Eine pdf-Datei mit allen Abstracts findet sich hier.

Bilut-Homplewicz, Zofia (Rzeszów/Polen):
Kommentar als ‚Pressegattung‘. Zur Spezifik der Presseforschung in Polen in der Diskussion
Die starke Bindung der Presseforschung an die literarische Gattungstheorie kann als ein charakteristischer
Zug polonistischer Untersuchungen angesehen werden. Diese Tatsache ist auf die polonistische
Textforschung überhaupt zurückzuführen, die der Literaturwissenschaft und Stilistik nahe
steht und aus den beiden Disziplinen schöpft. So ist in der linguistischen Textforschung immer noch
von Textgattungen (gatunki tekstu) und nicht von Textsorten (rodzaje tekstu) die Rede.
Der Vortag soll der Frage nachgehen, inwieweit die Beschreibung des Kommentars mit der erwähnten
Tradition in Verbindung steht und wie in ihr auf die Ergebnisse der neuesten textlinguistischen
Untersuchungen zurückgegriffen wird.
Mit Wojtak (2004: 166) 1 soll darauf hingewiesen werden, dass die Spezifik der polonistischen
Kommentarforschung auch von der politischen Situation des Landes beeinflusst wurde. In der modernen
Publizistik wird der Kommentar gerade jetzt entdeckt – die Journalisten experimentieren erst
heute mit der ‘Gattung’, die Möglichkeiten des Kommentierens können gerade jetzt genutzt werden.
Dies ist auch ein wichtiger Grund, warum über das sogenannte ‚Gattungsmuster’ des Kommentars
früher nicht eingehend reflektiert werden konnte.
Die erwähnten Aspekte lassen schlussfolgern, dass der kontrastive Vergleich von polnischen Pressekommentaren
mit denen aus einem anderen Land zu aufschlussreichen Ergebnissen führen kann.
Es scheint jedoch nicht nur interessant zu sein, konkrete Korpora zusammenzustellen und miteinander
in Beziehung zu setzen, sondern auch das Charakteristische in der Forschung einzelner Länder
im Hinblick auf diese Pressetextsorte (‘Gattung’) einer Analyse zu unterziehen.
1 Vgl. Wojtak, Maria (2004): Gatunki prasowe. Lublin.