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Petkova-Kessanlis, Mikaela (Sofia/Bulgarien):<br />
Persuasives Handeln in Texten der Textsorte „Kommentar“ in deutschsprachigen Zeitungen im<br />
Ausland<br />
Im nicht-deutschsprachigen Ausland erscheinen etwa 300 Tages- und Wochenzeitungen in deutscher<br />
Sprache (Martens 2009: 33). Medien dieser Art sind in aller Regel mehrfach adressiert. Für<br />
die primären Adressaten – deutsche Muttersprachler, die im Ausland ansässig sind bzw. über einen<br />
längeren Zeitraum im Ausland bleiben – sind sie ein wichtiges „Bindeglied zwischen der Heimat<br />
und dem neuen Lebensraum“ (ebd.: 34). Als sekundäre Adressaten sind Touristen und Geschäftsleute<br />
aus dem deutschen Sprachraum anzusehen, aber auch eine immer wachsende Gruppe von<br />
Nicht-Muttersprachlern, die die deutsche Sprache beherrschen und aus privaten oder beruflichen<br />
Gründen deutschsprachige Zeitungen lesen. Für die Berichterstatter vor Ort ist diese Mehrfachadressierung<br />
von besonderer Bedeutung: Denn sie stehen vor der verantwortungsvollen Aufgabe, ihrer<br />
Landsleute und <strong>allen</strong> Interessierten ein möglichst realistisches, aber auch ein – aus der Sicht der<br />
Gastgeber – Land und Leute gerecht werdendes Bild des Gastlandes zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Der Beitrag setzt <strong>sich</strong> zum Ziel, das persuasive Handeln in Exemplaren der Textsorte „Kommentar“<br />
in zwei deutschsprachigen Auslandszeitungen zu beschreiben. Das Textkorpus umfasst insgesamt<br />
50 Kommentare: 25 der Texte entstammen der „Griechenland Zeitung“, die seit 2005 wöchentlich<br />
in der griechischen Hauptstadt Athen erscheint, 25 sind der monatlich seit 1993 in der Hauptstadt<br />
Bulgariens Sofia erscheinenden Zeitung „Bulgarisches Wirtschaftsblatt und Südosteuropäischer<br />
Report“ entnommen. Die Untersuchung erfolgt <strong>mit</strong>hilfe des Instrumentariums der pragmatischen<br />
Stilistik. Die Texte werden einer Analyse unterzogen, deren Ziel es ist, herauszufinden, welchen<br />
sprachlichen Handlungen eine persuasive Intention unterstellt werden kann und <strong>mit</strong> welchen<br />
sprachlichen Mitteln diese persuasiven Handlungen vollzogen werden. Anschließend sollen die<br />
Ergebnisse der Analyse beider Zeitungen <strong>mit</strong>einander kontrastiert werden.<br />
Literatur (Auswahl):<br />
Herbig, Albert F. /Sandig, Barbara (1994): Das kann doch wohl nur ein Witz sein! Argumentieren,<br />
Bewerten und Emotionalisieren im Rahmen persuasiver Strategien. In: M. Moilanen / L. Tiittula:<br />
Überredung in der Presse. Texte, Strategien, Analysen. Berlin / New York, 59-98.<br />
Lüger, Heinz-Helmut ( 2 1995): Pressesprache. Tübingen.<br />
Martens, Stephan (2009): Deutschsprachige Zeitungen im Ausland – Berichte aus dem sprachlichen<br />
Exil. In: eDUSA 4: 2009/2, 33-41. Online unter http://www.sagv.org.za/publ_dusa.htm.<br />
Sandig, Barbara (2006): Textstilistik des Deutschen. 2., völlig neu bearb. u. erw. Aufl. Berlin / New<br />
York.