten summiert sich der<br />

von den großfl ächigen Bau- <strong>und</strong><br />

Heimwerkermärkten erzielte Bruttoumsatz<br />

auf 9,31 Milliarden Euro<br />

– ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum. Der<br />

BHB/GfK-Report meldet für die<br />

bereinigte Umsatzentwicklung im<br />

ersten Halbjahr eine Steigerungsrate<br />

von 1,6 Prozent.<br />

Fotos: Fotolia/S. Duda, <strong>Handels</strong>hof, medialog


GASTGEWERBE<br />

Mehr Umsatz<br />

Das Gastgewerbe hat im Juni nominal<br />

3,6 Prozent mehr umgesetzt<br />

als im Vorjahresmonat. Gegenüber<br />

dem Mai 2010 war der Umsatz<br />

im Gastgewerbe im Juni laut<br />

Statistischem B<strong>und</strong>eamt nach Kalender-<br />

<strong>und</strong> Saisonbereinigung nominal<br />

2,3 Prozent<br />

höher. Im<br />

ersten Halbjahr<br />

2010 legte das<br />

Gastgewerbe<br />

im Vergleich zu<br />

2009 1,7 Prozent<br />

zu.<br />

HANDELSHOF<br />

Neuer Markt<br />

Die Kölner <strong>Handels</strong>hof-Gruppe<br />

übernimmt zum<br />

3. Oktober von<br />

Metro Cash &<br />

Carry Deutschland<br />

den Großmarkt<br />

in Broderstorf<br />

bei Rostock.<br />

Über die Höhe des<br />

Kaufpreises haben<br />

beide Seiten Stillschweigenvereinbart.<br />

Die <strong>Handels</strong>hof-Gruppe<br />

betreibt unter anderem<br />

bereits Cash+Carry-Märkte in<br />

Schwerin <strong>und</strong> Güstrow. In die<br />

Modernisierung des Großmarktes<br />

Rostock wird <strong>Handels</strong>hof ab Oktober<br />

einen einstelligen Millionenbetrag<br />

investieren. Der Zustellhandel<br />

soll deutlich ausgebaut werden.


<strong>Markant</strong>es<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY<br />

10<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

Renaissance der Mitte<br />

„Geiz ist geil“ war einmal: Erstmals seit Jahren gewinnen Mitte-Marken wieder Marktanteile.<br />

Warum ausgerechnet die Wirtschaftskrise die Marken der Mitte gestärkt hat.<br />

Die Krise wirkte wie ein reinigendes<br />

Gewitter. Das<br />

verheerende Verhalten der<br />

Finanzjongleure, das zur Wirtschaftskrise<br />

führte, hat Deutschlands<br />

Verbraucher wachgerüttelt.<br />

Die Folge: K<strong>und</strong>en schätzen Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Vertrauen mehr denn je.<br />

Bei Lebensmitteln sind Qualität<br />

<strong>und</strong> Marke zunehmend wichtiger<br />

als der Preis. Verbraucher greifen<br />

lieber zu Mitte-Marken als zu <strong>Handels</strong>marken.<br />

„Die zunehmende Verunsicherung<br />

der Menschen durch<br />

die Krise führt dazu, dass man sich<br />

wieder auf das besinnt, was man<br />

kennt“, sagt der Kommunikationsexperte<br />

Florian Haller, Geschäftsführer<br />

der Münchner <strong>Service</strong>plan<br />

Agenturgruppe.<br />

Positive Preis-Leistung<br />

Die Renaissance der Mitte ist<br />

laut Haller eine Folge der Krise.<br />

Verbraucher legten zudem Wert<br />

auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

– <strong>und</strong> das fi nde sich oft bei<br />

Mitte-Marken. „Geiz ist geil“ habe<br />

an Bedeutung verloren. Davon<br />

profitieren laut Haller die zwischen<br />

Premium <strong>und</strong> Discount positio<br />

nierten Mitte-Marken. Dabei<br />

waren Mitte-Marken von Unternehmensberatungen<br />

vor einigen<br />

Jahren noch für tot erklärt worden.<br />

Die Polarisierung des Marktes war<br />

weit fortgeschritten, das heißt, die<br />

Ausdünnung der mittleren Preislagen<br />

zugunsten von Billigangeboten<br />

einerseits <strong>und</strong> von Premiummarken<br />

andererseits, erklärt Dr. Wolfgang<br />

Adlwarth, Marketing-Experte<br />

bei der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK). Alleine die Marktführer<br />

konnten ihre Position am<br />

oberen Rand der Mitte behaupten.<br />

Der Marktanteil der sonstigen<br />

Mitte-Marken schrumpfte dagegen


von 42,7 Prozent im Jahr 2003 auf<br />

33,5 Prozent im Jahr 2008. „Eine<br />

wesentliche Ursache für die Ausdünnung<br />

der Mitte war der Druck<br />

von oben durch kontinuierliche,<br />

verstärkte Promotiontätigkeit der<br />

Premiummarken <strong>und</strong> Marktführer“,<br />

so Adlwarth. Hinzu kam der<br />

Druck von unten durch verbesserte<br />

Qualität der <strong>Handels</strong>marken<br />

sowohl in der Preiseinstiegslage als<br />

auch durch neu entwickelte Mehrwert-<strong>Handels</strong>marken.<br />

Wichtiger Werte-Vorteil<br />

Im vergangenen Jahr wurde<br />

der Polarisierungstrend jedoch gebrochen.<br />

„Erstmals gewinnen die<br />

Mitte-Marken in Summe wieder<br />

Marktanteile, <strong>und</strong> diese Entwicklung<br />

setzt sich 2010 fort“, so Adlwarth.<br />

Eine wichtige Ursache für<br />

diese Trendumkehr: Durch die<br />

Wirtschaftskrise haben Werte wie<br />

Vertrauen, Sicherheit <strong>und</strong> Verantwortung<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Dadurch bieten sich neue Chancen<br />

gerade für traditionsreiche, häufi<br />

g regional verankerte Mitte-Marken.<br />

Die Marken der Mitte treffen<br />

in der Krise auch deshalb den<br />

Nerv der Verbraucher, weil sie oft<br />

rational begründete Qualitätsversprechen<br />

geben <strong>und</strong> den Preisleistungsaspekt<br />

betonen.<br />

Klare Nutzer-Fokussierung<br />

„Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

von Mitte-Marken ist<br />

ihre Fokussierung auf ein bestimmtes<br />

Marktsegment“, sagt Adlwarth.<br />

Das können Nutzensegmente sein,<br />

wie beispielsweise die Ökologie bei<br />

der Marke Frosch. Oder auch Zielgruppen<br />

beziehungsweise Regionen,<br />

wie bei den Ostmarken Vita<br />

Cola <strong>und</strong> Bautzener Senf. Darüber<br />

hinaus bringen erfolgreiche Mitte-<br />

Marken mehr Innovationen auf<br />

ZAHLEN UND TRENDS<br />

Mitte-Marken<br />

Wie die Entwicklung der Marktanteile zeigt, machen Mitte-Marken wieder an<br />

Boden gut. Ein Gr<strong>und</strong> ist die Veränderung der Werteprioritäten der Verbraucher.<br />

Auffällig: Mitte-Marken wachsen besonders dank Produkt-Innovationen.<br />

Die Entwicklung im Markt verdeutlicht das Comeback der Mitte<br />

Comeback der Mitte – die Ausdünnung der Mitte-Marken im Markt ist nachhaltig <strong>und</strong><br />

durchgängig gestoppt. Marktanteilentwicklung (Wert in %)<br />

1. Qu. 1. Qu.<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2009 2010<br />

Premium<br />

Marktführer<br />

Mitte<br />

<strong>Handels</strong>marken<br />

Basis: 100 Warengruppen<br />

11,6 12,0 13,7 14,1 14,9 14,8 14,3 13,9 13,9<br />

15,2 15,2 15,2 15,1 15,3 15,0 15,6 15,5 15,3<br />

42,7 41,0 38,2 36,4 34,7 33,5 34,4 33,6 34,4<br />

30,5 31,8 32,9 34,4 35,1 36,7 35,7 37,0 36,4<br />

Die Krise hat die Werteprioritäten der Konsumenten verändert<br />

Einschätzung von Bedeutungsverschiebungen – Angaben in Prozent –<br />

Sicherheit<br />

Vertrauen<br />

Verantwortung<br />

Solidarität<br />

Innovation<br />

Macht<br />

Luxus<br />

70 27 3<br />

55 41 4<br />

52 44 4<br />

48 46 7<br />

36 58 6<br />

25 50 24<br />

18 41 42<br />

Abenteuer 16 46 37<br />

wichtiger gleich wichtig weniger wichtig<br />

Fragestellung: „Die Bedeutung von Wert kann sich mit der Zeit ändern. Ich nenne Ihnen im Folgenden einige<br />

Werte, <strong>und</strong> Sie sagen mir bitte, ob deren Bedeutung in der aktuellen Zeit Ihrer Meinung nach zu- oder abnimmt,<br />

das heißt, ob sie wichtiger oder weniger wichtig werden.“<br />

Basis: 1.080 Befragte<br />

Bei ihrer Produktpolitik setzen erfolgreiche Hersteller auf Innovation<br />

Erfolgreiche Mitte-Marken wachsen besonders über Innovationen. Bei Neueinführungen<br />

ist das Verhältnis Gewinner/Verlierer deutlich besser als bei Marktführern <strong>und</strong> Premium.<br />

Gewinner<br />

Verlierer<br />

Mitte-Marken Marktführer<br />

Premiummarken<br />

10,6<br />

15,0<br />

23,5<br />

21,2<br />

Ø Anzahl neuer Artikel im Programm 2009*<br />

*Artikel, die 2007 oder später eingeführt wurden. Quelle: GfK<br />

8,5<br />

7,6<br />

11


<strong>Markant</strong>es<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY<br />

12<br />

den Markt <strong>und</strong> bauen ihren Werbeeinsatz<br />

selbst in der Krise aus.<br />

Auch die Distribution im Discount<br />

spielt laut Adlwarth eine wichtige<br />

Rolle. Erfolgreiche Mitte-Marken<br />

hätten ihre Präsenz in diesem Kanal<br />

– der mehr als 40 Prozent des<br />

LEH-Umsatzes ausmacht – signifi<br />

kant ausgedehnt <strong>und</strong> seien gerade<br />

dort für den Verbraucher die<br />

preisleistungsstarke Alternative zur<br />

<strong>Handels</strong>marke.<br />

Finanzkräftige Mitte-Käufer<br />

Und wie sieht er aus, der typische<br />

Käufer von Mitte-Marken?<br />

Die Zielgruppe wird laut Kommunikationsexperte<br />

Florian Haller oft<br />

falsch eingeschätzt. Es handele sich<br />

nicht um den Durchschnitt aller<br />

Käufer, sondern um eine moderne<br />

verhaltensorientierte Segmentierung:<br />

„Eben um die Menschen, die<br />

überdurchschnittlich oft zu Mitte-<br />

Marken greifen.“ Für Markenartikler<br />

sei diese Gruppe hochinteressant,<br />

weil sie für Neuprodukte<br />

<strong>und</strong> Werbung aufgeschlossen <strong>und</strong><br />

vor allem kaufkräftig ist.<br />

Hallers Fazit: Die Mitte lebt.<br />

Haller verweist auf verschiedene<br />

Erfolgsfaktoren, die Mitte-Marken<br />

hinsichtlich ihres Werbeverhaltens<br />

besonders kennzeichneten.<br />

So investierten erfolgreiche<br />

Preis-Leistungs-Käufer bevorzugen Mitte-<br />

Marken. Davon profi tieren die Vollsortimenter.<br />

INTERVIEW<br />

Mitte-Marken überdurchschnittlich<br />

in Kommunikation. Eine empirische<br />

Untersuchung zeige, dass<br />

zwischen Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg in<br />

der Praxis etwa 25 Prozent Budget<br />

liegen. „Darüber hinaus investieren<br />

Mitte-Marken ihr Budget intelligenter<br />

als der Wettbewerb“,<br />

betont Haller nicht ganz uneigennützig.<br />

Wer weniger Budget als der<br />

Wettbewerb hat, sollte es zumindest<br />

kreativer einsetzen, rät der Experte.<br />

Das größte Potenzial liege in<br />

der besseren Integration der kommunikativen<br />

Maßnahmen.<br />

Innovation ist für Mitte-Marken<br />

laut Dr. Wolfgang Adlwarth<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Preisaktionen<br />

seien dabei für den nachhaltigen<br />

Erfolg einer Marke nicht<br />

Gesellschaft für Konsumforschung<br />

„Gute Wachstumschancen“<br />

GfK-Marketing-Experte Dr. Wolfgang Adlwarth erklärt, warum<br />

Mitte-Marken immer mehr Verbraucher überzeugen.<br />

Welche K<strong>und</strong>engruppen greifen bevorzugt<br />

zu Mitte-Marken?<br />

Die These, dass Mitte-Marken auch bevorzugt<br />

von der gesellschaftlichen Mitte gekauft<br />

werden, kann man nicht bestätigen.<br />

Mitte-Marken werden von allen Gesellschaftsschichten<br />

verwendet. Einen Schwerpunkt<br />

fi nden wir dagegen bei den älteren<br />

Lebenswelten der sogenannten Empty-<br />

Nest-Haushalte (Kinder sind aus dem<br />

Haus) <strong>und</strong> bei Rentnerfamilien – also bei<br />

demographisch wachsenden Segmenten.<br />

Werden Mitte-Marken weiter wachsen?<br />

Ja, in konsolidierten Märkten haben Mitte-<br />

Marken gute Wachstumschancen. Allerdings<br />

gibt es noch etliche Märkte, in denen<br />

die preisliche Mitte von zu vielen austauschbaren<br />

Marken besetzt ist, die sich gegenseitig<br />

die Luft zum Atmen nehmen. Hier<br />

wird erst noch eine Ausdünnung stattfi nden,<br />

die den verbleibenden Mitte-Marken<br />

neue Wachstumsmöglichkeiten gibt.<br />

Wie entwickelt sich Premium?<br />

Luxus ist derzeit nicht so angesagt. Deshalb<br />

haben es derart positionierte Premiummarken<br />

momentan eher schwer. Premium<br />

muss sich daher eher vom Luxus- zum<br />

Verantwortungs-Premium wandeln, bei<br />

dem der Mehrpreis für Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

Fairness bezahlt wird.<br />

Warum verlieren <strong>Handels</strong>marken<br />

weiterhin Marktanteile?<br />

<strong>Handels</strong>marken verlieren im <strong>und</strong> durch den<br />

Discount. So verliert Aldi seit längerem<br />

Marktanteile <strong>und</strong> damit natürlich auch seine<br />

<strong>Handels</strong>marken. Da schwächelt sozusagen<br />

der Wirt. Bei Super- <strong>und</strong> Verbrauchermärkten<br />

dagegen legen die <strong>Handels</strong>marken aktuell<br />

wieder zu <strong>und</strong> zwar insbesondere mit<br />

Mehrwert – <strong>Handels</strong>marken oberhalb von<br />

billig, gerade auch in der Mittelpreislage.<br />

Was bieten Mitte-Marken dem Handel?<br />

Mit Mitte-Marken können insbesondere<br />

die Vollsortimenter die große <strong>und</strong> wichtige<br />

K<strong>und</strong>engruppe der Preis-Leistungs-<br />

Käufer abdecken, ohne dabei das Instrument<br />

der Preispromotions überstrapazieren<br />

zu müssen. Mitte-Marken sind zudem sehr<br />

häufi g auch Traditionsmarken mit einem<br />

hohen Stellenwert bei älteren K<strong>und</strong>en (Best<br />

Agern), einer interessanten, weil kaufkraftstarken<br />

<strong>und</strong> auch loyalen Zielgruppe.<br />

entscheidend. Vielmehr gelte es,<br />

Verbraucher mit einem „abger<strong>und</strong>eten“<br />

Sortiment zu überzeugen.<br />

Wichtiger Innovations-Faktor<br />

Als positives Beispiel führt Adlwarth<br />

die Schalenmenüs von Sonnen-Bassermann<br />

an: Zusätzlich<br />

zum Basissortiment bietet der Hersteller<br />

seit 2008 die Produktlinie<br />

„Leichter Genuss“ an. Im vergangenen<br />

Jahr stieg der Umsatz der<br />

Schalenmenüs um über 40 Prozent.<br />

Mit Innovationen gewinnen<br />

Mitte-Marken laut Adlwarth Käufer<br />

<strong>und</strong> Umsätze aus der Billigschiene<br />

zurück. Auch der Handel<br />

könne davon profi tieren: „Eine gestärkte<br />

Mitte ist die goldene Brücke<br />

zu höherer Wertschöpfung.“<br />

Fotos: www.johannmayr.de (Illustration), Privat


Strategie & Management<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

14<br />

WASGAU METZGEREI<br />

Sehen, staunen,<br />

sicher sein<br />

Wasgau schafft Vertrauen <strong>und</strong> stärkt die K<strong>und</strong>enbindung: Das<br />

Unternehmen lädt die Verbraucher dazu ein, die Herstellung<br />

von Fleisch <strong>und</strong> Backwaren live mitzuverfolgen.<br />

Mit Zertifi katen <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en<br />

könnte die Wasgau<br />

Metzgerei <strong>GmbH</strong> ganze<br />

Plakatwände bestücken. Das Tochterunternehmen<br />

der Pirmasenser<br />

Wasgau AG ist gemäß ISO 9001<br />

zertifi ziert, erfüllt die internationalen<br />

Qualitätsnormen der EU, steht<br />

kurz vor der IFS-Zertifi zierung <strong>und</strong><br />

ist zigfach DLG-prämiert. Gut zu<br />

wissen für die K<strong>und</strong>en – doch für<br />

Wasgau nicht genug, denn: „Die Lebensmittelskandale<br />

der Vergangenheit<br />

haben viele Verbraucher verunsichert,<br />

<strong>und</strong> dem möchten wir<br />

mit noch mehr Information, noch<br />

mehr Transparenz <strong>und</strong> Offenheit<br />

begegnen“, erklärt Marketingleiterin<br />

Isolde Woll.<br />

Also startete Wasgau im vergangenen<br />

Jahr die Aktion „Gläserne<br />

Produktion“. Seit Oktober 2009<br />

können die K<strong>und</strong>en live <strong>und</strong> vor<br />

Ort die Herstellung „ihrer“ Fleisch-<br />

<strong>und</strong> Wurstwaren miterleben <strong>und</strong><br />

sich dabei von den höchsten Qualitäts-<br />

<strong>und</strong> Hygienestandards überzeugen.<br />

Zunächst wird den Besuchern<br />

kurz das Unternehmen<br />

vorgestellt. Sie erfahren, dass auf<br />

7.000 Quadratmetern Produktionsfl<br />

äche mehr als 180 Mitarbeiter<br />

insgesamt 115 verschiedene Produkte<br />

herstellen – allein r<strong>und</strong> 15<br />

Tonnen Koch- <strong>und</strong> Brühwürste pro<br />

Tag. Sie erfahren auch, wo das –<br />

schon zerlegt angelieferte – Fleisch<br />

<strong>und</strong> die Zutaten herkommen: Die<br />

Wasgau Metzgerei verarbeitet seit<br />

dem Jahr 2002 ausschließlich Bio-<br />

Rindfl eisch aus ökologischer Aufzucht,<br />

produziert vom Gut Borken<br />

in Meck lenburg-Vorpommern.<br />

Spezielle Zuchtprogramme<br />

Das Schweinefleisch stammt<br />

vom Landschwein <strong>und</strong> wird in<br />

einem speziell für Wasgau aufgelegten<br />

Zuchtprogramm produziert.<br />

Und das Gefl ügelfl eisch schließlich<br />

kommt aus Frankreich, wo in der<br />

Nähe von Bordeaux ein Züchter<br />

gemäß dem „Label Rouge“ arbeitet<br />

– ein staatlich kontrolliertes Qualitätssiegel,<br />

das unter anderem bäuerliche<br />

Auslaufhaltung beziehungsweise<br />

Freilandhaltung vorschreibt.<br />

So haben zum Beispiel die Wasgau-<br />

Hähnchen unbeschränkten Auslauf,<br />

ihr Futter besteht zu mindestens<br />

75 Prozent aus Getreide.<br />

Nach diesen <strong>und</strong> weiteren Erläuterungen<br />

beginnt die Besichtigung.<br />

Die Besucher müssen zunächst<br />

Schutzkleidung inklusive<br />

Michael Dausend (rote Mütze) von der Wasgau<br />

Metzgerei erläutert die Produktionsprozesse.


Produktionsstraße in der Wasgau Bäckerei:<br />

Weitgehend maschinell werden täglich r<strong>und</strong><br />

45.000 Laugenbrezeln hergestellt. Der Brotteig<br />

(Bild rechts) wird manuell geknetet.<br />

Plastikhauben <strong>und</strong> Schuhüberzieher<br />

anlegen <strong>und</strong> werden durch eine<br />

Hygieneschleuse geführt, um die<br />

Hände zu desinfi zieren. Im Bereich<br />

Wareneingang erleben sie mit, wie<br />

die eingehenden Lieferungen per<br />

Handscanner registriert <strong>und</strong> im<br />

haus eigenen Labor der Qualitätskontrolle<br />

unterzogen werden.<br />

Danach werden die Besucher<br />

an der Produktionskette entlang<br />

geführt: Sie sind live dabei, wenn<br />

Sehnen, Knochen <strong>und</strong> Fett von<br />

den Filet- <strong>und</strong> Muskelpartien gelöst,<br />

das Muskelfl eisch im Kutter<br />

mit rotierenden Messerklingen zu<br />

Wurstbrät verarbeitet <strong>und</strong> je nach<br />

Verwendungszweck mit speziellen<br />

Hygiene-Vorschrift: Der Bereich Verpackung<br />

darf von Besuchern nicht betreten werden.<br />

Gewürzmischungen vermengt<br />

wird. Anschließend geht es in die<br />

Füllerei, wo die Naturdärme <strong>und</strong><br />

die Formen (etwa für Fleischkäse)<br />

weitgehend maschinell mit dem<br />

Brät gefüllt werden.<br />

Detaillierte Einblicke<br />

Die Produkte wandern danach<br />

in die Kochkessel beziehungsweise<br />

in die Back- oder Räucherkammern.<br />

Die Besucher können verfolgen,<br />

wie die Brühwürste geduscht<br />

<strong>und</strong> anschließend in die zwei Grad<br />

kalte Kühlkammer transportiert<br />

werden. Im Gegensatz zu allen anderen<br />

Abteilungen darf der Bereich<br />

Verpackung aus hygienischen<br />

Gründen nicht betreten werden.<br />

Jedoch können die Besucher durch<br />

INFO<br />

Produktionsbetriebe<br />

Die Wasgau Metzgerei, Tochterunternehmen<br />

der Wasgau in Pirmasens, liefert täglich<br />

mehr als 40 Tonnen Fleisch <strong>und</strong><br />

Wurst vorwiegend an die Frischetheken der<br />

Wasgau-Märkte. Auch die hauseigene<br />

Großbäckerei produziert täglich Backwaren<br />

für die Wasgau-Märkte, unter anderem<br />

Kuchen <strong>und</strong> Teilchen sowie täglich<br />

200.000 Brötchen, knapp 40.000 Brote<br />

<strong>und</strong> 45.000 Brezeln. Dafür werden<br />

20 Tonnen Mehl pro Tag verarbeitet.<br />

Fotos: F. A. Rümmele<br />

Panoramafenster verfolgen, wie die<br />

gesamte Ware – vom Steak über<br />

den Saumagen bis zum Fleischsalat<br />

– portioniert <strong>und</strong> abgepackt<br />

wird. Letzte Station schließlich ist<br />

die Kommissionierung: Dort erfolgt<br />

die Endkontrolle <strong>und</strong> die Zusammenstellung<br />

der Lieferungen.<br />

Über 2.000 Verbraucher haben<br />

seit knapp einem Jahr die „Gläserne<br />

Produktion“ in der Wasgau<br />

Metzgerei <strong>und</strong> die wenige Kilometer<br />

entfernte Großbäckerei besucht,<br />

die ebenfalls zum R<strong>und</strong>gang<br />

einlädt. In beiden Betrieben sind<br />

schon bis ins nächste Jahr hinein<br />

die meisten Termine ausgebucht.<br />

15


Strategie & Management<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

16<br />

Selten war Umsatzplanung<br />

schwieriger als zu Beginn<br />

dieses Jahres. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der Wirtschaftskrise waren<br />

auch wir mit den Prognosen<br />

zurückhaltender“, berichtet Maike<br />

Kromminga, Sprecherin der Bünting<br />

AG im ostfriesischen Leer. Aus<br />

Vorsicht aber wird Zuversicht: Aufgr<strong>und</strong><br />

der positiven Entwicklung<br />

im ersten Halbjahr plant Bünting,<br />

mit r<strong>und</strong> 500 Combi-, Famila- <strong>und</strong><br />

<strong>Markant</strong>-Verbrauchermärkten im<br />

nordwestdeutschen Raum vertreten,<br />

inzwischen mit einem Umsatzplus<br />

von fünf Prozent für den Jahresabschluss<br />

2010. Die Bünting AG<br />

führt ihre gute Entwicklung „auch<br />

auf die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kooperationspartnern<br />

zurück“, so Unternehmenssprecherin<br />

Maike Kromminga.<br />

Ähnliche Töne kommen aus<br />

anderen <strong>Handels</strong>häusern. Auch<br />

KONJUNKTUR<br />

Rasanter<br />

Aufstieg<br />

Fast alle Anzeichen deuten darauf hin: Die<br />

Krise ist vorbei, die deutsche Wirtschaft<br />

schwenkt auf einen stabilen Wachstumskurs<br />

ein. Der Lebensmittelhandel allerdings<br />

wird davon nur in Maßen profi tieren.<br />

bei Bartels-Langness zum Beispiel<br />

weist der gesamte Einzelhandelsbereich<br />

per Ende Juli, unabhängig<br />

von der Betriebsform, fl ächenbereinigte<br />

Umsatzzuwächse aus.<br />

„Das Jahr 2010 zeigt sich von einer<br />

guten Seite, trotz Krisenlamento ist<br />

die Stimmung in der Bevölkerung<br />

gut“, freut sich Marketingleiterin<br />

Bärbel Hammer.<br />

Indikatoren zeigen aufwärts<br />

Und schließlich Beispiel drei:<br />

„Die Umsatzzahlen weisen sowohl<br />

bei unseren selbstständigen Einzelhandelspartnern<br />

als auch bei unseren<br />

fi lialisierten großen K<strong>und</strong>en<br />

im ersten Halbjahr eine Zunahme<br />

aus“, berichtet Hans-Philipp Okle,<br />

der als Großhändler r<strong>und</strong> 400 Nahversorgermärkte<br />

im südwestdeutschen<br />

Raum, mit Kaufl and <strong>und</strong> der<br />

Schweizer Migros aber auch Großfi<br />

lialisten beliefert.<br />

Voreiliger Optimismus? Kaum<br />

etwas deutet darauf hin, denn fast<br />

alle wirtschaftlichen Indikatoren<br />

zeigen momentan positive Tendenz.<br />

Sollte nicht noch Unvorhersehbares<br />

passieren, kann also auch<br />

der Lebensmittelhandel für den<br />

Rest des Jahres mit einem sehr positiven<br />

konjunkturellen Umfeld<br />

rechnen. Denn:<br />

� Blendende Auftragslage<br />

Seit Januar nimmt das Volumen<br />

der Auftragseingänge im verarbeitenden<br />

Gewerbe mit hohen zweistelligen<br />

Raten zu. Im Juni waren<br />

es fast märchenhafte 28,4 Prozent.<br />

� Boomende Exporte<br />

Waren im Wert von 86,5 Milliarden<br />

Euro hat die deutsche Wirtschaft<br />

im Juni in alle Welt geliefert.<br />

Das waren 3,8 Prozent mehr als im<br />

Mai <strong>und</strong> 28,5 Prozent mehr als im


Fotos: 123RF, Privat<br />

Juni 2009. Der Deutsche Industrie-<br />

<strong>und</strong> <strong>Handels</strong>kammertag erwartet<br />

insgesamt für dieses Jahr ein Exportplus<br />

von r<strong>und</strong> elf Prozent, für<br />

2011 von acht Prozent.<br />

� Beruhigter Arbeitsmarkt<br />

Ob Autoindustrie, Chemie, Elektroindustrie<br />

oder Maschinenbau, überall<br />

werden Kurzarbeit reduziert,<br />

Sonderschichten gefahren <strong>und</strong> Arbeitskräfte<br />

neu eingestellt. Die Statistik<br />

der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />

belegt diese Tendenz: Im Juli waren<br />

3,2 Millionen Menschen arbeitslos<br />

gemeldet, 270.000 oder 7,8 Prozent<br />

weniger als vor einem Jahr. Experten<br />

gehen davon aus, dass die Zahl<br />

der registrierten Arbeitslosen noch<br />

in diesem Jahr unter die Marke von<br />

drei Millionen fallen wird.<br />

Der Konsument taktiert<br />

Weil solche guten Nachrichten<br />

gute Laune machen, blicken die<br />

Deutschen wieder optimistisch in<br />

die Zukunft. Laut Infratest Dimap<br />

bewerteten im August zwei Prozent<br />

der B<strong>und</strong>esbürger die wirtschaftliche<br />

Lage mit der Note sehr gut<br />

<strong>und</strong> 40 Prozent mit der Note gut.<br />

Dieses Zeugnis ist spürbar besser<br />

als vor einem Jahr. Auch die Stimmung<br />

der Unternehmer stieg im<br />

Juli so stark wie seit der Wiedervereinigung<br />

im Jahre 1990 nicht<br />

mehr. „Die deutsche Wirtschaft ist<br />

INFO<br />

Positive Aussichten<br />

Die Konjunktur springt an. Experten gehen<br />

davon aus, dass die deutsche Exportwirtschaft<br />

in diesem Jahr ein Umsatzplus von<br />

über zehn Prozent schreiben kann. Die<br />

Zahl der Arbeitslosen wird zum Jahresende<br />

auf unter drei Millionen sinken. Allein der<br />

private Konsum hinkt hinterher: Per Jahresmitte<br />

verzeichnen die Umsätze im Einzelhandel<br />

nur ein leichtes nominales Plus von<br />

0,5 Prozent – allerdings mit positiver Tendenz,<br />

denn die Konsumneigung steigt.<br />

INTERVIEW<br />

In der Wirtschaft bricht Euphorie aus.<br />

Ist diese eigentlich berechtigt?<br />

So gut gelaunt wie derzeit war die Wirtschaft<br />

zuletzt bei der Wiedervereinigung.<br />

Damals wie heute ist etwas geschehen,<br />

was man erhofft, aber nicht unbedingt erwartet<br />

hatte. Heute ist es die Erleichterung<br />

darüber, dass die tiefe Wirtschaftskrise offenbar<br />

überw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> dass dies der<br />

deutschen Industrie offenbar besser gelungen<br />

ist als den meisten ihrer Wettbewerber.<br />

Insofern ist die Euphorie berechtigt.<br />

Profi tiert auch der Handel davon?<br />

Die Branche macht gegenwärtig eine Art<br />

Seitwärtsbewegung durch, die sich am Entwicklungspfad<br />

des sehr schwachen Vor-<br />

wieder in Partylaune“, kommentiert<br />

Hans-Werner Sinn, Präsident<br />

des Münchner ifo-Instituts.<br />

Wermutstropfen allerdings<br />

bleibt der private Konsum. „Der<br />

Verbraucher weiß noch nicht so<br />

genau, wie er sich verhalten soll“,<br />

konstatiert Dr. Robert Weitz, Chefvolkswirt<br />

des <strong>Handels</strong>verbandes<br />

Deutschland (siehe Interview).<br />

Das Problem: Nach einer aktuellen<br />

Umfrage von TNS Emnid glauben<br />

knapp drei Viertel der Deutschen,<br />

dass sie persönlich nicht von der<br />

positiven wirtschaftlichen Entwicklung<br />

profi tieren werden.<br />

Andere Branchen profitieren<br />

Also taktieren die Konsumenten<br />

noch sehr vorsichtig, <strong>und</strong><br />

dies schlägt sich in den Umsatzstatistiken<br />

des Einzelhandels nieder:<br />

Nach Angaben des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes hat die Branche das<br />

erste Halbjahr nominal zwar mit<br />

einem kleinen Plus von 0,5 Prozent<br />

abgeschlossen – in realer Rechnung<br />

entspricht dies jedoch einem Minus<br />

von 0,4 Prozent. Die Tendenz aber<br />

<strong>Handels</strong>verband Deutschland (HDE)<br />

„Mal drüber, mal drunter“<br />

Dr. Robert Weitz, Chefvolkswirt im HDE, über Konsumklima<br />

<strong>und</strong> Umsatzaussichten für den Food-Handel.<br />

jahres entlanghangelt. Mal etwas drüber,<br />

mal etwas drunter. Der Einzelhandel läuft<br />

mit, setzt aber noch keinerlei Impulse. Dies<br />

entspricht aber dem für Deutschland üblichen<br />

Konjunkturmuster. Zuerst springt der<br />

Export an, dann die Investitionen <strong>und</strong> zuletzt<br />

der Konsum.<br />

Gilt dies auch für die Food-Branche?<br />

Der Lebensmittelhandel gehört zu den am<br />

wenigsten volatilen Sparten des Einzelhandels.<br />

Er profi tiert von einer aufblühenden<br />

Konjunktur relativ wenig, bricht aber auch in<br />

der Krise nicht stark ein. Da er von sich aus<br />

sehr preisaktiv ist, verschenkt er Zuwachs<br />

<strong>und</strong> hat im ersten Halbjahr das Vorjahresniveau<br />

nicht ganz halten können.<br />

weist nach oben. Schon der Juni<br />

brachte ein ordentliches Plus von<br />

nominal 3,8 <strong>und</strong> real 3,1 Prozent.<br />

Das macht Hoffnung für den Rest<br />

des Jahres – vor allem dem Nonfood-Handel.<br />

Denn das Branchen-<br />

Umsatzplus ist insbesondere auf die<br />

Bereiche Bekleidung sowie Möbel<br />

<strong>und</strong> Einrichtung zurückzuführen.<br />

Der Lebensmittelhandel dagegen<br />

bewegt sich bislang in etwa<br />

auf Vorjahres-Niveau. Damit zeigt<br />

er sein typisches Muster. Dr. Robert<br />

Weitz: „Die Branche bricht zwar in<br />

der Krise nicht stark ein, profi tiert<br />

aber auch recht wenig von einer<br />

aufblühenden Konjunktur.“<br />

Weitere Wermutstropfen: Discounter<br />

fahren ständig neue Preisr<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> halten den Druck auf<br />

die Verkaufspreise hoch. Sorgen<br />

bereitet außerdem die Entwicklung<br />

der Einkaufspreise im Nonfood-<br />

Sortiment – vor allem für Produkte<br />

aus Ostasien. Löhne <strong>und</strong> Produktionskosten<br />

sind dort deutlich gestiegen.<br />

Mittelfristig wird der Handel<br />

die Preise der betroffenen Artikel<br />

nach oben korrigieren müssen.<br />

17


Strategie & Management<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

18<br />

SERIE: VORNE MITSPIELEN<br />

Nachhaltig zum Erfolg<br />

Billig muss nicht kostengünstig sein. Professor Klaus Töpfer zeigt auf, wie der Handel bei<br />

Industrie <strong>und</strong> Verbrauchern Einfl uss nehmen kann, damit sich nachhaltiges Denken durchsetzt.<br />

Herr Professor Töpfer, der Begriff<br />

Nachhaltigkeit wird mittlerweile infl ationär<br />

verwendet. Inwieweit handeln<br />

Unternehmen wirklich nachhaltig?<br />

Es gibt immer mehr Unternehmen,<br />

die sich darum bemühen, den Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Notwendigkeiten<br />

von Nachhaltigkeit gerecht<br />

zu werden. Auch indem sie darüber<br />

berichten. Dies ist eine sinnvolle<br />

Verfahrensweise. Die Öffentlichkeit<br />

muss darin eingeb<strong>und</strong>en sein <strong>und</strong><br />

wissen, was Unternehmen tun, um<br />

ihre Leistung zu erbringen.<br />

Welcher der drei Nachhaltigkeitsaspekte<br />

ist der wichtigste: ökologisch,<br />

ökonomisch oder sozial?<br />

Ich glaube, dass in einer Gesellschaft,<br />

in der die wirtschaftlichen<br />

Ziele schon in hohem Maße erreicht<br />

worden sind, <strong>und</strong> die einen<br />

hohen Grad an Wohlstand erreicht<br />

hat, die sozialen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Aspekte sehr viel stärker gewichtet<br />

werden müssen. Langsam setzt<br />

sich dies auch durch. Es ist viel zu<br />

lange so gehandelt worden, dass<br />

Kosten des Wohlstands einer Gesellschaft<br />

auf die soziale Solidarität<br />

<strong>und</strong> auf die ökologische Stabilität<br />

abgewälzt worden sind. Insofern ist<br />

diesen beiden Zielen gerade in einer<br />

hochentwickelten Gesellschaft besondere<br />

Beachtung zu schenken.<br />

Was muss der Handel in den kommenden<br />

zehn Jahren leisten, damit<br />

Nachhaltigkeit keine Illusion mehr ist,<br />

sondern zur Realität wird?<br />

Der Handel kann nach zwei Seiten<br />

hin sehr wirkungsvoll agieren.<br />

Einmal mit Blick auf seine Bezugsquellen,<br />

dass er auch gegenüber<br />

den Produzenten klare Informationen<br />

<strong>und</strong> Signale gibt, dass man<br />

Nachhaltigkeit, den Schutz der Umwelt<br />

<strong>und</strong> die Berücksichtigung sozialer<br />

Gesichtspunkte in der Produktionskette<br />

hochsetzt. Hier kann<br />

der Handel massiven <strong>und</strong> großen<br />

Einfl uss nehmen. Auf der anderen<br />

Seite kann er seine K<strong>und</strong>en intensiv<br />

informieren. Die Information<br />

ist sicherlich eine der wichtigsten<br />

Möglichkeiten, auch das Handeln<br />

breiter Bevölkerungsschichten im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit einzufordern.<br />

So können Händler Nachhaltigkeit<br />

in doppeltem Sinne fördern:<br />

In der Kette des Bezugs von<br />

Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen einerseits<br />

<strong>und</strong> andererseits durch die<br />

Information der Konsumenten.<br />

Durch diese Transparenz des eigenen<br />

Handelns wird auch ein Mitdenken<br />

<strong>und</strong> Mithandeln der K<strong>und</strong>en<br />

ermöglicht.<br />

Der Preiskampf im Lebensmittelhandel<br />

ist hart. Wie kann Nachhaltigkeit<br />

da überhaupt eine Rolle spielen?<br />

Wir sehen, dass immer mehr Menschen<br />

sich die Frage stellen: Wel-<br />

INFO<br />

IASS Potsdam<br />

Das IASS Potsdam widmet sich in einer<br />

ganzheitlichen Form transdisziplinär <strong>und</strong><br />

international der Erforschung des Klimawandels,<br />

der Komponenten des Erdsystems<br />

<strong>und</strong> der Nachhaltigkeit. Das Institut<br />

für Klimawandel, Erdsystem <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

wurde vor einem Jahr eröffnet.<br />

Gründungsdirektor ist Prof. Klaus Töpfer.<br />

Fotos: imago/Ulmer, medialog


PERSONALIEN<br />

lich kostengünstiger. Mit diesen<br />

Informationen werden die Kauf-<br />

STATEMENTS<br />

entscheidungen der Verbraucher Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller<br />

viel mehr Gewicht gewinnen. Ich<br />

glaube, dass der Preis für immer<br />

M<strong>und</strong>e. Was haben die Hersteller dazu<br />

zu sagen? Ausgewählte Statements.<br />

mehr Menschen ein Indikator, aber<br />

nicht der entscheidende <strong>und</strong> alleinige<br />

Ausdruck für den Kauf wird.<br />

Das ist gut <strong>und</strong> richtig so.<br />

Thomas Schiemann,<br />

Geschäftsführer Emmi Deutschland<br />

Es wird viel gesprochen über Nachhaltigkeit<br />

– wichtiger ist es, es dann auch zu tun.<br />

Thomas Brunner,<br />

Geschäftsführer Hochland<br />

Die Diskussion darf keine vorübergehende<br />

Modeerscheinung sein, die irgendwann von<br />

einem neuen Thema abgelöst wird, wenn<br />

das Interesse erlahmt. Nachhaltigkeit muss<br />

<strong>und</strong> wird uns nachhaltig beschäftigen.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer<br />

war von 1987 bis 1994 B<strong>und</strong>esminister<br />

für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />

sowie anschließend B<strong>und</strong>esminister<br />

für Raumordnung, Bauwesen <strong>und</strong><br />

Städtebau. Ab 1998 arbeitete er als Exekutivdirektor<br />

des Umweltprogramms der<br />

Vereinten Nationen in Nairobi. Seit 2001<br />

ist Töpfer Mitglied im Rat für nachhaltige<br />

Entwicklung der Vereinten Nationen.<br />

ches sind die Hintergründe im sozialen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Bereich der<br />

Produkte, die ich kaufe? Immer<br />

mehr Unternehmen kennzeichnen<br />

ihre Ware. Sie legen Wert darauf,<br />

dass sie ökologische Produkte<br />

im Lebensmittelhandel in besonderer<br />

Weise anbieten. Dass zeigt uns,<br />

dass fairer Handel immer intensiver<br />

nachgefragt wird. Ich glaube also,<br />

dass ein Unternehmen, das ein<br />

klares Profi l in der Nachhaltigkeit<br />

hat, daraus auch ökonomischen<br />

Vorteil in seiner Marktposition erhalten<br />

kann. Das wird in Zukunft<br />

noch stärker werden.<br />

Sind Verbraucher denn wirklich davon<br />

zu überzeugen, für nachhaltig produzierte<br />

Güter mehr Geld auszugeben?<br />

Ich glaube, dass der Nutzen, den die<br />

Verbraucher an den einzelnen Gütern<br />

haben, entscheidend zur Kaufentscheidung<br />

beiträgt. Nicht immer<br />

ist das, was billiger ist, auch wirk-<br />

Aus Ihrer Erfahrung als Direktor des<br />

UN-Umweltprogramms in Nairobi:<br />

Wie überzeugt man Menschen davon,<br />

schonend mit der Natur umzugehen?<br />

Wichtig ist, dass man sie informiert.<br />

Dass man ihnen die Transparenz<br />

ermöglicht für ein sinnvolles, eigenes<br />

Handeln, das erforderlich<br />

ist. Das zweite ist, dass man auch<br />

selbst durch das Angebot dessen,<br />

was man den K<strong>und</strong>en anbietet,<br />

dazu beiträgt, dass die Wahl für das<br />

Nachhaltige ausfallen kann. Beides<br />

gehört zusammen.<br />

Und was muss sich bis zum Jahr 2020<br />

unbedingt ändern?<br />

Wir müssen wegkommen von einer<br />

Wegwerfgesellschaft. Es ist wichtig,<br />

den Kreislauf wieder zu schließen,<br />

den wir bei den Verpackungen als<br />

erstes geschlossen haben. Diese<br />

Maßnahme ist als Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

bekannt geworden.<br />

Wir müssen das auch auf andere<br />

Bereiche ausdehnen. Kreislaufwirtschaft<br />

ist eine zwingende Notwendigkeit<br />

für eine Welt mit neun<br />

Milliarden Menschen. Zudem muss<br />

alles daran gesetzt werden, dass wir<br />

den mündigen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>igen Verbraucher<br />

immer stärker in die Lage<br />

versetzen, dass er entsprechend<br />

auch entscheidet. Er muss nicht<br />

bevorm<strong>und</strong>et, aber informiert werden.<br />

Wenn diese Voraussetzungen<br />

geschaffen sind, dann sind wir ein<br />

großes Stück weiter auf dem Weg<br />

zur Nachhaltigkeit.<br />

Olaf Jark,<br />

Marketingleiter Valensina<br />

Jedes Unternehmen <strong>und</strong> jeder Einzelne<br />

hat eine große Verantwortung für den Erhalt<br />

unserer Umwelt. Von daher sind Debatten<br />

zum Thema Nachhaltigkeit gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gut. Wir setzen zum Beispiel auf<br />

Verpackungssysteme, die aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen hergestellt werden <strong>und</strong><br />

voll recyclebar sind. Auch unsere PET-Verpackungen<br />

schonen allein durch ihre Leichtigkeit<br />

die Umwelt. Das spart auf allen<br />

Transportwegen Benzin <strong>und</strong> CO ² .<br />

Jean-Jacques Santarelli,<br />

Geschäftsführer Edelweiß<br />

Das Problem ist, dass viele Unternehmen<br />

im Thema Nachhaltigkeit eine Möglichkeit<br />

gesehen haben, Ihr Image zu verbessern,<br />

auch wenn sie in dem Bereich gar nichts<br />

getan haben. Dadurch wird dem Verbraucher<br />

etwas kommuniziert, was mit der Realität<br />

nichts zu tun hat. Und somit wachsen<br />

Zweifel <strong>und</strong> Skepsis gegenüber dem<br />

Begriff Nachhaltigkeit. Wir arbeiten daran,<br />

eine Chance zu vergolden, das Vertrauen<br />

des Verbrauchers in die Unternehmen <strong>und</strong><br />

deren Marken zurückzugewinnen.<br />

Martina Sandrock,<br />

Geschäftsführerin Iglo<br />

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema.<br />

Nur durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise<br />

können wir die Lebensgr<strong>und</strong>lage für<br />

die künftigen Generationen sichern. Das gilt<br />

auch für Iglo, <strong>und</strong> wir arbeiten bereits seit<br />

vielen Jahren daran, durch unser Handeln<br />

einen Beitrag zu leisten. Dabei beziehen wir<br />

uns beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur<br />

auf die ökologischen Komponenten, sondern<br />

auch auf soziale <strong>und</strong> ökonomische. So<br />

entsteht eine Win-Win-Situation für Unternehmen,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

19


Strategie & Management<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

20<br />

KUNDENBINDUNG<br />

Discount-Strand<br />

als Lockvogel<br />

Billig in der Optik, wertig im Programm: Reisen zum Discount-<br />

Preis müssen nicht schlecht sein <strong>und</strong> eignen sich sogar als<br />

K<strong>und</strong>enbindungsinstrument, sagt Expertin Barbara Wörz.<br />

Frau Wörz, Sie bieten achttägige Urlaubsreisen<br />

zum Preis von 149 Euro<br />

für die Vermarktung über <strong>Handels</strong>unternehmen.<br />

Welche Vorteile haben<br />

Unternehmen wirtschaftlich von der<br />

Vermarktung der Reise an K<strong>und</strong>en?<br />

Solche Reisen stärken die K<strong>und</strong>enbindung.<br />

Der Provisionserlös für<br />

die Vermittlung der Reise bringt einen<br />

kurzfristigen Deckungs beitrag,<br />

die intensivierte K<strong>und</strong>enbindung<br />

sichert den nachhaltigen Erfolg für<br />

den Kooperationspartner.<br />

Passen Billig-Reiseangebote zum<br />

Image nicht diskontierender Händler?<br />

Der Preis ist zwar günstig, die Reise<br />

an sich aber wertvoll. Zuschriften<br />

von K<strong>und</strong>en bestätigen die Qualität.<br />

Renommierte Airlines wie etwa<br />

die Lufthansa-Tochter SunExpress<br />

<strong>und</strong> Übernachtungen in Vier- bis<br />

Fünf-Sterne-Hotels schaffen den<br />

qualitativ hochwertigen Rahmen.<br />

Gibt es dazu konkrete Referenzen?<br />

Der Erfolg bei K<strong>und</strong>en von renommierten<br />

Verlagen wie Focus, Die<br />

Zeit, Der Spiegel <strong>und</strong> der Landwirtschaftsverlag<br />

unterstreicht die Seriosität<br />

unseres Angebots. Man kann<br />

davon ausgehen, dass solche Unternehmen<br />

kritisch prüfen, bevor sie<br />

ihren Namen für eine Empfehlung<br />

an ihre K<strong>und</strong>en hergeben.<br />

Wie ist so ein Preis möglich?<br />

Der Tourismusverband der Türkei<br />

unterstützt die Aktion, um die buchungsschwachen<br />

Zeiten auszugleichen.<br />

Die Nebensaison bietet dazu<br />

weitere Preisvorteile.<br />

Warum haben Sie die Türkei als<br />

Haupturlaubsziel ausgewählt?<br />

Die Türkei ist seit 2009 das beliebteste<br />

Reiseziel der Deutschen. Ursache<br />

ist sicher das generell hervorragende<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Wo liegt der Haken an den Billig-<br />

Reiseangeboten?<br />

Der Haken ist kein Haken. Ein Teil<br />

der Kosten wird durch den Besuch<br />

einer Shopping-Mall gedeckt. Keiner<br />

wird zum Kauf überredet, die<br />

Verkäufer sind absolut seriös.<br />

Welche Zielgruppe nutzt Ihren Erfahrungen<br />

nach solche Angebote?<br />

Die K<strong>und</strong>en sind meist schon älter<br />

<strong>und</strong> müssen keine Rücksicht auf<br />

Schulferien nehmen. Sie meiden<br />

die Hitze in der Hauptsaison.<br />

Was kommt arbeits- <strong>und</strong> kostentechnisch<br />

auf <strong>Handels</strong>unternehmen zu?<br />

Wir liefern ein komplettes Konzept<br />

<strong>und</strong> die druckfähigen Daten.<br />

Das fi nanzielle Risiko ist gering, da<br />

nur Opportunitätskosten anfallen.<br />

Bei <strong>Handels</strong>unternehmen bieten<br />

zum Beispiel K<strong>und</strong>enzeitschriften<br />

<strong>und</strong> Angebotsfl yer Möglichkeiten<br />

für kostengünstige Streuung.<br />

Was sagen Sie <strong>Handels</strong>unternehmen,<br />

wenn mehrere K<strong>und</strong>en unzufrieden<br />

von der Reise zurückkehren?<br />

Einzelfälle gibt es, aber die Zahl der<br />

Unzufriedenen ist verschwindend<br />

gering. Dagegen stehen viele tausend<br />

begeisterte K<strong>und</strong>en.<br />

PERSONALIEN<br />

Barbara Wörz leitet die Sparte „New<br />

Business“ im Hause von Burda Direct<br />

mit Sitz in Offenburg. Seit 2000 ist sie<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Burda<br />

Direct Group. Das Unternehmen ist ein<br />

führendes Dienstleistungsunternehmen<br />

für CRM <strong>und</strong> Dialogmarketing.<br />

Fotos: Unternehmen


Nonfood<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

NONFOOD<br />

Best Ager als Chance<br />

Die über 50-Jährigen haben nicht nur die höchste Kaufkraft, sie treiben auch das Wachstum in<br />

den Nonfood-Sortimenten. Aktuelle Studien zeigen neue Wege, das Potenzial zu erschließen.<br />

Der demografi sche Wandel<br />

ist nicht nur als Hindernis<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Handel<br />

zu sehen, sondern auch als große<br />

Chance. Das ist die zentrale Aussage<br />

einer Diplomarbeit über das<br />

Konsumverhalten der Best Ager,<br />

die an der Wirtschaftsakademie<br />

Pfalz in Ludwigshafen in Kooperation<br />

mit MARKANT Nonfood entstanden<br />

ist <strong>und</strong> jetzt vorliegt. Das<br />

Nachfragepotenzial verringert sich<br />

zwar durch die Schrumpfung der<br />

Bevölkerung, aber still <strong>und</strong> leise<br />

entwickelt sich die wachsende<br />

Zielgruppe der über 50-Jährigen<br />

zu einer zukunftsträchtigen K<strong>und</strong>engruppe<br />

für den Handel. Davon<br />

profi tieren auch die Nonfood-Warengruppen<br />

in hohem Maße, wie<br />

die aktuellen Ergebnisse belegen.<br />

Das Leben genießen<br />

Die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen<br />

– die sogenannten „Best<br />

Ager“ – haben im ersten Halbjahr<br />

2009 ihre Nonfood-Einkäufe um<br />

drei Prozent auf über 14 Milliarden<br />

Euro gesteigert. Die noch älteren<br />

Konsumenten – die „Generation<br />

Silber“ – erhöhten ihre Nonfood-<br />

Umsätze ebenfalls leicht um 1,2<br />

Prozent auf mehr als 21 Milliarden<br />

Euro. Damit sind die älteren Verbraucher<br />

die alleinigen Wachstumstreiber<br />

in den Nonfood-Märkten,<br />

so die Erkenntnis des GfK-Panels<br />

Nonfood. Denn alle jüngeren Konsumenten<br />

schränkten ihre Ausgaben<br />

deutlich ein, so dass der Markt<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 1,1 Prozent auf 71,2 Milliarden<br />

Euro Umsatz sank. Analysen zahlreicher<br />

Studien belegen, dass Best<br />

Ager dem Konsum positiv gegenüber<br />

stehen. „Die Zielgruppe will<br />

ihr Leben genießen <strong>und</strong> ist auch bereit,<br />

dafür Geld auszugeben. Kaufentscheidend<br />

ist jedoch das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis“, so ein Fazit<br />

der Diplomarbeit. Um das Potenzial<br />

auszuschöpfen, müsse der Handel<br />

aber stärker als bisher auf die Lieferanten<br />

einwirken <strong>und</strong> zielgruppengerechte<br />

Produkte <strong>und</strong> Verpackungskonzepte<br />

fordern, die nach<br />

einem universellen Design gestaltet<br />

sind <strong>und</strong> im Prinzip allen Altersgruppen<br />

Vorteile bieten – insbesondere<br />

hinsichtlich bedienerfre<strong>und</strong>-<br />

licher Handhabung <strong>und</strong> schneller<br />

optischer Erkennbarkeit wichtiger<br />

Eigenschaften. Bei einer Analyse<br />

des Nonfood-Marktes <strong>und</strong> seines<br />

Warenangebotes stellte sich heraus,<br />

dass es bereits viele Produkte gibt,<br />

die den besonderen Bedürfnissen<br />

der Best Ager Rechnung tragen.<br />

Vorteile überzeugen<br />

Beispiele dafür sind gebrauchsfre<strong>und</strong>liche<br />

Herde mit logischer<br />

Anordnung der Schalter, Akku-unterstützte<br />

Gartengeräte oder auch<br />

neuartige DIY-Konzepte für barrierefreie<br />

Bäder, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />

modernen Designs <strong>und</strong> praktischen<br />

Vorteile für Jung <strong>und</strong> Alt gleichermaßen<br />

interessant sind. Nur selten<br />

werden die vorhandenen Produkt-<br />

21


Nonfood<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

22<br />

vorteile aber gezielt kommuniziert<br />

<strong>und</strong> in Marketingkonzepten umgesetzt.<br />

Insbesondere bei der Präsentation<br />

auf den Verkaufsfl ächen<br />

gibt es Defi zite in der Zielgruppenansprache<br />

<strong>und</strong> auch Beratung. Die<br />

Best Ager legen besonders großen<br />

Wert auf Beratung am Point of<br />

Sale. Ist diese gegeben, dann ist der<br />

Preis zweitrangig.<br />

Best Ager gut informiert<br />

Dabei werden auch Instore-TV<br />

<strong>und</strong> andere Digital-Signage-Systeme<br />

als Informationsquelle gern<br />

genutzt – vorausgesetzt, die Informationen<br />

vermitteln tatsächlich<br />

Nutzwert <strong>und</strong> gezielte Aussagen<br />

über erklärungsbedürftige Produkte.<br />

Genauso wichtig aus Sicht<br />

der Best Ager sind Nutzenvorteile<br />

<strong>und</strong> die Sicherheit der Geräte der<br />

unterschiedlichen Nonfood-Bereiche.<br />

Diese Konsumenten gelten<br />

als sehr gut informiert, <strong>und</strong> sie legen<br />

großen Wert auf neutrale positive<br />

Produktbewertungen, etwa<br />

von Stiftung Warentest. Eine<br />

weitere wichtige Erkenntnis der<br />

ZAHLEN<br />

Nonfood-Umsätze<br />

Die Nonfood-Umsätze waren 2009<br />

dank der hohen Nachfrage älterer<br />

Verbraucher nur leicht im Minus.<br />

Alter der haushaltsführenden Person<br />

■ 60 Jahre<br />

<strong>und</strong> älter<br />

■ 59 – 50<br />

Jahre<br />

■ 40 – 49<br />

Jahre<br />

2008 2009<br />

29 30<br />

19 20<br />

24 24<br />

+1,2%<br />

+3,0%<br />

+1,5%<br />

■ – 39<br />

Jahre<br />

Umsatz in<br />

28 27 –5,9%<br />

Mrd. € 72,1 71,1 –1,1%<br />

Quelle:GfK<br />

ZAHLEN UND TRENDS<br />

Diplomarbeit: Marken dürfen sich<br />

nicht allein auf die Markentreue<br />

der älteren Konsumenten verlassen.<br />

Die Best Ager stehen der<br />

Marke zwar gr<strong>und</strong>sätzlich positiv<br />

gegenüber, sind dabei aber durchaus<br />

bereit, auch zu Eigenmarken zu<br />

greifen, wenn diese ein hohes Qualitätsversprechen<br />

haben oder von<br />

Bekannten empfohlen wurden.<br />

Alle Warengruppen interessant<br />

Das Nonfood-Produktspektrum,<br />

mit dem der Handel die Best Ager<br />

ansprechen kann, umfasst praktisch<br />

alle Warengruppen. In den<br />

Fitness- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssortimenten<br />

beispielsweise stoßen Fitnessbänder,<br />

Walking-Zubehör <strong>und</strong><br />

Funktionsbekleidung aller Art auf<br />

Interesse. Beim Reisebedarf sind es<br />

vor allem Trolleys, bei den Haushaltswaren<br />

unter anderem besonders<br />

leicht zu handhabende Dosenöffner,<br />

beschriftete Vorratsbehälter<br />

oder praktische Messerblocks <strong>und</strong><br />

in der Gartenabteilung zum Beispiel<br />

Wärmekabinen mit Infrarotstrahlern<br />

für das Gartenhäuschen.<br />

Auch Sicherheitsprodukte<br />

wie Alarmanlagen <strong>und</strong> Beleuchtung<br />

für Haus <strong>und</strong> Hof stehen bei<br />

den Best Agern hoch im Kurs.<br />

Der Handel hat auch vielerlei<br />

Möglichkeiten, im Rahmen seiner<br />

Verkaufsraumgestaltung, Produkt-<br />

<strong>und</strong> Sortimentspolitik sowie<br />

Kaufkraft<br />

Best Ager <strong>und</strong> die Generation Silber sind vermögende Zielgruppen mit hoher<br />

Kaufkraft <strong>und</strong> Potenzial für alle Nonfood-Branchen.<br />

Kaufkraft<br />

(verfügbares Netto-<br />

Einkommen)<br />

pro Person (15 J. +)<br />

<strong>und</strong> pro Jahr in Euro*<br />

Jüngere Best Ager Generation<br />

Generation (50 – 59 Jahre) Silber<br />

(– 49 Jahre) (60 Jahre +)<br />

19.131 24.008 19.892<br />

* GfK Marktforschung Quelle: GfK<br />

mit der Zahl der <strong>Service</strong>angebote<br />

positiv auf die Kaufgewohnheiten<br />

der Zielgruppe Best Ager einzuwirken.<br />

So können Händler die<br />

Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en steigern<br />

<strong>und</strong> Vorteile gegenüber den Wettbewerbern<br />

erzielen. Die besondere<br />

Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />

von Best Agern kann gleichzeitig<br />

dazu führen, dass auch jüngere<br />

K<strong>und</strong>en durch eine bequemere<br />

<strong>und</strong> angenehmere Verkaufsraumatmosphäre<br />

angesprochen werden.<br />

So sind zum Beispiel die in<br />

vielen Märkten platzierten Leselupen<br />

nur „eine Vorstufe zu insgesamt<br />

besser lesbaren Verpackungen<br />

<strong>und</strong> Produktinformationen“, heißt<br />

es in der Diplomarbeit. Eine bessere<br />

optische Darstellung kommt nicht<br />

nur den älteren Konsumenten entgegen,<br />

sondern wird auch von jüngeren<br />

dankbar angenommen.<br />

Heißer Wettkampf entbrannt<br />

„In den nächsten Monaten <strong>und</strong><br />

Jahren ist in allen Branchen ein<br />

heißer Wettkampf um die Zielgruppe<br />

Best Ager zu erwarten“, so<br />

das Fazit. Das Angebot optimierter<br />

Produkte <strong>und</strong> vermehrt auf die älteren<br />

Konsumenten zugeschnittene<br />

Verkaufspunkte werden daher eine<br />

Notwendigkeit für diejenigen <strong>Handels</strong>unternehmen<br />

darstellen, die<br />

sich am Markt profi lieren <strong>und</strong> ihren<br />

Umsatz steigern wollen.<br />

Foto: Masterfi le


November 2010<br />

Termine<br />

AKTIONS-TIMER<br />

Marketing-Ideen für den POS<br />

MESSEN<br />

16. – 17. November<br />

� Deutscher <strong>Handels</strong>kongress<br />

<strong>und</strong> Kongressmesse „Retail World“<br />

(Berlin)<br />

1. BACK-IDEEN<br />

Plätzchen, Stollen <strong>und</strong> Co.<br />

Kinder lieben es, <strong>und</strong> es gehört vor Weihnachten einfach dazu: Das<br />

Selberbacken von Plätzchen, Stollen <strong>und</strong> anderem Weihnachtsgebäck.<br />

Ein Top-Thema für eine große stimmungsvolle Weihnachts-Aktion.<br />

2. WELLNESS-WOCHE<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Fitness<br />

Sobald die Temperaturen wieder sinken, steigt die Nachfrage der<br />

Verbraucher nach Produkten, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wellness besonders<br />

fördern. Starten Sie eine sortimentsübergreifende Wellness-Aktion.<br />

3. NONFOOD-AKTION<br />

Ideen für die Festtage<br />

Vom Adventskalender über Geschenkpapier <strong>und</strong> Weihnachtskarten bis<br />

hin zum Christbaumverkauf auf dem Parkplatz – die Weihnachtszeit<br />

bietet zahlreiche Produkte <strong>und</strong> Ideen für eine große Nonfood-Aktion.<br />

MARKANT<br />

Zentralmusterungen<br />

29. November – 12. Dezember<br />

� Papier-/Büro-/Schreibwaren<br />

(Worms)<br />

November 2010<br />

1 Mo Allerheiligen KW 44<br />

2 Di Allerseelen<br />

3 Mi<br />

4 Do<br />

5 Fr<br />

6 Sa<br />

7 So<br />

8 Mo KW 45<br />

9 Di<br />

10 Mi<br />

11 Do Martinstag<br />

12 Fr<br />

13 Sa<br />

14 So Volkstrauertag<br />

15 Mo KW 46<br />

16 Di<br />

17 Mi Buß- <strong>und</strong> Bettag<br />

18 Do<br />

19 Fr<br />

20 Sa<br />

21 So Totensonntag<br />

22 Mo KW 47<br />

23 Di<br />

24 Mi<br />

25 Do<br />

26 Fr<br />

27 Sa<br />

28 So 1. Advent<br />

29 Mo KW 48<br />

30 Di


�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Sortimente<br />

Saisonales Gebäck<br />

� Brownies<br />

� Butter-(Spritz-)Gebäck<br />

� Florentiner<br />

� Kokosmakronen<br />

� Spekulatius<br />

� Vanillekipferl<br />

Saisonale Süßwaren<br />

� Dominosteine<br />

� gebrannte Mandeln<br />

� Pfeffernüsse<br />

� Printen<br />

� Rumkugeln<br />

� Zimtsterne <strong>und</strong> -waffeln<br />

Saisonale Backwaren<br />

� Früchtebrot<br />

� Mandelbrot<br />

� Oblaten<br />

� Stollen (verschiedene Sorten)<br />

� Lebkuchen (verschiedene<br />

Ausformungen)<br />

Backzutaten<br />

� Haselnüsse (gemahlen, ganz)<br />

� Krokant, Kokosraspel<br />

� Mandeln (gemahlen, ganz,<br />

gehobelt, gestiftelt, gestückelt)<br />

� Walnüsse<br />

� Sultaninen<br />

� Backpulver<br />

� Vanillezucker<br />

� Brauner Zucker<br />

� Trockenhefe, Hefe<br />

� Tortenguss (versch. Sorten)<br />

� Back-Aromen<br />

� Kuvertüre (versch. Sorten)<br />

� Orangeat, Zitronat<br />

BACK-IDEEN<br />

Süße Verführungen<br />

Der erste Advent steht bald wieder vor der Tür, <strong>und</strong> damit bereiten sich vor<br />

allem die Haushalte mit Kindern auf das Weihnachtsbacken vor. Bieten Sie<br />

dieser wichtigen Ziegruppe alles an Produkten <strong>und</strong> Zutaten in einer Aktion.<br />

�<br />

Backmischungen<br />

� Kuchen-, Torten-, Brot- <strong>und</strong><br />

Teigmischungen<br />

� Saisonale Backmischungen<br />

(z. B. Muffi ns, Gebäck)<br />

�<br />

Dekorationen<br />

� Belegkirschen<br />

� Schokoladen-Raspel<br />

� spezielle Dekorationen<br />

(z. B. Tannenbäume, Herzen)<br />

� Marzipan-Rohmasse<br />

� Kuchen-, Tortenguss<br />

�<br />

Nonfood-Verb<strong>und</strong>artikel<br />

� Ausstechformen, Kuchenformen<br />

� Backpinsel, Backpapier<br />

� Eitrenner<br />

� Mehlsieb<br />

� Rührschüssel<br />

� Spritzbeutel<br />

� Schneebesen<br />

� Back-Bücher (Rezeptbücher)<br />

� Backofenreiniger<br />

� Teig-Knetmaschine<br />

Step-by-Step<br />

1. Werbung starten.<br />

Planen Sie Beginn <strong>und</strong> Dauer der<br />

Aktion. Sobald Sie diese Daten<br />

festgelegt haben, entwerfen Sie<br />

einen originellen, aber stimmungsvollen<br />

Handzettel. Setzen Sie mit<br />

dieser Aktion einen thematischen<br />

Schwerpunkt in Ihrer Werbung.<br />

Weisen Sie auf besondere Leistungen<br />

wie festliche Geschenkkörbe<br />

<strong>und</strong> Einpackhilfen hin.<br />

2. Aktionsfl äche planen.<br />

Bewerben Sie die Artikel auf einer<br />

separaten Aktionsfl äche. Nutzen<br />

Sie dafür die Displays <strong>und</strong> Promotions<br />

der führenden Backzutaten-<br />

<strong>und</strong> Süßwarenhersteller.<br />

3. Sortimente zusammenstellen.<br />

Bestellen Sie die aufgeführten<br />

Produkte rechtzeitig zum Aktionsbeginn.<br />

Orientieren Sie sich bei<br />

den Mengen an den Verkaufszahlen<br />

der Vorjahressaison.<br />

4. Weihnachtsambiente erzeugen.<br />

Schaffen Sie eine weihnachtliche<br />

Atmosphäre in Ihrem Markt.<br />

Dekorieren Sie mit Girlanden,<br />

Nikoläusen <strong>und</strong> Sternen. Vergessen<br />

Sie nicht, Ihrem Markt auch<br />

schon draußen ein stimmungsvolles<br />

Äußeres zu geben.<br />

MARKANT-Tipps<br />

➜ Verkosten Sie Christstollen,<br />

Spritzgebäck <strong>und</strong> andere Spezialitäten.<br />

Sorgen Sie dafür, dass ausreichende<br />

Mengen vorrätig sind.<br />

➜ Listen Sie eine breite Vielfalt an<br />

hochwertigen Markenprodukten<br />

ein. Vor den Festtagen wird viel<br />

Gebäck verschenkt – dies aber nur<br />

dann, wenn es sich um hochwertige<br />

Ware handelt. Abgesehen davon<br />

gönnen sich die Verbraucher zu<br />

Weihnachten auch mal höherpreisige<br />

Artikel, die sie mit Genuss verzehren.<br />

Tipp: ein Aktionsaufbau nur<br />

mit Premiumprodukten.<br />

geplanter Termin: KW


Sortimente<br />

� OTC-Produkte �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� Vitamin C (Pulver <strong>und</strong><br />

Brausetabletten)<br />

� Multivitamin-Präparate (Dragees,<br />

Kau- <strong>und</strong> Lutschtabletten)<br />

� Kamillenkonzentrat, Japanisches<br />

Heilpfl anzenöl<br />

� Erkältungs- <strong>und</strong> Rheumabäder<br />

� Nasensprays <strong>und</strong> Nasensalbe<br />

� Kinder-Produkte (Bronchialsirup,<br />

Erkältungsbalsam, Nasentropfen)<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

� Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen,<br />

Limetten, Mandarinen, Clementinen,<br />

Grapefruit, Pampelmuse)<br />

� Litschi, Mango, Maracuja<br />

� Paprika, Brokkoli, Weißkohl,<br />

Blumenkohl, Kohlrabi, Wirsing<br />

Nüsse <strong>und</strong> Trockenobst<br />

� Erdnüsse, Cashewnüsse, Walnüsse,<br />

Pistazien, Mischungen<br />

� getrocknete Früchte<br />

Molkereiprodukte<br />

� funktionelle Produkte (Joghurts,<br />

Joghurt-Drinks mit Zusatznutzen)<br />

� Sojagetränke, Molkeprodukte<br />

� Light-Produkte (auch gelbe Linie)<br />

Getränke<br />

� Smoothies<br />

� Fruchtsäfte (verschiedene Sorten<br />

<strong>und</strong> Multivitamin-Säfte)<br />

� Direktsäfte<br />

� Mineral- <strong>und</strong> Heilwasser, Mineralwasser<br />

mit Zusatznutzen<br />

WELLNESS-WOCHE<br />

Ges<strong>und</strong>e Fitmacher<br />

Die nasskalten Tage sind wieder da – höchste Zeit für viele Menschen, ganz<br />

gezielt etwas für ihre Ges<strong>und</strong>heit zu tun. Nutzen Sie diese Gelegenheit <strong>und</strong><br />

begeistern Sie Ihre K<strong>und</strong>en mit einer umfassenden „Wellness-Woche“.<br />

Tee<br />

� Wellness-Tee (spez. Mischungen)<br />

� Heil-Tee (Magen/Darm,<br />

Nieren/Blase)<br />

� Entspannungs- <strong>und</strong> Beruhigungs-<br />

Tee (Fenchel-Anis, Kümmel etc.)<br />

� Erkältungs-Tee<br />

(Husten- <strong>und</strong> Bronchialtee,<br />

Kamillentee, Salbeitee etc.)<br />

� Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetee<br />

� Schwarz-, grüner Tee<br />

�<br />

Nonfood<br />

� Gläser, Karaffen<br />

� Obstmesser<br />

� Zitruspressen<br />

� Obst- <strong>und</strong> Gemüseschalen<br />

� Teesieb, Teekanne<br />

Step-by-Step<br />

1. Sortimente festlegen.<br />

Prüfen Sie vorher genau, welche<br />

der Aktionsartikel bereits fest gelistet<br />

sind <strong>und</strong> welche weiteren<br />

eine sinnvolle Ergänzung für diese<br />

Aktion darstellen. Bestellen Sie<br />

diese Artikel rechtzeitig bei Ihrer<br />

Großhandlung beziehungsweise<br />

Zentrale. Wählen Sie bei diesen<br />

Ergänzungsartikeln möglichst höherpreisige<br />

Markenartikel <strong>und</strong><br />

bei Frischware Top-Qualitäten.<br />

Die Produkte für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Wellness stehen beim Konsumenten<br />

nicht in der Preisoptik.<br />

2. Werbung planen.<br />

Weil Sie nicht alle Aktionsartikel<br />

aus den unterschiedlichen<br />

<strong>und</strong> zum Teil kühlpfl ichtigen Warengruppen<br />

auf einer Aktionsfl äche<br />

versammeln können, weisen<br />

Sie mit Regalstoppern auf die entsprechenden<br />

Regalplatzierungen<br />

hin. Informieren Sie in Ihren Handzetteln<br />

aufmerksamkeitsstark über<br />

diese Aktion, <strong>und</strong> bilden Sie möglichst<br />

viele dieser Artikel in den<br />

Handzetteln ab.<br />

3. Know-how nutzen.<br />

Nutzen Sie bei der Planung dieser<br />

Aktion insbesondere das Knowhow<br />

der Großhandlung <strong>und</strong> der<br />

Markenlieferanten.<br />

4. Mitarbeiter schulen.<br />

Machen Sie Ihre Mitarbeiter mit<br />

kurzen warenk<strong>und</strong>lichen Informationen<br />

vorab fi t für das Verkaufsgespräch<br />

mit den K<strong>und</strong>en.<br />

MARKANT-Tipps<br />

➜ Berücksichtigen Sie bei dieser<br />

Themen-Aktion, dass die deutschen<br />

Verbraucher wellness- <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitsorientiert sind. In der<br />

Erkältungsperiode haben OTC-<br />

Produkte ihren Nachfragehöhepunkt.<br />

Gefragt sind auch alle anderen<br />

Produkte, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Wohlbefi nden stützen. Eine gute<br />

Gelegenheit, Ihre Sortimentskompetenz<br />

zu unterstreichen.<br />

➜ Bieten Sie unbedingt auch Spezialitäten<br />

in den unterschiedlichen<br />

Warengruppen an, die der Verbraucher<br />

beim Wettbewerb nicht fi ndet.<br />

geplanter Termin: KW


Sortimente<br />

� Adventszeit<br />

� Adventskalender<br />

(mit <strong>und</strong> ohne Füllung)<br />

� Adventskränze<br />

(verschiedene Ausführungen)<br />

� Kerzen <strong>und</strong> Teelichter<br />

� Fensterschmuck<br />

� Deko-Artikel<br />

�<br />

Weihnachtszeit<br />

� Duftöle, Räucherkerzen<br />

� Weihnachtsbücher<br />

� Girlanden<br />

� Geschenkpapier <strong>und</strong> -band<br />

� Weihnachtskarten<br />

� Porzellan<br />

� Gebäckdosen<br />

� Kerzenständer<br />

� Nussknacker<br />

� Weihnachtsbäume<br />

� Baumschmuck<br />

NONFOOD-AKTION<br />

Festliche Ideen<br />

Step-by-Step<br />

Technik- <strong>und</strong> Praxis-Tipps<br />

� Konzept durchziehen: Führen<br />

Sie die genannten Aktions-Themen<br />

wie einen roten Faden durch Ihren<br />

ganzen Markt hindurch. Kombinieren<br />

Sie die Food- <strong>und</strong> Nonfood-Aktion.<br />

Setzen Sie auch in allen Sortimenten<br />

Akzente mit Spezialitäten<br />

<strong>und</strong> exklusiven Angeboten.<br />

� Kosten senken: Zum 30. September<br />

können Sie viele Verträge mit<br />

Jahreslaufzeit letztmalig kündigen.<br />

Überprüfen Sie Ihre Strom-, Handy-<br />

<strong>und</strong> Versicherungsverträge.<br />

In der Vorweihnachtszeit steht die festliche Dekoration hoch im Kurs.<br />

Darüber hinaus gibt es viele typische Nonfood-Artikel, die zu Weihnachten<br />

benötigt werden. Gr<strong>und</strong> genug für eine festliche Nonfood-Aktion.<br />

�<br />

Adventszeit<br />

� Streusalz, Kaminholz, Briketts<br />

� Vogelfutter <strong>und</strong> Vogelkästen<br />

1. Sortimente festlegen.<br />

Achten Sie bei der Planung <strong>und</strong><br />

Bestellung der Nonfood-Artikel<br />

für die Weihnachts-Saison auf die<br />

Aktualität des Designs. Vor allem<br />

bei Baumschmuck <strong>und</strong> Deko-<br />

Artikeln greifen ganz besonders<br />

jüngere Verbraucher gern zu ausgefallenen<br />

Formen <strong>und</strong> Farben.<br />

2. Aktionen kombinieren.<br />

Richten Sie eine zentrale Aktionsfl<br />

äche für das Thema Weihnachten<br />

ein. Vereinen Sie Food- <strong>und</strong><br />

Nonfood-Artikel.<br />

� <strong>Service</strong> checken: In der Vorweihnachtszeit<br />

erwarten die K<strong>und</strong>en in<br />

Ihrem Markt bestimmte <strong>Service</strong>leistungen<br />

wie zum Beispiel Geschenkkörbe<br />

oder Einpackservice. Organisieren<br />

Sie dieses rechtzeitig.<br />

� Saisonware einlisten: Bekannte<br />

<strong>und</strong> zugleich umsatzstarke Süßwarenspezialitäten<br />

sind jetzt wieder –<br />

nach der Sommerpause – verfügbar.<br />

Stellen Sie die Einlistung aller<br />

betroffenen Produkte sicher. Überprüfen<br />

Sie dies direkt am Regal.<br />

3. Artikel auszeichnen.<br />

Achten Sie darauf, dass die Nonfood-Artikel<br />

mit den richtigen Preisen<br />

ausgezeichnet werden. Zeichnen<br />

Sie die Artikel einzeln aus,<br />

damit K<strong>und</strong>en die Preisschilder<br />

gut zuordnen können.<br />

4. Frühzeitig reduzieren.<br />

Reduzieren Sie Preise bei drohenden<br />

Restbeständen rechtzeitig.<br />

MARKANT-Tipps<br />

➜ Disponieren Sie für die kalte<br />

Jahreszeit nicht nur solche Ware,<br />

die mit den Festtagen zu tun hat,<br />

sondern denken Sie darüber hinaus<br />

auch an Artikel wie Schneeschaufeln,<br />

Streusalz, Handschuhe, Vogelfutter<br />

<strong>und</strong> Kaminholz.<br />

geplanter Termin: KW<br />

� Zielvereinbarung festlegen:<br />

Nachdem Sie den Soll/Ist-Vergleich<br />

erstellt haben, sollten Sie prüfen,<br />

inwieweit sich mit den jeweiligen<br />

Abteilungen eine Zielgröße für<br />

Oktober festlegen lässt.<br />

� Lieferservice anbieten: Jetzt ist<br />

der saisonale Höhepunkt für Äpfel<br />

<strong>und</strong> Kartoffeln erreicht. Bieten<br />

Sie hier zusätzlich Großgebinde an,<br />

die Sie auch frei Haus liefern. Werben<br />

Sie damit: „Wir liefern Einkellerungskartoffeln<br />

bis in Ihren Keller.“<br />

Fotos: StockFood


Fotos: Fotolia/Kzenon<br />

Marktforschung<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

TIERNAHRUNG UND -HYGIENE<br />

Fokus auf<br />

<strong>Handels</strong>marken<br />

Die Deutschen verwöhnen ihre tierischen Lieblinge verstärkt<br />

mit Discountprodukten. Als Reaktion darauf listen jetzt auch<br />

Vollsor timenter <strong>und</strong> Drogeriemärkte zunehmend Eigenmarken.<br />

Die Liebe der Deutschen zu<br />

ihren Haustieren ist weiterhin<br />

ein Umsatzgarant<br />

für Lebensmittelhandel (inkl. Aldi,<br />

Lidl, Norma) <strong>und</strong> Drogeriemärkte:<br />

Die Warengruppe Tiernahrung <strong>und</strong><br />

-hygiene spülte in den vergangenen<br />

zwölf Monaten (Juni 09 bis Mai 10)<br />

ein Plus von 4,3 Prozent in deren<br />

Kassen; insgesamt gaben die Verbraucher<br />

fast zwei Milliarden Euro<br />

dafür aus. Auch das Absatzvolumen<br />

wuchs um 2,2 Prozent.<br />

Trockenfutter treibt den Markt<br />

Zu den Wachstumsbringern<br />

(umsatzbezogen) zählten vor allem<br />

Katzen- <strong>und</strong> H<strong>und</strong>efutter trocken<br />

mit überproportionalen Steige-<br />

ZAHLEN UND TRENDS<br />

rungsraten (Katzenfutter +11,6%,<br />

H<strong>und</strong>efutter +5%). Hier standen<br />

auch entsprechende Absatzsteigerungen<br />

hinter dem Umsatz plus.<br />

Nassfutter für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze<br />

zeigte ebenfalls positive Entwicklungen,<br />

blieb aber deutlich hinter<br />

den Trockenvarianten zurück.<br />

Im Hygienebereich gaben die Verbraucher<br />

nur für Katzenstreu mehr<br />

aus als im Vorjahr. Die Segmente<br />

Vogel futter, Fischfutter <strong>und</strong> Vogelsand<br />

waren nach Umsatz <strong>und</strong> Absatz<br />

rückläufig. Insgesamt zeigt<br />

sich bei den Verbrauchern auch in<br />

dieser Warengruppe eine erhöhte<br />

Preissensibilität. Die Gewinner waren<br />

daher vor allem die Discounter<br />

als ohnehin stärkste Absatzmittler.<br />

Tierfutter <strong>und</strong> -hygiene<br />

Für Dynamik im Markt sorgen die Trockenfutterprodukte für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze, die<br />

sowohl in Menge als auch Wert überproportionale Zuwachsraten verzeichnen.<br />

Vertrieb Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />

Mio. € Veränderung Mio. Pack. Veränderung<br />

Gesamt 1.938,5 +4,3% 2.571,8 +2,2%<br />

Katzenfutter nass 778,9 +2,8% 1.628,5 +0,5% ➜<br />

H<strong>und</strong>efutter trocken 401,6 +5,0% 273,6 +5,4%<br />

Katzenfutter trocken 311,2 +11,6% 240,0 +11,4%<br />

H<strong>und</strong>efutter nass 250,2 +2,7% 344,9 +2,9%<br />

Katzenstreu 152,6 +2,5% 49,9 +1,5%<br />

Vogelfutter 31,2 –5,6% 25,3 –4,9%<br />

Fischfutter 8,3 –9,9% 6,3 –8,7%<br />

Vogelsand 4,5 –6,7% 2,2 –8,1%<br />

* Zeitraum: Juni bis Mai Quelle: The Nielsen Company<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

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➜➜➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜➜➜<br />

Sie wuchsen doppelt so schnell wie<br />

der Gesamtmarkt (+4,6%); auch<br />

der Umsatzzuwachs lag mit sechs<br />

Prozent deutlich über dem Marktdurchschnitt.<br />

Darauf reagieren die<br />

Vollsortimenter inzwischen verstärkt<br />

mit einem Ausbau ihrer Tiernahrungssortimente<br />

durch Eigenmarken.<br />

Am stärksten ist dieser<br />

Trend in den Drogeriemärkten erkennbar.<br />

Dafür zeigt der <strong>Handels</strong>markenanteil<br />

im Discount eine<br />

leicht rückläufi ge Tendenz.<br />

Supermärkte steigern Absatz<br />

Insgesamt konnten zwar alle<br />

Vertriebsschienen im Lebensmittelhandel,<br />

insbesondere auch die Drogeriemärkte<br />

(+4,1%), am Umsatzwachstum<br />

von Tierfutter teilhaben.<br />

In Verbraucher- <strong>und</strong> Supermärkten<br />

entwickelte sich das Umsatzplus<br />

aber unterproportional zur<br />

Warenklasse. Absatzbezogen allerdings<br />

konnten nur die Supermärkte<br />

noch leicht zulegen (+1,8%), bei<br />

Verbraucher- <strong>und</strong> Drogeriemärkten<br />

stagnierte die Entwicklung.<br />

Der Autor:<br />

Markus Hinzen, Betreuer<br />

MARKANT <strong>Handels</strong>gruppe<br />

bei The Nielsen Company<br />

27


Industrienachrichten<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

28<br />

Coca-Cola profi tiert von WM-Aktion<br />

Coca-Cola hat von seiner Kampagne<br />

zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika<br />

profi tiert. Eine Expertenbefragung<br />

der Agentur UGW zählt Coca-<br />

Cola neben Adidas <strong>und</strong> Bitburger zu<br />

den Hauptprofi teuren im Rahmen ihrer<br />

WM-Aktivitäten. In der größten Panini-<br />

Zugabeaktion aller Zeiten hatten die<br />

Verbraucher insgesamt zehn Millionen<br />

Panini-Päckchen in den Multipacks<br />

<strong>und</strong> Mehrwegkästen von Coca-Cola<br />

als Zugabe erhalten.<br />

Berentzen legt um 45 Prozent zu<br />

Die Berentzen-Gruppe hat im ersten<br />

Halbjahr 2010 das Betriebsergebnis<br />

um r<strong>und</strong> 45 Prozent auf 5,1 Millionen<br />

Euro gesteigert (Vorjahr: 3,5 Millionen).<br />

Die positive Entwicklung geht<br />

laut Unternehmen auf die Fokussierung<br />

auf die Kernmarken Berentzen<br />

<strong>und</strong> Puschkin zurück. Ein wichtiger<br />

Faktor für das Ergebnis sei eine neue,<br />

zielgruppengerechte Werbung.<br />

Nestlé übertrifft Erwartungen<br />

Nestlé hat im ersten Halbjahr des<br />

Geschäftsjahres ein Wachstum von<br />

6,1 Prozent erzielt <strong>und</strong> damit seine<br />

Erwar tungen übertroffen. Der Nettogewinn<br />

beläuft sich auf umgerechnet<br />

r<strong>und</strong> vier Milliarden Euro (+7,5<br />

Prozent). In die Zukunft blicken die<br />

Schweizer aufgr<strong>und</strong> steigender Preise<br />

für Milch, Kaffee, Kakao <strong>und</strong> Weizen<br />

allerdings weniger optimistisch.<br />

Refresco kauft sich in die Top Drei<br />

Die Refresco Holding übernimmt die<br />

SDI, einen deutschen Hersteller von<br />

Erfrischungsgetränken <strong>und</strong> Wasser,<br />

sowie die Firma Logico. Die Transaktion<br />

erfolgt unter Vorbehalt der<br />

Freigabe durch die Kartellbehörde.<br />

Refres co ist europäischer Marktführer<br />

in der Produktion von <strong>Handels</strong>marken-Fruchtsäften<br />

<strong>und</strong> -Erfrischungsgetränken.<br />

In Deutschland bringt die<br />

Übernahme das Unternehmen unter<br />

die ersten drei Hersteller der Branche.<br />

Loacker eröffnet „Genusswelt“<br />

Loacker hat im österreichischen Heinfels<br />

die „Loacker Genusswelt“ eröffnet.<br />

Unter dem Motto „Einkaufen –<br />

Erleben – Genießen“ präsentiert der<br />

Hersteller Besuchern in einem neuen<br />

Mehrzweckgebäude einen Loacker<br />

Shop, eine multisensorische Genusswelt<br />

sowie eine Loacker Moccaria.<br />

MEHRWEG<br />

Aufklärungsarbeit notwendig<br />

Verbraucher schätzen Mehrweg als<br />

umweltfre<strong>und</strong>lichste Verpackungsart<br />

für Getränke, kaufen aber aus<br />

Mangel an Information immer<br />

häufi ger Einweg. In einer von TNS<br />

Emnid durchgeführten Untersuchung<br />

hielten 89 Prozent der Befragten<br />

Mehrwegfl aschen für umwelt-<br />

<strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>licher als<br />

Einwegfl aschen. Dass K<strong>und</strong>en dennoch<br />

Einweg kaufen, liegt laut dem<br />

Arbeitskreis Mehrweg auch daran,<br />

dass noch immer knapp die Hälfte<br />

der Verbraucher den Unterschied<br />

zwischen Einweg <strong>und</strong> Mehrweg<br />

nicht erkennt. Häufi g kauften Verbraucher<br />

Einwegfl aschen in dem<br />

KINDERZEITSCHRIFTEN<br />

Mickey Maus vorne<br />

Laut Kids Verbraucher Analyse des<br />

Kinderzeitschriften-Verlags Egmont<br />

Ehapa rangieren bei den 6- bis 13-<br />

Jährigen gleich zwei Titel aus dem<br />

eigenen Haus ganz vorne: „Mickey<br />

Maus“ <strong>und</strong> „Disneys Lustiges Taschenbuch“.<br />

Bronze geht an den<br />

neuen Panini-Fußball-Titel „Just<br />

Kick-It“. Auffallend ist die Dominanz<br />

von Comic-Titeln – erst auf<br />

Platz sieben im Gesamtranking<br />

folgt mit Gruner + Jahrs „Geolino“<br />

ein Wissensmagazin.<br />

Glauben, es handele sich um Mehrwegfl<br />

aschen, weil die K<strong>und</strong>en ja<br />

Pfand dafür bezahlt haben. Laut<br />

einer Meldung des Arbeitskreises<br />

Mehrweg besteht daher „unverändert<br />

großer Aufklärungsbedarf“.<br />

ELEKTRO<br />

Mehr Aufträge<br />

Die Auftragseingänge in der deutschen<br />

Elektroindustrie sind laut<br />

dem Branchenverband ZVEI im<br />

Juni dieses Jahres um 42 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

gestiegen. Aus dem Inland kamen<br />

35 Prozent mehr Bestellungen, aus<br />

dem Ausland 48 Prozent.<br />

GARTEN<br />

Hersteller zufrieden<br />

Die industriellen Anbieter im Grünen<br />

Markt sind mit dem ersten<br />

Halbjahr zufrieden. Dies ergab eine<br />

Umfrage des Industrieverbandes<br />

Garten (IVG) unter den r<strong>und</strong> 130<br />

Mitgliedern. 64 Prozent bewerteten<br />

ihre Geschäftslage im ersten <strong>und</strong><br />

zweiten Quartal mit „gut“.<br />

Fotos: S. Brückner, Fotolia/M. Berg


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

WEIN UND KÄSE<br />

Harmonische Liaison<br />

Zwar ist generell erlaubt, was schmeckt. Wenn Ihre K<strong>und</strong>en aber nach dem richtigen <strong>Käse</strong><br />

zum <strong>Wein</strong> fragen, sollten Sie kompetente, wohlbegründete Empfehlungen geben können.<br />

Sonja Christ mag Roquefort<br />

<strong>und</strong> dazu einen Riesling<br />

Eiswein. „Es ist ungemein<br />

spannend, wie die Gegensätze am<br />

Gaumen miteinander spielen“,<br />

meint die amtierende Deutsche<br />

<strong>Wein</strong>königin. Und wenn es etwas<br />

herzhafter sein soll, fällt ihre Wahl<br />

auf einen Bergkäse zum Spätburg<strong>und</strong>er.<br />

Diese Kombination fi ndet<br />

auch die Zustimmung von Alison<br />

Flemming. Die gebürtige Engländerin<br />

ist geprüfter „Master of Wine“<br />

<strong>und</strong> arbeitet als Export Sales Director<br />

für die <strong>Wein</strong>kellerei Reh Kendermann.<br />

Flemming gehört zu den<br />

Top-Experten: Weltweit gibt es nur<br />

50 weibliche „Masters of Wine“. In<br />

Deutschland dürfen ganze vier Personen<br />

den Titel tragen, darunter<br />

Alison Flemming als einzige Frau.<br />

Weißwein oft erste Wahl<br />

Zu <strong>Käse</strong> am besten Rotwein?<br />

„Das muss nicht immer die perfekte<br />

Kombination sein, sondern ist eher<br />

eine traditionelle Vorstellung aus<br />

früheren Zeiten, in denen Rotweine<br />

lange gelagert wurden <strong>und</strong> dabei<br />

ihr starkes Gerbstoffgerüst abbauen<br />

konnten“, konstatiert Alison Flemming.<br />

Wenn es Rotwein sein muss,<br />

so die Expertin, dann am besten<br />

zu aromatischen Weichkäsen mit<br />

Rinde aus Weißschimmel wie Brie<br />

<strong>und</strong> Camembert oder zu Hartkäse<br />

wie Emmentaler, Comté oder Manchego.<br />

Eigentlich aber ist heutzutage<br />

Weißwein oft die erste Wahl.<br />

Weißweine passen normalerweise<br />

29


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

30<br />

PRODUKTE<br />

Der passende <strong>Wein</strong> zum <strong>Käse</strong><br />

Als Händler sollten Sie Ihren K<strong>und</strong>en wertvolle Tipps zur Kombination von <strong>Wein</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Käse</strong> geben. Welche <strong>Käse</strong>sorten die Hersteller zu ihren <strong>Wein</strong>en empfehlen.<br />

ANDREW GEORGE<br />

Winemaker bei Zimmermann-Graeff<br />

&<br />

Müller, Zell/Mosel<br />

Zu unserem 2009<br />

Michel Schneider<br />

Weisser Burg<strong>und</strong>er,<br />

der durch seine<br />

feinen Aromen<br />

von gereiftem Pfi rsich <strong>und</strong> seinen<br />

lang anhaltenden, eleganten<br />

Geschmack begeistert, empfeh le<br />

ich <strong>Käse</strong>-Liebhabern einen weichen<br />

Schafskäse aus Frankreich,<br />

serviert zum Beispiel mit einem<br />

feinen Feigensenf.<br />

SILKE GÜNTHER<br />

Marketingdirektorin<br />

Freixenet, Wiesbaden<br />

Wir empfehlen zu unseren<br />

Mederaño-<strong>Wein</strong>en<br />

den Manchego – einen<br />

spanischen<br />

Hartkäse aus<br />

Schafsmilch.<br />

Dabei beachte man den Reifegrad<br />

des <strong>Käse</strong>s: Zum Beispiel verlangt<br />

ein alter, bis zu einem Jahr gereifter<br />

Manchego, der vollm<strong>und</strong>igwürzig<br />

schmeckt, einen temperamentvollen<br />

Mederaño Tinto.<br />

viel eher zu den meisten <strong>Käse</strong>sorten,<br />

besonders wenn die <strong>Käse</strong>platte<br />

mit Walnussbrot oder getrockneten<br />

Früchten weinfre<strong>und</strong>licher<br />

gemacht wird. Zu mildwürzigem<br />

Weichkäse mit weißem Schimmel,<br />

zum Beispiel einem deutschen Brie<br />

oder Camembert, harmonieren<br />

bestens leicht würzige Weißweine<br />

mit dezenter Säure, etwa ein halbtrockener<br />

Riesling aus der Pfalz. Zu<br />

einem jungen milden Hartkäse, zu<br />

einem Allgäuer Emmentaler oder<br />

zu einem Bergkäse passen am besten<br />

trockene, aber fruchtige Weißweine<br />

wie ein ganz junger Weißburg<strong>und</strong>er<br />

Classic aus Baden. Ist<br />

der Hartkäse allerdings schon reifer<br />

ALISON FLEMMING<br />

Export Sales Director<br />

bei Reh Kendermann,<br />

Bingen<br />

Zu meinem Lieblingshartkäse,<br />

dem Gruyère,<br />

empfehle ich den Lindemans<br />

Bin 65<br />

Chardonnay<br />

aus Australien. Durch den zurückhaltenden<br />

Holzeinsatz beim Ausbau<br />

bekommt dieser strohfarbige,<br />

r<strong>und</strong>e Chardonnay leichte Gerbstoffe,<br />

die durch die Salzigkeit <strong>und</strong><br />

den Fettgehalt dieser <strong>Käse</strong>sorte<br />

gut geb<strong>und</strong>en werden.<br />

DIRK SCHULTHEIS<br />

Senior Marketing<br />

Manager E. & J. Gallo<br />

Winery, Schwalbach<br />

Zu weißen Weichkäsesorten<br />

wie Camembert<br />

oder Brie<br />

empfeh le ich<br />

kräftige Rotweine<br />

wie den Gallo Family<br />

Vineyards Cabernet Sauvignon.<br />

Zu Hartkäse, Blauschimmelkäse<br />

oder Ziegenkäse passt der fruchtige<br />

kalifornische Weißwein Gallo<br />

Family Vineyards Chardonnay.<br />

<strong>und</strong> kräftiger <strong>und</strong> würziger, benötigt<br />

man auch einen <strong>Wein</strong>, der dem<br />

<strong>Käse</strong> Paroli bieten kann – etwa ein<br />

gehaltvoller Grauburg<strong>und</strong>er.<br />

Traditionell verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong> gehören zu den<br />

ältesten Lebensmitteln des Menschen<br />

<strong>und</strong> fanden spätestens durch<br />

die Herrschaft der Römer in ganz<br />

Europa Verbreitung. In den Wirren<br />

des Mittelalters waren es die<br />

Klöster, die die Kenntnisse über<br />

<strong>Wein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Käse</strong>bereitung hegten<br />

<strong>und</strong> niederschrieben. Nimmt man<br />

noch das Brot hinzu, sprechen die<br />

Franzosen von der „Heiligen Trinität“.<br />

Doch <strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> haben<br />

auch darüber hinaus vieles gemeinsam.<br />

Beides sind Lebensmittel, die<br />

man sehr gut im Rohzustand genießen<br />

kann – ideal für ein Picknick<br />

oder einen schmackhaften Imbiss.<br />

Beide sind, wenn man einige einfache<br />

Regeln einhält, lange haltbar.<br />

Beide sollten kühl <strong>und</strong> im Dunkeln<br />

gelagert werden, „jedoch getrennt<br />

voneinander, denn der intensive<br />

Geruch eines <strong>Käse</strong>s kann durch<br />

den Korken auf den <strong>Wein</strong> übergehen“,<br />

erläutert Ernst Büscher<br />

vom Deutschen <strong>Wein</strong> institut.<br />

Und schließlich als letzte Parallele:<br />

Sowohl beim <strong>Käse</strong> wie beim<br />

<strong>Wein</strong> gibt es eine schier unendliche<br />

Vielfalt – zum einen durch die<br />

Herstellungsweise, zum anderen<br />

durch die vielen regionalen <strong>und</strong><br />

traditionellen Unterschiede bei den<br />

Gr<strong>und</strong>stoffen <strong>und</strong> bei der Veredelung<br />

der Produkte.<br />

Regeln <strong>und</strong> Ausnahmen<br />

Das harmonische Zusammenspiel<br />

von <strong>Wein</strong> <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> wird insbesondere<br />

vom Fettgehalt <strong>und</strong> dem<br />

Alter des <strong>Käse</strong>s sowie natürlich von<br />

der Intensität seines Geschmacks<br />

bestimmt. Darauf aufbauend gelten<br />

einige Gr<strong>und</strong>regeln: Erstens:<br />

Je würziger der <strong>Käse</strong>, desto bukett-<br />

<strong>und</strong> geschmacksbetonter der <strong>Wein</strong>.<br />

Zweitens: Je fettreicher der <strong>Käse</strong>,<br />

desto süßer der Weißwein. Drittens:<br />

Je strenger der <strong>Käse</strong>, desto gehaltvoller<br />

der <strong>Wein</strong>. Und schließlich:<br />

Je trockener <strong>und</strong> salziger der<br />

<strong>Käse</strong>, desto gerbstoffbetonter der<br />

Rotwein. Generell wichtig ist, dass<br />

ein <strong>Käse</strong> den <strong>Wein</strong> geschmacklich<br />

unterstreicht <strong>und</strong> ihn nicht dominiert<br />

– das gilt auch umgekehrt. Bei<br />

Säure, Süße oder Geschmacksintensität<br />

sollten sich <strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong><br />

nicht zu ähnlich sein – hier ist also<br />

eher der Kontrast zwischen säuerlichem<br />

<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> süßem <strong>Wein</strong> zu


suchen. Beim Aroma dagegen sollten<br />

<strong>Käse</strong> <strong>und</strong> <strong>Wein</strong> sich ergänzen:<br />

Fruchtige Aromen eines <strong>Käse</strong>s harmonieren<br />

mit fruchtigen <strong>Wein</strong>en.<br />

Eine weitere Regel lautet: <strong>Wein</strong>e<br />

<strong>und</strong> <strong>Käse</strong> aus einer Region passen<br />

in der Regel zusammen. Gegenbeispiel:<br />

Blauschimmeliger Roquefort<br />

<strong>und</strong> ein auch robusterer<br />

junger Burg<strong>und</strong>er machen sich gegenseitig<br />

das Leben so schwer, dass<br />

man einen von beiden besser we-<br />

WARENKUNDE Harmonierende Kombinationen<br />

<strong>Käse</strong> Weißwein Rotwein Infos<br />

Weichkäse mit<br />

weißem Edelpilz wie<br />

Brie, Camembert<br />

Weichkäse mit gewaschener<br />

Rinde<br />

wie Münster-<strong>Käse</strong><br />

Frischkäse, Rahmkäse,<br />

Mozzarella,<br />

Mascarpone<br />

Blauschimmelkäse,<br />

Edelpilzkäse<br />

trockener oder halbtrockener<br />

Riesling,<br />

jugendlich frischer<br />

Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Gutedel<br />

trockener Riesling<br />

Gewürztraminer,<br />

Silvaner Spätlese<br />

leichter, lebhafter<br />

Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Bacchus<br />

Beerenauslese,<br />

Auslesen<br />

Ziegenkäse trockene <strong>und</strong> fruchtige<br />

Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er<br />

oder<br />

Riesling Auslese<br />

Schnittkäse <strong>und</strong><br />

halbfeste Schnittkäse<br />

wie Edamer<br />

Tilsiter, Morbier<br />

Hartkäse wie Emmentaler,<br />

Gruyère,<br />

Manchego, Parmesan,<br />

Cantal, alter<br />

Gouda, Cheddar<br />

Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong><br />

halbtrockener Riesling<br />

bei jungen,<br />

milden <strong>Käse</strong>sorten,<br />

Huxelrebe <strong>und</strong><br />

Gewürz traminer bei<br />

kräftigeren Sorten<br />

Kerner, bei älteren<br />

Varianten auch Auslesen<br />

von Scheurebe<br />

<strong>und</strong> Riesling<br />

glässt. Denn der kräftige Salzgehalt<br />

des Roquefort <strong>und</strong> sein intensiv<br />

pikanter Geschmack erschlagen<br />

einen fi ligranen Burg<strong>und</strong>er gnadenlos.<br />

Jenseits solcher elementaren<br />

Fehlgriffe aber empfehlen<br />

<strong>Wein</strong>-Experten, neue Kombinationen<br />

auszuprobieren <strong>und</strong> sich nicht<br />

zu stark an vorgegebenen Regeln<br />

zu orientieren. Eine solche Vorgehensweise<br />

verspreche spannende<br />

Geschmackserlebnisse.<br />

Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Trollinger<br />

Zu milden Weichkäsesorten<br />

passt<br />

am besten ein<br />

kräftiger Rotwein<br />

kräftiger Dornfelder Die kräftigsten<br />

Vertreter dieser<br />

<strong>Käse</strong>sorten können<br />

jeden <strong>Wein</strong><br />

dominieren<br />

Spätburg<strong>und</strong>er Frischkäse <strong>und</strong><br />

junge, rindenlose<br />

<strong>Käse</strong> harmonieren<br />

am besten mit<br />

säuerlichen Weißweinen<br />

leichte<br />

Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Lemberger,<br />

Dornfelder<br />

Die Süße einer<br />

Beerenauslese verträgt<br />

sich gut mit<br />

dem Salzgehalt des<br />

<strong>Käse</strong>s<br />

Ziegenkäse harmoniert<br />

mit trockenfruchtigemWeißwein<br />

mit feiner<br />

Säure<br />

Das Geschmacksspektrum<br />

der<br />

Schnittkäse ist sehr<br />

weit gefächert, allgemeineEmpfehlungen<br />

daher<br />

schwer zu geben<br />

Hier passt ein gehaltvoller<br />

Weißwein<br />

so gut wie ein samtiger,<br />

nicht zu tanninreicher<br />

Rotwein<br />

Quelle: DLG e.V., Frankfurt/M.<br />

Fotos: 123RF, Privat, Unternehmen, medialog<br />

<strong>Wein</strong>e <strong>und</strong> <strong>Käse</strong> nach Ländern<br />

Deutschland<br />

Allgäuer Emmentaler:<br />

komplexe Weißweine wie<br />

Rhein- oder Moselriesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er (Baden)<br />

Frankreich<br />

Brie: Weißweine mit starkem<br />

Charakter, etwa Weißburg<strong>und</strong>er<br />

(Baden, Kaiserstuhl),<br />

Pouilly-Fuissè.<br />

Camembert de Normandie: Chardonnay/Chablis,<br />

Auxerrois, auch Rotwein<br />

wie St. Emilion, Merlot. Chaumes:<br />

ausgeprägte Weißweine wie Chablis,<br />

Pinot Grigio, Grauer Burg<strong>und</strong>er, auch<br />

leichte Rotweine wie Valpolicella, Beaujolais.<br />

Epoisses de Bourgogne: süße<br />

<strong>Wein</strong>e wie Sauternes, Riesling Auslese.<br />

Langres: leichte Burg<strong>und</strong>er Rotweine,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er Rotweine (Nahe, Baden).<br />

Münster: Gewürztraminer, Traminer<br />

oder Roter Muskateller (Baden). Rigotte:<br />

milder, weicher Weißwein wie Lugana<br />

(Gardasee), Silvaner (Baden oder Elsass).<br />

Roquefort: Recioto di Soave, süße<br />

Sauternes, Ruländer Auslese. Tomme de<br />

Savoie: süffi ge Weißweine, Soave, Vermentino<br />

de Sardegna, Loire Rosé<br />

Schweiz<br />

Appenzeller: leichter<br />

Rotwein, Beaujolais, Dole.<br />

Emmentaler: komplexe<br />

Weißweine wie Sancerre,<br />

Rheingau Riesling. Greyerzer: Müller<br />

Thurgau, Silvaner, aber auch Rotwein wie<br />

Cabernet Sauvignon. Tilsiter: Vernaccia<br />

di San Gimignano, Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />

(Baden oder Südtirol)<br />

Italien<br />

Gorgonzola: zu Gorgonzola<br />

dolce ein leichter Tokaij<br />

oder Pinot Gris. Zu Gorgonzola<br />

piccante kräftige Rotweine<br />

wie Barbera, Barolo. Mozzarella:<br />

leichte, trockene Weißweine wie Riesling<br />

England<br />

Stilton: Klassisch Portwein,<br />

aber auch liebliche, warme<br />

Weißweine wie Sauternes<br />

Österreich<br />

Tiroler Bergkäse: Chardonnay<br />

(Burgenland), Roero<br />

Arneis, aber auch kräftige<br />

Rotweine<br />

Spanien<br />

Manchego: trockener<br />

Sherry; wenn <strong>Käse</strong> gereift:<br />

Merlot oder Garnacha<br />

31


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

32<br />

Frau Wiesgen-Pick, 2009 ging die<br />

Inlands nachfrage nach Spirituosen<br />

weiter zurück. Welche Entwicklung<br />

erwarten Sie im laufenden Jahr?<br />

Nach aktuellen Analysen der Marktforscher<br />

der SymphonyIRIGroup<br />

<strong>GmbH</strong> stieg die Nachfrage nach<br />

Spirituosen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres im entsprechenden<br />

Vorjahresvergleich absatz- <strong>und</strong><br />

umsatzmäßig. Die dunklen Wolken<br />

der Weltwirtschaftskrise scheinen<br />

daher derzeit am deutschen Spirituosenmarkt<br />

vorbeizuziehen – zumindest<br />

bezogen auf den Inhouse-<br />

Konsum <strong>und</strong> die Nachfrage im<br />

Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Wie groß ist die Bedeutung der Warengruppe<br />

Spirituosen als Umsatz- <strong>und</strong><br />

Renditeträger für den Handel?<br />

Mit r<strong>und</strong> 712 Millionen Flaschen à<br />

0,7 Liter im Jahr 2009 ist der Spirituosenmarkt<br />

in Deutschland weiterhin<br />

der größte im Vergleich zu<br />

den anderen europäischen Ländern.<br />

Die Käuferreichweite liegt<br />

nach Analysen der bekannten<br />

Marktforschungsinstitute weiterhin<br />

bei r<strong>und</strong> 68 Prozent aller Haushalte.<br />

Spirituosen gehören weiterhin zu<br />

den umsatzstarken Warengruppen<br />

im Lebensmitteleinzelhandel <strong>und</strong><br />

behaupten sich unter den Top-10-<br />

SPIRITUOSEN<br />

Neues Konsum-<br />

Bewusstsein<br />

Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin B<strong>und</strong>esverband<br />

der Deutschen Spirituosen-Industrie <strong>und</strong> -Importeure(BSI),<br />

über Spirituosen-Trends <strong>und</strong> Chancen für den Handel.<br />

Umsatzträgern des <strong>Handels</strong>. Spirituosen<br />

spülten im Jahr 2009 fast<br />

die Hälfte des Gesamtumsatzes mit<br />

alkoholhaltigen Getränken (exklusive<br />

Bier) in die Kassen des Lebensmitteleinzelhandels<br />

– mit nur<br />

knapp einem Viertel Absatzanteil.<br />

Kann der Handel vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wellnesstrends<br />

mit Spirituosen heute noch attraktive<br />

Zielgruppen ansprechen?<br />

Alkoholhaltige Getränke <strong>und</strong> Spirituosen<br />

sind in unseren Lebenskreisen<br />

von Alters her unverzichtbare<br />

Elemente einer gelebten Genuss-<br />

<strong>und</strong> Traditionskultur. Diese Kultur<br />

wollen die Mitglieder unseres Verbandes<br />

in einer auf Selbstbestimmung<br />

aufbauenden Gesellschaft<br />

weiter mit pfl egen <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Genuss, aber auch Eigenverantwortung<br />

gehören dabei zusammen.<br />

Insofern bedingen sich<br />

Ges<strong>und</strong>heit-, Genuss- <strong>und</strong> Wellness-Programm<br />

auf der einen Seite<br />

<strong>und</strong> auch das Angebot <strong>und</strong> die<br />

Attraktivität der Spirituosen auf<br />

der anderen Seite.<br />

Welche Trends im Markt sollten Vollsortimenter<br />

besonders beachten?<br />

Im Trend liegen weiterhin markenorientierte<br />

klassische Spirituosen<br />

sowie Importprodukte <strong>und</strong> regio-<br />

nale Spezialitäten. Auch Anfang<br />

2010 setzte sich die unterschiedliche<br />

Entwicklung bei den vielfältigen<br />

Segmenten fort. Die größten<br />

Marktanteile im LEH verbuchten<br />

weiterhin mengenmäßig die klaren<br />

Spirituosen sowie Liköre, <strong>Wein</strong>brände<br />

<strong>und</strong> Brandys.<br />

Wie entwickelt sich eigentlich das<br />

Markengeschäft im derzeitigen<br />

konjunkturellen Umfeld?<br />

Nach Analysen der SymphonyIRI<br />

Group zeigt sich aktuell ein steigender<br />

positiver Trend bezogen auf<br />

die Markenentwicklung. Gemäß<br />

der GfK ist die „Geiz ist geil“-Welle<br />

vorüber, <strong>und</strong> die Bereitschaft des<br />

Verbrauchers, einen wahrgenommenen<br />

Mehrwert zu bezahlen,<br />

steigt erkennbar an. Insofern konstatiert<br />

die GfK, dass die Finanz krise<br />

<strong>und</strong> ihre Auswirkungen ein neues<br />

Konsumbewusstsein verstärken.<br />

Dabei ist das breite Spirituosenangebot<br />

mit seiner Markenvielfalt<br />

bestens geeignet, jede Genusspräferenz<br />

zu bedienen.<br />

Personalien:<br />

Angelika Wiesgen-Pick,<br />

Geschäftsführerin B<strong>und</strong>esverband<br />

der Deutschen<br />

Spirituosen-Industrie <strong>und</strong><br />

-Importeure (BSI)<br />

Fotos: StockFood, medialog


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

Kühl- <strong>und</strong> Tiefkühlprodukte, Chilled Food, Fleisch <strong>und</strong> Wurstwaren, weiße <strong>und</strong> gelbe Linie: In allen Warengruppen spielen nachhaltige Produktion,<br />

Convenience <strong>und</strong> regionale Herkunft eine bedeutende Rolle. Die Veranstalter der Intermessen erwarten mehr als 900 Aussteller.<br />

INTERMOPRO/INTERCOOL/INTERMEAT<br />

Frische Impulse<br />

Preisdiskussionen, Nachhaltigkeit, Halal-Lebensmittel: Mit vielfältigen Themen stemmen sich<br />

die Düsseldorfer Frischemessen gegen den Vorwurf, zunehmend uninteressant zu werden.<br />

Wie könnte es auch anders<br />

sein? Natürlich spielt das<br />

Thema Nachhaltigkeit<br />

auf den Fachmessen InterMeat,<br />

InterMopro <strong>und</strong> InterCool wieder<br />

einmal eine bedeutende Rolle. In<br />

der Zeit vom 12. bis 15. September<br />

trifft der Handel in Düsseldorf<br />

auf internationale Top-Aussteller.<br />

Das Frische trio steht diesmal unter<br />

dem verbindenden Motto Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Corporate Social<br />

Respon sibility. Mit dem steigenden<br />

Bewusst sein der Verbraucher für<br />

soziale <strong>und</strong> ökologische Folgen<br />

wirtschaftlichen Handelns wachse<br />

bei den Anbietern die Notwendigkeit,<br />

ernsthaftes Interesse am<br />

Wohlergehen von Mitarbeitern,<br />

K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> der Umwelt<br />

als Ganzes zu entwickeln <strong>und</strong><br />

dieses auch zu kommunizieren, so<br />

die Veranstalter. In Sonderschauen<br />

werden aktuelle Themen der Food-<br />

branche wie Nachhaltigkeit, Category<br />

Management oder Halal aufgegriffen,<br />

kündigt Werner Reinhard,<br />

Geschäftsführer der Messe Düsseldorf,<br />

an. Oliver Bank, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung von Hilcona, betont<br />

den Stellenwert der<br />

Messe als Kontaktanbahnungsstätte.Auffallend<br />

sei jedoch, „dass die<br />

großen Player des nationalen<br />

Marktes fern bleiben“.<br />

Auch Hilcona selbst<br />

wird auf den Intermessen<br />

nicht vertreten sein.<br />

� InterMopro<br />

Eine wichtige Rolle auf der Inter-<br />

Mopro dürfte das Thema Preise<br />

<strong>und</strong> Preispolitik spielen. Hersteller<br />

bringen immer wieder preisaggressive<br />

Produkte auf den Markt, mit<br />

denen Marktanteile generiert werden<br />

sollen. „Das führt zu einem<br />

intensiven Preiskampf, mit dem<br />

sich alle Hersteller auseinandersetzen<br />

müssen“, sagt Wolfgang Robben,<br />

Sprecher der Privatmolkerei<br />

Bauer. Hinzu komme die zunehmende<br />

Discountierung, die „wir<br />

genau beobachten <strong>und</strong> die sicherlich<br />

ein großes Thema auf der Inter-<br />

Mopro sein wird“.<br />

Gleichzeitig beobachten aber die<br />

Molkerei-Experten im Hau se Emmi<br />

steigende Ansprüche an Produktqualität<br />

<strong>und</strong> Sortiment. Genuss <strong>und</strong><br />

Hochwertigkeit spielten dabei eine<br />

entscheidende Rolle. Mit einer einheitlichen<br />

Gestaltung im „Swiss-<br />

33


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

34<br />

ness-Look“ will Emmi Verbrauchern<br />

die Orientierung <strong>und</strong> Wahl<br />

am Kühlregal erleichtern: Schweizer<br />

Symbole wie Jodler, Edelweiß<br />

<strong>und</strong> Fahnenschwinger sowie eine<br />

Bergsilhouette in den Farben Rot<br />

<strong>und</strong> Weiß sind die tragenden Elemente<br />

der neuen Verpackung.<br />

� InterCool<br />

Die Hersteller von Tiefkühlkost setzen<br />

auf das Thema Nachhaltigkeit.<br />

Frisch & Frost etwa will auf der InterCool<br />

Einblicke in das Erfolgsrezept<br />

seiner Marken gewähren.<br />

Hauptzutat sei die „Besinnung auf<br />

regionale <strong>und</strong> nachhaltige Produktion“.<br />

Hans Böttcher, Exportleiter<br />

Deutschland Frisch & Frost: „Für<br />

uns hat die Messe einen sehr hohen<br />

strategischen Wert in Richtung<br />

Lebensmitteleinzelhandel. Da wir<br />

aber auch den Cash+Carry-Bereich<br />

fokussieren, ist für uns die Parallelität<br />

zur Hogatec ideal.“<br />

Die Hogatec, Internationale<br />

Fachmesse Hotellerie, Gastronomie<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaftsverpfl<br />

egung, fi ndet im Rahmen der<br />

Inter messen statt. Die Aussteller<br />

präsentieren den Entscheidern<br />

Produk tneuheiten, Trends <strong>und</strong><br />

Branchen-Know-how, um im harten<br />

Konkurrenzkampf zu bestehen,<br />

egal ob Großverpfl eger oder<br />

Kleingastronom, Kettenhotel oder<br />

INFO<br />

Frischemessen<br />

Termin: 12.09. bis 15.09.2010<br />

Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr<br />

Ort: Messe Düsseldorf<br />

Messen: InterCool (Hallen 12 <strong>und</strong> 13)<br />

InterMopro (Hallen 14 <strong>und</strong> 15)<br />

InterMeat (Hallen 15 <strong>und</strong> 16)<br />

Zahl der Aussteller: 900<br />

Eintrittspreise: Tageskarte: 30,00 €,<br />

18,00 € im Online-Vorverkauf (+ Versand)<br />

2-Tageskarte: 47,00 €,<br />

35,00 € im Online-Vorverkauf (+ Versand)<br />

Internet: www.messe-duesseldorf.de<br />

INTERVIEW<br />

Messe Düsseldorf<br />

„Gebündelte Informationen“<br />

Werner Reinhard, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zur<br />

Attraktivität der Intermessen <strong>und</strong> Zukunft von Fachmessen.<br />

Die Intermessen stehen seit Jahren im<br />

Schatten der Anuga. Wo setzen Sie an,<br />

um für den LEH attraktiv zu bleiben?<br />

Die InterMopro, InterCool <strong>und</strong> InterMeat<br />

stehen keineswegs im Schatten der anderen<br />

Messen. Im Gegenteil, ihre Attraktivität<br />

liegt darin, dass sie nur spezielle Bereiche<br />

der Food-Welt repräsentieren. Darüber hinaus<br />

greifen wir alle zwei Jahre aktuelle<br />

Trends <strong>und</strong> Entwicklungen durch Sonderschauen,<br />

Specials <strong>und</strong> Foren innerhalb der<br />

drei Food-Messen auf.<br />

Vielfach wird behauptet, Fachmessen<br />

würden zunehmend uninteressanter<br />

für deutsche <strong>Handels</strong>unternehmer. Der<br />

messbare Nutzen fehle...<br />

Neben der Möglichkeit zu exklusiven Expertengesprächen<br />

zeichnen die klare Branchengliederung<br />

<strong>und</strong> eine hohe Sortimentstiefe<br />

alle drei Messen aus. Es gibt keinen ande-<br />

Familienbetrieb. Der Themenpark<br />

„Schulverpfl egung“ informiert über<br />

Chancen, die die Einführung von<br />

Ganztagsschulen Dienstleistern in<br />

der Außer-Haus-Verpfl egung bieten,<br />

<strong>und</strong> welche Aspekte bei diesem<br />

Thema zu beachten sind.<br />

� InterMeat<br />

Bei Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren zählen<br />

Convenience <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Ein Schwerpunkt der InterMeat<br />

ist das Thema Halal-Nahrung, also<br />

Lebensmittel, die nach den Vorgaben<br />

des muslimischen Glaubens<br />

hergestellt werden. So fi ndet am<br />

14. September die 1. Europäische<br />

Halal Konferenz, organisiert von<br />

Messe Düsseldorf, DTFood <strong>und</strong> der<br />

etablierten Quibla FoodControl,<br />

statt. Die Initiatoren wollen den<br />

Halal-Experten Europas eine Diskussions-<br />

<strong>und</strong> Handlungsplattform<br />

bieten <strong>und</strong> stoßen trotz der Sommer-<br />

<strong>und</strong> Ferienzeit auf unerwartet<br />

ren europäischen Marktplatz, auf dem der<br />

Fachbesucher Informationen, <strong>Handels</strong>partner,<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen der drei<br />

beteiligten Branchen so gebündelt im europäischen<br />

Vergleich antrifft. Das spart Zeit<br />

<strong>und</strong> letztlich auch Geld.<br />

Früher waren große Messen Schauplatz<br />

von Jahresvereinbarungen. Was<br />

sind sie heute? Und morgen?<br />

Messen wachsen über ihre ursprüngliche<br />

Funktion der Zusammenführung von Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage hinaus. Aus dem „Vertriebsinstrument<br />

Messe“ entwickeln sich<br />

Foren für Ideen <strong>und</strong> Meinungen. Sie sind<br />

Spiegel globaler Märkte <strong>und</strong> Wirtschaftsbeziehungen.<br />

So werden Fachmessen auch in<br />

Zukunft unerlässliche Treffpunkte der Live-<br />

Kommunikation sein, denen eine wichtige<br />

Funktion als Trendbarometer, Innovations-<br />

<strong>und</strong> Networking-Plattform zukommt.<br />

großes Interesse. Bereits 120 Unternehmen<br />

der Foodbranche aus ganz<br />

Europa haben ihr Interesse <strong>und</strong><br />

ihre Teilnahme avisiert.<br />

„In Düsseldorf sind ungestörte<br />

<strong>und</strong> – wenn gefordert – zeitintensive<br />

Gespräche mit Geschäftspartnern<br />

aus den wichtigsten west- <strong>und</strong><br />

inzwi schen auch osteuropäischen<br />

Ländern möglich“, betont Messe-<br />

Geschäftsführer Werner Reinhard.<br />

Den Vorwurf, die deutschen Fachmessen<br />

würden insbesondere für<br />

heimische <strong>Handels</strong>unternehmer<br />

immer uninteressanter, lässt Reinhard<br />

nicht gelten (siehe Interview-<br />

Kasten). Der Messe-Veranstalter<br />

verweist auf die Vorteile der drei<br />

Foodmessen mit der GV-Fachmesse<br />

Hogatec unter einem Dach: „Die<br />

damit erzielten Synergien für die<br />

Fachbesucher im Hinblick auf die<br />

beiden großen Absatzkanäle Großverbraucher<br />

<strong>und</strong> Lebensmitteleinzelhandel<br />

sprechen für sich.“<br />

Fotos: Messe Düsseldorf, Privat


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

36<br />

Die deutschen Konsumenten<br />

haben im vergangenen<br />

Jahr r<strong>und</strong> 18.000 Tonnen<br />

Schwarz- <strong>und</strong> Grüntee genossen,<br />

hält der Deutsche Teeverband<br />

in seinem Geschäftsbericht für<br />

das Jahr 2009 fest. Das entspricht<br />

einem Pro-Kopf-Verbrauch von<br />

r<strong>und</strong> 25,5 Litern. „Wir bemerken<br />

vor allem bei jungen Leuten vermehrt<br />

Interesse am Trendprodukt<br />

Tee“, macht der Vorsitzende Jochen<br />

Spethmann die aktuelle Entwicklung<br />

im Markt deutlich.<br />

Vielfalt im Premium-Segment<br />

Das Lifestyle-Getränk steht<br />

für Genuss <strong>und</strong> Wohlgefühl. Mit<br />

einem Marktanteil von 77 Prozent<br />

ist Schwarztee der Favorit der Deutschen.<br />

Bei der Darreichungsform<br />

entschieden sich 60 Prozent der<br />

Konsumenten für losen Schwarzbeziehungsweise<br />

Grüntee, 40 Prozent<br />

für die convenienten Teebeutel.<br />

Bei Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees<br />

zeigen die Marktzahlen der Wirt-<br />

HEISSGETRÄNKE<br />

Tee für K<strong>und</strong>en<br />

mit Anspruch<br />

Tee wird immer mehr zum Lifestyle-Getränk. Mit neuen <strong>und</strong><br />

hochwertigen Mischungen wollen die Hersteller ihre Marktposition<br />

festigen. Ein Überblick zu Beginn der Tee-Saison.<br />

schaftsvereinigung Kräuter <strong>und</strong><br />

Früchtetee (WKF) einen Trend<br />

zu fruchtigen Produkten <strong>und</strong> zu<br />

nichtaromatisierten Kräutertees.<br />

Dem K<strong>und</strong>enwunsch nach großer<br />

Produkt vielfalt in Premium-Qualität<br />

kommen die Hersteller mit<br />

neuen Kreationen nach.<br />

Auf Bio-Tees hat sich Oasis Teehandel<br />

spezialisiert <strong>und</strong> promotet<br />

im Herbst die neue hochwertige<br />

Linie GourmeTee. Die fünf Sorten<br />

im Teebeutel sind aus Kräu-<br />

ZAHLEN UND TRENDS<br />

Gesamt 685.597 +1,9% 501.458 –0,9%<br />

Kräuter-/Früchtetee 439.116 +1,9% 337.107 –0,8%<br />

Schwarzer Tee 125.548 –0,8% ➜ 67.892 –0,3%<br />

Instanttee 72.852 +4,4% 65.892 –4,0%<br />

Grüner Tee 48.081 +5,2% 31.220 +4,5%<br />

Sonstiges 815.462 +3,3% 332.316 +2,8%<br />

TRENDS<br />

tern <strong>und</strong> Gewürzen komponiert<br />

<strong>und</strong> sollen laut Geschäftsführerin<br />

Renate Schatz für jede Lebenslage<br />

den richtigen Tee bereithalten. Der<br />

Handel wird bei der Einführung<br />

mit einem Bodendisplay <strong>und</strong> Verkostungsproben<br />

unterstützt.<br />

Auch Fruteg setzt auf Bio-Tees.<br />

Geschäftsführer Alfred Pawelka<br />

stellt eine gestiegene Nachfrage im<br />

oberen Premium-Bereich vor allem<br />

bei losen Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees<br />

fest. Dementsprechend führt<br />

Der Markt für Heißgetränke<br />

Insbesondere grüner Tee zeigt ein deutliches Wachstum, während sich die<br />

Markt bedeutung von Schwarztee kaum verändert hat. Ein Umsatzplus weisen<br />

auch Instanttee sowie die Gruppe der Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees auf.<br />

Die Sortimente Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />

Tsd. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />

Der Tee-Markt zeigt<br />

eine Tendenz zu<br />

höherpreisigen Premium-Produkten.<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

Absatzwege Heißgetränke 2010<br />

Mit 48 Prozent setzen<br />

die Discounter knapp<br />

die Hälfte der gesamten<br />

Heißgetränke-Menge ab.<br />

R<strong>und</strong> 45 Prozent von Tee<br />

<strong>und</strong> Kaffee verkaufen die<br />

Vollsortimenter.<br />

Cash+Carry 3%<br />

Drogeriemärkte<br />

4%<br />

* Zeitraum: Mai bis Mai Quelle: The Nielsen Company<br />

48%<br />

32%<br />

13%<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

Verbrauchermärkte<br />

Discounter Supermärkte


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

38<br />

das Unternehmen gleich fünf neue<br />

Premi um-Teemischungen unter der<br />

neuen Linie „Sturm der Liebe“ ein<br />

– <strong>und</strong> setzt dabei auf eine Lizenz<br />

der gleichnamigen ARD-Serie.<br />

Neuer <strong>Service</strong> für Handel <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en:<br />

Bei jedem 96er-Display werden<br />

für alle fünf Teesorten Riechgläser<br />

mitgeliefert, die dem K<strong>und</strong>en<br />

den Teeduft vermitteln sollen.<br />

Mit innovativen Produkten unter<br />

der Marke Yogi Tea hat das Unternehmen<br />

Golden Temple Natural<br />

Products den Markt für Tee vorangebracht.<br />

Jetzt kommt Yogi Tea auf<br />

die Klassiker Fenchel, Kamille <strong>und</strong><br />

Pfefferminze zurück, bietet diese<br />

aber in innovativen süßen Rezepturen.<br />

Das Trio passt sich dem<br />

neuen Design der gesamten Kräutertee-Range<br />

von Yogi Tea an, das<br />

den Wohlfühlcharakter der Teevariationen<br />

unterstreichen soll. Die<br />

Packungsgestaltung ermöglicht<br />

eine Aufstellung sowohl im Hoch-<br />

als auch im Querformat.<br />

Genuss <strong>und</strong> Natürlichkeit<br />

„Der Teemarkt lebt auch weiterhin<br />

von neuen Rezepturen <strong>und</strong> Geschmacksvarianten“,<br />

ist auch Bernd<br />

Hölzer, Geschäftsführer des J. Bünting<br />

Teehandelshauses, überzeugt.<br />

Für das Premium-Segment hat<br />

Bünting gerade die lose Teekomposition<br />

Fine Selection ins Regal<br />

gebracht . Das Besondere daran: Das<br />

Aroma entfaltet sich bei jeder Wasserqualität.<br />

Fine Selection gibt es<br />

neben Fine Green ab Oktober auch<br />

im Aufgussbeutel.<br />

Bei Meßmer stehen nach wie<br />

vor die Themen Ges<strong>und</strong>heit, Entspannung<br />

<strong>und</strong> Wellness im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

„Superfruits, die<br />

Geschmack <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit vereinen,<br />

sind weiter im Kommen,<br />

ebenso asiatische Zutaten wie Ingwer<br />

oder Lemongras <strong>und</strong> zitrische<br />

NEUHEITEN<br />

Tee<br />

Genuss, Geschmack <strong>und</strong> Wohlgefühl sind die Stichworte bei den Teekreationen,<br />

die im Herbst auf den Markt kommen. Eine Auswahl.<br />

BAD<br />

HEILBRUNNER<br />

Sichtbare Teequalität<br />

für anspruchsvolle K<strong>und</strong>en<br />

will Bad Heilbrunner<br />

mit einer Range<br />

von Arznei- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstees im innovativen<br />

Pyramidenbeutel signalisieren. Acht<br />

Sorten sorgen für Abwechslung.<br />

GOLDEN TEMPLE<br />

Die drei süßen Kräutertees<br />

von Yogi Tea interpretieren<br />

Klassiker neu: Zauberhafte<br />

Pfefferminze, Fenchel<br />

mit Rose <strong>und</strong> Sonnige<br />

Kamille kombinieren die<br />

traditio nellen mit exotischen Kräutern zu<br />

ungewöhnlichen Geschmacksreizen.<br />

OASIS<br />

Mit gleich fünf Sorten<br />

führt Oasis die hochwertige<br />

Range GourmeTee<br />

ein. Die Tees stammen<br />

aus biologischem Anbau<br />

<strong>und</strong> sollen Genuss in allen<br />

Lebenslagen bieten – <strong>und</strong> dabei nicht nur<br />

Frauen ansprechen.<br />

Mischungen“, sagt Annemarie Leniger<br />

von der Ostfriesischen Teegesellschaft<br />

Laurens Spethmann.<br />

Die neue Premium-Range Meßmer<br />

Purer Genuss kombiniert die se<br />

Geschmacksvorlieben mit innovativen<br />

Rezepturen. „Die Produkte<br />

greifen den Megatrend Natürlichkeit<br />

auf, verbinden diesen aber mit<br />

einem wahren Genusserlebnis für<br />

alle Sinne“, so Leniger.<br />

Für das Segment Instant-Tee<br />

stellt Barbara Lucke von Krüger<br />

fest: „Premium bedeutet auch Verzicht<br />

auf künstliche Aromen <strong>und</strong><br />

Farb- oder Konservierungsstoffe.“<br />

Premium in der Pyramide<br />

Eine eigene Warengruppe deckt<br />

Bad Heilbrunner mit seinen Arznei-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstees ab. Für<br />

BÜNTING<br />

Der Spezialist für<br />

Schwarz- <strong>und</strong> Grüntee<br />

führt die Teesorten<br />

Fine Green<br />

(Foto) <strong>und</strong> Fine Selection im praktischen<br />

Aufgussbeutel ein <strong>und</strong> kommt so dem<br />

Bedürfnis nach Convenience nach. Beide<br />

Tees gibt es bereits als lose Ware.<br />

MESSMER<br />

Hochwertige Teerohware<br />

mit natürlichen Frucht-<br />

Ölen verfeinert – das bietet<br />

die neue Premium-Range<br />

Purer Genuss. Auswahl<br />

bieten die drei Sorten Mandarine-Grapefruit<br />

(Foto), Zitrone-Vanille<br />

<strong>und</strong> Orangenblätter-Ingwer.<br />

KRÜGER<br />

Die Instant-Teegetränke von<br />

Krüger lassen sich heiß oder<br />

kalt genießen. Den 8-Liter-<br />

Früchtetee gibt es in den Sorten<br />

Blutorange (Foto), Waldfrucht<br />

<strong>und</strong> Zitrone. Der kalorienreduzierte<br />

Instant-Tee wird in der<br />

innovativen taillierten PET-Dose angeboten.<br />

den Premiumbereich hat das Unternehmen<br />

eine Serie mit Tees im<br />

innovativen Pyramidenbeutel entwickelt.<br />

Nach erfolgreichem Markttest<br />

bei einem Drogeriemarktk<strong>und</strong>en<br />

wird diese Darreichungsform<br />

nun auch im LEH eingeführt. „Der<br />

Pyramidenbeutel bietet dem anspruchsvollen<br />

Konsumenten sichtbare<br />

Teequalität, kombiniert mit<br />

der einfachen Handhabung <strong>und</strong><br />

exakten Dosier möglichkeit eines<br />

Teebeutels“, so Marketingleiterin<br />

Maxi Petruschek.<br />

Fazit: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Genuss,<br />

aber auch Vielfalt <strong>und</strong> Abwechslung<br />

sind bei Tee weiterhin die<br />

verkaufsfördernden Argumente.<br />

Premium-Tees bieten den Verbrauchern<br />

dabei den begehrten kleinen<br />

Luxus auch im Alltag.<br />

Fotos: Photocuisine, Hersteller


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

BABYARTIKEL<br />

Kleine K<strong>und</strong>en,<br />

hohe Ansprüche<br />

Das Babysegment eignet sich für Händler hervorragend, um<br />

junge Familien dauerhaft als K<strong>und</strong>en zu gewinnen. Besonders<br />

wichtig dabei sind hochwertige Produkte im Sortiment.<br />

Die Ansprüche der Eltern<br />

an Artikel r<strong>und</strong> ums Baby<br />

steigen. Immer lauter wird<br />

der Wunsch nach sinnvollen <strong>und</strong><br />

entwicklungsfördernden Spielzeugen<br />

für Kleinkinder. „Das Segment<br />

eignet sich hervorragend, um junge<br />

Familien an die Einkaufsstätte zu<br />

binden“, kommentiert Jakob Jakobson,<br />

Inhaber von Rotho Babydesign,<br />

das Potenzial. Schließlich<br />

seien Eltern froh, wenn sie Besorgungen<br />

unaufwändig an einem<br />

Ort erledigen können. „Wer bei<br />

NEUHEITEN<br />

Babyprodukte<br />

Babyprodukten seine Einkaufsstätte<br />

als kompetenten Partner erlebt,<br />

bleibt häufi g über Jahre treu.<br />

Dafür ist im Handel aber ein gutes<br />

Category Management mit Feingefühl<br />

fürs Sortiment notwendig“, erklärt<br />

Jakob Jakobson.<br />

Spielend lernen<br />

Sinnvolles Spielzeug steht hoch<br />

in der Gunst der Eltern, aber nicht<br />

alles, was als solches vermarktet<br />

wird, ist entwicklungsförderndes<br />

Spielzeug. „Die vielen Angebote<br />

Mit einer wohldosierten Auswahl an Babyprodukten kann der Handel junge<br />

Familien als K<strong>und</strong>en gewinnen. Einige Produktneuheiten für Ihr Sortiment.<br />

MAPA<br />

Von Mapa gibt es das<br />

Babyphone NUK Eco<br />

Control DECT 266. Das<br />

Gerät wechselt nur dann<br />

in den Übertragungsmodus,<br />

wenn nötig. Nutzer können selbst bestimmen,<br />

bei welcher Geräuschlautstärke<br />

das Gerät Alarm melden soll.<br />

ROTHO<br />

Rotho Babydesign<br />

bietet die Explora<br />

Tasse First Sips an<br />

– eine auslaufsichere<br />

Trinklerntasse<br />

mit zwei Henkeln. Das M<strong>und</strong>stück soll den<br />

Wechsel vom Flaschensauger zur ersten<br />

Trinktasse erleichtern.<br />

MAM<br />

Um Gaumen <strong>und</strong> Zahnfl<br />

eisch nach dem Stillen<br />

oder der Flasche von Bakterien<br />

zu befreien, bietet<br />

MAM Babyartikel den Oral<br />

Care Rabbit an. Das weiche<br />

Tuch reinigt, massiert <strong>und</strong> gewöhnt das<br />

Baby gleichzeitig an die Zahnpfl ege.<br />

PHILIPS AVENT<br />

Damit Mütter Beikost zeitsparend<br />

selbst herstellen<br />

können, bietet Philips<br />

Avent ein Kombigerät:<br />

Durch einfaches Umdrehen<br />

verwandelt sich der<br />

Dampfgarer ganz schnell<br />

in einen Mixer.<br />

suggerieren, dass das Kind zurückbleibt,<br />

wenn es diese Waren nicht<br />

bekommt“, erklärt Entwicklungspsychologin<br />

Prof. Birgit Elsner.<br />

Das überfordere die Eltern. Elsners<br />

Empfehlung für Eltern <strong>und</strong> Handel:<br />

Weniger ist mehr – das Augenmerk<br />

auf Qualität statt Masse<br />

richten. Werden Spielsachen angeboten,<br />

sollten diese das Kind<br />

zur Aktivität anregen <strong>und</strong> nicht<br />

zum passiven Beobachter werden<br />

lassen. Kleine Fingerpuppen sind<br />

ebenso spannend wie Rasseln oder<br />

ein Kuscheltier. „Babyprodukte<br />

müssen nicht nur qualitativ hochwertig<br />

sein, sondern den individuellen<br />

Lebensstil der Eltern unterstützen“,<br />

erklärt Hans-Jürgen<br />

Dahlmann, Geschäftsführer von<br />

MAM Babyartikel. Ganz wichtig:<br />

Babyartikel müssen vor allem den<br />

Geschmack der Eltern treffen. Deswegen<br />

setzt MAM auf die Kombination<br />

von Design <strong>und</strong> Funktion.<br />

Zur Umsetzung nimmt das Unternehmen<br />

Ärzte oder Psychologen<br />

39


Sortimente<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

40<br />

ins Boot, die die Produktentwickler<br />

mit ihrem Fachwissen unterstützen.<br />

Diese Kooperationen sind<br />

bedeutsam, da Unternehmen so die<br />

Wirksamkeit der Produkte gegenüber<br />

dem K<strong>und</strong>en wissenschaftlich<br />

belegt kommunizieren können.<br />

Spielend entwickeln<br />

In kompletten Konzepten zu<br />

denken, empfi ehlt auch Hans-Joachim<br />

Rathjen, Marketingdirektor<br />

NUK Babycare bei Mapa, dem<br />

Handel: „Wenn man beispielsweise<br />

das Thema ‚Essen <strong>und</strong> Trinken lernen’<br />

heranzieht, sollte ein Regal<br />

mit Produkten bestückt sein, die<br />

innerhalb dieses Konzepts für verschiedene<br />

Entwicklungsstufen relevant<br />

sind – vom Saugen über<br />

Trinken <strong>und</strong> Beißen bis hin zur<br />

Zahnpfl ege.“ Denn das Bewusstsein<br />

für die richtige <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e<br />

Entwicklung des Kindes wächst bei<br />

den Eltern. Innovationen, die aus<br />

medizinischem oder technischem<br />

Fortschritt entstehen, seien demnach<br />

immer sinnvoll, sagt Rathjen.<br />

Aber Eltern achten nicht nur auf<br />

den Nutzen, sondern auch auf die<br />

Materialien. Bei deren Auswahl<br />

schreiben Hersteller das Thema Sicherheit<br />

groß. Den Babyprodukte-<br />

Trend fasst Jakob Jakobson zusammen:<br />

„Preisgünstige Schnäppchen<br />

ZAHLEN UND TRENDS<br />

INTERVIEW<br />

<strong>und</strong> Billigware sind oft fehl am<br />

Platz.“ Das Sicherheitsgefühl <strong>und</strong><br />

das Vertrauen in die Produkte lässt<br />

Eltern eher zu hochpreisigen Markenartikeln<br />

greifen.<br />

Spielend erziehen<br />

Aber nicht nur für die Babyprodukte<br />

legen sich die Entwickler ins<br />

Zeug. Insbesondere die Eltern profi<br />

tieren von der Innovationsbereitschaft<br />

der Hersteller. Rotho bei-<br />

Gesamt 1.655.743 –0,7% ➜ 597.319 –1,1%<br />

Verbrauchermärkte 478.893 –3,4% 172.344 –3,9%<br />

Supermärkte 60.535 –3,2% 28.080 –2,4%<br />

Discounter 155.439 –5,6% 56.744 +0,5% ➜<br />

Drogeriemärkte 918.664 +1,9% 331.498 +0,3% ➜<br />

Sonstige** 44.349 –4,8% 8.669 –6,7%<br />

➜ ➜<br />

➜ ➜<br />

➜<br />

Entwicklungspsychologie<br />

„Qualität ist wichtig“<br />

Die Entwicklungspsychologin Prof. Birgit Elsner berichtet über<br />

die sinnvolle Auswahl an Artikeln im Babysortiment.<br />

Wie kann der Handel sein Sortiment an<br />

Babyartikeln sinnvoll ergänzen?<br />

Der Handel kann darauf achten, dass er<br />

mit seinem Angebot nicht suggeriert, dass<br />

Kinder sich nur dann entwickeln, wenn sie<br />

diese Waren zur Verfügung haben. Gerade<br />

unsichere Eltern verwirrt dies mehr, als es<br />

sie unterstützt. Sinn macht vielmehr eine<br />

Kategorisierung nach Altersstufen oder<br />

Anwendungsbereichen wie Spielen, Essen<br />

<strong>und</strong> Pfl ege. Das unterstützt die Orientierung<br />

der Eltern. Wichtig ist, dass das<br />

Angebot qualitativ hochwertige Produkte<br />

umfasst: Plastik ohne Weichmacher <strong>und</strong><br />

Holzspielsachen, deren Behandlung kein<br />

Risiko für Kinder darstellt.<br />

Welche Spielzeuge sollte der Handel<br />

für die Kleinsten im Sortiment haben?<br />

Kinder bis sechs Monate unterscheiden<br />

nicht zwischen Alltagsgegenständen <strong>und</strong><br />

Babypfl ege <strong>und</strong> Babynahrung<br />

Im Vorjahresvergleich blieben Umsatz <strong>und</strong> Absatz nahezu konstant. Auffällig: Der<br />

Discount verkauft mehr Produkte, setzt damit aber deutlich weniger um.<br />

Vertrieb Umsatz 2010:2009* Absatz 2010:2009*<br />

Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />

* Zeitraum: Mai bis Mai; **Cash+Carry, Apotheken, Drogerien, Kauf-/Warenhaus Quelle: The Nielsen Company<br />

➜ ➜➜<br />

➜<br />

Spielsachen. Hier sind eher Waren wie<br />

Spieluhren zur Beruhigung oder Rasseln<br />

wertvoll. Nach dem ersten halben Jahr sind<br />

Spielsachen gefragt, die motorische Fähigkeiten<br />

schulen. Da Kinder dann schon sitzen,<br />

sind dies Spielsachen für die Hände,<br />

wie Steck- <strong>und</strong> Stapelspiele, oder ein Ball,<br />

der das Krabbeln anregt.<br />

Aus psychologischer Sicht: Welche<br />

Spielzeuge sind für die Entwicklung<br />

von Kleinkindern wirklich sinnvoll?<br />

Wichtig ist, dass Kinder mit dem Spielzeug<br />

interagieren können. Eine Rassel beispielsweise<br />

bietet etwas zum Hören <strong>und</strong> Sehen<br />

<strong>und</strong> fördert zusätzlich die Motorik. Solche<br />

einfachen Spielsachen sind sinnvoller als<br />

welche, die auf Knopfdruck Töne produzieren,<br />

während das Kind dabei nur passiver<br />

Beobachter ist. Kinder wollen selbst das<br />

Ursache-Wirkungs-Prinzip erlernen.<br />

spielsweise hat einen Windeltwister<br />

im Angebot, den Eltern einhändig<br />

bedienen können, während sie am<br />

Wickeltisch beschäftigt sind. Für<br />

unterwegs bietet das Unternehmen<br />

einen Autospiegel an, der den Blick<br />

in die Babyschale auf dem Rücksitz<br />

ermöglicht. Philips Avent unterstützt<br />

Eltern, die die Beikost ab<br />

dem sechsten Lebensmonat selbst<br />

herstellen möchten, <strong>und</strong> bietet ein<br />

Gerät, das Dampfgarer <strong>und</strong> Mixer<br />

kombiniert. Aufgr<strong>und</strong> der Größe<br />

lässt sich damit auch auf Vorrat<br />

kochen, zeitsparend können ganze<br />

Menüs zubereitet werden.<br />

Drei Sortimentskategorien sind<br />

für den Handel also unabdingbar:<br />

Erstens Spielzeug, das die Sinne<br />

des Kindes aktiviert. Zweitens Produkte,<br />

die die körperliche Entwicklung<br />

fördern, wie Trink- <strong>und</strong><br />

Esslerngeschirr oder Zahnpfl egeprodukte.<br />

Drittens Angebote, die<br />

das Leben der Eltern im Umgang<br />

mit ihrem Nachwuchs erleichtern.<br />

Fotos: Mam, Hersteller, Privat


Neue Produkte<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

Neue Ertragsbringer<br />

für Ihr Sortiment<br />

Innovative Produkte in ansprechender Optik sollen Verbraucher<br />

zum Zugreifen animieren. Zudem erweitern zahlreiche Hersteller<br />

ihre erfolgreichen Produkt-Ranges, insbesondere bei Süßwaren<br />

<strong>und</strong> Molkereiprodukten. An dieser Stelle bieten wir Ihnen wie<br />

gewohnt ausgewählte Neuheiten für Ihr Sortiment.<br />

Produkt des Monats<br />

Mit fruchtigen Chips in drei Sorten verspricht<br />

true fruits intensive Geschmackserlebnisse.<br />

DAS BESONDERE: Der für seine Smoothies bekannte<br />

Hersteller true fruits erweitert sein Produkt-Portfolio. Die<br />

neuen true fruits crisps sind laut Unternehmensangaben<br />

dank einer neuartigen Verfahrensweise besonders knusprig<br />

<strong>und</strong> reich an Vitaminen <strong>und</strong> Nährstoffen. Im Gegensatz<br />

zu normalen Trockenfrüchten, die mit Wärme getrocknet<br />

werden <strong>und</strong> dadurch Vitamine <strong>und</strong> Nährstoffe verlieren,<br />

wird den Fruchtchips lediglich das komplette Wasser durch<br />

Gefriertrocknung entzogen. Durch die geringe Gefriertemperatur<br />

<strong>und</strong> die schonende Trocknung sollen alle wichtigen<br />

Nährstoffe <strong>und</strong> Vitamine fast vollständig erhalten bleiben.<br />

Übrig bleiben knusprige Fruchtchips, die besonders intensiv<br />

schmecken. Wie bereits bei den Smoothies verwendet<br />

true fruits auch bei der Herstellung der Fruchtchips eigenen<br />

Angaben zufolge keine Zucker-, Aroma-, Zusatz-, Konservierungs-<br />

oder Farbstoffe. Mit den crisps reagiert der Her-<br />

steller auf die Nachfrage nach ges<strong>und</strong>er Ernährung, die verzehrfertig<br />

ist <strong>und</strong> leicht konsumiert werden kann. Gerade<br />

Obst wird traditionell als ges<strong>und</strong>er Snack für zwischendurch<br />

angesehen, allerdings sind Schälen <strong>und</strong> Schneiden im Alltag<br />

oft zeitaufwendig. Hier möchte true fruits eine Alternative<br />

bieten. Der Hersteller bringt die Fruchtchips verzehrfertig<br />

<strong>und</strong> knusprig in drei verschiedenen Sorten auf den<br />

Markt: Erdbeere, Ananas <strong>und</strong> Apfel.<br />

WERBUNG: PR- <strong>und</strong> POS-Maßnahmen, Social Media<br />

VERPACKUNGSEINHEIT: Karton mit 10 Tüten à 12 g<br />

IM HANDEL AB: sofort<br />

INTERNET: www.crisps.true-fruits.com<br />

41


Neue Produkte<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

42<br />

Molkereiprodukte<br />

Trüffel-Frischkäse<br />

Das Besondere: Mit neuem Produktkonzept<br />

miree „nur für kurze Zeit“ wollen<br />

die Karwendel-Werke zum Herbst frischen<br />

Wind ins Segment für französisch<br />

positionierten Frischkäse bringen: Die bis<br />

Dezember erhältliche Variante „Schwarzer<br />

Trüffel“ kombiniert aufgeschlagenen<br />

Frischkäse <strong>und</strong> schwarzen Trüffel.<br />

Werbung: POS-Maßnahmen<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

10 Bechern à 135 g<br />

Im Handel ab: Oktober<br />

Internet: www.miree.de<br />

Wurstwaren<br />

Salami-Quartett<br />

Das Besondere: Nölke bietet unter<br />

der Marke Menzefricke vier fettreduzierte<br />

Salami-Spezialitäten im SB-Regal<br />

an. Die vier Varianten der Produktlinie<br />

„Leichter Genuss“: „Salami“ <strong>und</strong> „Grobe<br />

Schinken-Salami“ aus Schweinefl eisch,<br />

„Rinder-Salami“ <strong>und</strong> „Gefl ügel-Salami“.<br />

Werbung: Zweitplatzierungen, PR,<br />

Verkostungen<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

10 Packungen à 80 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.menzefricke.de<br />

Molkereiprodukte<br />

Raclette-<strong>Käse</strong><br />

Das Besondere: Mit dem weiteren Ausbau<br />

des Sandwich-Scheiben-Sortiments<br />

verspricht Hochland neue Kaufi mpulse<br />

<strong>und</strong> mehr Umsatz mit <strong>Käse</strong>scheiben. Die<br />

neue Sorte Hochland Sandwich Scheiben<br />

Raclette verspricht mit der klaren<br />

Ausrichtung auf die Warmanwendung<br />

neue Verwendungsmöglichkeiten.<br />

Werbung: keine<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

10 Packungen à 200 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.hochland.de<br />

Feinkost<br />

Bayern-Heringe<br />

Das Besondere: Zum Oktoberfest<br />

bringt das Unternehmen Appel Feinkost<br />

bayerischen Geschmack in die Dose.<br />

Bis Oktober gibt es Appel Heringshappen<br />

Schmankerl in drei Varianten: MSC<br />

Heringshappen aus Filets geschnitten<br />

in Weißbier-Sauce, in süßer Senf-Sauce<br />

<strong>und</strong> die Variante „Kater-Frühstück“.<br />

Werbung: Zweitplatzierungs-Displays<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

12 Dosen à 200 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.appel-feinkost.de<br />

Molkereiprodukte<br />

Winter-Pudding<br />

Das Besondere: Landliebe aus dem<br />

Hause Friesland Campina startet unter<br />

dem Motto „Winterzeit“ mit zwei neuen<br />

Sorten in die winterliche Jahreszeit: Lebkuchen<br />

verfeinert mit Schokostückchen<br />

sowie Vanillekipferl. Die Pudding-Sorten<br />

versprechen sahnigen Genuss für Wintertage<br />

<strong>und</strong> sind entsprechend designt.<br />

Werbung: TV, POS-Maßnahmen<br />

Verpackungseinheit: Steige mit<br />

12 Bechern à 150 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.frieslandcampina.com<br />

Tiefkühlkost<br />

Chili-Kartoffelecken<br />

Das Besondere: Nach Einführung der<br />

1,2,3 Frites Hot & Spicy Anfang des<br />

Jahres legt McCain mit den 1,2,3 Country<br />

Potatoes als feurig-scharfe Geschmacksvariante<br />

„Hot Chili“ nach. Für<br />

den Geschmack sorgen rote Chilis,<br />

Cayenne pfeffer, schwarzer Pfeffer, Zwiebeln,<br />

Knoblauch <strong>und</strong> Kreuzkümmel.<br />

Werbung: Internet, PR-Maßnahmen<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

12 Packungen à 600 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.mccain.de


Backmischungen<br />

Fertig-Kipferl<br />

Das Besondere: Die Aurora-Winterbackmischungen<br />

kehren mit einer neuen<br />

Sorte in die Regale zurück: Aurora Lieblings-Vanillekipferl<br />

erweitern das Aktionssortiment<br />

in dieser Saison auf insgesamt<br />

fünf fl exible Helfer für abwechslungsreichen<br />

weihnachtlichen Genuss.<br />

Werbung: Sammelpromotion, Displays,<br />

Rezeptbroschüren, Internet, PR<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

8 Schachteln à 375 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.aurora-mehl.de<br />

AfG<br />

Monster-Energy<br />

Das Besondere: Der US-Marktführer<br />

bei den Energy-Getränken Monster<br />

drängt als Partner des Mercedes GP<br />

Petronas F1-Teams mit hohem Tempo<br />

auf den deutschen Markt. Distributionspartner<br />

des US-amerikanischen Herstellers<br />

Hansen Natural ist Trend Beverages,<br />

eine Tochter der Deutschen SiSi-Werke.<br />

Werbung: PR-Maßnahmen, Sponsoring<br />

Verpackungseinheit: Tray mit<br />

24 Dosen à 0,5 l<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.trend-beverages.com<br />

Süßwaren<br />

Trend-Kaugummi<br />

Das Besondere: Erst süßlich-warm,<br />

dann angenehm kühl – so präsentiert<br />

sich die neue Sorte Instinct des Bestsellers<br />

5 GUM aus dem Hause Wrigley. Mit<br />

Minz-Geschmack <strong>und</strong> in der Trendfarbe<br />

Türkis setzt die Premiummarke auf außergewöhnliche<br />

Sinneseindrücke <strong>und</strong> will<br />

junge Käufer begeistern.<br />

Werbung: TV, PR<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

24 Verkaufs-Displays à 400 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.5gum.de<br />

Kosmetik<br />

Styling-Gel<br />

Das Besondere: Ultimativen <strong>und</strong> elastischen<br />

Halt für unzerstörbare Styles verspricht<br />

Henkel mit Schwarzkopf got2b<br />

Steh-auf-Kleber. Das Styling-Gel soll<br />

junge Verbraucher durch seine knallgelbe<br />

Verpackung locken. Laut Henkel hat die<br />

Premium-Trend-Stylingmarke got2b das<br />

stärkste Umsatzwachstum im Markt.<br />

Werbung: PR, Internet<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

6 Einheiten à 250 ml<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.got2b.de<br />

Süßwaren<br />

USA-Corny<br />

Das Besondere: Bei den Schwartauer<br />

Werken heißt es „Corny goes USA“. Bis<br />

November ist Corny im „American-Style“<br />

auf Zweitplatzierungen am POS erhältlich.<br />

Jede Mix-Schachtel enthält fünf<br />

Riegel in drei verschiedenern Sorten:<br />

Brownie, Apple-Pie <strong>und</strong> Caramel Cookie.<br />

Werbung: Internet<br />

Verpackungseinheit: Bodenaufsteller<br />

(Palette) mit 60 (165) Faltschachteln<br />

mit jeweils 5 Riegeln à 20 g<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: www.corny.de<br />

Kosmetik<br />

Mascara-Traum<br />

Das Besondere: Ultimate Defi nition<br />

Mascara sorgt laut Hersteller Manhattan<br />

für perfekt defi nierte <strong>und</strong> optisch verlängerte<br />

Wimpern. Mit der professionellen<br />

Formel <strong>und</strong> der Plastikbürste sollen sich<br />

die einzelnen Wimpernhärchen optimal<br />

mit Farbe umhüllen lassen.<br />

Werbung: PR- <strong>und</strong> POS-Maßnahmen,<br />

Internet, Anzeigen, Kooperationen<br />

Verpackungseinheit: Karton mit<br />

3 Einheiten à 6 ml<br />

Im Handel ab: sofort<br />

Internet: manhattan-cosmetics.com<br />

43


Verkaufsförderung<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

44<br />

AKTION<br />

September<br />

KW 35 bis 43<br />

des Monats<br />

Die weiteren Aktions-Highlights<br />

Molkereiprodukte<br />

HEISSGETRÄNKE<br />

Rentable Rezepte<br />

Fans von Knirps aus dem<br />

Hause Bauer sind im Zuge<br />

einer On-Pack-Promotion<br />

aufgerufen, ihre kreativsten <strong>und</strong> leckersten Rezeptideen<br />

mit dem Knirps <strong>Wein</strong>käse als Zutat vorzustellen. Die fünf<br />

besten Rezeptideen werden jeweils mit einem hochwertigen<br />

Kochtopfset des Herstellers WMF prämiert. Für<br />

alle anderen Teilnehmer gibt es zusätzlich 100 Knirps-<br />

Schürzen zu gewinnen. Die Gewinnspiel-Aktion soll für<br />

steigende Kaufi mpulse am POS sorgen.<br />

� Zeitraum: bis November<br />

Kaffee-Genuss<br />

im Hollywood-Style<br />

Melitta Kaffee bietet eine fi lmreife<br />

<strong>Handels</strong>promotion: Unter dem Motto<br />

„Melitta präsentiert das Film-Genuss -<br />

Festival“ kombiniert der Kaffeespezialist<br />

in seinem gesamten Röstkaffee-Sortiment<br />

Kaffeegenuss <strong>und</strong><br />

Movie-Highlights. Im Ganze-Bohne-<br />

Sortiment BellaCrema fi nden Verbraucher<br />

auf der Verpackung Film-Klassiker<br />

wie „Frühstück bei Tiffany“ oder<br />

„Schokolade zum Frühstück“. Kinogutscheine<br />

sorgen im Kaffee-Pads-Sortiment<br />

für Aufmerksamkeit, Filterkaffee-<br />

Molkereiprodukte<br />

Kochender <strong>Käse</strong><br />

Käufer können eine Reise in die USA<br />

gewinnen – mit Übernachtung im Fünf-<br />

Sterne-Hotel <strong>und</strong> Besuch der Hollywood<br />

Studios. Mit seiner Movie-Verkaufsförderung<br />

will Melitta Akzente am<br />

POS setzen. Die Aktion wird im Handel<br />

mit einem aufmerksamkeitsstarken<br />

TV-Spot unterstützt, der auf allen<br />

reichweitenstarken Sendern ausgestrahlt<br />

wird. Prominente Zweitplatzierungen<br />

sollen zusätzlich für die nötige<br />

Aufmerksamkeit sorgen.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

Der Streichkäse Kiri aus<br />

dem Hause Bel möchte im<br />

Rahmen einer <strong>Handels</strong>aktion<br />

mit Lieblingsrezepten<br />

zum Sammeln punkten: Während des Aktionszeitraums<br />

enthält jede Packung Kiri-Streichkäse eine von<br />

elf Rezept karten <strong>und</strong> animiert Kinder, den „Kiri-Koch“<br />

in sich zu entdecken. Wer im Internet über sein persönliches<br />

Lieblingsrezept abstimmt, kann unter anderem<br />

einen Kinderkochkurs gewinnen.<br />

� Zeitraum: bis Oktober


Brotaufstrich<br />

Leckere Löffel<br />

Das Importhaus Wilms präsentiert<br />

eine <strong>Handels</strong>promotion<br />

mit dem englischen<br />

Marmeladenspezialisten<br />

Chivers. Wer drei Gläser Chivers Marmelade kauft, erhält<br />

gratis als Dankeschön einen Marmeladenlöffel von<br />

WMF. Kommuniziert wird die Aktion über Zweitplatzierungsdisplays.<br />

Das Chivers-Sortiment in Deutschland<br />

umfasst neben der wohl bekanntesten Sorte „Olde<br />

English Marmalade“ elf weitere Spezialitäten.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

Backmischungen<br />

Begehrte Bäume<br />

Die Herbstaktion von Kathi<br />

steht ganz im Zeichen der<br />

beiden Produkte Hefeteig<br />

<strong>und</strong> Streuselteig. Der<br />

Hersteller unterstützt die backstarke Obstzeit unter anderem<br />

mit einem Gewinnspiel auf allen Hefeteig- <strong>und</strong><br />

Streuselteig-Faltschachteln. Zu gewinnen sind 100 Apfelbäume.<br />

Rezeptideen auf den Faltschachteln, Großfl<br />

ächen-Plakataktionen sowie Verkostungen sollen Verbraucher<br />

auf die Herbstaktion hinweisen.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

Süßwaren<br />

Designte Dosen<br />

Die Marke Delacre von<br />

United Biscuits präsentiert<br />

Editionsdosen zum<br />

Sammeln <strong>und</strong> Verschenken.<br />

Erstmals wurde dazu die Tea Time 1.000-Gramm-<br />

Gebäckdose mit Tim & Struppi-Motiven gestaltet. Winterliche<br />

Motive aus dem Comic „Tim & Struppi in Tibet“<br />

zieren die drei liebevoll designten Editionsdosen. Neben<br />

den hochwertig gestalteten Dosen bietet der Hersteller<br />

dem Handel Aktionsdisplays als Zweitplatzierungen.<br />

� Zeitraum: bis November<br />

Streichfette<br />

Traumhafte Touren<br />

Die Walter Rau Lebensmittelwerke<br />

verlosen unter<br />

„Deli Reform Natour 2010“<br />

neun Erlebnis-Reisen in<br />

deutsche Naturparks sowie Navigationsgeräte <strong>und</strong> Wanderrucksäcke.<br />

Die Promotion wird auf den 500-Gramm-<br />

Bechern von Deli Reform Das Original <strong>und</strong> Die Leichte<br />

sowie Deli Reform Sommerfrische ausgelobt. Weitere<br />

Verkaufsunterstützung fi ndet durch eine POS-Plakatkampagne,<br />

TV-Trailer <strong>und</strong> PR-Aktivitäten statt.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

Süßwaren<br />

Goldene Gewinne<br />

Mars will mit Celebrations<br />

zum Start der Saison im<br />

September frischen Wind<br />

ins Pralinenregal bringen.<br />

Die Pralinenmischung aus beliebten Marken hat unter<br />

dem Motto „Gold im Mix“ 100 goldene Celebrations<br />

in Aktionspackungen versteckt. Der glückliche Finder<br />

eines goldenen Celebrations darf sich über 1.000 Euro<br />

freuen. Die Sofort-Gewinn-Mechanik soll dabei für<br />

zusätzliche Abverkaufsimpulse sorgen.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

Spirituosen<br />

Sportliche Seiten<br />

Pünktlich zum Beginn<br />

der B<strong>und</strong>esliga bringt der<br />

Hersteller Beam Global<br />

Deutschland für seine<br />

Marke Kuemmerling in Kooperation mit den Marco-<br />

Polo-Reiseführern einen B<strong>und</strong>esliga-City-Guide heraus.<br />

Das 48 Seiten umfassende Heft bietet Fans Infos über<br />

Sehenswürdigkeiten, Stadien <strong>und</strong> Gastronomie in den<br />

B<strong>und</strong>esliga-Städten. Den Guide gibt es beim Kauf eines<br />

25er-Packs Kuemmerling gratis dazu.<br />

� Zeitraum: bis Oktober<br />

45


Ausblick<br />

LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />

46<br />

A U S B L I C K<br />

Premium für die Liebsten<br />

Loic Moutault, Geschäftsführer von Mars Petcare Deutschland, berichtet<br />

über seine Ansprüche an Premium bei Tiernahrung, nachhaltige Konzepte<br />

<strong>und</strong> die Vorteile eines breit gefächerten Markenportfolios.<br />

Herr Moutault, worauf führen Sie die Krisenresistenz<br />

des Marktes für Tierfutter zurück?<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze bedeuten Fre<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>und</strong> Geborgenheit <strong>und</strong> somit ein Stück<br />

heile Welt. Allerdings ist „krisenresistent“<br />

ein starker Begriff. Das gesamtwirtschaftliche<br />

Umfeld hat immer auch<br />

Auswirkungen auf den Heimtiernahrungsmarkt<br />

– wenn auch nicht in so<br />

nega tiver Weise, wie es zuletzt in anderen<br />

Wirtschaftszweigen deutlich wurde.<br />

Die Nachfrage geht zu Premium: Wie viel<br />

Premium ist bei Tiernahrung noch möglich?<br />

Premium ist kein starres Konzept, das<br />

sich nur in einer Marke oder in einem<br />

Produktkonzept festmachen lässt. Ernährung<br />

mit dem Aspekt der Ges<strong>und</strong>heitsprävention,<br />

Functional Food wie<br />

Zahnpfl ege-Sticks für H<strong>und</strong>e, Belohnungsprodukte,<br />

kleine Snacks für zwischendurch,<br />

die immer auch die Interaktion<br />

mit dem Tier stimulieren, das<br />

sind heute <strong>und</strong> auch morgen die Wachstumsmotoren.<br />

Für uns ist Premium<br />

kein abschließendes Projekt, sondern<br />

die kontinuierliche Umsetzung von Verbraucherbedürfnissen<br />

in qualitativ herausragende<br />

<strong>und</strong> innovative Produkte.<br />

Was ist nachhaltig an Tiernahrung?<br />

Tiernahrung kann in vielfältiger Weise<br />

zum Thema Nachhaltigkeit beitragen.<br />

Ich nenne mal eine Facette: sorgsamer<br />

Umgang mit Fleisch <strong>und</strong> Fisch. Wir verwenden<br />

ausschließlich fl eischliche Rohmaterialien,<br />

die von Tieren stammen,<br />

die für den menschlichen Verzehr freigegeben<br />

wurden, aber aufgr<strong>und</strong> unserer<br />

heutigen Essgewohnheiten für die<br />

menschliche Ernährung praktisch nicht<br />

mehr eingesetzt werden. Bei der Fischverarbeitung<br />

verfolgen wir das Ziel,<br />

ausschließlich Fänge aus nachhaltigen<br />

Quellen zu verwenden.<br />

Viele Markenartikler reduzieren ihre<br />

Markenvielfalt. Sie führen 14 verschiedene<br />

Markenwelten: Wann kürzen Sie?<br />

Wir haben unser Markenportfolio ganz<br />

bewusst so aufgestellt – <strong>und</strong> in jüngster<br />

Zeit mit Dreamies <strong>und</strong> James Wellbeloved<br />

sogar neue Marken hinzugenommen.<br />

Die Resonanz im Markt gibt uns<br />

Recht. Wir können dem Handel maßgeschneiderte<br />

Markenportfolios anbieten<br />

<strong>und</strong> damit einen aktiven Beitrag zu seiner<br />

eigenen Positionierung im Wettbewerbsumfeld<br />

leisten.<br />

5,6 Millionen Deutsche halten Kleintiere.<br />

Warum führen Sie kein Kleintier-Futter?<br />

Mars Petcare begann vor genau 50 Jahren<br />

damit, den Markt für H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong><br />

Katzennahrung in Deutschland aufzubauen.<br />

Als Marktmacher haben wir uns<br />

immer auf unsere Stärken konzentriert.<br />

Und die liegen maßgeblich in unserem<br />

ernährungswissenschaftlichen Knowhow.<br />

Das ist unser Fokus. Hier setzen<br />

wir seit Jahrzehnten Maßstäbe <strong>und</strong><br />

werden das auch in Zukunft tun.<br />

IN KÜRZE<br />

Mars Petcare<br />

Gründungsjahr: 1960<br />

Firmensitz: Verden/Aller<br />

Mitarbeiter: 1.200<br />

Muttergesellschaft: Mars Inc., Mc Lean, USA<br />

Marken: Whiskas, Pedigree, Sheba, Cesar, James<br />

Wellbeloved, Greenies, Perfect Fit, Kitekat, Frolic,<br />

Chappi, Dreamies, Catsan, Thomas, Natusan, Trill<br />

Hauptabsatzkanäle: LEH, Zoofachhandlungen<br />

Internet: www.mars.de<br />

Foto: Unternehmen

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